Um eine Nachfragelücke englisch demand gap handelt es sich in der Wirtschaft wenn auf einem Markt die Nachfrage geringer
Nachfragelücke

Um eine Nachfragelücke (englisch demand gap) handelt es sich in der Wirtschaft, wenn auf einem Markt die Nachfrage geringer ist als das Angebot. Gegensatz ist die Angebotslücke.
Allgemeines
Funktionierende Märkte tendieren dazu, Angebots- und Nachfragemenge zum Marktpreis oder Gleichgewichtspreis zum Ausgleich zu bringen; es liegt Marktgleichgewicht vor. Nachfragelücken sind dagegen ein Indiz für Marktungleichgewichte, die z. B. durch Angebotsüberschuss entstehen. Dann liegt der Marktpreis über dem Gleichgewichtspreis, so dass eine Nachfragelücke entsteht. Die nachgefragte Menge ist kleiner als die angebotene Menge. Die Nachfragelücke geht stets von den Nachfragern aus, die ihren Bedarf nicht oder nur zögerlich an die langfristige Angebotsentwicklung anpassen (können). Aus Sicht der Anbieter sind Überkapazitäten vorhanden.
Ursachen und Folgen
Ursachen für eine Nachfragelücke können beispielsweise ein Konsumentenboykott oder erhöhtes Sparen sein. Auch eine geringe oder ausbleibende Investitionsneigung der Unternehmen kann bei gegebenem Kreditzins eine Nachfragelücke zur Folge haben, weil dem Angebotsüberhang auf dem Kreditmarkt eine hierdurch entstehende Nachfragelücke auf dem Investitionsgütermarkt folgt.John Maynard Keynes zufolge muss das Zinsniveau gesenkt werden, um die Investitionsneigung zu verbessern und dadurch auch die Beschäftigung („Unterkonsumtionsarbeitslosigkeit“) zu erhöhen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet Keynesianismus, dass im marktwirtschaftlichen System aus strukturellen Gründen immer eine Nachfragelücke existiert, die für die Arbeitslosigkeit verantwortlich ist. Umgekehrt liegt auch dann eine Nachfragelücke vor, wenn ein Nachfragerückgang zu verzeichnen ist, ohne dass sich die Angebotssituation verändert hätte (beispielsweise beim geänderten Modetrend). Nachfragelücken tendieren zur Deflation. Bei einem vollkommenen Markt verschieben sich im Falle einer Nachfragelücke Angebots- und Nachfragekurve, bis ein Marktgleichgewicht mit in der Regel niedrigerem Preis und einer höheren Menge erreicht wird.
Abgrenzung
Nachfragelücke und Angebotsüberhang sind zwar modelltheoretisch das gleiche, der Unterschied zwischen beiden liegt jedoch in der Ursache der Differenz und in den Auswirkungen bezüglich Preis- und Mengenänderung. Die Unterschiede lassen sich aus folgender Tabelle ablesen:
Marktungleichgewicht | Preisänderung | Mengenänderung |
---|---|---|
Nachfrageüberhang | Preissteigerung | Mengensteigerung |
Nachfragelücke | Preisrückgang | Mengenrückgang |
Angebotsüberhang | Preisrückgang | Mengensteigerung |
Angebotslücke | Preissteigerung | Mengenrückgang |
Während die Nachfragelücke einen Preis- und Mengenrückgang zur Folge hat, ist der Angebotsüberhang durch einen Preisrückgang und eine Mengensteigerung gekennzeichnet. Beim Nachfrageüberhang gibt es eine Preis- und Mengensteigerung, während die Angebotslücke sich einer Preissteigerung bei gleichzeitigem Mengenrückgang gegenübersieht.
Die Ursache der Nachfragelücke ist bei den Nachfragern zu suchen, das Angebot bleibt konstant. Während sich bei der Nachfragelücke ein Preis- und Mengenrückgang einstellt, ist der Angebotsüberhang durch eine Preissteigerung und einen Mengenrückgang gekennzeichnet. Eine Nachfragelücke ist stets auf ausbleibende Aktivitäten der Nachfrager zurückzuführen, während das Angebot zunächst gleich bleibt.
Weblinks
- Nachfragelücke in Das Lexikon der Wirtschaft bei der Bundeszentrale für politische Bildung
Einzelnachweise
- Gerhard Diepen, Wirtschaftslehre für den Bankkaufmann, 1985, S. 86.
- Lothar Wildmann, Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik, Band 1, 2007, S. 55 f.
- John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, 1936, S. 210.
- Fritz Reinhardt/Ralf Wittrich, Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit im Dritten Reich: das Sofortprogramm 1933/34, 2006, S. 81.
- Lothar Wildmann, Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik, Band I, 2007, S. 55.
- Lothar Wildmann, Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik, 2014, S. 37.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Um eine Nachfragelucke englisch demand gap handelt es sich in der Wirtschaft wenn auf einem Markt die Nachfrage geringer ist als das Angebot Gegensatz ist die Angebotslucke AllgemeinesFunktionierende Markte tendieren dazu Angebots und Nachfragemenge zum Marktpreis oder Gleichgewichtspreis zum Ausgleich zu bringen es liegt Marktgleichgewicht vor Nachfragelucken sind dagegen ein Indiz fur Marktungleichgewichte die z B durch Angebotsuberschuss entstehen Dann liegt der Marktpreis uber dem Gleichgewichtspreis so dass eine Nachfragelucke entsteht Die nachgefragte Menge ist kleiner als die angebotene Menge Die Nachfragelucke geht stets von den Nachfragern aus die ihren Bedarf nicht oder nur zogerlich an die langfristige Angebotsentwicklung anpassen konnen Aus Sicht der Anbieter sind Uberkapazitaten vorhanden Ursachen und FolgenUrsachen fur eine Nachfragelucke konnen beispielsweise ein Konsumentenboykott oder erhohtes Sparen sein Auch eine geringe oder ausbleibende Investitionsneigung der Unternehmen kann bei gegebenem Kreditzins eine Nachfragelucke zur Folge haben weil dem Angebotsuberhang auf dem Kreditmarkt eine hierdurch entstehende Nachfragelucke auf dem Investitionsgutermarkt folgt John Maynard Keynes zufolge muss das Zinsniveau gesenkt werden um die Investitionsneigung zu verbessern und dadurch auch die Beschaftigung Unterkonsumtionsarbeitslosigkeit zu erhohen Vereinfacht ausgedruckt bedeutet Keynesianismus dass im marktwirtschaftlichen System aus strukturellen Grunden immer eine Nachfragelucke existiert die fur die Arbeitslosigkeit verantwortlich ist Umgekehrt liegt auch dann eine Nachfragelucke vor wenn ein Nachfrageruckgang zu verzeichnen ist ohne dass sich die Angebotssituation verandert hatte beispielsweise beim geanderten Modetrend Nachfragelucken tendieren zur Deflation Bei einem vollkommenen Markt verschieben sich im Falle einer Nachfragelucke Angebots und Nachfragekurve bis ein Marktgleichgewicht mit in der Regel niedrigerem Preis und einer hoheren Menge erreicht wird AbgrenzungNachfragelucke und Angebotsuberhang sind zwar modelltheoretisch das gleiche der Unterschied zwischen beiden liegt jedoch in der Ursache der Differenz und in den Auswirkungen bezuglich Preis und Mengenanderung Die Unterschiede lassen sich aus folgender Tabelle ablesen Marktungleichgewicht Preisanderung MengenanderungNachfrageuberhang Preissteigerung MengensteigerungNachfragelucke Preisruckgang MengenruckgangAngebotsuberhang Preisruckgang MengensteigerungAngebotslucke Preissteigerung Mengenruckgang Wahrend die Nachfragelucke einen Preis und Mengenruckgang zur Folge hat ist der Angebotsuberhang durch einen Preisruckgang und eine Mengensteigerung gekennzeichnet Beim Nachfrageuberhang gibt es eine Preis und Mengensteigerung wahrend die Angebotslucke sich einer Preissteigerung bei gleichzeitigem Mengenruckgang gegenubersieht Die Ursache der Nachfragelucke ist bei den Nachfragern zu suchen das Angebot bleibt konstant Wahrend sich bei der Nachfragelucke ein Preis und Mengenruckgang einstellt ist der Angebotsuberhang durch eine Preissteigerung und einen Mengenruckgang gekennzeichnet Eine Nachfragelucke ist stets auf ausbleibende Aktivitaten der Nachfrager zuruckzufuhren wahrend das Angebot zunachst gleich bleibt WeblinksNachfragelucke in Das Lexikon der Wirtschaft bei der Bundeszentrale fur politische BildungEinzelnachweiseGerhard Diepen Wirtschaftslehre fur den Bankkaufmann 1985 S 86 Lothar Wildmann Einfuhrung in die Volkswirtschaftslehre Mikrookonomie und Wettbewerbspolitik Band 1 2007 S 55 f John Maynard Keynes Allgemeine Theorie der Beschaftigung des Zinses und des Geldes 1936 S 210 Fritz Reinhardt Ralf Wittrich Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit im Dritten Reich das Sofortprogramm 1933 34 2006 S 81 Lothar Wildmann Einfuhrung in die Volkswirtschaftslehre Mikrookonomie und Wettbewerbspolitik Band I 2007 S 55 Lothar Wildmann Einfuhrung in die Volkswirtschaftslehre Mikrookonomie und Wettbewerbspolitik 2014 S 37 Normdaten Sachbegriff GND 4489488 0 GND Explorer lobid OGND AKS