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Prachtstraße

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Prachtstraße
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Siehe auch: Avenue D, Avenue Q bzw. Avenue – Das Magazin für Wissenskultur.

Avenue [avəˈnyː] (französisch aus lat. advenire, „ankommen“) oder ['ævənjuː] (englisch) ist eine Bezeichnung für eine meist mit Bäumen bestandene breite Straße in Städten. Im Deutschen existieren dafür die Bezeichnungen „Prachtstraße“ oder „Prunkstraße“. In russischsprachigen Gegenden ist der Begriff „Prospekt“ (russisch проспект, von lateinisch: prōspectus [m.], „Aussicht“, „Hinblick“; kurz: Pr. oder Prosp.) üblich.

Etymologie

Etymologisch hat das Wort „Avenue“ einen Bedeutungswandel vollzogen. Ursprünglich bedeutete „Avenue“ in der französischen Sprache „Ankunft“, dann im 16. Jahrhundert „Auffahrt“, im 17. Jahrhundert „Allee“ und schließlich im 19. Jahrhundert „breite Straße in einer Stadt“. Es ist das substantivierte Femininum des Partizips Perfekt vom veralteten „avenir“ (ankommen), das sich auch in der spanisch-portugiesischen Doublette „Avenida“ widerspiegelt.

Pariser Avenues

Die französischen Architekten und Ingenieure Grillon, Callou und Jacoubet präsentierten in der Folge der Ereignisse der Februarrevolution 1848 für Paris im Juni 1848 ein Straßenkonzept, mit dessen Hilfe „Truppen sich schneller fortbewegen und ‚en masse‘ durch Paris transportiert werden konnten, um zum Bestimmungsort zu gelangen“. Am 8. August 1848 wurde dieses Straßenkonzept dem Innenminister vorgestellt. Doch erst der Pariser Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann begann nach seiner Ernennung zum Präfekten im Juni 1853 mit der konsequenten Konzipierung breit angelegter und geradliniger Straßen, um das wirre mittelalterliche Pariser Straßenmuster zu entflechten und eine kürzere Verbindung zu den neu angelegten Bahnhöfen zu ermöglichen. Hauptziel war nun die kürzere Verkehrsführung; Truppentransporte im Falle von Aufständen schneller durchzuführen, war allenfalls ein Nebenziel.

Berühmteste der Pariser Avenues und weltweit bekannteste Straße in Paris ist die Avenue des Champs-Élysées. Sie entstand bereits im Jahre 1616 durch Marie de Médicis, als sie hier Land erworben hatte, mit Ulmen und Linden in Viererreihen bepflanzte und die zu errichtende Straße zunächst „Cours la Reine“ nannte. Ab 1670 wurde die Promenade „Grand Cours“ genannt, als sie vom Gartenbauarchitekten André Le Nôtre durchschnitten und verlängert wurde; erst am 2. März 1864 erhielt die mit einer Länge von 1910 Metern und 70 Metern Breite nach Norden ausgebaute Straße ihren heutigen Namen. Die intensivste Bauphase lag zwischen 1670 und 1723, als zugleich auch neue Bäume gepflanzt wurden.

Eine der ersten und zugleich mit 120 Metern die bis heute breiteste war die zur ehemaligen Place Charles de Gaulle führende Avenue Foch (früher: Avenue de l’Impératrice). Nachdem der in Paris lebende Kölner Architekt Jakob Ignaz Hittorff und Haussmann sich erstmals im September 1853 getroffen hatten, schlug Hittorff ihm eine Verbindungsstraße zwischen dem heutigen Triumphbogen und dem Bois de Boulogne mit 37 Metern Breite vor, Haussmann verlangte jedoch 120 Meter. In dieser Breite wurde sie gebaut und am 31. März 1854 eröffnet. Gemäß Dekret vom 3. Mai 1854 folgte die Avenue de l’Opera (698 m; ursprünglich: Avenue Napoléon). Zusammen mit den Boulevards dominierten die Avenues die Pariser Straßenstruktur und das Stadtbild.

Abgrenzungen in Frankreich

Boulevards, Avenues und Alleen sind in Frankreich klar voneinander abzugrenzen. Boulevards waren ursprünglich Ringstraßen, die auf der Freifläche einer ehemaligen Stadtmauer angelegt wurden und deshalb halbkreisförmig verliefen (hierzu gehören die Grands Boulevards in Paris). Avenues waren – anders als die Boulevards – eigentlich nicht für Spaziergänger („flâneurs“) konzipiert, doch erfüllten sie diese Funktion und erhielten im Jahre 1878 Gaslaternen („becs intensifs“) und später auch Abwasservorrichtungen. Avenues waren als geradlinige Direktverbindung zur „banlieue“ (Vororte) gedacht; dieses Konzept wurde jedoch nicht konsequent verfolgt. Die Alleen waren zunächst ländliche Straßen mit Baumbepflanzung als Seitenbegrenzung, bevor sie nach 1670 die Vororte von Paris erreichten.

Avenues in deutschen Städten

Am 18. Mai 1868 regte Otto von Bismarck in einem Brief an König Wilhelm von Preußen den Ausbau mehrerer Reitwege im Berliner Westen an, darunter auch den des Kurfürstendamms. Nachdem Bismarck anlässlich der Gründung des Deutschen Reichs 1871 aus Paris (er war dort 1862 für kurze Zeit Gesandter) nach Berlin zurückkam, votierte er unter dem Eindruck des von Georges-Eugène Haussmann geprägten Stadtbildes von Paris gegen den im Hobrecht-Plan vorgesehenen Ausbau des Kurfürstendamms als gehobene Wohnstraße. In seinem Brief vom 5. Februar 1873 an den Geheimen Kabinettsrat Karl von Wilmowski forderte er einen großzügigen Ausbau nach Vorbild der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Im April 1881 entstand zu diesem Zweck das Konsortium „Kurfürsten Avenue Land Company Limited“ mit Sitz in London, ihm folgte am 22. Dezember 1882 die Kurfürstendamm-Gesellschaft zur Entwicklung des Kurfürstendamms. Am 5. Mai 1886 war der „Ku‘damm“ fertiggestellt. Die bereits ein Jahrhundert zuvor entstandene Prachtstraße Unter den Linden mit ihrer Verlängerung Straße des 17. Juni mit Brandenburger Tor und Siegessäule ist nach wie vor die repräsentativste Avenue Berlins.

In München entstanden in Königlicher Zeit bereits seit 1808 nacheinander gleich vier Prachtstraßen, die teilweise durch repräsentative Plätze aufgelockert oder durch Fortführung ihrer Diagonalen mit angrenzenden Straßen verlängert wurden. Nach der Brienner Straße mit dem Königsplatz entstand mit der Ludwigstraße und der angrenzenden Leopoldstraße eine der monumentalsten Avenues Europas. Danach wurde die Maximilianstraße erbaut mit Fernsicht auf das Maximilianeum. Zuletzt entstand die Prinzregentenstraße. Mit Ausnahme der Maximilianstraße spielten diese Prachtstraßen eine wichtige Rolle für die Selbstdarstellung des Regimes in nationalsozialistischer Zeit. In der Prinzregentenstraße befand sich die offizielle Privatadresse des Diktators. Alle vier Boulevards wurden dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Bau des Altstadtrings in ihrem architektonischen Erscheinungsbild beeinträchtigt.

Avenues in amerikanischen Städten

Die Avenue des Champs-Élysées inspirierte weltweit den Bau des Paseo de la Reforma in Mexiko-Stadt, der Avenida 9 de Julio in Buenos Aires und des Benjamin Franklin Parkway in Philadelphia. Die 1791 von Pierre L’Enfant zwischen dem Kapitol und Washington Monument in Washington, D.C. geplante Washington Mall (heute National Mall) wurde zwar als „Grand Avenue mit einer Breite von 122 Metern und einer Länge von ungefähr einer Meile“ geplant, ist jedoch weder eine Avenue noch ein Platz, sondern eine Grasfläche.

Das am 21. März 1811 vom New Yorker Chefkartografen John Randel Jr. vorgelegte rechtwinklige Straßengittersystem („grid pattern“) in Manhattan mit Avenues in Nord-Süd- und Streets in Ost-West-Richtung wurde durch den Commissioners’ Plan am 22. März 1811 genehmigt und sukzessive umgesetzt (siehe auch Randel-Plan). Die nächsten 10 Jahre verbrachte Randel damit, die Straßenverbindungen von der First Street bis zur 155th Street in Manhattan schachbrettartig weiterzuentwickeln, ohne dabei Rücksicht auf die Topografie zu nehmen. 1814 verbesserte er seine kartografischen Aufzeichnungen. Es entstanden elf Avenues mit etwa 33 Metern Breite, rechtwinklig gekreuzt von 155 Streets mit einer Breite zwischen 15 und 33 Metern. Ein Jahr vor seinem Tod nannte Randel 1864 dieses Gittermuster „den Stolz und Ruhm der Stadt“. Einzige Ausnahme des „grid pattern“ bildet der diagonal verlaufende Broadway, der bereits 1642 bei Ankunft des holländischen Entdeckers David de Vries bestand und später den holländischen Namen „Breede weg“ erhielt. Man entschied sich, den meisten der 11 Avenues und 155 Streets keine Namen zu geben, sondern sie fortlaufend zu nummerieren. In anderen amerikanischen Städten weisen „Avenues“ auf bestimmte Stadtteile hin, so etwa in San Francisco auf den Richmond District und Sunset District. Seitdem sind in vielen nordamerikanischen Städten Avenues die wesentlichen Bestandteile im Straßengitternetz.

Andere berühmte Avenues

  • Fifth Avenue, New York City
  • Avenue of the Americas, New York City
  • Avenida 9 de Julio, Buenos Aires
  • Avenida Paulista, São Paulo
  • Avenida da Liberdade, Lissabon
  • The Mall, London
  • Bulevardul Unirii, Bukarest
  • Bulevardi Dëshmorët e Kombit und Bulevardi Zogu i Parë, Tirana

Einzelnachweise

  1. Boris Parashkevov: Wörter und Namen gleicher Herkunft und Struktur: Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen. W. de Gruyter, 2004, ISBN 978-3-11-017469-4 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  2. Edme Jean Louis Grillon/G. Callou/Théodore Jacoubet, Études d’un nuveau système d’alignements et de percements de voies publiques faites en 1840 et 1841, 1848, S. 26
  3. Donald J. Olsen, The City as a Work of Art, 1986, S. 44
  4. The Select Circulating Library. A. Waldie., 1841 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  5. Der „Cours la Reine“ ist heute eine am Nordufer der Seine verlaufende, 6.800 Quadratmeter umfassende und 540 Meter lange Promenade zwischen der Place de la Concorde und der Place du Canada
  6. David Harvey, Paris: Capital of Modernity, 2005, S. 12
  7. Henry W. Lawrence: City Trees: A Historical Geography from the Renaissance Through the Nineteenth Century. University of Virginia Press, 2008, ISBN 978-0-8139-2800-5 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  8. Deutsche Bauzeitung 1926. Abgerufen am 28. Oktober 2023. 
  9. Peter-Alexander Bösel: Der Kurfürstendamm: Berlins Prachtboulevard. Sutton Verlag GmbH, 2008, ISBN 978-3-86680-284-1 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  10. Paris.fr Le jardin des Champs-Elysées (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  11. Nathan Glazer, Cynthia R. Field: The National Mall: Rethinking Washington’s Monumental Core. JHU Press, 2008, ISBN 978-0-8018-8805-2 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  12. Sam Roberts: No Hero in 1811, Street Grid’s Father Was Showered With Produce, Not Praise. In: The New York Times. 21. März 2011, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 
  13. Steve Tiesdell, Matthew Carmona: Urban Design Reader. Routledge, 2007, ISBN 978-1-136-35061-0 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2023]). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 17:23

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Avenue D Avenue Q bzw Avenue Das Magazin fur Wissenskultur Avenue aveˈnyː franzosisch aus lat advenire ankommen oder aevenjuː englisch ist eine Bezeichnung fur eine meist mit Baumen bestandene breite Strasse in Stadten Im Deutschen existieren dafur die Bezeichnungen Prachtstrasse oder Prunkstrasse In russischsprachigen Gegenden ist der Begriff Prospekt russisch prospekt von lateinisch prōspectus m Aussicht Hinblick kurz Pr oder Prosp ublich Prachtstrasse Unter den Linden in Berlin Blick von der Schlossbrucke um 1900 EtymologieEtymologisch hat das Wort Avenue einen Bedeutungswandel vollzogen Ursprunglich bedeutete Avenue in der franzosischen Sprache Ankunft dann im 16 Jahrhundert Auffahrt im 17 Jahrhundert Allee und schliesslich im 19 Jahrhundert breite Strasse in einer Stadt Es ist das substantivierte Femininum des Partizips Perfekt vom veralteten avenir ankommen das sich auch in der spanisch portugiesischen Doublette Avenida widerspiegelt Pariser AvenuesAvenue des Champs Elysees in Paris Die franzosischen Architekten und Ingenieure Grillon Callou und Jacoubet prasentierten in der Folge der Ereignisse der Februarrevolution 1848 fur Paris im Juni 1848 ein Strassenkonzept mit dessen Hilfe Truppen sich schneller fortbewegen und en masse durch Paris transportiert werden konnten um zum Bestimmungsort zu gelangen Am 8 August 1848 wurde dieses Strassenkonzept dem Innenminister vorgestellt Doch erst der Pariser Stadtplaner Georges Eugene Haussmann begann nach seiner Ernennung zum Prafekten im Juni 1853 mit der konsequenten Konzipierung breit angelegter und geradliniger Strassen um das wirre mittelalterliche Pariser Strassenmuster zu entflechten und eine kurzere Verbindung zu den neu angelegten Bahnhofen zu ermoglichen Hauptziel war nun die kurzere Verkehrsfuhrung Truppentransporte im Falle von Aufstanden schneller durchzufuhren war allenfalls ein Nebenziel Beruhmteste der Pariser Avenues und weltweit bekannteste Strasse in Paris ist die Avenue des Champs Elysees Sie entstand bereits im Jahre 1616 durch Marie de Medicis als sie hier Land erworben hatte mit Ulmen und Linden in Viererreihen bepflanzte und die zu errichtende Strasse zunachst Cours la Reine nannte Ab 1670 wurde die Promenade Grand Cours genannt als sie vom Gartenbauarchitekten Andre Le Notre durchschnitten und verlangert wurde erst am 2 Marz 1864 erhielt die mit einer Lange von 1910 Metern und 70 Metern Breite nach Norden ausgebaute Strasse ihren heutigen Namen Die intensivste Bauphase lag zwischen 1670 und 1723 als zugleich auch neue Baume gepflanzt wurden Eine der ersten und zugleich mit 120 Metern die bis heute breiteste war die zur ehemaligen Place Charles de Gaulle fuhrende Avenue Foch fruher Avenue de l Imperatrice Nachdem der in Paris lebende Kolner Architekt Jakob Ignaz Hittorff und Haussmann sich erstmals im September 1853 getroffen hatten schlug Hittorff ihm eine Verbindungsstrasse zwischen dem heutigen Triumphbogen und dem Bois de Boulogne mit 37 Metern Breite vor Haussmann verlangte jedoch 120 Meter In dieser Breite wurde sie gebaut und am 31 Marz 1854 eroffnet Gemass Dekret vom 3 Mai 1854 folgte die Avenue de l Opera 698 m ursprunglich Avenue Napoleon Zusammen mit den Boulevards dominierten die Avenues die Pariser Strassenstruktur und das Stadtbild Abgrenzungen in FrankreichBoulevards Avenues und Alleen sind in Frankreich klar voneinander abzugrenzen Boulevards waren ursprunglich Ringstrassen die auf der Freiflache einer ehemaligen Stadtmauer angelegt wurden und deshalb halbkreisformig verliefen hierzu gehoren die Grands Boulevards in Paris Avenues waren anders als die Boulevards eigentlich nicht fur Spazierganger flaneurs konzipiert doch erfullten sie diese Funktion und erhielten im Jahre 1878 Gaslaternen becs intensifs und spater auch Abwasservorrichtungen Avenues waren als geradlinige Direktverbindung zur banlieue Vororte gedacht dieses Konzept wurde jedoch nicht konsequent verfolgt Die Alleen waren zunachst landliche Strassen mit Baumbepflanzung als Seitenbegrenzung bevor sie nach 1670 die Vororte von Paris erreichten Avenues in deutschen StadtenLeopoldstrasse in Munchen mit dem Siegestor dahinter die LudwigstrasseKaiser Wilhelm Strasse heute Aleja Papieza Jana Pawla II in Stettin seit 1945 Polen Am 18 Mai 1868 regte Otto von Bismarck in einem Brief an Konig Wilhelm von Preussen den Ausbau mehrerer Reitwege im Berliner Westen an darunter auch den des Kurfurstendamms Nachdem Bismarck anlasslich der Grundung des Deutschen Reichs 1871 aus Paris er war dort 1862 fur kurze Zeit Gesandter nach Berlin zuruckkam votierte er unter dem Eindruck des von Georges Eugene Haussmann gepragten Stadtbildes von Paris gegen den im Hobrecht Plan vorgesehenen Ausbau des Kurfurstendamms als gehobene Wohnstrasse In seinem Brief vom 5 Februar 1873 an den Geheimen Kabinettsrat Karl von Wilmowski forderte er einen grosszugigen Ausbau nach Vorbild der Avenue des Champs Elysees in Paris Im April 1881 entstand zu diesem Zweck das Konsortium Kurfursten Avenue Land Company Limited mit Sitz in London ihm folgte am 22 Dezember 1882 die Kurfurstendamm Gesellschaft zur Entwicklung des Kurfurstendamms Am 5 Mai 1886 war der Ku damm fertiggestellt Die bereits ein Jahrhundert zuvor entstandene Prachtstrasse Unter den Linden mit ihrer Verlangerung Strasse des 17 Juni mit Brandenburger Tor und Siegessaule ist nach wie vor die reprasentativste Avenue Berlins In Munchen entstanden in Koniglicher Zeit bereits seit 1808 nacheinander gleich vier Prachtstrassen die teilweise durch reprasentative Platze aufgelockert oder durch Fortfuhrung ihrer Diagonalen mit angrenzenden Strassen verlangert wurden Nach der Brienner Strasse mit dem Konigsplatz entstand mit der Ludwigstrasse und der angrenzenden Leopoldstrasse eine der monumentalsten Avenues Europas Danach wurde die Maximilianstrasse erbaut mit Fernsicht auf das Maximilianeum Zuletzt entstand die Prinzregentenstrasse Mit Ausnahme der Maximilianstrasse spielten diese Prachtstrassen eine wichtige Rolle fur die Selbstdarstellung des Regimes in nationalsozialistischer Zeit In der Prinzregentenstrasse befand sich die offizielle Privatadresse des Diktators Alle vier Boulevards wurden dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Bau des Altstadtrings in ihrem architektonischen Erscheinungsbild beeintrachtigt Avenues in amerikanischen StadtenFifth Avenue in New York CityNew York City Reprint der 1807 entstandenen Version des Commissioner s Grid Plan Die Avenue des Champs Elysees inspirierte weltweit den Bau des Paseo de la Reforma in Mexiko Stadt der Avenida 9 de Julio in Buenos Aires und des Benjamin Franklin Parkway in Philadelphia Die 1791 von Pierre L Enfant zwischen dem Kapitol und Washington Monument in Washington D C geplante Washington Mall heute National Mall wurde zwar als Grand Avenue mit einer Breite von 122 Metern und einer Lange von ungefahr einer Meile geplant ist jedoch weder eine Avenue noch ein Platz sondern eine Grasflache Das am 21 Marz 1811 vom New Yorker Chefkartografen John Randel Jr vorgelegte rechtwinklige Strassengittersystem grid pattern in Manhattan mit Avenues in Nord Sud und Streets in Ost West Richtung wurde durch den Commissioners Plan am 22 Marz 1811 genehmigt und sukzessive umgesetzt siehe auch Randel Plan Die nachsten 10 Jahre verbrachte Randel damit die Strassenverbindungen von der First Street bis zur 155th Street in Manhattan schachbrettartig weiterzuentwickeln ohne dabei Rucksicht auf die Topografie zu nehmen 1814 verbesserte er seine kartografischen Aufzeichnungen Es entstanden elf Avenues mit etwa 33 Metern Breite rechtwinklig gekreuzt von 155 Streets mit einer Breite zwischen 15 und 33 Metern Ein Jahr vor seinem Tod nannte Randel 1864 dieses Gittermuster den Stolz und Ruhm der Stadt Einzige Ausnahme des grid pattern bildet der diagonal verlaufende Broadway der bereits 1642 bei Ankunft des hollandischen Entdeckers David de Vries bestand und spater den hollandischen Namen Breede weg erhielt Man entschied sich den meisten der 11 Avenues und 155 Streets keine Namen zu geben sondern sie fortlaufend zu nummerieren In anderen amerikanischen Stadten weisen Avenues auf bestimmte Stadtteile hin so etwa in San Francisco auf den Richmond District und Sunset District Seitdem sind in vielen nordamerikanischen Stadten Avenues die wesentlichen Bestandteile im Strassengitternetz Andere beruhmte AvenuesFifth Avenue New York City Avenue of the Americas New York City Avenida 9 de Julio Buenos Aires Avenida Paulista Sao Paulo Avenida da Liberdade Lissabon The Mall London Bulevardul Unirii Bukarest Bulevardi Deshmoret e Kombit und Bulevardi Zogu i Pare TiranaEinzelnachweiseBoris Parashkevov Worter und Namen gleicher Herkunft und Struktur Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen W de Gruyter 2004 ISBN 978 3 11 017469 4 google de abgerufen am 28 Oktober 2023 Edme Jean Louis Grillon G Callou Theodore Jacoubet Etudes d un nuveau systeme d alignements et de percements de voies publiques faites en 1840 et 1841 1848 S 26 Donald J Olsen The City as a Work of Art 1986 S 44 The Select Circulating Library A Waldie 1841 google de abgerufen am 28 Oktober 2023 Der Cours la Reine ist heute eine am Nordufer der Seine verlaufende 6 800 Quadratmeter umfassende und 540 Meter lange Promenade zwischen der Place de la Concorde und der Place du Canada David Harvey Paris Capital of Modernity 2005 S 12 Henry W Lawrence City Trees A Historical Geography from the Renaissance Through the Nineteenth Century University of Virginia Press 2008 ISBN 978 0 8139 2800 5 google de abgerufen am 28 Oktober 2023 Deutsche Bauzeitung 1926 Abgerufen am 28 Oktober 2023 Peter Alexander Bosel Der Kurfurstendamm Berlins Prachtboulevard Sutton Verlag GmbH 2008 ISBN 978 3 86680 284 1 google de abgerufen am 28 Oktober 2023 Paris fr Le jardin des Champs Elysees Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Nathan Glazer Cynthia R Field The National Mall Rethinking Washington s Monumental Core JHU Press 2008 ISBN 978 0 8018 8805 2 google de abgerufen am 28 Oktober 2023 Sam Roberts No Hero in 1811 Street Grid s Father Was Showered With Produce Not Praise In The New York Times 21 Marz 2011 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 28 Oktober 2023 Steve Tiesdell Matthew Carmona Urban Design Reader Routledge 2007 ISBN 978 1 136 35061 0 google de abgerufen am 28 Oktober 2023

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