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Oligozän

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Oligozän
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Oligozän Chattium 23,03
⬍
28,1
Rupelium 28,1
⬍
33,9
Eozän Priabonium 33,9
⬍
38
Bartonium 38
⬍
41,3
Lutetium 41,3
⬍
47,8
Ypresium 47,8
⬍
56
Paläozän Thanetium 56
⬍
59,2
Seelandium 59,2
⬍
61,6
Danium 61,6
⬍
66
früher früher früher älter

Das Oligozän ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Serie (also ein Zeitintervall) innerhalb des Systems des Paläogens, früher des Tertiärs. Der Beginn des Oligozäns liegt bei etwa 33,9 Millionen Jahren, es endete vor etwa 23,03 Millionen Jahren. Dem Oligozän folgte das Miozän und ihm ging das Eozän voraus.

Namensgebung und Geschichte

Der Name Oligozän (von Griech. ὀλίγος = „wenig, gering, schwach“ und καινός = „neu, ungewöhnlich“) wurde von Heinrich Ernst Beyrich 1854 vorgeschlagen.

Definition und GSSP

Der Beginn des Oligozäns (und damit auch der Rupelium-Stufe) ist durch das Aussterben der Foraminiferen-Gattung definiert. Die Obergrenze (und damit die Untergrenze von Miozän und des Aquitaniums) wird durch mehrere Ereignisse gut definiert. Kennzeichnend ist die Basis der Magnetischen Polaritäts-Chronozone C6Cn.2n, das Erstauftreten der Foraminiferen-Art Paragloborotalia kugleri und das Aussterben der kalkigen Nannoplankton-Art (Basis der Nannoplankton-Zone NN1). Der GSSP (= globaler Eichpunkt) für die Basis des Oligozäns (und die Basis der Rupelium-Stufe) ist das Massignano-Profil in einem aufgelassenen Steinbruch auf der Ostseite der Straße von Ancona nach Sirolo an der Adriaküste nahe dem Dorf Massignano (Ancona, Italien).

Untergliederung

Das Oligozän wird in zwei chronostratigraphische Stufen unterteilt:

  • System: Paläogen (66–23,03 mya)
    • Serie: Oligozän (33,9–23,03 mya)
      • Stufe: Chattium (28,1–23,03 mya)
      • Stufe: Rupelium (33,9–28,1 mya)
    • Serie: Eozän (56–33,9 mya)
    • Serie: Paläozän (66–56 mya)

Regional und in älteren Publikationen werden auch noch weitere Stufennamen verwendet. Sie eigneten sich aus verschiedensten Gründen nicht als internationale Stufen und werden nur noch regional benutzt oder sind wegen mangelhafter Definition außer Gebrauch gekommen.

Geographie und Klima

Bis in das Eozän existierte mit den verbundenen Landflächen von Australien, Antarktika und Südamerika noch ein relativ umfangreicher Rest des früheren südlichen Großkontinents Gondwana. Damals war der zirkumpolare Meeresstrom, der heute Antarktika im Uhrzeigersinn umfließt, noch nicht vorhanden. Stattdessen drang wärmeres Meerwasser entlang der kontinentalen Küstenbereiche weit nach Süden vor und gestaltete das antarktische Klima deutlich milder. Im Mittleren Eozän vor etwa 45 Millionen Jahren erfolgte die endgültige Trennung von Antarktika und Australien, und während des Übergangs zum Oligozän (34 mya) zerbrach auch die Landbrücke zu Südamerika. Dies führte zur Bildung der heute etwa 480 Seemeilen breiten Drakestraße, und als unmittelbare Folge davon entstand der Antarktische Zirkumpolarstrom, der Antarktika nunmehr thermisch isolierte und wahrscheinlich – unter Mitwirkung verschiedener Rückkopplungen – den Anstoß für einen weltweiten Abkühlungsprozess gab. Auf globaler Ebene sank die Temperatur der Ozeane bis in tiefere Schichten um 4 bis 5 °C, und der Meeresspiegel fiel innerhalb einer geologisch sehr kurzen Zeitspanne um etwa 30 Meter. Auffällig in dem Zusammenhang ist die abrupte Reduzierung der atmosphärischen CO2-Konzentration. Bewegte sich diese gegen Ende des Eozäns in einem Bereich von 700 bis 1.000 ppm, nahm dieser Wert um etwa 40 Prozent ab (und lag eventuell für einige Jahrtausende noch tiefer). Die bei einem CO2-Schwellenwert um 600 ppm einsetzende Vereisung des südpolaren Festlands, in der Anfangsphase zum Teil gesteuert von den sich zyklisch verändernden Erdbahnparametern und der dadurch variierenden Sonneneinstrahlung, markiert den Beginn des Känozoischen Eiszeitalters. Parallel dazu verzeichneten auch die arktischen Regionen und besonders Grönland eine deutliche Abkühlung. Unter anderem belegen Funde von Dropstones die zeitweilige Existenz von grönländischem Kontinentaleis.

Die zunehmende Ausdehnung der Eiskappen und Gletscher führte dazu, dass zahlreiche Schelfmeere verlandeten, wodurch verschiedene neue Landverbindungen entstanden. So fiel am Beginn des Oligozäns die Turgaistraße trocken, die über Millionen Jahre als Flachmeer die Grenze zwischen Asien und Europa bildete. Auch das einst überflutete Ebro-Becken südwestlich der Pyrenäen wurde Festland, was zur vollständigen Verbindung der Iberischen Halbinsel mit Europa führte. Tektonische Verschiebungen bewirkten eine Teilung der Tethys in das Mittelmeer im Westen und der Paratethys im Osten. Die Paratethys befand sich im Osten des heutigen Europas und stand nur zeitweilig mit dem Mittelmeer und dem Indischen Ozean in Verbindung. Das Mittelmeer war aber zum Atlantik hin geöffnet. Zusätzlich wird angenommen, dass der lange Zeit isolierte Arktische Ozean nach einem Übergangsstadium als Brackwassermeer im frühen Oligozän (≈ 32 mya) mit dem Einströmen von salzhaltigem Nordatlantikwasser Anschluss an die globale Meereszirkulation fand. Der Afrikanische Kontinent blieb nach wie vor weitgehend von Europa und Asien isoliert. Dies sollte sich erst im Miozän grundlegend ändern. Daneben erreichte die Auffaltung der Alpen und der Rocky Mountains einen Höhepunkt.

Für große Teile des späteren Oligozäns gilt eine durchschnittliche CO2-Konzentration im Bereich von 400 bis 450 ppm als wahrscheinlich. Vor 27,8 Millionen Jahren kam es zu einer etwa 3 Millionen Jahre dauernden Periode mit wärmeren Temperaturen, etwas schwächer ausgeprägt als das Klimaoptimum des Miozäns, aber stark genug, um bereits in mittleren Breiten subtropische Bedingungen zu etablieren. Diese Klimasignale kamen jedoch besonders in der Südpolaregion kaum zu Geltung. Es deutet somit Vieles darauf hin, dass der Kernbereich des Antarktischen Eisschilds zu dieser Zeit bereits eine Ausdehnung erreicht hatte, die mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber globalen Klimaeinflüssen einherging.

Im zeitlichen Umkreis des Oligozän-Miozän-Übergangs begann erneut eine signifikante, aber relativ kurzzeitige Abkühlungsphase, verbunden mit einem weiteren Wachstum der antarktischen Eisbedeckung und entsprechender Absenkung des Meeresspiegels.

Paläogeographie in Mitteleuropa

In Deutschland zur Zeit des Oligozäns (vor etwa 30 Millionen Jahren) reichte die Nordsee bis zum Niederrhein und in den Raum von Kassel (Hessen). Ostdeutschland war bis zum Harz und bis Leipzig (Sachsen) vom Meer überflutet. Zwischen der Nordsee und dem Tethys-Restmeer im heutigen Alpenraum erstreckte sich eine etwa 300 Kilometer lange und maximal 40 Kilometer breite Meeresstraße. Sie verlief von Kassel ausgehend über die Wetterau-Senke und den Oberrheingraben bis nach Basel (Schweiz). Am Nordende des Oberrheingrabens lag zwischen Odenwald, Spessart, Taunus, Hunsrück und Pfälzer Bergland ein Binnenmeer, das fast zehnmal so groß war wie der heutige Bodensee. In dieser Meeresstraße lebten Haie, Rochen und Seekühe.

Faunenentwicklung

Europa

Frühes Oligozän

Durch den Trockenfall der Turgaistraße entstand am Beginn des Oligozäns eine Landverbindung zwischen Europa und Asien. Dies ermöglichte es zahlreichen Tierformen, vom Osten nach Europa vorzudringen, was zusammen mit gravierenden klimatischen Veränderungen zu größeren Verlusten unter der in Europa heimischen Fauna führte. Davon betroffen waren etwa 60 Prozent der europäischen Säugetiergattungen. Dieser Faunenaustausch am Beginn des Oligozäns wurde vom schweizerischen Paläontologen Hans Georg Stehlin im Jahr 1909 erstmals als Grande Coupure („Großer Einschnitt“) bezeichnet. Zu den Opfern dieses Faunenaustauschs zählten die meisten der Palaeotherien. Nur wenige Gattungen, wie Palaeotherium und , überlebten die Grande Coupure. Auch die Primaten verschwanden damals fast vollständig aus Europa. Lediglich die Gattung überlebte etwas länger im heutigen Spanien, starb aber noch im Oligozän aus, ebenso wie die Leptictida, die und die letzten mit der Gattung . Das Aussterben zahlreicher Baum- oder Waldbewohner deutet darauf hin, dass sich am Beginn des Oligozäns offenere Lebensräume weiter ausbreiteten. Im Gegensatz dazu überlebten die Beuteltiere in Europa ohne größere Verluste.

Bei den Neuankömmlingen aus Asien fallen besonders die ersten Nashörner Europas auf. Diese waren im Oligozän Europas durch die hornlosen und sowie durch die gehörnten Nashörner der und die vertreten. Unter den Hyracodonten wanderte das schafsgroße am Beginn des Oligozäns nach Europa ein. Die Amynodonten waren vom Beginn bis zum Ende der Epoche mit in Europa verbreitet. Weitere Nashörner des europäischen Oligozäns waren Ronzotherium und . Diese Tiere begründeten den später erfolgreichen Stamm der . Die östlichen Teile Europas wurden im Verlauf des Oligozäns darüber hinaus auch vom Paraceratherium erreicht, dem größten landlebenden Säugetier aller Zeiten, das vor allem in Asien verbreitet war. Neben den Nashörnern und ihren näheren Verwandten wanderte am Beginn des Oligozäns mit den Chalicotherien eine weitere äußerst erfolgreiche Gruppe von Unpaarhufern aus Asien ein. Die erste Gattung, die Europa erreichte, war .

Die Paarhufer waren vom großen Faunenaustausch am Beginn des Oligozäns weniger betroffen. Zahlreichen europäischen Familien und Gattungen gelang der Übergang ins Oligozän, wie zum Beispiel den mit , und . Auch die überlebten mit der hasengroßen Form und dem größeren . Allerdings starben auch unter den Paarhufern einige Linien aus, wie die , und Anoplotheriden. Ursache dafür könnte die Überlegenheit der Wiederkäuer gewesen sein, die im Oligozän mit Formen wie , und eine große Formenfülle erreichten. Auffällige Paarhufer des Oligozäns waren die großen Anthracotherien, die mit der Gattung Anthracotherium riesige, flusspferdgroße Formen hervorbrachten. Andere, wie , und , waren kleiner und ähnlich groß wie heutige Schweine. Im Oligozän erreichten auch erstmals die riesigen schweineähnlichen Entelodonten mit Entelodon Europa. Allein der Schädel dieser Tiere war bis zu 1 m lang. Außerdem erschienen die ersten näheren Verwandten der Schweine mit den Gattungen und .

Auch die Räuber unter den Säugetieren waren am Beginn des europäischen Oligozäns einem drastischen Wandel unterworfen. Relativ wenig betroffen waren lediglich die archaischen Creodonten. Einige Formen, wie etwa , starben aus, doch wurden etwa die Vertreter der Gattung Hyaenodon durch asiatische Arten ersetzt. Weitaus stärkeren Wandlungen unterlagen die Vertreter der Ordnung Carnivora (Raubtiere). So traten mit Eusmilus die ersten Nimraviden auf, katzenähnliche Räuber, die gewaltige Säbelzähne ausbildeten. Eine weitere Gattung der Familie, Nimravus, besaß kleinere Zähne. Sie erschien geringfügig später, aber ebenfalls im frühen Oligozän. Ein weiterer Angehöriger der Nimraviden war , das größte Raubtier seiner Epoche. Es erreichte die Ausmaße eines Bären und scheint ein Sohlengänger gewesen zu sein. Von den Arctoiden verschwand Cynodictis am Übergang zum Oligozän und wurde von ersetzt. Unter den kleineren Raubtieren des Eozäns waren Tiere, die an heutige Zibetkatzen erinnerten, wie und die nah verwandte Gattung .

Bei den Kleinsäugern fällt im frühen Oligozän das erstmalige Erscheinen der Lagomorpha (Hasenartige) in Europa auf. Unter den Insektenfressern wurden die Maulwürfe () und Spitzmäuse dominant. Die Nager waren wie bereits im Eozän vor allem durch und Bilche (Gliridae) vertreten. Als Neuerscheinungen traten erstmals moderne Familien wie Wühler, Hörnchen, Biber und die heute auf Nordamerika beschränkten Aplodontia auf. Die Hörnchen waren etwa durch vertreten, die Biber durch . Daneben traten erstmals die auf, die im Oligozän und Miozän typisch waren, aber schließlich ausstarben. Der kennzeichnendste Neuankömmling unter den Kleinsäugern war allerdings , der erste Vertreter der Wühler (Cricetidae).

Ein oligozänes Krokodil Europas war , auch bekannt als .

Spätes Oligozän

Der ausgeprägte Wechsel klimatischer Bedingungen während des Oligozäns führte zur Ausbreitung von Trockengebieten, was vermutlich den Untergang der Palaeotherien mit Plagiolophus, der meisten Anthracotheriden und der Gattung Entelodon in Europa besiegelte. Im Verlauf des späten Oligozäns verschwanden auch die hyracodonten Nashörner sowie das Nashorn Ronzotherium. Dagegen wurden die Menoceratherien dominant und aus der früholigozänen Gattung entstanden die Gattungen Menoceras und . Aus diesem Stamm der Menoceratherien entwickelten sich bis zum frühen Miozän die drei Nashorngruppen der Rhinocerotinen, Anthracerotherinen und Teleoceratherinen. Die älteste bekannte Gattung der Aceratherien, entstand noch im späten Oligozän, ebenso wie , die erste Gattung der Teleoceratherien. Als früher Rhinocerotheride gilt Menoceras. Außerdem tauchten im späten Oligozän die ersten Tapire in Europa auf. Diese gehörten zur Gattung , die offenbar bereits einen Rüssel, ganz ähnlich wie heutige Tapire, besaß.

Unter den Paarhufern war für das späte Oligozän die Diversifizierung der moschoiden Wiederkäuer typisch. Darunter sind die Gattungen und , die aus Gelocus hervorgegangen waren. Sie hatten im Gegensatz zu diesem längere Beine und ein verändertes .

Unter den Kleintieren mussten die theridomyden Nager herbe Verluste hinnehmen. Zu den überlebenden Gattungen zählten und , eine Gattung, die hypsodonte Zähne entwickelte. Die Bilche und die Eomyiden brachten verschiedene neue Gattungen hervor. Deutlich mehr verschiedene Formen entstanden allerdings unter den Cricetiden, die in zahlreichen neuen Gattungen mit komplexen Backenzähnen erschienen. Eine darunter, , überlebte bis ins frühe Miozän und scheint baumlebend gewesen zu sein.

In Europa verschwanden unter den Raubtieren im Verlauf des späten Oligozäns die großen Nimraviden, wie Eusmilus, Nimravus und Quercylurus. Dies scheint allerdings ein lokaler Vorgang gewesen zu sein. Auch die Creodonten waren im Niedergang begriffen. Die letzten verschwanden in Europa mit Hyaenodon am Ende des Oligozäns. In Afrika überlebten sie jedoch länger und gelangten von dort aus im Miozän sogar kurzzeitig nach Europa zurück. Im Gegenzug verbreiteten sich die Raubtiere (Carnivora) weiter. So entwickelten sich aus den Gattungen und verschiedene andere Räuber wie , , und Proailurus. Proailurus war etwa so groß wie ein Ozelot und gilt als erste Gattung der Katzen. Außerdem verbreiteten sich die Amphicyoniden. Dies waren Raubtiere, die wie Mischwesen aus Hunden und Bären ausgesehen haben dürften. Die ersten Formen des Oligozäns waren recht kleine unspezialisierte Gattungen wie und , deren Gebiss an die heutiger Hunde erinnerte. Eine andere Gattung, hatte dagegen ein spezialisiertes Fleischfressergebiss. Spätere Amphicyoniden erreichten die Ausmaße von Tigern und dürften ähnlich gejagt haben. Allerdings waren sie wohl langsamer aber ausdauernder. Zeitgleich mit den ersten Amphicyoniden tauchten mit die ersten Bären auf. Diese Gattung scheint sich aus dem früholigozänen entwickelt zu haben. Mit verschiedenen Gattungen verbreiteten sich im späten Oligozän auch die Musteliden.

Asien

Das größte Landtier des asiatischen Oligozäns und zugleich das größte Landsäugetier aller Zeiten war Paraceratherium, ein riesiges hornloses, mit den Nashörnern verwandtes Tier von bis zu 5 m Schulterhöhe. Allein der Schädel maß 1,3 m. Die ausgewachsenen Männchen dürften etwa 15 Tonnen gewogen haben. Daneben waren auch die Amynodonten als hornlose Nashörner des Oligozäns typisch für Asien.

Nordamerika

Katzenähnliche Raubtiere des nordamerikanischen Oligozäns waren Hoplophoneus und Nimravus. Charakteristisch für die Raubtierfauna des Oligozäns in Nordamerika waren insbesondere die Hunde. Hesperocyon war eine überlebende Gattung aus dem Eozän und scheint im frühen Oligozän der einzige Canide mit beständiger Fossilüberlieferung gewesen zu sein. Aus dieser Form bildeten sich im Verlauf des Oligozäns die drei Unterfamilien der Hunde, die , die und die noch heute existierenden Canidae. Die Hesperocyoninae sind zunächst durch , und repräsentiert, die erste Gattung der Borophaginae ist . Die Canidae sind nur durch ein Unterkieferfragment bekannt, das von einem Vorfahren der Gattung Leptocyon stammen dürfte. Im späteren Verlauf des Oligozäns entstanden größere Hunde aus dem Stamm der Hesperocyoninen, die teilweise die Größe kleiner Wölfe erreichten. Dies waren , , Enhydrocyon und . Während die Hesperocyoninae im Oligozän die dominierenden Hunde darstellten, waren die Borophaginae damals noch eher kleinwüchsig. Sie waren etwa durch , und vertreten. Die Canidae waren mit Leptocyon vertreten. Im späteren Oligozän erreichten die Caniden in Nordamerika mit 25 Arten eine nie wieder erreichte Vielfalt. Andere Säuger des späten Oligozäns Nordamerikas waren , der , und das Pferd .

Afrika

Die Landverbindung zwischen Afrika und Eurasien war im Oligozän noch nicht vollständig ausgebildet. So bewahrte der Kontinent bis zum Miozän eine sehr eigentümliche Säugerfauna mit unverwechselbaren Elementen. Die dominanten größeren Pflanzenfresser des oligozänen Afrikas waren die Schliefer. Sie entwickelten eine große Formenfülle, darunter einige sehr große Formen. Die Paarhufer traten im Oligozän Afrikas noch spärlich auf. Allerdings kamen bereits große Formen wie die Anthracotherien vor. Die Rüsseltiere waren noch deutlich kleiner und erinnerten nur entfernt an heutige Elefanten. Die Rüsseltiere waren damals noch auf ihre Urheimat Afrika beschränkt. Daneben existierte mit den Embrithopoda eine weitere Tiergruppe, die große Pflanzenfresser hervorbrachte. Deren bekanntester Vertreter, das gewaltige Arsinoitherium, erinnert entfernt an ein Nashorn. Allerdings besaß es zwei paarige Hörner auf der Stirn und war nicht mit den Nashörnern verwandt, die zur gleichen Zeit bereits auf anderen Kontinenten lebten. Große Fleischfresser waren die . Allerdings sind sie im Fossilbericht des oligozänen Afrikas relativ selten. Die Primaten waren im Oligozän Afrikas durch Apidium vertreten.

Oligozäne Aufschlüsse und Fundstellen in Deutschland

Marine Fossillagerstätten

Doberg bei Bünde

Der Doberg bei Bünde ist kein Berg, sondern ein ehemaliges Abbaugebiet von marinen Sedimenten (Kalkmergel) des Oligozän-Meeres. Zahlreiche Fossilfunde können im Dobergmuseum in Bünde besichtigt werden.

Kasseler Meeressand

Die unter marinen Verhältnissen im Raum Kassel abgelagerten Sedimente des Kasseler Meeressandes gehören mit ihren Aufschlüssen zu den klassischen geologischen Fundorten des Oligozän in Deutschland. Nennenswerte Sammlungsbestände befinden sich noch im Naturkundemuseum im Ottoneum in Kassel. Ein Großteil der alten Sammlung des Naturkundemuseums ist allerdings 1943 bei einem Bombenangriff verbrannt.

Mainzer Becken

Das Mainzer Becken ist die bekannteste Fundregion für marine oligozäne Fossilien in Deutschland. Exponate zeigen u. a. das Heimatmuseum in Alzey, das Naturhistorische Museum in Mainz, das Paläontologische Museum Nierstein und das Museum Wiesbaden. An der Küste im westlichsten Teil des Beckens kam es bei Steinhardt in der Nähe von Bad Sobernheim im Nahetal zur Bildung von fossilführenden Barytkonkretionen, die als Steinhardter Erbsen Bekanntheit erlangten. Eine größere Sammlung von etwa 500 Exponaten besitzt das Heimatmuseum von Bad Sobernheim.

Sülstorf-Schichten

Das nach der mecklenburgischen Kleinstadt Sternberg benannte, meist rötlichbraune, Sternberger Gestein, auch bekannt als Sternberger Kuchen, wurde durch die Gletscher der Eiszeit vom Untergrund Mecklenburgs als Geschiebe an die Oberfläche verlagert. Das Heimatmuseum Sternberg beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Gesteinen dieses Nahgeschiebes, in dem bisher etwa 600 Arten von Pflanzen und Tieren nachgewiesen werden konnten.

Limnische Fossillagerstätten

Kunkskopf-See

Der Kunkskopf-See südlich von Burgbrohl etwa 3,5 km nördlich vom Laacher See war ein Süßwassersee des späten Oligozäns, dessen (schwarzpelitische) Sedimente Wilhelm Ahrens 1929 erstmals beschrieb. Das Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz führte in den Jahren 1998 und 1999 paläontologische Grabungen an dieser Fundstelle durch. Am Fundort konnten bisher fossile Blätter, Samen, Frösche, Fische, Vogelfedern und Insekten nachgewiesen werden.

Rotter See

Der Rotter See (Fossillagerstätte Rott) ist eine wegen des Reichtums und der außergewöhnlich guten Erhaltung von fossilen Pflanzen und Tieren bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch außerhalb von Deutschland bekannte limnische Lagerstätte von Fossilien aus dem Oligozän beim heutigen Ortsteil Rott der Stadt Hennef (Sieg). Bis zum Jahr 1997 wurden von diesem Fundort unter anderem 250 Pflanzenarten, 630 Insektenarten und 20 Amphibien- und Reptilienarten in etwa 470 Publikationen, die sich mit der Fossillagerstätte oder den einzelnen Fossilien selbst beschäftigen, beschrieben.

Stöffel-See

Der Stöffel-See bei Enspel im Westerwald war nach den bisherigen Erkenntnissen ein dem Spät-Oligozän zuzuordnender Süßwassersee, dessen feine Fundschichten von einer Basaltdecke geschützt wurden und von 1990 bis 2015 durch gezielte Grabungen untersucht wurden. Bisher wurden ca. 36.000 unterschiedlichste Fossilien geborgen, präpariert und inventarisiert. Die 1992 gefundene Enspelmaus Eomys quercyi Storch, Engesser & Wuttke, 1996, ist der bisher älteste Beleg für den Gleitflug bei Nagetieren. Das Fossil war zuvor nur durch isolierte Zahnfunde aus Frankreich bekannt. Vor diesem Hintergrund wurde der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel als Freilichtmuseum und Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus eingerichtet.

Siebloser See

Der Siebloser See (Fossillagerstätte Sieblos) war ein waldumstandener Süßwassersee mit einer vegetationsreichen Uferzone, dessen Sedimente dagegen mit einem Alter von etwa 33 Millionen Jahren (Frühes Oligozän) einige Millionen Jahre älter sind und die Fauna und Flora dieses Fundortes somit entwicklungsgeschichtlich noch vor den Fossilien vom Stöffel-See wie auch denen vom Rotter See einzuordnen ist. Die Sammlung vom Sieblos-Museum in Poppenhausen (Wasserkuppe) umfasst etwa 2600 Exponate und kann nach vorheriger Anmeldung auch im Archiv direkt begutachtet werden. Die ehemalige Sammlung Ernst Hassencamp ging an das Geologisch-Paläontologische Institut in Würzburg und ist heute Teil der Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie.

Münzenberger Blättersandstein

Der Münzenberger Blättersandstein in der Wetterau (Hessen) im Steinbruch am nordöstlichen Ortsrand von Münzenberg schließt die jüngsten (= spätesten) oligozänen Sedimente in rosa bis kräftig rotbraunen Farben, überlagert von mächtigen Konglomeraten des Miozäns, auf. Die Sammlung der Paläobotanischen Sektion des Forschungsinstitutes Senckenberg am Standort Frankfurt umfasst eine größere Anzahl von Pflanzenresten aus dem „Münzenberger Blättersandstein oder Blätterquarzit“.

Rockenberg in der Wetterau

In einem Naturschutzgebiet in der Höll am nördlichen Ortsrand von Rockenberg sind oligozäne Sande aufgeschlossen, die teilweise durch Kieselsäureausfällungen zu stabilen Sedimentquarziten erhärtet sind. Eindrucksvolle Sandrosen aus diesen Sanden, die in der Literatur auch als Rockenberger Röschen bekannt sind, zeigt das Sandrosenmuseum im Untertor in Büdingen.

Weblinks

  • Deutsche Stratigraphische Kommission, Manfred Menning (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 (1 Blatt, Stratigraphie.de [PDF; 6,6 MB]). 
  • Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 kB)
  • International Chronostratigraphic Chart 2020/03
  • Weltkarte für das Oligozän (Blakey)
  • Oligozäne Mikrofossilien: mehr als 300 Bilder von Foraminiferen

Literatur

  • Peter Prinz-Grimm: Subtropisches Leben in einem langen, schmalen Meer. 18 Tertiär: Oligozän. In: Peter Rothe, Volker Storch und Claudia von See (Hrsg.): Lebensspuren im Stein. Ausflüge in die Erdgeschichte Mitteleuropas. Wiley/VCH 2014, S. 199–207
  • Fritz F. Steininger, M. P. Aubry, W. A. Berggren, M. Biolzi, A. M. Borsetti, J. E. Cartlidge, F. Cati, R. Corfield, R. Gelati, S. Iaccarino, C. Napoleone, F. Ottner, F. Rögl, R. Roetzel, S. Spezzaferri, F. Tateo, G. Villa, D. Zevenboom: The Global Stratotype Section and Point (GSSP) for the base of the Neogene. In: Episodes. Band 20(1), 1997, ISSN 0705-3797, S. 23–28. 
  • Isabella Premoli-Silva, David G. Jenkins: Decision on the Eocene-Oligocene boundary stratotype. In: Episodes. Band 16(3), 1993, ISSN 0705-3797, S. 379–382. 

Einzelnachweise

  1. Ernst Beyrich: Über die Stellung der hessischen Tertiärbildungen. In: Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin 1854, S. 664 (Digitalisat)
  2. Mark Pagani, Matthew Huber, Zhonghui Liu, Steven M. Bohaty, Jorijntje Henderiks, Willem Sijp, Srinath Krishnan, Robert M. DeConton: The Role of Carbon Dioxide During the Onset of Antarctic Glaciation. In: Science. 334. Jahrgang, Nr. 6060, Dezember 2011, S. 1261–1264, doi:10.1126/science.1203909 (englisch, yale.edu [PDF]). 
  3. Simone Galeotti, Robert DeConto, Timothy Naish, Paolo Stocchi, Fabio Florindo, Mark Pagani, Peter Barrett, Steven M. Bohaty, Luca Lanci, David Pollard, Sonia Sandroni, Franco M. Talarico, James C. Zachos: Antarctic Ice Sheet variability across the Eocene-Oligocene boundary climate transition. In: Science. 352. Jahrgang, Nr. 6281, April 2016, S. 76–80, doi:10.1126/science.aab0669 (englisch, researchgate.net [PDF]). 
  4. James Hansen, Makiko Sato, Gary Russell, Pushker Kharecha: Climate sensitivity, sea level and atmospheric carbon dioxide. In: Philosophical Transactions A (The Royal Society). 371. Jahrgang, Nr. 2001, Oktober 2013, doi:10.1098/rsta.2012.0294 (englisch, royalsocietypublishing.org [PDF]). 
  5. James S. Eldrett, Ian C. Harding, Paul A. Wilson, Emily Butler, Andrew P. Roberts: Continental ice in Greenland during the Eocene and Oligocene. In: Nature. 446. Jahrgang, März 2007, S. 176–179, doi:10.1038/nature05591 (englisch, edu.au [PDF]). 
  6. Aradhna Tripati, Dennis Darby: Evidence for ephemeral middle Eocene to early Oligocene Greenland glacial ice and pan-Arctic sea ice. In: Nature Communications. 9. Jahrgang, März 2018, doi:10.1038/s41467-018-03180-5 (englisch, nature.com [PDF]). 
  7. Michael Stärz, Wilfried Jokat, Gregor Knorr, Gerrit Lohmann: Threshold in North Atlantic-Arctic Ocean circulation controlled by the subsidence of the Greenland-Scotland Ridge. In: Nature Communications (online). 8. Jahrgang, Juni 2017, doi:10.1038/ncomms15681 (englisch, nature.com). 
  8. Jordi Augusti: Mammoths, Sabertooths and Hominids 65 Million Years of Mammalian Evolution in Europe. Columbia University Press, 2002, ISBN 0-231-11640-3. 
  9. Stefan M. Schmid, Daniel Bernoulli, Bernhard Fügenschuh, Liviu Matenco, Senecio Schefer, Ralf Schuster, Matthias Tischler, Kamil Ustaszewski: The Alpine-Carpathian-Dinaridic orogenic system: correlation and evolution of tectonic units. In: Swiss Journal of Geosciences. 101. Jahrgang, März 2008, S. 139–183, doi:10.1007/s00015-008-1247-3 (englisch, unibas.ch [PDF]). 
  10. Michaela Grein, Christoph Oehm, Wilfried Konrad, Torsten Utescher, Lutz Kunzmann, Anita Roth-Nebelsick: Atmospheric CO2 from the late Oligocene to early Miocene based on photosynthesis data and fossil leaf characteristics. In: Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology. 374. Jahrgang, März 2013, S. 41–51, doi:10.1016/j.palaeo.2012.12.025 (englisch, academia.edu [PDF]). 
  11. D. W. Hauptvogel, S. F. Pekar, V. Pinca: Evidence for a heavily glaciated Antarctica during the late Oligocene “warming” (27.8–24.5 Ma): Stable isotope records from ODP Site 690. In: Paleoceanography and Paleoclimatology. 32. Jahrgang, Nr. 4, April 2017, S. 384–396, doi:10.1002/2016PA002972 (englisch). 
  12. Helen M. Beddow, Diederik Liebrand, Appy Sluijs, Bridget S. Wade, Lucas J. Louren: Global change across the Oligocene-Miocene transition: High-resolution stable isotope records from IODP Site U1334 (equatorial Pacific Ocean). In: Paleoceanography (AGU Publications). 31. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2016, S. 81–97, doi:10.1002/2015PA002820 (englisch, wiley.com [PDF]). 
  13. A. Turner, M. Antón: The big cats and their fossil relatives. Columbia University Press, New York 1997, ISBN 0-231-10229-1.
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  15. Alan Turner, Mauricio Anton: Evolving Eden: An Illustrated Guide to the Evolution of the African Large Mammal Fauna. Columbia University Press, 2004, ISBN 0-231-11944-5. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4172553-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 22:54

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System Serie Stufe Alter mya spater spater spater jungerP a l a o g e n Oligozan Chattium 23 03 28 1Rupelium 28 1 33 9Eozan Priabonium 33 9 38Bartonium 38 41 3Lutetium 41 3 47 8Ypresium 47 8 56Palaozan Thanetium 56 59 2Seelandium 59 2 61 6Danium 61 6 66fruher fruher fruher alter Das Oligozan ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Serie also ein Zeitintervall innerhalb des Systems des Palaogens fruher des Tertiars Der Beginn des Oligozans liegt bei etwa 33 9 Millionen Jahren es endete vor etwa 23 03 Millionen Jahren Dem Oligozan folgte das Miozan und ihm ging das Eozan voraus Namensgebung und GeschichteDer Name Oligozan von Griech ὀligos wenig gering schwach und kainos neu ungewohnlich wurde von Heinrich Ernst Beyrich 1854 vorgeschlagen Definition und GSSPDer Beginn des Oligozans und damit auch der Rupelium Stufe ist durch das Aussterben der Foraminiferen Gattung definiert Die Obergrenze und damit die Untergrenze von Miozan und des Aquitaniums wird durch mehrere Ereignisse gut definiert Kennzeichnend ist die Basis der Magnetischen Polaritats Chronozone C6Cn 2n das Erstauftreten der Foraminiferen Art Paragloborotalia kugleri und das Aussterben der kalkigen Nannoplankton Art Basis der Nannoplankton Zone NN1 Der GSSP globaler Eichpunkt fur die Basis des Oligozans und die Basis der Rupelium Stufe ist das Massignano Profil in einem aufgelassenen Steinbruch auf der Ostseite der Strasse von Ancona nach Sirolo an der Adriakuste nahe dem Dorf Massignano Ancona Italien UntergliederungDas Oligozan wird in zwei chronostratigraphische Stufen unterteilt System Palaogen 66 23 03 mya Serie Oligozan 33 9 23 03 mya Stufe Chattium 28 1 23 03 mya Stufe Rupelium 33 9 28 1 mya Serie Eozan 56 33 9 mya Serie Palaozan 66 56 mya Regional und in alteren Publikationen werden auch noch weitere Stufennamen verwendet Sie eigneten sich aus verschiedensten Grunden nicht als internationale Stufen und werden nur noch regional benutzt oder sind wegen mangelhafter Definition ausser Gebrauch gekommen Geographie und KlimaBis in das Eozan existierte mit den verbundenen Landflachen von Australien Antarktika und Sudamerika noch ein relativ umfangreicher Rest des fruheren sudlichen Grosskontinents Gondwana Damals war der zirkumpolare Meeresstrom der heute Antarktika im Uhrzeigersinn umfliesst noch nicht vorhanden Stattdessen drang warmeres Meerwasser entlang der kontinentalen Kustenbereiche weit nach Suden vor und gestaltete das antarktische Klima deutlich milder Im Mittleren Eozan vor etwa 45 Millionen Jahren erfolgte die endgultige Trennung von Antarktika und Australien und wahrend des Ubergangs zum Oligozan 34 mya zerbrach auch die Landbrucke zu Sudamerika Dies fuhrte zur Bildung der heute etwa 480 Seemeilen breiten Drakestrasse und als unmittelbare Folge davon entstand der Antarktische Zirkumpolarstrom der Antarktika nunmehr thermisch isolierte und wahrscheinlich unter Mitwirkung verschiedener Ruckkopplungen den Anstoss fur einen weltweiten Abkuhlungsprozess gab Auf globaler Ebene sank die Temperatur der Ozeane bis in tiefere Schichten um 4 bis 5 C und der Meeresspiegel fiel innerhalb einer geologisch sehr kurzen Zeitspanne um etwa 30 Meter Auffallig in dem Zusammenhang ist die abrupte Reduzierung der atmospharischen CO2 Konzentration Bewegte sich diese gegen Ende des Eozans in einem Bereich von 700 bis 1 000 ppm nahm dieser Wert um etwa 40 Prozent ab und lag eventuell fur einige Jahrtausende noch tiefer Die bei einem CO2 Schwellenwert um 600 ppm einsetzende Vereisung des sudpolaren Festlands in der Anfangsphase zum Teil gesteuert von den sich zyklisch verandernden Erdbahnparametern und der dadurch variierenden Sonneneinstrahlung markiert den Beginn des Kanozoischen Eiszeitalters Parallel dazu verzeichneten auch die arktischen Regionen und besonders Gronland eine deutliche Abkuhlung Unter anderem belegen Funde von Dropstones die zeitweilige Existenz von gronlandischem Kontinentaleis Proto Mittelmeer und Paratethys vor ca 30 Millionen Jahren im Rupelium am Beginn der Hauptphase der Alpidischen Orogenese Die zunehmende Ausdehnung der Eiskappen und Gletscher fuhrte dazu dass zahlreiche Schelfmeere verlandeten wodurch verschiedene neue Landverbindungen entstanden So fiel am Beginn des Oligozans die Turgaistrasse trocken die uber Millionen Jahre als Flachmeer die Grenze zwischen Asien und Europa bildete Auch das einst uberflutete Ebro Becken sudwestlich der Pyrenaen wurde Festland was zur vollstandigen Verbindung der Iberischen Halbinsel mit Europa fuhrte Tektonische Verschiebungen bewirkten eine Teilung der Tethys in das Mittelmeer im Westen und der Paratethys im Osten Die Paratethys befand sich im Osten des heutigen Europas und stand nur zeitweilig mit dem Mittelmeer und dem Indischen Ozean in Verbindung Das Mittelmeer war aber zum Atlantik hin geoffnet Zusatzlich wird angenommen dass der lange Zeit isolierte Arktische Ozean nach einem Ubergangsstadium als Brackwassermeer im fruhen Oligozan 32 mya mit dem Einstromen von salzhaltigem Nordatlantikwasser Anschluss an die globale Meereszirkulation fand Der Afrikanische Kontinent blieb nach wie vor weitgehend von Europa und Asien isoliert Dies sollte sich erst im Miozan grundlegend andern Daneben erreichte die Auffaltung der Alpen und der Rocky Mountains einen Hohepunkt Fur grosse Teile des spateren Oligozans gilt eine durchschnittliche CO2 Konzentration im Bereich von 400 bis 450 ppm als wahrscheinlich Vor 27 8 Millionen Jahren kam es zu einer etwa 3 Millionen Jahre dauernden Periode mit warmeren Temperaturen etwas schwacher ausgepragt als das Klimaoptimum des Miozans aber stark genug um bereits in mittleren Breiten subtropische Bedingungen zu etablieren Diese Klimasignale kamen jedoch besonders in der Sudpolaregion kaum zu Geltung Es deutet somit Vieles darauf hin dass der Kernbereich des Antarktischen Eisschilds zu dieser Zeit bereits eine Ausdehnung erreicht hatte die mit verminderter Empfindlichkeit gegenuber globalen Klimaeinflussen einherging Im zeitlichen Umkreis des Oligozan Miozan Ubergangs begann erneut eine signifikante aber relativ kurzzeitige Abkuhlungsphase verbunden mit einem weiteren Wachstum der antarktischen Eisbedeckung und entsprechender Absenkung des Meeresspiegels Palaogeographie in Mitteleuropa Palaogeographie Mitteleuropas im unteren Oligozan Rupelium In Deutschland zur Zeit des Oligozans vor etwa 30 Millionen Jahren reichte die Nordsee bis zum Niederrhein und in den Raum von Kassel Hessen Ostdeutschland war bis zum Harz und bis Leipzig Sachsen vom Meer uberflutet Zwischen der Nordsee und dem Tethys Restmeer im heutigen Alpenraum erstreckte sich eine etwa 300 Kilometer lange und maximal 40 Kilometer breite Meeresstrasse Sie verlief von Kassel ausgehend uber die Wetterau Senke und den Oberrheingraben bis nach Basel Schweiz Am Nordende des Oberrheingrabens lag zwischen Odenwald Spessart Taunus Hunsruck und Pfalzer Bergland ein Binnenmeer das fast zehnmal so gross war wie der heutige Bodensee In dieser Meeresstrasse lebten Haie Rochen und Seekuhe FaunenentwicklungEuropa Fruhes Oligozan Durch den Trockenfall der Turgaistrasse entstand am Beginn des Oligozans eine Landverbindung zwischen Europa und Asien Dies ermoglichte es zahlreichen Tierformen vom Osten nach Europa vorzudringen was zusammen mit gravierenden klimatischen Veranderungen zu grosseren Verlusten unter der in Europa heimischen Fauna fuhrte Davon betroffen waren etwa 60 Prozent der europaischen Saugetiergattungen Dieser Faunenaustausch am Beginn des Oligozans wurde vom schweizerischen Palaontologen Hans Georg Stehlin im Jahr 1909 erstmals als Grande Coupure Grosser Einschnitt bezeichnet Zu den Opfern dieses Faunenaustauschs zahlten die meisten der Palaeotherien Nur wenige Gattungen wie Palaeotherium und uberlebten die Grande Coupure Auch die Primaten verschwanden damals fast vollstandig aus Europa Lediglich die Gattung uberlebte etwas langer im heutigen Spanien starb aber noch im Oligozan aus ebenso wie die Leptictida die und die letzten mit der Gattung Das Aussterben zahlreicher Baum oder Waldbewohner deutet darauf hin dass sich am Beginn des Oligozans offenere Lebensraume weiter ausbreiteten Im Gegensatz dazu uberlebten die Beuteltiere in Europa ohne grossere Verluste Bei den Neuankommlingen aus Asien fallen besonders die ersten Nashorner Europas auf Diese waren im Oligozan Europas durch die hornlosen und sowie durch die gehornten Nashorner der und die vertreten Unter den Hyracodonten wanderte das schafsgrosse am Beginn des Oligozans nach Europa ein Die Amynodonten waren vom Beginn bis zum Ende der Epoche mit in Europa verbreitet Weitere Nashorner des europaischen Oligozans waren Ronzotherium und Diese Tiere begrundeten den spater erfolgreichen Stamm der Die ostlichen Teile Europas wurden im Verlauf des Oligozans daruber hinaus auch vom Paraceratherium erreicht dem grossten landlebenden Saugetier aller Zeiten das vor allem in Asien verbreitet war Neben den Nashornern und ihren naheren Verwandten wanderte am Beginn des Oligozans mit den Chalicotherien eine weitere ausserst erfolgreiche Gruppe von Unpaarhufern aus Asien ein Die erste Gattung die Europa erreichte war Entelodon Zeichnung von Heinrich Harder ca 1920 Die Paarhufer waren vom grossen Faunenaustausch am Beginn des Oligozans weniger betroffen Zahlreichen europaischen Familien und Gattungen gelang der Ubergang ins Oligozan wie zum Beispiel den mit und Auch die uberlebten mit der hasengrossen Form und dem grosseren Allerdings starben auch unter den Paarhufern einige Linien aus wie die und Anoplotheriden Ursache dafur konnte die Uberlegenheit der Wiederkauer gewesen sein die im Oligozan mit Formen wie und eine grosse Formenfulle erreichten Auffallige Paarhufer des Oligozans waren die grossen Anthracotherien die mit der Gattung Anthracotherium riesige flusspferdgrosse Formen hervorbrachten Andere wie und waren kleiner und ahnlich gross wie heutige Schweine Im Oligozan erreichten auch erstmals die riesigen schweineahnlichen Entelodonten mit Entelodon Europa Allein der Schadel dieser Tiere war bis zu 1 m lang Ausserdem erschienen die ersten naheren Verwandten der Schweine mit den Gattungen und Schadel von Eusmilus Auch die Rauber unter den Saugetieren waren am Beginn des europaischen Oligozans einem drastischen Wandel unterworfen Relativ wenig betroffen waren lediglich die archaischen Creodonten Einige Formen wie etwa starben aus doch wurden etwa die Vertreter der Gattung Hyaenodon durch asiatische Arten ersetzt Weitaus starkeren Wandlungen unterlagen die Vertreter der Ordnung Carnivora Raubtiere So traten mit Eusmilus die ersten Nimraviden auf katzenahnliche Rauber die gewaltige Sabelzahne ausbildeten Eine weitere Gattung der Familie Nimravus besass kleinere Zahne Sie erschien geringfugig spater aber ebenfalls im fruhen Oligozan Ein weiterer Angehoriger der Nimraviden war das grosste Raubtier seiner Epoche Es erreichte die Ausmasse eines Baren und scheint ein Sohlenganger gewesen zu sein Von den Arctoiden verschwand Cynodictis am Ubergang zum Oligozan und wurde von ersetzt Unter den kleineren Raubtieren des Eozans waren Tiere die an heutige Zibetkatzen erinnerten wie und die nah verwandte Gattung Bei den Kleinsaugern fallt im fruhen Oligozan das erstmalige Erscheinen der Lagomorpha Hasenartige in Europa auf Unter den Insektenfressern wurden die Maulwurfe und Spitzmause dominant Die Nager waren wie bereits im Eozan vor allem durch und Bilche Gliridae vertreten Als Neuerscheinungen traten erstmals moderne Familien wie Wuhler Hornchen Biber und die heute auf Nordamerika beschrankten Aplodontia auf Die Hornchen waren etwa durch vertreten die Biber durch Daneben traten erstmals die auf die im Oligozan und Miozan typisch waren aber schliesslich ausstarben Der kennzeichnendste Neuankommling unter den Kleinsaugern war allerdings der erste Vertreter der Wuhler Cricetidae Ein oligozanes Krokodil Europas war auch bekannt als Spates Oligozan Rekonstruktion der Nashorn Gattung Menoceras spates Oligozan fruhes Miozan Der ausgepragte Wechsel klimatischer Bedingungen wahrend des Oligozans fuhrte zur Ausbreitung von Trockengebieten was vermutlich den Untergang der Palaeotherien mit Plagiolophus der meisten Anthracotheriden und der Gattung Entelodon in Europa besiegelte Im Verlauf des spaten Oligozans verschwanden auch die hyracodonten Nashorner sowie das Nashorn Ronzotherium Dagegen wurden die Menoceratherien dominant und aus der fruholigozanen Gattung entstanden die Gattungen Menoceras und Aus diesem Stamm der Menoceratherien entwickelten sich bis zum fruhen Miozan die drei Nashorngruppen der Rhinocerotinen Anthracerotherinen und Teleoceratherinen Die alteste bekannte Gattung der Aceratherien entstand noch im spaten Oligozan ebenso wie die erste Gattung der Teleoceratherien Als fruher Rhinocerotheride gilt Menoceras Ausserdem tauchten im spaten Oligozan die ersten Tapire in Europa auf Diese gehorten zur Gattung die offenbar bereits einen Russel ganz ahnlich wie heutige Tapire besass Unter den Paarhufern war fur das spate Oligozan die Diversifizierung der moschoiden Wiederkauer typisch Darunter sind die Gattungen und die aus Gelocus hervorgegangen waren Sie hatten im Gegensatz zu diesem langere Beine und ein verandertes Unter den Kleintieren mussten die theridomyden Nager herbe Verluste hinnehmen Zu den uberlebenden Gattungen zahlten und eine Gattung die hypsodonte Zahne entwickelte Die Bilche und die Eomyiden brachten verschiedene neue Gattungen hervor Deutlich mehr verschiedene Formen entstanden allerdings unter den Cricetiden die in zahlreichen neuen Gattungen mit komplexen Backenzahnen erschienen Eine darunter uberlebte bis ins fruhe Miozan und scheint baumlebend gewesen zu sein In Europa verschwanden unter den Raubtieren im Verlauf des spaten Oligozans die grossen Nimraviden wie Eusmilus Nimravus und Quercylurus Dies scheint allerdings ein lokaler Vorgang gewesen zu sein Auch die Creodonten waren im Niedergang begriffen Die letzten verschwanden in Europa mit Hyaenodon am Ende des Oligozans In Afrika uberlebten sie jedoch langer und gelangten von dort aus im Miozan sogar kurzzeitig nach Europa zuruck Im Gegenzug verbreiteten sich die Raubtiere Carnivora weiter So entwickelten sich aus den Gattungen und verschiedene andere Rauber wie und Proailurus Proailurus war etwa so gross wie ein Ozelot und gilt als erste Gattung der Katzen Ausserdem verbreiteten sich die Amphicyoniden Dies waren Raubtiere die wie Mischwesen aus Hunden und Baren ausgesehen haben durften Die ersten Formen des Oligozans waren recht kleine unspezialisierte Gattungen wie und deren Gebiss an die heutiger Hunde erinnerte Eine andere Gattung hatte dagegen ein spezialisiertes Fleischfressergebiss Spatere Amphicyoniden erreichten die Ausmasse von Tigern und durften ahnlich gejagt haben Allerdings waren sie wohl langsamer aber ausdauernder Zeitgleich mit den ersten Amphicyoniden tauchten mit die ersten Baren auf Diese Gattung scheint sich aus dem fruholigozanen entwickelt zu haben Mit verschiedenen Gattungen verbreiteten sich im spaten Oligozan auch die Musteliden Asien Das grosste Landtier des asiatischen Oligozans und zugleich das grosste Landsaugetier aller Zeiten war Paraceratherium ein riesiges hornloses mit den Nashornern verwandtes Tier von bis zu 5 m Schulterhohe Allein der Schadel mass 1 3 m Die ausgewachsenen Mannchen durften etwa 15 Tonnen gewogen haben Daneben waren auch die Amynodonten als hornlose Nashorner des Oligozans typisch fur Asien Nordamerika Schadel des oligozanen Pferdes Miohippus Katzenahnliche Raubtiere des nordamerikanischen Oligozans waren Hoplophoneus und Nimravus Charakteristisch fur die Raubtierfauna des Oligozans in Nordamerika waren insbesondere die Hunde Hesperocyon war eine uberlebende Gattung aus dem Eozan und scheint im fruhen Oligozan der einzige Canide mit bestandiger Fossiluberlieferung gewesen zu sein Aus dieser Form bildeten sich im Verlauf des Oligozans die drei Unterfamilien der Hunde die die und die noch heute existierenden Canidae Die Hesperocyoninae sind zunachst durch und reprasentiert die erste Gattung der Borophaginae ist Die Canidae sind nur durch ein Unterkieferfragment bekannt das von einem Vorfahren der Gattung Leptocyon stammen durfte Im spateren Verlauf des Oligozans entstanden grossere Hunde aus dem Stamm der Hesperocyoninen die teilweise die Grosse kleiner Wolfe erreichten Dies waren Enhydrocyon und Wahrend die Hesperocyoninae im Oligozan die dominierenden Hunde darstellten waren die Borophaginae damals noch eher kleinwuchsig Sie waren etwa durch und vertreten Die Canidae waren mit Leptocyon vertreten Im spateren Oligozan erreichten die Caniden in Nordamerika mit 25 Arten eine nie wieder erreichte Vielfalt Andere Sauger des spaten Oligozans Nordamerikas waren der und das Pferd Afrika Arsinoitherium Die Landverbindung zwischen Afrika und Eurasien war im Oligozan noch nicht vollstandig ausgebildet So bewahrte der Kontinent bis zum Miozan eine sehr eigentumliche Saugerfauna mit unverwechselbaren Elementen Die dominanten grosseren Pflanzenfresser des oligozanen Afrikas waren die Schliefer Sie entwickelten eine grosse Formenfulle darunter einige sehr grosse Formen Die Paarhufer traten im Oligozan Afrikas noch sparlich auf Allerdings kamen bereits grosse Formen wie die Anthracotherien vor Die Russeltiere waren noch deutlich kleiner und erinnerten nur entfernt an heutige Elefanten Die Russeltiere waren damals noch auf ihre Urheimat Afrika beschrankt Daneben existierte mit den Embrithopoda eine weitere Tiergruppe die grosse Pflanzenfresser hervorbrachte Deren bekanntester Vertreter das gewaltige Arsinoitherium erinnert entfernt an ein Nashorn Allerdings besass es zwei paarige Horner auf der Stirn und war nicht mit den Nashornern verwandt die zur gleichen Zeit bereits auf anderen Kontinenten lebten Grosse Fleischfresser waren die Allerdings sind sie im Fossilbericht des oligozanen Afrikas relativ selten Die Primaten waren im Oligozan Afrikas durch Apidium vertreten Oligozane Aufschlusse und Fundstellen in DeutschlandMarine Fossillagerstatten Doberg bei BundeDoberg Bunde Der Doberg bei Bunde ist kein Berg sondern ein ehemaliges Abbaugebiet von marinen Sedimenten Kalkmergel des Oligozan Meeres Zahlreiche Fossilfunde konnen im Dobergmuseum in Bunde besichtigt werden Kasseler Meeressand Die unter marinen Verhaltnissen im Raum Kassel abgelagerten Sedimente des Kasseler Meeressandes gehoren mit ihren Aufschlussen zu den klassischen geologischen Fundorten des Oligozan in Deutschland Nennenswerte Sammlungsbestande befinden sich noch im Naturkundemuseum im Ottoneum in Kassel Ein Grossteil der alten Sammlung des Naturkundemuseums ist allerdings 1943 bei einem Bombenangriff verbrannt Mainzer Becken Das Mainzer Becken ist die bekannteste Fundregion fur marine oligozane Fossilien in Deutschland Exponate zeigen u a das Heimatmuseum in Alzey das Naturhistorische Museum in Mainz das Palaontologische Museum Nierstein und das Museum Wiesbaden An der Kuste im westlichsten Teil des Beckens kam es bei Steinhardt in der Nahe von Bad Sobernheim im Nahetal zur Bildung von fossilfuhrenden Barytkonkretionen die als Steinhardter Erbsen Bekanntheit erlangten Eine grossere Sammlung von etwa 500 Exponaten besitzt das Heimatmuseum von Bad Sobernheim Sulstorf SchichtenSternberger Kuchen Stadtmuseum Berlin Geologische Sammlung SM 2012 4234 Das nach der mecklenburgischen Kleinstadt Sternberg benannte meist rotlichbraune Sternberger Gestein auch bekannt als Sternberger Kuchen wurde durch die Gletscher der Eiszeit vom Untergrund Mecklenburgs als Geschiebe an die Oberflache verlagert Das Heimatmuseum Sternberg beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Gesteinen dieses Nahgeschiebes in dem bisher etwa 600 Arten von Pflanzen und Tieren nachgewiesen werden konnten Limnische Fossillagerstatten Kunkskopf See Der Kunkskopf See sudlich von Burgbrohl etwa 3 5 km nordlich vom Laacher See war ein Susswassersee des spaten Oligozans dessen schwarzpelitische Sedimente Wilhelm Ahrens 1929 erstmals beschrieb Das Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz fuhrte in den Jahren 1998 und 1999 palaontologische Grabungen an dieser Fundstelle durch Am Fundort konnten bisher fossile Blatter Samen Frosche Fische Vogelfedern und Insekten nachgewiesen werden Rotter See Der Rotter See Fossillagerstatte Rott ist eine wegen des Reichtums und der aussergewohnlich guten Erhaltung von fossilen Pflanzen und Tieren bereits seit Anfang des 19 Jahrhunderts auch ausserhalb von Deutschland bekannte limnische Lagerstatte von Fossilien aus dem Oligozan beim heutigen Ortsteil Rott der Stadt Hennef Sieg Bis zum Jahr 1997 wurden von diesem Fundort unter anderem 250 Pflanzenarten 630 Insektenarten und 20 Amphibien und Reptilienarten in etwa 470 Publikationen die sich mit der Fossillagerstatte oder den einzelnen Fossilien selbst beschaftigen beschrieben Stoffel See Der Stoffel See bei Enspel im Westerwald war nach den bisherigen Erkenntnissen ein dem Spat Oligozan zuzuordnender Susswassersee dessen feine Fundschichten von einer Basaltdecke geschutzt wurden und von 1990 bis 2015 durch gezielte Grabungen untersucht wurden Bisher wurden ca 36 000 unterschiedlichste Fossilien geborgen prapariert und inventarisiert Die 1992 gefundene Enspelmaus Eomys quercyi Storch Engesser amp Wuttke 1996 ist der bisher alteste Beleg fur den Gleitflug bei Nagetieren Das Fossil war zuvor nur durch isolierte Zahnfunde aus Frankreich bekannt Vor diesem Hintergrund wurde der Tertiar und Industrie Erlebnispark Stoffel als Freilichtmuseum und Bestandteil des Geoparks Westerwald Lahn Taunus eingerichtet Siebloser See Der Siebloser See Fossillagerstatte Sieblos war ein waldumstandener Susswassersee mit einer vegetationsreichen Uferzone dessen Sedimente dagegen mit einem Alter von etwa 33 Millionen Jahren Fruhes Oligozan einige Millionen Jahre alter sind und die Fauna und Flora dieses Fundortes somit entwicklungsgeschichtlich noch vor den Fossilien vom Stoffel See wie auch denen vom Rotter See einzuordnen ist Die Sammlung vom Sieblos Museum in Poppenhausen Wasserkuppe umfasst etwa 2600 Exponate und kann nach vorheriger Anmeldung auch im Archiv direkt begutachtet werden Die ehemalige Sammlung Ernst Hassencamp ging an das Geologisch Palaontologische Institut in Wurzburg und ist heute Teil der Bayerische Staatssammlung fur Palaontologie und Geologie Munzenberger Blattersandstein Der Munzenberger Blattersandstein in der Wetterau Hessen im Steinbruch am nordostlichen Ortsrand von Munzenberg schliesst die jungsten spatesten oligozanen Sedimente in rosa bis kraftig rotbraunen Farben uberlagert von machtigen Konglomeraten des Miozans auf Die Sammlung der Palaobotanischen Sektion des Forschungsinstitutes Senckenberg am Standort Frankfurt umfasst eine grossere Anzahl von Pflanzenresten aus dem Munzenberger Blattersandstein oder Blatterquarzit Rockenberg in der WetterauRockenberger Sandrose Vorderseite In einem Naturschutzgebiet in der Holl am nordlichen Ortsrand von Rockenberg sind oligozane Sande aufgeschlossen die teilweise durch Kieselsaureausfallungen zu stabilen Sedimentquarziten erhartet sind Eindrucksvolle Sandrosen aus diesen Sanden die in der Literatur auch als Rockenberger Roschen bekannt sind zeigt das Sandrosenmuseum im Untertor in Budingen WeblinksDeutsche Stratigraphische Kommission Manfred Menning Hrsg Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002 Potsdam 2002 ISBN 3 00 010197 7 1 Blatt Stratigraphie de PDF 6 6 MB Kommission fur die palaontologische und stratigraphische Erforschung Osterreichs der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Hrsg Die Stratigraphische Tabelle von Osterreich sedimentare Schichtfolgen Wien 2004 PDF 376 kB International Chronostratigraphic Chart 2020 03 Weltkarte fur das Oligozan Blakey Oligozane Mikrofossilien mehr als 300 Bilder von ForaminiferenLiteraturPeter Prinz Grimm Subtropisches Leben in einem langen schmalen Meer 18 Tertiar Oligozan In Peter Rothe Volker Storch und Claudia von See Hrsg Lebensspuren im Stein Ausfluge in die Erdgeschichte Mitteleuropas Wiley VCH 2014 S 199 207 Fritz F Steininger M P Aubry W A Berggren M Biolzi A M Borsetti J E Cartlidge F Cati R Corfield R Gelati S Iaccarino C Napoleone F Ottner F Rogl R Roetzel S Spezzaferri F Tateo G Villa D Zevenboom The Global Stratotype Section and Point GSSP for the base of the Neogene In Episodes Band 20 1 1997 ISSN 0705 3797 S 23 28 Isabella Premoli Silva David G Jenkins Decision on the Eocene Oligocene boundary stratotype In Episodes Band 16 3 1993 ISSN 0705 3797 S 379 382 EinzelnachweiseErnst Beyrich Uber die Stellung der hessischen Tertiarbildungen In Bericht uber die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Berlin 1854 S 664 Digitalisat Mark Pagani Matthew Huber Zhonghui Liu Steven M Bohaty Jorijntje Henderiks Willem Sijp Srinath Krishnan Robert M DeConton The Role of Carbon Dioxide During the Onset of Antarctic Glaciation In Science 334 Jahrgang Nr 6060 Dezember 2011 S 1261 1264 doi 10 1126 science 1203909 englisch yale edu PDF Simone Galeotti Robert DeConto Timothy Naish Paolo Stocchi Fabio Florindo Mark Pagani Peter Barrett Steven M Bohaty Luca Lanci David Pollard Sonia Sandroni Franco M Talarico James C Zachos Antarctic Ice Sheet variability across the Eocene Oligocene boundary climate transition In Science 352 Jahrgang Nr 6281 April 2016 S 76 80 doi 10 1126 science aab0669 englisch researchgate net PDF James Hansen Makiko Sato Gary Russell Pushker Kharecha Climate sensitivity sea level and atmospheric carbon dioxide In Philosophical Transactions A The Royal Society 371 Jahrgang Nr 2001 Oktober 2013 doi 10 1098 rsta 2012 0294 englisch royalsocietypublishing org PDF James S Eldrett Ian C Harding Paul A Wilson Emily Butler Andrew P Roberts Continental ice in Greenland during the Eocene and Oligocene In Nature 446 Jahrgang Marz 2007 S 176 179 doi 10 1038 nature05591 englisch edu au PDF Aradhna Tripati Dennis Darby 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