Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Münzstätte Muldenhütten bei Freiberg wurde nach der Schließung der Münzstätte Dresden 1887 neue sächsische Staatsmün

Münzstätte Muldenhütten

  • Startseite
  • Münzstätte Muldenhütten
Münzstätte Muldenhütten
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Münzstätte Muldenhütten bei Freiberg wurde nach der Schließung der Münzstätte Dresden 1887 neue sächsische Staatsmünze. Reichsmünzen der sächsischen Staatsmünze trugen ab 1872 den Buchstaben E als Münzzeichen. Die Münzstätte Muldenhütten übernahm dieses Münzzeichen bis zur Schließung 1953.

Geschichte

Verlegung der Staatsmünze von Dresden nach Muldenhütten

Nach der Einführung der Goldwährung hatten die Münzprägungen 1876 ihren Höhepunkt erreicht. Danach flaute der Münzbetrieb ab. In den Jahren 1882 bis 1884 kam der Münzbetrieb zum Stillstand. Im März 1884 wurde in der I. Kammer des Landtags beschlossen, die Münze nach Freiberg zu verlegen und das freiwerdende Gelände als Bauplatz für den Bau der neuen Kunstakademie zu verwenden. Anfang Mai 1884 war die Verlegung nach den Halsbrücker Hütten erklärtes Ziel und kurz darauf Muldenhütten. Die Münzrohlinge konnten dort vorteilhaft am gleichen Standort in den Staatlichen Hüttenwerken produziert werden. Eine Verlegung aus betrieblichen Gründen war schon früher erwogen worden, scheiterte aber immer aus verschiedenen Gründen.

Die letzten Münzen der Münzstätte Dresden waren Pfennige. Sie wurden am 5. Februar 1887 geprägt und am 7. Februar abgeliefert. Als die Einrichtungen der Dresdner Münze schon zum Teil zur Verlegung nach Muldenhütten abgebaut waren, ließ der amtierende Münzmeister Gustav Julius Buschick (1860–1887) noch 25 Einpfennigstücke der Jahreszahl 1887 mit einem großen Punkt hinter PFENNIG als Erinnerungsstücke prägen, die „allerletzten Einpfenniger“. Die neue Münzstätte wurde bereits im gleichen Jahr in Betrieb genommen. Nach der Verlegung der Münzstätte Dresden nach Muldenhütten trat Münzmeister Buschick in den Ruhestand. Das Münzmeisteramt wurde in der neuen Münzstätte nicht weitergeführt. Das Münzmeisterzeichen wurde bereits 1872 durch das Münzzeichen E ersetzt und von der neuen Münze übernommen.

Die Münzstätte bis 1953

Die Prägung am neuen Standort begann am 28. März 1887. Erste in der neuen Münzstätte geprägten Münzen waren 20-Pfennig-Stücke (Kupfer/Nickel) der Jahreszahl 1887, von denen die ersten 50 Exemplare mit einem Stern unter der Wertziffer versehen wurden. Der Stern ist das Münzmeisterzeichen des letzten Freiberger Münzmeisters Andreas Alnpeck (1546–1556) und weist darauf hin, dass die Verlegung nach Muldenhütten eine Rückverlegung ins Freiberger Gebiet ist (siehe Münzstätte Freiberg).

Max Barduleck war Münzgraveur, Medailleur und Stempelschneider an der sächsischen Staatsmünze in Dresden und Muldenhütten von 1865 bis 1911. Sein letzter Stempelschnitt vor dem Ruhestand war für die Prägung der 5-Mark-Gedenkmünzen auf das 500-Jahr-Jubiläum der Universität Leipzig 1909. Friedrich Wilhelm Hörnlein, der bereits von 1905 bis 1911 durch Medaillen und Plaketten für die bayerische Prägeanstalt Carl Poellath in Schrobenhausen und für in Dresden sein künstlerisches Schaffen bezeugte, bewarb sich 1911 um die Stelle des aus Altersgründen zurückgetretenen Münzgraveurs Max Barduleck. Am 1. Juli 1911 übernahm Hörnlein, bereits vorher als hervorragender Medailleur bekannt (Signatur meist F. H.), das Amt des Münzgraveurs an der Königlich Sächsischen Staatsmünze, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die Voraussetzungen für den ordnungsgemäßen Ablauf der Münzprägungen zu schaffen. Dazu gehörte nicht nur das Schneiden von Prägestempeln, sondern auch die Überarbeitung der Stempel und ihre Ergänzung mit dem Münzzeichen E als Kennzeichnung für die Münzprägungen in Muldenhütten. Seit 1919 kamen die Entwürfe und Stempel für die Reichsmünzen fast ausschließlich aus Berlin. Dennoch gelangten auch Entwürfe für Reichsmünzen von Friedrich Hörnlein zur Ausführung.

Folgende Vorderseiten der Reichsmünzen wurden nach Entwürfen Hörnleins für die Prägung in der Münze Muldenhütten ausgeführt:

  • 3 Mark 1913 E, anlässlich der 100-Jahr-Feier der Völkerschlacht bei Leipzig (Völkerschlachtdenkmal)
  • 3 Mark 1917 E, anlässlich der 400. Wiederkehr der Reformation (Friedrich der Weise)
  • 3 und 5 Reichsmark 1929 E, Tausend Jahre Burg und Stadt Meißen.
  • 3 Mark 1913 E, 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig
  • 3 Mark 1917 E, 400. Jahrestag der Reformation (Nachbildung 2001)
  • 5 Reichsmark 1929 E, Tausend Jahre Burg und Stadt Meißen

Für die Vorderseite der Gedenkmünze zum 400-jährigen Reformationsjubiläum mit dem Brustbild Friedrichs des Weisen (1486–1552) verwendete Hörnlein als Vorlage den in der Münzstätte Nürnberg oder Zwickau geprägten Schautaler von 1522 (siehe Locumtenenstaler#Münzen und Medaillen Friedrichs III. – der andere Typ einer Gedenkmünze von 1522). Die Reichsmünze hat eine Auflage von nur 100 Exemplaren. Von denen soll der größte Teil wieder eingeschmolzen worden sein. Das 3-Markstück zählt heute zu den seltensten Münzen.

Die zum größten Teil in der Muldenhüttener Münze geprägten Hörnleinschen Medaillen zeugen von der hohen künstlerischen und handwerklichen Fähigkeit des Medailleurs, seine Medaillenentwürfe direkt (spiegelbildlich und vertieft) in die Stahlstempel schneiden zu können und auf die Reduziermaschine zu verzichten.

Friedrich Hörnlein fand bei der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 mit seiner Familie den Tod. Damit war zugleich das Ende des umfangreichen und bedeutenden künstlerischen Medaillenschaffens mit besonderer Ausstrahlung auf die Muldenhüttener Münze gekommen.

Im Gegensatz zu Max Barduleck hat Hörnlein keine Aufzeichnungen über sein künstlerisches Werk angefertigt. Autoren wie Max Fischer haben in langjähriger Forschungsarbeit versucht, sein Werk auf der Grundlage des Bestands an Hörnleinschen Medaillen, Plaketten und Münzen des Dresdner Münzkabinetts möglichst vollständig zu erfassen.

Die Münzstätte Muldenhütten stellte 1953 ihren Betrieb ein. Franz Zapf, Direktor des Münzkabinetts in Dresden von 1959 bis 1966 und die damalige Münzdirektion hatten sich um die Überführung der wertvollen Einrichtungsgegenstände nach Dresden, darunter zwei Prägemaschinen, gekümmert.

Mit dem Ende der Münzprägung in Muldenhütten wurde die Münzstätte Berlin, Münzzeichen A, die einzige Münzstätte der DDR.

Das Ende der Münzstätte

Der Prägebetrieb wurde zwar 1953 eingestellt, doch galt das nicht für den Betrieb „Münze Muldenhütten“. Den gab es noch bis zum 31. Dezember 1961. Unter diesem Namen wurde nun Fass- und Verpackungsband hergestellt. Erst am 31. Dezember 1961 wurde der juristisch selbständige Betrieb durch eine Weisung des Ministers der Finanzen der DDR aufgelöst. Am 1. Januar 1962 erfolgte die Angliederung an den VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ Freiberg. Die bis dahin Beschäftigten der Münze wurden übernommen. Einrichtungen, Werkzeuge und Unterlagen, welche für die Münzherstellung verwendet wurden, übernahm das Kombinat ebenfalls.

Die Münzen der Münzstätte

Nach den Beschlüssen des Bundesrates hatten die Münzstätten der einzelnen deutschen Bundesländer einen bestimmten Anteil an der Gesamtausprägung im Deutschen Reich zu realisieren. Dieser Anteil wurde mehrmals geändert. Nach dem Verteilungsplan vom 21. Dezember 1888 war für die Münzstätte Muldenhütten ein Anteil von 7,45 % vorgesehen. Im Jahr 1941 betrug er 6,35 % und 1944, nach dem Ausfall des Staatlichen Münzamtes Hamburg 7 %.

  • Im Auftrag des Reiches:

In der sächsischen Münzstätte wurden im Auftrag des Reiches alle Nominale nach dem Münzgesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 4. Dezember 1871 und nach dem Münzgesetz vom 9. Juli 1873 geprägt. Nach dem Gesetz vom 1. Juli 1900 wurde der Bundesrat zur Prägung von Gedenkmünzen ermächtigt. Im Königreich Sachsen erfolgten die Prägungen der vorher erwähnten Gedenkmünzen 2 und 5 Mark 1909, Universität Leipzig, 3 Mark 1913, Völkerschlachtdenkmal und 3 Mark 1917, Reformationsjubiläum. Die Münzbesuchsgedenkprägungen auf Zweimarkschrötlingen von 1892, 1903 und 1905 mit der Inschrift z. B. GEPRÄGT / IN GEGENWART / S. M. DES KÖNIGS / MÜNZSTÄTTE / MULDNER HÜTTE / D.16.JULI 1892 zählen jedoch nicht als Münzen, sondern sind Medaillen.

  • Erster Weltkrieg und Inflation:

In der Zeit des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Inflation wurden in Muldenhütten Kriegskleingeldmünzen aus Eisen, Zink und Aluminium sowie Notmünzen und die Inflationsmünzen aus Aluminium geprägt.

  • Weimarer Republik:

In der Zeit der Weimarer Republik wurden alle Geldsorten und ein großer Teil der Gedenkmünzen geprägt.

  • Drittes Reich:

Von 1933 bis 1945 wurden in Muldenhütten sämtliche Münzen und Gedenkmünzen mit Ausnahme der Schiller-Gedenkmünze von 1934 geprägt.

  • Sowjetische Besatzungszone:

In den Jahren 1947/1948 prägte die Münzstätte der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands die heute seltenen Zink-Kleingeldmünzen mit der Umschrift Deutsches Reich.

  • Deutsche Demokratische Republik:

Von 1949 bis zur Schließung der Münzstätte im Jahr 1953 wurden nur Kleingeldmünzen der DDR aus Aluminium produziert.

Im Auftrag anderer Länder

In Muldenhütten sind auch im Auftrag Islands Münzen geprägt worden. Das sind die Gedenkmünzen von 1930, herausgegeben zur Jahrtausendfeier des isländischen Staates. Für die Nominale 10 Kronur (Silber), 5 Kronur (Silber) und 2 Kronur (Kupfer) schnitt Friedrich Wilhelm Hörnlein die Stempel nach den Vorlagen der Künstler Baldvin Bjornsson, Gudmunder Einarsson, Einar Jonsson und Tryggvi Magnusson.

Die Nominalbezeichnungen der Gedenkmünzen wurden auf den Rand geprägt. Sie wurden im Brakteatenbuch der sächsischen Staatsmünze 1930 als Medaillen geführt, da ihr Verkaufspreis unter dem amtlichen Kurs (1 Kronur = 0,51 Reichsmark) lag.

Zustand des Gebäudes

Der Freistaat Sachsen führt das Gebäude der einstigen sächsischen Staatsmünze im Gewerbegebiet Muldenhütten als Kulturdenkmal mit baugeschichtlicher Bedeutung im Denkmalverzeichnis. Allerdings befand sich das Gebäude nach zwei zurückliegenden Hochwassern der Freiberger Mulde in einem sehr schlechten Zustand.

Das in Privatbesitz übergegangene Gebäude erhielt ein erneuertes Dach mit Dachrinne, um weiterem Verfall vorzubeugen. Neuer Eigentümer ist Jürgen Walther, Geschäftsführer der Schiwa-Profile Schill & Walther GmbH. Inzwischen bekam das Gebäude neue Fenster und wurde verputzt. Im Erdgeschoss wird das Gebäude vom Eigentümer genutzt.

Siehe auch

  • Sächsische Münzgeschichte

Literatur

  • Walther Haupt: Sächsische Münzkunde. Berlin 1974
  • Max Barduleck: Die letzten Jahre der Münze in Dresden. Werkverzeichnis 1865 bis 1911, herausgegeben von Paul Arnold, Berlin 1981
  • Paul Arnold, Harald Küthmann, Dirk Steinhilber: Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute. Augsburg 2010
  • Paul Arnold, Max Fischer, Ulli Arnold: Friedrich Wilhelm Hörnlein 1873–1945, Hrsg.: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Münzkabinett Dresden, 1992
  • Max Fischer: Friedrich Wilhelm Hörnlein 1873–1945. In: Katalog der II. Kreismünzausstellung 1973, hrsg. vom Kulturbund der DDR, Kreisfachgruppe Numismatik Dresden
  • Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik. Berlin 1976
  • Freiberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 47). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1988.

Einzelnachweise

  1. Max Barduleck: Die letzten Jahre der Münze in Dresden, Werkverzeichnis 1865 bis 1911, herausgegeben von Paul Arnold, Berlin 1981, S. 53
  2. coinarchives: 1 Pfennig 1887 E mit Punkt nach PFENNIG
  3. Schön: Kleiner deutscher Münzkatalog, 2014
  4. mcsearch.info: 20 Pfennig 1887 E mit Stern
  5. 3 Mark 1917 E, Friedrich der Weise, Reformationsjubiläum Münzkabinett der Staatlichen Museen Berlin, unter Karte/Europa/Deutschland/Münzstätte – Muldenhütten
  6. Paul Arnold, Max Fischer, Ulli Arnold: Friedrich Wilhelm Hörnlein 1873–1945, Hrsg.: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Münzkabinett Dresden, 1992, S. 7
  7. Freie Presse, Freiberg, 5. März 2013
  8. Siegfried Liebscher: Die Prägestätte Muldenhütten 1887–1953, Teil 2, Kopie der Weisung zur Auflösung der Münze Muldenhütten durch den Minister der Finanzen der DDR von 1961
  9. Staatsarchiv Dresden: Das deutsche Münzwesen 1904–1926 Nr. 4414 / Siegfried Liebscher: Die Prägestätte Muldenhütten 1887–1953, Teil 1
  10. Paul Arnold, Max Fischer, Ulli Arnold: Friedrich Wilhelm Hörnlein 1873–1945, Hrsg.: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Münzkabinett Dresden, 1992, S. 152
  11. Denkmalverzeichnis: OBJ-Dok-N. 08991553

50.90455555555613.380083333333Koordinaten: 50° 54′ 16,4″ N, 13° 22′ 48,3″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 21:58

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Münzstätte Muldenhütten, Was ist Münzstätte Muldenhütten? Was bedeutet Münzstätte Muldenhütten?

Die Munzstatte Muldenhutten bei Freiberg wurde nach der Schliessung der Munzstatte Dresden 1887 neue sachsische Staatsmunze Reichsmunzen der sachsischen Staatsmunze trugen ab 1872 den Buchstaben E als Munzzeichen Die Munzstatte Muldenhutten ubernahm dieses Munzzeichen bis zur Schliessung 1953 Munzstatte Muldenhutten mit den 1891 dort Beschaftigten Der Munzgraveur und Medailleur Max Barduleck ist der dritte vorn links GeschichteVerlegung der Staatsmunze von Dresden nach Muldenhutten 1 Pfennig 1887 E mit Punkt nach PFENNIG Nach der Einfuhrung der Goldwahrung hatten die Munzpragungen 1876 ihren Hohepunkt erreicht Danach flaute der Munzbetrieb ab In den Jahren 1882 bis 1884 kam der Munzbetrieb zum Stillstand Im Marz 1884 wurde in der I Kammer des Landtags beschlossen die Munze nach Freiberg zu verlegen und das freiwerdende Gelande als Bauplatz fur den Bau der neuen Kunstakademie zu verwenden Anfang Mai 1884 war die Verlegung nach den Halsbrucker Hutten erklartes Ziel und kurz darauf Muldenhutten Die Munzrohlinge konnten dort vorteilhaft am gleichen Standort in den Staatlichen Huttenwerken produziert werden Eine Verlegung aus betrieblichen Grunden war schon fruher erwogen worden scheiterte aber immer aus verschiedenen Grunden Die letzten Munzen der Munzstatte Dresden waren Pfennige Sie wurden am 5 Februar 1887 gepragt und am 7 Februar abgeliefert Als die Einrichtungen der Dresdner Munze schon zum Teil zur Verlegung nach Muldenhutten abgebaut waren liess der amtierende Munzmeister Gustav Julius Buschick 1860 1887 noch 25 Einpfennigstucke der Jahreszahl 1887 mit einem grossen Punkt hinter PFENNIG als Erinnerungsstucke pragen die allerletzten Einpfenniger Die neue Munzstatte wurde bereits im gleichen Jahr in Betrieb genommen Nach der Verlegung der Munzstatte Dresden nach Muldenhutten trat Munzmeister Buschick in den Ruhestand Das Munzmeisteramt wurde in der neuen Munzstatte nicht weitergefuhrt Das Munzmeisterzeichen wurde bereits 1872 durch das Munzzeichen E ersetzt und von der neuen Munze ubernommen Die Munzstatte bis 1953 Die Pragung am neuen Standort begann am 28 Marz 1887 Erste in der neuen Munzstatte gepragten Munzen waren 20 Pfennig Stucke Kupfer Nickel der Jahreszahl 1887 von denen die ersten 50 Exemplare mit einem Stern unter der Wertziffer versehen wurden Der Stern ist das Munzmeisterzeichen des letzten Freiberger Munzmeisters Andreas Alnpeck 1546 1556 und weist darauf hin dass die Verlegung nach Muldenhutten eine Ruckverlegung ins Freiberger Gebiet ist siehe Munzstatte Freiberg 5 Mark 1909 E 500 Jahre Universitat Leipzig Munzgraveur Max Barduleck letztes Werk Max Barduleck war Munzgraveur Medailleur und Stempelschneider an der sachsischen Staatsmunze in Dresden und Muldenhutten von 1865 bis 1911 Sein letzter Stempelschnitt vor dem Ruhestand war fur die Pragung der 5 Mark Gedenkmunzen auf das 500 Jahr Jubilaum der Universitat Leipzig 1909 Friedrich Wilhelm Hornlein der bereits von 1905 bis 1911 durch Medaillen und Plaketten fur die bayerische Prageanstalt Carl Poellath in Schrobenhausen und fur in Dresden sein kunstlerisches Schaffen bezeugte bewarb sich 1911 um die Stelle des aus Altersgrunden zuruckgetretenen Munzgraveurs Max Barduleck Am 1 Juli 1911 ubernahm Hornlein bereits vorher als hervorragender Medailleur bekannt Signatur meist F H das Amt des Munzgraveurs an der Koniglich Sachsischen Staatsmunze dessen Hauptaufgabe darin bestand die Voraussetzungen fur den ordnungsgemassen Ablauf der Munzpragungen zu schaffen Dazu gehorte nicht nur das Schneiden von Pragestempeln sondern auch die Uberarbeitung der Stempel und ihre Erganzung mit dem Munzzeichen E als Kennzeichnung fur die Munzpragungen in Muldenhutten Seit 1919 kamen die Entwurfe und Stempel fur die Reichsmunzen fast ausschliesslich aus Berlin Dennoch gelangten auch Entwurfe fur Reichsmunzen von Friedrich Hornlein zur Ausfuhrung Folgende Vorderseiten der Reichsmunzen wurden nach Entwurfen Hornleins fur die Pragung in der Munze Muldenhutten ausgefuhrt 3 Mark 1913 E anlasslich der 100 Jahr Feier der Volkerschlacht bei Leipzig Volkerschlachtdenkmal 3 Mark 1917 E anlasslich der 400 Wiederkehr der Reformation Friedrich der Weise 3 und 5 Reichsmark 1929 E Tausend Jahre Burg und Stadt Meissen 3 Mark 1913 E 100 Jahrestag der Volkerschlacht bei Leipzig 3 Mark 1917 E 400 Jahrestag der Reformation Nachbildung 2001 5 Reichsmark 1929 E Tausend Jahre Burg und Stadt Meissen Fur die Vorderseite der Gedenkmunze zum 400 jahrigen Reformationsjubilaum mit dem Brustbild Friedrichs des Weisen 1486 1552 verwendete Hornlein als Vorlage den in der Munzstatte Nurnberg oder Zwickau gepragten Schautaler von 1522 siehe Locumtenenstaler Munzen und Medaillen Friedrichs III der andere Typ einer Gedenkmunze von 1522 Die Reichsmunze hat eine Auflage von nur 100 Exemplaren Von denen soll der grosste Teil wieder eingeschmolzen worden sein Das 3 Markstuck zahlt heute zu den seltensten Munzen Medaille von Friedrich Wilhelm Hornlein Inflation 1923 gepragt in der Munze MuldenhuttenDDR Pfennig 1953 E letzter Pfennig der Munze Muldenhutten Die zum grossten Teil in der Muldenhuttener Munze gepragten Hornleinschen Medaillen zeugen von der hohen kunstlerischen und handwerklichen Fahigkeit des Medailleurs seine Medaillenentwurfe direkt spiegelbildlich und vertieft in die Stahlstempel schneiden zu konnen und auf die Reduziermaschine zu verzichten Friedrich Hornlein fand bei der Zerstorung Dresdens am 13 Februar 1945 mit seiner Familie den Tod Damit war zugleich das Ende des umfangreichen und bedeutenden kunstlerischen Medaillenschaffens mit besonderer Ausstrahlung auf die Muldenhuttener Munze gekommen Im Gegensatz zu Max Barduleck hat Hornlein keine Aufzeichnungen uber sein kunstlerisches Werk angefertigt Autoren wie Max Fischer haben in langjahriger Forschungsarbeit versucht sein Werk auf der Grundlage des Bestands an Hornleinschen Medaillen Plaketten und Munzen des Dresdner Munzkabinetts moglichst vollstandig zu erfassen Die Munzstatte Muldenhutten stellte 1953 ihren Betrieb ein Franz Zapf Direktor des Munzkabinetts in Dresden von 1959 bis 1966 und die damalige Munzdirektion hatten sich um die Uberfuhrung der wertvollen Einrichtungsgegenstande nach Dresden darunter zwei Pragemaschinen gekummert Mit dem Ende der Munzpragung in Muldenhutten wurde die Munzstatte Berlin Munzzeichen A die einzige Munzstatte der DDR Das Ende der Munzstatte Der Pragebetrieb wurde zwar 1953 eingestellt doch galt das nicht fur den Betrieb Munze Muldenhutten Den gab es noch bis zum 31 Dezember 1961 Unter diesem Namen wurde nun Fass und Verpackungsband hergestellt Erst am 31 Dezember 1961 wurde der juristisch selbstandige Betrieb durch eine Weisung des Ministers der Finanzen der DDR aufgelost Am 1 Januar 1962 erfolgte die Angliederung an den VEB Bergbau und Huttenkombinat Albert Funk Freiberg Die bis dahin Beschaftigten der Munze wurden ubernommen Einrichtungen Werkzeuge und Unterlagen welche fur die Munzherstellung verwendet wurden ubernahm das Kombinat ebenfalls Die Munzen der Munzstatte10 Mark 1905 E Friedrich August III Konig von Sachsen Nach den Beschlussen des Bundesrates hatten die Munzstatten der einzelnen deutschen Bundeslander einen bestimmten Anteil an der Gesamtauspragung im Deutschen Reich zu realisieren Dieser Anteil wurde mehrmals geandert Nach dem Verteilungsplan vom 21 Dezember 1888 war fur die Munzstatte Muldenhutten ein Anteil von 7 45 vorgesehen Im Jahr 1941 betrug er 6 35 und 1944 nach dem Ausfall des Staatlichen Munzamtes Hamburg 7 Im Auftrag des Reiches Medaille gepragt auf Zweimarkschrotlingen zum Besuch des Konigs in der Munzstatte Muldenhutten am 7 Mai 1903 In der sachsischen Munzstatte wurden im Auftrag des Reiches alle Nominale nach dem Munzgesetz uber die Auspragung von Reichsgoldmunzen vom 4 Dezember 1871 und nach dem Munzgesetz vom 9 Juli 1873 gepragt Nach dem Gesetz vom 1 Juli 1900 wurde der Bundesrat zur Pragung von Gedenkmunzen ermachtigt Im Konigreich Sachsen erfolgten die Pragungen der vorher erwahnten Gedenkmunzen 2 und 5 Mark 1909 Universitat Leipzig 3 Mark 1913 Volkerschlachtdenkmal und 3 Mark 1917 Reformationsjubilaum Die Munzbesuchsgedenkpragungen auf Zweimarkschrotlingen von 1892 1903 und 1905 mit der Inschrift z B GEPRAGT IN GEGENWART S M DES KONIGS MUNZSTATTE MULDNER HUTTE D 16 JULI 1892 zahlen jedoch nicht als Munzen sondern sind Medaillen Erster Weltkrieg und Inflation In der Zeit des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Inflation wurden in Muldenhutten Kriegskleingeldmunzen aus Eisen Zink und Aluminium sowie Notmunzen und die Inflationsmunzen aus Aluminium gepragt Weimarer Republik In der Zeit der Weimarer Republik wurden alle Geldsorten und ein grosser Teil der Gedenkmunzen gepragt Drittes Reich Von 1933 bis 1945 wurden in Muldenhutten samtliche Munzen und Gedenkmunzen mit Ausnahme der Schiller Gedenkmunze von 1934 gepragt Sowjetische Besatzungszone In den Jahren 1947 1948 pragte die Munzstatte der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands die heute seltenen Zink Kleingeldmunzen mit der Umschrift Deutsches Reich Deutsche Demokratische Republik Von 1949 bis zur Schliessung der Munzstatte im Jahr 1953 wurden nur Kleingeldmunzen der DDR aus Aluminium produziert Island 2 Kronur o J 1930 Gedenkmunze auf die Jahrtausendfeier des islandischen Staates Munzstatte MuldenhuttenIm Auftrag anderer LanderIn Muldenhutten sind auch im Auftrag Islands Munzen gepragt worden Das sind die Gedenkmunzen von 1930 herausgegeben zur Jahrtausendfeier des islandischen Staates Fur die Nominale 10 Kronur Silber 5 Kronur Silber und 2 Kronur Kupfer schnitt Friedrich Wilhelm Hornlein die Stempel nach den Vorlagen der Kunstler Baldvin Bjornsson Gudmunder Einarsson Einar Jonsson und Tryggvi Magnusson Die Nominalbezeichnungen der Gedenkmunzen wurden auf den Rand gepragt Sie wurden im Brakteatenbuch der sachsischen Staatsmunze 1930 als Medaillen gefuhrt da ihr Verkaufspreis unter dem amtlichen Kurs 1 Kronur 0 51 Reichsmark lag Zustand des GebaudesDas Gebaude der ehemaligen Munzstatte im Marz 2019 Der Freistaat Sachsen fuhrt das Gebaude der einstigen sachsischen Staatsmunze im Gewerbegebiet Muldenhutten als Kulturdenkmal mit baugeschichtlicher Bedeutung im Denkmalverzeichnis Allerdings befand sich das Gebaude nach zwei zuruckliegenden Hochwassern der Freiberger Mulde in einem sehr schlechten Zustand Das in Privatbesitz ubergegangene Gebaude erhielt ein erneuertes Dach mit Dachrinne um weiterem Verfall vorzubeugen Neuer Eigentumer ist Jurgen Walther Geschaftsfuhrer der Schiwa Profile Schill amp Walther GmbH Inzwischen bekam das Gebaude neue Fenster und wurde verputzt Im Erdgeschoss wird das Gebaude vom Eigentumer genutzt Siehe auchSachsische MunzgeschichteLiteraturWalther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 Max Barduleck Die letzten Jahre der Munze in Dresden Werkverzeichnis 1865 bis 1911 herausgegeben von Paul Arnold Berlin 1981 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 2010 Paul Arnold Max Fischer Ulli Arnold Friedrich Wilhelm Hornlein 1873 1945 Hrsg Staatliche Kunstsammlungen Dresden Munzkabinett Dresden 1992 Max Fischer Friedrich Wilhelm Hornlein 1873 1945 In Katalog der II Kreismunzausstellung 1973 hrsg vom Kulturbund der DDR Kreisfachgruppe Numismatik Dresden Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Freiberger Land Werte unserer Heimat Band 47 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1988 EinzelnachweiseMax Barduleck Die letzten Jahre der Munze in Dresden Werkverzeichnis 1865 bis 1911 herausgegeben von Paul Arnold Berlin 1981 S 53 coinarchives 1 Pfennig 1887 E mit Punkt nach PFENNIG Schon Kleiner deutscher Munzkatalog 2014 mcsearch info 20 Pfennig 1887 E mit Stern 3 Mark 1917 E Friedrich der Weise Reformationsjubilaum Munzkabinett der Staatlichen Museen Berlin unter Karte Europa Deutschland Munzstatte Muldenhutten Paul Arnold Max Fischer Ulli Arnold Friedrich Wilhelm Hornlein 1873 1945 Hrsg Staatliche Kunstsammlungen Dresden Munzkabinett Dresden 1992 S 7 Freie Presse Freiberg 5 Marz 2013 Siegfried Liebscher Die Pragestatte Muldenhutten 1887 1953 Teil 2 Kopie der Weisung zur Auflosung der Munze Muldenhutten durch den Minister der Finanzen der DDR von 1961 Staatsarchiv Dresden Das deutsche Munzwesen 1904 1926 Nr 4414 Siegfried Liebscher Die Pragestatte Muldenhutten 1887 1953 Teil 1 Paul Arnold Max Fischer Ulli Arnold Friedrich Wilhelm Hornlein 1873 1945 Hrsg Staatliche Kunstsammlungen Dresden Munzkabinett Dresden 1992 S 152 Denkmalverzeichnis OBJ Dok N 08991553 50 904555555556 13 380083333333 Koordinaten 50 54 16 4 N 13 22 48 3 O

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Universität Insubria

  • Juli 15, 2025

    Universität Ingolstadt

  • Juli 16, 2025

    Universität Herborn

  • Juli 16, 2025

    Universität Helsinki

  • Juli 16, 2025

    Universität Helmstedt

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.