Dieser Artikel bezieht sich auf den Ornithologen Paul Leverkühn Der gleichnamige Politiker sein Neffe ist unter Paul Lev
Paul Leverkühn

Paul Leverkühn, vollständig Paul Georg Heinrich Martin Reinhold Leverkühn (* 12. Januar 1867 in Hannover; † 5. Dezember 1905 in Sofia, Bulgarien) war ein deutscher Mediziner und Ornithologe.
Leben
Leverkühn war ein Sohn des Geheimen Regierungsrates Carl Leverkühn und seiner Frau Louise, geb. Grisebach, einer Schwester von August Grisebach. Der Jurist August Leverkühn war sein Bruder.
Er besuchte das Lyceum I in Hannover und für ein Jahr das Gymnasium in Clausthal. Ab 1886 studierte er Humanmedizin, an den Universitäten Kiel (bis 1888), Straßburg (1888/89), Freiburg (1889) und von 1889 bis 1891 an der Universität München. In München bestand er im Februar 1891 das medizinische Staatsexamen und wurde am 9. Mai 1891 zum Dr. med. promoviert. Er war zunächst in München als praktischer Arzt und Assistenzarzt tätig, bis er im Juni 1892 von Fürst Ferdinand von Bulgarien engagiert wurde. Vor der Übersiedlung nach Bulgarien machte er noch eine militärische Übung in der bayerischen Armee und wurde Reserve-Sanitäts-Offizier, später Stabsarzt der Reserve.
Im Mai 1893 traf er in Sofia ein, wo er zunächst Privatsekretär des Fürsten war; schon einen Monat später ernannte ihn Ferdinand zum Direktor der wissenschaftlichen Sammlungen. 1897 übernahm er zusätzlich die Aufgaben des fürstlichen Privatsekretärs für die deutschsprachige Korrespondenz und Bibliothekars.
Leverkühns Leidenschaft galt der Sammlung und dem Schutz von Vögeln. Zusammen mit Carl Parrot (1867–1911) gründete er 1889 einen Ornithologischen Lese-Cirkels in Bayern, innerhalb dessen die wichtigsten ornithologischen Fachschriften zirkulieren sollen. Während sich Karl Theodor Liebe (1828–1894) anfangs noch skeptisch über die Erfolgsaussichten äußerte, zeigt er sich später beeindruckt. So schrieb er:
„Mit Freude aber hörte ich seither zu wiederholten Malen, daß der mit frischem Muthe gegründete Lesecirkel nicht nur sein Dasein friste, sondern auch sich vorwärts entwickelt.“
Und weiter bemerkte er…
„Herr Leverkühn verdient durch sein tapferes Vorgehen und Aushalten unsere volle Anerkennung und sein Lesecirkel unsere wärmste Empfehlung.“
Gegen einen Jahresbeitrag von 15 Mark wurden 40 Zeitschriften veröffentlicht. 21 der Zeitschriften waren reine ornithologische Zeitschriften, 7 Jagd- und Sportzeitschriften und 12 allgemeine und spezielle zoologische Zeitschriften.
Später würde Leverkühn der erste Direktor des 1889 von Ferdinand I. gegründeten Naturhistorischen Museums in Sofia, das heute als (NMNHS) bekannt ist. Leverkühn organisierte die erste Ausstellung, die 14 Hallen mit zwei Stockwerken umfasste, die aber erst 1907 nach seinem Tod für das Publikum zugänglich gemacht wurde.
1884 publizierte er in der Ornithologischen Monatsschrift den Artikel Jagdergebnisse. Darin ging es u. a. über die Ansiedlung des Fasans und den Abschuss des Seeadlers. Es folgte 1887 Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s im Journal of Ornithology. Er vollendete damit das Werk . In der Ornithologische Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt veröffentlichte er 1889 Literarisches über das Steppenhuhn. Im Ornithologisches Jahrbuch, welches von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen herausgegeben wurde, publizierte er Eine alte pommersche Vogelfauna. 1892 erschien von Leverkühn in der Stettiner Zeitschrift ein Bericht mit Namen Über eine abnorm gefärbte Ente. 1894 berichtete er Über das Brutgeschäft der im Journal of Ornithology. 1901 folgte im Journal of Ornithology ein Nachruf auf Gustav Hartlaub Zur Erinnerung an Dr. Gustav Hartlaub, mit dem er regelmäßig im Briefkontakt stand. In diesem Nachruf zitiert er einen Brief Hartlaubs, in dem dieser den Vorreiter der ungarischen Ornithologie Salamon János Petényi (1799–1855) diffamierte. In seinem Nachruf Hofrat Dr. Paul Leverkühn † in der Zeitschrift Falco kritisiert Otto Kleinschmidt diese Hartlaub Zitate Leverkühns, die er gerne gestrichen gesehen hätte. Da Leverkühn eine Reise im Balkan von Freunden Kleinschmidts aus Gründen des Vogelschutzes verhindern wollte, gab es auch zwischen diesen beiden Kollegen Differenzen, die aber später ausgeräumt wurden.
Im Jahr 1905 starb Leverkühn an Typhus. In Ausführung seines Wunsches wurde sein Leichnam nach einer Trauerfeier in der deutschen evangelischen Kirche in Sofia nach Gotha überführt, um im dortigen Krematorium verbrannt zu werden.
Erstbeschreibungen
Leverkühn war für einige Vogelarten und Unterarten der Erstautor. Bei einigen Beschreibungen arbeitete er mit Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch zusammen. Zusammen mit Berlepsch beschrieb er das Taxon für die folgenden Arten und Unterarten:
Arten
Zu den Arten, die Leverkühn und Berlepsch beschrieben, gehören chronologisch:
- Grauflügel-Ameisenschlüpfer (Myrmotherula behni Berlepsch & Leverkühn, 1890)
- (Synallaxis cabanisi Berlepsch & Leverkühn, 1890)
Unterarten
Zu den Unterarten, die Leverkühn gehören chronologisch:
- Unterart des (Sturnella loyca falklandica (Leverkühn, 1889))
- Unterart des (Synallaxis cabanisi cabanisi Berlepsch & Leverkühn, 1890)
- Unterart des (Myiarchus tyrannulus bahiae Berlepsch & Leverkühn, 1890)
- Unterart der Purpurtaube (Patagioenas subvinacea bogotensis (Berlepsch & Leverkühn, 1890))
- Unterart des (Xiphorhynchus ocellatus lineatocapilla (Berlepsch & Leverkühn, 1890))
Orden und Ehrungen
Leverkühns Nachruf in der Leopoldina bemerkte: An äußeren Ehrenbezeichungen hat es ihm nicht gefehlt; seinem Sarge wurden auf zwei Sammetkissen einundzwanzig hohe Orden vorangetragen. Dazu zählten:
- 1899: Sankt-Stanislaus-Orden 2. Klasse
- 1899: Fürstlich Montenegrinischer Tschernagorischer Unabhängigkeits-Orden 2 Klasse
- 1899: Fürstlich Montenegrinische Tapferkeits-Medai11e in Silber
- 1900: Zivilverdienstorden (Bulgarien), Komturkreuz
- 1901: Ordre des Palmes Académiques
- 1901: Sonnen- und Löwenorden, Großkreuz
- 24. Juni 1902: Ernennung zum Hofrat
- 1902: St. Alexander-Orden, Komturkreuz
- 1904: Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 1904: Königlicher Kronen-Orden (Preußen) 3. Klasse
Werke
- Ueber Farbenvarietäten bei Vögeln. Aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen. In: Journal für Ornithologie. Band 35, Nr. 177, 1887, S. 79–86 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer’s. In: Journal für Ornithologie. Band 35, Nr. 178, 1887, S. 189–213 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Südamerikanische Nova aus dem Kieler Museum. In: Journal für Ornithologie. Band 37, Nr. 185, 1889, S. 101–109 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Die Legende vom Stieglitz. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 15, 1890, S. 278–281.
- mit Hans von Berlepsch: Studien über einige südamerikanische Vögel nebst Beschreibungen neuer Arten. In: Ornis. Band 6, Nr. 1, 1890, S. 1–32 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Baldamus, Nachruf von P.Leverkühn. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 18, Nr. 12, 1893, S. 472–475.
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 15–29 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 45–53 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 82–88 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 123–129 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 165–175 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 199–202 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 228–233 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 257–262 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 291–297 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 308–312 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Vogelschutz in England. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 19, 1894, S. 341–346 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Über das Brutgeschäft der Crotophagiden. In: Journal für Ornithologie. Band 42, Nr. 1, 1894, S. 44–80 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- mit Carlo Ettore Arrigoni degli Oddi: Die ornithologische Litteratur Italiens während der Jahre 1891 bis 1893. In: Journal für Ornithologie. Band 42, Nr. 3, 1894, S. 280–290 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Zur Erinnerung an Dr. Gustav Hartlaub. In: Journal für Ornithologie. Band 49, Nr. 3, 1897, S. 337–359 (online [abgerufen am 7. Januar 2013]).
- Fremde Eier im Nest. Ein Beitrag zur Biologie der Vögel. Fr. Eugen Köhler, Gera-Untermhaus 1904.
- Biographisches über die drei Naumanns und Bibliographisches über ihre Werke nebst den Vorreden zur zweiten Auflage der Naturgeschichte der Vögel Deutschlands. Eugen Köhler, Gera-Untermhaus 1904.
- Hartwig Friedrich Wiese. Nekrolog mit ornithologischen Beiträgen aus seinen Briefen. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck. Bd. 15 (1905), Heft 8, August 1905, S. 173–181 (Digitalisat), Heft 9, September 1905, S. 197–201 (Digitalisat).
Literatur
- Rolf Schoppe: Die Vogelwelt des Kreises Hildesheim. Georg Olms AG, Hildesheim 2006, ISBN 978-3-487-13110-8.
- Otto Kleinschmidt: Hofrat Dr. Paul Leverkühn †. In: Falco, unregelmässig im Anschluss an das Werk "Berajah, Zoographia infinita" erscheinende Zeitschrift. Nr. 1, 1905, S. 101–103 (online [abgerufen am 21. März 2013]).
- Hermann Hocke: Paul Leverkühn †. In: Zeitschrift für Oologie und Ornithologie. Band 15, Nr. 9, 1905, S. 129–130 (online [abgerufen am 21. März 2013]).
- Ernst Otto Wilhelm Taschenberg: Hofrat Paul Leverkühn †. In: Leopoldina. Band 41, Nr. 12, 1905, S. 109–111 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 21. März 2013]).
- Carl Richard Hennicke: Paul Leverkühn † (Mit Schwarzbild-Tafel IX). In: Ornithologische Monatsschrift. Band 31, Nr. 4, 1906, S. 164–167.
- Fergus Menteith Ogilvie: Obituary Dr. Paul Leverkühn. In: The Ibis (= 8). Band 6, Nr. 9, 1905, S. 364–366 (online [abgerufen am 21. März 2013]).
- Karl Leopold Theodor Liebe: Leverkühns Ornithologischer Lesezirkel. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 15, Nr. 14, 1890, S. 389–390 (online [abgerufen am 24. September 2015]).
- Carl Parrot: Bericht. In: Ornithologische Monatsschrift. Band 15, Nr. 14, 1890, S. 390–393 (online [abgerufen am 24. September 2015]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans-Joachim Böttcher: Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861–1948 – Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron. Osteuropazentrum Berlin-Verlag (Anthea Verlagsgruppe), Berlin 2019, ISBN 978-3-89998-296-1, S. 179, 181.
- Karl Leopold Theodor Liebe: Leverkühns Ornithologischer Lesezirkel. S. 390.
- Carl Parrot, S. 392 f (mit Liste der einzelnen Zeitschriften)
- Homepage NMNHS
- Paul Leverkühn (1901) Zur Erinnerung an Dr. Gustav Hartlaub. S. 339 ff.
- Otto Kleinschmidt, S. 102.
- Ernst Otto Wilhelm Taschenberg: Hofrat Paul Leverkühn †. In: Leopoldina. Band 41, Nr. 12, 1905, S. 109–111 (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Leverkühn, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Leverkühn, Paul Georg Heinrich Martin Reinhold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ornithologe |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1867 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1905 |
STERBEORT | Sofia |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel bezieht sich auf den Ornithologen Paul Leverkuhn Der gleichnamige Politiker sein Neffe ist unter Paul Leverkuehn zu finden Paul Leverkuhn vollstandig Paul Georg Heinrich Martin Reinhold Leverkuhn 12 Januar 1867 in Hannover 5 Dezember 1905 in Sofia Bulgarien war ein deutscher Mediziner und Ornithologe Paul Leverkuhn 1867 1905 Todesanzeige in Ornithologische MonatsschriftPaul Leverkuhn 1898LebenLeverkuhn war ein Sohn des Geheimen Regierungsrates Carl Leverkuhn und seiner Frau Louise geb Grisebach einer Schwester von August Grisebach Der Jurist August Leverkuhn war sein Bruder Er besuchte das Lyceum I in Hannover und fur ein Jahr das Gymnasium in Clausthal Ab 1886 studierte er Humanmedizin an den Universitaten Kiel bis 1888 Strassburg 1888 89 Freiburg 1889 und von 1889 bis 1891 an der Universitat Munchen In Munchen bestand er im Februar 1891 das medizinische Staatsexamen und wurde am 9 Mai 1891 zum Dr med promoviert Er war zunachst in Munchen als praktischer Arzt und Assistenzarzt tatig bis er im Juni 1892 von Furst Ferdinand von Bulgarien engagiert wurde Vor der Ubersiedlung nach Bulgarien machte er noch eine militarische Ubung in der bayerischen Armee und wurde Reserve Sanitats Offizier spater Stabsarzt der Reserve Im Mai 1893 traf er in Sofia ein wo er zunachst Privatsekretar des Fursten war schon einen Monat spater ernannte ihn Ferdinand zum Direktor der wissenschaftlichen Sammlungen 1897 ubernahm er zusatzlich die Aufgaben des furstlichen Privatsekretars fur die deutschsprachige Korrespondenz und Bibliothekars Leverkuhns Leidenschaft galt der Sammlung und dem Schutz von Vogeln Zusammen mit Carl Parrot 1867 1911 grundete er 1889 einen Ornithologischen Lese Cirkels in Bayern innerhalb dessen die wichtigsten ornithologischen Fachschriften zirkulieren sollen Wahrend sich Karl Theodor Liebe 1828 1894 anfangs noch skeptisch uber die Erfolgsaussichten ausserte zeigt er sich spater beeindruckt So schrieb er Mit Freude aber horte ich seither zu wiederholten Malen dass der mit frischem Muthe gegrundete Lesecirkel nicht nur sein Dasein friste sondern auch sich vorwarts entwickelt Und weiter bemerkte er Herr Leverkuhn verdient durch sein tapferes Vorgehen und Aushalten unsere volle Anerkennung und sein Lesecirkel unsere warmste Empfehlung Gegen einen Jahresbeitrag von 15 Mark wurden 40 Zeitschriften veroffentlicht 21 der Zeitschriften waren reine ornithologische Zeitschriften 7 Jagd und Sportzeitschriften und 12 allgemeine und spezielle zoologische Zeitschriften Spater wurde Leverkuhn der erste Direktor des 1889 von Ferdinand I gegrundeten Naturhistorischen Museums in Sofia das heute als NMNHS bekannt ist Leverkuhn organisierte die erste Ausstellung die 14 Hallen mit zwei Stockwerken umfasste die aber erst 1907 nach seinem Tod fur das Publikum zuganglich gemacht wurde 1884 publizierte er in der Ornithologischen Monatsschrift den Artikel Jagdergebnisse Darin ging es u a uber die Ansiedlung des Fasans und den Abschuss des Seeadlers Es folgte 1887 Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer s im Journal of Ornithology Er vollendete damit das Werk In der Ornithologische Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt veroffentlichte er 1889 Literarisches uber das Steppenhuhn Im Ornithologisches Jahrbuch welches von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen herausgegeben wurde publizierte er Eine alte pommersche Vogelfauna 1892 erschien von Leverkuhn in der Stettiner Zeitschrift ein Bericht mit Namen Uber eine abnorm gefarbte Ente 1894 berichtete er Uber das Brutgeschaft der im Journal of Ornithology 1901 folgte im Journal of Ornithology ein Nachruf auf Gustav Hartlaub Zur Erinnerung an Dr Gustav Hartlaub mit dem er regelmassig im Briefkontakt stand In diesem Nachruf zitiert er einen Brief Hartlaubs in dem dieser den Vorreiter der ungarischen Ornithologie Salamon Janos Petenyi 1799 1855 diffamierte In seinem Nachruf Hofrat Dr Paul Leverkuhn in der Zeitschrift Falco kritisiert Otto Kleinschmidt diese Hartlaub Zitate Leverkuhns die er gerne gestrichen gesehen hatte Da Leverkuhn eine Reise im Balkan von Freunden Kleinschmidts aus Grunden des Vogelschutzes verhindern wollte gab es auch zwischen diesen beiden Kollegen Differenzen die aber spater ausgeraumt wurden Im Jahr 1905 starb Leverkuhn an Typhus In Ausfuhrung seines Wunsches wurde sein Leichnam nach einer Trauerfeier in der deutschen evangelischen Kirche in Sofia nach Gotha uberfuhrt um im dortigen Krematorium verbrannt zu werden ErstbeschreibungenLeverkuhn war fur einige Vogelarten und Unterarten der Erstautor Bei einigen Beschreibungen arbeitete er mit Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch zusammen Zusammen mit Berlepsch beschrieb er das Taxon fur die folgenden Arten und Unterarten Arten Zu den Arten die Leverkuhn und Berlepsch beschrieben gehoren chronologisch Grauflugel Ameisenschlupfer Myrmotherula behni Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Synallaxis cabanisi Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Unterarten Zu den Unterarten die Leverkuhn gehoren chronologisch Unterart des Sturnella loyca falklandica Leverkuhn 1889 Unterart des Synallaxis cabanisi cabanisi Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Unterart des Myiarchus tyrannulus bahiae Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Unterart der Purpurtaube Patagioenas subvinacea bogotensis Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Unterart des Xiphorhynchus ocellatus lineatocapilla Berlepsch amp Leverkuhn 1890 Orden und EhrungenLeverkuhns Nachruf in der Leopoldina bemerkte An ausseren Ehrenbezeichungen hat es ihm nicht gefehlt seinem Sarge wurden auf zwei Sammetkissen einundzwanzig hohe Orden vorangetragen Dazu zahlten 1899 Sankt Stanislaus Orden 2 Klasse 1899 Furstlich Montenegrinischer Tschernagorischer Unabhangigkeits Orden 2 Klasse 1899 Furstlich Montenegrinische Tapferkeits Medai11e in Silber 1900 Zivilverdienstorden Bulgarien Komturkreuz 1901 Ordre des Palmes Academiques 1901 Sonnen und Lowenorden Grosskreuz 24 Juni 1902 Ernennung zum Hofrat 1902 St Alexander Orden Komturkreuz 1904 Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1904 Koniglicher Kronen Orden Preussen 3 KlasseWerkeUeber Farbenvarietaten bei Vogeln Aus den Museen in Hannover Hamburg und Kopenhagen In Journal fur Ornithologie Band 35 Nr 177 1887 S 79 86 online abgerufen am 7 Januar 2013 Der ornithologische Nachlass Adolf Mejer s In Journal fur Ornithologie Band 35 Nr 178 1887 S 189 213 online abgerufen am 7 Januar 2013 Sudamerikanische Nova aus dem Kieler Museum In Journal fur Ornithologie Band 37 Nr 185 1889 S 101 109 online abgerufen am 7 Januar 2013 Die Legende vom Stieglitz In Ornithologische Monatsschrift Band 15 1890 S 278 281 mit Hans von Berlepsch Studien uber einige sudamerikanische Vogel nebst Beschreibungen neuer Arten In Ornis Band 6 Nr 1 1890 S 1 32 online abgerufen am 7 Januar 2013 Baldamus Nachruf von P Leverkuhn In Ornithologische Monatsschrift Band 18 Nr 12 1893 S 472 475 Vogelschutz in England In Ornithologische Monatsschrift Band 19 1894 S 15 29 online abgerufen am 7 Januar 2013 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Natur und Landeskunde in Schleswig Holstein Hamburg und Lubeck Bd 15 1905 Heft 8 August 1905 S 173 181 Digitalisat Heft 9 September 1905 S 197 201 Digitalisat LiteraturRolf Schoppe Die Vogelwelt des Kreises Hildesheim Georg Olms AG Hildesheim 2006 ISBN 978 3 487 13110 8 Otto Kleinschmidt Hofrat Dr Paul Leverkuhn In Falco unregelmassig im Anschluss an das Werk Berajah Zoographia infinita erscheinende Zeitschrift Nr 1 1905 S 101 103 online abgerufen am 21 Marz 2013 Hermann Hocke Paul Leverkuhn In Zeitschrift fur Oologie und Ornithologie Band 15 Nr 9 1905 S 129 130 online abgerufen am 21 Marz 2013 Ernst Otto Wilhelm Taschenberg Hofrat Paul Leverkuhn In Leopoldina Band 41 Nr 12 1905 S 109 111 Textarchiv Internet Archive abgerufen am 21 Marz 2013 Carl Richard Hennicke Paul Leverkuhn Mit Schwarzbild Tafel IX In Ornithologische Monatsschrift Band 31 Nr 4 1906 S 164 167 Fergus Menteith Ogilvie Obituary Dr Paul Leverkuhn In The Ibis 8 Band 6 Nr 9 1905 S 364 366 online abgerufen am 21 Marz 2013 Karl Leopold Theodor Liebe Leverkuhns Ornithologischer Lesezirkel In Ornithologische Monatsschrift Band 15 Nr 14 1890 S 389 390 online abgerufen am 24 September 2015 Carl Parrot Bericht In Ornithologische Monatsschrift Band 15 Nr 14 1890 S 390 393 online abgerufen am 24 September 2015 WeblinksCommons Paul Leverkuhn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseHans Joachim Bottcher Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha 1861 1948 Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron Osteuropazentrum Berlin Verlag Anthea Verlagsgruppe Berlin 2019 ISBN 978 3 89998 296 1 S 179 181 Karl Leopold Theodor Liebe Leverkuhns Ornithologischer Lesezirkel S 390 Carl Parrot S 392 f mit Liste der einzelnen Zeitschriften Homepage NMNHS Paul Leverkuhn 1901 Zur Erinnerung an Dr Gustav Hartlaub S 339 ff Otto Kleinschmidt S 102 Ernst Otto Wilhelm Taschenberg Hofrat Paul Leverkuhn In Leopoldina Band 41 Nr 12 1905 S 109 111 Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 117670251 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n97106943 VIAF 67248907 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leverkuhn PaulALTERNATIVNAMEN Leverkuhn Paul Georg Heinrich Martin ReinholdKURZBESCHREIBUNG deutscher OrnithologeGEBURTSDATUM 12 Januar 1867GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 5 Dezember 1905STERBEORT Sofia