Präkonditionierung bezeichnet in der Medizin einen Mechanismus bei dem kurze Reize zum Beispiel Sauerstoffmangel oder Me
Präkonditionierung

Präkonditionierung bezeichnet in der Medizin einen Mechanismus, bei dem kurze Reize (zum Beispiel Sauerstoffmangel oder Medikamente) körpereigene Prozesse anstoßen, die vor den Auswirkungen eines späteren Schadens ähnlicher Art schützen.
Abhängig vom Zeitpunkt des Präkonditionierung unterscheidet man:
- frühe Präkonditionierung: Reiz und Schaden in kurzem zeitlichen Abstand (1–2 Stunden)
- späte Präkonditionierung: Reiz und Schaden in großem zeitlichen Abstand (12–24 Stunden)
Abhängig von der Art des präkonditionierenden Reizes unterscheidet man:
- ischämische Präkonditionierung (auch Ischämisches Preconditioning (IPC) oder Ischämietoleranz)
- pharmakologische Präkonditionierung
Ischämische Präkonditionierung
Herzmuskulatur
Kurzzeitige Minderdurchblutungen der Herzmuskulatur führen zu Sauerstoffmangel (=präkonditionierender Reiz). Durch Umbauprozesse in der Muskelzelle ist das Herz nun für eine gewisse Zeit gegen die Auswirkungen eines Herzinfarktes geschützt. Dieser Schutz macht sich dadurch bemerkbar, dass bei einem Herzinfarkt weniger Herzmuskelgewebe abstirbt und weniger Herzrhythmusstörungen auftreten.
Dieser Effekt wurde erstmals 1986 von Charles E. Murry et al. im Tierversuch beschrieben.
Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch nicht völlig geklärt. Es konnte gezeigt werden, dass Kaliumkanalöffner diese Vorgänge ermöglichen, während sie verhindern. Ein Beispiel ist Diazoxid, das in niedrigen Konzentrationen die mitochondrialen Kaliumkanäle öffnet, diejenigen im Sarkolemm jedoch unbeeinflusst lässt.
Beobachtungen an Patienten zeigen Hinweise auf Präkonditionierung auch am menschlichen Herzen:
- Bei Patienten, die 24 Stunden vor einem Herzinfarkt bereits eine geringe Minderdurchblutung aufweisen (Präinfarktangina), sind die Auswirkungen des nachfolgenden Herzinfarktes geringer.
- Eine wegen Herzbeschwerden (Angina Pectoris) abgebrochene Belastung kann nach einigen Minuten bei gleicher Intensität beschwerdefrei wiederholt werden („Warm up“-Phänomen).
Gehirn
Das Phänomen kommt nicht nur im Herzmuskel, sondern auch im Gehirn vor, wo es vor bzw. bei Hirninfarkten schützen kann. Eine Reduktion des Infarktvolumens um 20–30 % konnte bei fokaler zerebraler Ischämie nachgewiesen werden. Bei einer globalen zerebralen Ischämie wird der Schaden in der CA1-Region des Hippokampus um bis zu 90 % reduziert.
Erklärt wird dieses Phänomen einerseits durch schnelle Mechanismen, wie die Freisetzung von Neurotransmittern und Neuromodulatoren (beispielsweise GABA und Adenosin, die letztlich eine Gefäßerweiterung bewirken) und andererseits durch (langsamere) Änderung der Genexpression der Zellen, um Wachstumsfaktoren wie Hypoxie-induzierten Faktor (HIF), Erythropoetin und Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) verstärkt zu produzieren, die das Gewebe beispielsweise durch Anregung verstärkten Wachstums von Blutgefäßen widerstandsfähiger gegen lokal begrenzten Sauerstoffmangel machen.
Siehe auch
- Vorkonditionierung (Mathematik)
- Konditionierung (Psychologie)
- Hormesis (unter anderem Strahlenbiologie)
Literatur
- R. F. Sharp et al: Hypoxic preconditioning protects against ischemic brain injury. In: The American Society for Experimental Neurotherapeutics, Inc. Band 1, Nr. 1, 2004, S. 25–36.
- M. Weih et al: Ischämietoleranz - Modell für die Forschung, Hoffnung für die Klinik? In: Der Nervenarzt. Band 72, Nr. 4, 2001, S. 255–260.
Weblinks
- Wie Blutdruckmanschetten Bypass-Patienten schützen ( vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Deutsches Ärzteblatt 10/2007
- Ischämische und pharmakologische Präkonditionierung von Schweineherzen im Working-Heart-Modell ( vom 10. Juni 2007 im Internet Archive) Dissertation von Jens Stefan Haas, Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen
Einzelnachweise
- Murry et al. Preconditioning with ischemia: a delay of lethal cell injury in ischemic myocardium
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Prakonditionierung bezeichnet in der Medizin einen Mechanismus bei dem kurze Reize zum Beispiel Sauerstoffmangel oder Medikamente korpereigene Prozesse anstossen die vor den Auswirkungen eines spateren Schadens ahnlicher Art schutzen Abhangig vom Zeitpunkt des Prakonditionierung unterscheidet man fruhe Prakonditionierung Reiz und Schaden in kurzem zeitlichen Abstand 1 2 Stunden spate Prakonditionierung Reiz und Schaden in grossem zeitlichen Abstand 12 24 Stunden Abhangig von der Art des prakonditionierenden Reizes unterscheidet man ischamische Prakonditionierung auch Ischamisches Preconditioning IPC oder Ischamietoleranz pharmakologische PrakonditionierungIschamische PrakonditionierungHerzmuskulatur Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Maxro 08 46 9 Mai 2011 CEST Kurzzeitige Minderdurchblutungen der Herzmuskulatur fuhren zu Sauerstoffmangel prakonditionierender Reiz Durch Umbauprozesse in der Muskelzelle ist das Herz nun fur eine gewisse Zeit gegen die Auswirkungen eines Herzinfarktes geschutzt Dieser Schutz macht sich dadurch bemerkbar dass bei einem Herzinfarkt weniger Herzmuskelgewebe abstirbt und weniger Herzrhythmusstorungen auftreten Dieser Effekt wurde erstmals 1986 von Charles E Murry et al im Tierversuch beschrieben Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch nicht vollig geklart Es konnte gezeigt werden dass Kaliumkanaloffner diese Vorgange ermoglichen wahrend sie verhindern Ein Beispiel ist Diazoxid das in niedrigen Konzentrationen die mitochondrialen Kaliumkanale offnet diejenigen im Sarkolemm jedoch unbeeinflusst lasst Beobachtungen an Patienten zeigen Hinweise auf Prakonditionierung auch am menschlichen Herzen Bei Patienten die 24 Stunden vor einem Herzinfarkt bereits eine geringe Minderdurchblutung aufweisen Prainfarktangina sind die Auswirkungen des nachfolgenden Herzinfarktes geringer Eine wegen Herzbeschwerden Angina Pectoris abgebrochene Belastung kann nach einigen Minuten bei gleicher Intensitat beschwerdefrei wiederholt werden Warm up Phanomen Gehirn Das Phanomen kommt nicht nur im Herzmuskel sondern auch im Gehirn vor wo es vor bzw bei Hirninfarkten schutzen kann Eine Reduktion des Infarktvolumens um 20 30 konnte bei fokaler zerebraler Ischamie nachgewiesen werden Bei einer globalen zerebralen Ischamie wird der Schaden in der CA1 Region des Hippokampus um bis zu 90 reduziert Erklart wird dieses Phanomen einerseits durch schnelle Mechanismen wie die Freisetzung von Neurotransmittern und Neuromodulatoren beispielsweise GABA und Adenosin die letztlich eine Gefasserweiterung bewirken und andererseits durch langsamere Anderung der Genexpression der Zellen um Wachstumsfaktoren wie Hypoxie induzierten Faktor HIF Erythropoetin und Vascular Endothelial Growth Factor VEGF verstarkt zu produzieren die das Gewebe beispielsweise durch Anregung verstarkten Wachstums von Blutgefassen widerstandsfahiger gegen lokal begrenzten Sauerstoffmangel machen Siehe auchVorkonditionierung Mathematik Konditionierung Psychologie Hormesis unter anderem Strahlenbiologie LiteraturR F Sharp et al Hypoxic preconditioning protects against ischemic brain injury In The American Society for Experimental Neurotherapeutics Inc Band 1 Nr 1 2004 S 25 36 M Weih et al Ischamietoleranz Modell fur die Forschung Hoffnung fur die Klinik In Der Nervenarzt Band 72 Nr 4 2001 S 255 260 WeblinksWie Blutdruckmanschetten Bypass Patienten schutzen Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Deutsches Arzteblatt 10 2007 Ischamische und pharmakologische Prakonditionierung von Schweineherzen im Working Heart Modell Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive Dissertation von Jens Stefan Haas Medizinischen Fakultat der Eberhard Karls Universitat TubingenEinzelnachweiseMurry et al Preconditioning with ischemia a delay of lethal cell injury in ischemic myocardium