In der Mikroökonomik bezeichnet man als Präferenzrelation allgemein eine Rangfolge in der zwei Güterbündel Alternativen
Präferenzrelation

In der Mikroökonomik bezeichnet man als Präferenzrelation allgemein eine Rangfolge, in der zwei Güterbündel („Alternativen“) danach angeordnet sind, wie sie ein Marktteilnehmer oder eine Gruppe von Marktteilnehmern einander vorzieht. Formal handelt es sich bei einer Präferenzrelation um eine binäre Relation.
Allgemeines
Beispielsweise ist eine Präferenzrelation (die so genannte Präferenz-Indifferenz-Relation, auch: schwache Präferenzrelation), die anzeigt, dass ihre erste Komponente als strikt besser als oder gleich gut wie die zweite empfunden wird. Präferiert eine Person beispielsweise eine Alternative (schwach) gegenüber , dann ist das Tupel in der Menge enthalten (der Index soll andeuten, dass es sich um die Präferenzen von Person handelt).
Andere Präferenzrelationen sind die strikte Präferenzrelation („strikt besser als“) sowie die Indifferenzrelation („gleich gut wie“); auf eine gesonderte Definition der umgekehrten Konstellationen („schlechter als oder gleich gut wie“ bzw. „strikt schlechter als“) wird üblicherweise verzichtet, da man die zugrunde liegenden Präferenzstrukturen durch Vertauschung der Komponenten auch in der hier definierten Weise formulieren kann.
Man bezeichnet eine Präferenzrelation als Präferenzordnung, wenn sie gewisse Minimalanforderungen erfüllt (siehe Abschnitt #Präferenzordnung). Ist dies der Fall, wird auch von der Rationalität der Präferenz-Indifferenz-Relation gesprochen. Die Präferenzordnung ist ein wichtiges Rationalitätskonzept innerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Ein anderes Axiomsystem für einen rationalen Entscheider stammt von John von Neumann und Oskar Morgenstern.
Geschichte
Die erste axiomatische Fundierung der Präferenzrelation wurde 1926 von Ragnar Frisch vorgelegt. Nach der Pionierarbeit durch Frisch in den 1920ern lag das Hauptaugenmerk darauf, wie man eine Präferenzstruktur auf eine reellwertige Funktion abbilden könne. Dies wurde durch das Konzept der Nutzenfunktion erreicht, eine mathematische Modellierung von Präferenzen. Gérard Debreu leistete 1954 einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhang von Präferenzrelation und Nutzenfunktion: sein Repräsentationstheorem (auch Satz von Debreu genannt).
Definition
Man geht im -Güter-Fall von einer Menge
aus, in der sämtliche existierende Güterbündel („Alternativen“) enthalten sind. Ein Güterbündel enthält das Gut mit der Menge für . Die Elemente von sind Güterbündel und damit -Tupel , sodass beispielsweise die Menge von Gut 3 im Güterbündel anzeigt. Für Tupel gilt, anders als für Mengen, dass die Reihenfolge der Objekte eine Rolle spielt.
Präferenzrelationen sind binäre Relationen auf , das heißt, sie sind Untermengen von . Betrachtet sei im Folgenden zunächst nur die so genannte Präferenz-Indifferenz-Relation ( wie beschrieben). Im so definierten sind alle geordneten Paare enthalten, für die gilt, dass schwach gegenüber bevorzugt wird. Man verwendet fortan die Schreibweise für . Man kann ohne Umwege auch direkt als „ist besser als oder gleich gut wie“ lesen.
Durch werden zwei weitere Relationen – abermals Untermengen von – induziert. Zum einen die Indifferenzrelation , zum anderen die Präferenz-Relation . Ihre Bedeutung ergibt sich aus der von : Für zwei Alternativen und ist genau dann bzw. , wenn und zugleich . kann man dann als „ist gleich gut wie“ lesen. Analoges gilt für : Für zwei Alternativen und ist genau dann bzw. , wenn , aber nicht zugleich . liest man als „ist besser als“.
Anstelle der Buchstaben , und für die Relationen sind auch Symbole gebräuchlich. Es ist dann sowie und .
Will man ausdrücken, dass man sich auf die Präferenzstruktur einer konkreten Person bezieht, kann man die Relation entsprechend indexieren; so steht dann zum Beispiel dafür, dass Person die Alternative strikt gegenüber vorzieht.
Eigenschaften
Je nach ihrer individuellen Beschaffenheit kann man die Präferenz-Indifferenz-Relation beispielsweise auf folgende Eigenschaften hin untersuchen:
- Vollständigkeit: oder (oder beides)
- Dies stellt sicher, dass für jede Alternative auch tatsächlich ein Ranking existiert; die Vollständigkeitseigenschaft bedeutet allerdings nicht, dass auch tatsächlich eine strikte Präferenz vorliegen muss – vielmehr können zwei Alternativen ohne Widerspruch zu dieser Bedingung auch als gleichwertig empfunden werden.
- Transitivität:
- Durch die Eigenschaft wird verhindert, dass es zu sogenannten zirkulären Präferenzen kommt. Dass die Präferenzstruktur ohne ihre Gültigkeit zirkulär wäre, wird durch folgendes Beispiel einsichtig: Man denke an eine Person, die Äpfel mindestens so gern hat wie Birnen und Birnen mindestens so gern wie Zitronen. Würde sie nun nicht, wie von der Transitivitätseigenschaft gefordert, auch Äpfel mindestens so gern haben wie Zitronen, dann müsste logisch notwendig das Gegenteil zutreffen: Sie hätte Zitronen lieber als Äpfel. Es wurde aber angenommen, dass sie Birnen mindestens so gern hat wie Zitronen usw. usf., sodass die Suche nach der präferierten Option ohne die Transitivitätsannahme ergebnislos bliebe.
- Reflexivität:
- Gemeint ist, dass eine Alternative unabhängig von der Situation stets gleich bewertet wird (kurzum gilt also ). Die Reflexivitätseigenschaft wird klassischerweise in einer Reihe mit den beiden vorstehenden Axiomen genannt, sie folgt aber eigentlich schon aus der Vollständigkeitseigenschaft.
- Stetigkeit: Für alle gilt: Die Mengen (obere Konturmenge) und (untere Konturmenge) sind abgeschlossen bezüglich
- (Schwache) Monotonie:
- Zum Verständnis muss man sich wieder ins Bewusstsein rufen, dass die Alternativen Güterbündel darstellen: Wenn ein Güterbündel von jedem Gut eine mindestens so große Anzahl enthält wie ein Güterbündel , dann wird es auch mindestens so gut bewertet wie Analog definiert ist die
- Strenge Monotonie:
- Wenn ein Güterbündel von jedem Gut eine mindestens so große Anzahl enthält wie ein Güterbündel von mindestens einem Gut aber sogar eine strikt größere Anzahl, dann wird es auch strikt gegenüber präferiert. Jede streng monotone Präferenzrelation ist damit auch (schwach) monoton.
- Nichtsättigung: Zu jedem gibt es ein mit der Eigenschaft Mit anderen Worten gibt es zu jeder Wahl eine bessere Alternative.
- Lokale Nichtsättigung: Zu jedem und in jeder Umgebung um gibt es ein mit der Eigenschaft Formal: Im Vergleich zur Nichtsättigung ist lokale Nichtsättigung eine strengere Annahme, weil in jeder noch so kleinen Umgebung der Ausgangsstelle eine bessere Alternative existieren muss. Andererseits ist lokale Nichtsättigung eine schwächere Annahme als strenge Monotonie, weil sie die Existenz von bads zulässt, also Gütern, die den Nutzen des Individuums mindern.
- Konvexität: Die Konvexkombination zweier als gleich gut bewerteter Güterbündel wird mindestens so gut oder besser bewertet wie eines der Güterbündel. In der graphischen Anschauung sind die zugehörigen Indifferenzkurven streng konvex oder zumindest linear. Die oberen Konturmengen sind für alle konvexe Mengen.
- Strikte Konvexität: Eine Konvexkombination zweier nicht identischer aber gleich gut bewerteter Bündel wird dem einen Bündel vorgezogen. In der graphischen Anschauung sind die zugehörigen Indifferenzkurven streng konvex.
- Homothetie: Geometrisch impliziert diese Eigenschaft, dass die Steigungen der Indifferenzkurven entlang eines Ursprungsstrahls konstant bleiben. Daher verlaufen die Einkommens-Konsum-Kurven linear: Bei wachsendem Einkommen werden alle Güter in unveränderten Proportionen nachgefragt.
Präferenzordnung
Von Bedeutung sind insbesondere die ersten beiden Eigenschaften. Mit ihnen gilt nämlich:
Rationalität der Präferenz-Indifferenz-Relation: Eine Präferenz-Indifferenz-Relation R heißt rational, wenn sie vollständig und transitiv ist. Man bezeichnet sie dann auch als Präferenzordnung.
Die Rationalität von R hat auch wichtige Auswirkungen bezüglich der von ihr induzierten Relationen:
Implikationen für die Präferenz- und die Indifferenzrelation: Ist die Präferenz-Indifferenz-Relation R rational, dann gilt für die dadurch induzierten Relationen I und P:
- P ist
- transitiv: und
- asymmetrisch: .
- I ist
- reflexiv: ;
- transitiv: und
- symmetrisch: .
Zur Begründung siehe der Abschnitt #Implikationen von R für P und I.
Implikationen für die Nutzenfunktion
Mathematisch ist es oft einfacher, Präferenzordnungen durch Nutzenfunktionen zu repräsentieren. Eine Funktion heißt Nutzenfunktion, die die Präferenzordnung repräsentiert, wenn . Es stellt sich die Frage, ob jede Präferenzordnung durch eine Nutzenfunktion repräsentiert werden kann. Dies ist nicht der Fall, doch reichen die folgenden Annahmen aus:
Debreus Repräsentationstheorem: Ist eine zusammenhängende Teilmenge des , dann kann jede stetige Präferenzordnung auf durch eine stetige reellwertige Nutzenfunktion repräsentiert werden.
In der Literatur werden alternative Annahmen hergeleitet, die die Existenz einer Nutzenfunktion sichern. Die obigen Annahmen sind daher hinreichend, aber nicht notwendig. Enthält die Alternativenmenge endlich oder abzählbar unendlich viele Elemente, gelingt die Repräsentation einer darauf definierten Präferenzordnung stets ohne zusätzliche Annahmen.
Beispiel: Wird bei zwei Alternativen die erste strikt gegenüber der zweiten vorgezogen, kann diese Präferenzordnung durch die Nutzenfunktion und repräsentiert werden.
Lexikographische Präferenzordnung
Betrachtet seien als Beispiel zwei Güterbündel und . Die Präferenzordnung bezüglich dieser Güterbündel heißt lexikographisch falls gilt:
- Aus folgt
- aus und folgt
Enthält ein Güterbündel also mehr von Gut 1, dann wird es strikt vorgezogen, und zwar unabhängig davon, welche Menge von Gut 2 es enthält. Nur dann, wenn beide Güterbündel Gut 1 in derselben Menge enthalten, kommt es auf die Mengen von Gut 2 an. Aus Sicht des betrachteten Individuums ist Gut 1 also ungleich wichtiger als Gut 2.
Lexikographische Präferenzordnungen sind nicht stetig und deshalb auch nicht durch Nutzenfunktionen repräsentierbar. Dass sie nicht stetig sind, erkennt man wie folgt: Sei ein festes Güterbündel und sei eine Folge weiterer Bündel derselben Güter, wobei alle Glieder den Bedingungen und genügen (alle Güterbündel enthalten mehr von Gut 1 als das Güterbündel , aber weniger von Gut 2). Dies impliziert für alle Konvergiert die Folge gegen einen Grenzwert mit und dann gilt nicht was die Annahme der Abgeschlossenheit bzw. Stetigkeit verletzt.
Mathematische Grundlagen; formale Nachträge
Im Folgenden verwendete Definitionen (teilweise Wiederholung von oben) für eine allgemeine nichtleere Menge X (B eine binäre Relation auf X):
- Vollständigkeit: oder (oder beides)
- Reflexivität:
- Irreflexivität:
- Symmetrie:
- Asymmetrie:
- Transitivität:
- Negative Transitivität:
Implikationen von R für P und I
Das skizzierte Konzept lässt sich verallgemeinern, sodass es unter anderem möglich wird, die drei hier betrachteten Relationen in einen formalen Zusammenhang zu stellen.
Wir vereinbaren, dass
- die Präferenz-Indifferenz-Relation eine vollständige Quasiordnung ist, das heißt, sie ist vollständig, reflexiv und transitiv (ökonomisch entspricht dies unserer Definition der Präferenzordnung).
- ist der asymmetrische Teil der Quasiordnung , das heißt, es gilt:
- ist der symmetrische Teil der Quasiordnung , das heißt, es gilt:
Es gelten die folgenden zentralen Aussagen:
Implikationen der Eigenschaft als Quasiordnung: Sei eine vollständige Quasiordnung auf nichtleerem mit asymmetrischem Teil und symmetrischem Teil . Dann gilt:
- ist (a) irreflexiv, (b) asymmetrisch, (c) negativ transitiv und (d) transitiv
- ist eine Äquivalenzrelation, das heißt I ist (a) symmetrisch, (b) reflexiv und (c) transitiv.
- bzw. äquivalent , das heißt ist die Negation von (und umgekehrt).
- Genau eine der folgenden Aussagen ist wahr: (a) , (b) , (c) .
Beweis zu 1. und 2.: (1a) Seien und beliebige Elemente aus und sei . Dann gilt nach Definition von P, dass und zugleich , ein Widerspruch, also . (1b) Die Asymmetrie ergibt sich bereits aus der Definition des asymmetrischen Teils. (1c) Seien so, dass ; gezeigt werden soll im Folgenden, dass dann auch . Aus den Annahmen und der Definition von P folgt zunächst, dass sowie . Da also und , gilt wegen der Transitivität von R auch – folglich genügt es nun, um zu zeigen, dass , zu beweisen, dass nicht zugleich . Beweis durch Widerspruch: Wäre , dann auch , da ja gemäß obiger Folgerung aus der Definition von P, und also auch gemäß Transitivitätseigenschaft von R. Dies widerspricht aber der oberen Einsicht, dass , folglich ist und zusammen mit (siehe oben) folgt in der Tat , was zu zeigen war. (1d) Sei . Es ist zu zeigen, dass dann entweder oder . Sei nun , dann auch (Asymmetrie). Zusammen mit der ursprünglichen Annahme folgt dann aber: (Transitivität), was zu beweisen war.
(2a,b) Folgt unmittelbar aus der Definition des symmetrischen Teils. (2c) Seien so, dass ; gezeigt werden soll im Folgenden, dass dann auch . Aus den Annahmen und der Definition von I folgt zunächst, dass sowie . Gemäß Transitivität von R folgt, dass auch (linke Seiten) und (rechte Seiten). Damit gilt aber nach Definition des symmetrischen Teils, dass dann auch , was zu zeigen war.
Implikationen von P für R und I
Die dritte Aussage (3) des Theoremkastens im vorangehenden Abschnitt („Implikation der Eigenschaft als Quasiordnung“) lässt eine bedeutende Beziehung zwischen P und R offenbar werden. Im ökonomischen Kontext ist demnach die Präferenz-Indifferenz-Relation gerade die Negation einer strikten Präferenzrelation. Dies legt aber nahe, dass man die Präferenzen auch anders als bisher ausgehend von der strikten Präferenzrelation bestimmen kann, und nicht nur, wie im Rest dieses Artikels beschrieben, ausgehend von der Präferenz-Indifferenz-Relation. Man könnte praktisch fragen, ob es nicht auch möglich sein sollte, statt von den Konsumenten ihre schwachen Präferenzen „abzufragen“ („Mögen Sie Eis mindestens ebenso gern wie Kuchen?“ und „Mögen Sie Kuchen mindestens ebenso gern wie Eis?“), sondern bei den strikten Präferenzen zu beginnen („Mögen Sie Eis lieber als Kuchen?“) und daraus unter anderem die Präferenz-Indifferenz-Relation herzuleiten. Diese ist jedoch nicht in jedem Fall auch eine Quasiordnung (bzw. eine Präferenzordnung), wie das folgende Beispiel verdeutlicht.
Beispiel: Sei und , . Definiere mit . Sei nun , dann ist die induzierte Präferenz-Indifferenz-Relation R gegeben durch . Sie ist nicht transitiv, wie man durch Wahl geeigneter Beispiele verifizieren kann. Seien beispielsweise für folgende Güterkombination betrachtet: , und , dann ist und , aber .
Das folgende Theorem bildet im ersten Teil den Ausgangspunkt für zunächst technische Überlegungen, die letzte Aussage beschreibt ein konkretes Kriterium, unter dem eine gegebene strikte Präferenzrelation eine Präferenz-Indifferenz-Relation induziert, die das Rationalitätskriterium erfüllt (d. h. eine Präferenzordnung ist).
Implikationen der Eigenschaft als strikte Präferenzordnung: Sei eine binäre Relation auf nichtleerem und sei die Negation von . Dann gilt:
- ist transitiv genau dann, wenn negativ transitiv ist.
- Ist zusätzlich asymmetrisch und negativ transitiv auf , dann ist eine Quasiordnung auf und ist ihr asymmetrischer Teil.
Siehe auch
- Arrow-Theorem
- Pareto-Optimum
Literatur
- Ragnar Frisch: Sur un problème d’économie pure. In: Norsk Matematisk Forenings Skrifter. Oslo 1 (16), 1926, S. 1–40.
- Gerard Debreu: Representation of a preference ordering by a numerical function. Decision processes 3, 1954, S. 159–165.
- Fuad Aleskerov, Denis Bouyssou, Bernard Monjardet: Utility Maximization, Choice and Preference. 2. Auflage. Springer, Heidelberg u. a. 2007, ISBN 978-3-540-34182-6.
- Anton Barten, Volker Böhm: Consumer Theory. In: Kenneth J. Arrow, Michael D. Intrilligator (Hrsg.): Handbook of Mathematical Economics. Band 2, North Holland, Amsterdam 1982, ISBN 0-444-86127-0, S. 382–429.
- Friedrich Breyer: Mikroökonomik. Eine Einführung. 3. Auflage. Springer, Heidelberg u. a. 2007, ISBN 978-3-540-69230-0.
- Geoffrey A. Jehle, Philip J. Reny: Advanced Microeconomic Theory. 3. Auflage. Financial Times/Prentice Hall, Harlow 2011, ISBN 978-0-273-73191-7.
- Andreu Mas-Colell, Michael Whinston, Jerry Green: Microeconomic Theory. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-507340-1.
- James C. Moore: Mathematical methods for economic theory. Band 1, Springer, Berlin u. a. 1995, ISBN 3-540-66235-9.
- James C. Moore: General equilibrium and welfare economics. An introduction. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-31407-3 (auch online: doi:10.1007/978-3-540-32223-8).
- Hal Varian: Microeconomic Analysis. W. W. Norton, New York/ London 1992, ISBN 0-393-95735-7.
Einzelnachweise
- Axiome rationalen Entscheidens, Definition im Gabler Wirtschaftslexikon.
- Wolfgang J. Fellner: Von der Güter- zur Aktivitätenökonomie: Zeitnutzung und endogene Präferenzen in einem Konsummodell. Springer-Verlag, 2014, S. 10.
- Ragnar Frisch: Sur un problème d’économie pure. In: Norsk Matematisk Forenings Skrifter. Oslo 1 (16), 1926, S. 1–40.
- Gerard Debreu: Representation of a preference ordering by a numerical function. Decision processes 3, 1954, S. 159–165.
- Weitgehend nach Jehle/Reny 2011, S. 4–12.
- Die Monotonitätsdefinitionen folgen Varian 1992 (S. 96), werden in der Literatur aber unterschiedlich definiert. Barten/Böhm 1982 (S. 390 f.) führen das Konzept schwacher Monotonie im hier dargestellten Sinne gar nicht erst ein, sondern definieren die Eigenschaft „Monotonie“ entsprechend der hiesigen Definition strenger Monotonie. Mas-Colell/Whinston/Green 1995 (S. 42) nutzen dieselbe Definition wie hier für die strenge Monotonitätseigenschaft und definieren für die (schwache) Monotonie, R sei (schwach) monoton auf wenn
- Vgl. Barten/Böhm 1982, S. 391 und Mas-Colell/Whinston/Green 1995, S. 44.
- Vgl. Barten/Böhm 1982; Breyer 2007, S. 117; für den Begriff der „rationalen Präferenzordnung“ siehe Mas-Colell/Whinston/Green 1995, S. 6. Andere Autoren knüpfen gleich die ganze Bezeichnung der Relation als „Präferenz-Indifferenz-Relation“ (oder „schwache Präferenzrelation“) an die Erfüllung dieser Bedingung. Siehe so zum Beispiel Jehle/Reny 2011, S. 6.
- Vgl. Mas-Colell/Whinston/Green 1995, S. 7.
- G. Debreu: Theory of Value. Yale University Press 1959, S. 59.
- G. Herden: On the Existence of Utility Functions. In: Mathematical Social Sciences. 17, 1989, S. 297–313.
- Hierzu ausführlich Mas-Colell/Whinston/Green 1995, S. 46 f.
- Vgl. Moore 1995, S. 21, 23 ff.
- Vgl. Moore 2007, S. 6 f.
- Vgl. Moore 2007, S. 7; Aleskerov/Bouyssou/Monjardet 2007, S. 24.
- Ähnlich Moore 1995, S. 23.
- Vgl. Moore 2007, S. 8 ff.
Autor: www.NiNa.Az
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In der Mikrookonomik bezeichnet man als Praferenzrelation allgemein eine Rangfolge in der zwei Guterbundel Alternativen danach angeordnet sind wie sie ein Marktteilnehmer oder eine Gruppe von Marktteilnehmern einander vorzieht Formal handelt es sich bei einer Praferenzrelation um eine binare Relation AllgemeinesBeispielsweise ist R displaystyle R eine Praferenzrelation die so genannte Praferenz Indifferenz Relation auch schwache Praferenzrelation die anzeigt dass ihre erste Komponente als strikt besser als oder gleich gut wie die zweite empfunden wird Praferiert eine Person i displaystyle i beispielsweise eine Alternative xa displaystyle mathbf x a schwach gegenuber xb displaystyle mathbf x b dann ist das Tupel xa xb displaystyle mathbf x a mathbf x b in der Menge Ri displaystyle R i enthalten der Index i displaystyle i soll andeuten dass es sich um die Praferenzen von Person i displaystyle i handelt Andere Praferenzrelationen sind die strikte Praferenzrelation P displaystyle P strikt besser als sowie die Indifferenzrelation I displaystyle I gleich gut wie auf eine gesonderte Definition der umgekehrten Konstellationen schlechter als oder gleich gut wie bzw strikt schlechter als wird ublicherweise verzichtet da man die zugrunde liegenden Praferenzstrukturen durch Vertauschung der Komponenten auch in der hier definierten Weise formulieren kann Man bezeichnet eine Praferenzrelation als Praferenzordnung wenn sie gewisse Minimalanforderungen erfullt siehe Abschnitt Praferenzordnung Ist dies der Fall wird auch von der Rationalitat der Praferenz Indifferenz Relation gesprochen Die Praferenzordnung ist ein wichtiges Rationalitatskonzept innerhalb der Wirtschaftswissenschaften Ein anderes Axiomsystem fur einen rationalen Entscheider stammt von John von Neumann und Oskar Morgenstern GeschichteDie erste axiomatische Fundierung der Praferenzrelation wurde 1926 von Ragnar Frisch vorgelegt Nach der Pionierarbeit durch Frisch in den 1920ern lag das Hauptaugenmerk darauf wie man eine Praferenzstruktur auf eine reellwertige Funktion abbilden konne Dies wurde durch das Konzept der Nutzenfunktion erreicht eine mathematische Modellierung von Praferenzen Gerard Debreu leistete 1954 einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhang von Praferenzrelation und Nutzenfunktion sein Reprasentationstheorem auch Satz von Debreu genannt DefinitionMan geht im n displaystyle n Guter Fall von einer Menge X 0 1 n Rn displaystyle X subseteq 0 1 n subset mathbb R n aus in der samtliche existierende Guterbundel Alternativen x x1 xn displaystyle mathbf x x 1 ldots x n enthalten sind Ein Guterbundel x x1 xn Rn displaystyle mathbf x x 1 ldots x n in mathbb R n enthalt das Gut i displaystyle i mit der Menge xi 0 displaystyle x i geq 0 fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n Die Elemente von X displaystyle X sind Guterbundel und damit n displaystyle n Tupel x x1 xn displaystyle mathbf x x 1 dotsc x n sodass beispielsweise x3 displaystyle x 3 die Menge von Gut 3 im Guterbundel x displaystyle mathbf x 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Wurde sie nun nicht wie von der Transitivitatseigenschaft gefordert auch Apfel mindestens so gern haben wie Zitronen dann musste logisch notwendig das Gegenteil zutreffen Sie hatte Zitronen lieber als Apfel Es wurde aber angenommen dass sie Birnen mindestens so gern hat wie Zitronen usw usf sodass die Suche nach der praferierten Option ohne die Transitivitatsannahme ergebnislos bliebe dd Reflexivitat xa X xaRxa displaystyle forall mathbf x a in X mathbf x a R mathbf x a Gemeint ist dass eine Alternative unabhangig von der Situation stets gleich bewertet wird kurzum gilt also xaIxa displaystyle mathbf x a I mathbf x a Die Reflexivitatseigenschaft wird klassischerweise in einer Reihe mit den beiden vorstehenden Axiomen genannt sie folgt aber eigentlich schon aus der Vollstandigkeitseigenschaft dd Stetigkeit Fur alle xb X displaystyle mathbf x b in X gilt Die Mengen xa X xaRxb displaystyle mathbf x a in X mid mathbf x a R mathbf x b obere Konturmenge und xa X xbRxa displaystyle mathbf x a in X mid mathbf x b R mathbf x a untere Konturmenge sind abgeschlossen bezuglich X displaystyle X Schwache Monotonie xa xb X xa xb xaRxb displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a geq mathbf x b Rightarrow mathbf x a R mathbf x b Zum Verstandnis muss man sich wieder ins Bewusstsein rufen dass die Alternativen Guterbundel darstellen Wenn ein Guterbundel xa displaystyle mathbf x a von jedem Gut eine mindestens so grosse Anzahl enthalt wie ein Guterbundel xb displaystyle mathbf x b dann wird es auch mindestens so gut bewertet wie xb displaystyle mathbf x b Analog definiert ist die dd Strenge Monotonie xa xb X xa xb xa xb xaPxb displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a geq mathbf x b wedge mathbf x a neq mathbf x b Rightarrow mathbf x a P mathbf x b Wenn ein Guterbundel xa displaystyle mathbf x a von jedem Gut eine mindestens so grosse Anzahl enthalt wie ein Guterbundel xb displaystyle mathbf x b von mindestens einem Gut aber sogar eine strikt grossere Anzahl dann wird es auch strikt gegenuber xb displaystyle mathbf x b praferiert Jede streng monotone Praferenzrelation ist damit auch schwach monoton dd Nichtsattigung Zu jedem xa X displaystyle mathbf x a in X gibt es ein xb X displaystyle mathbf x b in X mit der Eigenschaft xbPxa displaystyle mathbf x b P mathbf x a Mit anderen Worten gibt es zu jeder Wahl eine bessere Alternative Lokale Nichtsattigung Zu jedem xa X displaystyle mathbf x a in X und in jeder Umgebung um xa displaystyle mathbf x a gibt es ein xb displaystyle mathbf x b mit der Eigenschaft xbPxa displaystyle mathbf x b P mathbf x a Formal xa X ϵ gt 0 xb X xa xb ϵ xbPxa displaystyle forall mathbf x a in X forall epsilon gt 0 exists mathbf x b in X left left Vert mathbf x a mathbf x b right Vert leq epsilon right wedge mathbf x b P mathbf x a Im Vergleich zur Nichtsattigung ist lokale Nichtsattigung eine strengere Annahme weil in jeder noch so kleinen Umgebung der Ausgangsstelle eine bessere Alternative existieren muss Andererseits ist lokale Nichtsattigung eine schwachere Annahme als strenge Monotonie weil sie die Existenz von bads zulasst also Gutern die den Nutzen des Individuums mindern Konvexitat x y X xIy t 0 1 tx 1 t y Rx displaystyle forall mathbf x mathbf y in X mathbf x I mathbf y Rightarrow forall t in 0 1 t mathbf x 1 t mathbf y R mathbf x Die Konvexkombination zweier als gleich gut bewerteter Guterbundel wird mindestens so gut oder besser bewertet wie eines der Guterbundel In der graphischen Anschauung sind die zugehorigen Indifferenzkurven streng konvex oder zumindest linear Die oberen Konturmengen xb X xbRxa displaystyle mathbf x b in X mathbf x b R mathbf x a sind fur alle xa X displaystyle mathbf x a in X konvexe Mengen Strikte Konvexitat x y x y X xIy t 0 1 tx 1 t y Px displaystyle forall mathbf x mathbf y mathbf x neq mathbf y in X mathbf x I mathbf y Rightarrow forall t in 0 1 t mathbf x 1 t mathbf y P mathbf x Eine Konvexkombination zweier nicht identischer aber gleich gut bewerteter Bundel wird dem einen Bundel vorgezogen In der graphischen Anschauung sind die zugehorigen Indifferenzkurven streng konvex Homothetie x y X t gt 0 xIy tx I ty displaystyle forall mathbf x mathbf y in X t gt 0 mathbf x I mathbf y Rightarrow t mathbf x I t mathbf y Geometrisch impliziert diese Eigenschaft dass die Steigungen der Indifferenzkurven entlang eines Ursprungsstrahls konstant bleiben Daher verlaufen die Einkommens Konsum Kurven linear Bei wachsendem Einkommen werden alle Guter in unveranderten Proportionen nachgefragt Praferenzordnung Von Bedeutung sind insbesondere die ersten beiden Eigenschaften Mit ihnen gilt namlich Rationalitat der Praferenz Indifferenz Relation Eine Praferenz Indifferenz Relation R heisst rational wenn sie vollstandig und transitiv ist Man bezeichnet sie dann auch als Praferenzordnung Die Rationalitat von R hat auch wichtige Auswirkungen bezuglich der von ihr induzierten Relationen Implikationen fur die Praferenz und die Indifferenzrelation Ist die Praferenz Indifferenz Relation R rational dann gilt fur die dadurch induzierten Relationen I und P P ist transitiv xa xb xc xaPxb xbPxc xaPxc displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x c mathbf x a P mathbf x b wedge mathbf x b P mathbf x c Rightarrow mathbf x a P mathbf x c und asymmetrisch xa xb xaPxb xbPxa displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x a P mathbf x b Rightarrow neg mathbf x b P mathbf x a I ist reflexiv xa xaRxa displaystyle forall mathbf x a mathbf x a R mathbf x a transitiv xa xb xc xaIxb xbIxc xaIxc displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x c mathbf x a I mathbf x b wedge mathbf x b I mathbf x c Rightarrow mathbf x a I mathbf x c und symmetrisch xa xb xaIxb xbIxa displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x a I mathbf x b Rightarrow mathbf x b I mathbf x a Zur Begrundung siehe der Abschnitt Implikationen von R fur P und I Implikationen fur die Nutzenfunktion Mathematisch ist es oft einfacher Praferenzordnungen durch Nutzenfunktionen zu reprasentieren Eine Funktion u displaystyle u heisst Nutzenfunktion die die Praferenzordnung R displaystyle R reprasentiert wenn xa xb X xaRxb u xa u xb displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a R mathbf x b Leftrightarrow u mathbf x a geq u mathbf x b Es stellt sich die Frage ob jede Praferenzordnung durch eine Nutzenfunktion reprasentiert werden kann Dies ist nicht der Fall doch reichen die folgenden Annahmen aus Debreus Reprasentationstheorem Ist X displaystyle X eine zusammenhangende Teilmenge des Rn displaystyle R n dann kann jede stetige Praferenzordnung auf X displaystyle X durch eine stetige reellwertige Nutzenfunktion u displaystyle u reprasentiert werden In der Literatur werden alternative Annahmen hergeleitet die die Existenz einer Nutzenfunktion sichern Die obigen Annahmen sind daher hinreichend aber nicht notwendig Enthalt die Alternativenmenge endlich oder abzahlbar unendlich viele Elemente gelingt die Reprasentation einer darauf definierten Praferenzordnung stets ohne zusatzliche Annahmen Beispiel Wird bei zwei Alternativen a b displaystyle a b die erste strikt gegenuber der zweiten vorgezogen kann diese Praferenzordnung durch die Nutzenfunktion u a 2 displaystyle u a 2 und u b 1 displaystyle u b 1 reprasentiert werden Lexikographische Praferenzordnung Siehe auch Lexikographische Ordnung Betrachtet seien als Beispiel zwei Guterbundel x x1 x2 displaystyle mathbf x x 1 x 2 und y y1 y2 displaystyle mathbf y y 1 y 2 Die Praferenzordnung bezuglich dieser Guterbundel heisst lexikographisch falls gilt Aus x1 gt y1 displaystyle x 1 gt y 1 folgt xPy displaystyle mathbf x P mathbf y aus x1 y1 displaystyle x 1 y 1 und x2 gt y2 displaystyle x 2 gt y 2 folgt xPy displaystyle mathbf x P mathbf y Enthalt ein Guterbundel also mehr von Gut 1 dann wird es strikt vorgezogen und zwar unabhangig davon welche Menge von Gut 2 es enthalt Nur dann wenn beide Guterbundel Gut 1 in derselben Menge enthalten kommt es auf die Mengen von Gut 2 an Aus Sicht des betrachteten Individuums ist Gut 1 also ungleich wichtiger als Gut 2 Lexikographische Praferenzordnungen sind nicht stetig und deshalb auch nicht durch Nutzenfunktionen reprasentierbar Dass sie nicht stetig sind erkennt man wie folgt Sei y y1 y2 displaystyle mathbf y y 1 y 2 ein festes Guterbundel und sei xi i N displaystyle mathbf x i i in mathbb N eine Folge weiterer Bundel xi xi 1 xi 2 displaystyle mathbf x i x i 1 x i 2 derselben Guter wobei alle Glieder xi displaystyle mathbf x i den Bedingungen xi 1 gt y1 displaystyle x i 1 gt y 1 und xi 2 lt y2 displaystyle x i 2 lt y 2 genugen alle Guterbundel xi displaystyle mathbf x i enthalten mehr von Gut 1 als das Guterbundel y displaystyle mathbf y aber weniger von Gut 2 Dies impliziert xiRy displaystyle mathbf x i R mathbf y fur alle i displaystyle i Konvergiert die Folge gegen einen Grenzwert x displaystyle mathbf x infty mit x 1 y1 displaystyle x infty 1 y 1 und x 2 lt y2 displaystyle x infty 2 lt y 2 dann gilt nicht x Ry displaystyle mathbf x infty R mathbf y was die Annahme der Abgeschlossenheit bzw Stetigkeit verletzt Mathematische Grundlagen formale NachtrageIm Folgenden verwendete Definitionen teilweise Wiederholung von oben fur eine allgemeine nichtleere Menge X B eine binare Relation auf X Vollstandigkeit xa xb X xaBxb displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a B mathbf x b oder xbBxa displaystyle mathbf x b B mathbf x a oder beides Reflexivitat xa X xaBxa displaystyle forall mathbf x a in X mathbf x a B mathbf x a Irreflexivitat xa X xaBxa displaystyle forall mathbf x a in X neg mathbf x a B mathbf x a Symmetrie xa xb X xaBxb xbBxa displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a B mathbf x b Rightarrow mathbf x b B mathbf x a Asymmetrie xa xb X xaBxb xbBxa displaystyle forall mathbf x a mathbf x b in X mathbf x a B mathbf x b Rightarrow neg mathbf x b B mathbf x a Transitivitat xa xb xc X xaBxb xbBxc xaBxc displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x c in X mathbf x a B mathbf x b wedge mathbf x b B mathbf x c Rightarrow mathbf x a B mathbf x c Negative Transitivitat xa xb xc X xaBxc xaBxb xbBxc displaystyle forall mathbf x a mathbf x b mathbf x c in X left mathbf x a B mathbf x c Rightarrow mathbf x a B mathbf x b vee mathbf x b B mathbf x c right Implikationen von R fur P und I Das skizzierte Konzept lasst sich verallgemeinern sodass es unter anderem moglich wird die drei hier betrachteten Relationen in einen formalen Zusammenhang zu stellen Wir vereinbaren dass die Praferenz Indifferenz Relation R displaystyle R eine vollstandige Quasiordnung ist das heisst sie ist vollstandig reflexiv und transitiv okonomisch entspricht dies unserer Definition der Praferenzordnung P displaystyle P ist der asymmetrische Teil der Quasiordnung R displaystyle R das heisst es gilt xaPxb xaRxb xbRxa displaystyle mathbf x a P mathbf x b Leftrightarrow left mathbf x a R mathbf x b wedge neg mathbf x b R mathbf x a right dd I displaystyle I ist der symmetrische Teil der Quasiordnung R displaystyle R das heisst es gilt xaIxb xaRxb xbRxa displaystyle mathbf x a I mathbf x b Leftrightarrow left mathbf x a R mathbf x b wedge mathbf x b R mathbf x a right dd Es gelten die folgenden zentralen Aussagen Implikationen der Eigenschaft als Quasiordnung Sei R displaystyle R eine vollstandige Quasiordnung auf nichtleerem X displaystyle X mit asymmetrischem Teil P displaystyle P und symmetrischem Teil I displaystyle I Dann gilt P displaystyle P ist a irreflexiv b asymmetrisch c negativ transitiv und d transitiv I displaystyle I ist eine Aquivalenzrelation das heisst I ist a symmetrisch b reflexiv und c transitiv xaPxb xbRxa displaystyle neg mathbf x a P mathbf x b Leftrightarrow mathbf x b R mathbf x a bzw aquivalent xbRxa xaPxb displaystyle neg mathbf x b R mathbf x a Leftrightarrow mathbf x a P mathbf x b das heisst R displaystyle R ist die Negation von P displaystyle P und umgekehrt Genau eine der folgenden Aussagen ist wahr a xaPxb displaystyle mathbf x a P mathbf x b b xbPxa displaystyle mathbf x b P mathbf x a c xaIxb displaystyle mathbf x a I mathbf x b Beweis zu 1 und 2 1a Seien xa displaystyle mathbf x a und xb displaystyle mathbf x b beliebige Elemente aus X displaystyle X und sei xaPxa displaystyle mathbf x a P mathbf x a Dann gilt nach Definition von P dass xaRxa displaystyle mathbf x a R mathbf x a und zugleich xaRxa displaystyle neg mathbf x a R mathbf x a ein Widerspruch also xaPxa displaystyle neg mathbf x a P mathbf x a 1b Die Asymmetrie ergibt sich bereits aus der Definition des asymmetrischen Teils 1c Seien xa xb xc X displaystyle mathbf x a mathbf x b mathbf x c in X so dass xaPxb xbPxc displaystyle mathbf x a P mathbf x b wedge mathbf x b P mathbf x c gezeigt werden soll im Folgenden dass dann auch xaPxc displaystyle mathbf x a P mathbf x c Aus den Annahmen und der Definition von P folgt zunachst dass xaRxb xbRxa displaystyle mathbf x a R mathbf x b wedge neg mathbf x b R mathbf x a sowie xbRxc xcRxb displaystyle mathbf x b R mathbf x c wedge neg mathbf x c R mathbf x b Da also xaRxb displaystyle mathbf x a R mathbf x b und xbRxc displaystyle mathbf x b R mathbf x c gilt wegen der Transitivitat von R auch xaRxc displaystyle mathbf x a R mathbf x c folglich genugt es nun um zu zeigen dass xaPxc displaystyle mathbf x a P mathbf x c zu beweisen dass nicht zugleich xcRxa displaystyle mathbf x c R mathbf x a Beweis durch Widerspruch Ware xcRxa displaystyle mathbf x c R mathbf x a dann auch xbRxa displaystyle mathbf x b R mathbf x a da ja xbRxc displaystyle mathbf x b R mathbf x c gemass obiger Folgerung aus der Definition von P und also auch xbRxa displaystyle mathbf x b R mathbf x a gemass Transitivitatseigenschaft von R Dies widerspricht aber der oberen Einsicht dass xbRxa displaystyle neg mathbf x b R mathbf x a folglich ist xcRxa displaystyle neg mathbf x c R mathbf x a und zusammen mit xbRxa displaystyle neg mathbf x b R mathbf x a siehe oben folgt in der Tat xaPxc displaystyle mathbf x a P mathbf x c was zu zeigen war 1d Sei xaPxc displaystyle mathbf x a P mathbf x c Es ist zu zeigen dass dann entweder xaPxb displaystyle mathbf x a P mathbf x b oder xbPxc displaystyle mathbf x b P mathbf x c Sei nun xaPxb displaystyle neg mathbf x a P mathbf x b dann auch xbPxa displaystyle mathbf x b P mathbf x a Asymmetrie Zusammen mit der ursprunglichen Annahme folgt dann aber xbPxa xaPxc xbPxc displaystyle mathbf x b P mathbf x a wedge mathbf x a P mathbf x c Rightarrow mathbf x b P mathbf x c Transitivitat was zu beweisen war 2a b Folgt unmittelbar aus der Definition des symmetrischen Teils 2c Seien xa xb xc X displaystyle mathbf x a mathbf x b mathbf x c in X so dass xaIxb xbIxc displaystyle mathbf x a I mathbf x b wedge mathbf x b I mathbf x c gezeigt werden soll im Folgenden dass dann auch xaIxc displaystyle mathbf x a I mathbf x c Aus den Annahmen und der Definition von I folgt zunachst dass xaRxb xbRxa displaystyle mathbf x a R mathbf x b wedge mathbf x b R mathbf x a sowie xbRxc xcRxb displaystyle mathbf x b R mathbf x c wedge mathbf x c R mathbf x b Gemass Transitivitat von R folgt dass auch xaRxc displaystyle mathbf x a R mathbf x c linke Seiten und xcRxa displaystyle mathbf x c R mathbf x a rechte Seiten Damit gilt aber nach Definition des symmetrischen Teils dass dann auch xaIxc displaystyle mathbf x a I mathbf x c was zu zeigen war Implikationen von P fur R und I Die dritte Aussage 3 des Theoremkastens im vorangehenden Abschnitt Implikation der Eigenschaft als Quasiordnung lasst eine bedeutende Beziehung zwischen P und R offenbar werden Im okonomischen Kontext ist demnach die Praferenz Indifferenz Relation gerade die Negation einer strikten Praferenzrelation Dies legt aber nahe dass man die Praferenzen auch anders als bisher ausgehend von der strikten Praferenzrelation bestimmen kann und nicht nur wie im Rest dieses Artikels beschrieben ausgehend von der Praferenz Indifferenz Relation Man konnte praktisch fragen ob es nicht auch moglich sein sollte statt von den Konsumenten ihre schwachen Praferenzen abzufragen Mogen Sie Eis mindestens ebenso gern wie Kuchen und Mogen Sie Kuchen mindestens ebenso gern wie Eis sondern bei den strikten Praferenzen zu beginnen Mogen Sie Eis lieber als Kuchen und daraus unter anderem die Praferenz Indifferenz Relation herzuleiten Diese ist jedoch nicht in jedem Fall auch eine Quasiordnung bzw eine Praferenzordnung wie das folgende Beispiel verdeutlicht Beispiel Sei X R displaystyle X mathbb R und g X R displaystyle g X rightarrow mathbb R x g x displaystyle mathbf x mapsto g mathbf x Definiere xaPxb g xa c gt g xb displaystyle mathbf x a P mathbf x b Leftrightarrow g mathbf x a c gt g mathbf x b mit c gt 0 displaystyle c gt 0 Sei nun g x x displaystyle g mathbf x mathbf x dann ist die induzierte Praferenz Indifferenz Relation R gegeben durch xaRxb xb 1 xa displaystyle mathbf x a R mathbf x b Leftrightarrow mathbf x b 1 leq mathbf x a Sie ist nicht transitiv wie man durch Wahl geeigneter Beispiele verifizieren kann Seien beispielsweise fur c 1 displaystyle c 1 folgende Guterkombination betrachtet xa 0 displaystyle mathbf x a 0 xb 1 displaystyle mathbf x b 1 und xc 2 displaystyle mathbf x c 2 dann ist xaRxb displaystyle mathbf x a R mathbf x b und xbRxc displaystyle mathbf x b R mathbf x c aber xaRxc displaystyle neg mathbf x a R mathbf x c Das folgende Theorem bildet im ersten Teil den Ausgangspunkt fur zunachst technische Uberlegungen die letzte Aussage beschreibt ein konkretes Kriterium unter dem eine gegebene strikte Praferenzrelation eine Praferenz Indifferenz Relation induziert die das Rationalitatskriterium erfullt d h eine Praferenzordnung ist Implikationen der Eigenschaft als strikte Praferenzordnung Sei P displaystyle P eine binare Relation auf nichtleerem X displaystyle X und sei R displaystyle R die Negation von P displaystyle P Dann gilt R displaystyle R ist transitiv genau dann wenn P displaystyle P negativ transitiv ist Ist P displaystyle P zusatzlich asymmetrisch und negativ transitiv auf X displaystyle X dann ist R displaystyle R eine Quasiordnung auf X displaystyle X und P displaystyle P ist ihr asymmetrischer Teil Siehe auchArrow Theorem Pareto OptimumLiteraturRagnar Frisch Sur un probleme d economie pure In Norsk Matematisk Forenings Skrifter Oslo 1 16 1926 S 1 40 Gerard Debreu Representation of a preference ordering by a numerical function Decision processes 3 1954 S 159 165 Fuad Aleskerov Denis Bouyssou Bernard Monjardet Utility Maximization Choice and Preference 2 Auflage Springer Heidelberg u a 2007 ISBN 978 3 540 34182 6 Anton Barten Volker Bohm Consumer Theory In Kenneth J Arrow Michael D Intrilligator Hrsg Handbook of Mathematical Economics Band 2 North Holland Amsterdam 1982 ISBN 0 444 86127 0 S 382 429 Friedrich Breyer Mikrookonomik Eine Einfuhrung 3 Auflage Springer Heidelberg u a 2007 ISBN 978 3 540 69230 0 Geoffrey A Jehle Philip J Reny Advanced Microeconomic Theory 3 Auflage Financial Times Prentice Hall Harlow 2011 ISBN 978 0 273 73191 7 Andreu Mas Colell Michael Whinston Jerry Green Microeconomic Theory Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 507340 1 James C Moore Mathematical methods for economic theory Band 1 Springer Berlin u a 1995 ISBN 3 540 66235 9 James C Moore General equilibrium and welfare economics An introduction Springer Berlin u a 2007 ISBN 978 3 540 31407 3 auch online doi 10 1007 978 3 540 32223 8 Hal Varian Microeconomic Analysis W W Norton New York London 1992 ISBN 0 393 95735 7 EinzelnachweiseAxiome rationalen Entscheidens Definition im Gabler Wirtschaftslexikon Wolfgang J Fellner Von der Guter zur Aktivitatenokonomie Zeitnutzung und endogene Praferenzen in einem Konsummodell Springer Verlag 2014 S 10 Ragnar Frisch Sur un probleme d economie pure In Norsk Matematisk Forenings Skrifter Oslo 1 16 1926 S 1 40 Gerard Debreu Representation of a preference ordering by a numerical function Decision processes 3 1954 S 159 165 Weitgehend nach Jehle Reny 2011 S 4 12 Die Monotonitatsdefinitionen folgen Varian 1992 S 96 werden in der Literatur aber unterschiedlich definiert Barten Bohm 1982 S 390 f fuhren das Konzept schwacher Monotonie im hier dargestellten Sinne gar nicht erst ein sondern definieren die Eigenschaft Monotonie entsprechend der hiesigen Definition strenger Monotonie Mas Colell Whinston Green 1995 S 42 nutzen dieselbe Definition wie hier fur die strenge Monotonitatseigenschaft und definieren fur die schwache Monotonie R sei schwach monoton auf X displaystyle X wenn xb X xa gt xb xbPxa displaystyle mathbf x b in X wedge mathbf x a gt mathbf x b Rightarrow mathbf x b P mathbf x a Vgl Barten Bohm 1982 S 391 und Mas Colell Whinston Green 1995 S 44 Vgl Barten Bohm 1982 Breyer 2007 S 117 fur den Begriff der rationalen Praferenzordnung siehe Mas Colell Whinston Green 1995 S 6 Andere Autoren knupfen gleich die ganze Bezeichnung der Relation als Praferenz Indifferenz Relation oder schwache Praferenzrelation an die Erfullung dieser Bedingung Siehe so zum Beispiel Jehle Reny 2011 S 6 Vgl Mas Colell Whinston Green 1995 S 7 G Debreu Theory of Value Yale University Press 1959 S 59 G Herden On the Existence of Utility Functions In Mathematical Social Sciences 17 1989 S 297 313 Hierzu ausfuhrlich Mas Colell Whinston Green 1995 S 46 f Vgl Moore 1995 S 21 23 ff Vgl Moore 2007 S 6 f Vgl Moore 2007 S 7 Aleskerov Bouyssou Monjardet 2007 S 24 Ahnlich Moore 1995 S 23 Vgl Moore 2007 S 8 ff