Dieser Artikel behandelt den englischen König Richard Löwenherz Zur Fernsehserie siehe Richard Löwenherz Fernsehserie un
Richard Löwenherz

Richard Löwenherz (französisch Richard Cœur de Lion, englisch Richard the Lionheart; * 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Châlus) war von 1189 bis zu seinem Tod als Richard I. König von England.
Richards Lebensjahre bis zu seinem Regierungsantritt waren von Konflikten mit seinem Vater Heinrich II. und mit seinen Brüdern um das Erbe überschattet. Erst durch den Tod seines älteren Bruders Heinrich und ein Bündnis mit dem französischen König Philipp II. konnte er sich den englischen Königsthron sichern. Sein ererbter Herrschaftskomplex, das „angevinische Reich“, umfasste neben England die Normandie und weite Teile Westfrankreichs. Als Herrscher musste Richard ein wirtschaftlich und kulturell sehr heterogenes Konglomerat unterschiedlicher Territorien zusammenhalten. Während seiner Regierungszeit hielt er sich insgesamt nur sechs Monate in England auf.
Auf einem gemeinsam mit Philipp unternommenen Kreuzzug, der heute als Dritter Kreuzzug gezählt wird, eroberte Richard 1191 Zypern. Dann setzte er ins Heilige Land über, wo er erfolgreich die bereits zwei Jahre andauernde Belagerung Akkons beendete. Das eigentliche Ziel des Unternehmens, die Rückeroberung Jerusalems, konnte jedoch nicht erreicht werden. Noch auf dem Kreuzzug kam es zwischen Richard und dem französischen König zum Zerwürfnis. Während seiner Rückkehr auf dem Landweg wurde Richard 1192 vom österreichischen Herzog Leopold V., mit dem er sich gleichfalls überworfen hatte, festgesetzt und Kaiser Heinrich VI. übergeben. Damit rächte sich Leopold für eine Verletzung der Ehre (honor), die ihm der englische König während des Kreuzzugs zugefügt hatte. Rund 14 Monate verbrachte Richard in der Region am Oberrhein in Gefangenschaft. Der französische König nutzte dies aus und eroberte eine Reihe von Burgen und Gebieten. Für Richards Freilassung musste aus dem ganzen angevinischen Reich die enorme Summe von 100.000 Mark Silber durch Besitzverkauf und besondere Besteuerung beschafft werden. Den Ertrag verwendete Heinrich VI. vor allem zur Finanzierung der Eroberung Siziliens. Nach seiner Freilassung versuchte Richard, die von Philipp II. besetzten Gebiete zurückzuerobern. Er starb kinderlos bereits am 6. April 1199 bei der Belagerung der Burg Châlus-Chabrol bei Limoges.
Richards Bild als idealer Ritter und tatkräftiger König ist bis in die Gegenwart in Literatur, Musik und darstellender Kunst legendenhaft verklärt worden. Die zeitgenössische Legendenbildung wurde vor allem vom Dritten Kreuzzug inspiriert. Im 16. Jahrhundert wurde dieser Stoff mit den Geschichten um den englischen Dieb Robin Hood verwoben. Zu einer völlig anderen Einschätzung gelangten die Historiker im protestantischen Großbritannien ab dem 18. Jahrhundert; für sie war Richard ein verantwortungsloser und egoistischer Monarch, der das Inselreich vernachlässigt habe. In der breiteren Öffentlichkeit hingegen galt er ab dem 19. Jahrhundert als ein Symbol nationaler Größe. Die neuere Forschung bemüht sich um ein differenzierteres Bild, wobei die Tendenz zu einer positiven Einschätzung überwiegt.
Leben
Herkunft und Jugend
Richard Löwenherz entstammte dem adligen Geschlecht der Plantagenets. Dieser Name wurde jedoch als Dynastiebezeichnung erst ab dem 15. Jahrhundert verwendet, erstmals 1460 durch Herzog Richard von York. Er geht auf König Richards Großvater Gottfried V. zurück, der Graf von Anjou, Tours und Maine war. Der Legende nach trug er einen Ginsterbusch (planta genista) als Helmzier oder pflanzte in seinen Ländereien Ginsterbüsche zum Sichtschutz bei der Jagd.
Der englische König Heinrich I. starb 1135 ohne männliche Erben. Daher sollte ihm seine Tochter Mathilde auf den Thron folgen. Gegen sie und ihren Ehemann Gottfried V. formierte sich aber eine Opposition, die Stefan von Blois zum König erhob. Der Konflikt führte zu einem Bürgerkrieg. In dieser angespannten Lage wurde am 5. März 1135 der spätere König Heinrich II. als Sohn Mathildes und Gottfrieds geboren. Er hatte durch seine Eltern nicht nur Anspruch auf das Herzogtum Normandie und die Grafschaft Anjou, sondern auch auf den englischen Thron. Im Mai 1152 heiratete er Eleonore von Aquitanien. Sie hatte von ihrem Vater Wilhelm X. das reiche südwestfranzösische Herzogtum Aquitanien geerbt. Eleonore hatte im Juli 1137 den Sohn des französischen Königs geheiratet und war dadurch zur Königin von Frankreich gekrönt worden. Sie trennte sich 1152 mit kirchlicher Billigung von ihrem königlichen Ehemann Ludwig VII. Durch die Heirat mit Eleonore wurde Richards Vater Heinrich zu einem der mächtigsten Fürsten in Europa und zum größten Rivalen des französischen Königs. Im Mai 1153 wurde der Bürgerkrieg mit dem Vertrag von Winchester beendet. Der gesundheitlich geschwächte Stefan von Blois blieb König bis zu seinem Lebensende, akzeptierte aber Mathildes Sohn, den späteren Heinrich II., als Nachfolger.
Nach dem Tod Stefans im Oktober 1154 wurde Heinrich zwei Monate später zum englischen König gewählt. Er ließ sich in Westminster mit Eleonore krönen. Aus der Ehe gingen fünf Söhne (Wilhelm, Heinrich, Richard, Gottfried und Johann) und drei Töchter (Eleonore, Johanna und Mathilde) hervor. Als drittgeborener Sohn war Richard zunächst nicht für die Thronfolge vorgesehen. Heinrich II. übertrug die Erziehung seiner Söhne seinem Kanzler Thomas Becket, an dessen Hof die Kinder von verschiedenen kultivierten Geistlichen unterrichtet wurden. So wurde Richard gründlich in der lateinischen Sprache ausgebildet. Heinrich versuchte, durch Heiratsbündnisse Einfluss auf den südfranzösischen Raum zu nehmen. Für Richard wurde 1159 eine Verlobung mit der Tochter von Raimund Berengar IV., Graf von Barcelona beschlossen. Dadurch wollte Heinrich einen Bündnispartner gegen die Grafschaft Toulouse gewinnen. Die geplante Ehe kam jedoch nicht zustande, da Raimund 1162 überraschend starb. Richard hielt sich in der Umgebung seiner Mutter auf. Er reiste im Mai 1165 mit ihr in die Normandie. Über seine weitere Ausbildung und auch über seine Aufenthaltsorte sind bis 1170 keinerlei Angaben überliefert. Mit seiner Mutter war er 1171 im Süden Frankreichs unterwegs. Dabei lernte er die Sprache und Musik Aquitaniens kennen. Sein Vater verlieh ihm bereits in frühen Jahren die Grafschaft Poitou und übertrug ihm die Verwaltung des Herzogtums Aquitanien.
Kampf um die Thronfolge und Krönung
Heinrich II. entschloss sich, das angevinische Reich als ungeteiltes Erbe weiterzugeben. Er sah seinen ältesten überlebenden Sohn Heinrich – Wilhelm war schon 1156 gestorben – als Nachfolger in der Königswürde vor. Im Januar 1169 traf er in Montmirail zu Friedensverhandlungen mit dem französischen König Ludwig VII. zusammen. Dort erneuerte er am 6. Januar 1169 die Lehenshuldigung für den Festlandbesitz und ließ zugleich seine Söhne Heinrich und Richard als Erben der französischen Lehen von Ludwig anerkennen. Der älteste Sohn Heinrich leistete Ludwig den Lehenseid für die Normandie, Anjou und Maine, Richard für Aquitanien. Gottfried wurde als Herzog der Bretagne bestätigt und erhielt die Grafschaft Mortain. Johann blieb zunächst ohne Ausstattung. Mit 14 Jahren wurde Richard volljährig.
Bereits im Juni 1170 ließ Heinrich seinen gleichnamigen Sohn zum Mitkönig krönen. Im Juni 1172 wurde Richard im Alter von 14 Jahren in der Abtei St. Hilaire in Poitiers feierlich als Herzog von Aquitanien investiert. Heinrich versprach im Frühjahr 1173 seinem jüngsten Sohn Johann die Burgen von Chinon, Loudun und Mirebeau in der Normandie. Heinrich der Jüngere fasste dies als Beeinträchtigung seiner Rechte auf. Dies war der Anlass einer Revolte der Königssöhne gegen ihren Vater. Wegen des jugendlichen Alters der Prinzen Richard und Gottfried ist anzunehmen, dass sie unter dem Einfluss ihrer Mutter Eleonore handelten. Als eigene Motive der beiden kommen ein ausgeprägter Machtwille und die Einschränkung ihrer Rechte im Herzogtum Aquitanien in Betracht. Richard belagerte im Frühjahr und Sommer 1174 königstreue Städte wie La Rochelle, doch im September 1174 musste er gegenüber seinem Vater kapitulieren. Am 29. September 1174 kam es in Montlouis bei Tours zu einem Ausgleich. Richard erhielt die Hälfte der Einnahmen von Aquitanien und zwei Residenzen. Die Söhne hatten eigenes Einkommen und Ländereien, blieben jedoch weiterhin ohne Einfluss auf die Politik ihres königlichen Vaters. Ebenfalls 1174 wurde Richards Heirat mit Alice, der wohl 1170 geborenen Schwester Philipps II. von Frankreich, vereinbart. Sie wurde an den Hof Heinrichs II. geschickt und sollte dort auf ihre Rolle als spätere Gemahlin Richards vorbereitet werden. Den jüngsten Sohn Johann wollte der König mit Aquitanien versorgen, doch weigerte sich Richard, das Herzogtum seinem Bruder zu überlassen.
Als Herzog von Aquitanien fiel ihm die Aufgabe zu, gegen die dort opponierenden Adligen vorzugehen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Belagerung und Zerstörung einer Vielzahl von Burgen. In der einzigen Feldschlacht besiegte er Ende Mai 1176 Vulgrin von Aimar. Bis Ende 1176 konnte er unter anderem Aixe und Molineuf einnehmen. Im Januar 1177 eroberte er Dax und Bayonne. Doch bereits 1178 brachen neue Revolten aus. Im Mai 1179 nahm Richard die als uneinnehmbar geltende ein. Vor allem dadurch erwarb er sich einen Ruf als brillanter Kriegsherr. Mit der Einnahme der Festung Taillebourg erreichte Richard, dass die Opponenten zeitweise ihren Widerstand einstellten. Nach Dieter Berg beschränkte sich Richard auf militärische Aktionen gegen aufständische Barone und unterließ es, eine politische Lösung zu suchen. Die Quellen geben keine Hinweise, dass Richard unter den Großen seiner Territorien eine Klientel von herzogstreuen Gefolgsleuten aufbaute. Ebenfalls nahm er keine Reformen im Bereich des Verwaltungs- und Rechtswesens vor. Von Sommer 1179 bis Sommer 1181 ist über die Aufenthalte Richards nichts bekannt. Im Mai 1182 fanden in Anwesenheit Heinrichs II. Verhandlungen in Grandmont in La Marche statt. Bei den Grafen in Aquitanien war Richard als Herzog wegen seines brutalen Vorgehens und seiner ständigen Rechtsverstöße verhasst. Die persönlichen Verfehlungen Richards griffen auch englische Chronisten auf. Nach Roger von Howden machte Richard die Frauen, Töchter und Verwandten der Unterworfenen zu seinen Konkubinen. Nach Befriedigung seiner Lust habe er sie dann an seine Soldaten weiter gegeben. Die militärischen Auseinandersetzungen wurden in der Folgezeit fortgesetzt.
Nach dem Tod des ältesten Sohnes Heinrich im Juni 1183 war die Thronfolge wieder völlig offen. Bei einer Einigung Heinrichs II. mit Richard im Jahr 1185 blieb Johann weiterhin „ohne Land“. Ein Jahr darauf starb Gottfried bei einem Turnier in Paris. Heinrich II. weigerte sich jedoch, Richard als alleinigen Erben anzuerkennen, und forderte weiterhin von ihm, Aquitanien für Johann Ohneland aufzugeben.
Um eine Enterbung zugunsten seines Bruders Johann abzuwenden, verbündete Richard sich mit dem französischen König und besuchte Philipp II. im Juni 1187 in Paris. Der Kapetinger speiste nicht nur mit Richard aus der gleichen Schüssel, sondern beide teilten auch das Bett. Das gemeinsame Essen und Schlafen in einem Bett waren in der Kultur des hochmittelalterlichen Adels geläufige Rituale, mit denen Freundschaft und Vertrauen visualisiert wurde. Die demonstrativ inszenierte Nähe wurde im 20. Jahrhundert als Zeichen für Homosexualität gedeutet. Solche Verhaltensweisen werden jedoch in der neueren Forschung als demonstrative Gesten der Verbundenheit und des Vertrauens gewertet. Mit dem Bündnis versuchte Richard, Druck auf seinen Vater aufzubauen, ihn als Erben anzuerkennen. Er konnte seine Hoffnungen auf das angevinische Erbe weniger durch seinen Vater als durch den Kapetinger verwirklichen. Am 18. November 1188 leistete Richard demonstrativ das homagium für die Normandie und Aquitanien. Der französische König forderte von Heinrich, dass dieser die Großen Englands sowie die der Festlandsbesitzungen veranlassen sollte, Richard als Erben den Lehnseid zu schwören. Heinrich weigerte sich, Richard endgültig als Erben seines Reiches anzuerkennen. Es kam zum offenen Konflikt. Am 4. Juli 1189 musste Heinrich im Vertrag von Azay-le-Rideau das Homagium für seine Festlandsbesitzungen leisten, eine feste Zusage für die Ehe zwischen Richard und Alice nach dem Kreuzzug geben, zu dem er sich Ende 1187 verpflichtet hatte, und Richard als alleinigen Erben anerkennen. Außerdem musste er 20.000 Mark als Entschädigungszahlung leisten. Zwei Tage später starb Richards Vater in Chinon. Am 20. Juli 1189 konnte Richard in Rouen offiziell die Herrschaft der Normandie antreten. Bei einem Treffen mit dem französischen König zwischen Chaumont-en-Vexin und Trier erkannte er den Friedensvertrag von Colombières vom 4. Juli 1189 an. Er erklärte sich auch zu zusätzlichen Kriegsentschädigungen und zur baldigen Hochzeit mit Alice bereit.
Richard versicherte sich der Loyalität wichtiger Barone, darunter der Ritter Maurice von Craon und Wilhelm Marshal. Für seine Krönung kam er für vier Monate nach England. Am 13. August 1189 traf er in Portsmouth ein. Sein Ansehen versuchte er zunächst durch einen großen Triumphzug durch England aufzubessern. Am 3. September 1189 wurde Richard in Westminster in einer aufwändigen Zeremonie von Erzbischof Balduin von Canterbury gesalbt und daraufhin gekrönt. Beim anschließenden Festbankett übernahmen die Grafen und Barone Aufgaben entsprechend ihren Hofämtern. Bürger aus London und Winchester dienten im Keller und in der Küche. Nahezu alle Großen des angevinischen Reiches waren zur Krönung erschienen. Im Zusammenhang mit der Krönung kam es zu Judenverfolgungen, die später wegen unzulänglicher Strafmaßnahmen zu Pogromen eskalierten, nachdem der König ins Heilige Land aufgebrochen war.
Dritter Kreuzzug
Nach der Niederlage des Königs von Jerusalem, Guido von Lusignan, gegen Saladin am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin und der Einnahme Jerusalems am 2. Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII. am 29. Oktober 1187 zum Kreuzzug auf. Richard verpflichtete sich im November 1187 zur Kreuzzugsteilnahme. Er war persönlich von der Kreuzzugsbewegung ergriffen. Seine Mutter hatte 1147 bis 1149 am Zweiten Kreuzzug teilgenommen. Außerdem war Guido von Lusignan für seinen angevinischen Besitz ein Lehensmann Richards. Das erste Heer war im Mai 1187 unter Führung Kaisers Friedrichs I. Barbarossa aufgebrochen. Bei der Überquerung des Flusses Göksu ertrank Friedrich am 10. Juni 1190. Der Großteil seines Heeres kehrte daraufhin in die Heimat zurück. Die verbliebenen Kreuzfahrer wurden vom Sohn des verstorbenen Kaisers, Friedrich von Schwaben, angeführt. Dieser erlag jedoch am 20. Januar 1191 einer Krankheit. Ranghöchster Kreuzfahrer war fortan der österreichische Herzog Leopold V. Die beiden anderen Hauptheere sollten dann von König Philipp II. von Frankreich und Richard Löwenherz angeführt werden. Lange vor dem Eintreffen der beiden westeuropäischen Monarchen war Leopold an der Belagerung Akkons beteiligt. Er verfügte aber nur über geringe Ressourcen und konnte damit kaum etwas durchsetzen.
Vorbereitungen
Nach der Krönung Richards zum englischen König hatte der Kreuzzug oberste Priorität. Für dessen Durchführung waren vor allem die Sicherung der Herrschaft während seiner Abwesenheit und die Finanzierung des Unternehmens entscheidend. Zeitgenössische Chronisten klagten, dass für den König alles verkäuflich sei – Ämter, Baronien, Grafschaften, Sheriffbezirke, Burgen, Städte, Ländereien. Nach Dieter Berg setzte Richard bei der Ämtervergabe vorrangig auf Kontinuität. Bei der Besetzung der Spitzenämter wurden vor allem erfahrene Funktionsträger seines Vaters berücksichtigt. Neben Wilhelm Longchamp, einem Vertrauten Richards, wurde mit Hugo du Puiset ein erfahrener Gefolgsmann Heinrichs als chief justiciar eingesetzt. Richard Fitz Neal behielt sein Amt des treasurers. Die Kontinuität setzte sich auch im Bereich der earldoms fort. Neu ernannt wurden lediglich der Königsbruder Johann für Gloucester, Roger Bigod für Norfolk und Hugo du Puiset für Northumberland sowie König Wilhelm von Schottland für Huntingdon.
Innerhalb weniger Monate konnte Richard im englischen regnum enorme Geldsummen und Transportschiffe für den Kreuzzug beschaffen. Im Abrechnungsjahr 1190, dem Jahr der Vorbereitung auf den Kreuzzug, wurde eine erhebliche Steigerung der Einnahmen des Schatzamts festgestellt. Wichtige Barone konnten sich gegen Gebühren von ihrem Kreuzzugsgelübde lösen. Dazu kamen einmalige Zahlungen von Baronen bei Heirat oder Erbschaft und Sonderzahlungen der englischen Judenschaft für den königlichen Judenschutz. Nach dem Chronisten Richard von Devizes hätte Richard sogar London für den Kreuzzug verkauft, wenn er dafür einen Käufer gefunden hätte. Die Flotte konnte er zunächst durch Aktivitäten bei den Cinque Ports, Shoreham und Southampton auf 45 Schiffe ausbauen und dann durch Kauf bzw. Miete auf über 200 erweitern.
Parallel zu den Kreuzzugsvorbereitungen verfolgte Richard eine eheliche Verbindung mit Berengaria von Navarra. Das angestrebte Ehebündnis war Bestandteil seiner aquitanischen Politik. Wohl schon 1188 hatte er Kontakte zum Königshof von Navarra aufgenommen. Die Ehe mit Berengaria entsprach seinen außenpolitischen Zielen besser als die Verbindung mit der kapetingischen Prinzessin Alice. Die angestrebte Heirat mit Berengaria sollte vielleicht auch für einen Nachkommen sorgen und dadurch die Regelung der Nachfolge angesichts des gefährlichen Kreuzzugsunternehmens gewährleisten. Mit Berengarias Vater Sancho VI. von Navarra wurde auch der letzte iberische Monarch, dessen Territorien an den angevinischen Besitz angrenzten, an Richard gebunden. Zu Alfons II. von Aragón hatte Richard bereits seit einiger Zeit gute Kontakte aufgebaut, zum kastilischen Hof hatte er durch die Heirat seiner Schwester Eleonore mit Alfons VIII. verwandtschaftliche Beziehungen. Mit der Pflege der Beziehungen zu den iberischen Herrschern wollte Richard auch möglichen Angriffen von deren Seite auf das aquitanische Herzogtum vorbeugen.
Reise
Am 30. Dezember 1189 und am 16. März 1190 traf Richard zu Gesprächen mit dem französischen König in Nonancourt bzw. Dreux zusammen. Die beiden Herrscher verpflichteten sich eidlich, keinen Krieg zu führen, bis sie sich nach der Rückkehr vom Kreuzzug vierzig Tage friedlich in ihren Reichen aufgehalten hätten. Falls einer von ihnen während des Unternehmens ums Leben kommen sollte, war geplant, dass der andere die Kriegskasse und die Truppen des Verstorbenen übernimmt. Am 4. Juli 1190 brachen die Könige in Vézelay zusammen auf, weil keiner dem anderen soweit vertraute, dass er vor ihm aufbrechen wollte. Aufgrund der Versorgungslage konnten die beiden Heere jedoch nicht gemeinsam ziehen.
Richard traf am 23. September 1190 auf Sizilien ein. Seine Einfahrt in den Hafen Messina inszenierte er als ein feierliches Ereignis, während der Ankunft des französischen Königs eine Woche vorher kaum jemand größere Beachtung geschenkt hatte. Auf Sizilien überwinterte er. Dort waren, nachdem König Wilhelm II. von Sizilien, ein Schwager Richards, kinderlos gestorben war, Nachfolgekämpfe ausgebrochen. Die Großen hatten Tankred von Lecce erhoben, der aus dem Geschlecht der normannischen Könige von Sizilien stammte, aber von unehelicher Geburt war. Am 18. Januar 1190 wurde er von Erzbischof Walter von Palermo zum König gekrönt. Tankred hatte Richards Schwester Johanna, die Witwe Wilhelms II., inhaftiert und ihr das Wittum verweigert. Zwischen den englischen und französischen Kreuzfahrern und der einheimischen Bevölkerung kam es zu Konflikten. Richard eroberte daraufhin Messina. Unter dem Eindruck dieses Ereignisses ließ Tankred Johanna umgehend frei und schlug dem englischen König 20.000 Unzen Gold als Kompensation für das Wittum vor. Außerdem bot er an, eine seiner Töchter mit Richards Neffen Arthur von der Bretagne zu verheiraten und eine Mitgift von 20.000 Unzen Gold zu zahlen. Richard erklärte sich wohl im Oktober 1190 bereit, Tankreds Königtum zu unterstützen.
Für den Fall eigener Kinderlosigkeit setzte Richard im Oktober 1190 in Messina seinen Neffen Arthur von der Bretagne als Erben ein. Der dreijährige Arthur war damit auch als potentieller Thronfolger in England vorgesehen. Verlierer dieser Regelung war Richards Bruder Johann, der sich bei Kinderlosigkeit Richards als Alleinerbe und damit Thronerbe in England ansah. Johann nutzte nach Bekanntwerden dieser Abmachungen Richards Abwesenheit zum Versuch, auf der Insel seine eigenen Thronansprüche durchzusetzen.
Richard hatte parallel zu seinen Kreuzzugsvorbereitungen seine Mutter Eleonore in das Königreich Navarra geschickt, um dort sein Heiratsprojekt voranzutreiben. Dem französischen König erklärte er, dass er Alice nicht heiraten könne. Sein Vater Heinrich II. sei für seine außerehelichen Affären bekannt. Alice sei Heinrichs Geliebte gewesen und habe von ihm einen Sohn. Das Kirchenrecht erlaube ihm nicht, eine Frau zu heiraten, die mit seinem eigenen Vater Verkehr gehabt habe. Diese Beschuldigung stellte für den Kapetinger eine große Erniedrigung dar. Richard zahlte Philipp für die Auflösung des Eheversprechens 10.000 Mark Silber. Eilig verließ der französische König Messina am 30. März 1191 mit dem Ziel Outremer, nur wenige Stunden vor der Ankunft Eleonores und Berengarias – sonst hätte er womöglich an der Hochzeit teilnehmen müssen. Philipp kam am 20. April 1191 in Akkon an. Die Fastenzeit verhinderte jedoch eine Heirat in Sizilien. Am 10. April 1191 verließ Richard Messina mit einer Flotte von mehr als 200 Schiffen. Einige Schiffe kamen durch einen heftigen Sturm vom Kurs ab und strandeten an der Küste Zyperns, darunter auch das Schiff von Johanna und Berengaria. Dort wurden sie von den Zyprioten entwaffnet und unter Bewachung gestellt.
Eroberung Zyperns und Heirat mit Berengaria von Navarra
Im April 1191 wandte sich Richard gegen Zypern, wo sich vor sechs Jahren ein Spross der 1185 in Byzanz gestürzten Komnenendynastie, Isaak Komnenos, als Kaiser unabhängig gemacht hatte. Binnen eines Monats konnte Richard die Insel erobern und Isaak gefangen nehmen. Er nahm dabei Rücksicht auf den Rang des Gefangenen, denn die Haft in Ketten galt als besondere Demütigung. Nach verschiedenen Quellen hatte sich Isaak nur unter der Bedingung ergeben, dass ihm keine eisernen Ketten angelegt würden. Richard hielt sich daran und legte ihm silberne statt der üblichen eisernen Ketten an. Über den Anlass der Eroberung Zyperns herrscht in der Forschung keine Einigkeit. Nach einer älteren Forschungsmeinung war die Eroberung eine Folge zufälliger Ereignisse. Nach John Gillingham hingegen verfolgte Richard mit der Einnahme Zyperns einen spätestens im Winter 1190/91 gefassten strategischen Plan. Richard habe die Absicht verfolgt, die gefährdete Position der Kreuzfahrer im Heiligen Land durch eine ungefährdete rückwärtige Basis abzusichern. Gemäß Dieter Berg wollten die Kreuzfahrer einfach Beute machen und sich ein strategisch wichtiges Territorium sichern. Oliver Schmitt zufolge lässt sich die These von einem vorher gefassten Plan in den Quellen nicht nachweisen. Laut Michael Markowski ging es Richard weniger um langfristige strategische Ziele, sondern vor allem um die Herausstellung der eigenen Person als Idealtyp des abendländischen Ritters.
In Limassol heiratete Richard am 12. Mai 1191 seine Verlobte Berengaria von Navarra. Als Königin hatte Berengaria für die weitere Herrschaftszeit Richards keine besondere Bedeutung. Anfang Juni 1191 verließ Richard Zypern. Auf der Insel ließ er nur ein sehr kleines Aufgebot zurück. Mit Richard von Camville und Robert von Turnham hatte er dort zwei seiner Befehlshaber als Gouverneure eingesetzt. Wenige Wochen später wurde Zypern für 100.000 Golddinare an den Templerorden verkauft. Richards Eroberung war folgenreich, denn Zypern blieb für fast vier Jahrhunderte unter lateinischer Herrschaft.
Verlauf des Kreuzzuges im Heiligen Land
Die Beute aus Zypern nutzte Richard, um seinen Feldzug im Heiligen Land zu verlängern. Am 8. Juni 1191 traf seine Flotte vor der von den Kreuzfahrern belagerten Stadt Akkon ein. Dort war Philipp zwar bereits im April 1191 angekommen, er hatte aber keinen militärischen Erfolg erzielen können. Die Belagerung der Stadt dauerte bereits fast zwei Jahre, doch wesentliche Fortschritte gelangen erst nach Richards Ankunft. Am 12. Juli 1191, rund fünf Wochen nach dem Eintreffen seiner Flotte, kapitulierte Akkon.
Bei Richards Einzug in die eroberte Stadt machte er sich jedoch aufgrund einer Ehrverletzung den österreichischen Herzog dauerhaft zum Feind. Die Ehre war im Umgang der Protagonisten von größter Bedeutung; Ehre und Ehrgefühl spielten für Ethos und Mentalität des Adels eine zentrale Rolle, auf sie musste zwingend Rücksicht genommen werden. Dabei wurde Ehre nicht als moralische Kategorie verstanden; gemeint war der Respekt, den eine Person aufgrund ihres Ranges und ihrer sozialen Stellung erwarten konnte. Nach übereinstimmenden Angaben der Quellen setzte Leopold seine Fahne in der eroberten Stadt an markanter Stelle, womit er seinen Anspruch auf Beute und seinen Rang demonstrieren wollte. Diese Fahne wurde jedoch durch Richard oder zumindest mit seiner Duldung heruntergerissen und in den Schmutz getreten. Nach einer anderen Überlieferung hatte Leopold sein Zelt zu dicht an dem des Königs errichtet, worauf Richard eigenmächtig das Zelt des Herzogs zum Einsturz brachte. Mit der Nähe zum Ranghöchsten hatte Leopold seinen Rang im politischen Kräfteverhältnis öffentlich demonstrieren und behaupten wollen. Die Verstimmung war jedenfalls so massiv, dass Leopold und Richard nicht mehr persönlich, sondern nur noch über Vermittler miteinander kommunizierten. Richard leistete Leopold keine Genugtuung. Der österreichische Herzog zog gedemütigt und ohne Beute in seine Heimat ab. Nach John Gillingham stand Leopolds Anspruch auf Beute aber in keinem angemessenen Verhältnis zu seinem tatsächlichen Anteil an der Eroberung von Akkon. Damit folgt Gillingham einer Einschätzung, die bereits Heinrich Fichtenau 1966 vertreten hatte.
Für die Umsetzung der Kapitulationsvereinbarung wurden tausend Verteidiger Akkons gefangen gehalten. Philipp II. kehrte Ende Juli 1191 in seine Heimat zurück. Als Grund für seine Abreise nannte der französische König das seiner Gesundheit nicht zuträgliche Klima. Nach dem kinderlosen Tod Philipps I. von Elsass müsse er sich auch um die Herrschaftsnachfolge in seiner Grafschaft Flandern kümmern. In der Forschung wird jedoch eher angenommen, dass er wegen der Konflikte mit dem englischen König abgezogen sei. Richard war fortan der uneingeschränkte Führer der Kreuzfahrerkontingente. Als sich nach der Eroberung Akkons die Zahlung des Lösegelds für die rund 3.000 muslimischen Gefangenen verzögerte, ließ Richard diese am 20. August 1191 hinrichten. Von späteren Historikern wurde er deswegen als rücksichtslos und brutal beschrieben. In der jüngeren Forschung wird aber stärker berücksichtigt, dass dieses Vorgehen den damaligen Gepflogenheiten im Abendland entsprach.
Beim weiteren Vormarsch entlang der Küste errang Richard in der Schlacht von Arsuf am 7. September 1191 einen Sieg über Saladins Heer, er konnte dieses jedoch nicht vernichten. Vergeblich blieben daher im Januar und Juni 1192 seine Vorstöße auf Jerusalem. Parallel bestand immer wieder diplomatischer Kontakt mit Saladin. Richard schlug eine Heiratsverbindung zwischen Saladins Bruder Malik al Adil und seiner Schwester Johanna vor. Als Mitgift waren die Küstenstädte zwischen Akkon und Askalon im Gespräch. Wegen des Religionsunterschieds lehnten jedoch sowohl Johanna als auch al Adil eine Verbindung ab. Im April 1192 wurde Konrad von Montferrat, ein Anwärter auf den Thron des Königreichs Jerusalem und Gegner König Guidos von Lusignan, von Assassinen ermordet. Richard, der Guido unterstützt hatte, stimmte daraufhin einem Kompromiss zu: Guido wurde die Herrschaft auf Zypern übertragen und zum neuen König von Jerusalem wurde Graf Heinrich von der Champagne, ein Neffe Richards, gewählt.
Ende Juli 1192 nahm Saladin nach kurzer Belagerung Jaffa ein. Der rasch herbeigeeilte Richard konnte die Stadt jedoch Anfang August 1192 im Handstreich zurückerobern und Saladin in der folgenden Schlacht von Jaffa vertreiben. Inzwischen war Richard erkrankt. Angesichts der Begrenztheit der verfügbaren militärischen Kräfte und der örtlichen Machtverhältnisse entschloss er sich, den Kreuzzug mit einem Waffenstillstand zu beenden. Auch aus Sorge vor Gebietsverlusten in Nordfrankreich wollte er heimkehren. Am 2. September 1192 schlossen Richard und Saladin mit dem Vertrag von Ramla den Waffenstillstand auf drei Jahre und acht Monate. Askalon, und Gaza wurden an die Muslime zurückgegeben. Die Küstenstädte von Jaffa bis Tyrus verblieben den Christen. Jerusalem blieb unter der alleinigen Kontrolle Saladins, christlichen Pilgern wurde aber der Zugang zur Stadt gestattet. Da die Christen auf die Rückeroberung der Heiligen Stadt verzichten mussten, hatte der Kreuzzug sein eigentliches Ziel verfehlt. Nach Dieter Berg war Richard in erster Linie für den Fehlschlag verantwortlich. Durch den Abzug des französischen Königs wegen der Konflikte mit Richard war das Heer geschwächt. Berg hält es für unverständlich, dass Richard dennoch das Heer zweimal vor die Mauern Jerusalems führte, ohne einen Angriff wagen zu können. Anderer Meinung ist John Gillingham, der den ungünstigen Urteilen späterer Historiker entgegenhält, dass Richard von seinen Zeitgenossen als bedeutender Kreuzfahrer gewürdigt wurde.
Am 9. Oktober 1192 trat Richard auf einem Schiff die Rückreise nach Europa an. Bei seiner Erkrankung 1191/92, die als major oder medius hemitritaeus beschrieben wird, kann es sich um eine Form von Malaria tertiana gehandelt haben.
Gefangenschaft bei Kaiser Heinrich VI.
Richard war auf seiner Rückreise nach einem Schiffbruch gezwungen, die Landroute über das römisch-deutsche Reich zu nehmen. Da er Vergeltung von seinem Intimfeind Herzog Leopold V. von Österreich befürchtete, reiste er verkleidet und mit nur wenigen Begleitern, darunter Balduin von Béthune, Philipp von Poitiers, Wilhelm de l’Etang und der Kaplan Anselm. Sein Ziel war Bayern, das Einflussgebiet Heinrichs des Löwen. Schon der Zwang zur Verkleidung war in einer nach Rang geordneten mittelalterlichen Gesellschaft, in der Ehre und Status öffentlich demonstriert wurden, beschämend. Dieter Berg beurteilt Richards Verkleidung als „befremdliches und zugleich amateurhaftes Versteckspiel“. Es sei unklar, warum Richard nicht offen um freies Geleit als Kreuzfahrer nachsuchte. Graf Meinhard von Görz wurde Anfang Dezember 1192 auf die Reisegruppe aufmerksam und erkannte den König, doch zunächst konnte dieser entkommen. Seine Flucht endete wenige Tage vor Weihnachten 1192 im Herrschaftsgebiet des Herzogs Leopold. Die widersprüchlichen Angaben der Quellen erhellen die konkreten Umstände der folgenden Gefangennahme nicht. Alle Quellen stimmen jedoch darin überein, dass es Leopolds Rache für die erlittene Ehrverletzung gewesen sei. Die ausführlichste Darstellung bietet die Chronik Ottos von Freising mit der Fortsetzung Ottos von St. Blasien. Sie ist voller Häme über die Ereignisse. Nach ihrer Schilderung war Richard als einfacher Pilger verkleidet und wurde von Leopold laut ausgelacht, als dieser ihn in Erdberg bei Wien beim nicht standesgemäßen Hühnerbraten in einer schäbigen Behausung gefangen nehmen konnte. Zum Verhängnis sei ihm sein Repräsentationsbedürfnis geworden. Als einfacher Knecht habe er ein Huhn gebraten, dabei aber vergessen, einen wertvollen Ring vom Finger zu ziehen. Die englischen Chronisten hingegen orientierten sich am Modell ritterlichen Handelns. Sie betonten, dass Richard sich selbst in dieser schwierigen Lage als König würdevoll verhalten habe. Er sei im Schlaf überrascht worden, habe sein Schwert nur dem Herzog übergeben wollen, habe sich von der Übermacht des Herzogs nicht einschüchtern lassen, oder er habe sich vom Herzog persönlich gefangen nehmen lassen. Viele Geistliche in Europa sahen die Gefangennahme eines Kreuzfahrers als schwere Sünde an. Für die dem österreichischen Herzog nahestehenden Chronisten war es die berechtigte Rache für die erlittene Ehrverletzung in Akkon.
Die hofnahe englische Überlieferung berichtet recht ausführlich über die Ereignisse zwischen Gefangenschaft und Freilassung, die deutschen Quellen hingegen schweigen nahezu vollständig. John Gillingham deutet das Schweigen als ein Zeichen dafür, dass die Gefangenschaft eines unter dem Schutz der Kirche stehenden Kreuzfahrers als unwürdig und für Leopolds Ehre abträglich betrachtet wurde. Nach Knut Görich liegt das Schweigen aber auch darin begründet, dass es keine hofnahen Geschichtsschreiber unter den deutschen Chronisten gab.
Richard wurde Hadmar II. von Kuenring, einem der mächtigsten Ministerialen des Babenbergerherzogs, übergeben und auf der Burg Dürnstein bei Krems an der Donau inhaftiert. Bereits am 28. Dezember 1192 informierte der Kaiser den französischen König Philipp II. über die Gefangennahme Richards. Er teilte ihm mit, dass er den „Feind unseres und den Unruhestifter deines Reiches“ (inimicus imperii nostri, et turbator regni tui) nun festgesetzt habe. Bei der päpstlichen Kurie sorgte Richards Gefangennahme für Entrüstung. Papst Coelestin III. forderte die Freilassung und drohte mit der Exkommunikation, da Richard als Kreuzfahrer unter dem Schutz der Kirche stehe und das Recht auf freie Rückreise habe. Leopold wurde von Papst Coelestin III. im Juni 1194 exkommuniziert.
Kaiser Heinrich VI. versuchte, aus Richards Gefangenschaft politischen Nutzen zu ziehen. Er stand wegen der Ermordung des Lütticher Bischofs Albert von Löwen unter politischem Druck, denn ihm wurde die unterbliebene Bestrafung der Mörder zur Last gelegt. Richard hatte gute Verbindungen zur norddeutschen Fürstenopposition, die möglicherweise als Gegenleistung für seine Freilassung zur Mäßigung gegenüber Kaiser Heinrich bewegt werden konnte. Heinrich begann mit Leopold im Frühjahr 1193 Verhandlungen über die Auslieferung des englischen Königs. Am 6. Januar 1193 wurde Richard als Gefangener nach Regensburg überführt und dort dem Kaiser präsentiert. Eine Einigung zwischen Leopold und Heinrich VI. blieb jedoch aus, worauf der österreichische Herzog Richard wieder zurückbrachte.
Richard blieb trotz der Gefangenschaft eingeschränkt handlungsfähig. So konnten auch in diesem Zeitraum Rechtsdokumente ausgefertigt werden. Zunächst wurden lediglich Briefe und writs (königliche Verfügungen) verfasst. Nach erfolgreichen Freilassungsverhandlungen gehörte ab Sommer 1193 der Kanzler Wilhelm von Longchamp zu Richards persönlichem Gefolge. Spätestens seit diesem Zeitpunkt wurden auch wieder königliche Urkunden konzipiert. Aus seiner Gefangenschaft betrieb Richard die Wahl Hubert Walters zum Erzbischof von Canterbury. Als Justiciar stellte Walter während der Abwesenheit des Königs die Herrschaft sicher.
Als Johann Ohneland von der Gefangenschaft seines Bruders Richard erfuhr, suchte er in Paris umgehend die Unterstützung Philipps II. Im Januar 1193 begab er sich an dessen Hof. Auf diese Weise wollte er sich das Erbe sichern. Vom französischen König wurde er mit der Normandie belehnt. Philipp unterstützte Johanns Ambitionen auf den englischen Thron, und dieser leistete ihm einen Lehenseid. Außerdem bot Philipp unzufriedenen Adligen in den englischen Festlandsbesitzungen seinen Schutz an.
Heinrich und Leopold besiegelten in Würzburg eine Einigung über die Freilassungsbedingungen. Im Würzburger Vertrag vom 14. Februar 1193 wurden 100.000 Mark Reinsilber als Lösegeld festgelegt, je zur Hälfte an Leopold und Heinrich VI. Außerdem sollte Richard sich zur Unterstützung des nächsten Sizilienfeldzuges des Kaisers verpflichten. Im März 1193 warf Heinrich auf dem Hoftag in Speyer vor den Reichsfürsten dem englischen König zahlreiche Verbrechen vor, darunter der Mord an Konrad von Montferrat, einem Lehnsmann des Reiches, den er veranlasst habe. Richard habe mit Isaak von Zypern einen Verwandten des Kaisers inhaftiert und dessen Land veräußert. Er habe die Fahne von Heinrichs Verwandten Herzog Leopold geschmäht. Außerdem habe er mit der Unterstützung König Tankreds dem Kaiser das sizilische Königreich, das Erbe seiner Gemahlin Konstanze, vorenthalten wollen. Er habe auch seine Lehnspflichten gegenüber König Philipp missachtet. Mit Saladin habe er einen schändlichen Frieden geschlossen. Die Klagepunkte sollten zeigen, dass Heinrich den englischen König nicht willkürlich und ohne triftigen Grund in Gefangenschaft hielt. Richard erhielt Gelegenheit, in freier Rede vor dem Fürstengericht die einzelnen Vorwürfe zu entkräften. Er bot außerdem einen gerichtlichen Zweikampf an, den aber keiner der Anwesenden gegen den Herrscher durchführen wollte. Nachhaltigen Eindruck hinterließ Richard in der Reichsversammlung mit dem Eingeständnis, er habe Fehler begangen, und mit seiner demonstrativen Geste, sich vor dem Kaiser zu Boden zu werfen und Gnade zu erbitten. Heinrich gewährte ihm dies, indem er den knienden König an sich zog und ihm den Friedenskuss gab. John Gillingham erklärt Heinrichs Verhalten mit der feindseligen Stimmung auf dem Hoftag, die ihn bewogen habe, Richard in Gnade aufzunehmen. Roger von Howden überliefert eifrige Verhandlungen dazu am Vortag, in denen „der Kaiser vieles forderte, was Richard selbst unter Todesgefahr nicht zuzugestehen bereit war“. Über den Gegenstand der Verhandlungen ist jedoch nichts bekannt. Nach Klaus van Eickels verlangte der Staufer eine besonders demütigende Form der Unterwerfung, die Richard nicht zu leisten bereit war.Gerd Althoff konnte anhand zahlreicher Vergleichsbeispiele zeigen, dass Kniefall und Friedenskuss keine spontanen Emotionen ausdrückten, vielmehr waren solche Szenen im Mittelalter inszeniert. Dieter Berg bewertet den Ausgang des Hoftages als wichtigen Prestigeerfolg Richards. Dieser blieb jedoch in Haft und wurde bis Mitte April auf der Burg Trifels festgesetzt. Danach hielt er sich im Gefolge des Kaisers auf, zunächst in der elsässischen Pfalz Hagenau.
Am 25. März 1193 akzeptierte Richard auf einem Hoftag zu Speyer die in Würzburg festgelegte Summe. Er musste 100.000 Mark Silber zahlen. Außerdem hatte er 50 Schiffe und 200 Ritter für ein Jahr zu stellen. Die Forderung der persönlichen Teilnahme am Sizilienfeldzug des Kaisers wurde fallengelassen. Auf einer Reichsversammlung in Worms wurden am 29. Juni 1193 Details vereinbart. Das Abkommen von Worms wird von Roger von Howden überliefert. Das Lösegeld wurde auf 150.000 Silbermark erhöht. Für die Freilassung sollten 100.000 Mark Reinsilber nach Kölner Gewicht bezahlt werden. Das entsprach etwa 23,4 Tonnen Silber. Für die weiteren 50.000 Mark sollten Geiseln gestellt werden, davon sechzig für den Kaiser und sieben für den Herzog von Österreich. Das Lösegeld sollte in London an kaiserliche Gesandte übergeben, von diesen geprüft und dann in Transportbehältnisse versiegelt werden.
Die Bereitstellung des Lösegeldes, das den dreifachen Jahreseinnahmen der Krone entsprach, war eine immense Herausforderung. Im königlichen Schatzamt, dem Exchequer, wurde eine Sonderabteilung, das scaccarium redemptionis, eingerichtet, die mit dem Einzug der Lösegeldsteuern beauftragt war. Der hohe Klerus musste liturgisches Gerät und den vierten Teil seiner jährlichen Einnahmen abgeben. Eine Sondersteuer von 25 Prozent musste eingeführt und königlicher Besitz verkauft werden. Der Gewinn aus der Wollproduktion, der eigentlich für die Zisterzienser vorgesehen war und normalerweise von königlichen Abgaben befreit war, wurde konfisziert. Das im 13. Jahrhundert kompilierte überliefert, dass jeder Inhaber eines Ritterlehens 20 Schilling abzugeben hatte.
Heinrich VI. legte zu Weihnachten 1193 als Tag für die Freilassung Richards den 17. Januar 1194 fest. Ein beträchtlicher Teil des Lösegelds war mittlerweile beschafft und in das Reich gebracht worden. Richard hatte unterdessen das Weihnachtsfest 1193 in Speyer verbracht. Philipp II. und Johann Ohneland versuchten, die vom Kaiser bereits zugesagte Freilassung durch weitreichende finanzielle Versprechen zu verhindern. Philipp erklärte sich zur Zahlung von 100.000 Mark und Johann von 50.000 Mark für die Auslieferung Richards bereit. Alternativ boten sie für jeden weiteren Monat von Richards Gefangenschaft 1.000 Mark an. Heinrich war sich angesichts des neuen Angebots über die weitere Behandlung des Gefangenen unschlüssig geworden und stellte daher die Entlassung auf dem Mainzer Hoftag im Februar 1194 den anwesenden Fürsten zur Diskussion. Die Großen bestanden jedoch auf der vereinbarten Freilassung des englischen Königs. Richard profitierte damit von seinen bereits bestehenden persönlichen Verbindungen mit den Großen, die er in den vergangenen Monaten aufgebaut hatte. Heinrich gelang es jedoch, Richard zu zwingen, das englische regnum vom Kaiser zu Lehen zu nehmen und jährlich einen Tribut von 5000 Pfund zu zahlen. In diesem Zusammenhang berichtet einzig Roger von Howden davon, dass Richard zum König von Burgund gekrönt werden sollte. Dieses Herrschaftsgebiet gehörte zwar nominell zum Reich, jedoch übte der Kaiser dort keine tatsächliche Herrschaft aus. Nach Knut Görich könnte es sich um eine demonstrative Ehrung handeln, um dem englischen König die Lehnsübertragung seines eigenen Reiches erträglicher zu machen.
Am 4. Februar 1194 wurde Richard auf dem Hoftag in Mainz aus der Haft entlassen. Er leistete die Lehenshuldigung für seine gesamten Herrschaftsgebiete. Es waren 100.000 Mark Silber an Heinrich bezahlt und für die weiteren 50.000 Mark Geiseln gestellt worden, darunter die beiden Söhne Heinrichs des Löwen, Otto und Wilhelm. Die Erzbischöfe von Köln und Mainz übergaben Richard seiner Mutter Eleonore von Aquitanien. Nach seiner Freilassung verbrachte er einige wenige Tage in den Wäldern von Nottingham. Die Verknüpfung der Sage von Robin Hood, der mit seinen Getreuen in den Wäldern des Sherwood Forest lebte, mit der Geschichte von Richard Löwenherz erfolgte jedoch erst im 16. Jahrhundert.
Die Lösegeldzahlung bedeutete für Leopold die Wiederherstellung seiner auf dem Kreuzzug durch Richard verletzten Ehre. Er finanzierte damit die Erweiterung seiner Residenzstadt sowie die Gründungen von Wiener Neustadt und Friedberg. Sein plötzlicher Tod am 31. Dezember 1194 durch einen Sturz vom Pferd wurde von den Zeitgenossen als Gottesurteil über die Gefangennahme Richards angesehen. Heinrich nutzte seinen Anteil für die Eroberung des normannischen Königreichs Sizilien. Mit der Lösegeldzahlung sollen erstmals in großem Ausmaß Sterlinge auf den europäischen Kontinent in Umlauf gekommen sein. In London führten die ständigen Geldforderungen des Königs 1196 zu einem Aufstand unter Wilhelm Fitz Osbert, der niedergeschlagen wurde.
Restauration der Herrschaft in England
Nach seiner Freilassung betrat Richard am 13. März 1194 für zwei Monate noch einmal englischen Boden. Trotz der langen Gefangenschaft funktionierten nach John Gillingham die angevinischen Verwaltungsstrukturen gut. Auf der Insel traf er Maßnahmen zur Stabilisierung seiner Herrschaft und bemühte sich um möglichst große Geldsummen für die geplanten Heerzüge gegen den französischen König. Richard berief für Ende März und Anfang April 1194 einen Hoftag zu Nottingham ein. Auf dem gut besuchten Hoftag, an dem auch die Königinmutter sowie der Bruder des schottischen Königs teilnahmen, wurden zahlreiche Strafmaßnahmen gegen Rebellen und personelle Veränderungen in der Verwaltung beschlossen. Wenige Tage später, am 17. April, zeigte sich Richard im Beisein seiner Mutter Eleonore in der Kathedrale von Winchester. Seine Festkrönung sollte die Schande seiner Gefangenschaft auslöschen und seine Ehre wiederherstellen.William von Newburgh notierte, dass Richard bei der Krönung in Winchester wie ein neuer König aufgetreten sei und durch den Glanz der Krone seines Reiches die Schmach seiner Gefangenschaft abgewaschen habe.
Im Jahr 1195 vereinbarte Richard mit König Wilhelm I. von Schottland die Ehe zwischen seinem Neffen Otto, dem späteren römisch-deutschen Kaiser Otto IV., und Wilhelms Tochter Margarete von Schottland, die voraussichtlich die schottische Thronfolgerin werden sollte. Damit wollte Richard seinen Einfluss auf Schottland ausdehnen, und für Ottos Geschlecht, die Welfen, stand mit dem Heiratsprojekt eine neue Machtbasis in Aussicht. Wilhelm trat jedoch von der Vereinbarung zurück, nachdem er erfahren hatte, dass seine Frau schwanger war. Auch der Druck des schottischen Adels könnte für seinen Rückzug ausschlaggebend gewesen sein.
Für die Beschaffung von neuen Finanzmitteln spielte der Finanz- und Verwaltungsapparat eine wichtige Rolle. Amts- und Funktionsträger, die bei Richards Herrschaftsantritt bereits für ihre Ämter hohe Geldzahlungen geleistet hatten, mussten erneut zahlen. Im Frühjahr 1194 wurde das Steuer- und Heerwesen umfassend reformiert. Die Feudal-Abgaben wie das scutagium machten 1194 41,1 Prozent und 1198 42,7 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Nach der Einführung eines neuen Siegels 1198 mussten alle Privilegienempfänger ihre Dokumente gegen Gebühren neu besiegeln lassen. Bei sämtlichen Juden auf der Insel wurde 1194 eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Sie mussten alle ihre Geld- und Kreditgeschäfte schriftlich dokumentieren und die Nachweise in Dokumentenkästchen, den sogenannten archae, hinterlegen. Diese Kästchen wurden in 27 Städten eingerichtet. Außerdem wurde 1194 mit dem Exchequeur of the Jews ein eigenes Schatzamt für die Juden geschaffen. Mit diesen Maßnahmen wollte die Krone deren Wirtschafts- und Finanztätigkeit sowie die Finanzkraft der unter königlichem Schutz stehenden Juden besser einschätzen. So sollte verhindert werden, dass bei zukünftigen Pogromen jüdische Schuldscheine vernichtet würden und dadurch dem Königtum ein materieller Schaden entstünde.
Höfische Kultur und Herrschaftspraxis
Der Hof entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert zu einer zentralen Institution königlicher und fürstlicher Macht. Selbst ein zeitgenössischer Kenner des Hofes wie Walter Map erwähnte in seiner Schrift De nugis curialium die Schwierigkeit einer klaren Definition des hochmittelalterlichen Hofes., einer der besten Kenner der kontinentalen Geschichte der Plantagenets, definierte den Hof als Mittelpunkt, der sowohl Residenz als auch zentraler Gerichtsort war. Vom Hof aus versuchten die Plantagenets, ihr „Mosaik aus Königreichen, Fürstentümern und Herrschaften“ zu beherrschen. Der Hof sei aber auch ein kulturelles Zentrum gewesen. Er habe für die Plantagenets die Anbindung an das normannische Herrscherhaus und den Artussagenkreis hergestellt und für die Verbreitung ihres Ruhms durch Spielleute gesorgt.
Bis weit in das 14. Jahrhundert wurde mittelalterliche Herrschaft durch ambulante Regierungspraxis ausgeübt. Für die anglo-normannischen Könige und die anglo-angevinischen Herrscher galt dies nicht nur für ihr insulares Reich, sondern ebenso für ihre festländischen Besitzungen. Das Angevinische Reich bestand seit 1154 neben England aus den französischen Herzogtümern Normandie und Aquitanien sowie den Grafschaften Maine und Anjou. Für ihren Besitz auf dem Festland waren die englischen Könige Vasallen des französischen Königs. Für den letzten anglonormannischen Herrscher Heinrich I. war Rouen der bevorzugte Aufenthaltsort gewesen. Unter Richards Vater Heinrich II. hatte sich der Schwerpunkt des Itinerars nach Chinon an der Loire und damit noch weiter nach Süden verschoben. Richard war in seiner gesamten Zeit als König nur zweimal in England: vier Monate zu seiner Krönung am 3. September 1189 und zwei Monate nach seiner Freilassung aus der Gefangenschaft 1194. In der zweiten Hälfte seiner Herrschaftszeit hielt sich Richard durchweg in seinen französischen Besitzungen auf. Seine Frau Berengaria hat weder zu Lebzeiten ihres Gemahls noch nach seinem Tod England betreten. Sie ist damit die einzige englische Königin, die niemals auf der Insel war. Richards Itinerar überschnitt sich dabei nicht mit dem Berengarias, die ihre Aufenthalte vor allem im Tal der Loire in Beaufort-en-Vallée, Chinon und Saumur hatte. Anscheinend versuchte Richard kaum, mit Berengaria einen Nachkommen zu zeugen. Im 20. Jahrhundert haben Historiker dieses Verhalten als Ausdruck der vermuteten Homosexualität angesehen.Klaus van Eickels nimmt hingegen an, dass Richard zeugungsunfähig war und dies wusste, nachdem aus seinen zahlreichen vorehelichen Affären kein Nachwuchs hervorgegangen war.
Als König, der ständig auf Reisen war, bewegte sich Richard in einem mehrsprachigen Umfeld. Er sprach sicherlich Anglonormannisch, konnte Latein verstehen und lesen. Englisch sprach er wohl eher selten. Provenzalisch war die Sprache seiner Mutter und wurde in Aquitanien gesprochen. In dieser Sprache kommunizierte er wohl auch mit seiner Frau Berengaria.
Während des Kreuzzuges und in der Zeit der Gefangenschaft war die Hofhaltung stark eingeschränkt. Die Regierungsgeschäfte übernahmen in den wichtigsten Provinzen von Richard eingesetzte hohe Beamte. Zur Kontrolle dieses Systems musste der Hof ständig reisen. Die Verwaltungsstrukturen waren in England und in der Normandie am weitesten entwickelt. Bereits unter Heinrich I. hatte sich mit dem sogenannten Exchequer eine beginnende und vor allem separate Verwaltung von geldlichen Einnahmen und Ausgaben als eigenes „Schatzamt“ gebildet. Die Regierungsgeschäfte führten bei Abwesenheit des Herrschers fähige Amtsverwalter wie Hubert Walter und königliche Institutionen wie das besagte Schatzamt. Hubert Walter war einer der wichtigsten Amtsträger im Umfeld des Königs. Bei Richards Herrschaftsantritt wurde er für seine Verdienste auf den vakanten Bischofsstuhl von Salisbury erhoben. Dort ist er in der Kathedrale jedoch nur einmal nachweisbar. Er begleitete Richard auf den Dritten Kreuzzug und führte während der Erkrankung des Königs die Verhandlungen mit Saladin. Zurück in England wurde er zum Erzbischof von Canterbury gewählt. Er kümmerte sich auch um das Lösegeld und übte ab Weihnachten 1193 als Justiciar während der Abwesenheit des Königs die Regentschaft in England aus. Da er im März 1195 auch päpstlicher Legat für England wurde, hatte er als Vertreter des Königs nicht nur vizekönigliche Macht, sondern auch die geistliche Führung in England inne. Seit dem Frühjahr 1194 hielten sich vor allem weltliche Barone und einfache Ritter in der Umgebung des Königs auf. Sie gewannen durch die Kämpfe gegen den französischen König immer größere Bedeutung. Dagegen ging der Einfluss der geistlichen Gruppierung zurück. Zu ihr zählten die Bischöfe von London, Richard Fitz Neal und Wilhelm de Sainte-Mère-Église, von Durham, Hugo de Puiset, und von Rochester, Gilbert de Glanville. Neuere Forschung hebt auch die Bedeutung von Richards Mutter für die Ordnung und Sicherheit des Reiches während der Abwesenheit ihres Sohnes hervor. Nach Jane Martindale übte Eleonore nach 1189 zunächst in England und dann in Aquitanien eine königliche Macht aus. Ralph V. Turner zufolge ging es Eleonore in ihren letzten fünfzehn Lebensjahren vor allem darum, das angevinische Reich intakt zu bewahren.
Für die englischen Könige wurde König Artus zur zentralen Identifikationsfigur. Kurz nach seiner Krönung ließ Richard im Kloster Glastonbury eine Ausgrabung durchführen. Das Kloster galt als eine der ältesten christlichen Kultstätten und wurde seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit dem legendären Avalon identifiziert. Bei der Ausgrabung wurden nach zeitgenössischer Vorstellung die Gräber von König Artus und seiner Gemahlin Guinevere entdeckt. Das vorgebliche Artusgrab wird als Fälschung angesehen; deren Zweck wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt.
Die Schrift gewann im ausgehenden 12. Jahrhundert als Herrschaftsmittel zunehmend Bedeutung, auch in der Verwaltung. An den Höfen Europas etablierten sich schriftliche Verfahrensformen wie die Pipe Rolls, auf denen die jährlichen Einnahmen der Krone festgehalten wurden. Die Pipe Rolls bieten nicht nur Einblicke in das soziale Gefüge Englands, sondern sind auch eine wichtige prosopographische Quelle. In den Abrechnungen werden auch Ereignisse aus dem politischen Alltag deutlich. So zeigen Eintragungen, dass sich Richard Teile der Herrschaftsinsignien in die Gefangenschaft bringen ließ. In der Kanzlei, dem wichtigsten Bestandteil des Hofes, wurden ab 1199 die ausgehende Korrespondenz sowie Urkunden archiviert und registriert. Auf seinem Siegel wird Richard auf einem Ross gezeigt, mit einem erhobenen Schwert in der Rechten. Die Siegel dienten den englischen Königen der Repräsentation und der Veranschaulichung der eigenen Legitimität, wobei sie andere Strategien verfolgten als die römisch-deutschen Herrscher. Die englischen Könige hielten in der rechten Hand ein nach oben gerecktes Schwert, die römisch-deutschen Könige bevorzugten stattdessen Reichsapfel und Zepter.
Richards Gefangenschaft war der Anlass für die Entstehung des Artusromans Lanzelet aus der Feder Ulrichs von Zatzikhoven. Längere Zeit gewährte Richard einem Sänger namens Blondel an seinem Hof Unterhalt. Die damals berühmtesten Troubadoure wie Peire Vidal, Arnaut Daniel, oder Bertram de Born (der Ältere) hielten sich in der Umgebung von Richard Löwenherz auf. Vom englischen Monarchen selbst sind lediglich zwei Lieder erhalten. Beide werden zu den Sirventes gezählt. In der Forschung wird jedoch angenommen, dass sein dichterisches Gesamtwerk umfangreicher gewesen sein muss. Das erste Lied, Ja nus hons pris ne dira, besteht aus sechs Strophen und ist mit Altfranzösisch und Okzitanisch in zwei Sprachen überliefert. Thematisiert wird darin die Erfahrung der Gefangenschaft und des Treuebruchs. Die Entstehung des Lieds wird um den Jahreswechsel 1193/1194 datiert, also in die Endphase von Richards Gefangenschaft gesetzt. Das zweite Lied, Daufin, je’us vuoill derainier, entstand zwischen 1194 und 1199. Darin kritisiert Richard die Grafen der Auvergne, weil sie in seiner Abwesenheit ihre Ländereien nur halbherzig gegen den französischen König verteidigt hätten.
Letzter Lebensabschnitt
Englisch-französische Auseinandersetzungen
Am 12. Mai 1194 landete Richard in Barfleur. Er verzichtete auf eine strenge Bestrafung seines Bruders Johann Ohneland und nahm ihn wieder in Gnaden auf. Nach dem Ausgleich mit Johann widmete er sich den Vorbereitungen für den Kampf gegen den französischen König. Bei Richards überraschendem Angriff am 5. Juli 1194 konnte sich der französische König nur durch Flucht retten. Dabei verlor er neben Männern und Ausrüstung auch sein Siegel und das königliche Archiv. Am 23. Juli 1194 wurde in Tillières bei Verneuil mit Unterstützung eines päpstlichen Legaten ein Waffenstillstand bis zum 1. November 1195 geschlossen. Richard machte in dieser Vereinbarung größere Zugeständnisse. Wahrscheinlich wollte er die folgenden Monate für den Aufbau weiterer finanzieller Mittel und neuer militärischer Kräfte nutzen. Nach dieser Vereinbarung konnte der Kapetinger über große Territorien in der Normandie verfügen, Richard hingegen durfte lediglich vier normannische Burgen wieder aufbauen und durfte keine weiteren Rekuperationspläne verfolgen. Richard nutzte die gewonnene Zeit, um die Kriegskasse wieder aufzufüllen. Im Jahr 1194 wurde eine allgemeine Steuer in Höhe von 10 Prozent auf alle Exportgüter eingeführt. Für den Kampf gegen Philipp konnte John Gillingham zeigen, dass Richard als Herrscher teilweise auch mit geschönten oder gefälschten Briefen die öffentliche Meinung in Europa zu beeinflussen suchte.
Seit Herbst 1194 liefen auf beiden Seiten die Vorbereitungen für neue Kämpfe. Bis zum Juli 1195 wurde der Waffenstillstand allerdings eingehalten. Im November/Dezember 1195 kam es bei Issoudun zur Schlacht, aus der Richard siegreich hervorging. Im Friedensvertrag von Gaillon 1196 musste er zwar dauerhaft auf das normannische Vexin verzichten, doch konnte er seine Stellung in anderen Teilen der Normandie, in Aquitanien und im Berry festigen. Im Jahr 1196 ließ Richard innerhalb kürzester Zeit Château Gaillard errichten. Dadurch sollte der Zugang zur Normandie über das Seinetal gesperrt werden. Im Juni 1196 nahmen die beiden Könige die Kampfhandlungen wieder auf, da sie beide mit dem erreichten Status unzufrieden waren. Im Juli 1197 konnte Richard den flämischen Grafen Balduin IX. als Verbündeten gewinnen und mit dem südwalisischen Fürsten Gruffydd ap Rhys ap Gruffydd einen Ausgleich erzielen. Dies gab ihm die Möglichkeit für einen Zweifrontenkrieg gegen den Kapetinger. Im Sommer 1198 griff er Philipp bei einem Feldzug durch das Vexin erneut an. Der französische König versuchte vergeblich, die Burg Gisors zu erreichen; die Brücke über die Epte brach unter der Last der schwer bewaffneten Ritter zusammen, zwanzig Ritter ertranken, der König wurde aus dem Wasser gerettet. Hunderte Ritter gerieten in Gefangenschaft. In der Schlacht von Gisors im September 1198 in der Normandie erlitt Philipp eine deutliche Niederlage.
Tod und Nachfolge
Der mächtige Herzog Heinrich der Löwe wurde 1180 von Friedrich Barbarossa auf Betreiben mehrerer Fürsten gestürzt und musste für mehrere Jahre ins englische Exil gehen. Seine Kinder Heinrich von Braunschweig, Otto von Braunschweig, Wilhelm von Lüneburg und Richenza hatten seit 1182 vorwiegend am angevinischen Hof gelebt und wurden dort erzogen. Der kinderlose Richard zog anscheinend zeitweilig Heinrichs Sohn Otto für die eigene Nachfolge in Erwägung. Richards Bruder Gottfried war bereits früh verstorben. Otto wurde von Richard im Februar 1196 zum Ritter geschlagen und im Spätsommer 1196 mit der Grafschaft Poitou belehnt. Damit wurde Otto faktisch zum Stellvertreter des Königs in Aquitanien. Es gelang Richard jedoch nicht, Otto als seinen Nachfolger durchzusetzen.
Der Tod Heinrichs VI. 1197 schuf im Reich nördlich der Alpen ein Machtvakuum, denn Heinrichs Sohn Friedrich war noch ein kleines Kind und weilte weit weg in Sizilien. In einem Reich ohne geschriebene Verfassung führte dies 1198 zu zwei Königswahlen und zum „deutschen“ Thronstreit zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto. Dadurch bekam der englisch-französische Gegensatz ein weiteres Aktionsfeld. Richard unterstützte Otto, denn er wollte im Reich nördlich der Alpen einen zuverlässigen Partner für seine Auseinandersetzung mit dem französischen König haben. Nach John Gillingham investierte Richard in hohem Maße diplomatische Mühen und Geld für den antistaufischen Kandidaten wegen seiner demütigenden Gefangenschaft bei dem verstorbenen Staufer. Die Gefangenschaft hatte Richards Ehre (honor) beeinträchtigt, worauf er – wie Knut Görich betont – mit Rache am Beleidiger zu reagieren hatte, denn Ehre hatte zentrale Bedeutung als verpflichtende Norm. Die Kapetinger hingegen verbündeten sich am 29. Juni 1198 mit dem Staufer Philipp von Schwaben.
Am 9. Juni 1198 wurde Otto vor allem wegen der Unterstützung seines reichen Onkels Richard zum König gewählt. Zuvor war am 8. März 1198 in Mühlhausen Philipp von Schwaben zum König gewählt worden. Der Thronstreit endete erst einige Jahre nach Richards Tod mit der Ermordung Philipps.
Richard begab sich im März 1199 in das Limousin. Dort war eine Revolte des Grafen Ademar von Angoulême sowie des Vizegrafen Aimar von Limoges und seines Sohnes Guido ausgebrochen. Als sich der nicht ausreichend geschützte Richard am 26. März 1199 den Mauern der Burg Châlus-Chabrol näherte, wurde er durch einen Armbrustbolzen tödlich verwundet. Ein Arzt konnte lediglich den Bolzen herausschneiden. Zehn Tage später erlag der König seiner Verletzung: Am Abend des 6. April 1199 starb er vor den Mauern der Burg Châlus-Chabrol an Wundbrand. Richard gehört zu den wenigen mittelalterlichen Herrschern, die als anerkannter König ihr Leben im Kampf verloren. Die Todesumstände regten zur Legendenbildung an. Dem Armbrustschützen, der ihn getroffen hatte, soll er auf dem Sterbebett vergeben haben. Die Burg habe er wegen der Aussicht auf einen großen, darin behüteten Schatz belagert. Diese Erklärung basierte jedoch auf einer zeitgenössischen Legende. In einer quellenkritischen Untersuchung konnte John Gillingham zeigen, dass die Belagerung Teil von Richards aquitanischer Politik war und als vorbeugende Maßnahme gegen die Pläne des französischen Königs zu verstehen ist.
Richards Gehirn und Eingeweide wurden vor Ort im Poitou beigesetzt, das Herz in der Kathedrale von Rouen, dem Zentrum englischer Herrschaft in der Normandie. Der restliche Körper wurde mit den königlichen Insignien am 11. April 1199 in der Abtei Fontevraud neben seinem Vater bestattet. Richard war der erste König von England, der mit seinen Krönungsinsignien bestattet wurde. Die Grabdarstellung Richards als liegender Toter mit Ruhekissen und Fußstütze ist für diese Zeit ungewöhnlich. Neben Richards Grabmal sind nur die Gräber seiner Schwester Mathilde, seiner Mutter Eleonore, seines Vaters Heinrichs II. und Heinrichs des Löwen in dieser Form gestaltet. Eleonore stiftete ihm am 21. April 1199 ein Jahrgedächtnis.
Richards Bruder Johann Ohneland konnte sich innerhalb kurzer Zeit mit der Unterstützung Eleonores gegen seinen Konkurrenten und Neffen Arthur I. als Königsnachfolger durchsetzen. Am 27. Mai 1199 wurde er von Erzbischof Hubert Walter von Canterbury zum englischen König gekrönt. Johann behielt die hohen Abgabenforderungen bei. Er beendete im Jahr 1200 durch den Vertrag von Le Goulet zunächst den Konflikt mit Philipp II. Bereits 1202 kam es jedoch erneut zum Krieg mit Frankreich, der 1204 zum Verlust der Normandie und weiterer Gebiete auf dem Festland führte. Nach der Niederlage des mit Johann verbündeten Welfen Otto in der Schlacht bei Bouvines 1214 gegen den französischen König musste Johann die Verluste in Frankreich akzeptieren und war nun politisch geschwächt. Die Barone Englands waren nicht mehr bereit, die Willkür Johanns und seine finanziellen Forderungen hinzunehmen. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für die 1215 erfolgte Durchsetzung der Magna Carta Libertatum.
Beiname ‚Löwenherz‘
Richard ist der einzige englische Herrscher, dessen Löwenattribut dauerhaft in Geschichtsschreibung und Legende verankert geblieben ist. Für seinen Beinamen sind zahlreiche zeitgenössische Belege überliefert. Noch vor Herrschaftsantritt und Kreuzzug wurde Löwenherz in den Chansons de geste zur üblichen Auszeichnung eines neuen Heldentypus, des christlichen, sich im Heidenkampf bewährenden Ritters. Bereits vor dem Herrschaftsantritt sprach 1188 Gerald von Wales von Richard als „löwenherzigem Prinzen“. Der Chronist erläuterte, wie der englische Herrscher auch außerhalb seines Reiches zu seinem Löwennamen kam. Richard habe unmittelbar nach seiner Ankunft in Messina, anders als der französische König Philipp II. Augustus, Verbrechen seiner Männer an der örtlichen Bevölkerung bestraft. Die Sizilianer bezeichneten Philipp daraufhin als ein Lamm, während Richard den Löwenbeinamen erhielt. Eine ähnliche Gegenüberstellung findet sich auch bei Bertran de Born. Zur Ankunft Richards vor Akkon im Juni 1191 schrieb Ambroise in seiner 1195 endenden Chronik des Dritten Kreuzzuges (L’estoire de la guerre sainte), „der treffliche König, das Herz des Löwen“ (le preuz reis, le quor de lion) sei angekommen.
Der mittelenglische Versroman über Richard Löwenherz (Kyng Rychard Coer de Lyoun) aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erzählt eine andere Episode, wie Richard zu seinem Beinamen gekommen sei: Bei seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land sei er in Gefangenschaft geraten und habe die Tochter des Königs verführt. Als der König daraufhin zur Strafe einen hungrigen Löwen in die Zelle Richards schickte, habe dieser dem Tier das Herz herausgerissen. Daraufhin habe der König Richard als Teufel bezeichnet, der den Beinamen Löwenherz verdiene.
Rezeption
In der historiographischen und belletristischen Literatur und in der breiten Öffentlichkeit erschien Richard Löwenherz als Ideal des Monarchen und Kreuzfahrers. Eine völlig andere Entwicklung zeigte sich in der wissenschaftlichen Literatur. In der modernen Forschung ist er teils als Egozentriker und seine Herrschaft als missglückt beurteilt worden.
Nach Dieter Berg sind für die Rezeptionsgeschichte des Löwenherz-Bildes mindestens vier Entwicklungsstränge zu unterscheiden. Der erste Strang betraf die Darstellung der Aktivitäten Richards auf dem Kreuzzug im Vergleich mit denen seines Widersachers Saladin. Die Schilderung der militärischen Qualitäten und der persönlichen Tapferkeit Saladins ermöglichte es, die Siege und den Ruhm Richards umso intensiver zu verherrlichen. Im zweiten Strang wurde Material von der lateinischen Chronistik in die volkssprachliche Literatur übertragen. Die legendenhaften Elemente verstärkten sich und führten zu einer „Popularisierung“ des Herrscherbildes. Der dritte Strang war das 1260 auftauchende Blondel-Motiv, das mit anderem Erzählgut angereichert wurde. Im vierten Entwicklungsstrang wurde die Lebensgeschichte des Königs mit Erzählgut über den Balladenhelden Robin Hood verwoben.
Hoch- und Spätmittelalter
Für die Schriftkultur waren das 12. und das 13. Jahrhundert eine Blütezeit. Vor allem in England gab es eine Vielzahl an Geschichtsschreibern. Geistliche Chronisten wie , Wilhelm von Newburgh und Gervasius von Canterbury und weltliche Schreiber wie Radulfus von Diceto und Roger von Howden schilderten ausführlich das herrscherliche Handeln. Die zeitgenössische Chronik Rogers von Howden ist eines der wichtigsten Geschichtswerke über die Zeit Richards. Roger wollte die Geschichte Englands von Beda Venerabilis im 8. Jahrhundert bis in seine eigene Zeit darstellen. Für ihn wurde Richard zum Hoffnungsträger nach den Jahren der Krise am Ende der Herrschaft Heinrichs II. Als hofnaher Geschichtsschreiber war Roger gut über die Geschehnisse informiert. Mit Richards Tod ging in seinen Augen zugleich die ganze Welt unter: „In seinem Tod vernichtet die Ameise den Löwen. Oh Schmerz, in einem solchen Untergang geht die Welt zugrunde“ (In hujus morte perimit formica leonem. / Proh dolor, in tanto funere mundus obit).
Dauerhaft wurde die Tendenz zur Verherrlichung des Monarchen durch den Kreuzzug gefördert. Mitglieder der englischen Heereskontingente schilderten in ihren historiographischen Berichten die Geschehnisse im Heiligen Land als Augenzeugen. In den Werken von Ambroise (L’estoire de la guerre sainte) und eines anonymen Kaplans der Templer (Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi) wurde Richard zu einem Kreuzzugshelden stilisiert, der vor allem dem französischen König weit überlegen gewesen sei. Kritische Urteile von kapetingischer Seite wie von Rigord und Wilhelm dem Bretonen, die Richard als hinterhältig und skrupellos schilderten, steigerten auf angevinischer Seite die Verherrlichung des englischen Königs nur noch weiter. Ein Vergleich der zeitgenössischen europäischen Geschichtsschreibung mit der arabischen Chronistik und Dichtung zum Dritten Kreuzzug zeigt, dass Richards Ritterlichkeit bereits zu seinen Lebzeiten allgemein besonders hervorgehoben wurde.
Eine weitere Steigerung der Heroisierung setzte mit dem plötzlichen Tod des Monarchen ein. Vor allem in den Totenklagen verschiedener Troubadoure wurde er verherrlicht. Der Troubadour Gaucelm Faidit gehörte zu seinen Begleitern beim Kreuzzug. Er schilderte ausführlich die Heldentaten im Heiligen Land und sang in seiner Totenklage überschwänglich, dass an Richard weder Karl noch Artus herangereicht hätten. Kritische Stimmen sind selten. Für Gerald von Wales war der plötzliche Tod des Monarchen die göttliche Strafe dafür, dass er die Freiheiten der Kirche durch schwere materielle Belastungen geschmälert und damit eine Tyrannei auf der Insel ausgeübt habe. Die vermeintliche Vernachlässigung des Inselreiches durch Richards ständige Abwesenheit wurde von den Zeitgenossen jedoch nicht kritisiert, sondern erst von den Historikern des 19. Jahrhunderts getadelt.
Die angevinischen Herrscher hatten für die Legitimation ihrer Dynastie keine eigenen Mythen und Ideologien. Da ihre Herkunft auf Wilhelm den Eroberer zurückgeht, konnten sie sich weder auf die alten englischen Könige noch auf die Karolinger berufen. Als Alternative betonten sie vor allem ritterliche Ideale. Schon zu Lebzeiten förderte Richard die Legendenbildung um sein Leben und seine Taten. Im Gegensatz zu seinem Vater ging es Richard jedoch weniger um eine Verherrlichung der Dynastie als um die Glorifizierung seiner eigenen Person. Dabei stellte er sich bewusst in die Tradition des sagenumwobenen Königs Artus. Nach seinem Biographen Roger von Howden befand sich mit Excalibur das legendäre Schwert dieses Königs in Richards Besitz. Richard griff einen Mythos über seinen Vorfahren Fulko Nerra auf und ließ diesen bereits 1174 am Hof verbreiten. Fulkos Frau war unbekannter Herkunft. Bei einem erzwungenen Besuch eines Gottesdienstes entpuppte sie sich als teuflisches Wesen. Mit dieser Legende hob Richard das Unheimliche und Bedrohliche in der Geschichte seiner Familie gegenüber den eigenen Untertanen hervor.
In der deutschsprachigen Literatur des Hochmittelalters hatte Richard ebenfalls einen hervorragenden Ruf.Walther von der Vogelweide kritisierte die mangelnde Herrschertugend der Freigebigkeit (milte) beim staufischen König Philipp von Schwaben. Ihm galten als Vorbilder für richtiges Herrscherverhalten Saladin und Richard Löwenherz (den von Engellant). In den Carmina Burana, einer wohl um 1230 im südlichen deutschen Sprachraum entstandenen Liedersammlung, wird in einer Strophe, die von einer Frau gesungen wurde, vom chunich von Engellant geschwärmt. Für ihn würde sie auf allen Besitz verzichten, wenn denn der chunich von Engellant in ihren Armen liegen würde. Hinter dem chunich von Engellant wird in der Forschung Richard Löwenherz vermutet. Bereits der erste mittelalterliche Korrektor änderte im 14. Jahrhundert die Passage ab und überschrieb sie mit die chunegien, womit wohl auf Richards Mutter Eleonore angespielt wurde.
Auch seine Feinde bewunderten Richard. Trotz des Massakers von Akkon wurde er von muslimischer Seite gelobt. John Gillingham konnte anhand von drei arabischen Chronisten aus dem engsten Umkreis Saladins zeigen, dass sie Richard mit Achtung und Respekt würdigten. Nach dem Historiker Ibn al-Athīr war Richard die herausragendste Persönlichkeit seiner Zeit hinsichtlich Tapferkeit, List, Standhaftigkeit und Widerstandskraft. Wilhelm der Bretone meinte, dass England niemals einen besseren Herrscher gehabt hätte, wenn Richard gegenüber dem französischen König angemessenen Respekt gezeigt hätte.
Richard Löwenherz galt schon bald nach seinem Tod als Maßstab für andere Könige und wurde „Staunen der Welt“ (stupor mundi) genannt. In einem anonymen Panegyrikus wurde Edward I., der 1272 englischer König wurde, als neuer Richard (novus Ricardus) gepriesen. Nach Ranulf Higden, dem englischen Chronisten des 14. Jahrhunderts, bedeutete Richard den Engländern das Gleiche wie Alexander den Griechen, Augustus den Römern und Karl der Große den Franzosen. Matthäus Paris, Mönch im Kloster St. Albans, war der Verfasser einer großen Chronik (Chronica majora). Er schreibt Richard Löwenherz die Großherzigkeit als Eigenschaft zu. Margaret Greaves konnte zeigen, dass das Beispiel des großherzigen Richard Löwenherz in der englischen Literatur bis ins 17. Jahrhundert ein Topos bleibt.
Um 1260 tauchte erstmals das Blondel-Motiv auf. Nach der Sage begab sich Blondel während Richards Gefangenschaft auf die Suche nach dem inhaftierten Herrscher. Er zog singend durch die Lande und verbrachte einen ganzen Winter als Sänger auf einer Burg. Zum Osterfest fand er durch die erste Strophe eines mit Richard gemeinsam komponierten Liedes die Aufmerksamkeit des Herrschers. Richard gab sich durch den Gesang der zweiten Strophe zu erkennen. Blondel reiste daraufhin nach England. Nach einer Fassung veranlasste er dort den Beginn der Verhandlungen der englischen Barone zur Freilassung des Königs, nach einer anderen Version initiierte er sie selbst. Zu der historisch nachweisbaren Person Blondel de Nesle gibt es keinerlei persönliche Beziehungen. Das Blondel-Motiv wurde bis weit in das 19. Jahrhundert vielfältig literarisch verarbeitet.
Frühe Neuzeit
Der schottische Chronist John Major ordnete die Geschichten um Robin Hood in seiner 1521 erschienenen lateinischen Geschichte Britanniens (Historia majoris Britanniae) in Richards Zeit ein. Erzählungen um Robin Hood hatten seit dem 13. Jahrhundert kursiert. John Majors Einordnung Robin Hoods als Zeitgenosse von Richard Löwenherz war genauso spekulativ wie die seiner Vorgänger, setzte sich jedoch langfristig durch. Im Drama The Downfall of Robert Earle of Huntington von Anthony Munday aus dem Jahr 1598 musste der edle Räuber während der Tyrannei Johann Ohnelands als Geächteter in die Wälder gehen. Nach der Rückkehr vom Kreuzzug stellte Richard Löwenherz als strahlender Held die Ordnung wieder her.
Bis in das 17. Jahrhundert blieb das Bild Richards als Ideal des abendländischen Königs und vorbildlichen Kreuzfahrers vorherrschend. Raphael Holinshed (1578) zufolge war Richard „ein bemerkenswertes Beispiel für alle Prinzen“ („a notable example to all princes“). Für (1611) war Richard der „triumphierende und leuchtende Stern der Ritterlichkeit“ („this triumphal and bright shining star of chivalry“).
Moderne
Öffentliche Würdigungen
Deutsche Dichter trugen maßgeblich dazu bei, dass sich der Mythos um Richard Löwenherz in der Neuzeit fortsetzte.Georg Friedrich Händel (1727) und Georg Philipp Telemann (1729) komponierten Opern zu diesem Thema. In der deutschen Romantik wurde Richard Löwenherz zu einem Freiheitssymbol verklärt. Größere Bekanntheit erreichten auch Heinrich Heines Gedicht im Romanzero (1851) und Johann Gabriel Seidls Text (Blondels Lied) in der Vertonung durch Robert Schumann (1842). Maßgeblich hat das Bild Robin Hoods und des englischen Königs Sir Walter Scotts Ivanhoe (1819) für die kommenden Jahrzehnte geprägt. Ivanhoe wurde im 19. Jahrhundert in zwölf Sprachen übersetzt, und es existieren 30 Theaterfassungen. In Ivanhoe kämpft Robin Hood auf angelsächsischer Seite gegen die normannischen Besatzer und ihren König Richard Löwenherz. In seinem 1825 veröffentlichten Roman Tales of the Crusaders rückte Scott den englischen König in den Mittelpunkt des Geschehens. Eleanor Anne Porden, Benjamin Disraeli, William Wordsworth und Francis Turner Palgrave setzten die Verherrlichung in ihren Werken fort.
Die Geschichte vom Sänger Blondel fand im 19. Jahrhundert eine Vielzahl an Bearbeitungen, darunter Opern wie Il Blondello (Il suddito essemplaro), Il Blondello (Riccardo cuor di Leone), Richard und Blondel, Il Blondello oder Blondel. In der späteren Rezeption des Blondel-Motivs trat die Person Richards gegenüber Elementen wie unverbrüchliche Treue und Freundschaft zurück.
Die beginnende Industrialisierung in England brachte neben Belastungen für die Umwelt auch soziale Umwälzungen mit sich. In der Literatur und Kunst wurde das Mittelalter als Gesellschafts- und Lebensform idealisiert. Im Gemälde Robin Hood and his Merry Men von Daniel Maclise lassen sich Kreuzritter und Räuber unter Kastanien und Eichen zu Speisen und Trank nieder.
Richard Löwenherz wurde spätestens seit dem 19. Jahrhundert zu einer Symbolfigur nationaler Größe. Im Krimkrieg stand England in Konkurrenz mit Frankreich und Russland um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer und um Einfluss im osmanischen Reich. Der englische König Richard Löwenherz erschien durch seine Heldentaten im Heiligen Land als geeignete Identifikationsfigur für Englands Streben nach Vorrangstellung. Im Jahr 1853 wurde vorgeschlagen, Richards sterbliche Überreste von Fontevraud nach England zu überführen. Im Ersten Weltkrieg wurde das Vorgehen der britischen Armee im Nahen Osten unter General Edmund Allenby und die Einnahme Jerusalems mit Richard Löwenherz in Verbindung gebracht und als „last crusade“ (letzter Kreuzzug) bezeichnet.
Die Idealisierung setzte sich auch in der Kunst und Architektur fort. Der italienische Bildhauer Baron schuf ein großes Reiterstandbild. Die Statue war ursprünglich für die Londoner Weltausstellung von 1851 vorgesehen und wurde 1860 vor den Houses of Parliament aufgestellt. Die Herrscherheroisierung stieß allerdings bereits bei den Zeitgenossen auf herbe Kritik. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Statue bei einem deutschen Bombenangriff 1940 beschädigt. Das in die Luft gereckte Schwert wurde zwar verbogen, zerbrach jedoch nicht. Radiosendungen nahmen dies zum Anlass, anhand der Figur Richards die Moral der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Richard wurde zu einem Symbol für die Stärke der Demokratie. Erst als sich das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten wandelte, stellte im Oktober 1943 ein Abgeordneter den Antrag, das Schwert zu richten. Nach dem Urteil von Winston Churchill aus dem Jahr 1956 war Richard würdig, mit König Artus und den anderen ehrwürdigen Rittern einen Platz an der Tafelrunde einzunehmen.
Im 20. Jahrhundert wurde der Stoff von Richards Leben auch in Comic und Film verarbeitet, wie in Cecil B. DeMilles Kreuzritter – Richard Löwenherz (1935), jedoch trat seine Figur hinter der von Robin Hood zurück. In den Filmen wird Richard als vielgestaltige Figur rezipiert: als Kriegsheld, Kriegsverbrecher, Retter Englands, Kämpfer für Gerechtigkeit oder liebender Sohn. Als trinkfreudiger, übergewichtiger und stets lachender König tritt Richard Löwenherz im Film Robin Hood (1922) auf. In den Filmen Robin Hood – König der Diebe (1991) und Helden in Strumpfhosen (1993) wird Richard als gütige Vaterfigur porträtiert. In beiden Filmen spielt er nur eine untergeordnete Rolle. Auch im erfolgreichen Blockbuster Königreich der Himmel von Ridley Scott (2005) hat Richard einen kurzen Auftritt. Der Film Der Löwe im Winter (Regie Anthony Harvey, GB/USA 1968) nach dem Theaterstück von James Goldman hatte wesentlichen Anteil daran, die Vorstellung zu festigen, Richard Löwenherz sei homosexuell gewesen. Richard Lesters Film Robin und Marian (mit Sean Connery und Audrey Hepburn, 1976) zeigt Richard als narzisstischen Tyrannen, der zu Beginn des Films stirbt. Im Film Robin Hood (2010) ist Richard ein zynischer und unbarmherziger Psychopath. Die Filmhandlung beginnt mit der Belagerung der Burg Chalus. Robin, gespielt von Russell Crowe, erinnert König Richard an das Massaker in Akkon und wird daraufhin gefangen gesetzt. Er kann sich jedoch befreien, als der König bei der Belagerung fällt.
In den letzten Jahrzehnten fand, wie Dieter Berg feststellt, eine „Trivialisierung und Kommerzialisierung“ von Richard Löwenherz in der Öffentlichkeit statt. Der mittelalterliche Herrscher wurde in Computerspielen verarbeitet, fungierte als Namensgeber für Camembert-Käse (Coeur de Lion) oder für einen Calvados in der Normandie (Coeur de Lion). Dabei tritt die historische Persönlichkeit des englischen Königs gegenüber der zeitgenössischen Vermarktung zurück. In Annweiler wurde 800 Jahre nach der Gefangennahme des Königs 1993 eine kleine Löwenherz-Ausstellung organisiert. Eine Sonderabfüllung mit Riesling Spätlese wurde dabei nach dem englischen König benannt.
Forschungsgeschichte
Die Geschichtsschreibung sah in Richard seit dem 17. Jahrhundert überwiegend den „bad king“. Diese negative Sichtweise verbreitete sich zunächst in allgemeineren Darstellungen zur Geschichte Englands. Richards Vernachlässigung des englischen Reichs wurde etwa durch Samuel Daniel kritisiert, der 1621 die großen finanziellen Belastungen des Reichs durch Richard hervorhob, sowie durch Winston Churchill den Älteren, der Richard als egozentrische Persönlichkeit beschrieb. Seit dem 18. Jahrhundert ging in protestantischen Kreisen Englands die Verurteilung der mittelalterlichen Kreuzzüge mit heftiger Kritik an der katholischen Kirche einher. David Hume kritisierte 1786 die Kreuzzüge und die militärischen Gräuel, die Richard als Kreuzfahrer zu verantworten habe.
Die kritische Sichtweise in der Geschichtsschreibung wurde seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert vor allem von William Stubbs entscheidend beeinflusst. Für ihn war Richard „a bad son, a bad husband, a selfish ruler, and a vicious man“ („ein schlechter Sohn, ein schlechter Gatte, ein selbstsüchtiger Herrscher und ein lasterhafter Mann“). Ihm sei es nur um das Kriegführen und um die Verherrlichung seiner eigenen Person gegangen. Die Tyrannei seines Bruders Johann sei die Konsequenz von Richards Herrschaft. Diese ablehnende Position blieb in der gesamten wissenschaftlichen Literatur im 19. Jahrhundert vorherrschend. In der Darstellung von von 1903 war Richard ein „simple Frenchman“. Er kritisierte die Missachtung Englands in Richards politischem Wirken. Die rücksichtslose Ausbeutung und Vernachlässigung des Inselreiches und der Egozentrismus des Monarchen wurden auch von den nachfolgenden Historikern wie (1924) hervorgehoben.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Beurteilung Richards als verantwortungsloser und egoistischer Monarch vorherrschend, wie die einflussreichen Handbuchdarstellungen seit den 1950er Jahren von Frederick Maurice Powicke und zeigen. Er wurde vielfach sogar als einer der schlechtesten Herrscher Englands überhaupt angesehen. Der einflussreiche Erforscher der Kreuzzugsgeschichte Steven Runciman lobte zwar seine militärischen Fähigkeiten („gallant and splendid soldier“), jedoch war Richard auch für ihn „a bad son, a bad husband and a bad king“ (ein schlechter Sohn, ein schlechter Ehemann und ein schlechter König). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm außerdem Homosexualität und ein homoerotisches Verhältnis mit dem Sänger Blondel unterstellt. Die Homosexualität Richards vertrat 1948 als erster Historiker in seinem weit verbreiteten Werk The Plantagenets. Wenige Jahre später wurde dieses Motiv in der populärwissenschaftlichen Literatur und in Spielfilmen verarbeitet, etwa von Gore Vidal oder .
In den 1980er Jahren kam es zu einer Revision der negativen Beurteilung. Vor allem die grundlegenden Arbeiten von John Gillingham hatten daran maßgeblichen Anteil. Seine 1999 veröffentlichte Biographie gilt als Standardwerk. Zur Legende wurde Richard demnach durch seine kriegerischen Eigenschaften. Für Gillingham war Richard Löwenherz nach mittelalterlichen Maßstäben geradezu ein idealer Monarch. Er erklärte ihn zu einem der besten Monarchen Englands überhaupt. Eine Vielzahl an Detailstudien und weitere Biographien setzten die Tendenz zu einer positiveren Sichtweise fort („lionizing Lionheart“). Nach der Biographie von Ulrike Kessler (1995) war der englische König kein politisch verantwortungsloser Herrscher, sondern ein Meister politischer Taktik. Aus Anlass des 800. Todesjahres von Richard Löwenherz fand 1999 im aquitanischen Thouars eine internationale Tagung über Hof und höfisches Leben zur Zeit Heinrichs II. und seiner Söhne statt. Die Akten der Tagung wurden von 2000 herausgegeben.Jean Flori legte 1999 eine Biographie Richards vor. Er untersuchte, inwieweit Richard für seine Zeitgenossen dem Ideal eines ritterlichen Königs entsprach.
Dieter Berg legte 2007 die grundlegende Darstellung in deutscher Sprache vor. Er knüpfte in seiner Biographie wiederum an die negativen Urteile der älteren Forschung an. Berg wählte für seine Darstellung „bewußt kein(en) ausschließlich biographische(n) Zugang“, sondern beabsichtigte eine Würdigung Richards „im gesamteuropäischen Kontext“. Für ihn war Richard hauptverantwortlich für den „Fehlschlag des Dritten Kreuzzuges“. Er sei unfähig gewesen, die strukturellen Defizite des angevinischen Reichs „infolge des Fehlens einheitlicher Herrschafts- und Verwaltungseinrichtungen in den disparaten Reichsteilen“ zu lösen. Außerdem habe seine Finanzpolitik verheerende Auswirkungen gehabt. Die sehr unterschiedlichen Urteile in der Forschung erklären sich wohl aus der Verschiedenheit der Blickwinkel und der Einschätzung der zeitgenössischen Quellen.
Das Historische Museum der Pfalz richtete von September 2017 bis April 2018 mit Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener erstmals seit 25 Jahren wieder eine Landesausstellung aus. Bis dahin hatte kein Museum auf dem europäischen Festland Richard mit einer Sonderausstellung gewürdigt.
Quellen
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- Richard von Devizes, Chronicon de rebus gestis Ricardi primi. In: Chronicles of the reigns of Stephen, Henry II., and Richard I. (= Rolls Series. Band 82.3). Herausgegeben von Richard Howlett, London 1886, S. 381–454.
- Chronica Magistri Rogeri de Houedene (= Rolls Series. Band 52). Herausgegeben von William Stubbs, 4 Bände, London 1868–1871 (online verfügbar Band 1; Band 2; Band 3; Band 4).
- Wilhelm von Newburgh: Historia rerum Anglorum. In: Chronicles of the reigns of Stephen, Henry II., and Richard I. (= Rolls Series. Bände 82.1 und 82.2). Herausgegeben von Richard Howlett, London 1884–1885 (online verfügbar Band 1; Band 2).
Literatur
Lexikonartikel
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- Wolfgang Georgi: Richard Löwenherz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 205–207.
Darstellungen
- Ingrid Bennewitz, Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. University of Bamberg Press, Bamberg 2018, ISBN 978-3-86309-625-0 (online).
- Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. Kohlhammer, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-014488-X, S. 65–92.
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Biographien
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- John Gillingham: Richard I. Yale University Press, New Haven u. a. 1999, ISBN 0-300-07912-5.
Weblinks
- Literatur von und über Richard Löwenherz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen zu Richard Löwenherz im Opac der Regesta Imperii
Anmerkungen
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- John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, S. 251.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 213.
- Karl Leyser: Ritual, Zeremonie und Gestik: Das ottonische Reich. In: Frühmittelalterliche Studien 27, 1993, S. 1–26, hier: S. 3; Knut Görich: Geschichten um Ehre und Treue. König Richard I. Löwenherz in der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 47–72, hier: S. 48 (online).
- William von Newburgh, Historia rerum Anglicarum (ed. Howlett; RS 82.1), Buch 4, Kap. 42, S. 408.
- Bernd Ulrich Hucker: Kaiser Otto IV. Hannover 1990, S. 13.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 218 f.
- Walter Map, De nugis curialium, ed. by M. R. James, revised by C. N. L. Brooke, R. A. B. Mynors, 1983, dist. V, c. 7, 498/500.
- Martin Aurell: La cour Plantagenêt (1154–1204): entourage, savoir et civilité. In: Martin Aurell (Hrsg.): La Cour Plantagenêt (1154–1204). Actes du Colloque tenu à Thouars du 30 abril au 2 mai 1999. Poitiers 2000, S. 9–46, hier: S. 11.
- Martin Aurell: La cour Plantagenêt (1154–1204): entourage, savoir et civilité. In: Martin Aurell (Hrsg.): La Cour Plantagenêt (1154–1204). Actes du Colloque tenu à Thouars du 30 abril au 2 mai 1999. Poitiers 2000, S. 9–46.
- Rudolf Schieffer: Von Ort zu Ort. Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis. In: Caspar Ehlers (Hrsg.): Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Göttingen 2002, S. 11–23.
- Klaus van Eickels: Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt. Die englisch-französischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter. Stuttgart 2002, S. 177.
- Jürgen Sarnowsky: England im Mittelalter. Darmstadt 2002, S. 105.
- Sebastian Zanke: Konzepte von Herrschaft und Königtum. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 159–163, hier: S. 160.
- Elisabeth van Houts: Queens in the Anglo-Norman/Angevin realm 1066–1216. In: Claudia Zey (Hrsg.): Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im europäischen Mittelalter (11. – 14. Jahrhundert). Ostfildern 2015, S. 199–224, hier: S. 201 (online).
- James A. Brundage: Richard Lion Heart. New York 1974, S. 88 f., 202 und 257 f.
- Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Philipp II. Augustus von Frankreich. Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 11–46, hier: S. 34 (online).
- Annette Kehnel: Welche Sprachen sprach der König? Ein Engländer mit Migrationshintergrund. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 128–129, hier: S. 129.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 225 f.
- Jane Martindale: Eleanor of Aquitaine and a “Queenly Court”? In: Bonnie Wheeler, John Carmi Parsons (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine. Lord and Lady. New York 2003, S. 423–439.
- Ralph V. Turner: Eleanor of Aquitaine in the Governments of Her Sons Richard and John. In: Bonnie Wheeler, John Carmi Parsons (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine. Lord and Lady. New York 2003, S. 77–95; Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien. Königin des Mittelalters. München 2012, S. 405.
- Sabine Kaufmann: Richard I. Löwenherz und die Artus-Legende. Ein kurzes Making-of. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 28–29, hier: S. 29.
- Sebastian Zanke: Exchequer: Das englische Schatzamt. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 306.
- Sebastian Zanke: Konzepte von Herrschaft und Königtum. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 159–163, hier: S. 161; Klaus van Eickels: Vom freundschaftlichen Konsens zum lehenrechtlichen Konflikt. Die englisch-französischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung im Wandel an der Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter. In: Dieter Berg, Martin Kintzinger, Pierre Monnet (Hrsg.): Auswärtige Politik und internationale Beziehungen im Mittelalter. 13.–16. Jahrhundert. Bochum 2002, S. 87–112, hier: S. 98.
- Andrea Stieldorf: Das Bild des Königs. Siegel und Münzen der Staufer und Anjou-Plantagenet im Vergleich. In: Alheydis Plassmann, Dominik Büschken (Hrsg.): Staufen and Plantagenets. Two Empires in Comparison. Bonn 2019, S. 197–228, hier: S. 209 ff.
- Martin Aurell: Richard Löwenherz als gelehrter König. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 117–121, hier: S. 121.
- Stephan Jolie: »Dauphin, ich möchte Euch zur Rede stellen…«. Die Lieder des Richard Löwenherz. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 122–127, hier: S. 122.
- Ingrid Bennewitz: „Karl und König Artus hat er übertroffen …“ Der Mythos von Richard Löwenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 149–170, hier: S. 157 (online).
- Stephan Jolie: »Dauphin, ich möchte Euch zur Rede stellen…«. Die Lieder des Richard Löwenherz. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 122–127, hier: S. 127; Martin Aurell: Richard Löwenherz als gelehrter König. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 117–121, hier: S. 117.
- Jean-Marie Moeglin: Das französische Königtum und die Schlachten von Fréteval und Bouvines. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 149–155, hier: S. 149.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 229.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 230.
- John Gillingham: Royal Newsletters, Forgeries and English Historians: Some Links between Court and History in the Reign of Richard I. In: Martin Aurell (Hrsg.): La Cour Plantagenêt (1154–1204). Actes du Colloque tenu à Thouars du 30 avril au 2 mai 1999. Poitiers 2000, S. 171–186 (online).
- Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 372.
- Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273. Stuttgart 2007, S. 160.
- John Gillingham: Die Gefangenschaft des englischen Königs Richard I. als Wendepunkt in der mittelalterlichen deutschen Geschichte. Annweiler 2018, S. 5.
- Knut Görich: Verletzte Ehre. König Richard Löwenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI. In: Historisches Jahrbuch 123/2003, S. 65–91, hier: S. 68 f. (online)
- John Gillingham: Die Gefangenschaft des englischen Königs Richard I. als Wendepunkt in der mittelalterlichen deutschen Geschichte. Annweiler 2018, S. 5; Martin Wihoda: Ein schwieriges Bündnis. Philipp von Schwaben, die Przemysliden und die Veränderungen im Osten des Reiches. In: Andrea Rzihacek, Renate Spreitzer (Hrsg.): Philipp von Schwaben. Beiträge der internationalen Tagung anlässlich seines 800. Todestages, Wien, 29. bis 30. Mai 2008. Wien 2010, S. 227–244, hier: S. 231; Theodor Nolte: Das Bild König Philipps von Schwaben in der Lyrik Walthers von der Vogelweide. In: Andrea Rzihacek, Renate Spreitzer (Hrsg.): Philipp von Schwaben. Beiträge der internationalen Tagung anlässlich seines 800. Todestages, Wien, 29. bis 30. Mai 2008. Wien 2010, S. 99–111, hier: S. 107 f.
- Zum Tod Richards: John Gillingham: Richard I. New Haven u. a. 1999, S. 320–334; Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 256f.
- Malte Prietzel: Der Schlachtentod mittelalterlicher Könige in den Darstellungen von Zeitgenossen. In: Martin Clauss, Andrea Stieldorf und Tobias Weller (Hrsg.): Der König als Krieger. Zum Verhältnis von Königtum und Krieg im Mittelalter. Bamberg 2015, S. 117–135, hier: S. 129 (online).
- Jean Flori: Richard Coeur-de-Lion, le roi chevalier. Paris 1999, S. 234–255.
- Malte Prietzel: Der Schlachtentod mittelalterlicher Könige in den Darstellungen von Zeitgenossen. In: Martin Clauss, Andrea Stieldorf und Tobias Weller (Hrsg.): Der König als Krieger. Zum Verhältnis von Königtum und Krieg im Mittelalter. Bamberg 2015, S. 117–135, hier: S. 133 (online).
- John Gillingham: The unromantic death of Richard I. In: Speculum 54 (1979), S. 18–41.
- John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, Abbildung 6.
- Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 390.
- Anna Sophia Nübling: Stiftung eines Jahrgedächtnisses für Richard I. Löwenherz. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 93.
- Sebastian Zanke: Die Magna Carta. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 372–373; Claudia Esch, Klaus van Eickels: Magna Carta Libertatum. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. 2. Auflage. Berlin 2014, Bd. 3, Sp. 1144–1149 (online).
- Dirk Jäkel: Der Herrscher als Löwe. Ursprung und Gebrauch eines politischen Symbols im Früh- und Hochmittelalter. Köln 2006, S. 82–89.
- Dirk Jäckel: Der Herrscher als Löwe. Ursprung und Gebrauch eines politischen Symbols im Früh- und Hochmittelalter. Köln 2006, S. 84.
- Ambroise, L’estoire de la guerre sainte (ed. Paris; Collection de documents inédits sur l’histoire de France 11), Sp. 62, V. 2310.
- Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Eduard II. von England als gay heroes of the past. In: Andrea Schindler (Hrsg.): Alte Helden, neue Zeiten. Würzburg 2016, S. 163–190, hier: S. 166.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 283–288.
- Roger von Howden, Chronica (ed. Stubbs; RS 52), Bd. 4, S. 84.
- Isabella Gust: Richard I. Löwenherz in europäischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug. In: Jürgen Sarnowskyy (Hrsg.): Zeitgenössische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation. Göttingen 2012, S. 137–156.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 280.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 276–281.
- Isabella Gust: Richard I. Löwenherz in europäischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug. In: Jürgen Sarnowskyy (Hrsg.): Zeitgenössische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation. Göttingen 2012, S. 137–156, hier: S. 153.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 278 f.
- Martin H. Jones: Richard the Lionheart in German literature of the Middle Ages. In: Janet L. Nelson (Hrsg.): Richard coeur de lion in history and myth. London 1992, S. 70–116.
- Theodor Nolte: Das Bild König Philipps von Schwaben in der Lyrik Walthers von der Vogelweide. In: Andrea Rzihacek, Renate Spreitzer (Hrsg.): Philipp von Schwaben. Beiträge der internationalen Tagung anlässlich seines 800. Todestages, Wien, 29. bis 30. Mai 2008. Wien 2010, S. 99–111, hier: S. 107 f.
- Ingrid Bennewitz: „Karl und König Artus hat er übertroffen …“ Der Mythos von Richard Löwenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 149–170, hier: S. 159 f. (online); Ingrid Bennewitz: Musik, Dichtung und höfische Liebe. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 333–339, hier: S. 338.
- John Gillingham: Richard I: a king as portrayed by his enemies. In: Louis Le Roc’h Morgère (Hrsg.): Richard Coeur de Lion, roi d’Angleterre, duc de Normandie. Caen 2004, S. 268–283.
- John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, S. 15–23.
- The Chronicle of Ibn al-Athirfor the Crusading Period. Part 2, übersetzt von Donald Sidney Richards, Farnham 2007, S. 387.
- Guillaume le Breton, Philippidos, historiens de Philippe – Auguste. In: Henri François Delaborde (Hrsg.): Œuvres de Rigord et de Guillaume le Breton. Liber V, S. 148.
- John Gillingham: Stupor mundi: 1204 et un obituaire de Richard Coeur de Lion depuis longtemps tombé dans l’oubli. In: Martin Aurell, Noel-Yves Tonnerre (Hrsg.): Plantagenêts et Capétiens. Confrontations et héritages. Turnhout 2006, S. 397–411.
- Rüdiger Krohn: Richard Löwenherz. «Richardes lob gemêret wart mit hôher werdekeit». Der Löwenherz-Mythos in Mittelalter und Neuzeit. In: Ulrich Müller, Werner Wunderlich (Hrsg.): Herrscher, Helden, Heilige. St. Gallen 1996, S. 133–153, hier: S. 133 f.
- Matthew Paris, Chronica maiora, hrsg. von Henry Richards Luard (Rerum Britannicarum Medii Aevi Scriptores, Rolls Series 57). 7 Bände, London 1872–1883, 5, S. 480, A.D. 1254.
- Margaret Greaves: The Blazon of Honour. A Study in Renaissance Magnanimity. London 1964, S. 29–31.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 286 f.
- Andrew James Johnston: Robin Hood. Geschichte einer Legende. München 2013, S. 77.
- Anton Neugebauer: Robin und Richard. Der Rebell und sein König. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 21–27, hier: S. 23 f.
- Raphael Holinshed: Chronicles of England, Scotlande and Irelande. London 1578, 2.266.
- John Speed: The historie of Great Britaine under the conquests of the Romans, Saxons and Normans from Julius Caesar, to King James. London 1611, S. 473, 477, 481. Vgl. dazu John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, S. 10.
- Ingrid Bennewitz: „Karl und König Artus hat er übertroffen …“ Der Mythos von Richard Löwenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 149–170, hier: S. 165 (online).
- Karolin Bubke: Walter Scott: Ivanhoe: A Romance. By the author of «Waverley» Edinbourgh: Constable, 1820. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 41.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 293.
- Rüdiger Krohn: Richard Löwenherz. «Richardes lob gemêret wart mit hôher werdekeit». Der Löwenherz-Mythos in Mittelalter und Neuzeit. In: Ulrich Müller, Werner Wunderlich (Hrsg.): Herrscher, Helden, Heilige. St. Gallen 1996, S. 133–153, hier: S. 148.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 287.
- Anton Neugebauer: Robin und Richard. Der Rebell und sein König. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 21–27, hier: S. 24.
- Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Eduard II. von England als gay heroes of the past. In: Andrea Schindler (Hrsg.): Alte Helden, neue Zeiten. Würzburg 2016, S. 163–190, hier: S. 163.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 295.
- Elizabeth Siberry: The new crusaders. Images of the crusades in the nineteenth and early twentieth centuries. Aldershot u. a. 2000, S. 87–103.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 294–296.
- Sabine Kaufmann: König – Ritter – Gefangener. Mythos Löwenherz. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 15–19, hier: S. 19.
- Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Philipp II. Augustus von Frankreich. Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 11–46, hier: S. 12 (online).
- Winston Churchill: A history of the English-speaking peoples. 1: The birth of Britain. London 1956 (Kapitel. 6, Ende). Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Philipp II. Augustus von Frankreich. Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 11–46, hier: S. 11 (online).
- Christoph Houswitschka: Ein König für das Kino. Die Verwandlung des Richard Löwenherz 1922–2015. In: Ingrid Bennewitz, Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 201–215 (online).
- Anton Neugebauer: Robin und Richard. Der Rebell und sein König. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 21–27, hier: S. 27.
- Andrew James Johnston: Robin Hood. Geschichte einer Legende. München 2013, S. 105.
- Andrew James Johnston: Robin Hood. Geschichte einer Legende. München 2013, S. 116–117.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 300.
- Rüdiger Krohn: Richard Löwenherz. «Richardes lob gemêret wart mit hôher werdekeit». Der Löwenherz-Mythos in Mittelalter und Neuzeit. In: Ulrich Müller, Werner Wunderlich (Hrsg.): Herrscher, Helden, Heilige. St. Gallen 1996, S. 133–153, hier: S. 152.
- Zur Forschungsgeschichte von Richard Löwenherz seit dem 17. Jahrhundert vgl. Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 9–16; John Gillingham: Richard I. New Haven u. a. 1999, S. 1–14.
- Samuel Daniel: The collection of the history of England. London 1621, S. 105. Vgl. dazu John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, S. 10.
- William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I. Bd. 1: Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi; auctore ut videtur, Ricardo, canonico Sanctae Trinitatis Londoniensis (RS 38.1), London 1864, S. XVII.
- William Stubbs: Historical Introductions to the Rolls Series. Collected and edited by Arthur Hassall. London 1902, S. 533; William Stubbs: The constitutional history of England in its origin and development. 5. Ausgabe. Bd. 1, Oxford 1891, S. 512.
- James Henry Ramsay: The Angevin empire or the three reigns of Henry II., Richard I., and John (1154–1216). London 1903, S. 367–369.
- Kate Norgate: Richard the Lion Heart. London 1924.
- James Brundage: Richard Lion Heart. New York 1974, S. 258; John Julius Norwich: The Kingdom in the sun, 1130–1194. New York u. a. 1970, S. 141.
- Steven Runciman: A history of the crusades. Bd. 3: The kingdom of Acre and the later crusades. Cambridge 1954, S. 75.
- John Harvey: The Plantagenets 1154–1485. London 1948, S. 33.
- Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und Eduard II. von England als gay heroes of the past. In: Andrea Schindler (Hrsg.): Alte Helden, neue Zeiten. Würzburg 2016, S. 159–186; Klaus van Eickels: Richard Löwenherz und seine Freundschaften. In: Alexander Schubert (Hrsg.): Richard Löwenherz: König – Ritter – Gefangener. Regensburg 2017, S. 111–115, hier: S. 111.
- John Gillingham: Richard I. New Haven 1999, S. 348.
- Ulrike Kessler: Richard I. Löwenherz. König, Kreuzritter, Abenteurer. Graz 1995. Vgl. dazu die Besprechung von Nikolas Jaspert in: Mediaevistik 12 (1999), S. 399–401.
- Martin Aurell (Hrsg.): La Cour Plantagenêt (1154–1204). Actes du Colloque tenu à Thouars du 30 abril au 2 mai 1999. Poitiers 2000. Vgl. dazu die Besprechung von Ursula Vones-Liebenstein: in: Francia 30/1 (2003), S. 338–339 (online).
- Jean Flori: Richard Cœur de Lion. Le roi-chevalier. Paris 1999. Vgl. dazu die Besprechung von Ursula Vones-Liebenstein: in: Francia 30/1 (2003), S. 337–338 (online).
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 15.
- Dieter Berg: Richard Löwenherz. Darmstadt 2007, S. 262, 264, 269.
- Vgl. dazu die Besprechung von Knut Görich zu Dieter Bergs Biographie in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 66 (2010), S. 412 f. (online)
- Vgl. zu dieser Ausstellung Sebastian Zanke: Richard Löwenherz im Ausstellungsformat. Zur Konzeption einer kulturhistorischen Sonderausstellung. In: Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels (Hrsg.): Richard Löwenherz, ein europäischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam. Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption. Bamberg 2018, S. 217–237 (online).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Heinrich II. | König von England 1189–1199 | Johann Ohneland |
Heinrich II. | Herzog der Normandie 1189–1199 | Johann Ohneland |
Heinrich II. | Herzog von Aquitanien 1172–1196 | Otto von Braunschweig |
Heinrich II. | Graf von Anjou 1189–1199 | Johann Ohneland |
Heinrich II. | Graf von Poitou 1169–1196 | Otto von Braunschweig |
Otto von Braunschweig | Herzog von Aquitanien 1198–1199 | Johann Ohneland |
Otto von Braunschweig | Graf von Poitou 1198–1199 | Johann Ohneland |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Richard Löwenherz |
ALTERNATIVNAMEN | Richard I.; Richard Plantagenet; Richard Ier Cœur de Lion (französisch); Richard I the Lionhearted (englisch); Richard I the Lionheart (englisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Aquitanien, Herzog von Poitiers und englischer König |
GEBURTSDATUM | 8. September 1157 |
GEBURTSORT | Oxford |
STERBEDATUM | 6. April 1199 |
STERBEORT | Châlus |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt den englischen Konig Richard Lowenherz Zur Fernsehserie siehe Richard Lowenherz Fernsehserie und zum Film siehe Richard Lowenherz und die Kinder Gottes Richard Lowenherz franzosisch Richard Cœur de Lion englisch Richard the Lionheart 8 September 1157 in Oxford 6 April 1199 in Chalus war von 1189 bis zu seinem Tod als Richard I Konig von England Richard Lowenherz auf seinem Thron in den Handen ein Schwert und einen Schild mit seinem personlichen Lowenwappen haltend das spater zum Wappen Englands wurde Buchmalerei in der Abbreviatio Chronicorum des Matthew Paris Handschrift London British Library Cotton MS Claudius D VI fol 9v 1250 1259 Richards Lebensjahre bis zu seinem Regierungsantritt waren von Konflikten mit seinem Vater Heinrich II und mit seinen Brudern um das Erbe uberschattet Erst durch den Tod seines alteren Bruders Heinrich und ein Bundnis mit dem franzosischen Konig Philipp II konnte er sich den englischen Konigsthron sichern Sein ererbter Herrschaftskomplex das angevinische Reich umfasste neben England die Normandie und weite Teile Westfrankreichs Als Herrscher musste Richard ein wirtschaftlich und kulturell sehr heterogenes Konglomerat unterschiedlicher Territorien zusammenhalten Wahrend seiner Regierungszeit hielt er sich insgesamt nur sechs Monate in England auf Auf einem gemeinsam mit Philipp unternommenen Kreuzzug der heute als Dritter Kreuzzug gezahlt wird eroberte Richard 1191 Zypern Dann setzte er ins Heilige Land uber wo er erfolgreich die bereits zwei Jahre andauernde Belagerung Akkons beendete Das eigentliche Ziel des Unternehmens die Ruckeroberung Jerusalems konnte jedoch nicht erreicht werden Noch auf dem Kreuzzug kam es zwischen Richard und dem franzosischen Konig zum Zerwurfnis Wahrend seiner Ruckkehr auf dem Landweg wurde Richard 1192 vom osterreichischen Herzog Leopold V mit dem er sich gleichfalls uberworfen hatte festgesetzt und Kaiser Heinrich VI ubergeben Damit rachte sich Leopold fur eine Verletzung der Ehre honor die ihm der englische Konig wahrend des Kreuzzugs zugefugt hatte Rund 14 Monate verbrachte Richard in der Region am Oberrhein in Gefangenschaft Der franzosische Konig nutzte dies aus und eroberte eine Reihe von Burgen und Gebieten Fur Richards Freilassung musste aus dem ganzen angevinischen Reich die enorme Summe von 100 000 Mark Silber durch Besitzverkauf und besondere Besteuerung beschafft werden Den Ertrag verwendete Heinrich VI vor allem zur Finanzierung der Eroberung Siziliens Nach seiner Freilassung versuchte Richard die von Philipp II besetzten Gebiete zuruckzuerobern Er starb kinderlos bereits am 6 April 1199 bei der Belagerung der Burg Chalus Chabrol bei Limoges Richards Bild als idealer Ritter und tatkraftiger Konig ist bis in die Gegenwart in Literatur Musik und darstellender Kunst legendenhaft verklart worden Die zeitgenossische Legendenbildung wurde vor allem vom Dritten Kreuzzug inspiriert Im 16 Jahrhundert wurde dieser Stoff mit den Geschichten um den englischen Dieb Robin Hood verwoben Zu einer vollig anderen Einschatzung gelangten die Historiker im protestantischen Grossbritannien ab dem 18 Jahrhundert fur sie war Richard ein verantwortungsloser und egoistischer Monarch der das Inselreich vernachlassigt habe In der breiteren Offentlichkeit hingegen galt er ab dem 19 Jahrhundert als ein Symbol nationaler Grosse Die neuere Forschung bemuht sich um ein differenzierteres Bild wobei die Tendenz zu einer positiven Einschatzung uberwiegt LebenHerkunft und Jugend Das Geschlecht der Plantagenets Heinrich II oben links Richard I oben rechts Heinrich III unten links Johann Ohneland unten rechts Heinrich der Jungere Mitte Buchmalerei in der Historia Anglorum des Matthew Paris Handschrift London British Library Royal MS 14 C VII fol 9r 1250 1259 Richards Mutter Eleonore von Aquitanien beim Gebet Grandes Chroniques de France Handschrift Paris Bibliotheque nationale de France Ms fr 2813 fol 223r 14 Jahrhundert Richard Lowenherz entstammte dem adligen Geschlecht der Plantagenets Dieser Name wurde jedoch als Dynastiebezeichnung erst ab dem 15 Jahrhundert verwendet erstmals 1460 durch Herzog Richard von York Er geht auf Konig Richards Grossvater Gottfried V zuruck der Graf von Anjou Tours und Maine war Der Legende nach trug er einen Ginsterbusch planta genista als Helmzier oder pflanzte in seinen Landereien Ginsterbusche zum Sichtschutz bei der Jagd Der englische Konig Heinrich I starb 1135 ohne mannliche Erben Daher sollte ihm seine Tochter Mathilde auf den Thron folgen Gegen sie und ihren Ehemann Gottfried V formierte sich aber eine Opposition die Stefan von Blois zum Konig erhob Der Konflikt fuhrte zu einem Burgerkrieg In dieser angespannten Lage wurde am 5 Marz 1135 der spatere Konig Heinrich II als Sohn Mathildes und Gottfrieds geboren Er hatte durch seine Eltern nicht nur Anspruch auf das Herzogtum Normandie und die Grafschaft Anjou sondern auch auf den englischen Thron Im Mai 1152 heiratete er Eleonore von Aquitanien Sie hatte von ihrem Vater Wilhelm X das reiche sudwestfranzosische Herzogtum Aquitanien geerbt Eleonore hatte im Juli 1137 den Sohn des franzosischen Konigs geheiratet und war dadurch zur Konigin von Frankreich gekront worden Sie trennte sich 1152 mit kirchlicher Billigung von ihrem koniglichen Ehemann Ludwig VII Durch die Heirat mit Eleonore wurde Richards Vater Heinrich zu einem der machtigsten Fursten in Europa und zum grossten Rivalen des franzosischen Konigs Im Mai 1153 wurde der Burgerkrieg mit dem Vertrag von Winchester beendet Der gesundheitlich geschwachte Stefan von Blois blieb Konig bis zu seinem Lebensende akzeptierte aber Mathildes Sohn den spateren Heinrich II als Nachfolger Nach dem Tod Stefans im Oktober 1154 wurde Heinrich zwei Monate spater zum englischen Konig gewahlt Er liess sich in Westminster mit Eleonore kronen Aus der Ehe gingen funf Sohne Wilhelm Heinrich Richard Gottfried und Johann und drei Tochter Eleonore Johanna und Mathilde hervor Als drittgeborener Sohn war Richard zunachst nicht fur die Thronfolge vorgesehen Heinrich II ubertrug die Erziehung seiner Sohne seinem Kanzler Thomas Becket an dessen Hof die Kinder von verschiedenen kultivierten Geistlichen unterrichtet wurden So wurde Richard grundlich in der lateinischen Sprache ausgebildet Heinrich versuchte durch Heiratsbundnisse Einfluss auf den sudfranzosischen Raum zu nehmen Fur Richard wurde 1159 eine Verlobung mit der Tochter von Raimund Berengar IV Graf von Barcelona beschlossen Dadurch wollte Heinrich einen Bundnispartner gegen die Grafschaft Toulouse gewinnen Die geplante Ehe kam jedoch nicht zustande da Raimund 1162 uberraschend starb Richard hielt sich in der Umgebung seiner Mutter auf Er reiste im Mai 1165 mit ihr in die Normandie Uber seine weitere Ausbildung und auch uber seine Aufenthaltsorte sind bis 1170 keinerlei Angaben uberliefert Mit seiner Mutter war er 1171 im Suden Frankreichs unterwegs Dabei lernte er die Sprache und Musik Aquitaniens kennen Sein Vater verlieh ihm bereits in fruhen Jahren die Grafschaft Poitou und ubertrug ihm die Verwaltung des Herzogtums Aquitanien Kampf um die Thronfolge und Kronung Richards Kronung in den des Matthew Paris Handschrift Manchester Chetham s Library ms 6712 A 6 89 fol 141r Mitte 13 bis Anfang 14 Jahrhundert Richard wird vor der brennenden Stadt Gisors gekront Grandes chroniques de France London British Library Royal MS 16 G VI fol 347v 1332 1350 Heinrich II entschloss sich das angevinische Reich als ungeteiltes Erbe weiterzugeben Er sah seinen altesten uberlebenden Sohn Heinrich Wilhelm war schon 1156 gestorben als Nachfolger in der Konigswurde vor Im Januar 1169 traf er in Montmirail zu Friedensverhandlungen mit dem franzosischen Konig Ludwig VII zusammen Dort erneuerte er am 6 Januar 1169 die Lehenshuldigung fur den Festlandbesitz und liess zugleich seine Sohne Heinrich und Richard als Erben der franzosischen Lehen von Ludwig anerkennen Der alteste Sohn Heinrich leistete Ludwig den Lehenseid fur die Normandie Anjou und Maine Richard fur Aquitanien Gottfried wurde als Herzog der Bretagne bestatigt und erhielt die Grafschaft Mortain Johann blieb zunachst ohne Ausstattung Mit 14 Jahren wurde Richard volljahrig Bereits im Juni 1170 liess Heinrich seinen gleichnamigen Sohn zum Mitkonig kronen Im Juni 1172 wurde Richard im Alter von 14 Jahren in der Abtei St Hilaire in Poitiers feierlich als Herzog von Aquitanien investiert Heinrich versprach im Fruhjahr 1173 seinem jungsten Sohn Johann die Burgen von Chinon Loudun und Mirebeau in der Normandie Heinrich der Jungere fasste dies als Beeintrachtigung seiner Rechte auf Dies war der Anlass einer Revolte der Konigssohne gegen ihren Vater Wegen des jugendlichen Alters der Prinzen Richard und Gottfried ist anzunehmen dass sie unter dem Einfluss ihrer Mutter Eleonore handelten Als eigene Motive der beiden kommen ein ausgepragter Machtwille und die Einschrankung ihrer Rechte im Herzogtum Aquitanien in Betracht Richard belagerte im Fruhjahr und Sommer 1174 konigstreue Stadte wie La Rochelle doch im September 1174 musste er gegenuber seinem Vater kapitulieren Am 29 September 1174 kam es in Montlouis bei Tours zu einem Ausgleich Richard erhielt die Halfte der Einnahmen von Aquitanien und zwei Residenzen Die Sohne hatten eigenes Einkommen und Landereien blieben jedoch weiterhin ohne Einfluss auf die Politik ihres koniglichen Vaters Ebenfalls 1174 wurde Richards Heirat mit Alice der wohl 1170 geborenen Schwester Philipps II von Frankreich vereinbart Sie wurde an den Hof Heinrichs II geschickt und sollte dort auf ihre Rolle als spatere Gemahlin Richards vorbereitet werden Den jungsten Sohn Johann wollte der Konig mit Aquitanien versorgen doch weigerte sich Richard das Herzogtum seinem Bruder zu uberlassen Als Herzog von Aquitanien fiel ihm die Aufgabe zu gegen die dort opponierenden Adligen vorzugehen Dabei lag der Schwerpunkt auf der Belagerung und Zerstorung einer Vielzahl von Burgen In der einzigen Feldschlacht besiegte er Ende Mai 1176 Vulgrin von Aimar Bis Ende 1176 konnte er unter anderem Aixe und Molineuf einnehmen Im Januar 1177 eroberte er Dax und Bayonne Doch bereits 1178 brachen neue Revolten aus Im Mai 1179 nahm Richard die als uneinnehmbar geltende ein Vor allem dadurch erwarb er sich einen Ruf als brillanter Kriegsherr Mit der Einnahme der Festung Taillebourg erreichte Richard dass die Opponenten zeitweise ihren Widerstand einstellten Nach Dieter Berg beschrankte sich Richard auf militarische Aktionen gegen aufstandische Barone und unterliess es eine politische Losung zu suchen Die Quellen geben keine Hinweise dass Richard unter den Grossen seiner Territorien eine Klientel von herzogstreuen Gefolgsleuten aufbaute Ebenfalls nahm er keine Reformen im Bereich des Verwaltungs und Rechtswesens vor Von Sommer 1179 bis Sommer 1181 ist uber die Aufenthalte Richards nichts bekannt Im Mai 1182 fanden in Anwesenheit Heinrichs II Verhandlungen in Grandmont in La Marche statt Bei den Grafen in Aquitanien war Richard als Herzog wegen seines brutalen Vorgehens und seiner standigen Rechtsverstosse verhasst Die personlichen Verfehlungen Richards griffen auch englische Chronisten auf Nach Roger von Howden machte Richard die Frauen Tochter und Verwandten der Unterworfenen zu seinen Konkubinen Nach Befriedigung seiner Lust habe er sie dann an seine Soldaten weiter gegeben Die militarischen Auseinandersetzungen wurden in der Folgezeit fortgesetzt Nach dem Tod des altesten Sohnes Heinrich im Juni 1183 war die Thronfolge wieder vollig offen Bei einer Einigung Heinrichs II mit Richard im Jahr 1185 blieb Johann weiterhin ohne Land Ein Jahr darauf starb Gottfried bei einem Turnier in Paris Heinrich II weigerte sich jedoch Richard als alleinigen Erben anzuerkennen und forderte weiterhin von ihm Aquitanien fur Johann Ohneland aufzugeben Um eine Enterbung zugunsten seines Bruders Johann abzuwenden verbundete Richard sich mit dem franzosischen Konig und besuchte Philipp II im Juni 1187 in Paris Der Kapetinger speiste nicht nur mit Richard aus der gleichen Schussel sondern beide teilten auch das Bett Das gemeinsame Essen und Schlafen in einem Bett waren in der Kultur des hochmittelalterlichen Adels gelaufige Rituale mit denen Freundschaft und Vertrauen visualisiert wurde Die demonstrativ inszenierte Nahe wurde im 20 Jahrhundert als Zeichen fur Homosexualitat gedeutet Solche Verhaltensweisen werden jedoch in der neueren Forschung als demonstrative Gesten der Verbundenheit und des Vertrauens gewertet Mit dem Bundnis versuchte Richard Druck auf seinen Vater aufzubauen ihn als Erben anzuerkennen Er konnte seine Hoffnungen auf das angevinische Erbe weniger durch seinen Vater als durch den Kapetinger verwirklichen Am 18 November 1188 leistete Richard demonstrativ das homagium fur die Normandie und Aquitanien Der franzosische Konig forderte von Heinrich dass dieser die Grossen Englands sowie die der Festlandsbesitzungen veranlassen sollte Richard als Erben den Lehnseid zu schworen Heinrich weigerte sich Richard endgultig als Erben seines Reiches anzuerkennen Es kam zum offenen Konflikt Am 4 Juli 1189 musste Heinrich im Vertrag von Azay le Rideau das Homagium fur seine Festlandsbesitzungen leisten eine feste Zusage fur die Ehe zwischen Richard und Alice nach dem Kreuzzug geben zu dem er sich Ende 1187 verpflichtet hatte und Richard als alleinigen Erben anerkennen Ausserdem musste er 20 000 Mark als Entschadigungszahlung leisten Zwei Tage spater starb Richards Vater in Chinon Am 20 Juli 1189 konnte Richard in Rouen offiziell die Herrschaft der Normandie antreten Bei einem Treffen mit dem franzosischen Konig zwischen Chaumont en Vexin und Trier erkannte er den Friedensvertrag von Colombieres vom 4 Juli 1189 an Er erklarte sich auch zu zusatzlichen Kriegsentschadigungen und zur baldigen Hochzeit mit Alice bereit Richard versicherte sich der Loyalitat wichtiger Barone darunter der Ritter Maurice von Craon und Wilhelm Marshal Fur seine Kronung kam er fur vier Monate nach England Am 13 August 1189 traf er in Portsmouth ein Sein Ansehen versuchte er zunachst durch einen grossen Triumphzug durch England aufzubessern Am 3 September 1189 wurde Richard in Westminster in einer aufwandigen Zeremonie von Erzbischof Balduin von Canterbury gesalbt und daraufhin gekront Beim anschliessenden Festbankett ubernahmen die Grafen und Barone Aufgaben entsprechend ihren Hofamtern Burger aus London und Winchester dienten im Keller und in der Kuche Nahezu alle Grossen des angevinischen Reiches waren zur Kronung erschienen Im Zusammenhang mit der Kronung kam es zu Judenverfolgungen die spater wegen unzulanglicher Strafmassnahmen zu Pogromen eskalierten nachdem der Konig ins Heilige Land aufgebrochen war Dritter Kreuzzug Nach der Niederlage des Konigs von Jerusalem Guido von Lusignan gegen Saladin am 4 Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin und der Einnahme Jerusalems am 2 Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII am 29 Oktober 1187 zum Kreuzzug auf Richard verpflichtete sich im November 1187 zur Kreuzzugsteilnahme Er war personlich von der Kreuzzugsbewegung ergriffen Seine Mutter hatte 1147 bis 1149 am Zweiten Kreuzzug teilgenommen Ausserdem war Guido von Lusignan fur seinen angevinischen Besitz ein Lehensmann Richards Das erste Heer war im Mai 1187 unter Fuhrung Kaisers Friedrichs I Barbarossa aufgebrochen Bei der Uberquerung des Flusses Goksu ertrank Friedrich am 10 Juni 1190 Der Grossteil seines Heeres kehrte daraufhin in die Heimat zuruck Die verbliebenen Kreuzfahrer wurden vom Sohn des verstorbenen Kaisers Friedrich von Schwaben angefuhrt Dieser erlag jedoch am 20 Januar 1191 einer Krankheit Ranghochster Kreuzfahrer war fortan der osterreichische Herzog Leopold V Die beiden anderen Hauptheere sollten dann von Konig Philipp II von Frankreich und Richard Lowenherz angefuhrt werden Lange vor dem Eintreffen der beiden westeuropaischen Monarchen war Leopold an der Belagerung Akkons beteiligt Er verfugte aber nur uber geringe Ressourcen und konnte damit kaum etwas durchsetzen Vorbereitungen Nach der Kronung Richards zum englischen Konig hatte der Kreuzzug oberste Prioritat Fur dessen Durchfuhrung waren vor allem die Sicherung der Herrschaft wahrend seiner Abwesenheit und die Finanzierung des Unternehmens entscheidend Zeitgenossische Chronisten klagten dass fur den Konig alles verkauflich sei Amter Baronien Grafschaften Sheriffbezirke Burgen Stadte Landereien Nach Dieter Berg setzte Richard bei der Amtervergabe vorrangig auf Kontinuitat Bei der Besetzung der Spitzenamter wurden vor allem erfahrene Funktionstrager seines Vaters berucksichtigt Neben Wilhelm Longchamp einem Vertrauten Richards wurde mit Hugo du Puiset ein erfahrener Gefolgsmann Heinrichs als chief justiciar eingesetzt Richard Fitz Neal behielt sein Amt des treasurers Die Kontinuitat setzte sich auch im Bereich der earldoms fort Neu ernannt wurden lediglich der Konigsbruder Johann fur Gloucester Roger Bigod fur Norfolk und Hugo du Puiset fur Northumberland sowie Konig Wilhelm von Schottland fur Huntingdon Innerhalb weniger Monate konnte Richard im englischen regnum enorme Geldsummen und Transportschiffe fur den Kreuzzug beschaffen Im Abrechnungsjahr 1190 dem Jahr der Vorbereitung auf den Kreuzzug wurde eine erhebliche Steigerung der Einnahmen des Schatzamts festgestellt Wichtige Barone konnten sich gegen Gebuhren von ihrem Kreuzzugsgelubde losen Dazu kamen einmalige Zahlungen von Baronen bei Heirat oder Erbschaft und Sonderzahlungen der englischen Judenschaft fur den koniglichen Judenschutz Nach dem Chronisten Richard von Devizes hatte Richard sogar London fur den Kreuzzug verkauft wenn er dafur einen Kaufer gefunden hatte Die Flotte konnte er zunachst durch Aktivitaten bei den Cinque Ports Shoreham und Southampton auf 45 Schiffe ausbauen und dann durch Kauf bzw Miete auf uber 200 erweitern Parallel zu den Kreuzzugsvorbereitungen verfolgte Richard eine eheliche Verbindung mit Berengaria von Navarra Das angestrebte Ehebundnis war Bestandteil seiner aquitanischen Politik Wohl schon 1188 hatte er Kontakte zum Konigshof von Navarra aufgenommen Die Ehe mit Berengaria entsprach seinen aussenpolitischen Zielen besser als die Verbindung mit der kapetingischen Prinzessin Alice Die angestrebte Heirat mit Berengaria sollte vielleicht auch fur einen Nachkommen sorgen und dadurch die Regelung der Nachfolge angesichts des gefahrlichen Kreuzzugsunternehmens gewahrleisten Mit Berengarias Vater Sancho VI von Navarra wurde auch der letzte iberische Monarch dessen Territorien an den angevinischen Besitz angrenzten an Richard gebunden Zu Alfons II von Aragon hatte Richard bereits seit einiger Zeit gute Kontakte aufgebaut zum kastilischen Hof hatte er durch die Heirat seiner Schwester Eleonore mit Alfons VIII verwandtschaftliche Beziehungen Mit der Pflege der Beziehungen zu den iberischen Herrschern wollte Richard auch moglichen Angriffen von deren Seite auf das aquitanische Herzogtum vorbeugen Reise Philipp II Augustus und Richard Lowenherz auf dem Dritten Kreuzzug Buchmalerei in der Historie de la Terre d Outremer Wilhelms von Tyrus Handschrift Paris Bibliotheque nationale de France Ms fr 24209 fol 272v 13 14 Jahrhundert Am 30 Dezember 1189 und am 16 Marz 1190 traf Richard zu Gesprachen mit dem franzosischen Konig in Nonancourt bzw Dreux zusammen Die beiden Herrscher verpflichteten sich eidlich keinen Krieg zu fuhren bis sie sich nach der Ruckkehr vom Kreuzzug vierzig Tage friedlich in ihren Reichen aufgehalten hatten Falls einer von ihnen wahrend des Unternehmens ums Leben kommen sollte war geplant dass der andere die Kriegskasse und die Truppen des Verstorbenen ubernimmt Am 4 Juli 1190 brachen die Konige in Vezelay zusammen auf weil keiner dem anderen soweit vertraute dass er vor ihm aufbrechen wollte Aufgrund der Versorgungslage konnten die beiden Heere jedoch nicht gemeinsam ziehen Richard traf am 23 September 1190 auf Sizilien ein Seine Einfahrt in den Hafen Messina inszenierte er als ein feierliches Ereignis wahrend der Ankunft des franzosischen Konigs eine Woche vorher kaum jemand grossere Beachtung geschenkt hatte Auf Sizilien uberwinterte er Dort waren nachdem Konig Wilhelm II von Sizilien ein Schwager Richards kinderlos gestorben war Nachfolgekampfe ausgebrochen Die Grossen hatten Tankred von Lecce erhoben der aus dem Geschlecht der normannischen Konige von Sizilien stammte aber von unehelicher Geburt war Am 18 Januar 1190 wurde er von Erzbischof Walter von Palermo zum Konig gekront Tankred hatte Richards Schwester Johanna die Witwe Wilhelms II inhaftiert und ihr das Wittum verweigert Zwischen den englischen und franzosischen Kreuzfahrern und der einheimischen Bevolkerung kam es zu Konflikten Richard eroberte daraufhin Messina Unter dem Eindruck dieses Ereignisses liess Tankred Johanna umgehend frei und schlug dem englischen Konig 20 000 Unzen Gold als Kompensation fur das Wittum vor Ausserdem bot er an eine seiner Tochter mit Richards Neffen Arthur von der Bretagne zu verheiraten und eine Mitgift von 20 000 Unzen Gold zu zahlen Richard erklarte sich wohl im Oktober 1190 bereit Tankreds Konigtum zu unterstutzen Fur den Fall eigener Kinderlosigkeit setzte Richard im Oktober 1190 in Messina seinen Neffen Arthur von der Bretagne als Erben ein Der dreijahrige Arthur war damit auch als potentieller Thronfolger in England vorgesehen Verlierer dieser Regelung war Richards Bruder Johann der sich bei Kinderlosigkeit Richards als Alleinerbe und damit Thronerbe in England ansah Johann nutzte nach Bekanntwerden dieser Abmachungen Richards Abwesenheit zum Versuch auf der Insel seine eigenen Thronanspruche durchzusetzen Richard hatte parallel zu seinen Kreuzzugsvorbereitungen seine Mutter Eleonore in das Konigreich Navarra geschickt um dort sein Heiratsprojekt voranzutreiben Dem franzosischen Konig erklarte er dass er Alice nicht heiraten konne Sein Vater Heinrich II sei fur seine ausserehelichen Affaren bekannt Alice sei Heinrichs Geliebte gewesen und habe von ihm einen Sohn Das Kirchenrecht erlaube ihm nicht eine Frau zu heiraten die mit seinem eigenen Vater Verkehr gehabt habe Diese Beschuldigung stellte fur den Kapetinger eine grosse Erniedrigung dar Richard zahlte Philipp fur die Auflosung des Eheversprechens 10 000 Mark Silber Eilig verliess der franzosische Konig Messina am 30 Marz 1191 mit dem Ziel Outremer nur wenige Stunden vor der Ankunft Eleonores und Berengarias sonst hatte er womoglich an der Hochzeit teilnehmen mussen Philipp kam am 20 April 1191 in Akkon an Die Fastenzeit verhinderte jedoch eine Heirat in Sizilien Am 10 April 1191 verliess Richard Messina mit einer Flotte von mehr als 200 Schiffen Einige Schiffe kamen durch einen heftigen Sturm vom Kurs ab und strandeten an der Kuste Zyperns darunter auch das Schiff von Johanna und Berengaria Dort wurden sie von den Zyprioten entwaffnet und unter Bewachung gestellt Eroberung Zyperns und Heirat mit Berengaria von Navarra Wahrend der Eroberung Zyperns wurde in der Festung Kyrenia die Tochter des Isaak Komnenos gefangen genommen Philipp II empfangt Richard und dessen Schwester Johanna Buchmalerei in der Historie d Outremer des Wilhelm von Tyrus Handschrift London British Library Yates Thompson MS 12 fol 188v 13 Jahrhundert Im April 1191 wandte sich Richard gegen Zypern wo sich vor sechs Jahren ein Spross der 1185 in Byzanz gesturzten Komnenendynastie Isaak Komnenos als Kaiser unabhangig gemacht hatte Binnen eines Monats konnte Richard die Insel erobern und Isaak gefangen nehmen Er nahm dabei Rucksicht auf den Rang des Gefangenen denn die Haft in Ketten galt als besondere Demutigung Nach verschiedenen Quellen hatte sich Isaak nur unter der Bedingung ergeben dass ihm keine eisernen Ketten angelegt wurden Richard hielt sich daran und legte ihm silberne statt der ublichen eisernen Ketten an Uber den Anlass der Eroberung Zyperns herrscht in der Forschung keine Einigkeit Nach einer alteren Forschungsmeinung war die Eroberung eine Folge zufalliger Ereignisse Nach John Gillingham hingegen verfolgte Richard mit der Einnahme Zyperns einen spatestens im Winter 1190 91 gefassten strategischen Plan Richard habe die Absicht verfolgt die gefahrdete Position der Kreuzfahrer im Heiligen Land durch eine ungefahrdete ruckwartige Basis abzusichern Gemass Dieter Berg wollten die Kreuzfahrer einfach Beute machen und sich ein strategisch wichtiges Territorium sichern Oliver Schmitt zufolge lasst sich die These von einem vorher gefassten Plan in den Quellen nicht nachweisen Laut Michael Markowski ging es Richard weniger um langfristige strategische Ziele sondern vor allem um die Herausstellung der eigenen Person als Idealtyp des abendlandischen Ritters In Limassol heiratete Richard am 12 Mai 1191 seine Verlobte Berengaria von Navarra Als Konigin hatte Berengaria fur die weitere Herrschaftszeit Richards keine besondere Bedeutung Anfang Juni 1191 verliess Richard Zypern Auf der Insel liess er nur ein sehr kleines Aufgebot zuruck Mit Richard von Camville und Robert von Turnham hatte er dort zwei seiner Befehlshaber als Gouverneure eingesetzt Wenige Wochen spater wurde Zypern fur 100 000 Golddinare an den Templerorden verkauft Richards Eroberung war folgenreich denn Zypern blieb fur fast vier Jahrhunderte unter lateinischer Herrschaft Verlauf des Kreuzzuges im Heiligen Land Der franzosische Konig erreicht das Heilige Land Grandes Chroniques de France Handschrift London British Library Royal MS 16 G VI fol 350v 1332 1350 Begegnung Richards mit Philipp II auf dem Kreuzzug Wilhelm von Tyrus L Estoire d outremer Handschrift Paris Bibliotheque nationale de France Ms fr 2827 fol 234r 13 Jahrhundert Akkon kapituliert vor Philipp und Richard Grandes Chroniques de France Handschrift Paris Bibliotheque nationale de France Ms fr 2813 fol 238v 14 Jahrhundert Fliesenensemble ursprunglich aus Chertsey Abbey Die zwei kampfenden Reiter werden als Richard Lowenherz und ein arabischer Emir Sultan Saladin interpretiert Zweite Halfte des 13 Jahrhunderts British Museum 1885 1113 9051 60 und 9065 70 Die Beute aus Zypern nutzte Richard um seinen Feldzug im Heiligen Land zu verlangern Am 8 Juni 1191 traf seine Flotte vor der von den Kreuzfahrern belagerten Stadt Akkon ein Dort war Philipp zwar bereits im April 1191 angekommen er hatte aber keinen militarischen Erfolg erzielen konnen Die Belagerung der Stadt dauerte bereits fast zwei Jahre doch wesentliche Fortschritte gelangen erst nach Richards Ankunft Am 12 Juli 1191 rund funf Wochen nach dem Eintreffen seiner Flotte kapitulierte Akkon Bei Richards Einzug in die eroberte Stadt machte er sich jedoch aufgrund einer Ehrverletzung den osterreichischen Herzog dauerhaft zum Feind Die Ehre war im Umgang der Protagonisten von grosster Bedeutung Ehre und Ehrgefuhl spielten fur Ethos und Mentalitat des Adels eine zentrale Rolle auf sie musste zwingend Rucksicht genommen werden Dabei wurde Ehre nicht als moralische Kategorie verstanden gemeint war der Respekt den eine Person aufgrund ihres Ranges und ihrer sozialen Stellung erwarten konnte Nach ubereinstimmenden Angaben der Quellen setzte Leopold seine Fahne in der eroberten Stadt an markanter Stelle womit er seinen Anspruch auf Beute und seinen Rang demonstrieren wollte Diese Fahne wurde jedoch durch Richard oder zumindest mit seiner Duldung heruntergerissen und in den Schmutz getreten Nach einer anderen Uberlieferung hatte Leopold sein Zelt zu dicht an dem des Konigs errichtet worauf Richard eigenmachtig das Zelt des Herzogs zum Einsturz brachte Mit der Nahe zum Ranghochsten hatte Leopold seinen Rang im politischen Krafteverhaltnis offentlich demonstrieren und behaupten wollen Die Verstimmung war jedenfalls so massiv dass Leopold und Richard nicht mehr personlich sondern nur noch uber Vermittler miteinander kommunizierten Richard leistete Leopold keine Genugtuung Der osterreichische Herzog zog gedemutigt und ohne Beute in seine Heimat ab Nach John Gillingham stand Leopolds Anspruch auf Beute aber in keinem angemessenen Verhaltnis zu seinem tatsachlichen Anteil an der Eroberung von Akkon Damit folgt Gillingham einer Einschatzung die bereits Heinrich Fichtenau 1966 vertreten hatte Fur die Umsetzung der Kapitulationsvereinbarung wurden tausend Verteidiger Akkons gefangen gehalten Philipp II kehrte Ende Juli 1191 in seine Heimat zuruck Als Grund fur seine Abreise nannte der franzosische Konig das seiner Gesundheit nicht zutragliche Klima Nach dem kinderlosen Tod Philipps I von Elsass musse er sich auch um die Herrschaftsnachfolge in seiner Grafschaft Flandern kummern In der Forschung wird jedoch eher angenommen dass er wegen der Konflikte mit dem englischen Konig abgezogen sei Richard war fortan der uneingeschrankte Fuhrer der Kreuzfahrerkontingente Als sich nach der Eroberung Akkons die Zahlung des Losegelds fur die rund 3 000 muslimischen Gefangenen verzogerte liess Richard diese am 20 August 1191 hinrichten Von spateren Historikern wurde er deswegen als rucksichtslos und brutal beschrieben In der jungeren Forschung wird aber starker berucksichtigt dass dieses Vorgehen den damaligen Gepflogenheiten im Abendland entsprach Beim weiteren Vormarsch entlang der Kuste errang Richard in der Schlacht von Arsuf am 7 September 1191 einen Sieg uber Saladins Heer er konnte dieses jedoch nicht vernichten Vergeblich blieben daher im Januar und Juni 1192 seine Vorstosse auf Jerusalem Parallel bestand immer wieder diplomatischer Kontakt mit Saladin Richard schlug eine Heiratsverbindung zwischen Saladins Bruder Malik al Adil und seiner Schwester Johanna vor Als Mitgift waren die Kustenstadte zwischen Akkon und Askalon im Gesprach Wegen des Religionsunterschieds lehnten jedoch sowohl Johanna als auch al Adil eine Verbindung ab Im April 1192 wurde Konrad von Montferrat ein Anwarter auf den Thron des Konigreichs Jerusalem und Gegner Konig Guidos von Lusignan von Assassinen ermordet Richard der Guido unterstutzt hatte stimmte daraufhin einem Kompromiss zu Guido wurde die Herrschaft auf Zypern ubertragen und zum neuen Konig von Jerusalem wurde Graf Heinrich von der Champagne ein Neffe Richards gewahlt Ende Juli 1192 nahm Saladin nach kurzer Belagerung Jaffa ein Der rasch herbeigeeilte Richard konnte die Stadt jedoch Anfang August 1192 im Handstreich zuruckerobern und Saladin in der folgenden Schlacht von Jaffa vertreiben Inzwischen war Richard erkrankt Angesichts der Begrenztheit der verfugbaren militarischen Krafte und der ortlichen Machtverhaltnisse entschloss er sich den Kreuzzug mit einem Waffenstillstand zu beenden Auch aus Sorge vor Gebietsverlusten in Nordfrankreich wollte er heimkehren Am 2 September 1192 schlossen Richard und Saladin mit dem Vertrag von Ramla den Waffenstillstand auf drei Jahre und acht Monate Askalon und Gaza wurden an die Muslime zuruckgegeben Die Kustenstadte von Jaffa bis Tyrus verblieben den Christen Jerusalem blieb unter der alleinigen Kontrolle Saladins christlichen Pilgern wurde aber der Zugang zur Stadt gestattet Da die Christen auf die Ruckeroberung der Heiligen Stadt verzichten mussten hatte der Kreuzzug sein eigentliches Ziel verfehlt Nach Dieter Berg war Richard in erster Linie fur den Fehlschlag verantwortlich Durch den Abzug des franzosischen Konigs wegen der Konflikte mit Richard war das Heer geschwacht Berg halt es fur unverstandlich dass Richard dennoch das Heer zweimal vor die Mauern Jerusalems fuhrte ohne einen Angriff wagen zu konnen Anderer Meinung ist John Gillingham der den ungunstigen Urteilen spaterer Historiker entgegenhalt dass Richard von seinen Zeitgenossen als bedeutender Kreuzfahrer gewurdigt wurde Am 9 Oktober 1192 trat Richard auf einem Schiff die Ruckreise nach Europa an Bei seiner Erkrankung 1191 92 die als major oder medius hemitritaeus beschrieben wird kann es sich um eine Form von Malaria tertiana gehandelt haben Gefangenschaft bei Kaiser Heinrich VI Von der Burg Durnstein stehen heute nur noch RuinenReiterstandbild Richards westlich von DurnsteinReichsburg TrifelsGedenktafel zur Erinnerung an die Gefangennahme im Wohnhaus Erdbergstrasse 41 in Wien nahe der LowenherzgasseDie Darstellung Kaiser Heinrichs VI bei dem Richard in Gefangenschaft war ist das Eroffnungsbild in der Grossen Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse Handschrift Heidelberg Universitatsbibliothek Cod Pal germ 848 fol 6r um 1300 Richard war auf seiner Ruckreise nach einem Schiffbruch gezwungen die Landroute uber das romisch deutsche Reich zu nehmen Da er Vergeltung von seinem Intimfeind Herzog Leopold V von Osterreich befurchtete reiste er verkleidet und mit nur wenigen Begleitern darunter Balduin von Bethune Philipp von Poitiers Wilhelm de l Etang und der Kaplan Anselm Sein Ziel war Bayern das Einflussgebiet Heinrichs des Lowen Schon der Zwang zur Verkleidung war in einer nach Rang geordneten mittelalterlichen Gesellschaft in der Ehre und Status offentlich demonstriert wurden beschamend Dieter Berg beurteilt Richards Verkleidung als befremdliches und zugleich amateurhaftes Versteckspiel Es sei unklar warum Richard nicht offen um freies Geleit als Kreuzfahrer nachsuchte Graf Meinhard von Gorz wurde Anfang Dezember 1192 auf die Reisegruppe aufmerksam und erkannte den Konig doch zunachst konnte dieser entkommen Seine Flucht endete wenige Tage vor Weihnachten 1192 im Herrschaftsgebiet des Herzogs Leopold Die widerspruchlichen Angaben der Quellen erhellen die konkreten Umstande der folgenden Gefangennahme nicht Alle Quellen stimmen jedoch darin uberein dass es Leopolds Rache fur die erlittene Ehrverletzung gewesen sei Die ausfuhrlichste Darstellung bietet die Chronik Ottos von Freising mit der Fortsetzung Ottos von St Blasien Sie ist voller Hame uber die Ereignisse Nach ihrer Schilderung war Richard als einfacher Pilger verkleidet und wurde von Leopold laut ausgelacht als dieser ihn in Erdberg bei Wien beim nicht standesgemassen Huhnerbraten in einer schabigen Behausung gefangen nehmen konnte Zum Verhangnis sei ihm sein Reprasentationsbedurfnis geworden Als einfacher Knecht habe er ein Huhn gebraten dabei aber vergessen einen wertvollen Ring vom Finger zu ziehen Die englischen Chronisten hingegen orientierten sich am Modell ritterlichen Handelns Sie betonten dass Richard sich selbst in dieser schwierigen Lage als Konig wurdevoll verhalten habe Er sei im Schlaf uberrascht worden habe sein Schwert nur dem Herzog ubergeben wollen habe sich von der Ubermacht des Herzogs nicht einschuchtern lassen oder er habe sich vom Herzog personlich gefangen nehmen lassen Viele Geistliche in Europa sahen die Gefangennahme eines Kreuzfahrers als schwere Sunde an Fur die dem osterreichischen Herzog nahestehenden Chronisten war es die berechtigte Rache fur die erlittene Ehrverletzung in Akkon Die hofnahe englische Uberlieferung berichtet recht ausfuhrlich uber die Ereignisse zwischen Gefangenschaft und Freilassung die deutschen Quellen hingegen schweigen nahezu vollstandig John Gillingham deutet das Schweigen als ein Zeichen dafur dass die Gefangenschaft eines unter dem Schutz der Kirche stehenden Kreuzfahrers als unwurdig und fur Leopolds Ehre abtraglich betrachtet wurde Nach Knut Gorich liegt das Schweigen aber auch darin begrundet dass es keine hofnahen Geschichtsschreiber unter den deutschen Chronisten gab Richard wurde Hadmar II von Kuenring einem der machtigsten Ministerialen des Babenbergerherzogs ubergeben und auf der Burg Durnstein bei Krems an der Donau inhaftiert Bereits am 28 Dezember 1192 informierte der Kaiser den franzosischen Konig Philipp II uber die Gefangennahme Richards Er teilte ihm mit dass er den Feind unseres und den Unruhestifter deines Reiches inimicus imperii nostri et turbator regni tui nun festgesetzt habe Bei der papstlichen Kurie sorgte Richards Gefangennahme fur Entrustung Papst Coelestin III forderte die Freilassung und drohte mit der Exkommunikation da Richard als Kreuzfahrer unter dem Schutz der Kirche stehe und das Recht auf freie Ruckreise habe Leopold wurde von Papst Coelestin III im Juni 1194 exkommuniziert Kaiser Heinrich VI versuchte aus Richards Gefangenschaft politischen Nutzen zu ziehen Er stand wegen der Ermordung des Lutticher Bischofs Albert von Lowen unter politischem Druck denn ihm wurde die unterbliebene Bestrafung der Morder zur Last gelegt Richard hatte gute Verbindungen zur norddeutschen Furstenopposition die moglicherweise als Gegenleistung fur seine Freilassung zur Massigung gegenuber Kaiser Heinrich bewegt werden konnte Heinrich begann mit Leopold im Fruhjahr 1193 Verhandlungen uber die Auslieferung des englischen Konigs Am 6 Januar 1193 wurde Richard als Gefangener nach Regensburg uberfuhrt und dort dem Kaiser prasentiert Eine Einigung zwischen Leopold und Heinrich VI blieb jedoch aus worauf der osterreichische Herzog Richard wieder zuruckbrachte Richard blieb trotz der Gefangenschaft eingeschrankt handlungsfahig So konnten auch in diesem Zeitraum Rechtsdokumente ausgefertigt werden Zunachst wurden lediglich Briefe und writs konigliche Verfugungen verfasst Nach erfolgreichen Freilassungsverhandlungen gehorte ab Sommer 1193 der Kanzler Wilhelm von Longchamp zu Richards personlichem Gefolge Spatestens seit diesem Zeitpunkt wurden auch wieder konigliche Urkunden konzipiert Aus seiner Gefangenschaft betrieb Richard die Wahl Hubert Walters zum Erzbischof von Canterbury Als Justiciar stellte Walter wahrend der Abwesenheit des Konigs die Herrschaft sicher Als Johann Ohneland von der Gefangenschaft seines Bruders Richard erfuhr suchte er in Paris umgehend die Unterstutzung Philipps II Im Januar 1193 begab er sich an dessen Hof Auf diese Weise wollte er sich das Erbe sichern Vom franzosischen Konig wurde er mit der Normandie belehnt Philipp unterstutzte Johanns Ambitionen auf den englischen Thron und dieser leistete ihm einen Lehenseid Ausserdem bot Philipp unzufriedenen Adligen in den englischen Festlandsbesitzungen seinen Schutz an Heinrich und Leopold besiegelten in Wurzburg eine Einigung uber die Freilassungsbedingungen Im Wurzburger Vertrag vom 14 Februar 1193 wurden 100 000 Mark Reinsilber als Losegeld festgelegt je zur Halfte an Leopold und Heinrich VI Ausserdem sollte Richard sich zur Unterstutzung des nachsten Sizilienfeldzuges des Kaisers verpflichten Im Marz 1193 warf Heinrich auf dem Hoftag in Speyer vor den Reichsfursten dem englischen Konig zahlreiche Verbrechen vor darunter der Mord an Konrad von Montferrat einem Lehnsmann des Reiches den er veranlasst habe Richard habe mit Isaak von Zypern einen Verwandten des Kaisers inhaftiert und dessen Land veraussert Er habe die Fahne von Heinrichs Verwandten Herzog Leopold geschmaht Ausserdem habe er mit der Unterstutzung Konig Tankreds dem Kaiser das sizilische Konigreich das Erbe seiner Gemahlin Konstanze vorenthalten wollen Er habe auch seine Lehnspflichten gegenuber Konig Philipp missachtet Mit Saladin habe er einen schandlichen Frieden geschlossen Die Klagepunkte sollten zeigen dass Heinrich den englischen Konig nicht willkurlich und ohne triftigen Grund in Gefangenschaft hielt Richard erhielt Gelegenheit in freier Rede vor dem Furstengericht die einzelnen Vorwurfe zu entkraften Er bot ausserdem einen gerichtlichen Zweikampf an den aber keiner der Anwesenden gegen den Herrscher durchfuhren wollte Nachhaltigen Eindruck hinterliess Richard in der Reichsversammlung mit dem Eingestandnis er habe Fehler begangen und mit seiner demonstrativen Geste sich vor dem Kaiser zu Boden zu werfen und Gnade zu erbitten Heinrich gewahrte ihm dies indem er den knienden Konig an sich zog und ihm den Friedenskuss gab John Gillingham erklart Heinrichs Verhalten mit der feindseligen Stimmung auf dem Hoftag die ihn bewogen habe Richard in Gnade aufzunehmen Roger von Howden uberliefert eifrige Verhandlungen dazu am Vortag in denen der Kaiser vieles forderte was Richard selbst unter Todesgefahr nicht zuzugestehen bereit war Uber den Gegenstand der Verhandlungen ist jedoch nichts bekannt Nach Klaus van Eickels verlangte der Staufer eine besonders demutigende Form der Unterwerfung die Richard nicht zu leisten bereit war Gerd Althoff konnte anhand zahlreicher Vergleichsbeispiele zeigen dass Kniefall und Friedenskuss keine spontanen Emotionen ausdruckten vielmehr waren solche Szenen im Mittelalter inszeniert Dieter Berg bewertet den Ausgang des Hoftages als wichtigen Prestigeerfolg Richards Dieser blieb jedoch in Haft und wurde bis Mitte April auf der Burg Trifels festgesetzt Danach hielt er sich im Gefolge des Kaisers auf zunachst in der elsassischen Pfalz Hagenau Am 25 Marz 1193 akzeptierte Richard auf einem Hoftag zu Speyer die in Wurzburg festgelegte Summe Er musste 100 000 Mark Silber zahlen Ausserdem hatte er 50 Schiffe und 200 Ritter fur ein Jahr zu stellen Die Forderung der personlichen Teilnahme am Sizilienfeldzug des Kaisers wurde fallengelassen Auf einer Reichsversammlung in Worms wurden am 29 Juni 1193 Details vereinbart Das Abkommen von Worms wird von Roger von Howden uberliefert Das Losegeld wurde auf 150 000 Silbermark erhoht Fur die Freilassung sollten 100 000 Mark Reinsilber nach Kolner Gewicht bezahlt werden Das entsprach etwa 23 4 Tonnen Silber Fur die weiteren 50 000 Mark sollten Geiseln gestellt werden davon sechzig fur den Kaiser und sieben fur den Herzog von Osterreich Das Losegeld sollte in London an kaiserliche Gesandte ubergeben von diesen gepruft und dann in Transportbehaltnisse versiegelt werden Die Bereitstellung des Losegeldes das den dreifachen Jahreseinnahmen der Krone entsprach war eine immense Herausforderung Im koniglichen Schatzamt dem Exchequer wurde eine Sonderabteilung das scaccarium redemptionis eingerichtet die mit dem Einzug der Losegeldsteuern beauftragt war Der hohe Klerus musste liturgisches Gerat und den vierten Teil seiner jahrlichen Einnahmen abgeben Eine Sondersteuer von 25 Prozent musste eingefuhrt und koniglicher Besitz verkauft werden Der Gewinn aus der Wollproduktion der eigentlich fur die Zisterzienser vorgesehen war und normalerweise von koniglichen Abgaben befreit war wurde konfisziert Das im 13 Jahrhundert kompilierte uberliefert dass jeder Inhaber eines Ritterlehens 20 Schilling abzugeben hatte Heinrich VI legte zu Weihnachten 1193 als Tag fur die Freilassung Richards den 17 Januar 1194 fest Ein betrachtlicher Teil des Losegelds war mittlerweile beschafft und in das Reich gebracht worden Richard hatte unterdessen das Weihnachtsfest 1193 in Speyer verbracht Philipp II und Johann Ohneland versuchten die vom Kaiser bereits zugesagte Freilassung durch weitreichende finanzielle Versprechen zu verhindern Philipp erklarte sich zur Zahlung von 100 000 Mark und Johann von 50 000 Mark fur die Auslieferung Richards bereit Alternativ boten sie fur jeden weiteren Monat von Richards Gefangenschaft 1 000 Mark an Heinrich war sich angesichts des neuen Angebots uber die weitere Behandlung des Gefangenen unschlussig geworden und stellte daher die Entlassung auf dem Mainzer Hoftag im Februar 1194 den anwesenden Fursten zur Diskussion Die Grossen bestanden jedoch auf der vereinbarten Freilassung des englischen Konigs Richard profitierte damit von seinen bereits bestehenden personlichen Verbindungen mit den Grossen die er in den vergangenen Monaten aufgebaut hatte Heinrich gelang es jedoch Richard zu zwingen das englische regnum vom Kaiser zu Lehen zu nehmen und jahrlich einen Tribut von 5000 Pfund zu zahlen In diesem Zusammenhang berichtet einzig Roger von Howden davon dass Richard zum Konig von Burgund gekront werden sollte Dieses Herrschaftsgebiet gehorte zwar nominell zum Reich jedoch ubte der Kaiser dort keine tatsachliche Herrschaft aus Nach Knut Gorich konnte es sich um eine demonstrative Ehrung handeln um dem englischen Konig die Lehnsubertragung seines eigenen Reiches ertraglicher zu machen Richard Lowenherz kusst die Fusse Heinrichs VI Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis des Petrus de Ebulo Ende 12 Jahrhundert Burgerbibliothek Bern Cod 120 II fol 129r Am 4 Februar 1194 wurde Richard auf dem Hoftag in Mainz aus der Haft entlassen Er leistete die Lehenshuldigung fur seine gesamten Herrschaftsgebiete Es waren 100 000 Mark Silber an Heinrich bezahlt und fur die weiteren 50 000 Mark Geiseln gestellt worden darunter die beiden Sohne Heinrichs des Lowen Otto und Wilhelm Die Erzbischofe von Koln und Mainz ubergaben Richard seiner Mutter Eleonore von Aquitanien Nach seiner Freilassung verbrachte er einige wenige Tage in den Waldern von Nottingham Die Verknupfung der Sage von Robin Hood der mit seinen Getreuen in den Waldern des Sherwood Forest lebte mit der Geschichte von Richard Lowenherz erfolgte jedoch erst im 16 Jahrhundert Die Losegeldzahlung bedeutete fur Leopold die Wiederherstellung seiner auf dem Kreuzzug durch Richard verletzten Ehre Er finanzierte damit die Erweiterung seiner Residenzstadt sowie die Grundungen von Wiener Neustadt und Friedberg Sein plotzlicher Tod am 31 Dezember 1194 durch einen Sturz vom Pferd wurde von den Zeitgenossen als Gottesurteil uber die Gefangennahme Richards angesehen Heinrich nutzte seinen Anteil fur die Eroberung des normannischen Konigreichs Sizilien Mit der Losegeldzahlung sollen erstmals in grossem Ausmass Sterlinge auf den europaischen Kontinent in Umlauf gekommen sein In London fuhrten die standigen Geldforderungen des Konigs 1196 zu einem Aufstand unter Wilhelm Fitz Osbert der niedergeschlagen wurde Restauration der Herrschaft in England Nach seiner Freilassung betrat Richard am 13 Marz 1194 fur zwei Monate noch einmal englischen Boden Trotz der langen Gefangenschaft funktionierten nach John Gillingham die angevinischen Verwaltungsstrukturen gut Auf der Insel traf er Massnahmen zur Stabilisierung seiner Herrschaft und bemuhte sich um moglichst grosse Geldsummen fur die geplanten Heerzuge gegen den franzosischen Konig Richard berief fur Ende Marz und Anfang April 1194 einen Hoftag zu Nottingham ein Auf dem gut besuchten Hoftag an dem auch die Koniginmutter sowie der Bruder des schottischen Konigs teilnahmen wurden zahlreiche Strafmassnahmen gegen Rebellen und personelle Veranderungen in der Verwaltung beschlossen Wenige Tage spater am 17 April zeigte sich Richard im Beisein seiner Mutter Eleonore in der Kathedrale von Winchester Seine Festkronung sollte die Schande seiner Gefangenschaft ausloschen und seine Ehre wiederherstellen William von Newburgh notierte dass Richard bei der Kronung in Winchester wie ein neuer Konig aufgetreten sei und durch den Glanz der Krone seines Reiches die Schmach seiner Gefangenschaft abgewaschen habe Im Jahr 1195 vereinbarte Richard mit Konig Wilhelm I von Schottland die Ehe zwischen seinem Neffen Otto dem spateren romisch deutschen Kaiser Otto IV und Wilhelms Tochter Margarete von Schottland die voraussichtlich die schottische Thronfolgerin werden sollte Damit wollte Richard seinen Einfluss auf Schottland ausdehnen und fur Ottos Geschlecht die Welfen stand mit dem Heiratsprojekt eine neue Machtbasis in Aussicht Wilhelm trat jedoch von der Vereinbarung zuruck nachdem er erfahren hatte dass seine Frau schwanger war Auch der Druck des schottischen Adels konnte fur seinen Ruckzug ausschlaggebend gewesen sein Fur die Beschaffung von neuen Finanzmitteln spielte der Finanz und Verwaltungsapparat eine wichtige Rolle Amts und Funktionstrager die bei Richards Herrschaftsantritt bereits fur ihre Amter hohe Geldzahlungen geleistet hatten mussten erneut zahlen Im Fruhjahr 1194 wurde das Steuer und Heerwesen umfassend reformiert Die Feudal Abgaben wie das scutagium machten 1194 41 1 Prozent und 1198 42 7 Prozent der Gesamteinnahmen aus Nach der Einfuhrung eines neuen Siegels 1198 mussten alle Privilegienempfanger ihre Dokumente gegen Gebuhren neu besiegeln lassen Bei samtlichen Juden auf der Insel wurde 1194 eine Bestandsaufnahme durchgefuhrt Sie mussten alle ihre Geld und Kreditgeschafte schriftlich dokumentieren und die Nachweise in Dokumentenkastchen den sogenannten archae hinterlegen Diese Kastchen wurden in 27 Stadten eingerichtet Ausserdem wurde 1194 mit dem Exchequeur of the Jews ein eigenes Schatzamt fur die Juden geschaffen Mit diesen Massnahmen wollte die Krone deren Wirtschafts und Finanztatigkeit sowie die Finanzkraft der unter koniglichem Schutz stehenden Juden besser einschatzen So sollte verhindert werden dass bei zukunftigen Pogromen judische Schuldscheine vernichtet wurden und dadurch dem Konigtum ein materieller Schaden entstunde Hofische Kultur und Herrschaftspraxis Das Siegel das Richard als Herzog der Normandie und von Aquitanien sowie Graf von Anjou verwendeteKarte von Grossbritannien in der Abbreviatio chronicorum Angliae des Matthew Paris in einer Handschrift aus St Albans London British Library Cotton MS Claudius D VI fol 12 v 13 Jahrhundert Der Festlandsbesitz des Angevinischen Reiches rot in Frankreich um 1180 Der Hof entwickelte sich ab dem 12 Jahrhundert zu einer zentralen Institution koniglicher und furstlicher Macht Selbst ein zeitgenossischer Kenner des Hofes wie Walter Map erwahnte in seiner Schrift De nugis curialium die Schwierigkeit einer klaren Definition des hochmittelalterlichen Hofes einer der besten Kenner der kontinentalen Geschichte der Plantagenets definierte den Hof als Mittelpunkt der sowohl Residenz als auch zentraler Gerichtsort war Vom Hof aus versuchten die Plantagenets ihr Mosaik aus Konigreichen Furstentumern und Herrschaften zu beherrschen Der Hof sei aber auch ein kulturelles Zentrum gewesen Er habe fur die Plantagenets die Anbindung an das normannische Herrscherhaus und den Artussagenkreis hergestellt und fur die Verbreitung ihres Ruhms durch Spielleute gesorgt Bis weit in das 14 Jahrhundert wurde mittelalterliche Herrschaft durch ambulante Regierungspraxis ausgeubt Fur die anglo normannischen Konige und die anglo angevinischen Herrscher galt dies nicht nur fur ihr insulares Reich sondern ebenso fur ihre festlandischen Besitzungen Das Angevinische Reich bestand seit 1154 neben England aus den franzosischen Herzogtumern Normandie und Aquitanien sowie den Grafschaften Maine und Anjou Fur ihren Besitz auf dem Festland waren die englischen Konige Vasallen des franzosischen Konigs Fur den letzten anglonormannischen Herrscher Heinrich I war Rouen der bevorzugte Aufenthaltsort gewesen Unter Richards Vater Heinrich II hatte sich der Schwerpunkt des Itinerars nach Chinon an der Loire und damit noch weiter nach Suden verschoben Richard war in seiner gesamten Zeit als Konig nur zweimal in England vier Monate zu seiner Kronung am 3 September 1189 und zwei Monate nach seiner Freilassung aus der Gefangenschaft 1194 In der zweiten Halfte seiner Herrschaftszeit hielt sich Richard durchweg in seinen franzosischen Besitzungen auf Seine Frau Berengaria hat weder zu Lebzeiten ihres Gemahls noch nach seinem Tod England betreten Sie ist damit die einzige englische Konigin die niemals auf der Insel war Richards Itinerar uberschnitt sich dabei nicht mit dem Berengarias die ihre Aufenthalte vor allem im Tal der Loire in Beaufort en Vallee Chinon und Saumur hatte Anscheinend versuchte Richard kaum mit Berengaria einen Nachkommen zu zeugen Im 20 Jahrhundert haben Historiker dieses Verhalten als Ausdruck der vermuteten Homosexualitat angesehen Klaus van Eickels nimmt hingegen an dass Richard zeugungsunfahig war und dies wusste nachdem aus seinen zahlreichen vorehelichen Affaren kein Nachwuchs hervorgegangen war Als Konig der standig auf Reisen war bewegte sich Richard in einem mehrsprachigen Umfeld Er sprach sicherlich Anglonormannisch konnte Latein verstehen und lesen Englisch sprach er wohl eher selten Provenzalisch war die Sprache seiner Mutter und wurde in Aquitanien gesprochen In dieser Sprache kommunizierte er wohl auch mit seiner Frau Berengaria Wahrend des Kreuzzuges und in der Zeit der Gefangenschaft war die Hofhaltung stark eingeschrankt Die Regierungsgeschafte ubernahmen in den wichtigsten Provinzen von Richard eingesetzte hohe Beamte Zur Kontrolle dieses Systems musste der Hof standig reisen Die Verwaltungsstrukturen waren in England und in der Normandie am weitesten entwickelt Bereits unter Heinrich I hatte sich mit dem sogenannten Exchequer eine beginnende und vor allem separate Verwaltung von geldlichen Einnahmen und Ausgaben als eigenes Schatzamt gebildet Die Regierungsgeschafte fuhrten bei Abwesenheit des Herrschers fahige Amtsverwalter wie Hubert Walter und konigliche Institutionen wie das besagte Schatzamt Hubert Walter war einer der wichtigsten Amtstrager im Umfeld des Konigs Bei Richards Herrschaftsantritt wurde er fur seine Verdienste auf den vakanten Bischofsstuhl von Salisbury erhoben Dort ist er in der Kathedrale jedoch nur einmal nachweisbar Er begleitete Richard auf den Dritten Kreuzzug und fuhrte wahrend der Erkrankung des Konigs die Verhandlungen mit Saladin Zuruck in England wurde er zum Erzbischof von Canterbury gewahlt Er kummerte sich auch um das Losegeld und ubte ab Weihnachten 1193 als Justiciar wahrend der Abwesenheit des Konigs die Regentschaft in England aus Da er im Marz 1195 auch papstlicher Legat fur England wurde hatte er als Vertreter des Konigs nicht nur vizekonigliche Macht sondern auch die geistliche Fuhrung in England inne Seit dem Fruhjahr 1194 hielten sich vor allem weltliche Barone und einfache Ritter in der Umgebung des Konigs auf Sie gewannen durch die Kampfe gegen den franzosischen Konig immer grossere Bedeutung Dagegen ging der Einfluss der geistlichen Gruppierung zuruck Zu ihr zahlten die Bischofe von London Richard Fitz Neal und Wilhelm de Sainte Mere Eglise von Durham Hugo de Puiset und von Rochester Gilbert de Glanville Neuere Forschung hebt auch die Bedeutung von Richards Mutter fur die Ordnung und Sicherheit des Reiches wahrend der Abwesenheit ihres Sohnes hervor Nach Jane Martindale ubte Eleonore nach 1189 zunachst in England und dann in Aquitanien eine konigliche Macht aus Ralph V Turner zufolge ging es Eleonore in ihren letzten funfzehn Lebensjahren vor allem darum das angevinische Reich intakt zu bewahren Fur die englischen Konige wurde Konig Artus zur zentralen Identifikationsfigur Kurz nach seiner Kronung liess Richard im Kloster Glastonbury eine Ausgrabung durchfuhren Das Kloster galt als eine der altesten christlichen Kultstatten und wurde seit der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts mit dem legendaren Avalon identifiziert Bei der Ausgrabung wurden nach zeitgenossischer Vorstellung die Graber von Konig Artus und seiner Gemahlin Guinevere entdeckt Das vorgebliche Artusgrab wird als Falschung angesehen deren Zweck wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt Die Schrift gewann im ausgehenden 12 Jahrhundert als Herrschaftsmittel zunehmend Bedeutung auch in der Verwaltung An den Hofen Europas etablierten sich schriftliche Verfahrensformen wie die Pipe Rolls auf denen die jahrlichen Einnahmen der Krone festgehalten wurden Die Pipe Rolls bieten nicht nur Einblicke in das soziale Gefuge Englands sondern sind auch eine wichtige prosopographische Quelle In den Abrechnungen werden auch Ereignisse aus dem politischen Alltag deutlich So zeigen Eintragungen dass sich Richard Teile der Herrschaftsinsignien in die Gefangenschaft bringen liess In der Kanzlei dem wichtigsten Bestandteil des Hofes wurden ab 1199 die ausgehende Korrespondenz sowie Urkunden archiviert und registriert Auf seinem Siegel wird Richard auf einem Ross gezeigt mit einem erhobenen Schwert in der Rechten Die Siegel dienten den englischen Konigen der Reprasentation und der Veranschaulichung der eigenen Legitimitat wobei sie andere Strategien verfolgten als die romisch deutschen Herrscher Die englischen Konige hielten in der rechten Hand ein nach oben gerecktes Schwert die romisch deutschen Konige bevorzugten stattdessen Reichsapfel und Zepter Ulrich von Zatzikhoven und die ersten Verse des Lanzelet in der Handschrift Heidelberg Universitatsbibliothek Codex Palatinus Germanicus 371 fol 2r 1420 Richards Gefangenschaft war der Anlass fur die Entstehung des Artusromans Lanzelet aus der Feder Ulrichs von Zatzikhoven Langere Zeit gewahrte Richard einem Sanger namens Blondel an seinem Hof Unterhalt Die damals beruhmtesten Troubadoure wie Peire Vidal Arnaut Daniel oder Bertram de Born der Altere hielten sich in der Umgebung von Richard Lowenherz auf Vom englischen Monarchen selbst sind lediglich zwei Lieder erhalten Beide werden zu den Sirventes gezahlt In der Forschung wird jedoch angenommen dass sein dichterisches Gesamtwerk umfangreicher gewesen sein muss Das erste Lied Ja nus hons pris ne dira besteht aus sechs Strophen und ist mit Altfranzosisch und Okzitanisch in zwei Sprachen uberliefert Thematisiert wird darin die Erfahrung der Gefangenschaft und des Treuebruchs Die Entstehung des Lieds wird um den Jahreswechsel 1193 1194 datiert also in die Endphase von Richards Gefangenschaft gesetzt Das zweite Lied Daufin je us vuoill derainier entstand zwischen 1194 und 1199 Darin kritisiert Richard die Grafen der Auvergne weil sie in seiner Abwesenheit ihre Landereien nur halbherzig gegen den franzosischen Konig verteidigt hatten Letzter Lebensabschnitt Englisch franzosische Auseinandersetzungen Am 12 Mai 1194 landete Richard in Barfleur Er verzichtete auf eine strenge Bestrafung seines Bruders Johann Ohneland und nahm ihn wieder in Gnaden auf Nach dem Ausgleich mit Johann widmete er sich den Vorbereitungen fur den Kampf gegen den franzosischen Konig Bei Richards uberraschendem Angriff am 5 Juli 1194 konnte sich der franzosische Konig nur durch Flucht retten Dabei verlor er neben Mannern und Ausrustung auch sein Siegel und das konigliche Archiv Am 23 Juli 1194 wurde in Tillieres bei Verneuil mit Unterstutzung eines papstlichen Legaten ein Waffenstillstand bis zum 1 November 1195 geschlossen Richard machte in dieser Vereinbarung grossere Zugestandnisse Wahrscheinlich wollte er die folgenden Monate fur den Aufbau weiterer finanzieller Mittel und neuer militarischer Krafte nutzen Nach dieser Vereinbarung konnte der Kapetinger uber grosse Territorien in der Normandie verfugen Richard hingegen durfte lediglich vier normannische Burgen wieder aufbauen und durfte keine weiteren Rekuperationsplane verfolgen Richard nutzte die gewonnene Zeit um die Kriegskasse wieder aufzufullen Im Jahr 1194 wurde eine allgemeine Steuer in Hohe von 10 Prozent auf alle Exportguter eingefuhrt Fur den Kampf gegen Philipp konnte John Gillingham zeigen dass Richard als Herrscher teilweise auch mit geschonten oder gefalschten Briefen die offentliche Meinung in Europa zu beeinflussen suchte Seit Herbst 1194 liefen auf beiden Seiten die Vorbereitungen fur neue Kampfe Bis zum Juli 1195 wurde der Waffenstillstand allerdings eingehalten Im November Dezember 1195 kam es bei Issoudun zur Schlacht aus der Richard siegreich hervorging Im Friedensvertrag von Gaillon 1196 musste er zwar dauerhaft auf das normannische Vexin verzichten doch konnte er seine Stellung in anderen Teilen der Normandie in Aquitanien und im Berry festigen Im Jahr 1196 liess Richard innerhalb kurzester Zeit Chateau Gaillard errichten Dadurch sollte der Zugang zur Normandie uber das Seinetal gesperrt werden Im Juni 1196 nahmen die beiden Konige die Kampfhandlungen wieder auf da sie beide mit dem erreichten Status unzufrieden waren Im Juli 1197 konnte Richard den flamischen Grafen Balduin IX als Verbundeten gewinnen und mit dem sudwalisischen Fursten Gruffydd ap Rhys ap Gruffydd einen Ausgleich erzielen Dies gab ihm die Moglichkeit fur einen Zweifrontenkrieg gegen den Kapetinger Im Sommer 1198 griff er Philipp bei einem Feldzug durch das Vexin erneut an Der franzosische Konig versuchte vergeblich die Burg Gisors zu erreichen die Brucke uber die Epte brach unter der Last der schwer bewaffneten Ritter zusammen zwanzig Ritter ertranken der Konig wurde aus dem Wasser gerettet Hunderte Ritter gerieten in Gefangenschaft In der Schlacht von Gisors im September 1198 in der Normandie erlitt Philipp eine deutliche Niederlage Tod und Nachfolge Das Grabmal Richards in der Kathedrale von Rouen wo sein Herz beigesetzt wurde Das umgedrehte Wappen mit der Armbrust symbolisiert Richards Tod Buchmalerei in der Historia Anglorum des Matthew Paris London British Library Royal MS 14 C VII fol 85v 1250 1259 Richard als Gefangener auf der Burg Durnstein und sein Tod Bei seinem Begleiter handelt es sich wohl um Mercadier Fragment einer Handschrift mit Bildern der englischen Konige von Eduard dem Bekenner bis Eduard I Effigies ad Regem Angliae London British Library Cotton MS Vitellius A XIII fol 5r 1280 1300 Johann Ohneland bei der Jagd im Liber legum antiquorum regum der um 1321 fur die Guildhall London geschrieben wurde London British Library Cotton MS Claudius D II fol 116r Der machtige Herzog Heinrich der Lowe wurde 1180 von Friedrich Barbarossa auf Betreiben mehrerer Fursten gesturzt und musste fur mehrere Jahre ins englische Exil gehen Seine Kinder Heinrich von Braunschweig Otto von Braunschweig Wilhelm von Luneburg und Richenza hatten seit 1182 vorwiegend am angevinischen Hof gelebt und wurden dort erzogen Der kinderlose Richard zog anscheinend zeitweilig Heinrichs Sohn Otto fur die eigene Nachfolge in Erwagung Richards Bruder Gottfried war bereits fruh verstorben Otto wurde von Richard im Februar 1196 zum Ritter geschlagen und im Spatsommer 1196 mit der Grafschaft Poitou belehnt Damit wurde Otto faktisch zum Stellvertreter des Konigs in Aquitanien Es gelang Richard jedoch nicht Otto als seinen Nachfolger durchzusetzen Der Tod Heinrichs VI 1197 schuf im Reich nordlich der Alpen ein Machtvakuum denn Heinrichs Sohn Friedrich war noch ein kleines Kind und weilte weit weg in Sizilien In einem Reich ohne geschriebene Verfassung fuhrte dies 1198 zu zwei Konigswahlen und zum deutschen Thronstreit zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto Dadurch bekam der englisch franzosische Gegensatz ein weiteres Aktionsfeld Richard unterstutzte Otto denn er wollte im Reich nordlich der Alpen einen zuverlassigen Partner fur seine Auseinandersetzung mit dem franzosischen Konig haben Nach John Gillingham investierte Richard in hohem Masse diplomatische Muhen und Geld fur den antistaufischen Kandidaten wegen seiner demutigenden Gefangenschaft bei dem verstorbenen Staufer Die Gefangenschaft hatte Richards Ehre honor beeintrachtigt worauf er wie Knut Gorich betont mit Rache am Beleidiger zu reagieren hatte denn Ehre hatte zentrale Bedeutung als verpflichtende Norm Die Kapetinger hingegen verbundeten sich am 29 Juni 1198 mit dem Staufer Philipp von Schwaben Am 9 Juni 1198 wurde Otto vor allem wegen der Unterstutzung seines reichen Onkels Richard zum Konig gewahlt Zuvor war am 8 Marz 1198 in Muhlhausen Philipp von Schwaben zum Konig gewahlt worden Der Thronstreit endete erst einige Jahre nach Richards Tod mit der Ermordung Philipps Richard begab sich im Marz 1199 in das Limousin Dort war eine Revolte des Grafen Ademar von Angouleme sowie des Vizegrafen Aimar von Limoges und seines Sohnes Guido ausgebrochen Als sich der nicht ausreichend geschutzte Richard am 26 Marz 1199 den Mauern der Burg Chalus Chabrol naherte wurde er durch einen Armbrustbolzen todlich verwundet Ein Arzt konnte lediglich den Bolzen herausschneiden Zehn Tage spater erlag der Konig seiner Verletzung Am Abend des 6 April 1199 starb er vor den Mauern der Burg Chalus Chabrol an Wundbrand Richard gehort zu den wenigen mittelalterlichen Herrschern die als anerkannter Konig ihr Leben im Kampf verloren Die Todesumstande regten zur Legendenbildung an Dem Armbrustschutzen der ihn getroffen hatte soll er auf dem Sterbebett vergeben haben Die Burg habe er wegen der Aussicht auf einen grossen darin behuteten Schatz belagert Diese Erklarung basierte jedoch auf einer zeitgenossischen Legende In einer quellenkritischen Untersuchung konnte John Gillingham zeigen dass die Belagerung Teil von Richards aquitanischer Politik war und als vorbeugende Massnahme gegen die Plane des franzosischen Konigs zu verstehen ist Richards Gehirn und Eingeweide wurden vor Ort im Poitou beigesetzt das Herz in der Kathedrale von Rouen dem Zentrum englischer Herrschaft in der Normandie Der restliche Korper wurde mit den koniglichen Insignien am 11 April 1199 in der Abtei Fontevraud neben seinem Vater bestattet Richard war der erste Konig von England der mit seinen Kronungsinsignien bestattet wurde Die Grabdarstellung Richards als liegender Toter mit Ruhekissen und Fussstutze ist fur diese Zeit ungewohnlich Neben Richards Grabmal sind nur die Graber seiner Schwester Mathilde seiner Mutter Eleonore seines Vaters Heinrichs II und Heinrichs des Lowen in dieser Form gestaltet Eleonore stiftete ihm am 21 April 1199 ein Jahrgedachtnis Richards Bruder Johann Ohneland konnte sich innerhalb kurzer Zeit mit der Unterstutzung Eleonores gegen seinen Konkurrenten und Neffen Arthur I als Konigsnachfolger durchsetzen Am 27 Mai 1199 wurde er von Erzbischof Hubert Walter von Canterbury zum englischen Konig gekront Johann behielt die hohen Abgabenforderungen bei Er beendete im Jahr 1200 durch den Vertrag von Le Goulet zunachst den Konflikt mit Philipp II Bereits 1202 kam es jedoch erneut zum Krieg mit Frankreich der 1204 zum Verlust der Normandie und weiterer Gebiete auf dem Festland fuhrte Nach der Niederlage des mit Johann verbundeten Welfen Otto in der Schlacht bei Bouvines 1214 gegen den franzosischen Konig musste Johann die Verluste in Frankreich akzeptieren und war nun politisch geschwacht Die Barone Englands waren nicht mehr bereit die Willkur Johanns und seine finanziellen Forderungen hinzunehmen Dies war eine wesentliche Voraussetzung fur die 1215 erfolgte Durchsetzung der Magna Carta Libertatum Beiname Lowenherz Richard ist der einzige englische Herrscher dessen Lowenattribut dauerhaft in Geschichtsschreibung und Legende verankert geblieben ist Fur seinen Beinamen sind zahlreiche zeitgenossische Belege uberliefert Noch vor Herrschaftsantritt und Kreuzzug wurde Lowenherz in den Chansons de geste zur ublichen Auszeichnung eines neuen Heldentypus des christlichen sich im Heidenkampf bewahrenden Ritters Bereits vor dem Herrschaftsantritt sprach 1188 Gerald von Wales von Richard als lowenherzigem Prinzen Der Chronist erlauterte wie der englische Herrscher auch ausserhalb seines Reiches zu seinem Lowennamen kam Richard habe unmittelbar nach seiner Ankunft in Messina anders als der franzosische Konig Philipp II Augustus Verbrechen seiner Manner an der ortlichen Bevolkerung bestraft Die Sizilianer bezeichneten Philipp daraufhin als ein Lamm wahrend Richard den Lowenbeinamen erhielt Eine ahnliche Gegenuberstellung findet sich auch bei Bertran de Born Zur Ankunft Richards vor Akkon im Juni 1191 schrieb Ambroise in seiner 1195 endenden Chronik des Dritten Kreuzzuges L estoire de la guerre sainte der treffliche Konig das Herz des Lowen le preuz reis le quor de lion sei angekommen Der mittelenglische Versroman uber Richard Lowenherz Kyng Rychard Coer de Lyoun aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erzahlt eine andere Episode wie Richard zu seinem Beinamen gekommen sei Bei seiner Ruckkehr aus dem Heiligen Land sei er in Gefangenschaft geraten und habe die Tochter des Konigs verfuhrt Als der Konig daraufhin zur Strafe einen hungrigen Lowen in die Zelle Richards schickte habe dieser dem Tier das Herz herausgerissen Daraufhin habe der Konig Richard als Teufel bezeichnet der den Beinamen Lowenherz verdiene RezeptionIn der historiographischen und belletristischen Literatur und in der breiten Offentlichkeit erschien Richard Lowenherz als Ideal des Monarchen und Kreuzfahrers Eine vollig andere Entwicklung zeigte sich in der wissenschaftlichen Literatur In der modernen Forschung ist er teils als Egozentriker und seine Herrschaft als missgluckt beurteilt worden Nach Dieter Berg sind fur die Rezeptionsgeschichte des Lowenherz Bildes mindestens vier Entwicklungsstrange zu unterscheiden Der erste Strang betraf die Darstellung der Aktivitaten Richards auf dem Kreuzzug im Vergleich mit denen seines Widersachers Saladin Die Schilderung der militarischen Qualitaten und der personlichen Tapferkeit Saladins ermoglichte es die Siege und den Ruhm Richards umso intensiver zu verherrlichen Im zweiten Strang wurde Material von der lateinischen Chronistik in die volkssprachliche Literatur ubertragen Die legendenhaften Elemente verstarkten sich und fuhrten zu einer Popularisierung des Herrscherbildes Der dritte Strang war das 1260 auftauchende Blondel Motiv das mit anderem Erzahlgut angereichert wurde Im vierten Entwicklungsstrang wurde die Lebensgeschichte des Konigs mit Erzahlgut uber den Balladenhelden Robin Hood verwoben Hoch und Spatmittelalter Fur die Schriftkultur waren das 12 und das 13 Jahrhundert eine Blutezeit Vor allem in England gab es eine Vielzahl an Geschichtsschreibern Geistliche Chronisten wie Wilhelm von Newburgh und Gervasius von Canterbury und weltliche Schreiber wie Radulfus von Diceto und Roger von Howden schilderten ausfuhrlich das herrscherliche Handeln Die zeitgenossische Chronik Rogers von Howden ist eines der wichtigsten Geschichtswerke uber die Zeit Richards Roger wollte die Geschichte Englands von Beda Venerabilis im 8 Jahrhundert bis in seine eigene Zeit darstellen Fur ihn wurde Richard zum Hoffnungstrager nach den Jahren der Krise am Ende der Herrschaft Heinrichs II Als hofnaher Geschichtsschreiber war Roger gut uber die Geschehnisse informiert Mit Richards Tod ging in seinen Augen zugleich die ganze Welt unter In seinem Tod vernichtet die Ameise den Lowen Oh Schmerz in einem solchen Untergang geht die Welt zugrunde In hujus morte perimit formica leonem Proh dolor in tanto funere mundus obit Dauerhaft wurde die Tendenz zur Verherrlichung des Monarchen durch den Kreuzzug gefordert Mitglieder der englischen Heereskontingente schilderten in ihren historiographischen Berichten die Geschehnisse im Heiligen Land als Augenzeugen In den Werken von Ambroise L estoire de la guerre sainte und eines anonymen Kaplans der Templer Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi wurde Richard zu einem Kreuzzugshelden stilisiert der vor allem dem franzosischen Konig weit uberlegen gewesen sei Kritische Urteile von kapetingischer Seite wie von Rigord und Wilhelm dem Bretonen die Richard als hinterhaltig und skrupellos schilderten steigerten auf angevinischer Seite die Verherrlichung des englischen Konigs nur noch weiter Ein Vergleich der zeitgenossischen europaischen Geschichtsschreibung mit der arabischen Chronistik und Dichtung zum Dritten Kreuzzug zeigt dass Richards Ritterlichkeit bereits zu seinen Lebzeiten allgemein besonders hervorgehoben wurde Eine weitere Steigerung der Heroisierung setzte mit dem plotzlichen Tod des Monarchen ein Vor allem in den Totenklagen verschiedener Troubadoure wurde er verherrlicht Der Troubadour Gaucelm Faidit gehorte zu seinen Begleitern beim Kreuzzug Er schilderte ausfuhrlich die Heldentaten im Heiligen Land und sang in seiner Totenklage uberschwanglich dass an Richard weder Karl noch Artus herangereicht hatten Kritische Stimmen sind selten Fur Gerald von Wales war der plotzliche Tod des Monarchen die gottliche Strafe dafur dass er die Freiheiten der Kirche durch schwere materielle Belastungen geschmalert und damit eine Tyrannei auf der Insel ausgeubt habe Die vermeintliche Vernachlassigung des Inselreiches durch Richards standige Abwesenheit wurde von den Zeitgenossen jedoch nicht kritisiert sondern erst von den Historikern des 19 Jahrhunderts getadelt Die angevinischen Herrscher hatten fur die Legitimation ihrer Dynastie keine eigenen Mythen und Ideologien Da ihre Herkunft auf Wilhelm den Eroberer zuruckgeht konnten sie sich weder auf die alten englischen Konige noch auf die Karolinger berufen Als Alternative betonten sie vor allem ritterliche Ideale Schon zu Lebzeiten forderte Richard die Legendenbildung um sein Leben und seine Taten Im Gegensatz zu seinem Vater ging es Richard jedoch weniger um eine Verherrlichung der Dynastie als um die Glorifizierung seiner eigenen Person Dabei stellte er sich bewusst in die Tradition des sagenumwobenen Konigs Artus Nach seinem Biographen Roger von Howden befand sich mit Excalibur das legendare Schwert dieses Konigs in Richards Besitz Richard griff einen Mythos uber seinen Vorfahren Fulko Nerra auf und liess diesen bereits 1174 am Hof verbreiten Fulkos Frau war unbekannter Herkunft Bei einem erzwungenen Besuch eines Gottesdienstes entpuppte sie sich als teuflisches Wesen Mit dieser Legende hob Richard das Unheimliche und Bedrohliche in der Geschichte seiner Familie gegenuber den eigenen Untertanen hervor In der deutschsprachigen Literatur des Hochmittelalters hatte Richard ebenfalls einen hervorragenden Ruf Walther von der Vogelweide kritisierte die mangelnde Herrschertugend der Freigebigkeit milte beim staufischen Konig Philipp von Schwaben Ihm galten als Vorbilder fur richtiges Herrscherverhalten Saladin und Richard Lowenherz den von Engellant In den Carmina Burana einer wohl um 1230 im sudlichen deutschen Sprachraum entstandenen Liedersammlung wird in einer Strophe die von einer Frau gesungen wurde vom chunich von Engellant geschwarmt Fur ihn wurde sie auf allen Besitz verzichten wenn denn der chunich von Engellant in ihren Armen liegen wurde Hinter dem chunich von Engellant wird in der Forschung Richard Lowenherz vermutet Bereits der erste mittelalterliche Korrektor anderte im 14 Jahrhundert die Passage ab und uberschrieb sie mit die chunegien womit wohl auf Richards Mutter Eleonore angespielt wurde Auch seine Feinde bewunderten Richard Trotz des Massakers von Akkon wurde er von muslimischer Seite gelobt John Gillingham konnte anhand von drei arabischen Chronisten aus dem engsten Umkreis Saladins zeigen dass sie Richard mit Achtung und Respekt wurdigten Nach dem Historiker Ibn al Athir war Richard die herausragendste Personlichkeit seiner Zeit hinsichtlich Tapferkeit List Standhaftigkeit und Widerstandskraft Wilhelm der Bretone meinte dass England niemals einen besseren Herrscher gehabt hatte wenn Richard gegenuber dem franzosischen Konig angemessenen Respekt gezeigt hatte Selbstportrat des Chronisten Matthaus Paris seiner Historia Anglorum vorangestellt in der Handschrift London British Library Royal MS 14 C VII fol 6r Richard Lowenherz galt schon bald nach seinem Tod als Massstab fur andere Konige und wurde Staunen der Welt stupor mundi genannt In einem anonymen Panegyrikus wurde Edward I der 1272 englischer Konig wurde als neuer Richard novus Ricardus gepriesen Nach Ranulf Higden dem englischen Chronisten des 14 Jahrhunderts bedeutete Richard den Englandern das Gleiche wie Alexander den Griechen Augustus den Romern und Karl der Grosse den Franzosen Matthaus Paris Monch im Kloster St Albans war der Verfasser einer grossen Chronik Chronica majora Er schreibt Richard Lowenherz die Grossherzigkeit als Eigenschaft zu Margaret Greaves konnte zeigen dass das Beispiel des grossherzigen Richard Lowenherz in der englischen Literatur bis ins 17 Jahrhundert ein Topos bleibt Um 1260 tauchte erstmals das Blondel Motiv auf Nach der Sage begab sich Blondel wahrend Richards Gefangenschaft auf die Suche nach dem inhaftierten Herrscher Er zog singend durch die Lande und verbrachte einen ganzen Winter als Sanger auf einer Burg Zum Osterfest fand er durch die erste Strophe eines mit Richard gemeinsam komponierten Liedes die Aufmerksamkeit des Herrschers Richard gab sich durch den Gesang der zweiten Strophe zu erkennen Blondel reiste daraufhin nach England Nach einer Fassung veranlasste er dort den Beginn der Verhandlungen der englischen Barone zur Freilassung des Konigs nach einer anderen Version initiierte er sie selbst Zu der historisch nachweisbaren Person Blondel de Nesle gibt es keinerlei personliche Beziehungen Das Blondel Motiv wurde bis weit in das 19 Jahrhundert vielfaltig literarisch verarbeitet Fruhe Neuzeit Der schottische Chronist John Major ordnete die Geschichten um Robin Hood in seiner 1521 erschienenen lateinischen Geschichte Britanniens Historia majoris Britanniae in Richards Zeit ein Erzahlungen um Robin Hood hatten seit dem 13 Jahrhundert kursiert John Majors Einordnung Robin Hoods als Zeitgenosse von Richard Lowenherz war genauso spekulativ wie die seiner Vorganger setzte sich jedoch langfristig durch Im Drama The Downfall of Robert Earle of Huntington von Anthony Munday aus dem Jahr 1598 musste der edle Rauber wahrend der Tyrannei Johann Ohnelands als Geachteter in die Walder gehen Nach der Ruckkehr vom Kreuzzug stellte Richard Lowenherz als strahlender Held die Ordnung wieder her Bis in das 17 Jahrhundert blieb das Bild Richards als Ideal des abendlandischen Konigs und vorbildlichen Kreuzfahrers vorherrschend Raphael Holinshed 1578 zufolge war Richard ein bemerkenswertes Beispiel fur alle Prinzen a notable example to all princes Fur 1611 war Richard der triumphierende und leuchtende Stern der Ritterlichkeit this triumphal and bright shining star of chivalry Moderne Offentliche Wurdigungen Die Statue Richards von Carlo Marochetti vor den Houses of Parliament Deutsche Dichter trugen massgeblich dazu bei dass sich der Mythos um Richard Lowenherz in der Neuzeit fortsetzte Georg Friedrich Handel 1727 und Georg Philipp Telemann 1729 komponierten Opern zu diesem Thema In der deutschen Romantik wurde Richard Lowenherz zu einem Freiheitssymbol verklart Grossere Bekanntheit erreichten auch Heinrich Heines Gedicht im Romanzero 1851 und Johann Gabriel Seidls Text Blondels Lied in der Vertonung durch Robert Schumann 1842 Massgeblich hat das Bild Robin Hoods und des englischen Konigs Sir Walter Scotts Ivanhoe 1819 fur die kommenden Jahrzehnte gepragt Ivanhoe wurde im 19 Jahrhundert in zwolf Sprachen ubersetzt und es existieren 30 Theaterfassungen In Ivanhoe kampft Robin Hood auf angelsachsischer Seite gegen die normannischen Besatzer und ihren Konig Richard Lowenherz In seinem 1825 veroffentlichten Roman Tales of the Crusaders ruckte Scott den englischen Konig in den Mittelpunkt des Geschehens Eleanor Anne Porden Benjamin Disraeli William Wordsworth und Francis Turner Palgrave setzten die Verherrlichung in ihren Werken fort Die Geschichte vom Sanger Blondel fand im 19 Jahrhundert eine Vielzahl an Bearbeitungen darunter Opern wie Il Blondello Il suddito essemplaro Il Blondello Riccardo cuor di Leone Richard und Blondel Il Blondello oder Blondel In der spateren Rezeption des Blondel Motivs trat die Person Richards gegenuber Elementen wie unverbruchliche Treue und Freundschaft zuruck Die beginnende Industrialisierung in England brachte neben Belastungen fur die Umwelt auch soziale Umwalzungen mit sich In der Literatur und Kunst wurde das Mittelalter als Gesellschafts und Lebensform idealisiert Im Gemalde Robin Hood and his Merry Men von Daniel Maclise lassen sich Kreuzritter und Rauber unter Kastanien und Eichen zu Speisen und Trank nieder Richard Lowenherz wurde spatestens seit dem 19 Jahrhundert zu einer Symbolfigur nationaler Grosse Im Krimkrieg stand England in Konkurrenz mit Frankreich und Russland um die Vorherrschaft im ostlichen Mittelmeer und um Einfluss im osmanischen Reich Der englische Konig Richard Lowenherz erschien durch seine Heldentaten im Heiligen Land als geeignete Identifikationsfigur fur Englands Streben nach Vorrangstellung Im Jahr 1853 wurde vorgeschlagen Richards sterbliche Uberreste von Fontevraud nach England zu uberfuhren Im Ersten Weltkrieg wurde das Vorgehen der britischen Armee im Nahen Osten unter General Edmund Allenby und die Einnahme Jerusalems mit Richard Lowenherz in Verbindung gebracht und als last crusade letzter Kreuzzug bezeichnet Die Idealisierung setzte sich auch in der Kunst und Architektur fort Der italienische Bildhauer Baron schuf ein grosses Reiterstandbild Die Statue war ursprunglich fur die Londoner Weltausstellung von 1851 vorgesehen und wurde 1860 vor den Houses of Parliament aufgestellt Die Herrscherheroisierung stiess allerdings bereits bei den Zeitgenossen auf herbe Kritik Im Zweiten Weltkrieg wurde die Statue bei einem deutschen Bombenangriff 1940 beschadigt Das in die Luft gereckte Schwert wurde zwar verbogen zerbrach jedoch nicht Radiosendungen nahmen dies zum Anlass anhand der Figur Richards die Moral der Bevolkerung aufrechtzuerhalten Richard wurde zu einem Symbol fur die Starke der Demokratie Erst als sich das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten wandelte stellte im Oktober 1943 ein Abgeordneter den Antrag das Schwert zu richten Nach dem Urteil von Winston Churchill aus dem Jahr 1956 war Richard wurdig mit Konig Artus und den anderen ehrwurdigen Rittern einen Platz an der Tafelrunde einzunehmen Im 20 Jahrhundert wurde der Stoff von Richards Leben auch in Comic und Film verarbeitet wie in Cecil B DeMilles Kreuzritter Richard Lowenherz 1935 jedoch trat seine Figur hinter der von Robin Hood zuruck In den Filmen wird Richard als vielgestaltige Figur rezipiert als Kriegsheld Kriegsverbrecher Retter Englands Kampfer fur Gerechtigkeit oder liebender Sohn Als trinkfreudiger ubergewichtiger und stets lachender Konig tritt Richard Lowenherz im Film Robin Hood 1922 auf In den Filmen Robin Hood Konig der Diebe 1991 und Helden in Strumpfhosen 1993 wird Richard als gutige Vaterfigur portratiert In beiden Filmen spielt er nur eine untergeordnete Rolle Auch im erfolgreichen Blockbuster Konigreich der Himmel von Ridley Scott 2005 hat Richard einen kurzen Auftritt Der Film Der Lowe im Winter Regie Anthony Harvey GB USA 1968 nach dem Theaterstuck von James Goldman hatte wesentlichen Anteil daran die Vorstellung zu festigen Richard Lowenherz sei homosexuell gewesen Richard Lesters Film Robin und Marian mit Sean Connery und Audrey Hepburn 1976 zeigt Richard als narzisstischen Tyrannen der zu Beginn des Films stirbt Im Film Robin Hood 2010 ist Richard ein zynischer und unbarmherziger Psychopath Die Filmhandlung beginnt mit der Belagerung der Burg Chalus Robin gespielt von Russell Crowe erinnert Konig Richard an das Massaker in Akkon und wird daraufhin gefangen gesetzt Er kann sich jedoch befreien als der Konig bei der Belagerung fallt In den letzten Jahrzehnten fand wie Dieter Berg feststellt eine Trivialisierung und Kommerzialisierung von Richard Lowenherz in der Offentlichkeit statt Der mittelalterliche Herrscher wurde in Computerspielen verarbeitet fungierte als Namensgeber fur Camembert Kase Coeur de Lion oder fur einen Calvados in der Normandie Coeur de Lion Dabei tritt die historische Personlichkeit des englischen Konigs gegenuber der zeitgenossischen Vermarktung zuruck In Annweiler wurde 800 Jahre nach der Gefangennahme des Konigs 1993 eine kleine Lowenherz Ausstellung organisiert Eine Sonderabfullung mit Riesling Spatlese wurde dabei nach dem englischen Konig benannt Forschungsgeschichte Die Geschichtsschreibung sah in Richard seit dem 17 Jahrhundert uberwiegend den bad king Diese negative Sichtweise verbreitete sich zunachst in allgemeineren Darstellungen zur Geschichte Englands Richards Vernachlassigung des englischen Reichs wurde etwa durch Samuel Daniel kritisiert der 1621 die grossen finanziellen Belastungen des Reichs durch Richard hervorhob sowie durch Winston Churchill den Alteren der Richard als egozentrische Personlichkeit beschrieb Seit dem 18 Jahrhundert ging in protestantischen Kreisen Englands die Verurteilung der mittelalterlichen Kreuzzuge mit heftiger Kritik an der katholischen Kirche einher David Hume kritisierte 1786 die Kreuzzuge und die militarischen Grauel die Richard als Kreuzfahrer zu verantworten habe Die kritische Sichtweise in der Geschichtsschreibung wurde seit dem ausgehenden 19 Jahrhundert vor allem von William Stubbs entscheidend beeinflusst Fur ihn war Richard a bad son a bad husband a selfish ruler and a vicious man ein schlechter Sohn ein schlechter Gatte ein selbstsuchtiger Herrscher und ein lasterhafter Mann Ihm sei es nur um das Kriegfuhren und um die Verherrlichung seiner eigenen Person gegangen Die Tyrannei seines Bruders Johann sei die Konsequenz von Richards Herrschaft Diese ablehnende Position blieb in der gesamten wissenschaftlichen Literatur im 19 Jahrhundert vorherrschend In der Darstellung von von 1903 war Richard ein simple Frenchman Er kritisierte die Missachtung Englands in Richards politischem Wirken Die rucksichtslose Ausbeutung und Vernachlassigung des Inselreiches und der Egozentrismus des Monarchen wurden auch von den nachfolgenden Historikern wie 1924 hervorgehoben Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Beurteilung Richards als verantwortungsloser und egoistischer Monarch vorherrschend wie die einflussreichen Handbuchdarstellungen seit den 1950er Jahren von Frederick Maurice Powicke und zeigen Er wurde vielfach sogar als einer der schlechtesten Herrscher Englands uberhaupt angesehen Der einflussreiche Erforscher der Kreuzzugsgeschichte Steven Runciman lobte zwar seine militarischen Fahigkeiten gallant and splendid soldier jedoch war Richard auch fur ihn a bad son a bad husband and a bad king ein schlechter Sohn ein schlechter Ehemann und ein schlechter Konig Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm ausserdem Homosexualitat und ein homoerotisches Verhaltnis mit dem Sanger Blondel unterstellt Die Homosexualitat Richards vertrat 1948 als erster Historiker in seinem weit verbreiteten Werk The Plantagenets Wenige Jahre spater wurde dieses Motiv in der popularwissenschaftlichen Literatur und in Spielfilmen verarbeitet etwa von Gore Vidal oder In den 1980er Jahren kam es zu einer Revision der negativen Beurteilung Vor allem die grundlegenden Arbeiten von John Gillingham hatten daran massgeblichen Anteil Seine 1999 veroffentlichte Biographie gilt als Standardwerk Zur Legende wurde Richard demnach durch seine kriegerischen Eigenschaften Fur Gillingham war Richard Lowenherz nach mittelalterlichen Massstaben geradezu ein idealer Monarch Er erklarte ihn zu einem der besten Monarchen Englands uberhaupt Eine Vielzahl an Detailstudien und weitere Biographien setzten die Tendenz zu einer positiveren Sichtweise fort lionizing Lionheart Nach der Biographie von Ulrike Kessler 1995 war der englische Konig kein politisch verantwortungsloser Herrscher sondern ein Meister politischer Taktik Aus Anlass des 800 Todesjahres von Richard Lowenherz fand 1999 im aquitanischen Thouars eine internationale Tagung uber Hof und hofisches Leben zur Zeit Heinrichs II und seiner Sohne statt Die Akten der Tagung wurden von 2000 herausgegeben Jean Flori legte 1999 eine Biographie Richards vor Er untersuchte inwieweit Richard fur seine Zeitgenossen dem Ideal eines ritterlichen Konigs entsprach Dieter Berg legte 2007 die grundlegende Darstellung in deutscher Sprache vor Er knupfte in seiner Biographie wiederum an die negativen Urteile der alteren Forschung an Berg wahlte fur seine Darstellung bewusst kein en ausschliesslich biographische n Zugang sondern beabsichtigte eine Wurdigung Richards im gesamteuropaischen Kontext Fur ihn war Richard hauptverantwortlich fur den Fehlschlag des Dritten Kreuzzuges Er sei unfahig gewesen die strukturellen Defizite des angevinischen Reichs infolge des Fehlens einheitlicher Herrschafts und Verwaltungseinrichtungen in den disparaten Reichsteilen zu losen Ausserdem habe seine Finanzpolitik verheerende Auswirkungen gehabt Die sehr unterschiedlichen Urteile in der Forschung erklaren sich wohl aus der Verschiedenheit der Blickwinkel und der Einschatzung der zeitgenossischen Quellen Das Historische Museum der Pfalz richtete von September 2017 bis April 2018 mit Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener erstmals seit 25 Jahren wieder eine Landesausstellung aus Bis dahin hatte kein Museum auf dem europaischen Festland Richard mit einer Sonderausstellung gewurdigt QuellenAmbroise L estoire de la guerre sainte Histoire en vers de la troisieme croisade 1190 1192 Collection de documents inedits sur l histoire de France Band 11 Herausgegeben und ubersetzt von Gaston Paris Paris 1897 online Richard von Devizes Chronicon de rebus gestis Ricardi primi In Chronicles of the reigns of Stephen Henry II and Richard I Rolls Series Band 82 3 Herausgegeben von Richard Howlett London 1886 S 381 454 Chronica Magistri Rogeri de Houedene Rolls Series Band 52 Herausgegeben von William Stubbs 4 Bande London 1868 1871 online verfugbar Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Wilhelm von Newburgh Historia rerum Anglorum In Chronicles of the reigns of Stephen Henry II and Richard I Rolls Series Bande 82 1 und 82 2 Herausgegeben von Richard Howlett London 1884 1885 online verfugbar Band 1 Band 2 LiteraturLexikonartikel John Gillingham Richard I called Richard Coeur de Lion Richard the Lionheart In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X doi 10 1093 ref odnb 23498 Lizenz erforderlich Stand 2004 Wolfgang Georgi Richard Lowenherz In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 205 207 Darstellungen Ingrid Bennewitz Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption University of Bamberg Press Bamberg 2018 ISBN 978 3 86309 625 0 online Dieter Berg Die Anjou Plantagenets Die englischen Konige im Europa des Mittelalters Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 014488 X S 65 92 Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Herausgegeben von Alexander Schubert fur die Stiftung Historisches Museum der Pfalz Speyer Schnell Steiner Regensburg 2017 ISBN 978 3 7954 3165 5 Biographien Thomas Asbridge Richard I The Crusader King Allen Lane London 2018 ISBN 978 0 14 197685 3 Dieter Berg Richard Lowenherz Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 14511 9 Jean Flori Richard Cœur de Lion Le roi chevalier Payot amp Rivages Paris 1999 ISBN 2 228 89272 6 John Gillingham Richard I Yale University Press New Haven u a 1999 ISBN 0 300 07912 5 WeblinksCommons Richard Lowenherz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Richard Lowenherz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen zu Richard Lowenherz im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungenDieter Berg Die Anjou Plantagenets Die englischen Konige im Europa des Mittelalters Stuttgart 2003 S 7 Edmund King The accession of Henry II In Christopher Harper Bill Nicholas Vincent Hrsg Henry II New interpretations Suffolk 2007 S 24 46 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 37 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 40 Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Stuttgart 2002 S 90 f John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 39 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 40 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 74 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 50 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 54 56 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 96 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 64 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 66 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Philipp II Augustus von Frankreich Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 11 46 hier S 24 online Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Stuttgart 2002 S 368 393 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und seine Freundschaften In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 111 115 hier S 114 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Philipp II Augustus von Frankreich Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 11 46 hier S 27 online Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 298 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 264 f Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 129 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 135 f Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 139 Vgl zu diesem Heiratsprojekt ausfuhrlich John Gillingham Richard I and Berengaria of Navarre In Bulletin of the Institute of Historical Research 53 1980 S 157 173 online Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 145 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 140 John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 123 128 John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 131 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 158 John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 142 John Gillingham Richard I and Berengaria of Navarre In Bulletin of the Institute of Historical Research 53 1980 S 157 173 online Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 159 f Oliver Schmitt Die Eroberung Zyperns durch Richard Lowenherz Resultat von Zufallen oder Ergebnis einer im Voraus geplanten Strategie In Thomas Bruggemann Burkhard Meissner Christian Mileta Angela Pabst Oliver Schmitt Hrsg Studia hellenistica et historiographica Festschrift fur Andreas Mehl Gutenberg 2010 S 311 330 hier S 317 online Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 74 online John Gillingham Richard the Lionheart London 1978 S 167 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 145 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 164 Oliver Schmitt Die Eroberung Zyperns durch Richard Lowenherz Resultat von Zufallen oder Ergebnis einer im Voraus geplanten Strategie In Thomas Bruggemann Burkhard Meissner Christian Mileta Angela Pabst Oliver Schmitt Hrsg Studia hellenistica et historiographica Festschrift fur Andreas Mehl Gutenberg 2010 S 311 330 online Michael Markowski Richard Lionheart Bad king bad crusader In Journal of Medieval History 23 1997 S 351 365 hier S 364 f Lisa Hilton Queens consort England s medieval queens London 2008 S 119 141 insbes S 137 140 Oliver Schmitt Die Eroberung Zyperns durch Richard Lowenherz Resultat von Zufallen oder Ergebnis einer im Voraus geplanten Strategie In Thomas Bruggemann Burkhard Meissner Christian Mileta Angela Pabst Oliver Schmitt Hrsg Studia hellenistica et historiographica Festschrift fur Andreas Mehl Gutenberg 2010 S 311 330 hier S 320 online John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 155 171 insbesondere S 158 160 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 71 online John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 224 f Heinrich Fichtenau Akkon Zypern und das Losegeld fur Richard Lowenherz In Archiv fur osterreichische Geschichte 125 1966 S 11 32 Isabella Gust Richard I Lowenherz in europaischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug In Jurgen Sarnowskyy Hrsg Zeitgenossische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation Gottingen 2012 S 137 156 hier S 141 Frank McLynn Lionheart and Lackland King Richard King John and the wars of conquest London 2006 S 466 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 176 Isabella Gust Richard I Lowenherz in europaischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug In Jurgen Sarnowskyy Hrsg Zeitgenossische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation Gottingen 2012 S 137 156 hier S 155 Melanie Herget Johanna von England In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 210 211 hier S 211 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 269 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 186 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 3 f Thomas Gregor Wagner Piers D Mitchell The Illnesses of King Richard and King Philippe on the Third Crusade An understanding of arnaldia and leonardie In Crusades 10 2011 S 23 44 Vgl zu Richards Reiseroute John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 230 232 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 66 f online Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 187 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 67 online Otto von Blasien Chronica 38 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 264 Gervasius von Canterbury Chronica minor seu Gesta regum Britanniae The Historical Works of Gervase of Canterbury Bd 2 hrsg von William Stubbs Rolls Series 73 2 London 1880 S 3 106 hier S 89 Radulph von Coggeshall Chronicon Anglicanum ed Joseph Stevenson Rolls Series 66 London 1875 S 1 202 hier S 56 Radulph von Coggeshall Chronicon Anglicanum hrsg von Joseph Stevenson Rolls Series 66 London 1875 S 1 208 hier S 56 John Gillingham Die Gefangenschaft des englischen Konigs Richard I als Wendepunkt in der mittelalterlichen deutschen Geschichte Annweiler 2018 S 8 Magnus von Reichersberg Chronicon hrsg von Wilhelm Wattenbach MGH SS 17 Hannover 1861 S 476 523 hier S 519 Grischa Vercamer Das Schweigen der deutschen Chronisten Die deutsche und englische Historiographie im Hochmittelalter In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 165 172 John Gillingham Coeur de Lion in Captivity In Wojciech Falkowski Hrsg Kings in captivity Macroeconomy Economic growth Warschau 2013 S 59 84 hier S 72 74 Knut Gorich Gefangennahme und Gefangenschaft Richards I Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 245 250 hier S 249 Roger von Howden Chronica RerBrit 51 3 S 195 Peter Csendes Heinrich VI Darmstadt 1993 S 111 114 Hans Eberhard Mayer A Ghost Ship called Frankenef King Richard I s German Itinerary In The English historical review 115 2000 S 134 144 Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Stuttgart 2002 S 91 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 83 online John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 238 Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Stuttgart 2002 S 327 Gerd Althoff Die Macht der Rituale Symbolik und Herrschaft im Mittelalter Darmstadt 2003 S 189 194 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 195 Roger von Howden Chronica ed Stubbs RS 51 3 S 216f Christoph Mauntel Richard I Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 106 107 hier S 107 Janis Witowski Ehering und Eisenkette Losegeld und Mitgiftzahlungen im 12 und 13 Jahrhundert Stuttgart 2016 S 78 79 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 208 Roger von Howden Chronica ed Stubbs RS 51 3 S 227 Knut Gorich Geschichten um Ehre und Treue Konig Richard I Lowenherz in der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 47 72 hier S 56 online Andrew James Johnston Robin Hood Geschichte einer Legende Munchen 2013 S 76 79 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 65 ff online Janis Witowski Die teuer erkaufte Freiheit Das Losegeld fur Richard I Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 282 283 hier S 283 Richard Engl Mit dem Losegeld finanziert Kaiser Heinrich VI erobert das Konigreich Sizilien In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 280 281 Stefan Kotz Das Losegeld fur Richard I Lowenherz im Licht der Numismatik In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 284 285 hier S 285 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 248 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 251 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 213 Karl Leyser Ritual Zeremonie und Gestik Das ottonische Reich In Fruhmittelalterliche Studien 27 1993 S 1 26 hier S 3 Knut Gorich Geschichten um Ehre und Treue Konig Richard I Lowenherz in der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 47 72 hier S 48 online William von Newburgh Historia rerum Anglicarum ed Howlett RS 82 1 Buch 4 Kap 42 S 408 Bernd Ulrich Hucker Kaiser Otto IV Hannover 1990 S 13 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 218 f Walter Map De nugis curialium ed by M R James revised by C N L Brooke R A B Mynors 1983 dist V c 7 498 500 Martin Aurell La cour Plantagenet 1154 1204 entourage savoir et civilite In Martin Aurell Hrsg La Cour Plantagenet 1154 1204 Actes du Colloque tenu a Thouars du 30 abril au 2 mai 1999 Poitiers 2000 S 9 46 hier S 11 Martin Aurell La cour Plantagenet 1154 1204 entourage savoir et civilite In Martin Aurell Hrsg La Cour Plantagenet 1154 1204 Actes du Colloque tenu a Thouars du 30 abril au 2 mai 1999 Poitiers 2000 S 9 46 Rudolf Schieffer Von Ort zu Ort Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis In Caspar Ehlers Hrsg Orte der Herrschaft Mittelalterliche Konigspfalzen Gottingen 2002 S 11 23 Klaus van Eickels Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter Stuttgart 2002 S 177 Jurgen Sarnowsky England im Mittelalter Darmstadt 2002 S 105 Sebastian Zanke Konzepte von Herrschaft und Konigtum In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 159 163 hier S 160 Elisabeth van Houts Queens in the Anglo Norman Angevin realm 1066 1216 In Claudia Zey Hrsg Machtige Frauen Koniginnen und Furstinnen im europaischen Mittelalter 11 14 Jahrhundert Ostfildern 2015 S 199 224 hier S 201 online James A Brundage Richard Lion Heart New York 1974 S 88 f 202 und 257 f Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Philipp II Augustus von Frankreich Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 11 46 hier S 34 online Annette Kehnel Welche Sprachen sprach der Konig Ein Englander mit Migrationshintergrund In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 128 129 hier S 129 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 225 f Jane Martindale Eleanor of Aquitaine and a Queenly Court In Bonnie Wheeler John Carmi Parsons Hrsg Eleanor of Aquitaine Lord and Lady New York 2003 S 423 439 Ralph V Turner Eleanor of Aquitaine in the Governments of Her Sons Richard and John In Bonnie Wheeler John Carmi Parsons Hrsg Eleanor of Aquitaine Lord and Lady New York 2003 S 77 95 Ralph V Turner Eleonore von Aquitanien Konigin des Mittelalters Munchen 2012 S 405 Sabine Kaufmann Richard I Lowenherz und die Artus Legende Ein kurzes Making of In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 28 29 hier S 29 Sebastian Zanke Exchequer Das englische Schatzamt In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 306 Sebastian Zanke Konzepte von Herrschaft und Konigtum In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 159 163 hier S 161 Klaus van Eickels Vom freundschaftlichen Konsens zum lehenrechtlichen Konflikt Die englisch franzosischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung im Wandel an der Wende vom Hoch zum Spatmittelalter In Dieter Berg Martin Kintzinger Pierre Monnet Hrsg Auswartige Politik und internationale Beziehungen im Mittelalter 13 16 Jahrhundert Bochum 2002 S 87 112 hier S 98 Andrea Stieldorf Das Bild des Konigs Siegel und Munzen der Staufer und Anjou Plantagenet im Vergleich In Alheydis Plassmann Dominik Buschken Hrsg Staufen and Plantagenets Two Empires in Comparison Bonn 2019 S 197 228 hier S 209 ff Martin Aurell Richard Lowenherz als gelehrter Konig In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 117 121 hier S 121 Stephan Jolie Dauphin ich mochte Euch zur Rede stellen Die Lieder des Richard Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 122 127 hier S 122 Ingrid Bennewitz Karl und Konig Artus hat er ubertroffen Der Mythos von Richard Lowenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 149 170 hier S 157 online Stephan Jolie Dauphin ich mochte Euch zur Rede stellen Die Lieder des Richard Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 122 127 hier S 127 Martin Aurell Richard Lowenherz als gelehrter Konig In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 117 121 hier S 117 Jean Marie Moeglin Das franzosische Konigtum und die Schlachten von Freteval und Bouvines In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 149 155 hier S 149 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 229 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 230 John Gillingham Royal Newsletters Forgeries and English Historians Some Links between Court and History in the Reign of Richard I In Martin Aurell Hrsg La Cour Plantagenet 1154 1204 Actes du Colloque tenu a Thouars du 30 avril au 2 mai 1999 Poitiers 2000 S 171 186 online Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Munchen 2008 S 372 Wolfgang Sturner 13 Jahrhundert 1198 1273 Stuttgart 2007 S 160 John Gillingham Die Gefangenschaft des englischen Konigs Richard I als Wendepunkt in der mittelalterlichen deutschen Geschichte Annweiler 2018 S 5 Knut Gorich Verletzte Ehre Konig Richard Lowenherz als Gefangener Kaiser Heinrichs VI In Historisches Jahrbuch 123 2003 S 65 91 hier S 68 f online John Gillingham Die Gefangenschaft des englischen Konigs Richard I als Wendepunkt in der mittelalterlichen deutschen Geschichte Annweiler 2018 S 5 Martin Wihoda Ein schwieriges Bundnis Philipp von Schwaben die Przemysliden und die Veranderungen im Osten des Reiches In Andrea Rzihacek Renate Spreitzer Hrsg Philipp von Schwaben Beitrage der internationalen Tagung anlasslich seines 800 Todestages Wien 29 bis 30 Mai 2008 Wien 2010 S 227 244 hier S 231 Theodor Nolte Das Bild Konig Philipps von Schwaben in der Lyrik Walthers von der Vogelweide In Andrea Rzihacek Renate Spreitzer Hrsg Philipp von Schwaben Beitrage der internationalen Tagung anlasslich seines 800 Todestages Wien 29 bis 30 Mai 2008 Wien 2010 S 99 111 hier S 107 f Zum Tod Richards John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 320 334 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 256f Malte Prietzel Der Schlachtentod mittelalterlicher Konige in den Darstellungen von Zeitgenossen In Martin Clauss Andrea Stieldorf und Tobias Weller Hrsg Der Konig als Krieger Zum Verhaltnis von Konigtum und Krieg im Mittelalter Bamberg 2015 S 117 135 hier S 129 online Jean Flori Richard Coeur de Lion le roi chevalier Paris 1999 S 234 255 Malte Prietzel Der Schlachtentod mittelalterlicher Konige in den Darstellungen von Zeitgenossen In Martin Clauss Andrea Stieldorf und Tobias Weller Hrsg Der Konig als Krieger Zum Verhaltnis von Konigtum und Krieg im Mittelalter Bamberg 2015 S 117 135 hier S 133 online John Gillingham The unromantic death of Richard I In Speculum 54 1979 S 18 41 John Gillingham Richard I New Haven 1999 Abbildung 6 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Munchen 2008 S 390 Anna Sophia Nubling Stiftung eines Jahrgedachtnisses fur Richard I Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 93 Sebastian Zanke Die Magna Carta In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 372 373 Claudia Esch Klaus van Eickels Magna Carta Libertatum In Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 Auflage Berlin 2014 Bd 3 Sp 1144 1149 online Dirk Jakel Der Herrscher als Lowe Ursprung und Gebrauch eines politischen Symbols im Fruh und Hochmittelalter Koln 2006 S 82 89 Dirk Jackel Der Herrscher als Lowe Ursprung und Gebrauch eines politischen Symbols im Fruh und Hochmittelalter Koln 2006 S 84 Ambroise L estoire de la guerre sainte ed Paris Collection de documents inedits sur l histoire de France 11 Sp 62 V 2310 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Eduard II von England als gay heroes of the past In Andrea Schindler Hrsg Alte Helden neue Zeiten Wurzburg 2016 S 163 190 hier S 166 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 283 288 Roger von Howden Chronica ed Stubbs RS 52 Bd 4 S 84 Isabella Gust Richard I Lowenherz in europaischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug In Jurgen Sarnowskyy Hrsg Zeitgenossische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation Gottingen 2012 S 137 156 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 280 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 276 281 Isabella Gust Richard I Lowenherz in europaischen und arabischen Chroniken zum Dritten Kreuzzug In Jurgen Sarnowskyy Hrsg Zeitgenossische Wahrnehmungen und Bilder und ihre moderne Interpretation Gottingen 2012 S 137 156 hier S 153 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 278 f Martin H Jones Richard the Lionheart in German literature of the Middle Ages In Janet L Nelson Hrsg Richard coeur de lion in history and myth London 1992 S 70 116 Theodor Nolte Das Bild Konig Philipps von Schwaben in der Lyrik Walthers von der Vogelweide In Andrea Rzihacek Renate Spreitzer Hrsg Philipp von Schwaben Beitrage der internationalen Tagung anlasslich seines 800 Todestages Wien 29 bis 30 Mai 2008 Wien 2010 S 99 111 hier S 107 f Ingrid Bennewitz Karl und Konig Artus hat er ubertroffen Der Mythos von Richard Lowenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 149 170 hier S 159 f online Ingrid Bennewitz Musik Dichtung und hofische Liebe In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 333 339 hier S 338 John Gillingham Richard I a king as portrayed by his enemies In Louis Le Roc h Morgere Hrsg Richard Coeur de Lion roi d Angleterre duc de Normandie Caen 2004 S 268 283 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 15 23 The Chronicle of Ibn al Athirfor the Crusading Period Part 2 ubersetzt von Donald Sidney Richards Farnham 2007 S 387 Guillaume le Breton Philippidos historiens de Philippe Auguste In Henri Francois Delaborde Hrsg Œuvres de Rigord et de Guillaume le Breton Liber V S 148 John Gillingham Stupor mundi 1204 et un obituaire de Richard Coeur de Lion depuis longtemps tombe dans l oubli In Martin Aurell Noel Yves Tonnerre Hrsg Plantagenets et Capetiens Confrontations et heritages Turnhout 2006 S 397 411 Rudiger Krohn Richard Lowenherz Richardes lob gemeret wart mit hoher werdekeit Der Lowenherz Mythos in Mittelalter und Neuzeit In Ulrich Muller Werner Wunderlich Hrsg Herrscher Helden Heilige St Gallen 1996 S 133 153 hier S 133 f Matthew Paris Chronica maiora hrsg von Henry Richards Luard Rerum Britannicarum Medii Aevi Scriptores Rolls Series 57 7 Bande London 1872 1883 5 S 480 A D 1254 Margaret Greaves The Blazon of Honour A Study in Renaissance Magnanimity London 1964 S 29 31 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 286 f Andrew James Johnston Robin Hood Geschichte einer Legende Munchen 2013 S 77 Anton Neugebauer Robin und Richard Der Rebell und sein Konig In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 21 27 hier S 23 f Raphael Holinshed Chronicles of England Scotlande and Irelande London 1578 2 266 John Speed The historie of Great Britaine under the conquests of the Romans Saxons and Normans from Julius Caesar to King James London 1611 S 473 477 481 Vgl dazu John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 10 Ingrid Bennewitz Karl und Konig Artus hat er ubertroffen Der Mythos von Richard Lowenherz in der Literatur des Mittelalters und seine Rezeption In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 149 170 hier S 165 online Karolin Bubke Walter Scott Ivanhoe A Romance By the author of Waverley Edinbourgh Constable 1820 In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 41 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 293 Rudiger Krohn Richard Lowenherz Richardes lob gemeret wart mit hoher werdekeit Der Lowenherz Mythos in Mittelalter und Neuzeit In Ulrich Muller Werner Wunderlich Hrsg Herrscher Helden Heilige St Gallen 1996 S 133 153 hier S 148 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 287 Anton Neugebauer Robin und Richard Der Rebell und sein Konig In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 21 27 hier S 24 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Eduard II von England als gay heroes of the past In Andrea Schindler Hrsg Alte Helden neue Zeiten Wurzburg 2016 S 163 190 hier S 163 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 295 Elizabeth Siberry The new crusaders Images of the crusades in the nineteenth and early twentieth centuries Aldershot u a 2000 S 87 103 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 294 296 Sabine Kaufmann Konig Ritter Gefangener Mythos Lowenherz In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 15 19 hier S 19 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Philipp II Augustus von Frankreich Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 11 46 hier S 12 online Winston Churchill A history of the English speaking peoples 1 The birth of Britain London 1956 Kapitel 6 Ende Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Philipp II Augustus von Frankreich Inszenierte Emotionen und politische Konkurrenz In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 11 46 hier S 11 online Christoph Houswitschka Ein Konig fur das Kino Die Verwandlung des Richard Lowenherz 1922 2015 In Ingrid Bennewitz Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 201 215 online Anton Neugebauer Robin und Richard Der Rebell und sein Konig In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 21 27 hier S 27 Andrew James Johnston Robin Hood Geschichte einer Legende Munchen 2013 S 105 Andrew James Johnston Robin Hood Geschichte einer Legende Munchen 2013 S 116 117 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 300 Rudiger Krohn Richard Lowenherz Richardes lob gemeret wart mit hoher werdekeit Der Lowenherz Mythos in Mittelalter und Neuzeit In Ulrich Muller Werner Wunderlich Hrsg Herrscher Helden Heilige St Gallen 1996 S 133 153 hier S 152 Zur Forschungsgeschichte von Richard Lowenherz seit dem 17 Jahrhundert vgl Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 9 16 John Gillingham Richard I New Haven u a 1999 S 1 14 Samuel Daniel The collection of the history of England London 1621 S 105 Vgl dazu John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 10 William Stubbs Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I Bd 1 Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi auctore ut videtur Ricardo canonico Sanctae Trinitatis Londoniensis RS 38 1 London 1864 S XVII William Stubbs Historical Introductions to the Rolls Series Collected and edited by Arthur Hassall London 1902 S 533 William Stubbs The constitutional history of England in its origin and development 5 Ausgabe Bd 1 Oxford 1891 S 512 James Henry Ramsay The Angevin empire or the three reigns of Henry II Richard I and John 1154 1216 London 1903 S 367 369 Kate Norgate Richard the Lion Heart London 1924 James Brundage Richard Lion Heart New York 1974 S 258 John Julius Norwich The Kingdom in the sun 1130 1194 New York u a 1970 S 141 Steven Runciman A history of the crusades Bd 3 The kingdom of Acre and the later crusades Cambridge 1954 S 75 John Harvey The Plantagenets 1154 1485 London 1948 S 33 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und Eduard II von England als gay heroes of the past In Andrea Schindler Hrsg Alte Helden neue Zeiten Wurzburg 2016 S 159 186 Klaus van Eickels Richard Lowenherz und seine Freundschaften In Alexander Schubert Hrsg Richard Lowenherz Konig Ritter Gefangener Regensburg 2017 S 111 115 hier S 111 John Gillingham Richard I New Haven 1999 S 348 Ulrike Kessler Richard I Lowenherz Konig Kreuzritter Abenteurer Graz 1995 Vgl dazu die Besprechung von Nikolas Jaspert in Mediaevistik 12 1999 S 399 401 Martin Aurell Hrsg La Cour Plantagenet 1154 1204 Actes du Colloque tenu a Thouars du 30 abril au 2 mai 1999 Poitiers 2000 Vgl dazu die Besprechung von Ursula Vones Liebenstein in Francia 30 1 2003 S 338 339 online Jean Flori Richard Cœur de Lion Le roi chevalier Paris 1999 Vgl dazu die Besprechung von Ursula Vones Liebenstein in Francia 30 1 2003 S 337 338 online Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 15 Dieter Berg Richard Lowenherz Darmstadt 2007 S 262 264 269 Vgl dazu die Besprechung von Knut Gorich zu Dieter Bergs Biographie in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 66 2010 S 412 f online Vgl zu dieser Ausstellung Sebastian Zanke Richard Lowenherz im Ausstellungsformat Zur Konzeption einer kulturhistorischen Sonderausstellung In Ingrid Bennewitz und Klaus van Eickels Hrsg Richard Lowenherz ein europaischer Herrscher im Zeitalter der Konfrontation zwischen Christentum und Islam Mittelalterliche Wahrnehmung und Rezeption Bamberg 2018 S 217 237 online VorgangerAmtNachfolgerHeinrich II Konig von England 1189 1199Johann OhnelandHeinrich II Herzog der Normandie 1189 1199Johann OhnelandHeinrich II Herzog von Aquitanien 1172 1196Otto von BraunschweigHeinrich II Graf von Anjou 1189 1199Johann OhnelandHeinrich II Graf von Poitou 1169 1196Otto von BraunschweigOtto von BraunschweigHerzog von Aquitanien 1198 1199Johann OhnelandOtto von BraunschweigGraf von Poitou 1198 1199Johann OhnelandDieser Artikel wurde am 21 November 2019 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118641972 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n50074520 NDL 00991115 VIAF 64016139 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richard LowenherzALTERNATIVNAMEN Richard I Richard Plantagenet Richard Ier Cœur de Lion franzosisch Richard I the Lionhearted englisch Richard I the Lionheart englisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von Aquitanien Herzog von Poitiers und englischer KonigGEBURTSDATUM 8 September 1157GEBURTSORT OxfordSTERBEDATUM 6 April 1199STERBEORT Chalus