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Das Quäkertum ist eine religiöse Gemeinschaft mit christlichen Wurzeln im England der 1650er Jahre Als Gründer gilt Geor

Quäkertum

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Quäkertum
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Das Quäkertum ist eine religiöse Gemeinschaft mit christlichen Wurzeln im England der 1650er Jahre. Als Gründer gilt George Fox, aber auch Margaret Fell, Francis Howgill und James Nayler waren von zentraler Bedeutung in der Gründungsphase. Heute ist das Quäkertum als christliche Denomination zu bezeichnen, wenngleich sich nicht alle Quäker als Christen sehen und es diesbezüglich eine minderheitliche Interpretation des Quäkertums als einer Universalreligion gibt.

Das Wort Quäker (englisch Quaker „Zitterer“) war ein früher Spottname, der für die Mitglieder der Religiösen Gesellschaft der Freunde (englisch Religious Society of Friends), so der formelle Name der Organisation der Quäker, verwendet wurde. Jedoch wurde der Begriff bald von den Mitgliedern selbst adaptiert und ist heute normaler Sprachgebrauch. Das Quäkertum bezeichnet die Gesamtheit der quäkerischen Weltanschauung, Organisationen und Bräuche.

Das religiöse Leben bewegt sich um verschiedene Pole. Eine Grundlage der Weltanschauung der Quäker ist der Glaube, dass das Licht Gottes in jedem Menschen wohne. Die religiöse Wahrheit wird insofern in inneren Erfahrungen gesucht, womit auch die Bedeutung des menschlichen Gewissens und der Menschenwürde betont wird. Demzufolge habe jeder einzelne Mensch einen einzigartigen Wert, woraus sich die intensiven Bemühungen der Quäker verstehen lassen, Erniedrigung und Diskriminierung von Individuen und Gruppen zu verhindern. Andererseits ist man teils streng bibelgläubig bis hin zu wörtlichen Auslegungen und predigt Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes. Da die persönliche religiöse Erfahrung und der direkte Gottesbezug im Zentrum stehen, spielen Riten und Klerus eine vergleichsweise nachrangige Rolle. Religiosität und Alltag sind eng verbunden.

Während sich in Ländern wie dem Vereinigten Königreich und Deutschland die ursprüngliche Einheitsgemeinde erhalten hat, kam es in den Vereinigten Staaten zu einer Spaltung des Quäkertums in die drei Hauptströmungen liberal, konservativ und evangelikal, die auch andernorts teilweise Schule gemacht hat. Weltweit gibt es ca. 380.000 Mitglieder. 49 % davon leben heute in Afrika, 22 % in Nordamerika, 14 % in der Karibik und Lateinamerika, 9 % in Europa und dem mittleren Osten; in Asien leben 6 %.

1947 wurde den Quäkern, vertreten durch das American Friends Service Committee (Philadelphia) und das Friends Service Council (London), der Friedensnobelpreis für ihre Hilfsleistungen verliehen.

Namensgebung

Ursprünglich war das Quäkertum eine eschatologische Erweckungsbewegung, die sich nach Ende des Englischen Bürgerkriegs 1649 aus Dissenters und Seekers herausbildete. In den Anfängen des Quäkertums waren eine ganze Reihe von anderen Namen gebräuchlich, die auch zum Teil den eschatologischen Erweckungsbewegungs-Charakter der Bewegung erkennen lassen. Dies waren unter anderem:

  • Friends
  • Friends Among
  • Friends of the Truth
  • Publishers of Truth
  • Quiet Helpers
  • Saints
  • Seekers of Truth
  • Society of Friends

Zu der Entstehung des Namens „Quaker“ (bzw. „Quäker“) gibt es keine gesicherte Erkenntnis. George Fox gibt in seiner Biographie die folgende Erklärung dazu:

„Es war Richter Bennet zu Derby, welcher uns zuerst Quäker genannt hatte, weil ich ihnen gesagt hatte, sie müßten erzittern vor dem Wort Gottes. Solches geschah im Jahre 1650.“

Oft liest oder hört man die Behauptung, die Quäker wären für ihr ekstatisches Verhalten bei den Zusammenkünften so benannt worden. Dieser Mythos scheint auf eine Fußnote der Übersetzerin der deutschen Ausgabe der Tagebücher von George Fox zurückzugehen. Dort heißt es:

„Quäkerer, das heißt ‚Zitterer‘, der Spottname, den die Gegner den Freunden anhängten, wegen der in ihren ersten Versammlungen sich einstellenden Konvulsionen.“

An einer anderen Stelle seiner Autobiographie gibt George Fox den Inhalt eines Briefes wieder, den er auf Grund der Spötteleien verfasste:

„Ein Wort vom HERRN an euch, die ihr über das Zittern und Beben spottet; und die ihr solche, welche zittern und beben, verhöhnt, schlagt, bedroht und Verwünschungen gegen sie ausstoßet. Ihr kennet alle die Apostel und Propheten nicht! […] Moses, der Richter über Israel war, zitterte und bebte, als der HERR zu ihm sagte: ‚Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‘ (2. Mose 3). […] Der König David zitterte; und sie verspotteten ihn (Ps. 38) […] Hiob zitterte, bebte; und sie verlachten ihn (Hiob 21) […] Der Prophet Jeremia bebte; es schüttelte ihn, sein Glieder zitterten, und er taumelte hin und her wie ein trunkener Mann (Jer. 23,9), als er die Betrügerei der Priester und Propheten sah, die sich vom HERRN abgekehrt hatten. […] Jesaia sagte: ‚Höret was der HERR sagt, ihr, die ihr erzittert bei seinem Wort‘; und weiter sagt er: ‚Ich sehe an den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert bei meinem Wort‘ (Jes. 66,2) […] Habakuk, der Prophet des HERRN zitterte. […] Und Joel, der Prophet des HERRN sagte: ‚Blaset die Posaune zu Zion, erzittert alle Einwohner im Land‘ (Joel 2,1) […] Daniel, ein Diener des Allerhöchsten, zitterte, und er hatte keine Kraft mehr (Dan. 10,16); und er war gefangen, gehasst und verfolgt. […] Hütet euch darum, ihr Großen der Erde, die zu verfolgen, welche man zum Spott Quäker (Zitterer) nennt, die aber in der Kraft Gottes sind, damit sich die Hand des HERRN nicht gegen euch kehret und euch verderbe. Es ergeht das Wort des HERRN an euch: fürchtet euch und zittert und hütet euch! Denn der HERR siehet den an, der erzittert bei seinem Wort (Jes. 66,2); ihr aber die ihr von dieser Welt seid, verspottet, verlacht, verhöhnt, verfolgt ihn und nehmt ihn gefangen. Daran könnt ihr sehen, daß ihr den Propheten und Aposteln zuwider handelt, wenn ihr die hasset, die der HERR ansieht, während wir, die ihr im Spott Quäker nennt, sie achten. Wir ehren und preisen die Macht, die den Teufel erzittern macht, die Erde erbeben läßt und den Stolz und Hochmut niederschmettert, […] Diese Kraft ehren und verkünden wir; aber alle, die spotten und höhnen und peitschen und plagen, die verabscheuen wir; denn alle, die solches tun und es nicht bereuen, werden das Reich Gottes nicht erben, sondern das Verderben (2. Tess. 1). Selig aber sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; sie werden ihren Lohn im Himmel haben (Matth. 5,12) […].“

Voltaire beschreibt diese Art der Namensgebung in seinem 3. Brief über die Quäker in seinen Lettres philosophiques (1778).

Daraus ist zu sehen, dass die Quäker in erster Linie dafür verspottet wurden, dass sie andere vor dem Gericht Gottes und seinem Urteil warnten, das sie als Sünder zu fürchten hätten. Hier spielen auch die eschatologischen Einflüsse hinein, unter denen die frühen Quäker standen. Das Gericht Gottes wurde nicht in ferner Zukunft erwartet, sondern in absehbarer Zeit. Die Frage, ob ein Mensch zu Lebzeiten, nach seinem Tod oder an einem Jüngsten Tag zur Rechenschaft gezogen werde, wird von Fox nicht dogmatisch beantwortet. In dem Brief wird außerdem das Konzept des Sufferings sehr deutlich, also des Leidens der gerechten Sache wegen.

Geschichte

→ Hauptartikel: Geschichte des Quäkertums

Nachdem der Quaker Act 1662 die Versammlungen von Quäkern in England verboten hatte, ermöglichte der Toleration Act von 1689 eine nachhaltige Konstituierung. Schon 1676 formulierte die Apology von Robert Barclay theologische Grundsätze auf akademischem Niveau und trug so zur Profilbildung bei. Im gleichen Jahr wurde das Meeting for Sufferings von dem ein Jahr zuvor gegründeten organisiert, um Maßnahmen gegen die Verfolgungen zu koordinieren. Bis dahin wurden die regen Missionstätigkeiten von Margaret Fell in Swarthmoor Hall organisiert. Schon 1657 reichten die Missionsreisen bis zum Sultan von Konstantinopel. Und ein Jahr später wurde sogar versucht, den Papst Alexander VII. in Rom selbst zu bekehren (was für einen der zwei Missionare tödlich endete, während der zweite nur mit Mühe und Not über diplomatische Wege befreit werden konnte). Ein wichtiger Meilenstein war das so genannte Heilige Experiment, als William Penn von König Karl II. im Jahre 1681 zur Begleichung einer größeren Geldschuld ein riesiges Gebiet in der nordamerikanischen Wildnis vermacht bekam und zum dortigen Gouverneur ernannt wurde. In der später als Pennsylvania bekannt gewordenen Kolonie galt nun die Religionsfreiheit, nicht nur für Quäker.

Erste Spaltung

Um das Jahr 1827 kam es in Nordamerika zur ersten großen Spaltung zwischen den sogenannten Hicksites und den orthodoxen Quäkern. Im Laufe der Zeit ergaben sich weitere Spaltungen und Wiedervereinigungen.

Heute kann man drei Hauptströmungen unterteilen: evangelikal, konservativ und liberal. Diese Gruppen unterscheiden sich in ihren Ansichten zum Teil erheblich. Das zeigt die folgende tabellarische Übersicht:

Heutige Hauptströmungen des Quäkertums
Evangelikal Konservativ Liberal
Spirituelle Erfahrung ist gleichrangig mit der Bibel. Spirituelle Erfahrung ist wichtiger als die Bibel. Spirituelle Erfahrung ist allein ausschlaggebend.
definiert sich durch Glauben definiert sich durch Glauben und Form definiert sich durch Methoden/Form
Man versteht sich primär als Christ. Man versteht sich primär als Quäker.
christlich christo-zentrisch christlich, post-christlich und non-theistisch
Biblische Heilsgeschichte gilt als komplett und unumstößlich wahr. dem Einzelnen überlassen, ob er biblische Texte (teils) wörtlich versteht oder nicht
Es gibt im Gottesdienst eine Liturgie oder ein Programm. Keine Liturgie oder Programm
Es gibt ein personelles Pastoren-Amt zur Leitung der Gemeinde. Priestertum aller mit unsichtbarer Führung (durch den Heiligen Geist)
Christliche Mission wird als Pflicht verstanden. Begrenzte Öffentlichkeitsarbeit wird als Pflicht verstanden. Öffentlichkeitsarbeit wird als verzichtbar erachtet.
traditionelle christliche Einstellung zur Sexualmoral teils traditionelle, teils liberale Ansichten zur Sexualmoral liberale Ansichten zur Sexualmoral

Säkulare Quaker

Im heutigen Quäkertum gibt es Mitglieder, die sich nicht mehr als christlich verstehen oder sich als gläubig bezeichnen. Dies ist vor allem im liberalen Quäkertum anzutreffen. Sie bilden keine eigene in sich geschlossene Gruppe, sondern sind eine größer werdende Strömung innerhalb des Quäkertums. Sie werden zum Teil als Nontheistisch Quäker, Universalistisch Quäker, Humanist Quaker, Post-Christian Quakers oder Liberal-Liberal Quakers bezeichnet.

T. Vail Palmer nennt als frühes Beispiel den Quäker Arthur Ernest Morgan (1878–1975), der seiner Ortsgemeinde (engl. monthly meeting) erklärte, dass er keinen Beweis für die Existenz Gottes gefunden habe, und dies auch für irrelevant betrachte. Laut einer Untersuchung der Universität Birmingham, sagen 14 % der Britischen Quäker von sich, Atheisten zu sein. 43 % sagen, dass sie sich „nicht in der Lage fühlten, ihren [/einen] Glauben an Gott zu bekennen“.

Von Seiten der theistischen-konservativen Quäker befassten sich in letzterer Zeit die Quäker-Autoren Benjamin Wood und Mark Russ in ihren Büchern intensiv mit diesem Phänomen.

Gemeinsame Schnittmenge

Auf Grund des breiten Spektrums an theologischen Auffassungen ist es schwer, Allgemeingültiges über das Quäkertum auszusagen. Der kleinste gemeinsame Nenner dürfte das sein, was als Quäkerzeugnisse bezeichnet wird. Das „Historische Friedenszeugnis“ ist das einzige, was davon auch schriftlich fixiert wurde. Als weitere Zeugnisse sind unter Quäkern das „Zeugnis der Einfachheit“, das der Gleichheit und das der Wahrhaftigkeit allgemein anerkannt. Da diese Zeugnisse keine theologischen Aussagen machen (bis auf das historische Friedenszeugnis von 1660), können sich auch säkulare Quäker damit identifizieren.

Quäkerzeugnis

→ Hauptartikel: Quäkerzeugnis

Die Ursache für die kaum ausgeprägte Dogmatik im Quäkertum ist in der Betonung und Gewichtung der persönlichen Erfahrung/Offenbarung zu sehen. Ein (unter Quäkern) oft zitierter Ausspruch soll das verdeutlichen:

“You may say Christ saith this, and the apostles say this, but what canst thou say? Art thou a child of the Light and hast thou walked in the Light, and what thou speakest is it inwardly from God?”

„Ihr mögt sagen: Christus hat dies gesagt und die Apostel jenes – aber was kannst du selbst sagen? Bist du ein Kind des Lichts und bist du im Licht gewandelt, und was du sprichst, ist es im Innersten von Gott?“

Die Bibel steht bei den frühen und den konservativen Quäkern an zweiter Stelle nach der persönlichen Offenbarung. Bei den liberalen Quäkern ist die Bibel zum Teil optional neben der eigenen spirituellen Erfahrung. Bei evangelikalen Quäkern ist die Bibel der persönlichen Erfahrung gleichgestellt und darf dieser auch nicht widersprechen.

Theologie

→ Hauptartikel: Quäkertheologie

Identitätsstiftende Wirkung haben auch die so genannten Ratschläge und Fragen, durch die die Mitglieder und Versammlungen aufgefordert werden, sich und ihr Handeln zu prüfen. Diese Ratschläge und Fragen sind aber nicht einheitlich unter den verschiedenen Flügeln des Quäkertums. Und sie werden auch ständig weiterentwickelt. Ursprünglich, zu den Zeiten der heftigen Verfolgungen, wurden die Ratschläge und Fragen vom Meeting of suffering vom erstellt und landesweit verschickt. Im Vordergrund der Fragen stand damals, ob die Mitglieder trotz der Verfolgung an den Zeugnissen festhielten. Es wurde auch erfragt, wie viele in Gefängnissen saßen oder erschlagen worden waren, ob Güter konfisziert worden waren und ob Geld gebraucht wurde, sei es wegen Händler-Boykotten, sei es für Gerichtsverfahren oder Hinterbliebene. Als die Verfolgung für die meisten Quäker – für sie persönlich – nicht mehr im Vordergrund stand, wurden die Fragen und Ratschläge angepasst.

Bei der Glaubenspraxis der Quäker kann man heute grob zwei Lager ausmachen. Den evangelikalen Quäkern mit ihrem sogenannten programmierten Gottesdienst und dem Pfarramt stehen die konservativen und die liberalen Quäker gegenüber, die an der ursprünglichen Form des Gottesdienstes der frühen Quäker festhalten und einen sogenannten unprogrammierten Gottesdienst haben und weiterhin auf hauptamtliche Prediger – also Pastoren – verzichten. Ein programmierter Gottesdienst hat einen geplanten Ablauf, eine unprogrammierte Andacht enthält lange Phasen des Schweigens, spontane Redebeiträge und keine (geplanten) musikalischen Elemente.

Bräuche und Organisation

→ Hauptartikel: Quäkergebräuche und Quäkerorganisationen

Durch die Zersplitterung in den letzten anderthalb Jahrhunderten gibt es zahlreiche Quäkerorganisationen, die jeweils die eine oder andere Strömung zu vereinnahmen versuchen. Dazu kommt noch eine Reihe von Organisationen mit Lobby-Charakter, die sich für bestimmte gesellschaftliche oder politische Ziele einsetzen und die über den inneren theologischen Differenzen stehen. Als Beispiel sei hier das Quaker United Nations Office (QUNO) genannt.

Es gibt für Quäker daher keine Unterscheidung zwischen profanen Orten und Zeiten und ihren „heiligen“ Pendants – selbst die gebräuchliche Benennung der Wochentage wird bis heute durch die Bezeichnungen first day, second day usw. ersetzt. Charakteristisch ist die relative Rituallosigkeit oder -armut der Quäkergemeinden. Bei der traditionellen Versammlung (unprogrammed worship) versammeln sich die Freunde zu einer meist völlig stillen Andacht. Seit dem 19. Jahrhundert wurden unter dem Druck vieler Konversionen zu den protestantischen Gemeinschaften allerdings Gottesdienste nach protestantischem Vorbild mit Lesung, Gesang und teils einer Phase der schweigenden Andacht entwickelt (programmed worship). Die Mehrheit der Quäkergemeinschaften im Süden und Mittleren Westen der USA, in Afrika und Lateinamerika hält heutzutage solche programmed worships ab.

Zur Organisation des Quäkertums in Deutschland siehe:

→ Hauptartikel: Deutsche Jahresversammlung

Siehe auch

  • Shaker (Religion)
  • Amische
  • Für die im Artikel verwendeten Fachbegriffe siehe auch den Artikel „Glossar Quäkertum“.

Literatur

Eigenverlag

  • Katharina Provinski, Ilse Wandrowsky: Die religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker). Quäkerhaus, Bad Pyrmont 2002, ISBN 3-929696-29-0.
  • Quäker, Glaube & Wirken. Deutsche Übersetzung des Handbuchs zur christlichen Lebensführung. Bad Pyrmont 2002, ISBN 3-929696-29-0.
  • Religion ohne Dogma. Darstellung des Glaubens der Quäker. Bad Pyrmont 1995, ISBN 3-929696-13-4.
  • William Taber: Vier Türen zur Andacht, unserem Gottesdienst. Quäkerhaus, Bad Pyrmont 1992, ISBN 0-87574-306-4.

Andere Verlage

Deutsch

  • Manfred Henke: "Wir haben nicht einen Bettler unter uns". Studien zur Sozialgeschichte der frühen Quäkerbewegung. be.bra verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95410-027-9.
  • William Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Eine Studienausgabe. hrsg. von Claus Bernet, Olaf Radicke. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-2608-0.
  • Claus Bernet: Deutsche Quäkerschriften des 18. Jahrhunderts. Olms, Hildesheim 2007, ISBN 3-487-13408-X.
  • Claus Bernet: Quäker aus Politik, Wissenschaft und Kunst. – 20. Jahrhundert. Ein biographisches Lexikon. Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 3-88309-398-X.
  • Claus Bernet: Deutsche Quäkerbibliographie, vollständiges Schriftenverzeichnis des deutschen Quäkertums von den Anfängen um 1660 bis heute. Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-363-7.
  • Sünne Juterczenka: Über Gott und die Welt: Endzeitvisionen, Reformdebatten und die europäische Quäkermission in der Frühen Neuzeit (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Band 143). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-35458-2 (Dissertation Universität Göttingen 2006, 367 Seiten).

Englisch

  • Hugh Barber und William J. Frost: The Quakers, Greenwood Press, New York 1988.
  • Howard H. Brinton: Friends for 350 years. The history and beliefs of the Society of Friends since George Fox started the Quaker movement. Pendle Hill Publications, Philadelphia Penn 1996, ISBN 0-87574-903-8.
  • H. Larry Ingle: First among Friends. George Fox and the Creation of Quakerism. Oxford University Press, Oxford NY 1994.
  • Jack D. Marietta: The Reformation of American Quakerism, 1748–1783. University of Pennsylvania Press, Pennsylvania 2007, ISBN 0-8122-1989-9.
  • Douglas V. Steere: Quaker Spirituality. Selected Writings. Paulist Press, Mahwah, New Jersey, 1984, ISBN 0-8091-2510-2.
  • C. H. Mike Yarrow: Quaker Experiences in International Conciliation. Yale University Press, New Haven 1978, ISBN 978-0-300-02260-5.

Weblinks

Commons: Quaker – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Quäker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Einführung in das Quäkertum – Lern- und Lehrmaterialien
Wikisource: Quäkertum – Quellen und Volltexte
  • Friedensausschuss Weblog.
  • Website der Deutschen Jahresversammlung (der deutschen und österreichischen Quäker).
  • Anfänge des Quäkertums, Website quaker.org.
  • Internationale Quäker-Linksammlung (englisch).
  • Quäker-Hilfe Stiftung.
  • Website der Schweizer Religiösen Gesellschaft der Freunde.

Externe Weblinks

  • Anne Kampf: Freikirchen: Die Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker), Website evangelisch.de (23. November 2015).
  • Carsten Claussen: Quäker / Religiöse Gesellschaft der Freunde, Website konfessionskunde.de.
  • Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1947 an die Quäker (englisch)

Einzelnachweise

  1. Udo Schemmel: Quäker und Recht. Lit Verlag Dr. W.Hopf, Berlin 2021, ISBN 978-3-643-14862-9, S. 11. 
  2. Dass die frühen Quäker (nicht nur in Deutschland) als „eschatologische Erweckungsbewegung“ eingestuft werden können, weist Claus Bernet in seinem Buch Gebaute Apokalypse ISBN 3-8053-3706-X nach.
  3. George Fox – Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quäkers. Übersetzerin: Margrit Stähelin, Verlag I.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1908, S. 34.
  4. George Fox – Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quäkers. Übersetzerin: Margrit Stähelin, Verlag I.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1908, S. 101–102.
  5. Voltaire: Letter on The English Or Lettres Philosophiques. Hrsg.: Generic NL Freebook Publisher. Hoboken New Jersey, ISBN 978-0-585-05039-3, S. 4. 
  6. Pink Dandelion: An Introduction to Quakerism. 2007, ISBN 0-521-60088-X, S. 29.
  7. Bei dem überlebenden Missionar handelt sich um John Perrot und bei dem getöteten um John Luffe (Love). Siehe Claus Bernet: PERROT, John. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 1160–1167 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  8. Pink Dandelion: The Quakers: A Very Short Introduction. Oxford University Press, Oxford 2008, ISBN 0-19-920679-1, S. 108.
  9. Ben Dandelion, Quakerism: An intruduction, Cambridge University Press, 2007, S. 134
  10. T. Vail Palmer, 'A long road', 2017, Barcly Press, Seite 34.
  11. Simon Jenkins, "The Quakers, are right. We don't need God", 4.5. 2018, The Guardian, [1]
  12. Die „Ratschläge und Fragen“ online
  13. Irgendwann schlug die Situation in das Gegenteil um, und die Quäker wurden sehr beliebt als Handelspartner, da sich herumsprach, dass sie nicht betrögen. George Fox – Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quäkers. Übersetzerin: Margrit Stähelin, Verlag I.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1908, Kapitel 7, S. 83.
  14. Oliver Krüger: Die Bedeutungslosigkeit von Ritualen und die Rituallosigkeit der Quäker. Anmerkungen zur Ritualtheorie von Frits Staal. In: Nicht alle Wege führen nach Rom. hg. von Oliver Krüger, Lembeck Verlag, Frankfurt 2007, S. 95–113.
Normdaten (Körperschaft): GND: 1162588810 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3829151474904900490007

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 12:04

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Das Quakertum ist eine religiose Gemeinschaft mit christlichen Wurzeln im England der 1650er Jahre Als Grunder gilt George Fox aber auch Margaret Fell Francis Howgill und James Nayler waren von zentraler Bedeutung in der Grundungsphase Heute ist das Quakertum als christliche Denomination zu bezeichnen wenngleich sich nicht alle Quaker als Christen sehen und es diesbezuglich eine minderheitliche Interpretation des Quakertums als einer Universalreligion gibt Das Wort Quaker englisch Quaker Zitterer war ein fruher Spottname der fur die Mitglieder der Religiosen Gesellschaft der Freunde englisch Religious Society of Friends so der formelle Name der Organisation der Quaker verwendet wurde Jedoch wurde der Begriff bald von den Mitgliedern selbst adaptiert und ist heute normaler Sprachgebrauch Das Quakertum bezeichnet die Gesamtheit der quakerischen Weltanschauung Organisationen und Brauche Das religiose Leben bewegt sich um verschiedene Pole Eine Grundlage der Weltanschauung der Quaker ist der Glaube dass das Licht Gottes in jedem Menschen wohne Die religiose Wahrheit wird insofern in inneren Erfahrungen gesucht womit auch die Bedeutung des menschlichen Gewissens und der Menschenwurde betont wird Demzufolge habe jeder einzelne Mensch einen einzigartigen Wert woraus sich die intensiven Bemuhungen der Quaker verstehen lassen Erniedrigung und Diskriminierung von Individuen und Gruppen zu verhindern Andererseits ist man teils streng bibelglaubig bis hin zu wortlichen Auslegungen und predigt Ehrfurcht und Gehorsam gegenuber dem Willen Gottes Da die personliche religiose Erfahrung und der direkte Gottesbezug im Zentrum stehen spielen Riten und Klerus eine vergleichsweise nachrangige Rolle Religiositat und Alltag sind eng verbunden Wahrend sich in Landern wie dem Vereinigten Konigreich und Deutschland die ursprungliche Einheitsgemeinde erhalten hat kam es in den Vereinigten Staaten zu einer Spaltung des Quakertums in die drei Hauptstromungen liberal konservativ und evangelikal die auch andernorts teilweise Schule gemacht hat Weltweit gibt es ca 380 000 Mitglieder 49 davon leben heute in Afrika 22 in Nordamerika 14 in der Karibik und Lateinamerika 9 in Europa und dem mittleren Osten in Asien leben 6 1947 wurde den Quakern vertreten durch das American Friends Service Committee Philadelphia und das Friends Service Council London der Friedensnobelpreis fur ihre Hilfsleistungen verliehen NamensgebungUrsprunglich war das Quakertum eine eschatologische Erweckungsbewegung die sich nach Ende des Englischen Burgerkriegs 1649 aus Dissenters und Seekers herausbildete In den Anfangen des Quakertums waren eine ganze Reihe von anderen Namen gebrauchlich die auch zum Teil den eschatologischen Erweckungsbewegungs Charakter der Bewegung erkennen lassen Dies waren unter anderem Friends Friends Among Friends of the Truth Publishers of Truth Quiet Helpers Saints Seekers of Truth Society of Friends Zu der Entstehung des Namens Quaker bzw Quaker gibt es keine gesicherte Erkenntnis George Fox gibt in seiner Biographie die folgende Erklarung dazu Es war Richter Bennet zu Derby welcher uns zuerst Quaker genannt hatte weil ich ihnen gesagt hatte sie mussten erzittern vor dem Wort Gottes Solches geschah im Jahre 1650 Oft liest oder hort man die Behauptung die Quaker waren fur ihr ekstatisches Verhalten bei den Zusammenkunften so benannt worden Dieser Mythos scheint auf eine Fussnote der Ubersetzerin der deutschen Ausgabe der Tagebucher von George Fox zuruckzugehen Dort heisst es Quakerer das heisst Zitterer der Spottname den die Gegner den Freunden anhangten wegen der in ihren ersten Versammlungen sich einstellenden Konvulsionen An einer anderen Stelle seiner Autobiographie gibt George Fox den Inhalt eines Briefes wieder den er auf Grund der Spotteleien verfasste Ein Wort vom HERRN an euch die ihr uber das Zittern und Beben spottet und die ihr solche welche zittern und beben verhohnt schlagt bedroht und Verwunschungen gegen sie ausstosset Ihr kennet alle die Apostel und Propheten nicht Moses der Richter uber Israel war zitterte und bebte als der HERR zu ihm sagte Ich bin der Gott Abrahams Isaaks und Jakobs 2 Mose 3 Der Konig David zitterte und sie verspotteten ihn Ps 38 Hiob zitterte bebte und sie verlachten ihn Hiob 21 Der Prophet Jeremia bebte es schuttelte ihn sein Glieder zitterten und er taumelte hin und her wie ein trunkener Mann Jer 23 9 als er die Betrugerei der Priester und Propheten sah die sich vom HERRN abgekehrt hatten Jesaia sagte Horet was der HERR sagt ihr die ihr erzittert bei seinem Wort und weiter sagt er Ich sehe an den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert bei meinem Wort Jes 66 2 Habakuk der Prophet des HERRN zitterte Und Joel der Prophet des HERRN sagte Blaset die Posaune zu Zion erzittert alle Einwohner im Land Joel 2 1 Daniel ein Diener des Allerhochsten zitterte und er hatte keine Kraft mehr Dan 10 16 und er war gefangen gehasst und verfolgt Hutet euch darum ihr Grossen der Erde die zu verfolgen welche man zum Spott Quaker Zitterer nennt die aber in der Kraft Gottes sind damit sich die Hand des HERRN nicht gegen euch kehret und euch verderbe Es ergeht das Wort des HERRN an euch furchtet euch und zittert und hutet euch Denn der HERR siehet den an der erzittert bei seinem Wort Jes 66 2 ihr aber die ihr von dieser Welt seid verspottet verlacht verhohnt verfolgt ihn und nehmt ihn gefangen Daran konnt ihr sehen dass ihr den Propheten und Aposteln zuwider handelt wenn ihr die hasset die der HERR ansieht wahrend wir die ihr im Spott Quaker nennt sie achten Wir ehren und preisen die Macht die den Teufel erzittern macht die Erde erbeben lasst und den Stolz und Hochmut niederschmettert Diese Kraft ehren und verkunden wir aber alle die spotten und hohnen und peitschen und plagen die verabscheuen wir denn alle die solches tun und es nicht bereuen werden das Reich Gottes nicht erben sondern das Verderben 2 Tess 1 Selig aber sind die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden sie werden ihren Lohn im Himmel haben Matth 5 12 Voltaire beschreibt diese Art der Namensgebung in seinem 3 Brief uber die Quaker in seinen Lettres philosophiques 1778 Daraus ist zu sehen dass die Quaker in erster Linie dafur verspottet wurden dass sie andere vor dem Gericht Gottes und seinem Urteil warnten das sie als Sunder zu furchten hatten Hier spielen auch die eschatologischen Einflusse hinein unter denen die fruhen Quaker standen Das Gericht Gottes wurde nicht in ferner Zukunft erwartet sondern in absehbarer Zeit Die Frage ob ein Mensch zu Lebzeiten nach seinem Tod oder an einem Jungsten Tag zur Rechenschaft gezogen werde wird von Fox nicht dogmatisch beantwortet In dem Brief wird ausserdem das Konzept des Sufferings sehr deutlich also des Leidens der gerechten Sache wegen Geschichte Hauptartikel Geschichte des Quakertums Swarthmoor Hall von Thomas Fell der Quakerbewegung als erster Versammlungsort zur Verfugung gestellt Nachdem der Quaker Act 1662 die Versammlungen von Quakern in England verboten hatte ermoglichte der Toleration Act von 1689 eine nachhaltige Konstituierung Schon 1676 formulierte die Apology von Robert Barclay theologische Grundsatze auf akademischem Niveau und trug so zur Profilbildung bei Im gleichen Jahr wurde das Meeting for Sufferings von dem ein Jahr zuvor gegrundeten organisiert um Massnahmen gegen die Verfolgungen zu koordinieren Bis dahin wurden die regen Missionstatigkeiten von Margaret Fell in Swarthmoor Hall organisiert Schon 1657 reichten die Missionsreisen bis zum Sultan von Konstantinopel Und ein Jahr spater wurde sogar versucht den Papst Alexander VII in Rom selbst zu bekehren was fur einen der zwei Missionare todlich endete wahrend der zweite nur mit Muhe und Not uber diplomatische Wege befreit werden konnte Ein wichtiger Meilenstein war das so genannte Heilige Experiment als William Penn von Konig Karl II im Jahre 1681 zur Begleichung einer grosseren Geldschuld ein riesiges Gebiet in der nordamerikanischen Wildnis vermacht bekam und zum dortigen Gouverneur ernannt wurde In der spater als Pennsylvania bekannt gewordenen Kolonie galt nun die Religionsfreiheit nicht nur fur Quaker Erste Spaltung Um das Jahr 1827 kam es in Nordamerika zur ersten grossen Spaltung zwischen den sogenannten Hicksites und den orthodoxen Quakern Im Laufe der Zeit ergaben sich weitere Spaltungen und Wiedervereinigungen Heute kann man drei Hauptstromungen unterteilen evangelikal konservativ und liberal Diese Gruppen unterscheiden sich in ihren Ansichten zum Teil erheblich Das zeigt die folgende tabellarische Ubersicht Heutige Hauptstromungen des Quakertums Evangelikal Konservativ LiberalSpirituelle Erfahrung ist gleichrangig mit der Bibel Spirituelle Erfahrung ist wichtiger als die Bibel Spirituelle Erfahrung ist allein ausschlaggebend definiert sich durch Glauben definiert sich durch Glauben und Form definiert sich durch Methoden FormMan versteht sich primar als Christ Man versteht sich primar als Quaker christlich christo zentrisch christlich post christlich und non theistischBiblische Heilsgeschichte gilt als komplett und unumstosslich wahr dem Einzelnen uberlassen ob er biblische Texte teils wortlich versteht oder nichtEs gibt im Gottesdienst eine Liturgie oder ein Programm Keine Liturgie oder ProgrammEs gibt ein personelles Pastoren Amt zur Leitung der Gemeinde Priestertum aller mit unsichtbarer Fuhrung durch den Heiligen Geist Christliche Mission wird als Pflicht verstanden Begrenzte Offentlichkeitsarbeit wird als Pflicht verstanden Offentlichkeitsarbeit wird als verzichtbar erachtet traditionelle christliche Einstellung zur Sexualmoral teils traditionelle teils liberale Ansichten zur Sexualmoral liberale Ansichten zur SexualmoralSakulare Quaker Im heutigen Quakertum gibt es Mitglieder die sich nicht mehr als christlich verstehen oder sich als glaubig bezeichnen Dies ist vor allem im liberalen Quakertum anzutreffen Sie bilden keine eigene in sich geschlossene Gruppe sondern sind eine grosser werdende Stromung innerhalb des Quakertums Sie werden zum Teil als Nontheistisch Quaker Universalistisch Quaker Humanist Quaker Post Christian Quakers oder Liberal Liberal Quakers bezeichnet T Vail Palmer nennt als fruhes Beispiel den Quaker Arthur Ernest Morgan 1878 1975 der seiner Ortsgemeinde engl monthly meeting erklarte dass er keinen Beweis fur die Existenz Gottes gefunden habe und dies auch fur irrelevant betrachte Laut einer Untersuchung der Universitat Birmingham sagen 14 der Britischen Quaker von sich Atheisten zu sein 43 sagen dass sie sich nicht in der Lage fuhlten ihren einen Glauben an Gott zu bekennen Von Seiten der theistischen konservativen Quaker befassten sich in letzterer Zeit die Quaker Autoren Benjamin Wood und Mark Russ in ihren Buchern intensiv mit diesem Phanomen Gemeinsame Schnittmenge Auf Grund des breiten Spektrums an theologischen Auffassungen ist es schwer Allgemeingultiges uber das Quakertum auszusagen Der kleinste gemeinsame Nenner durfte das sein was als Quakerzeugnisse bezeichnet wird Das Historische Friedenszeugnis ist das einzige was davon auch schriftlich fixiert wurde Als weitere Zeugnisse sind unter Quakern das Zeugnis der Einfachheit das der Gleichheit und das der Wahrhaftigkeit allgemein anerkannt Da diese Zeugnisse keine theologischen Aussagen machen bis auf das historische Friedenszeugnis von 1660 konnen sich auch sakulare Quaker damit identifizieren Quakerzeugnis Hauptartikel Quakerzeugnis Die Ursache fur die kaum ausgepragte Dogmatik im Quakertum ist in der Betonung und Gewichtung der personlichen Erfahrung Offenbarung zu sehen Ein unter Quakern oft zitierter Ausspruch soll das verdeutlichen You may say Christ saith this and the apostles say this but what canst thou say Art thou a child of the Light and hast thou walked in the Light and what thou speakest is it inwardly from God Ihr mogt sagen Christus hat dies gesagt und die Apostel jenes aber was kannst du selbst sagen Bist du ein Kind des Lichts und bist du im Licht gewandelt und was du sprichst ist es im Innersten von Gott Die Bibel steht bei den fruhen und den konservativen Quakern an zweiter Stelle nach der personlichen Offenbarung Bei den liberalen Quakern ist die Bibel zum Teil optional neben der eigenen spirituellen Erfahrung Bei evangelikalen Quakern ist die Bibel der personlichen Erfahrung gleichgestellt und darf dieser auch nicht widersprechen Theologie Hauptartikel Quakertheologie Identitatsstiftende Wirkung haben auch die so genannten Ratschlage und Fragen durch die die Mitglieder und Versammlungen aufgefordert werden sich und ihr Handeln zu prufen Diese Ratschlage und Fragen sind aber nicht einheitlich unter den verschiedenen Flugeln des Quakertums Und sie werden auch standig weiterentwickelt Ursprunglich zu den Zeiten der heftigen Verfolgungen wurden die Ratschlage und Fragen vom Meeting of suffering vom erstellt und landesweit verschickt Im Vordergrund der Fragen stand damals ob die Mitglieder trotz der Verfolgung an den Zeugnissen festhielten Es wurde auch erfragt wie viele in Gefangnissen sassen oder erschlagen worden waren ob Guter konfisziert worden waren und ob Geld gebraucht wurde sei es wegen Handler Boykotten sei es fur Gerichtsverfahren oder Hinterbliebene Als die Verfolgung fur die meisten Quaker fur sie personlich nicht mehr im Vordergrund stand wurden die Fragen und Ratschlage angepasst Bei der Glaubenspraxis der Quaker kann man heute grob zwei Lager ausmachen Den evangelikalen Quakern mit ihrem sogenannten programmierten Gottesdienst und dem Pfarramt stehen die konservativen und die liberalen Quaker gegenuber die an der ursprunglichen Form des Gottesdienstes der fruhen Quaker festhalten und einen sogenannten unprogrammierten Gottesdienst haben und weiterhin auf hauptamtliche Prediger also Pastoren verzichten Ein programmierter Gottesdienst hat einen geplanten Ablauf eine unprogrammierte Andacht enthalt lange Phasen des Schweigens spontane Redebeitrage und keine geplanten musikalischen Elemente Brauche und Organisation Hauptartikel Quakergebrauche und Quakerorganisationen Durch die Zersplitterung in den letzten anderthalb Jahrhunderten gibt es zahlreiche Quakerorganisationen die jeweils die eine oder andere Stromung zu vereinnahmen versuchen Dazu kommt noch eine Reihe von Organisationen mit Lobby Charakter die sich fur bestimmte gesellschaftliche oder politische Ziele einsetzen und die uber den inneren theologischen Differenzen stehen Als Beispiel sei hier das Quaker United Nations Office QUNO genannt Es gibt fur Quaker daher keine Unterscheidung zwischen profanen Orten und Zeiten und ihren heiligen Pendants selbst die gebrauchliche Benennung der Wochentage wird bis heute durch die Bezeichnungen first day second day usw ersetzt Charakteristisch ist die relative Rituallosigkeit oder armut der Quakergemeinden Bei der traditionellen Versammlung unprogrammed worship versammeln sich die Freunde zu einer meist vollig stillen Andacht Seit dem 19 Jahrhundert wurden unter dem Druck vieler Konversionen zu den protestantischen Gemeinschaften allerdings Gottesdienste nach protestantischem Vorbild mit Lesung Gesang und teils einer Phase der schweigenden Andacht entwickelt programmed worship Die Mehrheit der Quakergemeinschaften im Suden und Mittleren Westen der USA in Afrika und Lateinamerika halt heutzutage solche programmed worships ab Zur Organisation des Quakertums in Deutschland siehe Hauptartikel Deutsche JahresversammlungSiehe auchShaker Religion Amische Fur die im Artikel verwendeten Fachbegriffe siehe auch den Artikel Glossar Quakertum LiteraturEigenverlag Katharina Provinski Ilse Wandrowsky Die religiose Gesellschaft der Freunde Quaker Quakerhaus Bad Pyrmont 2002 ISBN 3 929696 29 0 Quaker Glaube amp Wirken Deutsche Ubersetzung des Handbuchs zur christlichen Lebensfuhrung Bad Pyrmont 2002 ISBN 3 929696 29 0 Religion ohne Dogma Darstellung des Glaubens der Quaker Bad Pyrmont 1995 ISBN 3 929696 13 4 William Taber Vier Turen zur Andacht unserem Gottesdienst Quakerhaus Bad Pyrmont 1992 ISBN 0 87574 306 4 Andere Verlage Deutsch Manfred Henke Wir haben nicht einen Bettler unter uns Studien zur Sozialgeschichte der fruhen Quakerbewegung be bra verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 95410 027 9 William Penn Ohne Kreuz keine Krone Eine Studienausgabe hrsg von Claus Bernet Olaf Radicke Books on Demand Norderstedt 2009 ISBN 978 3 8391 2608 0 Claus Bernet Deutsche Quakerschriften des 18 Jahrhunderts Olms Hildesheim 2007 ISBN 3 487 13408 X Claus Bernet Quaker aus Politik Wissenschaft und Kunst 20 Jahrhundert Ein biographisches Lexikon Bautz Nordhausen 2007 ISBN 3 88309 398 X Claus Bernet Deutsche Quakerbibliographie vollstandiges Schriftenverzeichnis des deutschen Quakertums von den Anfangen um 1660 bis heute Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 363 7 Sunne Juterczenka Uber Gott und die Welt Endzeitvisionen Reformdebatten und die europaische Quakermission in der Fruhen Neuzeit Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 143 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2008 ISBN 978 3 525 35458 2 Dissertation Universitat Gottingen 2006 367 Seiten Englisch Hugh Barber und William J Frost The Quakers Greenwood Press New York 1988 Howard H Brinton Friends for 350 years The history and beliefs of the Society of Friends since George Fox started the Quaker movement Pendle Hill Publications Philadelphia Penn 1996 ISBN 0 87574 903 8 H Larry Ingle First among Friends George Fox and the Creation of Quakerism Oxford University Press Oxford NY 1994 Jack D Marietta The Reformation of American Quakerism 1748 1783 University of Pennsylvania Press Pennsylvania 2007 ISBN 0 8122 1989 9 Douglas V Steere Quaker Spirituality Selected Writings Paulist Press Mahwah New Jersey 1984 ISBN 0 8091 2510 2 C H Mike Yarrow Quaker Experiences in International Conciliation Yale University Press New Haven 1978 ISBN 978 0 300 02260 5 WeblinksCommons Quaker Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Quaker Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikibooks Einfuhrung in das Quakertum Lern und Lehrmaterialien Wikisource Quakertum Quellen und Volltexte Friedensausschuss Weblog Website der Deutschen Jahresversammlung der deutschen und osterreichischen Quaker Anfange des Quakertums Website quaker org Internationale Quaker Linksammlung englisch Quaker Hilfe Stiftung Website der Schweizer Religiosen Gesellschaft der Freunde Externe Weblinks Anne Kampf Freikirchen Die Religiose Gesellschaft der Freunde Quaker Website evangelisch de 23 November 2015 Carsten Claussen Quaker Religiose Gesellschaft der Freunde Website konfessionskunde de Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1947 an die Quaker englisch EinzelnachweiseUdo Schemmel Quaker und Recht Lit Verlag Dr W Hopf Berlin 2021 ISBN 978 3 643 14862 9 S 11 Dass die fruhen Quaker nicht nur in Deutschland als eschatologische Erweckungsbewegung eingestuft werden konnen weist Claus Bernet in seinem Buch Gebaute Apokalypse ISBN 3 8053 3706 X nach George Fox Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quakers Ubersetzerin Margrit Stahelin Verlag I C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1908 S 34 George Fox Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quakers Ubersetzerin Margrit Stahelin Verlag I C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1908 S 101 102 Voltaire Letter on The English Or Lettres Philosophiques Hrsg Generic NL Freebook Publisher Hoboken New Jersey ISBN 978 0 585 05039 3 S 4 Pink Dandelion An Introduction to Quakerism 2007 ISBN 0 521 60088 X S 29 Bei dem uberlebenden Missionar handelt sich um John Perrot und bei dem getoteten um John Luffe Love Siehe Claus Bernet PERROT John In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 1160 1167 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Pink Dandelion The Quakers A Very Short Introduction Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 0 19 920679 1 S 108 Ben Dandelion Quakerism An intruduction Cambridge University Press 2007 S 134 T Vail Palmer A long road 2017 Barcly Press Seite 34 Simon Jenkins The Quakers are right We don t need God 4 5 2018 The Guardian 1 Die Ratschlage und Fragen online Irgendwann schlug die Situation in das Gegenteil um und die Quaker wurden sehr beliebt als Handelspartner da sich herumsprach dass sie nicht betrogen George Fox Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quakers Ubersetzerin Margrit Stahelin Verlag I C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1908 Kapitel 7 S 83 Oliver Kruger Die Bedeutungslosigkeit von Ritualen und die Rituallosigkeit der Quaker Anmerkungen zur Ritualtheorie von Frits Staal In Nicht alle Wege fuhren nach Rom hg von Oliver Kruger Lembeck Verlag Frankfurt 2007 S 95 113 Normdaten Korperschaft GND 1162588810 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 3829151474904900490007

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