Als Logarithmus Plural Logarithmen von altgriechisch λόγος lógos Verständnis Lehre Verhältnis und ἀριθμός arithmós Zahl
Natürlicher Logarithmus

Als Logarithmus (Plural: Logarithmen; von altgriechisch λόγος lógos, „Verständnis, Lehre, Verhältnis“, und ἀριθμός, arithmós, „Zahl“) einer Zahl bezeichnet man den Exponenten, mit dem eine vorher festgelegte Zahl, die Basis, potenziert werden muss, um die gegebene Zahl, den Numerus, zu erhalten. Logarithmen sind zunächst nur für positive reelle Zahlen definiert, auch die Basis muss positiv – und von 1 verschieden – sein.
Der Logarithmus einer positiven reellen Zahl zur Basis ist also diejenige Zahl , welche die Gleichung löst. Man schreibt ; weitere Notationen siehe Bezeichnungen. Das Logarithmieren, d. h. der Übergang von zu , ist damit eine Umkehroperation des Potenzierens. Die Funktion, die bei gegebener fester Basis jeder positiven Zahl ihren Logarithmus zuordnet, nennt man Logarithmusfunktion zur Basis .
Mit Logarithmen lassen sich sehr stark wachsende Zahlenreihen übersichtlich darstellen, da der Logarithmus für große Zahlen viel langsamer steigt als die Zahlen selbst. Wie die Gleichung zeigt, kann man durch Logarithmieren eine Multiplikation durch die viel weniger rechenintensive Addition ersetzen. Auch beschreiben Logarithmen auf mathematisch elegante Weise viele technische Prozesse sowie Phänomene der Natur wie etwa das Verhalten einer Halbleiter-Diode, die Spirale eines Schneckenhauses oder die Wahrnehmung unterschiedlicher Lautstärken durch das menschliche Ohr.
Entsprechende mathematische Berechnungen sind bereits aus der Zeit vor Christi Geburt aus Indien überliefert. Der Begriff Logarithmus wurde von John Napier im frühen 17. Jahrhundert geprägt. Napier zu Ehren wird der Natürliche Logarithmus (s. u.) manchmal auch Napierscher Logarithmus oder Neperscher Logarithmus genannt.
Überblick
Die Verwendung des Logarithmus lässt sich bis in die indische Antike zurückverfolgen. Mit dem aufstrebenden Bankwesen und dem Fortschritt der Astronomie im Europa des 17. Jahrhunderts erlangte der Logarithmus immer mehr Bedeutung. Seine Funktionswerte wurden in Tabellenwerken, den Logarithmentafeln, erfasst, um sie nachschlagen zu können und nicht immer neu berechnen zu müssen. Diese Tabellen wurden schließlich durch Rechenschieber und später durch Taschenrechner verdrängt. Der Wechsel von den Tabellen zum Rechenschieber erfolgte in deutschen Schulen in den 1960er Jahren, der Wechsel zu Taschenrechnern ab den 1970er Jahren.
Zentrale Aspekte des Lebens lassen sich mit Hilfe von Logarithmen beschreiben. So nimmt zum Beispiel die Stärke eines Sinneseindrucks in Abhängigkeit von einer physikalischen Größe wie Helligkeit oder Lautstärke entsprechend dem Verlauf einer Logarithmusfunktion zu. Gleiches gilt für die wahrgenommene Tonhöhe in Abhängigkeit von der Frequenz eines Tones.
Logarithmen erlangten ihre historische Bedeutung durch den Zusammenhang
der es erlaubt, eine Multiplikation durch eine Addition auszudrücken.
Formal sind Logarithmen alle Lösungen der Gleichung
zu vorgegebenen Größen und .
Je nachdem, über welchem Zahlenbereich und für welche Größen diese Gleichung betrachtet wird, hat sie keine, mehrere oder genau eine Lösung. Ist die Lösung eindeutig, dann wird sie als der Logarithmus von zur Basis bezeichnet und man schreibt
Beispielsweise ist der Logarithmus von 8 zur Basis 2 gleich 3, geschrieben , denn es ist .
Falls die obige Gleichung nach aufzulösen ist anstatt nach , so ist die Lösung gegeben durch die -te Wurzel aus .
Am bekanntesten und am weitesten verbreitet ist der Logarithmus über den positiven reellen Zahlen, der im Folgenden vornehmlich dargestellt wird.
Geschichte
Indische Mathematiker im 2. Jahrhundert v. Chr. haben als Erste Logarithmen erwähnt. Schon in der Antike nutzten sie Logarithmen zur Basis 2 für ihre Berechnungen. Im 8. Jahrhundert beschrieb der indische Mathematiker Logarithmen zur Basis 3 und 4. Ab dem 13. Jahrhundert wurden von arabischen Mathematikern ganze logarithmische Tabellenwerke erstellt.
Nicolas Chuquet arbeitete klar die Rechengesetze für Potenzen und heraus durch eine gegenüberstellende Anordnung einer arithmetischen und einer geometrischen Reihe.
Der deutsche Mathematiker Michael Stifel formulierte ähnlich im Jahr 1544 die Beziehungen und neben anderen Autoren des 16. Jahrhunderts. Die Reduktion von Multiplikation auf Addition steht neben trigonometrischen Additionsformeln am Beginn der Entwicklung der Logarithmen. Stifel ließ nur ganzzahlige Exponenten zu. John Napiers (1550–1617) Idee war dagegen, einen stetigen Wertebereich für die Exponenten zuzulassen.
Im 17. Jahrhundert entwickelte der Schweizer Uhrmacher Jost Bürgi (1552–1632) ein neues System zur Berechnung von Logarithmen, das er 1620 nach langer Arbeit veröffentlichte. Aber schon vorher, im Jahre 1614, veröffentlichte der schottische Denker John Napier ein Buch über Logarithmen, das ihn als „Erfinder der Logarithmen“ berühmt machte. Ihre Arbeiten und Erkenntnisse über Logarithmen entwickelten Bürgi und Napier jedoch unabhängig voneinander.
Das griechische Wort „Logarithmus“ bedeutet auf Deutsch „Verhältniszahl“ und stammt von Napier. Es gilt nämlich: Genau dann steht zu im selben Verhältnis wie zu (als Formel: ), wenn die Unterschiede ihrer Logarithmen übereinstimmen (als Formel: ). Erstmals veröffentlicht wurden Logarithmen von diesem unter dem Titel Mirifici logarithmorum canonis descriptio, was mit Beschreibung des wunderbaren Kanons der Logarithmen übersetzt werden kann.
Nachdem der Oxforder Professor Henry Briggs (1561–1630) sich intensiv mit dieser Schrift beschäftigt hatte, nahm er mit ihrem Autor Kontakt auf und schlug vor, für die Logarithmen die Basis 10 zu verwenden (abgekürzt lg). Diese verbreiteten sich schnell und wurden besonders in der Astronomie geschätzt, was auch Pierre-Simon Laplace, im Vergleich zu den vorher benutzten trigonometrischen Tafeln, feststellte:
„L’invention des logarithmes, en réduisant le temps passé aux calculs de quelques mois à quelques jours, double pour ainsi dire la vie des astronomes.“
„Dadurch, dass die für Rechnungen benötigte Zeit von einigen Monaten auf einige Tage reduziert wurde, hat die Erfindung der Logarithmen sozusagen die Lebenszeit eines Astronomen verdoppelt.“
Wird die Eulersche Zahl – die im Jahre 1728 von Leonhard Euler (1707–1783) bestimmt und erstmals 1742 veröffentlicht wurde – als Basis des Logarithmus verwendet, so nennt man ihn den natürlichen Logarithmus. Der natürliche Logarithmus wird dabei durch „ln“ abgekürzt.
Mit den Logarithmen war die mathematische Grundlage für die Weiterentwicklung des mechanischen Rechenschiebers gelegt; denn die Funktionsweise des Rechenschiebers basiert auf dem Prinzip der Addition und Subtraktion von Logarithmen.
Logarithmus in Anwendung und Natur
Anwendungen des Logarithmus finden sich vielfach in der Wissenschaft, wenn der Wertebereich viele Größenordnungen umfasst. Daten werden entweder mit einer logarithmischen Skala dargestellt, oder es werden logarithmisch definierte Größen verwendet, wie zum Beispiel beim pH-Wert oder bei der Empfindlichkeit der Sinnesorgane.
In der belebten Natur
In der belebten Natur finden sich zahlreiche Beispiele logarithmischer Spiralen, so z. B. das Wachstum von Schneckenhäusern oder die Anordnung der Kerne auf der Sonnenblume.
Schalldruckpegel
Der Schalldruckpegel wird als logarithmisches Maß zur Beschreibung der Stärke eines Schallereignisses verwendet. Dazu wird die Hilfsmaßeinheit Dezibel (dB) verwendet.
Helligkeitsempfindung
Auch für die Sinnesempfindung der Helligkeit hat sich eine logarithmische Bewertung bewährt (Weber-Fechner-Gesetz), da das menschliche Auge zwischen Dämmerung und hellem Sonnenschein bis zu 10,5 Zehnerpotenzen an physikalischer Leuchtdichte überbrücken kann.
pH-Wert
Der pH-Wert ist das Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Anmerkung: In der Chemie werden logarithmische Skalen im Allgemeinen durch ein vorangestelltes p (für Potenz) gekennzeichnet, zum Beispiel beim pKS- oder pKB-Wert.
Richterskala
Die Richterskala, die zur Beschreibung von Erdbebenstärken genutzt wird, basiert auf einer deka-logarithmischen Einteilung. Die Erdbebenstärke steigt daher von Stufe zu Stufe exponentiell.
Sternhelligkeiten
Sternhelligkeiten werden in astronomischen Größenklassen angegeben, die ein logarithmisches Maß der tatsächlichen Strahlungsstärke darstellt.
Rechenschieber
Bevor elektronische Rechenmaschinen zur Verfügung standen, nutzte man die Logarithmengesetze aus, um Multiplikationen zu Additionen und Divisionen zu Subtraktionen zu vereinfachen. Die Berechnung der Quadratwurzel vereinfacht sich auf der Ebene des Logarithmus zu einer Division durch Zwei. Weil der Logarithmus selbst nicht so leicht zu berechnen ist, waren Rechenschieber mit ihren logarithmischen Skaleneinteilungen und Logarithmische Rechentafeln (Logarithmentafeln) weit verbreitete Hilfsmittel.
Wachstums- und Zerfallsprozesse
Typische Aufgabenstellungen bei Wachstums- und Zerfallsprozessen lassen sich durch die Umkehrfunktion des Logarithmus – die Exponentialfunktion – modellieren. Siehe Exponentieller Vorgang, Absorption.
Anzahl der Ziffern einer Zahl
Berechnung der Anzahl der Ziffern, die zur Darstellung einer natürlichen Zahl in einem Stellenwertsystem benötigt werden. Um eine natürliche Zahl zur Basis darzustellen, werden Stellen benötigt. Die Klammern bedeuten dabei Abrunden auf die nächste ganze Zahl, die kleiner oder gleich ist.
Zum Beispiel ist . Die obige Formel liefert den Wert 7. Man braucht also 7 Ziffern, um 100 im Dualsystem darzustellen, nämlich . Stellt man hingegen 100 im Hexadezimalsystem dar, dann benötigt man dazu zwei Stellen, denn . Es ist .
Benfordsches Gesetz
Die Verteilung der Ziffern von Zahlen in empirischen Datensätzen, zum Beispiel ihrer ersten Ziffern, folgt einer logarithmischen Verteilung, dem Benfordschen Gesetz.
Informationseinheit
Messung der Informationsmenge; die Informationstheorie sagt, dass, wenn etwas mit Wahrscheinlichkeit auftritt, das Wissen über das tatsächliche Auftreten davon eine Informationsmenge von bit ergibt. Zum Beispiel erhält man beim Ergebnis „Kopf“ eines fairen Münzwurfs () die Informationsmenge bit, und es genügt ein Bit, um diese Information zu codieren.
Kryptographie
Der diskrete Logarithmus ist in endlichen Körpern und darauf definierten elliptischen Kurven erheblich aufwändiger zu berechnen als seine Umkehrfunktion, die diskrete Exponentialfunktion. Letztere kann daher als sogenannte Einwegfunktion in der Kryptografie zur Verschlüsselung angewandt werden.
Logarithmische Zeitskalen
Logarithmische Zeitskalen finden sich in der Geschichte der Technik ebenso wie in der geologischen Zeitskala.
Intervalle der Musiktheorie
Intervalle haben einen exponentiellen Frequenzverlauf. Das Gehör jedoch empfindet diese als linear. Die Größen von Intervallen werden daher als multiplikative Faktoren auf Frequenzen aufgefasst und als rationale Zahlen oder als Logarithmen angegeben. In diesem Fall wird die Oktave in 1200 Cent unterteilt. Beispiel:
Intervall Frequenzverhältnis Größe 1 Oktave 2 1200 Cent 2 Oktaven 4 2400 Cent 3 Oktaven 8 3600 Cent … reine große Terz 5:4 reine Quinte 3:2
Graphische Darstellung von Funktionen
Zur graphischen Darstellung von Funktionen werden spezielle mathematische Papiere verwendet, wie beispielsweise einfachlogarithmisches Papier oder doppeltlogarithmisches Papier.
Bezeichnungen
Man schreibt für den Logarithmus von zur Basis
und sagt: „ ist der Logarithmus von zur Basis “. heißt Numerus oder veraltet auch Logarithmand. Das Ergebnis des Logarithmierens gibt also an, mit welchem Exponenten man die Basis potenzieren muss, um den Numerus zu erhalten.
Für die Vorkommastellen des Logarithmus wird meist der Begriff Charakteristik (manchmal auch Kennzahl) verwendet, seine Nachkommastellen werden Mantisse genannt.
Die Schreibweise
ist das allgemeine mathematische Zeichen für den Logarithmus gemäß DIN 1302. Seltener findet man auch davon abweichende Schreibweisen, wie zum Beispiel .
Das Zeichen ohne eine angegebene Basis wird verwendet, wenn die verwendete Basis keine Rolle spielt, wenn diese getrennt vereinbart wird, aus dem Zusammenhang ersichtlich ist oder aufgrund einer Konvention festgelegt ist. In technischen Anwendungen (so z. B. auf den meisten Taschenrechnern) steht oft für den dekadischen Logarithmus. In theoretischen Abhandlungen, insbesondere zu zahlentheoretischen Themen, steht oft für den natürlichen Logarithmus.
Darüber hinaus sind für den Logarithmus in DIN 1302 je nach Anwendung spezielle Schreibweisen festgelegt:
- – Natürlicher Logarithmus (lateinisch logarithmus naturalis), der Logarithmus zur Basis , der Eulerschen Zahl 2,7182818… Er wird im Zusammenhang mit Exponentialfunktionen verwendet.
- – Dekadischer Logarithmus, auch als Zehnerlogarithmus oder Briggsscher Logarithmus bezeichnet, der Logarithmus zur Basis 10. Er wird bei numerischen Rechnungen im Dezimalsystem verwendet.
- – Binärer Logarithmus, auch als Zweierlogarithmus bezeichnet, der Logarithmus zur Basis 2. Er wird in der Informatik bei Rechnungen im Binärsystem verwendet. Außerhalb der Norm wird mit gleicher Bedeutung auch – logarithmus dualis – verwendet.
Ein ähnlich aussehendes Funktionszeichen ist für den Integrallogarithmus. Bei dieser Funktion handelt es sich aber nicht um eine Logarithmusfunktion.
Definition
Der Logarithmus kann mathematisch stets als eine Schar von Funktionen (deren Parameter mit bezeichnet sei)
aufgefasst werden. Ihre einzelnen Logarithmusfunktionen sind dabei nur unterschiedliche (reelle, aber ungleich null) Vielfache voneinander.
Über den positiven reellen Zahlen kann er auf verschiedene Arten eingeführt werden. Je nach Hintergrund und Intention wird man den einen oder anderen didaktischen Zugang wählen. Die verschiedenen Definitionen des reellen Logarithmus sind dabei untereinander äquivalent und erfolgen hier mit besonderem Fokus auf den natürlichen Logarithmus, der aus Sicht des Mathematikers auf natürliche Weise auftritt, wie bei dem Zugang über die Stammfunktion von erkennbar ist.
Als Umkehrfunktion der Exponentialfunktion
Der Logarithmus zur Basis ist die Umkehrfunktion der allgemeinen Exponentialfunktion zur positiven Basis :
Die Funktionen und sind also Umkehrfunktionen voneinander, d. h. Logarithmieren macht Exponenzieren rückgängig und umgekehrt:
Der natürliche Logarithmus ergibt sich mit der Basis , wobei
die Eulersche Zahl ist.
Als Lösung einer Funktionalgleichung
Die Logarithmusfunktionen sind die nicht-trivialen, stetigen Lösungen der Funktionalgleichung
Ihre Lösungen erfüllen stets und erweisen sich sogar als differenzierbar. Den natürlichen Logarithmus erhält man dann zusammen mit der Zusatzbedingung
Die Zusatzbedingung ist einer der Gründe dafür, den so erhaltenen Logarithmus als natürlich zu bezeichnen. Wollte man den Logarithmus zu einer anderen Basis über die Zusatzbedingung erhalten, dann müsste man
fordern und würde wieder den natürlichen Logarithmus benötigen.
Die triviale Lösung obiger Funktionalgleichung ist die Nullfunktion , die nicht als Logarithmusfunktion angesehen wird, und die einzige Lösung der Funktionalgleichung, für die auch definiert ist.
Der Logarithmus vermittelt aufgrund obiger Funktionalgleichung daher insbesondere eine strukturerhaltende Abbildung von den positiven reellen Zahlen mit ihrer multiplikativen Struktur auf die gesamten reellen Zahlen mit deren additiver Struktur. Dies kann man auch explizit als Bedingung fordern und gelangt damit zur Herleitung.
Als Isomorphismus
Die reellwertigen Logarithmen sind genau die stetigen Isomorphismen
- .
Diese Definition legt die Funktion bis auf eine multiplikative Konstante eindeutig fest.
Der algebraische Zugang betont ebenso wie der Zugang über die Funktionalgleichung die historische Bedeutung des Logarithmus als Rechenhilfe: Er ermöglicht es, eine Multiplikation in eine Addition „umzuwandeln“.
Als Stammfunktion von f mit f(x)=1/x
Die Funktion
mit ist gerade der natürliche Logarithmus: Es ist . Zum Logarithmus mit der Basis gelangt man durch Division der Funktion durch die Konstante . Als uneigentliches Integral von , oder beliebiger willkürlicher (positiver) unterer Integrationsgrenze, betrachtet, würde man nur noch eine zusätzliche, additive Konstante erhalten, aber immer nur den Logarithmus zur Basis bekommen.
Als Potenzreihe
Der natürliche Logarithmus kann als Potenzreihe gemäß
eingeführt werden. Diese Reihe konvergiert für und für .
Für eine numerische Berechnung des Werts für ist die Beziehung nützlich.
Anmerkung
Diese Definitionen können auch herangezogen werden, um Logarithmen auf anderen mathematischen Strukturen zu erhalten, wie z. B. auf den komplexen Zahlen. Das setzt voraus, dass in der betreffenden Struktur die zur Definition verwendeten Konzepte existieren.
Um etwa den diskreten Logarithmus auf einer Gruppe zu definieren, können Konzepte wie Differentiation/Integration nicht herangezogen werden, weil sie dort gar nicht existieren. (Die Definition geschieht dort als Umkehrung der Potenzierung mit ganzen Exponenten, die wiederum aus mehrfachem Anwenden der einen Verknüpfung der Gruppe definiert ist.)
Rechenregeln und grundlegende Eigenschaften
Logarithmengesetze
Im Folgenden wird stets vorausgesetzt, dass die Variablen von Null verschieden sind; im Falle des reellen Logarithmus werden die Zahlen sogar als positiv vorausgesetzt. Die Basen des Logarithmus dürfen ferner nicht 1 sein.
Produkte
Für das Rechnen mit Logarithmen von Produkten steht die hilfreiche Rechenregel
zur Verfügung; oder allgemeiner:
bzw.
Der Logarithmus eines Produkts ist die Summe der Logarithmen der Faktoren.
Quotienten
Die Quotienten leiten sich direkt aus den Logarithmen von Produkten ab. Hier sei nur der einfache Fall
angegeben. Der Logarithmus eines Quotienten ist der Logarithmus des Zählers minus den Logarithmus des Nenners .
Insbesondere ergibt sich daraus (da ):
Allgemeiner ergibt sich direkt aus der obigen Quotientenregel das Reziprozitätsgesetz:
Summen und Differenzen
Aus der Formel für Produkte kann eine Formel für Logarithmen von Summen (und Differenzen) wie hergeleitet werden, indem ausgeklammert wird:
Damit ergibt sich die „Regel“
Potenzen
Für Potenzen mit reellem Exponent gilt die Regel
Der Logarithmus einer Potenz ist also das Produkt aus dem Exponenten mit dem Logarithmus der Basis.
Auch daraus lässt sich für
ermitteln.
Der Logarithmus eines Stammbruchs ist der negative Logarithmus des Nenners .
Diese Rechenregeln lassen sich von den Potenzgesetzen ableiten.
Wurzeln
Da Wurzeln nichts anderes als Potenzen mit gebrochenem Exponenten sind, ergibt sich nach der oben angegebenen Potenzregel des Logarithmus die Rechenregel
Basisumrechnung
Um Logarithmen zur Basis mithilfe von Logarithmen einer beliebigen Basis zu berechnen, verwendet man den Zusammenhang
- ,
denn mit gelten die Umformungen
Damit sieht man, dass sich Logarithmen zu verschiedenen Basen nur um einen konstanten Faktor voneinander unterscheiden. Die meisten Tabellenwerke stellen Logarithmen nur zur Basis 10 zur Verfügung, Taschenrechner auch zur Basis (den natürlichen Logarithmus). Mit der obigen Formel lassen sich daraus Logarithmen zu einer beliebigen Basis berechnen.
Ein prominenter Spezialfall, der sich für aus obiger Formel ergibt, ist
- oder .
- Beispiel
- für beliebige positive Zahlen ist
- Beispiel für den Kehrwert der Basis
- .
Nichtpositive Zahlen
In den reellen Zahlen ist der Logarithmus für nichtpositive Zahlen, also Null und negative Zahlen, nicht definiert. Allerdings erfüllt obige Funktionalgleichung für , solange nur ist, da diese dort eine Unstetigkeitsstelle hat. Ansonsten würde für ja für alle stets folgen, wenn man ihre Gültigkeit auf ganz , also auch bei , verlangen würde.
- müsste dann bedeuten. Ist ungleich Null, ist dies jedoch für kein reelles lösbar.
- (als Beispiel die negative Zahl −1) müsste dann bedeuten. Dies ist ebenfalls für keine reelle Zahl möglich, wenn größer Null ist.
In der Funktionentheorie, in der Funktionen von komplexen Zahlen betrachtet werden, kann man den Logarithmus auch für negative Zahlen definieren (siehe Komplexer Logarithmus), allerdings gelten dann einige der Rechenregeln nicht mehr. Auch in diesem Zusammenhang ist 0 keine isolierte Singularität, sondern ein Verzweigungspunkt.
Ableitung und Integral
Die natürliche Logarithmusfunktion ist die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion. Daher erhält man die Ableitung des natürlichen Logarithmus einfach durch Anwendung der Umkehrregel (siehe Beispiel dort). Es ergibt sich
für positives . Für negatives folgt daraus (wegen und unter Anwendung der Kettenregel)
und wegen lässt sich beides zu
zusammenfassen. Für allgemeine Logarithmen gilt:
Für alle reellen ist
wobei für positives (wenn also über den Pol bei integriert wird) der Hauptwert des Integrals zu nehmen ist.
Die Stammfunktion (auch bekannt als unbestimmtes Integral) des natürlichen Logarithmus lässt sich durch partielle Integration gewinnen:
Ist bei einem bestimmten Integral des natürlichen Logarithmus eine der Grenzen Null, so kann die Regel von de L’Hospital angewendet werden.
- Beispiel
da
Kurvendiskussion
- Definitionsmenge:
- Wertemenge:
- Nullstellenmenge bzw. Kurvenschnittpunkte mit den Koordinatenachsen: {1} bzw. (1|0)
- Asymptotisches Verhalten:
- Erste Ableitung:
- Extrempunkte: keine
- Wendepunkte: keine
- Monotonie: streng monoton steigend/wachsend (wenn ) bzw. fallend (wenn )
- Flächeninhalt der Fläche zwischen Kurve, y-Achse und x-Achse bis x ≤ 1:
- Krümmungsextremum bei mit
Natürlicher Logarithmus
Der Logarithmus zur Basis (der Eulerschen Zahl) wird auch als natürlicher Logarithmus bezeichnet und mit „ln“ oder oft auch „log“ (ohne Tiefstellung) abgekürzt:
- Wenn , dann ist
- – oder einfacher formuliert:
Die Zahl ist z. B. dadurch ausgezeichnet (und könnte auch so definiert werden), dass die Exponentialfunktion sich bei Ableitung nach wieder selbst reproduziert, als Formel:
Der Begriff natürlicher Logarithmus wurde gewählt, weil sowohl die Exponentialfunktion als auch der Logarithmus zur Basis in vielen Zusammenhängen (Integralrechnung, Differentialrechnung, Komplexe Zahlen, Trigonometrie) auf natürliche Weise ohne Vorfaktoren auftreten. Insbesondere lässt sich der natürliche Logarithmus sehr einfach integrieren und differenzieren.
Der natürliche Logarithmus ist eine Stammfunktion der Kehrwertfunktion mit , nämlich genau die mit .
Berechnung des Logarithmus
Die Berechnung eines Logarithmus ist prinzipiell kompliziert. Sie lässt sich „mit Papier und Bleistift“ nur durch die vielfache Wiederholung bestimmter Rechenvorgänge erreichen, wobei das Ergebnis des gerade ausgeführten Schrittes als Ausgangsbasis für den nächsten Rechenschritt verwendet wird (Iterative Vorgehensweise). Meist kann man sich dem Wert nur annähern (Approximation). Dazu gibt es verschiedene mögliche Vorgehensweisen, von denen einige im Folgenden dargestellt sind. Anfangs ist das Ergebnis dieser Teilschritte jeweils relativ weit entfernt von dem korrekten Ergebnis, wird aber bei jedem weiteren Rechenschritt genauer: es konvergiert zu dem korrekten Ergebnis. Solche iterativen Rechenoperationen sind sehr gut geeignet, um sie automatisch von einem Taschenrechner oder Computer ausführen zu lassen, wo lediglich eine Taste gedrückt werden muss (falls auf dem Gerät vorgesehen), um den Logarithmus der eingegebenen Zahl zu einer festgelegten Basis (meist der Eulerschen Zahl e = 2,718… oder der Zahl 10) zu berechnen. Die folgenden Rechenbeispiele sind jeweils nur zur Berechnung des Logarithmus einer beliebigen Zahl zur Basis e (natürlicher Logarithmus) oder 2 geeignet.
Potenzreihe
Reihe über den Logarithmus Naturalis
Die Potenzreihenentwicklung des natürlichen Logarithmus um den Entwicklungspunkt 1 ergibt sich für als
Sie konvergiert nicht sonderlich schnell an den Rändern des Konvergenzintervalls, das Restglied der -ten Partialsumme hat die Größe
Mit Hilfe der Formel kann man die Berechnung des Logarithmus für beliebige auf die für Werte im Intervall reduzieren, d. h., man findet immer und mit und
Reihe über den Areatangens Hyperbolicus
Mehr Flexibilität in der Reduktion auf Zahlen nahe 1 und eine Halbierung des Berechnungsaufwandes bietet folgende Reihendarstellung, die auf der Potenzreihenentwicklung des Areatangens hyperbolicus beruht,
mit der Restgliedabschätzung
Die Reihe konvergiert für , zeigt für und ähnliches Konvergenzverhalten und konvergiert umso besser, je näher bei 1 liegt. Um dies zu erreichen, verwendet man wieder
Durch Wahl einer geeigneten ganzen Zahl kann man immer erreichen, dass gilt und erhöht damit die Konvergenzgeschwindigkeit der Reihe, die man jetzt für berechnet. Allerdings muss man zusätzlich noch eine Näherung für berechnen, was über die gleiche Reihe erfolgt. Eine solche Transformation auf ein Intervall durch Skalierung von mit ist auch für andere Werte von möglich, durch die besonders einfache Handhabung der 2 in binär dargestellten Zahlen wird selten ein anderer Faktor verwendet.
Kettenbruch
Die oben angegebene Potenzreihe von lässt sich auch als Kettenbruch darstellen:
Additive Zerlegung
Der natürliche Logarithmus steht, wie im obigen Abschnitt erwähnt, mit dem Areatangens hyperbolicus per
in Beziehung, was nach der anderen Seite aufgelöst
ergibt.
Die Logarithmen der positiv-ganzzahligen Numeri lassen sich damit in aufsteigenden Einerstufen der Form
darstellen und ausrechnen. Dabei verbessert sich das Konvergenzverhalten der Taylorreihe
geringfügig mit wachsendem
Mithilfe des Additionstheorems
lässt sich und damit auch additiv zerlegen. So ergeben sich beispielsweise die folgenden Identitäten für die natürlichen Logarithmen der ersten Primzahlen. Dabei werde der Übersichtlichkeit halber das Additionstheorem als Gruppengesetz
sowie seine -fache Vervielfältigung als
formuliert.
sowie
Für die praktische Rechnung sind Zerlegungen bevorzugt, deren Summanden eine Eins im Zähler haben. Wie beim Arkustangens bleiben bei der Verdoppelung
die Einsen im Zähler erhalten.
Grenzwerte nach Hurwitz
Für den natürlichen Logarithmus gelten die Grenzwerte
sowie gleichbedeutend damit
die man leicht mit der Regel von de L’Hospital bestätigt.
Hierauf basieren die von Adolf Hurwitz für den natürlichen Logarithmus angegebenen Grenzwerte der Folgen bzw. , die über
wobei
definiert sind. Wegen und weil monoton fallend und monoton wachsend ist, folgt die Konvergenz dieser beiden Folgen. Aufgrund von und ergibt sich die Gleichheit der beiden Grenzwerte:
Für eine praktische Berechnung von ln sind diese Grenzwerte wegen der auftretenden Auslöschung jedoch nicht gut geeignet.
Berechnung einzelner Binärziffern
Eine weitere Möglichkeit zur Berechnung des Logarithmus besteht darin, nacheinander die Ziffern der Binärdarstellung des Logarithmus zur Basis 2 zu bestimmen. Dieses Verfahren ist besonders einfach auf Rechenwerken zu implementieren, da es aufwändige Divisionen vermeidet und auch leicht in Festkomma-Arithmetik umsetzbar ist.
Zunächst werden die Vorkommastellen des Zweierlogarithmus (immer im Dualsystem) durch Abzählen der Vorkommastellen der Zahl bestimmt und durch Schieben auf Werte zwischen 1 und 2 normiert.
Der Logarithmus von hat danach die Darstellung
Quadrieren von schiebt den Logarithmus also um eine Binärstelle nach links, wodurch die Vorkommastelle möglicherweise Eins wird. Dies ist dann der Fall, wenn ist. In diesem Falle wird durch Division durch 2 wieder normiert, was keinen Einfluss auf die verbleibenden Nachkommastellen hat. Damit ergibt sich die folgende Skizze des Verfahrens:
INPUT 1 ≤ x < 2 OUTPUT Nachkommastellen bi der Binärdarstellung von log2(x)
i ← 0 LOOP i ← i + 1 x ← x2 IF x ≥ 2 THEN x ← x / 2 bi ← 1 ELSE bi ← 0 END IF END LOOP
Analogrechner
Zur Berechnung des Logarithmus mithilfe eines Analogrechners – also etwa der Erzeugung einer elektrischen Ausgangsspannung , die den Logarithmus des Nennwerts der Eingangsspannung annimmt – kann man sich den exponentiellen Verlauf der Strom-Spannungs-Kennlinie einer Diode zunutze machen. Die nebenstehende Skizze zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Logarithmierers mit einem Operationsverstärker, einer Diode und einem Widerstand .
Komplexer Logarithmus
Analog zur reellen Definition heißt jede komplexe Zahl , welche die Gleichung
erfüllt, ein natürlicher Logarithmus von . Für jedes existiert ein solches , das jedoch im Unterschied zum reellen Logarithmus wegen
- ,
nicht eindeutig bestimmt ist. Hat man also einen Logarithmus von gefunden, so ist damit auch
mit jeder ganzen Zahl ein Logarithmus von , denn es gilt
- .
Um Eindeutigkeit zu erreichen, wählt man aus den möglichen Werten für solche Werte aus, die in einem geeigneten Streifen der komplexen Zahlenebene liegen. Man kann z. B. den Streifen
Autor: www.NiNa.Az
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Als Logarithmus Plural Logarithmen von altgriechisch logos logos Verstandnis Lehre Verhaltnis und ἀri8mos arithmos Zahl einer Zahl bezeichnet man den Exponenten mit dem eine vorher festgelegte Zahl die Basis potenziert werden muss um die gegebene Zahl den Numerus zu erhalten Logarithmen sind zunachst nur fur positive reelle Zahlen definiert auch die Basis muss positiv und von 1 verschieden sein Logarithmische Skaleneinteilung eines Rechenschiebers Detail Graph der Logarithmusfunktion zur Basis 2 grun e rot und 1 2 blau In halblogarithmischer Auftragung in Bezug auf die x Achse wird der Graph der Logarithmusfunktion zu einer Geraden Hier beispielhaft dargestellt fur den Logarithmus zur Basis 10 Der Logarithmus einer positiven reellen Zahl x displaystyle x zur Basis b displaystyle b ist also diejenige Zahl y displaystyle y welche die Gleichung by x displaystyle b y x lost Man schreibt y logb x displaystyle y log b x weitere Notationen siehe Bezeichnungen Das Logarithmieren d h der Ubergang von x displaystyle x zu logb x displaystyle log b x ist damit eine Umkehroperation des Potenzierens Die Funktion die bei gegebener fester Basis b displaystyle b jeder positiven Zahl ihren Logarithmus zuordnet nennt man Logarithmusfunktion zur Basis b displaystyle b Mit Logarithmen lassen sich sehr stark wachsende Zahlenreihen ubersichtlich darstellen da der Logarithmus fur grosse Zahlen viel langsamer steigt als die Zahlen selbst Wie die Gleichung logb x y logb x logb y displaystyle log b x cdot y log b x log b y zeigt kann man durch Logarithmieren eine Multiplikation durch die viel weniger rechenintensive Addition ersetzen Auch beschreiben Logarithmen auf mathematisch elegante Weise viele technische Prozesse sowie Phanomene der Natur wie etwa das Verhalten einer Halbleiter Diode die Spirale eines Schneckenhauses oder die Wahrnehmung unterschiedlicher Lautstarken durch das menschliche Ohr Entsprechende mathematische Berechnungen sind bereits aus der Zeit vor Christi Geburt aus Indien uberliefert Der Begriff Logarithmus wurde von John Napier im fruhen 17 Jahrhundert gepragt Napier zu Ehren wird der Naturliche Logarithmus s u manchmal auch Napierscher Logarithmus oder Neperscher Logarithmus genannt UberblickDie Verwendung des Logarithmus lasst sich bis in die indische Antike zuruckverfolgen Mit dem aufstrebenden Bankwesen und dem Fortschritt der Astronomie im Europa des 17 Jahrhunderts erlangte der Logarithmus immer mehr Bedeutung Seine Funktionswerte wurden in Tabellenwerken den Logarithmentafeln erfasst um sie nachschlagen zu konnen und nicht immer neu berechnen zu mussen Diese Tabellen wurden schliesslich durch Rechenschieber und spater durch Taschenrechner verdrangt Der Wechsel von den Tabellen zum Rechenschieber erfolgte in deutschen Schulen in den 1960er Jahren der Wechsel zu Taschenrechnern ab den 1970er Jahren Zentrale Aspekte des Lebens lassen sich mit Hilfe von Logarithmen beschreiben So nimmt zum Beispiel die Starke eines Sinneseindrucks in Abhangigkeit von einer physikalischen Grosse wie Helligkeit oder Lautstarke entsprechend dem Verlauf einer Logarithmusfunktion zu Gleiches gilt fur die wahrgenommene Tonhohe in Abhangigkeit von der Frequenz eines Tones Logarithmen erlangten ihre historische Bedeutung durch den Zusammenhang log xy log x log y displaystyle log xy log x log y der es erlaubt eine Multiplikation durch eine Addition auszudrucken Formal sind Logarithmen alle Losungen x displaystyle x der Gleichung a bx displaystyle a b x zu vorgegebenen Grossen a displaystyle a und b displaystyle b Je nachdem uber welchem Zahlenbereich und fur welche Grossen diese Gleichung betrachtet wird hat sie keine mehrere oder genau eine Losung Ist die Losung eindeutig dann wird sie als der Logarithmus von a displaystyle a zur Basis b displaystyle b bezeichnet und man schreibt x logb a displaystyle x log b a Beispielsweise ist der Logarithmus von 8 zur Basis 2 gleich 3 geschrieben log2 8 3 displaystyle log 2 8 3 denn es ist 23 8 displaystyle 2 3 8 Falls die obige Gleichung nach b displaystyle b aufzulosen ist anstatt nach x displaystyle x so ist die Losung gegeben durch die x displaystyle x te Wurzel aus a displaystyle a Am bekanntesten und am weitesten verbreitet ist der Logarithmus uber den positiven reellen Zahlen der im Folgenden vornehmlich dargestellt wird GeschichteTitelblatt zu Jost Burgis Logarithmentafel von 1620 Indische Mathematiker im 2 Jahrhundert v Chr haben als Erste Logarithmen erwahnt Schon in der Antike nutzten sie Logarithmen zur Basis 2 fur ihre Berechnungen Im 8 Jahrhundert beschrieb der indische Mathematiker Logarithmen zur Basis 3 und 4 Ab dem 13 Jahrhundert wurden von arabischen Mathematikern ganze logarithmische Tabellenwerke erstellt Nicolas Chuquet arbeitete klar die Rechengesetze fur Potenzen an am an m displaystyle a n cdot a m a n m und an m an m displaystyle a n m a n cdot m heraus durch eine gegenuberstellende Anordnung einer arithmetischen und einer geometrischen Reihe Der deutsche Mathematiker Michael Stifel formulierte ahnlich im Jahr 1544 die Beziehungen qm qn qm n displaystyle q m cdot q n q m n und qmqn qm n displaystyle tfrac q m q n q m n neben anderen Autoren des 16 Jahrhunderts Die Reduktion von Multiplikation auf Addition steht neben trigonometrischen Additionsformeln am Beginn der Entwicklung der Logarithmen Stifel liess nur ganzzahlige Exponenten zu John Napiers 1550 1617 Idee war dagegen einen stetigen Wertebereich fur die Exponenten zuzulassen Im 17 Jahrhundert entwickelte der Schweizer Uhrmacher Jost Burgi 1552 1632 ein neues System zur Berechnung von Logarithmen das er 1620 nach langer Arbeit veroffentlichte Aber schon vorher im Jahre 1614 veroffentlichte der schottische Denker John Napier ein Buch uber Logarithmen das ihn als Erfinder der Logarithmen beruhmt machte Ihre Arbeiten und Erkenntnisse uber Logarithmen entwickelten Burgi und Napier jedoch unabhangig voneinander Das griechische Wort Logarithmus bedeutet auf Deutsch Verhaltniszahl und stammt von Napier Es gilt namlich Genau dann steht a displaystyle a zu b displaystyle b im selben Verhaltnis wie c displaystyle c zu d displaystyle d als Formel a b c d displaystyle a b c d wenn die Unterschiede ihrer Logarithmen ubereinstimmen als Formel log a log b log c log d displaystyle log a log b log c log d Erstmals veroffentlicht wurden Logarithmen von diesem unter dem Titel Mirifici logarithmorum canonis descriptio was mit Beschreibung des wunderbaren Kanons der Logarithmen ubersetzt werden kann Nachdem der Oxforder Professor Henry Briggs 1561 1630 sich intensiv mit dieser Schrift beschaftigt hatte nahm er mit ihrem Autor Kontakt auf und schlug vor fur die Logarithmen die Basis 10 zu verwenden abgekurzt lg Diese verbreiteten sich schnell und wurden besonders in der Astronomie geschatzt was auch Pierre Simon Laplace im Vergleich zu den vorher benutzten trigonometrischen Tafeln feststellte L invention des logarithmes en reduisant le temps passe aux calculs de quelques mois a quelques jours double pour ainsi dire la vie des astronomes Dadurch dass die fur Rechnungen benotigte Zeit von einigen Monaten auf einige Tage reduziert wurde hat die Erfindung der Logarithmen sozusagen die Lebenszeit eines Astronomen verdoppelt Wird die Eulersche Zahl e displaystyle mathrm e die im Jahre 1728 von Leonhard Euler 1707 1783 bestimmt und erstmals 1742 veroffentlicht wurde als Basis des Logarithmus verwendet so nennt man ihn den naturlichen Logarithmus Der naturliche Logarithmus wird dabei durch ln abgekurzt Mit den Logarithmen war die mathematische Grundlage fur die Weiterentwicklung des mechanischen Rechenschiebers gelegt denn die Funktionsweise des Rechenschiebers basiert auf dem Prinzip der Addition und Subtraktion von Logarithmen Logarithmus in Anwendung und NaturDas Gehause eines Nautilus zeigt eine logarithmische SpiraleEine logarithmische SpiraleEin Rechenschieber Anwendungen des Logarithmus finden sich vielfach in der Wissenschaft wenn der Wertebereich viele Grossenordnungen umfasst Daten werden entweder mit einer logarithmischen Skala dargestellt oder es werden logarithmisch definierte Grossen verwendet wie zum Beispiel beim pH Wert oder bei der Empfindlichkeit der Sinnesorgane In der belebten Natur In der belebten Natur finden sich zahlreiche Beispiele logarithmischer Spiralen so z B das Wachstum von Schneckenhausern oder die Anordnung der Kerne auf der Sonnenblume Schalldruckpegel Der Schalldruckpegel wird als logarithmisches Mass zur Beschreibung der Starke eines Schallereignisses verwendet Dazu wird die Hilfsmasseinheit Dezibel dB verwendet Helligkeitsempfindung Auch fur die Sinnesempfindung der Helligkeit hat sich eine logarithmische Bewertung bewahrt Weber Fechner Gesetz da das menschliche Auge zwischen Dammerung und hellem Sonnenschein bis zu 10 5 Zehnerpotenzen an physikalischer Leuchtdichte uberbrucken kann pH Wert Der pH Wert ist das Mass fur den sauren oder basischen Charakter einer wassrigen Losung Anmerkung In der Chemie werden logarithmische Skalen im Allgemeinen durch ein vorangestelltes p fur Potenz gekennzeichnet zum Beispiel beim pKS oder pKB Wert Richterskala Die Richterskala die zur Beschreibung von Erdbebenstarken genutzt wird basiert auf einer deka logarithmischen Einteilung Die Erdbebenstarke steigt daher von Stufe zu Stufe exponentiell Sternhelligkeiten Sternhelligkeiten werden in astronomischen Grossenklassen angegeben die ein logarithmisches Mass der tatsachlichen Strahlungsstarke darstellt Rechenschieber Bevor elektronische Rechenmaschinen zur Verfugung standen nutzte man die Logarithmengesetze aus um Multiplikationen zu Additionen und Divisionen zu Subtraktionen zu vereinfachen Die Berechnung der Quadratwurzel vereinfacht sich auf der Ebene des Logarithmus zu einer Division durch Zwei Weil der Logarithmus selbst nicht so leicht zu berechnen ist waren Rechenschieber mit ihren logarithmischen Skaleneinteilungen und Logarithmische Rechentafeln Logarithmentafeln weit verbreitete Hilfsmittel Wachstums und Zerfallsprozesse Typische Aufgabenstellungen bei Wachstums und Zerfallsprozessen lassen sich durch die Umkehrfunktion des Logarithmus die Exponentialfunktion modellieren Siehe Exponentieller Vorgang Absorption Anzahl der Ziffern einer Zahl Berechnung der Anzahl der Ziffern die zur Darstellung einer naturlichen Zahl in einem Stellenwertsystem benotigt werden Um eine naturliche Zahl n displaystyle n zur Basis b displaystyle b darzustellen werden 1 logb n displaystyle 1 lfloor log b n rfloor Stellen benotigt Die Klammern bedeuten dabei Abrunden auf die nachste ganze Zahl die kleiner oder gleich ist Zum Beispiel ist log2 100 6 64 displaystyle log 2 100 approx 6 64 Die obige Formel liefert den Wert 7 Man braucht also 7 Ziffern um 100 im Dualsystem darzustellen namlich 100 11001002 displaystyle 100 1100100 2 Stellt man hingegen 100 im Hexadezimalsystem dar dann benotigt man dazu zwei Stellen denn log16 100 1 66 displaystyle log 16 100 approx 1 66 Es ist 100 6416 displaystyle 100 64 16 Benfordsches Gesetz Die Verteilung der Ziffern von Zahlen in empirischen Datensatzen zum Beispiel ihrer ersten Ziffern folgt einer logarithmischen Verteilung dem Benfordschen Gesetz Informationseinheit Messung der Informationsmenge die Informationstheorie sagt dass wenn etwas mit Wahrscheinlichkeit p displaystyle p auftritt das Wissen uber das tatsachliche Auftreten davon eine Informationsmenge von log2 1p displaystyle log 2 tfrac 1 p bit ergibt Zum Beispiel erhalt man beim Ergebnis Kopf eines fairen Munzwurfs p 0 5 displaystyle p 0 5 die Informationsmenge log2 2 1 displaystyle log 2 2 1 bit und es genugt ein Bit um diese Information zu codieren Kryptographie Der diskrete Logarithmus ist in endlichen Korpern und darauf definierten elliptischen Kurven erheblich aufwandiger zu berechnen als seine Umkehrfunktion die diskrete Exponentialfunktion Letztere kann daher als sogenannte Einwegfunktion in der Kryptografie zur Verschlusselung angewandt werden Logarithmische Zeitskalen Logarithmische Zeitskalen finden sich in der Geschichte der Technik ebenso wie in der geologischen Zeitskala Intervalle der Musiktheorie Intervalle haben einen exponentiellen Frequenzverlauf Das Gehor jedoch empfindet diese als linear Die Grossen von Intervallen werden daher als multiplikative Faktoren auf Frequenzen aufgefasst und als rationale Zahlen oder als Logarithmen angegeben In diesem Fall wird die Oktave in 1200 Cent unterteilt Beispiel Intervall Frequenzverhaltnis Grosse1 Oktave 2 1200 Cent2 Oktaven 4 2400 Cent3 Oktaven 8 3600 Cent reine grosse Terz 5 4 1200 log2 54 Cent 386 314Cent displaystyle 1200 cdot log 2 big tfrac 5 4 big text Cent approx 386 314 text Cent reine Quinte 3 2 1200 log2 32 Cent 701 955Cent displaystyle 1200 cdot log 2 big tfrac 3 2 big text Cent approx 701 955 text Cent Graphische Darstellung von Funktionen Zur graphischen Darstellung von Funktionen werden spezielle mathematische Papiere verwendet wie beispielsweise einfachlogarithmisches Papier oder doppeltlogarithmisches Papier BezeichnungenMan schreibt fur den Logarithmus von a displaystyle a zur Basis b displaystyle b x logb a displaystyle x log b a und sagt x displaystyle x ist der Logarithmus von a displaystyle a zur Basis b displaystyle b a displaystyle a heisst Numerus oder veraltet auch Logarithmand Das Ergebnis x displaystyle x des Logarithmierens gibt also an mit welchem Exponenten man die Basis b displaystyle b potenzieren muss um den Numerus a displaystyle a zu erhalten Fur die Vorkommastellen des Logarithmus wird meist der Begriff Charakteristik manchmal auch Kennzahl verwendet seine Nachkommastellen werden Mantisse genannt Bedienelemente an einem Taschenrechner Die Taste LOG steht herstellerubergreifend fur den Logarithmus zur Basis 10 LN berechnet den naturlichen Logarithmus zur Basis e Daruber hinaus ist als zweite Belegung der jeweiligen Tasten die entsprechende Umkehrfunktion vorgesehen gelbe Beschriftung jeweils oberhalb die Exponentialfunktion zur Basis 10 oder e Die Schreibweise logb a displaystyle operatorname log b a ist das allgemeine mathematische Zeichen fur den Logarithmus gemass DIN 1302 Seltener findet man auch davon abweichende Schreibweisen wie zum Beispiel blog a displaystyle b log a Das Zeichen log displaystyle log ohne eine angegebene Basis wird verwendet wenn die verwendete Basis keine Rolle spielt wenn diese getrennt vereinbart wird aus dem Zusammenhang ersichtlich ist oder aufgrund einer Konvention festgelegt ist In technischen Anwendungen so z B auf den meisten Taschenrechnern steht log displaystyle log oft fur den dekadischen Logarithmus In theoretischen Abhandlungen insbesondere zu zahlentheoretischen Themen steht log displaystyle log oft fur den naturlichen Logarithmus Daruber hinaus sind fur den Logarithmus in DIN 1302 je nach Anwendung spezielle Schreibweisen festgelegt ln a displaystyle operatorname ln a Naturlicher Logarithmus lateinisch logarithmus naturalis der Logarithmus zur Basis e displaystyle mathrm e der Eulerschen Zahl 2 7182818 Er wird im Zusammenhang mit Exponentialfunktionen verwendet lg a displaystyle operatorname lg a Dekadischer Logarithmus auch als Zehnerlogarithmus oder Briggsscher Logarithmus bezeichnet der Logarithmus zur Basis 10 Er wird bei numerischen Rechnungen im Dezimalsystem verwendet lb a displaystyle operatorname lb a Binarer Logarithmus auch als Zweierlogarithmus bezeichnet der Logarithmus zur Basis 2 Er wird in der Informatik bei Rechnungen im Binarsystem verwendet Ausserhalb der Norm wird mit gleicher Bedeutung auch ld a displaystyle operatorname ld a logarithmus dualis verwendet Ein ahnlich aussehendes Funktionszeichen ist li a displaystyle operatorname li a fur den Integrallogarithmus Bei dieser Funktion handelt es sich aber nicht um eine Logarithmusfunktion DefinitionDer Logarithmus kann mathematisch stets als eine Schar von Funktionen deren Parameter mit b displaystyle b bezeichnet sei logb R R displaystyle log b mathbb R to mathbb R aufgefasst werden Ihre einzelnen Logarithmusfunktionen sind dabei nur unterschiedliche reelle aber ungleich null Vielfache voneinander Uber den positiven reellen Zahlen kann er auf verschiedene Arten eingefuhrt werden Je nach Hintergrund und Intention wird man den einen oder anderen didaktischen Zugang wahlen Die verschiedenen Definitionen des reellen Logarithmus sind dabei untereinander aquivalent und erfolgen hier mit besonderem Fokus auf den naturlichen Logarithmus der aus Sicht des Mathematikers auf naturliche Weise auftritt wie bei dem Zugang uber die Stammfunktion von 1t displaystyle tfrac 1 t erkennbar ist Als Umkehrfunktion der Exponentialfunktion Der Logarithmus zur Basis b displaystyle b ist die Umkehrfunktion der allgemeinen Exponentialfunktion zur positiven Basis b 1 displaystyle b neq 1 x bx displaystyle x mapsto b x Die Funktionen bx displaystyle b x und logb x displaystyle log b x sind also Umkehrfunktionen voneinander d h Logarithmieren macht Exponenzieren ruckgangig und umgekehrt blogb x xundlogb bx x displaystyle b log b x x quad text und quad log b b x x Der naturliche Logarithmus ergibt sich mit der Basis b e displaystyle b mathrm e wobei e 2 718281828459 displaystyle mathrm e 2 718281828459 ldots die Eulersche Zahl ist Als Losung einer Funktionalgleichung Die Logarithmusfunktionen sind die nicht trivialen stetigen Losungen L displaystyle L der Funktionalgleichung L x y L x L y displaystyle L x cdot y L x L y Ihre Losungen erfullen stets L 1 0 displaystyle L 1 0 und erweisen sich sogar als differenzierbar Den naturlichen Logarithmus erhalt man dann zusammen mit der Zusatzbedingung L 1 1 displaystyle L 1 1 Die Zusatzbedingung ist einer der Grunde dafur den so erhaltenen Logarithmus als naturlich zu bezeichnen Wollte man den Logarithmus zu einer anderen Basis b displaystyle b uber die Zusatzbedingung erhalten dann musste man L 1 1ln b displaystyle L 1 frac 1 ln b fordern und wurde wieder den naturlichen Logarithmus benotigen Die triviale Losung obiger Funktionalgleichung ist die Nullfunktion L x 0 displaystyle L x 0 die nicht als Logarithmusfunktion angesehen wird und die einzige Losung der Funktionalgleichung fur die auch L 0 displaystyle L 0 definiert ist Der Logarithmus vermittelt aufgrund obiger Funktionalgleichung daher insbesondere eine strukturerhaltende Abbildung von den positiven reellen Zahlen mit ihrer multiplikativen Struktur auf die gesamten reellen Zahlen mit deren additiver Struktur Dies kann man auch explizit als Bedingung fordern und gelangt damit zur Herleitung Als Isomorphismus Die reellwertigen Logarithmen sind genau die stetigen Isomorphismen L R R displaystyle L colon mathbb R cdot longrightarrow mathbb R Diese Definition legt die Funktion L displaystyle L bis auf eine multiplikative Konstante eindeutig fest Der algebraische Zugang betont ebenso wie der Zugang uber die Funktionalgleichung die historische Bedeutung des Logarithmus als Rechenhilfe Er ermoglicht es eine Multiplikation in eine Addition umzuwandeln Als Stammfunktion von f mit f x 1 x Der naturliche Logarithmus als Flache unter dem Graphen von 1 x Die Funktion L t 1t1xdx displaystyle L colon t mapsto int 1 t frac 1 x mathrm d x mit t gt 0 displaystyle t gt 0 ist gerade der naturliche Logarithmus Es ist L ln displaystyle L ln Zum Logarithmus mit der Basis b displaystyle b gelangt man durch Division der Funktion L displaystyle L durch die Konstante L b ln b displaystyle L b ln b Als uneigentliches Integral von f displaystyle f oder beliebiger willkurlicher positiver unterer Integrationsgrenze betrachtet wurde man nur noch eine zusatzliche additive Konstante erhalten aber immer nur den Logarithmus zur Basis e displaystyle mathrm e bekommen Als Potenzreihe Der naturliche Logarithmus kann als Potenzreihe gemass ln 1 x k 1 1 k 1xkk x x22 x33 x44 displaystyle ln 1 x sum k 1 infty 1 k 1 frac x k k x frac x 2 2 frac x 3 3 frac x 4 4 dotsb eingefuhrt werden Diese Reihe konvergiert fur x lt 1 displaystyle x lt 1 und fur x 1 displaystyle x 1 Fur eine numerische Berechnung des Werts ln 1 x displaystyle ln 1 x fur x gt 1 displaystyle x gt 1 ist die Beziehung ln 1 x ln 1 x1 x displaystyle ln 1 x ln Bigl 1 frac x 1 x Bigr nutzlich Anmerkung Diese Definitionen konnen auch herangezogen werden um Logarithmen auf anderen mathematischen Strukturen zu erhalten wie z B auf den komplexen Zahlen Das setzt voraus dass in der betreffenden Struktur die zur Definition verwendeten Konzepte existieren Um etwa den diskreten Logarithmus auf einer Gruppe zu definieren konnen Konzepte wie Differentiation Integration nicht herangezogen werden weil sie dort gar nicht existieren Die Definition geschieht dort als Umkehrung der Potenzierung mit ganzen Exponenten die wiederum aus mehrfachem Anwenden der einen Verknupfung der Gruppe definiert ist Rechenregeln und grundlegende EigenschaftenLogarithmengesetze Im Folgenden wird stets vorausgesetzt dass die Variablen x y xi r a b displaystyle x y x i r a b von Null verschieden sind im Falle des reellen Logarithmus werden die Zahlen sogar als positiv vorausgesetzt Die Basen a b displaystyle a b des Logarithmus durfen ferner nicht 1 sein Produkte Fur das Rechnen mit Logarithmen von Produkten steht die hilfreiche Rechenregel logb x y logb x logb y displaystyle log b x cdot y log b x log b y zur Verfugung oder allgemeiner logb x1x2 xn logb x1 logb x2 logb xn displaystyle log b x 1 x 2 dotsm x n log b x 1 log b x 2 dotsb log b x n bzw logb i 1nxi i 1nlogb xi displaystyle log b prod i 1 n x i sum i 1 n log b x i Der Logarithmus eines Produkts ist die Summe der Logarithmen der Faktoren Quotienten Die Quotienten leiten sich direkt aus den Logarithmen von Produkten ab Hier sei nur der einfache Fall logb xy logb x logb y displaystyle log b frac x y log b x log b y angegeben Der Logarithmus eines Quotienten ist der Logarithmus des Zahlers x displaystyle x minus den Logarithmus des Nenners y displaystyle y Insbesondere ergibt sich daraus da log 1 0 displaystyle log 1 0 logb 1x logb x displaystyle log b frac 1 x log b x Allgemeiner ergibt sich direkt aus der obigen Quotientenregel das Reziprozitatsgesetz logb xy logb yx displaystyle log b frac x y log b frac y x Summen und Differenzen Aus der Formel fur Produkte kann eine Formel fur Logarithmen von Summen und Differenzen wie x y displaystyle x y hergeleitet werden indem x displaystyle x ausgeklammert wird x y x 1 yx displaystyle x y x left 1 frac y x right Damit ergibt sich die Regel logb x y logb x logb 1 yx displaystyle log b x y log b x log b left 1 frac y x right Potenzen Fur Potenzen mit reellem Exponent r displaystyle r gilt die Regel logb xr rlogb x displaystyle log b left x r right r log b x Der Logarithmus einer Potenz ist also das Produkt aus dem Exponenten mit dem Logarithmus der Basis Auch daraus lasst sich fur r 1 displaystyle r 1 logb 1x logb x displaystyle log b frac 1 x log b x ermitteln Der Logarithmus eines Stammbruchs 1x displaystyle tfrac 1 x ist der negative Logarithmus des Nenners x displaystyle x Diese Rechenregeln lassen sich von den Potenzgesetzen ableiten Wurzeln Dieses Dreieck zeigt die Beziehungen zwischen der Potenz der Wurzel und dem Logarithmus Geht man von den Ecken in die Richtung der Pfeile wird man zu einem Ergebnis geleitet Da Wurzeln nichts anderes als Potenzen mit gebrochenem Exponenten sind ergibt sich nach der oben angegebenen Potenzregel des Logarithmus die Rechenregel logb xn logb x1n 1nlogb x displaystyle log b sqrt n x log b left x frac 1 n right frac 1 n log b x Basisumrechnung Um Logarithmen zur Basis b 1 displaystyle b neq 1 mithilfe von Logarithmen einer beliebigen Basis a 1 displaystyle a neq 1 zu berechnen verwendet man den Zusammenhang logb x loga xloga b displaystyle log b x frac log a x log a b denn mit y logb x displaystyle y log b x gelten die Umformungen by xloga by loga xyloga b loga xy loga xloga b displaystyle begin aligned b y amp x log a b y amp log a x y log a b amp log a x y amp frac log a x log a b end aligned Damit sieht man dass sich Logarithmen zu verschiedenen Basen nur um einen konstanten Faktor voneinander unterscheiden Die meisten Tabellenwerke stellen Logarithmen nur zur Basis 10 zur Verfugung Taschenrechner auch zur Basis e displaystyle mathrm e den naturlichen Logarithmus Mit der obigen Formel lassen sich daraus Logarithmen zu einer beliebigen Basis berechnen Ein prominenter Spezialfall der sich fur a 1 b 1 displaystyle a neq 1 land b neq 1 aus obiger Formel ergibt ist loga b 1logb a displaystyle log a b frac 1 log b a quad oder loga b logb a 1 displaystyle quad log a b cdot log b a 1 Beispiel log10 8 log2 8log2 10 ln 8ln 10 displaystyle log 10 8 frac log 2 8 log 2 10 frac ln 8 ln 10 fur beliebige positive Zahlen x displaystyle x ist ln xlog10 x ln 10 2 302585 displaystyle frac ln x log 10 x ln 10 approx 2 302585 Beispiel fur den Kehrwert der Basis loga 1 x loga x displaystyle log a 1 x log a x Nichtpositive Zahlen In den reellen Zahlen ist der Logarithmus fur nichtpositive Zahlen also Null und negative Zahlen nicht definiert Allerdings erfullt logb x displaystyle log b x obige Funktionalgleichung fur L displaystyle L cdot solange nur x y 0 displaystyle x y not 0 ist da diese dort eine Unstetigkeitsstelle hat Ansonsten wurde fur x 0 displaystyle x 0 ja fur alle y displaystyle y stets 0 L y displaystyle 0 L y folgen wenn man ihre Gultigkeit auf ganz R displaystyle mathbb R also auch bei x 0 displaystyle x 0 verlangen wurde x logb 0 displaystyle x log b 0 musste dann 0 bx displaystyle 0 b x bedeuten Ist b displaystyle b ungleich Null ist dies jedoch fur kein reelles x displaystyle x losbar als Beispiel die negative Zahl 1 x logb 1 displaystyle x log b 1 musste dann 1 bx displaystyle 1 b x bedeuten Dies ist ebenfalls fur keine reelle Zahl x displaystyle x moglich wenn b displaystyle b grosser Null ist In der Funktionentheorie in der Funktionen von komplexen Zahlen betrachtet werden kann man den Logarithmus auch fur negative Zahlen definieren siehe Komplexer Logarithmus allerdings gelten dann einige der Rechenregeln nicht mehr Auch in diesem Zusammenhang ist 0 keine isolierte Singularitat sondern ein Verzweigungspunkt Ableitung und Integral Die naturliche Logarithmusfunktion ist die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion Daher erhalt man die Ableitung des naturlichen Logarithmus einfach durch Anwendung der Umkehrregel siehe Beispiel dort Es ergibt sich ddxln x 1x displaystyle frac mathrm d mathrm d x ln x frac 1 x fur positives x displaystyle x Fur negatives x displaystyle x folgt daraus wegen x gt 0 displaystyle x gt 0 und unter Anwendung der Kettenregel ddxln x 1 x 1 1x displaystyle frac mathrm d mathrm d x ln x frac 1 x cdot 1 frac 1 x und wegen x x fur x gt 0 x fur x lt 0 displaystyle x begin cases x amp text fur x gt 0 x amp text fur x lt 0 end cases lasst sich beides zu x 0 ddxln x 1x displaystyle forall x neq 0 colon frac mathrm d mathrm d x ln x frac 1 x zusammenfassen Fur allgemeine Logarithmen gilt ddxlogb x 1xln b displaystyle frac mathrm d mathrm d x log b x frac 1 x ln b Fur alle reellen x 0 displaystyle x neq 0 ist 1x1tdt ln x displaystyle int 1 x frac 1 t mathrm d t ln x wobei fur positives x displaystyle x wenn also uber den Pol bei t 0 displaystyle t 0 integriert wird der Hauptwert des Integrals zu nehmen ist Die Stammfunktion auch bekannt als unbestimmtes Integral des naturlichen Logarithmus lasst sich durch partielle Integration gewinnen ln x dx 1 ln x dx ddxx ln x dx xln x x1xdx xln x x C displaystyle begin aligned int ln x mathrm d x amp int 1 cdot ln x mathrm d x amp int frac mathrm d mathrm d x x cdot ln x mathrm d x amp x ln x int x frac 1 x mathrm d x amp x ln x x C end aligned Ist bei einem bestimmten Integral des naturlichen Logarithmus eine der Grenzen Null so kann die Regel von de L Hospital angewendet werden Beispiel 01ln xdx xln x x 01 1 displaystyle int 0 1 ln x mathrm d x x ln x x 0 1 1 da limx 0 xln x limx 0 ln x1 x limx 0 1 x 1 x2 limx 0 x 0 displaystyle begin aligned lim x to 0 x ln x amp lim x to 0 frac ln x 1 x amp lim x to 0 frac 1 x 1 x 2 amp lim x to 0 x amp 0 end aligned Kurvendiskussion Definitionsmenge R 0 displaystyle mathbb R mathopen 0 infty mathclose Wertemenge R displaystyle mathbb R Nullstellenmenge bzw Kurvenschnittpunkte mit den Koordinatenachsen 1 bzw 1 0 Asymptotisches Verhalten limx 0 logb x wenn b gt 1 wenn b lt 1 displaystyle lim x to 0 log b x begin cases infty amp text wenn b gt 1 infty amp text wenn b lt 1 end cases limx logb x wenn b gt 1 wenn b lt 1 displaystyle lim x to infty log b x begin cases infty amp text wenn b gt 1 infty amp text wenn b lt 1 end cases Erste Ableitung logb x 1xln b displaystyle log b x frac 1 x ln b Extrempunkte keine Wendepunkte keine Monotonie streng monoton steigend wachsend wenn b gt 1 displaystyle b gt 1 bzw fallend wenn b lt 1 displaystyle b lt 1 Flacheninhalt der Flache zwischen Kurve y Achse und x Achse bis x 1 1 ln b displaystyle frac 1 ln b Krummungsextremum bei xk 12 ln b displaystyle x k frac 1 sqrt 2 ln b mit k xk 2ln b33 displaystyle kappa x k frac 2 ln b 3 sqrt 3 Naturlicher LogarithmusDer Logarithmus zur Basis e displaystyle mathrm e der Eulerschen Zahl wird auch als naturlicher Logarithmus bezeichnet und mit ln oder oft auch log ohne Tiefstellung abgekurzt Wenn y ex displaystyle y mathrm e x dann ist x loge y ln y displaystyle x log mathrm e y ln y oder einfacher formuliert ln ex x displaystyle ln mathrm e x x Die Zahl e displaystyle mathrm e ist z B dadurch ausgezeichnet und konnte auch so definiert werden dass die Exponentialfunktion ex displaystyle mathrm e x sich bei Ableitung nach x displaystyle x wieder selbst reproduziert als Formel ddxex ex displaystyle frac mathrm d mathrm d x mathrm e x mathrm e x Der Begriff naturlicher Logarithmus wurde gewahlt weil sowohl die Exponentialfunktion als auch der Logarithmus zur Basis e displaystyle mathrm e in vielen Zusammenhangen Integralrechnung Differentialrechnung Komplexe Zahlen Trigonometrie auf naturliche Weise ohne Vorfaktoren auftreten Insbesondere lasst sich der naturliche Logarithmus sehr einfach integrieren und differenzieren Der naturliche Logarithmus ln displaystyle ln ist eine Stammfunktion F displaystyle F der Kehrwertfunktion f displaystyle f mit f x x 1 1x displaystyle f x x 1 tfrac 1 x namlich genau die mit F 1 0 displaystyle F 1 0 Berechnung des LogarithmusDie Berechnung eines Logarithmus ist prinzipiell kompliziert Sie lasst sich mit Papier und Bleistift nur durch die vielfache Wiederholung bestimmter Rechenvorgange erreichen wobei das Ergebnis des gerade ausgefuhrten Schrittes als Ausgangsbasis fur den nachsten Rechenschritt verwendet wird Iterative Vorgehensweise Meist kann man sich dem Wert nur annahern Approximation Dazu gibt es verschiedene mogliche Vorgehensweisen von denen einige im Folgenden dargestellt sind Anfangs ist das Ergebnis dieser Teilschritte jeweils relativ weit entfernt von dem korrekten Ergebnis wird aber bei jedem weiteren Rechenschritt genauer es konvergiert zu dem korrekten Ergebnis Solche iterativen Rechenoperationen sind sehr gut geeignet um sie automatisch von einem Taschenrechner oder Computer ausfuhren zu lassen wo lediglich eine Taste gedruckt werden muss falls auf dem Gerat vorgesehen um den Logarithmus der eingegebenen Zahl zu einer festgelegten Basis meist der Eulerschen Zahl e 2 718 oder der Zahl 10 zu berechnen Die folgenden Rechenbeispiele sind jeweils nur zur Berechnung des Logarithmus einer beliebigen Zahl zur Basis e naturlicher Logarithmus oder 2 geeignet Potenzreihe Illustration der ersten Teilsummen der von Nicolaus Mercator entdeckten Reihendarstellung des naturlichen Logarithmus die Reihe konvergiert nur im nicht schraffierten BereichReihe uber den Logarithmus Naturalis Die Potenzreihenentwicklung des naturlichen Logarithmus um den Entwicklungspunkt 1 ergibt sich fur 1 lt x 1 displaystyle 1 lt x leq 1 als ln 1 x k 0 x k 1k 1 x x22 x33 x44 1 n 1xnn Rn 1 x displaystyle begin aligned ln 1 x amp sum k 0 infty frac x k 1 k 1 amp x frac x 2 2 frac x 3 3 frac x 4 4 pm dotsb amp qquad dotsb 1 n 1 frac x n n R n 1 x end aligned Sie konvergiert nicht sonderlich schnell an den Randern des Konvergenzintervalls das Restglied der n displaystyle n ten Partialsumme hat die Grosse Rn 1 x x n 1 n 1 1 x displaystyle R n 1 x leq frac x n 1 n 1 1 x Mit Hilfe der Formel ln x mln 2 ln 2 mx displaystyle ln x m ln 2 ln 2 m x kann man die Berechnung des Logarithmus fur beliebige x displaystyle x auf die fur Werte im Intervall 23 43 displaystyle big tfrac 2 3 tfrac 4 3 big reduzieren d h man findet immer m displaystyle m und y displaystyle y mit 2 mx 1 y displaystyle 2 m x 1 y und y 13 displaystyle y leq tfrac 1 3 Illustration der Konvergenz der nebenstehenden artanh Entwicklung fur unterschiedliche Anzahl von SummandenReihe uber den Areatangens Hyperbolicus Mehr Flexibilitat in der Reduktion auf Zahlen nahe 1 und eine Halbierung des Berechnungsaufwandes bietet folgende Reihendarstellung die auf der Potenzreihenentwicklung des Areatangens hyperbolicus artanh displaystyle operatorname artanh beruht ln x 2artanh x 1x 1 k 0 22k 1 x 1x 1 2k 1 k 0n22k 1 x 1x 1 2k 1 Rn 1 x displaystyle begin aligned ln x amp 2 operatorname artanh frac x 1 x 1 amp sum k 0 infty frac 2 2k 1 cdot left frac x 1 x 1 right 2k 1 amp sum k 0 n frac 2 2k 1 cdot left frac x 1 x 1 right 2k 1 R n 1 x end aligned mit der Restgliedabschatzung Rn 1 x x 1 22 2n 3 x x 1x 1 2n 1 displaystyle R n 1 x leq frac x 1 2 2 2n 3 x left frac x 1 x 1 right 2n 1 Die Reihe konvergiert fur x gt 0 displaystyle x gt 0 zeigt fur x displaystyle x und 1x displaystyle tfrac 1 x ahnliches Konvergenzverhalten und konvergiert umso besser je naher x displaystyle x bei 1 liegt Um dies zu erreichen verwendet man wieder ln x 2mln 2 ln 2 mx displaystyle ln x 2m ln sqrt 2 ln 2 m x Durch Wahl einer geeigneten ganzen Zahl m displaystyle m kann man immer erreichen dass gilt 12 2 mx 2 displaystyle tfrac 1 sqrt 2 leq 2 m x leq sqrt 2 und erhoht damit die Konvergenzgeschwindigkeit der Reihe die man jetzt fur 2 mx displaystyle 2 m x berechnet Allerdings muss man zusatzlich noch eine Naherung fur ln 2 12ln 2 displaystyle ln sqrt 2 tfrac 1 2 ln 2 berechnen was uber die gleiche Reihe erfolgt Eine solche Transformation auf ein Intervall 1b b displaystyle big tfrac 1 b b big durch Skalierung von x displaystyle x mit b2m displaystyle b 2m ist auch fur andere Werte von b displaystyle b moglich durch die besonders einfache Handhabung der 2 in binar dargestellten Zahlen wird selten ein anderer Faktor verwendet Kettenbruch Die oben angegebene Potenzreihe von ln 1 x displaystyle ln 1 x lasst sich auch als Kettenbruch darstellen ln 1 x x1 0x 12x2 1x 22x3 2x 32x4 3x displaystyle ln 1 x cfrac x 1 0x cfrac 1 2 x 2 1x cfrac 2 2 x 3 2x cfrac 3 2 x 4 3x ddots Additive Zerlegung Der naturliche Logarithmus ln displaystyle ln steht wie im obigen Abschnitt erwahnt mit dem Areatangens hyperbolicus artanh displaystyle operatorname artanh per ln x 2artanh x 1x 1 0 lt x displaystyle ln x 2 operatorname artanh frac x 1 x 1 qquad 0 lt x in Beziehung was nach der anderen Seite aufgelost artanh u 12ln 1 u1 u 1 lt u lt 1 displaystyle operatorname artanh u frac 1 2 ln frac 1 u 1 u qquad 1 lt u lt 1 ergibt Die Logarithmen der positiv ganzzahligen Numeri lassen sich damit in aufsteigenden Einerstufen der Form ln n 1 ln n ln n 1n ln n 2artanh 12n 1 2 n 1nartanh 12n 1 displaystyle begin aligned ln n 1 amp ln n ln frac n 1 n ln n 2 operatorname artanh frac 1 2n 1 amp 2 sum nu 1 n operatorname artanh frac 1 2 nu 1 end aligned darstellen und ausrechnen Dabei verbessert sich das Konvergenzverhalten der Taylorreihe artanh u k 0 u2k 12k 1 u 13u3 15u5 17u7 displaystyle operatorname artanh u sum k 0 infty frac u 2k 1 2k 1 u frac 1 3 u 3 frac 1 5 u 5 frac 1 7 u 7 ldots geringfugig mit wachsendem n displaystyle n Mithilfe des Additionstheorems artanh u artanh v artanh u v1 uv displaystyle operatorname artanh u operatorname artanh v operatorname artanh frac u v 1 uv lasst sich artanh displaystyle operatorname artanh und damit auch ln displaystyle ln additiv zerlegen So ergeben sich beispielsweise die folgenden Identitaten fur die naturlichen Logarithmen der ersten Primzahlen Dabei werde der Ubersichtlichkeit halber das Additionstheorem als Gruppengesetz displaystyle oplus u v tanh artanh u artanh v u v1 uv displaystyle u oplus v tanh operatorname artanh u operatorname artanh v frac u v 1 uv sowie seine n displaystyle n fache Vervielfaltigung als n u u u u n mal n 1nu displaystyle n odot u underbrace u oplus u oplus dotsb oplus u n text mal bigoplus nu 1 n u formuliert tanh 12ln 2 displaystyle tanh left tfrac 1 2 ln 2 right 13 displaystyle tfrac 1 3 2 17 117 displaystyle 2 odot tfrac 1 7 oplus tfrac 1 17 7 119 2 149 3 1161 displaystyle 7 odot tfrac 1 19 ominus 2 odot tfrac 1 49 oplus 3 odot tfrac 1 161 tanh 12ln 3 displaystyle tanh left tfrac 1 2 ln 3 right 12 displaystyle tfrac 1 2 3 17 2 117 displaystyle 3 odot tfrac 1 7 oplus 2 odot tfrac 1 17 11 131 8 149 5 1161 displaystyle 11 odot tfrac 1 31 oplus 8 odot tfrac 1 49 oplus 5 odot tfrac 1 161 tanh 12ln 5 displaystyle tanh left tfrac 1 2 ln 5 right 23 displaystyle tfrac 2 3 4 15 1161 displaystyle 4 odot tfrac 1 5 ominus tfrac 1 161 16 131 12 149 7 1161 displaystyle 16 odot tfrac 1 31 oplus 12 odot tfrac 1 49 oplus 7 odot tfrac 1 161 tanh 12ln 7 displaystyle tanh left tfrac 1 2 ln 7 right 34 displaystyle tfrac 3 4 3 13 115 displaystyle 3 odot tfrac 1 3 ominus tfrac 1 15 14 115 6 197 3 1127 displaystyle 14 odot tfrac 1 15 oplus 6 odot tfrac 1 97 ominus 3 odot tfrac 1 127 sowietanh 12ln 11 displaystyle tanh left tfrac 1 2 ln 11 right 56 displaystyle tfrac 5 6 2 12 110 displaystyle 2 odot tfrac 1 2 oplus tfrac 1 10 24 123 11 165 7 1485 displaystyle 24 odot tfrac 1 23 oplus 11 odot tfrac 1 65 ominus 7 odot tfrac 1 485 Fur die praktische Rechnung sind Zerlegungen bevorzugt deren Summanden eine Eins im Zahler haben Wie beim Arkustangens bleiben bei der Verdoppelung 1n 2 12n 14n3 3n displaystyle tfrac 1 n 2 odot tfrac 1 2n oplus tfrac 1 4n 3 3n die Einsen im Zahler erhalten Grenzwerte nach Hurwitz Fur den naturlichen Logarithmus gelten die Grenzwerte ln x limn n xn 1 limn n 1 1xn displaystyle ln x lim n to infty n left sqrt n x 1 right lim n to infty n left 1 frac 1 sqrt n x right sowie gleichbedeutend damit ln x limh 0xh 1h limh 0 1x1t1 hdt displaystyle ln x lim h to 0 frac x h 1 h lim h to 0 int 1 x frac 1 t 1 h mathrm d t die man leicht mit der Regel von de L Hospital bestatigt Hierauf basieren die von Adolf Hurwitz fur den naturlichen Logarithmus angegebenen Grenzwerte der Folgen an displaystyle a n bzw bn displaystyle b n die uber an 2n xn 1 bn 2n 1 1xn displaystyle begin aligned a n amp 2 n x n 1 b n amp 2 n left 1 frac 1 x n right end aligned wobei xn 1 xnmitx0 x displaystyle x n 1 sqrt x n quad text mit quad x 0 x definiert sind Wegen 1 1x bn an lt x 1 displaystyle 1 tfrac 1 x leq b n leq a n lt x 1 und weil an displaystyle a n monoton fallend und bn displaystyle b n monoton wachsend ist folgt die Konvergenz dieser beiden Folgen Aufgrund von an bnxn displaystyle a n b n x n und xn 1 displaystyle x n rightarrow 1 ergibt sich die Gleichheit der beiden Grenzwerte limn an limn bn ln x displaystyle lim n to infty a n lim n to infty b n ln x Fur eine praktische Berechnung von ln x displaystyle x sind diese Grenzwerte wegen der auftretenden Ausloschung jedoch nicht gut geeignet Berechnung einzelner Binarziffern Eine weitere Moglichkeit zur Berechnung des Logarithmus besteht darin nacheinander die Ziffern der Binardarstellung des Logarithmus zur Basis 2 zu bestimmen Dieses Verfahren ist besonders einfach auf Rechenwerken zu implementieren da es aufwandige Divisionen vermeidet und auch leicht in Festkomma Arithmetik umsetzbar ist Zunachst werden die Vorkommastellen des Zweierlogarithmus immer im Dualsystem durch Abzahlen der Vorkommastellen der Zahl x displaystyle x bestimmt und x displaystyle x durch Schieben auf Werte zwischen 1 und 2 normiert Der Logarithmus von x displaystyle x hat danach die Darstellung log2 x 0 b1b2b3 k gt 0bk2 k mit bk 0 1 log2 x2 b1 b2b3 wegen log x2 2log x displaystyle begin aligned log 2 x amp 0 b 1 b 2 b 3 cdots sum k gt 0 b k 2 k text mit b k in 0 1 log 2 x 2 amp b 1 b 2 b 3 cdots qquad text wegen quad log x 2 2 log x end aligned Quadrieren von x displaystyle x schiebt den Logarithmus also um eine Binarstelle nach links wodurch die Vorkommastelle moglicherweise Eins wird Dies ist dann der Fall wenn x2 2 displaystyle x 2 geq 2 ist In diesem Falle wird x displaystyle x durch Division durch 2 wieder normiert was keinen Einfluss auf die verbleibenden Nachkommastellen hat Damit ergibt sich die folgende Skizze des Verfahrens INPUT 1 x lt 2 OUTPUT Nachkommastellen bi der Binardarstellung von log2 x i 0 LOOP i i 1 x x2 IF x 2 THEN x x 2 bi 1 ELSE bi 0 END IF END LOOP Analogrechner Vereinfachtes Schaltbild eines Logarithmierers Zur Berechnung des Logarithmus mithilfe eines Analogrechners also etwa der Erzeugung einer elektrischen Ausgangsspannung Ua displaystyle U text a die den Logarithmus des Nennwerts der Eingangsspannung Ue displaystyle U text e annimmt kann man sich den exponentiellen Verlauf der Strom Spannungs Kennlinie einer Diode zunutze machen Die nebenstehende Skizze zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Logarithmierers mit einem Operationsverstarker einer Diode D displaystyle D und einem Widerstand R displaystyle R Komplexer LogarithmusRiemannsche Flache der komplexen Logarithmus Funktion Die Blatter spiegeln die Mehrdeutigkeit des Logarithmus wider die aus der Periodizitat seiner Umkehrfunktion der Exponentialfunktion folgt Hauptwert ln z displaystyle ln z des Logarithmus Analog zur reellen Definition heisst jede komplexe Zahl w displaystyle w welche die Gleichung ew z displaystyle mathrm e w z erfullt ein naturlicher Logarithmus von z displaystyle z Fur jedes z C 0 displaystyle z in mathbb C setminus 0 existiert ein solches w displaystyle w das jedoch im Unterschied zum reellen Logarithmus wegen e2kpi 1 k Z displaystyle mathrm e 2k pi mathrm i 1 quad k in mathbb Z nicht eindeutig bestimmt ist Hat man also einen Logarithmus w displaystyle w von z displaystyle z gefunden so ist damit auch w w 2kpi displaystyle w w 2k pi mathrm i mit jeder ganzen Zahl k displaystyle k ein Logarithmus von z displaystyle z denn es gilt ew ew 2kpi ew e2kpi ew 1 ew z displaystyle mathrm e w mathrm e w 2k pi mathrm i mathrm e w cdot mathrm e 2k pi mathrm i mathrm e w cdot 1 mathrm e w z Um Eindeutigkeit zu erreichen wahlt man aus den moglichen Werten fur w displaystyle w solche Werte aus die in einem geeigneten Streifen der komplexen Zahlenebene liegen Man kann z B den Streifen