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Die Färöische Literatur entstand Anfang des 19 Jahrhunderts mit den ersten schriftlichen Aufzeichnungen färöischer Balla

Färöische Literatur

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Die Färöische Literatur entstand Anfang des 19. Jahrhunderts mit den ersten schriftlichen Aufzeichnungen färöischer Balladen (kvæði), die während der Jahrhunderte zuvor mündlich überliefert wurden und von unbekannten Autoren stammten.

Durch die Schaffenskraft verschiedener färöischer Schriftsteller Anfang des 20. Jahrhunderts konnte sich die kleinste germanische Sprache im färöischen Sprachstreit bis 1938 als anerkannte Bildungssprache durchsetzen.

Heute erscheinen auf den Färöern jährlich mehr Bücher pro Kopf als in jedem anderen Land der Erde. Gemessen an der kleinen Population von weniger als 50.000 Menschen, ist das allgemeine Interesse an muttersprachlicher Literatur außergewöhnlich. Die Landesbibliothek der Färöer wies in ihrer Ausleihstatistik 2000 nach, dass das meist gefragte Buch eine färöische Literaturgeschichte (Band 2: 1876–1939) war. Erst auf Platz zwei folgte ein dänischsprachiges Buch zur Berufsberatung.

Erstes Schrifttum

Die ersten Zeugnisse geschriebener Sprache auf dem Archipel sind zwei Runensteine. Der Erste wurde 1832 in Kirkjubøur entdeckt und befindet sich heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen (siehe Kirkjubøstein). Der zweite Runenstein wurde 1917 in Sandavágur gefunden und steht heute in der Kirche des Ortes (siehe Sandavágsstein). Der Kirkjubøstein stammt wahrscheinlich aus der Wikingerzeit (spätestens um das Jahr 1000) und der Sandavágsstein aus der Zeit um 1200.

Ebenjene Wikingerzeit ist Thema der Färingersaga, die in Island verfasst wurde. Wie die beiden Runensteine ist diese Quelle im Altnordischen verfasst. Erste Hinweise auf eine Herausbildung der altfäröischen Sprache liefert uns der Schafsbrief von 1298, der aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Färöern von einem Färinger (unter Bischof Erlendur) geschrieben wurde.

Die damalige bäuerliche Gesellschaft mit etwa 4000 Inselbewohnern produzierte ansonsten keine bekannten Dokumente in schriftlicher Form. Die im 16. Jahrhundert besiegelte die Dominanz der dänischen Sprache als Kirchen- und somit Amtssprache in allen Bereichen. Interessanterweise belegt der Fámjinsstein, dass noch kurz nach der Reformation die Runenschrift Verwendung fand. Ab dem 17. Jahrhundert sind die Dokumente des färöischen Parlaments, des Løgtings erhalten, allerdings auf Dänisch. Das dänische Gesangbuch von Thomas Kingo beeinflusste die Kirchenmusik lange Zeit; erst 1921 wurde ein färöisches Gesangbuch herausgegeben.

Es wird angenommen, dass die mündliche Tradition der Kvæði von einer Bekanntschaft mit der isländischen Literatur zeugt, wie zum Beispiel die Sigurdlieder. Neben den Kvæði überlebten die typisch färöischen Genres Sagnir (historische Berichte), Ævintýr (Märchen) und Tættir (Spottverse) in mündlicher Überlieferung. In der vermutlich spätmittelalterlichen, 1822 erstmals gedruckten Ballade Loka Táttur mischen sich Märchenmotive (wie Das Meerhäschen aus Grimms Kinder- und Hausmärchen) mit Stoffen aus der altnordischen Mythologie. Loki erscheint dabei als listiger Ratgeber – einer der seltenen Hinweise auf nordische Götter in der färöischen Literatur.

Neufäröische Pioniere

Kvæði

Erst die Französische Revolution entwickelte einen Impuls, der auch in den entlegensten Gebieten Europas Auswirkungen haben sollte. Nólsoyar Páll war während der Napoleonischen Kriege der erste Färinger in der Neuzeit, der einen nationalen Freiheitsgedanken in der Muttersprache formulierte. Er gilt bis heute als der Nationalheld, und sein (Vogelballade, 1805) in 229 vierzeiligen Versen jeweils mit einem Refrain dazwischen, ist das erste wichtige Werk der Neuzeit in färöischer Sprache. Hier wird der Austernfischer (Tjaldur) zum Sinnbild der Nation.

Jens Christian Svabo war der erste Wissenschaftler, der den Wert der kvæði erkannte, aber seine Sammlung wurde zu Lebzeiten nie gedruckt. Er unterstützte aber den dänischen Naturforscher Hans Christian Lyngbye während dessen Färöeraufenthalts 1817 beim färöischen Spracherwerb, nachdem er sein Interesse an den alten Balladen bekundete. 1822 erschien so mit Hilfe von Johan Henrik Schrøter das erste Buch auf Färöisch: Færøske Kvæder om Sigurd Fofnersbane og hans Æt – damals nach Schrøters phonetischer Orthographie, die sich eng an Svabo orientierte.

Der Bauer Jens Christian Djurhuus (1773–1853) schrieb eine Reihe weiterer Kvæði im alten Stil auf, wie sie zuvor über die Jahrhunderte nur durch Gesang und Tanz überdauerten. Er bediente sich dabei der Themen, die wir auch bei Snorri Sturluson finden, dem alten isländischen Skalden. Dabei unterstützte ihn V. U. Hammershaimb, der ihm entsprechende Bücher mit isländischen Sagas zur Verfügung stellte. Bekanntestes Stück ist Ormurin Langi, das heute durch die Viking-Metal Gruppe Týr bekannt ist.

Jens Christian Djurhuus' Sohn Jens Hendrik Djurhuus (1799–1892) setzte dieses Werk fort und schrieb Balladen, die heute noch zum färöischen Kettentanz gesungen werden. (Die Nachfahren aus dieser Familie, die Gebrüder Janus Djurhuus und Hans A. Djurhuus, werden im 20. Jahrhundert Klassiker – wenn auch mit moderner bzw. volkstümlicher Lyrik.)

Diese Kvæðitradition wurde von Dichtern wie Jóannes Patursson (einem Urenkel Nólsoyar Páls), Poul F. Joensen und Mikkjal Dánjalsson á Ryggi (1897–1956) ins 20. Jahrhundert gerettet und damit der zukünftigen Generationen zugänglich erhalten.

Linguistik

Die systematische Festlegung der färöischen Schriftsprache, und damit einer einheitlichen Grammatik, die für alle Dialekte akzeptabel erscheint, fällt dem Pfarrer V. U. Hammershaimb zu. Sein Orthographie-Konzept ist heute noch gültig. Der Linguist und Anthropologe Jakob Jakobsen leistet ebenso Pionierarbeit, kann sich aber mit seiner einfacheren -Rechtschreibung nicht durchsetzen. Diesem Umstand verdanken wir unter anderem den Buchstaben Ð, der eine rein etymologische Funktion hat.

Jedenfalls war Hammershaimb maßgeblich daran beteiligt, dass die (ältere) färöische Philologie ihre wissenschaftlichen Grundlagen in dänischer Sprache (als Vermittlungssprache) erhielt. Das so konservierte Kulturerbe war Anknüpfungspunkt der färöischen Klassiker der Neuzeit.

Jakobsens Verdienst war es, das Färöische zu einer Wissenschaftssprache zu erheben, die sich in allen Bereichen des Lebens durchsetzen konnte, während seine Vorgänger eher an die Rettung alter Sprachdenkmäler dachten. Jakobsens Engagement für das Norn ist ein Indiz dafür, dass er ein ähnliches Schicksal seiner Muttersprache durch frühe systematische Sprachplanung abwenden wollte.

  • Siehe auch: Färöischer Sprachenstreit, Färöische Sprachpolitik

Klassiker

Der realistische Roman

Im 20. Jahrhundert erlangten färöische Schriftsteller wie William Heinesen und Heðin Brú internationale Beachtung. Ersterer schrieb zwar nur auf Dänisch, ließ sich aber von Letzterem hin und wieder ins Färöische übersetzen, wofür jener wiederum dessen Übersetzungen der Weltliteratur mit eigenen Grafiken illustrierte. Beide waren über lange Jahre Nachbarn in der Hauptstadt Tórshavn und bildeten dort mit Professor Christian Matras ein legendäres Trio (Teir tríggir varðarnir).

Das wichtigste Genre der 1930er bis 1950er Jahre war der realistische Roman. Heðin Brús Bildungsroman Feðgar á ferð („Vater und Sohn unterwegs“, deutscher Titel „Des armen Mannes Ehre“) war der erste Roman in färöischer Sprache, der in Weltsprachen übersetzt wurde. Er gilt gleichzeitig als einer der besten färöischen Romane überhaupt.

Jørgen-Frantz Jacobsen wurde nur 37 Jahre alt. Er war ein Zeitgenosse der oben genannten Schriftsteller (gleicher Jahrgang wie sein Cousin William Heinesen). Wie dieser schrieb er auf Dänisch. Sein einziger Roman (1939) nach der alten Sage der bösen Pfarrersfrau Beinta Broberg sollte eines der weltweit erfolgreichsten Bücher von den Färöern werden. Die Verfilmung () war der bis dahin teuerste dänische Spielfilm aller Zeiten. (1902–1966) schilderte in seinen Romanen das Leben der färöischen Fischer und Seeleute; er war auch Redakteur der ersten Kinder- und Jugendzeitung Barnablaðið (1931).

Jens Pauli Heinesen erneuerte den färöischen Roman in den 1950er Jahren durch formale Experimente; später näherte er sich wieder der realistischen Tradition an, wodurch er hohe Popularität gewann.

Lyrik

Der Altphilologe Janus Djurhuus zählt zu den anspruchsvollsten Dichtern der färöischen Literatur. Sein jüngerer Bruder Hans Andrias Djurhuus erreichte zwar nicht dessen Stellenwert, eroberte dafür mit seinen Kinderliedern die Herzen des färöischen Publikums bis in unsere Zeit. Poul F. Joensen wurde durch seine Spottverse () bekannt und gilt noch heute als einer der beliebtesten Dichter auf den Färöern.

Die seit 1921 erscheinende färöische Literaturzeitschrift Varðin entwickelte sich unter Rikard Long zu einem Forum aller färöischer Autoren bis in die Gegenwart.

Gegenwart

Hanus Kamban (* 1942) schrieb Erzählungen und Kurzgeschichten. Carl Jóhan Jensen (* 1957) trat als Lyriker hervor. Der Architekt Gunnar Hoydal (1941–2021) verfasst Lyrik und Künstlerbiographien, Sólrún Michelsen (* 1948) Romane und Erzählungen, auch Kinder- und Jugendbücher. Oddvør Johansen (* 1948) schrieb einen der ersten Frauenromane der Färöer. Als innovativer Punk-Poet wurde (* 1957) bekannt.

Literaturpreise

Heinesen war 1965 der erste färöische Träger des Literaturpreis des Nordischen Rates; der zweite war der Lyriker Rói Patursson im Jahr 1986. Seite 1958 wird der Färöische Literaturpreis verliehen. Jens Pauli Heinesen erhielt ihn insgesamt vier Mal.

Siehe auch

  • Liste färöischer Schriftsteller

Vertreter

  • Guðrið Helmsdal: Stjørnuakrar / Sternenfelder, übertragen von Annette Nielsen, Herausgabe des ersten färöisch-deutschen Gedichtbandes auf dem Kontinent von Paul Alfred Kleinert, versehen mit einem Abriss der färöischen Literaturgeschichte. Projekte Verlag Halle/Saale 2006, ISBN 3-86634-076-1.
  • „Von Inseln weiß ich …“ Geschichten von den Färöern. Hrsg. von Verena Stössinger und Anna Katharina Dörmling. Unionsverlag, Zürich 2006, ISBN 3-293-00366-4 (Anthologie mit färöischer Literatur des 20. Jahrhunderts)[1]. Darin vertreten:
    • William Heinesen: Nasse Heimat (Vad hjemstavn)
    • Jakob Jakobsen: Die Sage von Beinta und Peder Arrheboe (Sagnet om Beinta og Peder Arrheboe)
    • Regin í Líð: Eyðun (Eyðun)
    • : Der Traum (Dreymurin)
    • Sverre Patursson: Abal (Abal)
    • : Bekka (Bekka)
    • : Ein Mann kommt nach Hause (Maður kemur aftur at húsum)
    • Jørgen-Frantz Jacobsen: Die Witwe auf der Pfarre (aus dem Roman »«)
    • William Heinesen: Don Juan vom Tranhaus (Don Juan fra Tranhuset)
    • Kristian Osvald Viderø: Das erste Mal fort von zu Hause (Frá landi á fyrsta sinni)
    • : Der fliegende Glöckner (Den flyvende klokker)
    • Heðin Brú: Purkhús (Purkhús)
    • Heðin Brú: Allein auf Lítla Dímun (Einsamallur í Lítlu Dímun)
    • Jens Pauli Heinesen: Gestur (Gestur)
    • : Das Kind (Barnið)
    • Karsten Hoydal: Der Wachmann (Vaktarmaðurin)
    • Gunnar Hoydal: Liebeskummer (Hjartasorg)
    • Gunnar Hoydal: Weit weg und blass (Fjarur og følin)
    • Oddvør Johansen: Es ist gut, stark zu sein, Maria! (Gott er at vera sterkur, Maria!)
    • Hanus Kamban: Unter Deiner Flügel Schutz (Undir tínum veingjabreidi)
    • : Juli (Juli)
    • : Eisblume (Frostrósan)
    • Jóanes Nielsen: Der Proviantmeister (Hovmeistarin), Die Erinnerungen (Brahmadellerne)
    • Carl Jóhan Jensen: Lob der Torheit (Moriæ Encomium)
    • Tóroddur Poulsen: Regelwerk (Reglur)
    • Rakel Helmsdal: l Der Schmetterlingsverkäufer (Firvaldaseljarin)
    • : Placebo (Placebo)
    • : Die Kette (Leinkjan)
  • Malan Marnersdottír: Färöische Literatur. In: Skandinavische Literaturgeschichte. Hrsg. von Jürg Glauser. Metzler Stuttgart/Weimar 2006, S. 390–408.
  • „Von Djurhuus bis Poulsen – färöische Dichtung aus 100 Jahren“ (hrsg. von Paul Alfred Kleinert, wissenschaftliche Beratung: Turið Sigurðardóttir, Linearübersetzungen: Inga Meincke), Engelsdorfer Verlag Leipzig 2007, ISBN 978-3-86703-546-0

Sekundärliteratur

  • Oskar Bandle: Moderne färöische Literatur. Versuch einer Standortbestimmung. In: Skandinavistik 12 (1982), S. 81–111. – Überarbeitung: Moderne färöische Literatur. Eine paradigmatische Entwicklung. In: Studia Scandinavica 8 (1985), S. 9–29.
  • Wilhelm Friese: Nordische Literaturen im 20. Jahrhundert (= Kröners Taschenausgabe. Band 389). Kröner, Stuttgart 1971, ISBN 3-520-38901-0. Zur färöischen Literatur Seiten 134–138.
  • Malan Marnersdóttir: Färöische Literatur. In: Jürg Glauser (Hrsg.): Skandinavische Literaturgeschichte. 2. Aufl. Metzler, Stuttgart 2016, S. 423–444, ISBN 978-3-476-02454-1.

Weblinks

  • Rithøvundafelag Føroya (Autorenverband der Färöer) – Literatenverzeichnis (färöisch und englisch)
  • Føroya Landsbókasavn (Landesbibliothek der Färöer) – Recherche im weltgrößten Bestand färöischer Literatur, kein Verleih ins Ausland (färöisch und englisch)
  • Bóka mið sølan (färöischer Verlagsgroßhandel) – aktuelles Verzeichnis der lieferbaren Titel, aber kein Verkauf an Privatkunden (färöisch)
  • Frankfurter Buchmesse – ein Fenster zur Literatur der Färöer

Einzelnachweise

  1. Lokka Táttur, in: Kindlers Neues Literatur-Lexikon, Bd. 19, München 1988, S. 48.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 20:49

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Die Faroische Literatur entstand Anfang des 19 Jahrhunderts mit den ersten schriftlichen Aufzeichnungen faroischer Balladen kvaedi die wahrend der Jahrhunderte zuvor mundlich uberliefert wurden und von unbekannten Autoren stammten William Heinesen und Jorgen Frantz Jacobsen 1918 Durch die Schaffenskraft verschiedener faroischer Schriftsteller Anfang des 20 Jahrhunderts konnte sich die kleinste germanische Sprache im faroischen Sprachstreit bis 1938 als anerkannte Bildungssprache durchsetzen Heute erscheinen auf den Faroern jahrlich mehr Bucher pro Kopf als in jedem anderen Land der Erde Gemessen an der kleinen Population von weniger als 50 000 Menschen ist das allgemeine Interesse an muttersprachlicher Literatur aussergewohnlich Die Landesbibliothek der Faroer wies in ihrer Ausleihstatistik 2000 nach dass das meist gefragte Buch eine faroische Literaturgeschichte Band 2 1876 1939 war Erst auf Platz zwei folgte ein danischsprachiges Buch zur Berufsberatung Erstes SchrifttumDer Schafsbrief von 1298 weist die ersten Anzeichen einer eigenen faroischen Variante des Altnordischen auf Die ersten Zeugnisse geschriebener Sprache auf dem Archipel sind zwei Runensteine Der Erste wurde 1832 in Kirkjubour entdeckt und befindet sich heute im Danischen Nationalmuseum in Kopenhagen siehe Kirkjubostein Der zweite Runenstein wurde 1917 in Sandavagur gefunden und steht heute in der Kirche des Ortes siehe Sandavagsstein Der Kirkjubostein stammt wahrscheinlich aus der Wikingerzeit spatestens um das Jahr 1000 und der Sandavagsstein aus der Zeit um 1200 Ebenjene Wikingerzeit ist Thema der Faringersaga die in Island verfasst wurde Wie die beiden Runensteine ist diese Quelle im Altnordischen verfasst Erste Hinweise auf eine Herausbildung der altfaroischen Sprache liefert uns der Schafsbrief von 1298 der aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Faroern von einem Faringer unter Bischof Erlendur geschrieben wurde Die damalige bauerliche Gesellschaft mit etwa 4000 Inselbewohnern produzierte ansonsten keine bekannten Dokumente in schriftlicher Form Die im 16 Jahrhundert besiegelte die Dominanz der danischen Sprache als Kirchen und somit Amtssprache in allen Bereichen Interessanterweise belegt der Famjinsstein dass noch kurz nach der Reformation die Runenschrift Verwendung fand Ab dem 17 Jahrhundert sind die Dokumente des faroischen Parlaments des Logtings erhalten allerdings auf Danisch Das danische Gesangbuch von Thomas Kingo beeinflusste die Kirchenmusik lange Zeit erst 1921 wurde ein faroisches Gesangbuch herausgegeben Es wird angenommen dass die mundliche Tradition der Kvaedi von einer Bekanntschaft mit der islandischen Literatur zeugt wie zum Beispiel die Sigurdlieder Neben den Kvaedi uberlebten die typisch faroischen Genres Sagnir historische Berichte AEvintyr Marchen und Taettir Spottverse in mundlicher Uberlieferung In der vermutlich spatmittelalterlichen 1822 erstmals gedruckten Ballade Loka Tattur mischen sich Marchenmotive wie Das Meerhaschen aus Grimms Kinder und Hausmarchen mit Stoffen aus der altnordischen Mythologie Loki erscheint dabei als listiger Ratgeber einer der seltenen Hinweise auf nordische Gotter in der faroischen Literatur Neufaroische PioniereKvaedi Erst die Franzosische Revolution entwickelte einen Impuls der auch in den entlegensten Gebieten Europas Auswirkungen haben sollte Nolsoyar Pall war wahrend der Napoleonischen Kriege der erste Faringer in der Neuzeit der einen nationalen Freiheitsgedanken in der Muttersprache formulierte Er gilt bis heute als der Nationalheld und sein Vogelballade 1805 in 229 vierzeiligen Versen jeweils mit einem Refrain dazwischen ist das erste wichtige Werk der Neuzeit in faroischer Sprache Hier wird der Austernfischer Tjaldur zum Sinnbild der Nation Jens Christian Svabo war der erste Wissenschaftler der den Wert der kvaedi erkannte aber seine Sammlung wurde zu Lebzeiten nie gedruckt Er unterstutzte aber den danischen Naturforscher Hans Christian Lyngbye wahrend dessen Faroeraufenthalts 1817 beim faroischen Spracherwerb nachdem er sein Interesse an den alten Balladen bekundete 1822 erschien so mit Hilfe von Johan Henrik Schroter das erste Buch auf Faroisch Faeroske Kvaeder om Sigurd Fofnersbane og hans AEt damals nach Schroters phonetischer Orthographie die sich eng an Svabo orientierte Der Bauer Jens Christian Djurhuus 1773 1853 schrieb eine Reihe weiterer Kvaedi im alten Stil auf wie sie zuvor uber die Jahrhunderte nur durch Gesang und Tanz uberdauerten Er bediente sich dabei der Themen die wir auch bei Snorri Sturluson finden dem alten islandischen Skalden Dabei unterstutzte ihn V U Hammershaimb der ihm entsprechende Bucher mit islandischen Sagas zur Verfugung stellte Bekanntestes Stuck ist Ormurin Langi das heute durch die Viking Metal Gruppe Tyr bekannt ist Jens Christian Djurhuus Sohn Jens Hendrik Djurhuus 1799 1892 setzte dieses Werk fort und schrieb Balladen die heute noch zum faroischen Kettentanz gesungen werden Die Nachfahren aus dieser 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Orthographie Konzept ist heute noch gultig Der Linguist und Anthropologe Jakob Jakobsen leistet ebenso Pionierarbeit kann sich aber mit seiner einfacheren Rechtschreibung nicht durchsetzen Diesem Umstand verdanken wir unter anderem den Buchstaben D der eine rein etymologische Funktion hat Jedenfalls war Hammershaimb massgeblich daran beteiligt dass die altere faroische Philologie ihre wissenschaftlichen Grundlagen in danischer Sprache als Vermittlungssprache erhielt Das so konservierte Kulturerbe war Anknupfungspunkt der faroischen Klassiker der Neuzeit Jakobsens Verdienst war es das Faroische zu einer Wissenschaftssprache zu erheben die sich in allen Bereichen des Lebens durchsetzen konnte wahrend seine Vorganger eher an die Rettung alter Sprachdenkmaler dachten Jakobsens Engagement fur das Norn ist ein Indiz dafur dass er ein ahnliches Schicksal seiner Muttersprache durch fruhe systematische Sprachplanung abwenden wollte Siehe auch Faroischer Sprachenstreit Faroische SprachpolitikKlassikerDer realistische RomanZwei Generationen Janus Djurhuus Jorgen Frantz Jacobsen William Heinesen und Hans Andrias Djurhuus 1924 Im 20 Jahrhundert erlangten faroische Schriftsteller wie William Heinesen und Hedin Bru internationale Beachtung Ersterer schrieb zwar nur auf Danisch liess sich aber von Letzterem hin und wieder ins Faroische ubersetzen wofur jener wiederum dessen Ubersetzungen der Weltliteratur mit eigenen Grafiken illustrierte Beide waren uber lange Jahre Nachbarn in der Hauptstadt Torshavn und bildeten dort mit Professor Christian Matras ein legendares Trio Teir triggir vardarnir Das wichtigste Genre der 1930er bis 1950er Jahre war der realistische Roman Hedin Brus Bildungsroman Fedgar a ferd Vater und Sohn unterwegs deutscher Titel Des armen Mannes Ehre war der erste Roman in faroischer Sprache der in Weltsprachen ubersetzt wurde Er gilt gleichzeitig als einer der besten faroischen Romane uberhaupt Jorgen Frantz Jacobsen wurde nur 37 Jahre alt Er war ein Zeitgenosse der oben genannten Schriftsteller gleicher Jahrgang wie sein Cousin William Heinesen Wie dieser schrieb er auf Danisch Sein einziger Roman 1939 nach der alten Sage der bosen Pfarrersfrau Beinta Broberg sollte eines der weltweit erfolgreichsten Bucher von den Faroern werden Die Verfilmung war der bis dahin teuerste danische Spielfilm aller Zeiten 1902 1966 schilderte in seinen Romanen das Leben der faroischen Fischer und Seeleute er war auch Redakteur der ersten Kinder und Jugendzeitung Barnabladid 1931 Jens Pauli Heinesen erneuerte den faroischen Roman in den 1950er Jahren durch formale Experimente spater naherte er sich wieder der realistischen Tradition an wodurch er hohe Popularitat gewann Lyrik Der Altphilologe Janus Djurhuus zahlt zu den anspruchsvollsten Dichtern der faroischen Literatur Sein jungerer Bruder Hans Andrias Djurhuus erreichte zwar nicht dessen Stellenwert eroberte dafur mit seinen Kinderliedern die Herzen des faroischen Publikums bis in unsere Zeit Poul F Joensen wurde durch seine Spottverse bekannt und gilt noch heute als einer der beliebtesten Dichter auf den Faroern Die seit 1921 erscheinende faroische Literaturzeitschrift Vardin entwickelte sich unter Rikard Long zu einem Forum aller faroischer Autoren bis in die Gegenwart GegenwartHanus Kamban 1942 schrieb Erzahlungen und Kurzgeschichten Carl Johan Jensen 1957 trat als Lyriker hervor Der Architekt Gunnar Hoydal 1941 2021 verfasst Lyrik und Kunstlerbiographien Solrun Michelsen 1948 Romane und Erzahlungen auch Kinder und Jugendbucher Oddvor Johansen 1948 schrieb einen der ersten Frauenromane der Faroer Als innovativer Punk Poet wurde 1957 bekannt Literaturpreise Heinesen war 1965 der erste faroische Trager des Literaturpreis des Nordischen Rates der zweite war der Lyriker Roi Patursson im Jahr 1986 Seite 1958 wird der Faroische Literaturpreis verliehen Jens Pauli Heinesen erhielt ihn insgesamt vier Mal Siehe auchListe faroischer SchriftstellerVertreterGudrid Helmsdal Stjornuakrar Sternenfelder ubertragen von Annette Nielsen Herausgabe des ersten faroisch deutschen Gedichtbandes auf dem Kontinent von Paul Alfred Kleinert versehen mit einem Abriss der faroischen Literaturgeschichte Projekte Verlag Halle Saale 2006 ISBN 3 86634 076 1 Von Inseln weiss ich Geschichten von den Faroern Hrsg von Verena Stossinger und Anna Katharina Dormling Unionsverlag Zurich 2006 ISBN 3 293 00366 4 Anthologie mit faroischer Literatur des 20 Jahrhunderts 1 Darin vertreten William Heinesen Nasse Heimat Vad hjemstavn Jakob Jakobsen Die Sage von Beinta und Peder Arrheboe Sagnet om Beinta og Peder Arrheboe Regin i Lid Eydun Eydun Der Traum Dreymurin Sverre Patursson Abal Abal Bekka Bekka Ein Mann kommt nach Hause Madur kemur aftur at husum Jorgen Frantz Jacobsen Die Witwe auf der Pfarre aus dem Roman William Heinesen Don Juan vom Tranhaus Don Juan fra Tranhuset Kristian Osvald Videro Das erste Mal fort von zu Hause Fra landi a fyrsta sinni Der fliegende Glockner Den flyvende klokker Hedin Bru Purkhus Purkhus Hedin Bru Allein auf Litla Dimun Einsamallur i Litlu Dimun Jens Pauli Heinesen Gestur Gestur Das Kind Barnid Karsten Hoydal Der Wachmann Vaktarmadurin Gunnar Hoydal Liebeskummer Hjartasorg Gunnar Hoydal Weit weg und blass Fjarur og folin Oddvor Johansen Es ist gut stark zu sein Maria Gott er at vera sterkur Maria Hanus Kamban Unter Deiner Flugel Schutz Undir tinum veingjabreidi Juli Juli Eisblume Frostrosan Joanes Nielsen Der Proviantmeister Hovmeistarin Die Erinnerungen Brahmadellerne Carl Johan Jensen Lob der Torheit Moriae Encomium Toroddur Poulsen Regelwerk Reglur Rakel Helmsdal l Der Schmetterlingsverkaufer Firvaldaseljarin Placebo Placebo Die Kette Leinkjan Malan Marnersdottir Faroische Literatur In Skandinavische Literaturgeschichte Hrsg von Jurg Glauser Metzler Stuttgart Weimar 2006 S 390 408 Von Djurhuus bis Poulsen faroische Dichtung aus 100 Jahren hrsg von Paul Alfred Kleinert wissenschaftliche Beratung Turid Sigurdardottir Linearubersetzungen Inga Meincke Engelsdorfer Verlag Leipzig 2007 ISBN 978 3 86703 546 0SekundarliteraturOskar Bandle Moderne faroische Literatur Versuch einer Standortbestimmung In Skandinavistik 12 1982 S 81 111 Uberarbeitung Moderne faroische Literatur Eine paradigmatische Entwicklung In Studia Scandinavica 8 1985 S 9 29 Wilhelm Friese Nordische Literaturen im 20 Jahrhundert Kroners Taschenausgabe Band 389 Kroner Stuttgart 1971 ISBN 3 520 38901 0 Zur faroischen Literatur Seiten 134 138 Malan Marnersdottir Faroische Literatur In Jurg Glauser Hrsg Skandinavische Literaturgeschichte 2 Aufl Metzler Stuttgart 2016 S 423 444 ISBN 978 3 476 02454 1 WeblinksRithovundafelag Foroya Autorenverband der Faroer Literatenverzeichnis faroisch und englisch Foroya Landsbokasavn Landesbibliothek der Faroer Recherche im weltgrossten Bestand faroischer Literatur kein Verleih ins Ausland faroisch und englisch Boka mid solan faroischer Verlagsgrosshandel aktuelles Verzeichnis der lieferbaren Titel aber kein Verkauf an Privatkunden faroisch Frankfurter Buchmesse ein Fenster zur Literatur der FaroerEinzelnachweiseLokka Tattur in Kindlers Neues Literatur Lexikon Bd 19 Munchen 1988 S 48

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