Die Mandäer von mandäisch ࡌࡀࡍࡃࡀ aramäisch מנדע manda Erkenntnis sind Angehörige einer monotheistischen ethnoreligiösen G
Mandäer

Die Mandäer (von mandäisch ࡌࡀࡍࡃࡀ, aramäisch מנדע manda‘, „Erkenntnis“) sind Angehörige einer monotheistischen, ethnoreligiösen Gemeinschaft mit etwa 100.000 Anhängern, die nicht Jesus, sondern Johannes den Täufer als Reformator der jüdischen Religion ansehen, und Jesus als falschen Propheten ansehen.
Die Sakralsprache, das Mandäische, ist eine ostaramäische Sprache. Sie wird in einer eigenen Variante der neu-aramäischen Schrift (neben den christlich-syrischen Schriften Serto, Estrangelo und Ostsyrisch), der mandäischen Schrift geschrieben.
Die Mandäistik ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Studium der Sprache sowie der geistigen und materiellen Kultur der Mandäer beschäftigt.
Bezeichnung
Die Mandäer werden in einigen Texten auch Nazoräer genannt (von ostaramäisch נצר „bewachen“, „beobachten“, wohl „Leute, die [bestimmte Riten] beachten“). Diese Bezeichnung ist teilweise auf fromme Mandäer, nicht jedoch die Priester allein, beschränkt. Diese Nazoräer sprechen die alte semitische Sprache des Aramäischen. Sie sind nicht zu verwechseln mit den aramäischsprachigen Christen, deren konfessionsübergreifende Selbstbezeichnung ebenfalls Nazoräer im Sinne von Nazarener (nach Jesus von Nazareth) ist.
Seit islamischer Zeit findet sich als Fremdbezeichnung auch Sabier (arabisch, wohl von reichsaramäisch סבא ‚taufen‘), eine Benennung, die im Koran für eine (zu tolerierende) Buchreligion gebraucht wird. In älterer Literatur werden sie auch als „Johannes-Christen“ bezeichnet, da ihr Messias Johannes der Täufer sei.
Theologische Ursprünge
Jaan Lahe argumentiert, dass der Mandaismus, als eine vorchristliche Religion, Gemeinsamkeiten mit dem Zoroastrismus und dem Judentum aufweise. Der mandäische Glaube ist von einem stark dualistisch gefärbten Theismus, von strengen Reinheitsvorschriften, einer komplexen Mythologie und der Ablehnung von Askese geprägt.
Ferner weisen sprachliche Elemente der mandäischen Sprache und mandäische Bezüge zu Ritualen und Geboten des Judentums, etwa Waschungs- und Taufrituale, Reinheitsgebote, in den Bereich einer häretischen, jüdisch-gnostischen Sekte. Nach Kurt Rudolph (1960/1961) sind die Mandäer eine gnostische Sekte, die eine starke Beziehung hinsichtlich ihrer Götterwelt zum Judentum aufweist. Im Zentrum aller Rituale steht fließendes Wasser, das als lebendig und dem Himmel entsprungen gilt. Das zentrale Ritual der endogamen Gemeinschaft ist von daher die Flusstaufe, die jederzeit stattfinden kann und der Sündenvergebung dient.
Geschichte
Die Mandäer gehen vermutlich auf die Täuferbewegung in jüdischen und judenchristlichen Sekten (besonders Elkesaiten) zurück, die zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments in Palästina und Syrien existierten. Zeitweilig ging die Forschung (, Kurt Rudolph und Rudolf Bultmann) von einer Entstehung der mandäischen Religion unabhängig vom Christentum und Emigration einer schon entwickelten mandäischen Gemeinde im 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. über Syrien in den Irak aus. In dieser Phase der Mandäerforschung wurde die Entstehung zum Teil sogar bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. datiert. Solche Frühdatierungen haben sich jedoch als nicht haltbar erwiesen.
Vielmehr ist der heutige Forschungsstand, dass man erst nach Verschmelzung einer zugewanderten Gruppe von Gnostikern mit Teilen der einheimischen Bevölkerung im Südirak vom Mandäismus sprechen kann. Das gnostische Element entspricht weitgehend einem gnostischen Christentum, das in Nordsyrien und Mesopotamien (Zweistromland) vor der Eingliederung in die byzantinische Reichskirche vorherrschend war. Auch die Ablehnung des Christentums richtet sich vor allem gegen Vorstellungen, die in dieser Region erst in byzantinischer Zeit feststellbar sind, sodass vermutet wird, dass die wohl zwischen Mitte des 2. Jahrhunderts und Mitte des 3. Jahrhunderts zugewanderten Gnostiker eine häretische Gruppe des Christentums darstellten. Als schriftliche Quelle und Beleg für die Wanderung der Mandäer steht nur die stark stilisierte Harran-Gawaitha-Legende zur Verfügung, deren Entstehung jedoch recht spät anzusetzen ist.
Anfang des 20. Jahrhunderts vermuteten Heinrich Weinel, Eduard Norden und noch Richard Reitzenstein, dass die Geburtsgeschichte des Täufers beim Evangelisten Lukas und den Mandäern von früheren Täufergruppen übernommen worden seien. Doch hat die Analyse der Texte durch Kurt Rudolph gezeigt, dass die Jüngerschaft Johannes des Täufers keinerlei Beziehung zu den Mandäern hatte. Vielmehr sind lediglich in späten mandäischen Texten einige Motive aus christlichen Quellen – Name und hohes Alter der Eltern, Tempelbesuch des Zacharias, Namensgebung – mit einer neuen mandäischen Kindheitsgeschichte des Johannes verbunden worden.
Vor Entdeckung des Mani-Kodexes glaubte man, der Vater des Religionsstifters Mani sei Angehöriger der urmandäischen Täufergruppe gewesen. Heute weiß man, dass es sich dabei um die nicht mit dieser Gruppe identischen Elkesaiten handelte.
Glaube
Spirituelles System
Der synkretistische Glaube der Mandäer enthält jüdische, christliche und gnostische Elemente. Johannes der Täufer wird als Reformator ihrer Religion angesehen, Jesus hingegen als falscher Prophet. Johannes taufte nicht nur Jesus, sondern auch den mandäischen Erlöser, Manda d-Haije („Erkenntnis des Lebens“). Dieser wurde vom obersten Gott () auf die vom gefallenen Demiurgen Ptahil geschaffene Erde (Tibil) gesandt, um dem fleischlichen Adam (Adam pagria) und dessen Gattin Hawa die Offenbarung über ihre Herkunft zu bringen, damit sie durch wahres Wissen zur Erlösung finden. Nach der Erschaffung der Welt unternahm er eine Höllenfahrt, um die bösen Mächte zu überwinden und zu fesseln (siehe hierzu Höllenfahrt Christi). Manda d-Haije hilft den Seelen der Toten bei ihrem Aufstieg in die Lichtwelt, bei der sie die von Dämonen bewachten Wachstationen durchqueren müssen. Bei der Schöpfung ließ sich Ptahil von der Dämonin Ruha (der Entsprechung zum christlichen Heiligen Geist) helfen. Am Ende der Tage wird Hibil (der himmlische Abel als Lichtgestalt, der oft mit Manda d-Haije gleichgesetzt wird) alle frommen Seelen aus der Unterwelt Ur erlösen, ebenso Ptahil und seinen Vater Abathur.
Religiöse Regeln
Grundsakramente der Mandäer sind die Erlösung durch wiederholte Taufe, die in sonntäglichen Gottesdiensten und bei besonderen Anlässen (Hochzeit, Geburt, Tod) in fließendem Wasser, zumeist im sog. Mandi-Becken, stattfindet, und die nicht öffentliche Toten- und Seelenmesse, die dem Aufstieg der Seele dienen soll und zusammen mit der Taufe Voraussetzung für deren Erlösung bildet. Zu den Riten gehört auch eine kultische Mahlzeit (Abendmahl), bestehend aus Brot (Pita) und einem Trank aus konsekriertem Wasser (Mambuha). Dieses wird vom Priester stehend „bereitet“ und von den Gläubigen „genommen“. Taufe und Mahl weisen etliche Parallelen zum syrisch-christlichen Ritus auf und gehen auf gemeinsame Wurzeln zurück.
Untersagt war – neben den verbotenen Handlungen aus den Zehn Geboten – jede Form von Selbstverstümmelung einschließlich der Beschneidung, freiwillige sexuelle Askese und das Trinken von Alkohol. Ehe und Familie sind wichtige moralische Aufgaben.
Mandäer essen keine weiblichen Tiere, die gebären. Das Essen von Tieren mit einem Schwanz ist untersagt (z. B. Kühe, Pferde). Hühner dürfen gegessen werden, da sie Eier legen.
Glaubensgemeinschaft, Priesterschaft
Die Zugehörigkeit zur mandäischen Religionsgemeinschaft ist heute ethnisch begründet, Konvertiten werden nicht aufgenommen. Dies war jedoch nach den Quellen in vorislamischer Zeit anders. Das Verbot mag daher eine Reaktion auf die islamische Umwelt sein, die Konversionen zum Islam förderte, Konversionen vom Islam weg jedoch mit der Todesstrafe belegte. Durch Heirat mit Nichtmandäern (auch Zwangsheirat) verlieren Mandäer ihre Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft.
Die Priesterschaft ist hierarchisch unterteilt in Tarmide (Jünger), Šganda (Diakone) und Ganzbare (Schatzmeister = Bischöfe); Oberhaupt ist der Ris Ama (wörtl.: Haupt des Volkes). Heute sind die oberen hierarchischen Ränge teilweise unbesetzt, da die meisten Mandäer im Exil außerhalb ihres traditionellen Siedlungsgebietes zerstreut leben.
Die mandäischen Gotteshäuser, oder Mašk(i)na genannt, sind klein und ähneln den orientalisch-christlichen Kirchen, jedoch haben sie keinen Glockenturm. Sie müssen in der Nähe von fließenden Gewässern stehen, besitzen aber auch einen Taufteich vor dem Gebäude und sind umfriedet. Ihre architektonische Form gliedert sich in drei Grade der Heiligkeit. In das Innerste dieser Gotteshäuser hat nur die Priesterschaft Einlass. Die Gläubigen (Frauen wie Männer) verweilen stehend im Narthex (Vorraum).
Das heilige Buch der Mandäer ist das Sidra Rabba (wörtl.: Große Ordnung; auch Ginza, Schatz, genannt). Auszug nach Lidzbarski:
„Wenn Johannes in jenem Zeitalter Jerusalems lebt, den Jordan nimmt und die Taufe vollzieht, kommt Jesus Christus, geht in Demut einher, empfängt die Taufe des Johannes und wird durch die Weisheit des Johannes weise. Dann aber verdreht er die Rede des Johannes, verändert die Taufe im Jordan und predigt Frevel und Trug in der Welt. Christus wird die Völker spalten, die zwölf Verführer ziehen in der Welt umher. In jenem Zeitalter bewährt euch, ihr Wahrhaftigen.“
Das Sidra Rabba bzw. Ginza ist in zwei Teile unterteilt; der Rechte Ginza enthält mythologische, kosmologische und moralische Traktate, der Linke Ginza Hymnen und Lieder über das Schicksal der Seele. Erzählungen über Johannes den Täufer enthält das Johannesbuch (auch Königsbuch genannt). Das Gebetbuch der Mandäer ist das Qolasta, das Liturgien für Taufe und Seelenmesse enthält.
Gegenwart
Im südlichen Irak und im angrenzenden Iran (Provinz Chuzestan) leben heute noch einige tausend oder zehntausend Mandäer. Genaue Statistiken sind aufgrund der Kriegsereignisse der vergangenen Jahrzehnte nicht verfügbar. Von einigen islamischen Gelehrten werden sie mit den Sabiern identifiziert und so als Buchreligion anerkannt, weshalb sie unter islamischer Herrschaft nach dem Gesetz (Scharia) eine relativ geschützte religiöse Minderheit (Dhimma-Status) waren und ihren Glauben in bestimmten Grenzen frei ausüben konnten. Andererseits waren sie durch das islamische Familien- und Zivilrecht massiven Diskriminierungen ausgesetzt. Für die Befreiung vom Dienst an der Waffe, die Muslimen nicht erlaubt war, mussten sie eine Sondersteuer (Dschizya) zahlen.
Die Mandäer gehören, nicht zuletzt aufgrund ihrer traditionellen Berufe (vor allem Gold- und Silberschmied sowie Juwelier, aber auch andere Handwerke), im Irak zur oberen Mittelschicht. Unter dem Baath-Regime von Saddam Hussein genossen religiöse Minderheiten theoretisch staatlichen Schutz. Mandäer kamen vor allem ab Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Aufstandsbekämpfung des Regimes im Südirak (nach der Niederschlagung der Revolten nach dem Zweiten Golfkrieg 1991) unter Druck. Nach dem Sturz des Regimes 2003 verschlimmerte sich ihre Lage massiv, da sie wie auch andere Minderheiten zum Ziel islamistischer Extremisten wurden. Nach einem Bericht der BBC im März 2007 fürchten die Führer der Gemeinschaft ihre Ausrottung im Irak. Es seien nur noch etwa 5.000 Mandäer im Irak übrig.
Mittlerweile sollen ca. 15.000 Mandäer in Europa (davon ca. 2.200 in Deutschland), 2.000 in den USA, 1.200 in Kanada und 5.000 in Australien leben. Hinzu kommen mandäische Flüchtlinge in Syrien und Jordanien sowie im Jemen, Thailand, Ägypten und dem Libanon.
Eine bedeutende Auslandsgemeinde, die sich um Erhalt und Förderung der mandäischen Sprache bemüht und Texte in Originalsprache herausgibt, lebt in Australien. Eine weitere Gemeinde mit eigenem Mandi (eingeweiht 2003, das einzige seiner Art in Europa) befindet sich in Schweden (Stockholm). In Deutschland existiert eine Gemeinde in Nürnberg (Mandäischer Verein in Nürnberg/Franken e. V. bzw. Gesamtverein der Mandäer – Deutschland e. V.) und eine weitere in München (Mandäer in Deutschland in München e. V.).
Mandäische Schriften
Literatur
- : The Mandaeans: Ancient Texts and Modern People. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-515385-5.
- Jorunn Jacobsen Buckley: Mandeans. IV: Community in Iran. In: Encyclopædia Iranica.
- Rudolf Bultmann: Die Bedeutung der neuerschlossenen mandäischen und manichäischen Quellen für das Verständnis des Johannesevangeliums. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1973.
- : The Mandaeans of Iraq and Iran: Their Cults, Customs, Magic Legends, and Folklore. Nachdruck, Gorgias Press, Piscataway (New Jerey), 2002, ISBN 1-931956-49-9. Nachdruck: Brill, Leiden 1962.
- Ethel Stefana Drower: The Haran Gawaita and the Baptism of Hibil-Ziwa: the Mandaic text (= Studi e testi. Band 176). Biblioteca apostolica vaticana, Vatikan 1953.
- : Die Mandäer. In: Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland (Loseblattwerk mit jährlich vier Ergänzungslieferungen). Landsberg/München 1997ff (13. EL 2006, VI-2)
- : Die Berührungspunkte zwischen Gnosis und Judentum und ihre Widerspiegelungen in den authentischen Briefen des Paulus. Magisterarbeit, Universität Tartu 2004, ([3] auf dspace.ut.ee) hier S. 151–157
- Ginzā. Der Schatz oder Das große Buch der Mandäer. In: Mark Lidzbarski (Hrsg.): Quellen der Religionsgeschichte. Band 13, Gruppe 4. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-54123-6 (Nachdruck der Ausgabe: Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen / Hinrichs, Leipzig 1925).
- Mark Lidzbarski (Hrsg.): Mandäische Liturgien. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1970, ISBN 3-525-82017-8 (Nachdruck der Ausgabe Berlin 1920).
- Mark Lidzbarski: Das Johannesbuch der Mandäer. Töpelmann, Gießen 1915, Nachdruck 1966. Neuauflage: de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-175742-1.
- : Mandeans. I: History. In: Encyclopædia Iranica.
- : Und das Leben ist siegreich! Mandäische und samaritanische Literatur (= Mandäistische Forschungen 1). Hrsg. von Rainer Voigt. Harrassowitz, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05178-1.
- Gabriele Mayer: Und das Leben ist siegreich. Ein Kommentar zu den Kapiteln 18 - 33 des Johannesbuches der Mandäer: Der Traktat über Johannes den Täufer. Dissertationsschrift, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg 1996 ([4] auf archiv.ub.uni-heidelberg.de)
- Caroline Nik Nafs: Die Mandäer Irans. Kulturelle und religiöse Identität einer Minderheit im Wandel. Dissertationsschrift, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg 2010 ([5] auf d-nb.info)
- : Faith under fire: Iraq war threatens extinction for ancient religious group. The Advocate of Stamford, Connecticut. Ausgabe vom 10. Februar 2007, S. A12 (Associated-Press-Artikel).
- Julius Heinrich Petermann: Ginza Rabba: The Great Treasure of the Mandaeans, commonly called “The book of Adam,” the Mandaeans’ work of highest authority. Nachdruck des Thesaurus s. Liber Magni. Gorgias Press, Piscataway, NJ 2007, ISBN 978-1-59333-525-0.
- Kurt Rudolph: Die Mandäer
- Teil 1: Prolegomena: Das Mandäerproblem (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testamentes, N.F. 56). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1960.
- Teil 2: Der Kult (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testamentes, N.F. 57). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961.
- Kurt Rudolph: Die Religion der Mandäer. In: Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der Mandäer (= Die Religionen der Menschheit. Band 10/2). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1970, S. 406–462.
- : Maşbūtā. Studies in the Ritual of the Mandæan Baptism. Uppsala 1958.
- Eric Segelberg: The Ordination of the Mandæan tarmida and its Relation to Jewish and Early Christian Ordination Rites. In: Frank Leslie Cross (Hrsg.): Studia patristica, Band 10: Papers presented to the Fifth International Conference on Patristic Studies held in Oxford 1967 (= Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 107). de Gruyter, Berlin 1970.
- Eric Segelberg: Trāşa d-Tāga d-Śiślām Rabba: Studies in the rite called the Coronation of Śiślām Rabba. In: Rudolf Macuch (Hrsg.): Zur Sprache und Literatur der Mandäer (= Studia Mandaica 1). de Gruyter, Berlin / New York 1976, ISBN 3-11-004838-8.
- Eric Segelberg: Zidqa Brika and the Mandæan Problem. In: Geo Widengren, David Hellholm (Hrsg.): Procceedings of the International Colloquium on Gnosticism: Stockholm, August 20–25, 1973. Almqvist & Wiksell international, Stockholm 1977, ISBN 91-7402-025-0.
- Eric Segelberg: The pihta and mambuha Prayers. To the Question of the Liturgical Development amnong the Mandæans. In: Barbara Aland (Hrsg.): Gnosis. Festschrift für Hans Jonas. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 1978, ISBN 3-525-58111-4.
- Eric Segelberg: Mandæan – Jewish – Christian. How does the Mandæan tradition relate to Jewish and Christian tradition? In: Eric Segelberg: Gnostica – Mandaica – Liturgica (= Acta Universitatis Upsaliensis. Historia Religionum 11). Universität Uppsala 1990, ISBN 91-554-2667-0.
- Geo Widengren (Hrsg.): Der Manichäismus (= Wege der Forschung, Band 168). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-534-04116-X.
- Geo Widengren (Hrsg.): Der Mandäismus (= Wege der Forschung, Band 167). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-04115-1.
- Edwin M. Yamauchi: Gnostic Ethics and Mandaean Origins. Nachdruck, Gorgias Press, Piscataway, New Jersey 2004, ISBN 1-931956-85-5.
- : Das Mandäerproblem im Lichte des frühen syrischen Christentums. In: Gerd Lüdemann: Studien zur Gnosis. Lang, Frankfurt/Main 1999, ISBN 3-631-34331-0.
Weblinks
- Mandaean Associations Union (englisch)
- Ginzā (1925)
- Das Johannesbuch (Draša d-Iahia): Text und Übersetzung (1905)
- Mandaïsche Liturgien (1925)
- Horst Blümel: Die Mandäer – Das religiöse Erbe von Johannes dem Täufer. Deutschlandfunk-Sendung „Tag für Tag“, 24. November 2015
- Bernd-Uwe Gutknecht: Die Mandäer - Die Erben von Johannes dem Täufer Bayern 2 Radiowissen. Ausstrahlung am 14. September 2022. (Podcast)
Einzelnachweise
- Jaan Lahe: Die Berührungspunkte zwischen Gnosis und Judentum und ihre Widerspiegelungen in den authentischen Briefen des Paulus. Magisterarbeit, Universität Tartu 2004, ([1] auf dspace.ut.ee) hier S. 151–157
- Kurt Rudolph: Die Mandäer. I. Prolegomena: Das Mandäerproblem. 1960 (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments; N. F. H. 56 u. 57) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1960/61, S. 80 f.
- Kurt Rudolph: Die Gnosis - Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion. Koehler & Amelang, Leipzig / Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-52154-5 (Digitalisat); 3. Auflage Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990, ISBN 3-8252-1577-6, S. 381 f.
- Kurt Rudolph: Die Mandäer. I, S. 66 ff.
- Die Mandäer. Angehöriger des Täufers Johannes. Gesamtverein der Mandäer- Deutschland ([2] auf www.religion.info) hier S. 1
- Inga Rogg: Gewaltlos im Zweistromland. Die Mandäer sehen sich als Ureinwohner des Iraks, müssen aber um ihr Überleben fürchten. In: Neue Zürcher Zeitung, 2. Dezember 2016, S. 7 (www.nzz.ch, 3. Dezember 2016).
- Sevil Hosseini: Die Rechtsstellung religiöser Minderheiten im Iran: Minderheitenschutz im Spannungsfeld zwischen Völkerrecht, islamischem Recht und dem Recht der Islamischen Republik Iran. Bd. 33 Schriftenreihe der Europäischen Akademie Bozen, Bereich "Minderheiten und Autonomien" (EURAC), Nomos Verlag, Baden-Baden 2020, ISBN 978-3-84529-554-1, S. 188–190
- Karlos Zurutuza: The Ancient Wither in New Iraq. IPS-Inter Press Service, 29. Januar 2012, abgerufen am 15. Februar 2016.
- Mary Kreutzer: Mandäer auf der Flucht: „In Bagdad haben sie schon unsere Gräber geschaufelt.“ In: Die Presse, Ausgabe vom 21. Juni 2009.
- Angus Crawford: Iraq’s Mandaeans ‘face extinction’; BBC, 4. März 2007.
- Verschiedene Gemeinschaften / neuere religiöse Bewegungen, in: Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V. (Abkürzung: REMID), abgerufen am 9. Oktober 2016
- The Mandaean Associations Union: Mandaean Human Rights Annual Report, November 2009 ( des vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 459 kB), S. 4.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Mandäer, Was ist Mandäer? Was bedeutet Mandäer?
Die Mandaer von mandaisch ࡌࡀࡍࡃࡀ aramaisch מנדע manda Erkenntnis sind Angehorige einer monotheistischen ethnoreligiosen Gemeinschaft mit etwa 100 000 Anhangern die nicht Jesus sondern Johannes den Taufer als Reformator der judischen Religion ansehen und Jesus als falschen Propheten ansehen Symbol der Mandaer ist das Darfash ein Kreuz mit weisser Taufrobe und Myrtenzweig Die Sakralsprache das Mandaische ist eine ostaramaische Sprache Sie wird in einer eigenen Variante der neu aramaischen Schrift neben den christlich syrischen Schriften Serto Estrangelo und Ostsyrisch der mandaischen Schrift geschrieben Die Mandaistik ist die wissenschaftliche Disziplin die sich mit dem Studium der Sprache sowie der geistigen und materiellen Kultur der Mandaer beschaftigt BezeichnungDie Mandaer werden in einigen Texten auch Nazoraer genannt von ostaramaisch נצר bewachen beobachten wohl Leute die bestimmte Riten beachten Diese Bezeichnung ist teilweise auf fromme Mandaer nicht jedoch die Priester allein beschrankt Diese Nazoraer sprechen die alte semitische Sprache des Aramaischen Sie sind nicht zu verwechseln mit den aramaischsprachigen Christen deren konfessionsubergreifende Selbstbezeichnung ebenfalls Nazoraer im Sinne von Nazarener nach Jesus von Nazareth ist Seit islamischer Zeit findet sich als Fremdbezeichnung auch Sabier arabisch wohl von reichsaramaisch סבא taufen eine Benennung die im Koran fur eine zu tolerierende Buchreligion gebraucht wird In alterer Literatur werden sie auch als Johannes Christen bezeichnet da ihr Messias Johannes der Taufer sei Theologische UrsprungeJaan Lahe argumentiert dass der Mandaismus als eine vorchristliche Religion Gemeinsamkeiten mit dem Zoroastrismus und dem Judentum aufweise Der mandaische Glaube ist von einem stark dualistisch gefarbten Theismus von strengen Reinheitsvorschriften einer komplexen Mythologie und der Ablehnung von Askese gepragt Ferner weisen sprachliche Elemente der mandaischen Sprache und mandaische Bezuge zu Ritualen und Geboten des Judentums etwa Waschungs und Taufrituale Reinheitsgebote in den Bereich einer haretischen judisch gnostischen Sekte Nach Kurt Rudolph 1960 1961 sind die Mandaer eine gnostische Sekte die eine starke Beziehung hinsichtlich ihrer Gotterwelt zum Judentum aufweist Im Zentrum aller Rituale steht fliessendes Wasser das als lebendig und dem Himmel entsprungen gilt Das zentrale Ritual der endogamen Gemeinschaft ist von daher die Flusstaufe die jederzeit stattfinden kann und der Sundenvergebung dient GeschichteDie Mandaer gehen vermutlich auf die Tauferbewegung in judischen und judenchristlichen Sekten besonders Elkesaiten zuruck die zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments in Palastina und Syrien existierten Zeitweilig ging die Forschung Kurt Rudolph und Rudolf Bultmann von einer Entstehung der mandaischen Religion unabhangig vom Christentum und Emigration einer schon entwickelten mandaischen Gemeinde im 1 oder 2 Jahrhundert n Chr uber Syrien in den Irak aus In dieser Phase der Mandaerforschung wurde die Entstehung zum Teil sogar bis ins 1 Jahrhundert v Chr datiert Solche Fruhdatierungen haben sich jedoch als nicht haltbar erwiesen Vielmehr ist der heutige Forschungsstand dass man erst nach Verschmelzung einer zugewanderten Gruppe von Gnostikern mit Teilen der einheimischen Bevolkerung im Sudirak vom Mandaismus sprechen kann Das gnostische Element entspricht weitgehend einem gnostischen Christentum das in Nordsyrien und Mesopotamien Zweistromland vor der Eingliederung in die byzantinische Reichskirche vorherrschend war Auch die Ablehnung des Christentums richtet sich vor allem gegen Vorstellungen die in dieser Region erst in byzantinischer Zeit feststellbar sind sodass vermutet wird dass die wohl zwischen Mitte des 2 Jahrhunderts und Mitte des 3 Jahrhunderts zugewanderten Gnostiker eine haretische Gruppe des Christentums darstellten Als schriftliche Quelle und Beleg fur die Wanderung der Mandaer steht nur die stark stilisierte Harran Gawaitha Legende zur Verfugung deren Entstehung jedoch recht spat anzusetzen ist Anfang des 20 Jahrhunderts vermuteten Heinrich Weinel Eduard Norden und noch Richard Reitzenstein dass die Geburtsgeschichte des Taufers beim Evangelisten Lukas und den Mandaern von fruheren Taufergruppen ubernommen worden seien Doch hat die Analyse der Texte durch Kurt Rudolph gezeigt dass die Jungerschaft Johannes des Taufers keinerlei Beziehung zu den Mandaern hatte Vielmehr sind lediglich in spaten mandaischen Texten einige Motive aus christlichen Quellen Name und hohes Alter der Eltern Tempelbesuch des Zacharias Namensgebung mit einer neuen mandaischen Kindheitsgeschichte des Johannes verbunden worden Vor Entdeckung des Mani Kodexes glaubte man der Vater des Religionsstifters Mani sei Angehoriger der urmandaischen Taufergruppe gewesen Heute weiss man dass es sich dabei um die nicht mit dieser Gruppe identischen Elkesaiten handelte GlaubeIn der iranischen Stadt Ahvaz fuhren die Mitglieder der mandaischen Gemeinde jedes Jahr anlasslich der Geburt ihres ersten Propheten Adam am Fluss Karun Gebete und Taufen durch Mandaer in Taufroben am Beginn des Taufrituals am Sonntagmorgen in Ahvaz Iran Spirituelles System Der synkretistische Glaube der Mandaer enthalt judische christliche und gnostische Elemente Johannes der Taufer wird als Reformator ihrer Religion angesehen Jesus hingegen als falscher Prophet Johannes taufte nicht nur Jesus sondern auch den mandaischen Erloser Manda d Haije Erkenntnis des Lebens Dieser wurde vom obersten Gott auf die vom gefallenen Demiurgen Ptahil geschaffene Erde Tibil gesandt um dem fleischlichen Adam Adam pagria und dessen Gattin Hawa die Offenbarung uber ihre Herkunft zu bringen damit sie durch wahres Wissen zur Erlosung finden Nach der Erschaffung der Welt unternahm er eine Hollenfahrt um die bosen Machte zu uberwinden und zu fesseln siehe hierzu Hollenfahrt Christi Manda d Haije hilft den Seelen der Toten bei ihrem Aufstieg in die Lichtwelt bei der sie die von Damonen bewachten Wachstationen durchqueren mussen Bei der Schopfung liess sich Ptahil von der Damonin Ruha der Entsprechung zum christlichen Heiligen Geist helfen Am Ende der Tage wird Hibil der himmlische Abel als Lichtgestalt der oft mit Manda d Haije gleichgesetzt wird alle frommen Seelen aus der Unterwelt Ur erlosen ebenso Ptahil und seinen Vater Abathur Religiose Regeln Grundsakramente der Mandaer sind die Erlosung durch wiederholte Taufe die in sonntaglichen Gottesdiensten und bei besonderen Anlassen Hochzeit Geburt Tod in fliessendem Wasser zumeist im sog Mandi Becken stattfindet und die nicht offentliche Toten und Seelenmesse die dem Aufstieg der Seele dienen soll und zusammen mit der Taufe Voraussetzung fur deren Erlosung bildet Zu den Riten gehort auch eine kultische Mahlzeit Abendmahl bestehend aus Brot Pita und einem Trank aus konsekriertem Wasser Mambuha Dieses wird vom Priester stehend bereitet und von den Glaubigen genommen Taufe und Mahl weisen etliche Parallelen zum syrisch christlichen Ritus auf und gehen auf gemeinsame Wurzeln zuruck Untersagt war neben den verbotenen Handlungen aus den Zehn Geboten jede Form von Selbstverstummelung einschliesslich der Beschneidung freiwillige sexuelle Askese und das Trinken von Alkohol Ehe und Familie sind wichtige moralische Aufgaben Mandaer essen keine weiblichen Tiere die gebaren Das Essen von Tieren mit einem Schwanz ist untersagt z B Kuhe Pferde Huhner durfen gegessen werden da sie Eier legen Glaubensgemeinschaft Priesterschaft Die Zugehorigkeit zur mandaischen Religionsgemeinschaft ist heute ethnisch begrundet Konvertiten werden nicht aufgenommen Dies war jedoch nach den Quellen in vorislamischer Zeit anders Das Verbot mag daher eine Reaktion auf die islamische Umwelt sein die Konversionen zum Islam forderte Konversionen vom Islam weg jedoch mit der Todesstrafe belegte Durch Heirat mit Nichtmandaern auch Zwangsheirat verlieren Mandaer ihre Zugehorigkeit zur Religionsgemeinschaft Die Priesterschaft ist hierarchisch unterteilt in Tarmide Junger Sganda Diakone und Ganzbare Schatzmeister Bischofe Oberhaupt ist der Ris Ama wortl Haupt des Volkes Heute sind die oberen hierarchischen Range teilweise unbesetzt da die meisten Mandaer im Exil ausserhalb ihres traditionellen Siedlungsgebietes zerstreut leben Die mandaischen Gotteshauser oder Mask i na genannt sind klein und ahneln den orientalisch christlichen Kirchen jedoch haben sie keinen Glockenturm Sie mussen in der Nahe von fliessenden Gewassern stehen besitzen aber auch einen Taufteich vor dem Gebaude und sind umfriedet Ihre architektonische Form gliedert sich in drei Grade der Heiligkeit In das Innerste dieser Gotteshauser hat nur die Priesterschaft Einlass Die Glaubigen Frauen wie Manner verweilen stehend im Narthex Vorraum Das heilige Buch der Mandaer ist das Sidra Rabba wortl Grosse Ordnung auch Ginza Schatz genannt Auszug nach Lidzbarski Wenn Johannes in jenem Zeitalter Jerusalems lebt den Jordan nimmt und die Taufe vollzieht kommt Jesus Christus geht in Demut einher empfangt die Taufe des Johannes und wird durch die Weisheit des Johannes weise Dann aber verdreht er die Rede des Johannes verandert die Taufe im Jordan und predigt Frevel und Trug in der Welt Christus wird die Volker spalten die zwolf Verfuhrer ziehen in der Welt umher In jenem Zeitalter bewahrt euch ihr Wahrhaftigen Das Sidra Rabba bzw Ginza ist in zwei Teile unterteilt der Rechte Ginza enthalt mythologische kosmologische und moralische Traktate der Linke Ginza Hymnen und Lieder uber das Schicksal der Seele Erzahlungen uber Johannes den Taufer enthalt das Johannesbuch auch Konigsbuch genannt Das Gebetbuch der Mandaer ist das Qolasta das Liturgien fur Taufe und Seelenmesse enthalt GegenwartIm sudlichen Irak und im angrenzenden Iran Provinz Chuzestan leben heute noch einige tausend oder zehntausend Mandaer Genaue Statistiken sind aufgrund der Kriegsereignisse der vergangenen Jahrzehnte nicht verfugbar Von einigen islamischen Gelehrten werden sie mit den Sabiern identifiziert und so als Buchreligion anerkannt weshalb sie unter islamischer Herrschaft nach dem Gesetz Scharia eine relativ geschutzte religiose Minderheit Dhimma Status waren und ihren Glauben in bestimmten Grenzen frei ausuben konnten Andererseits waren sie durch das islamische Familien und Zivilrecht massiven Diskriminierungen ausgesetzt Fur die Befreiung vom Dienst an der Waffe die Muslimen nicht erlaubt war mussten sie eine Sondersteuer Dschizya zahlen 1881 1964 auch Kanzfra Dakhayyel Eydan ein mandaischer Priester Die Mandaer gehoren nicht zuletzt aufgrund ihrer traditionellen Berufe vor allem Gold und Silberschmied sowie Juwelier aber auch andere Handwerke im Irak zur oberen Mittelschicht Unter dem Baath Regime von Saddam Hussein genossen religiose Minderheiten theoretisch staatlichen Schutz Mandaer kamen vor allem ab Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Aufstandsbekampfung des Regimes im Sudirak nach der Niederschlagung der Revolten nach dem Zweiten Golfkrieg 1991 unter Druck Nach dem Sturz des Regimes 2003 verschlimmerte sich ihre Lage massiv da sie wie auch andere Minderheiten zum Ziel islamistischer Extremisten wurden Nach einem Bericht der BBC im Marz 2007 furchten die Fuhrer der Gemeinschaft ihre Ausrottung im Irak Es seien nur noch etwa 5 000 Mandaer im Irak ubrig Mittlerweile sollen ca 15 000 Mandaer in Europa davon ca 2 200 in Deutschland 2 000 in den USA 1 200 in Kanada und 5 000 in Australien leben Hinzu kommen mandaische Fluchtlinge in Syrien und Jordanien sowie im Jemen Thailand Agypten und dem Libanon Eine bedeutende Auslandsgemeinde die sich um Erhalt und Forderung der mandaischen Sprache bemuht und Texte in Originalsprache herausgibt lebt in Australien Eine weitere Gemeinde mit eigenem Mandi eingeweiht 2003 das einzige seiner Art in Europa befindet sich in Schweden Stockholm In Deutschland existiert eine Gemeinde in Nurnberg Mandaischer Verein in Nurnberg Franken e V bzw Gesamtverein der Mandaer Deutschland e V und eine weitere in Munchen Mandaer in Deutschland in Munchen e V Mandaische Schriften Hauptartikel Liste der mandaischen SchriftzeugnisseLiteratur The Mandaeans Ancient Texts and Modern People Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 515385 5 Jorunn Jacobsen Buckley Mandeans IV Community in Iran In Encyclopaedia Iranica Rudolf Bultmann Die Bedeutung der neuerschlossenen mandaischen und manichaischen Quellen fur das Verstandnis des Johannesevangeliums Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1973 The Mandaeans of Iraq and Iran Their Cults Customs Magic Legends and Folklore Nachdruck Gorgias Press Piscataway New Jerey 2002 ISBN 1 931956 49 9 Nachdruck Brill Leiden 1962 Ethel Stefana Drower The Haran Gawaita and the Baptism of Hibil Ziwa the Mandaic text Studi e testi Band 176 Biblioteca apostolica vaticana Vatikan 1953 Die Mandaer In Handbuch der Religionen Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland Loseblattwerk mit jahrlich vier Erganzungslieferungen Landsberg Munchen 1997ff 13 EL 2006 VI 2 Die Beruhrungspunkte zwischen Gnosis und Judentum und ihre Widerspiegelungen in den authentischen Briefen des Paulus Magisterarbeit Universitat Tartu 2004 3 auf dspace ut ee hier S 151 157 Ginza Der Schatz oder Das grosse Buch der Mandaer In Mark Lidzbarski Hrsg Quellen der Religionsgeschichte Band 13 Gruppe 4 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 54123 6 Nachdruck der Ausgabe Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Hinrichs Leipzig 1925 Mark Lidzbarski Hrsg Mandaische Liturgien Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1970 ISBN 3 525 82017 8 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1920 Mark Lidzbarski Das Johannesbuch der Mandaer Topelmann Giessen 1915 Nachdruck 1966 Neuauflage de Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 175742 1 Mandeans I History In Encyclopaedia Iranica Und das Leben ist siegreich Mandaische und samaritanische Literatur Mandaistische Forschungen 1 Hrsg von Rainer Voigt Harrassowitz Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 447 05178 1 Gabriele Mayer Und das Leben ist siegreich Ein Kommentar zu den Kapiteln 18 33 des Johannesbuches der Mandaer Der Traktat uber Johannes den Taufer Dissertationsschrift Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Heidelberg 1996 4 auf archiv ub uni heidelberg de Caroline Nik Nafs Die Mandaer Irans Kulturelle und religiose Identitat einer Minderheit im Wandel Dissertationsschrift Otto Friedrich Universitat Bamberg Bamberg 2010 5 auf d nb info Faith under fire Iraq war threatens extinction for ancient religious group The Advocate of Stamford Connecticut Ausgabe vom 10 Februar 2007 S A12 Associated Press Artikel Julius Heinrich Petermann Ginza Rabba The Great Treasure of the Mandaeans commonly called The book of Adam the Mandaeans work of highest authority Nachdruck des Thesaurus s Liber Magni Gorgias Press Piscataway NJ 2007 ISBN 978 1 59333 525 0 Kurt Rudolph Die Mandaer Teil 1 Prolegomena Das Mandaerproblem Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testamentes N F 56 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1960 Teil 2 Der Kult Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testamentes N F 57 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1961 Kurt Rudolph Die Religion der Mandaer In Die Religionen Altsyriens Altarabiens und der Mandaer Die Religionen der Menschheit Band 10 2 Kohlhammer Stuttgart u a 1970 S 406 462 Masbuta Studies in the Ritual of the Mandaean Baptism Uppsala 1958 Eric Segelberg The Ordination of the Mandaean tarmida and its Relation to Jewish and Early Christian Ordination Rites In Frank Leslie Cross Hrsg Studia patristica Band 10 Papers presented to the Fifth International Conference on Patristic Studies held in Oxford 1967 Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 107 de Gruyter Berlin 1970 Eric Segelberg Trasa d Taga d Sislam Rabba Studies in the rite called the Coronation of Sislam Rabba In Rudolf Macuch Hrsg Zur Sprache und Literatur der Mandaer Studia Mandaica 1 de Gruyter Berlin New York 1976 ISBN 3 11 004838 8 Eric Segelberg Zidqa Brika and the Mandaean Problem In Geo Widengren David Hellholm Hrsg Procceedings of the International Colloquium on Gnosticism Stockholm August 20 25 1973 Almqvist amp Wiksell international Stockholm 1977 ISBN 91 7402 025 0 Eric Segelberg The pihta and mambuha Prayers To the Question of the Liturgical Development amnong the Mandaeans In Barbara Aland Hrsg Gnosis Festschrift fur Hans Jonas Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 58111 4 Eric Segelberg Mandaean Jewish Christian How does the Mandaean tradition relate to Jewish and Christian tradition In Eric Segelberg Gnostica Mandaica Liturgica Acta Universitatis Upsaliensis Historia Religionum 11 Universitat Uppsala 1990 ISBN 91 554 2667 0 Geo Widengren Hrsg Der Manichaismus Wege der Forschung Band 168 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 ISBN 3 534 04116 X Geo Widengren Hrsg Der Mandaismus Wege der Forschung Band 167 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 ISBN 3 534 04115 1 Edwin M Yamauchi Gnostic Ethics and Mandaean Origins Nachdruck Gorgias Press Piscataway New Jersey 2004 ISBN 1 931956 85 5 Das Mandaerproblem im Lichte des fruhen syrischen Christentums In Gerd Ludemann Studien zur Gnosis Lang Frankfurt Main 1999 ISBN 3 631 34331 0 WeblinksCommons Mandaismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mandaean Associations Union englisch Ginza 1925 Das Johannesbuch Drasa d Iahia Text und Ubersetzung 1905 Mandaische Liturgien 1925 Horst Blumel Die Mandaer Das religiose Erbe von Johannes dem Taufer Deutschlandfunk Sendung Tag fur Tag 24 November 2015 Bernd Uwe Gutknecht Die Mandaer Die Erben von Johannes dem Taufer Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 14 September 2022 Podcast EinzelnachweiseJaan Lahe Die Beruhrungspunkte zwischen Gnosis und Judentum und ihre Widerspiegelungen in den authentischen Briefen des Paulus Magisterarbeit Universitat Tartu 2004 1 auf dspace ut ee hier S 151 157 Kurt Rudolph Die Mandaer I Prolegomena Das Mandaerproblem 1960 Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments N F H 56 u 57 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1960 61 S 80 f Kurt Rudolph Die Gnosis Wesen und Geschichte einer spatantiken Religion Koehler amp Amelang Leipzig Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1977 ISBN 3 525 52154 5 Digitalisat 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 ISBN 3 8252 1577 6 S 381 f Kurt Rudolph Die Mandaer I S 66 ff Die Mandaer Angehoriger des Taufers Johannes Gesamtverein der Mandaer Deutschland 2 auf www religion info hier S 1 Inga Rogg Gewaltlos im Zweistromland Die Mandaer sehen sich als Ureinwohner des Iraks mussen aber um ihr Uberleben furchten In Neue Zurcher Zeitung 2 Dezember 2016 S 7 www nzz ch 3 Dezember 2016 Sevil Hosseini Die Rechtsstellung religioser Minderheiten im Iran Minderheitenschutz im Spannungsfeld zwischen Volkerrecht islamischem Recht und dem Recht der Islamischen Republik Iran Bd 33 Schriftenreihe der Europaischen Akademie Bozen Bereich Minderheiten und Autonomien EURAC Nomos Verlag Baden Baden 2020 ISBN 978 3 84529 554 1 S 188 190 Karlos Zurutuza The Ancient Wither in New Iraq IPS Inter Press Service 29 Januar 2012 abgerufen am 15 Februar 2016 Mary Kreutzer Mandaer auf der Flucht In Bagdad haben sie schon unsere Graber geschaufelt In Die Presse Ausgabe vom 21 Juni 2009 Angus Crawford Iraq s Mandaeans face extinction BBC 4 Marz 2007 Verschiedene Gemeinschaften neuere religiose Bewegungen in Religionswissenschaftlicher Medien und Informationsdienst e V Abkurzung REMID abgerufen am 9 Oktober 2016 The Mandaean Associations Union Mandaean Human Rights Annual Report November 2009 Memento des Originals vom 31 Januar 2012 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF 459 kB S 4 Normdaten Sachbegriff GND 4168763 2 GND Explorer lobid OGND AKS