Der Ringwall Altkönig ist eine vorgeschichtliche Befestigung im Taunus Sie liegt im Hochtaunuskreis auf der Spitze des A
Ringwall Altkönig

Der Ringwall Altkönig ist eine vorgeschichtliche Befestigung im Taunus. Sie liegt im Hochtaunuskreis auf der Spitze des Altkönigs, dem mit 798 m dritthöchsten Berg des Taunus, und wird in die Frühlatènezeit (etwa 400 v. Chr.) datiert. Träger der Latènekultur sind die seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. in griechischen, später auch in römischen Quellen genannten Kelten.
Ringwall Altkönig | ||
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Innenwall im Südostbereich | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Kronberg | |
Entstehungszeit | Frühlatènezeit | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Bodendenkmal | |
Ständische Stellung | unbekannt | |
Geographische Lage | 50° 13′ N, 8° 29′ O | |
Höhenlage | 798,2 m ü. NHN | |
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Lage und Beschreibung
Der Altkönig liegt am südöstlichen Rand des Taunus. Seine markante Bergkuppe stellt die beherrschende Höhe des gesamten Vordertaunus dar. Weithin sichtbar überragt er die südliche Wetterau wie auch die Mainebene.
Der Ringwall umschließt die Kuppe des Altkönigs. Er besteht aus einem doppelten Wall von annähernd ovaler Form. Im Südwesten schließt sich ein Annex an, der eine heute noch fließende Quelle sichert. Die Anlage umfasst eine Fläche von 26 ha, wobei 11 ha auf den Annex entfallen. Die aus Taunusquarzit bestehenden Wälle haben eine Länge von 950 m (innerer Ring) bzw. 1390 m (äußerer Ring) und weisen einen Abstand zwischen 50 m und 80 m auf. Die Walllänge des Annexes betrug in ihrer ursprünglichen Form 1000 m. Der äußere Wall wies zwei Tore auf, eines in Richtung Südosten und eines im Südwesten in den Annex hinein. Die Tore waren durch überlappende Mauerenden besonders gesichert. Zwischen dem südlichen Anschluss des Annexes an den äußeren Wall findet sich heute eine etwa 60 m breite Lücke. Ob hier ein Tor lag, ist unbekannt. Der innere Wall wies nur ein einziges Tor auf, welches im Osten lag. Dieses war einfacher und weist keine Mauerüberlappung auf. Die Wälle stellten im Ursprung eine Trockenmauer vom Typus Altkönig-Preist dar. Der Name beruht darauf, dass die hier vorliegende Bauweise einer Pfostenschlitzmauer erstmals am Altkönig und parallel hierzu in Preist erforscht wurde. Die innere Mauer war zwischen 6,2 m und 6,5 m breit, die äußere etwa 4,0 m.
Innerhalb der inneren Wallanlage zeigen sich geringfügige Spuren einer Befestigung. Hierüber gibt es allerdings überhaupt keine Erkenntnisse.
- Der westliche Wall des Annexes
- Außenwall im östlichen Bereich;2015
- Tor Innenwall, Blick westwärts; 2015
- Teile des inneren Walls mit minimalen Mauerwerksüberresten
- Ansicht einer Grabungsstelle
Funktion
Über die genaue Funktion der Anlage ist man sich im Unklaren. Eine Nutzung des Annexes wie auch des äußeren Rings als Fluchtburg erscheint denkbar. In anderen etwa gleichartigen Bauten konnten seinerzeitige Fürstensitze nachgewiesen werden. Dies scheint auch für den Ringwall Altkönig wahrscheinlich. Das lediglich spärlich vorliegende Fundmaterial, wie auch das Fehlen ausgeprägter Siedlungsschichten lassen den Schluss zu, dass die Anlage nur von wenigen Menschen genutzt wurde. Größeren Menschengruppen konnte die Anlage wahrscheinlich nur kurzzeitig Schutz gewähren. Funde aus frührömischer oder Spätlatènezeit liegen nicht vor, was darauf schließen lässt, dass die Anlage hier bereits zerfallen war.
Forschungsgeschichte
Grabungen wurden 1882/83 durch Karl August von Cohausen (1812–1894) sowie 1894 und 1911 durch Christian Ludwig Thomas (1848–1913) durchgeführt. Auf diesen Grabungen beruhen die vorliegenden Befunde im Wesentlichen. Bemerkenswert ist eine bronzene Tierfibel. Im Zuge der Grabungen wurde das Prinzip der Pfostenschlitzmauer erforscht.
Spätere Nutzungen und Erwähnungen
- Im 16. Jahrhundert berichtet Erasmus Alberus in Gedichtform über die „alten Mawern“ des Altkönigs.
- Als im Jahr 1792 die französischen Truppen des General Custine von Mainz aus Raubzüge in die Gegend unternahmen, flüchteten sich die Einheimischen in die Wallanlage und richteten sich hier mit Hütten ein.
- Angeblich wurde innerhalb der Wallanlage auch eine spätrömische Münze gefunden. Wie ein solcher Fund zu interpretieren ist, ist unklar.
Denkmalschutz
Der Bereich der Wallanlage im Ringwall Altkönig ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden bedürfen der vorherigen Genehmigung. Zufallsfunde sind an die Denkmalbehörden zu melden.
Der Wall trägt das internationale Schutzzeichen für die Kennzeichnung von Kulturgut nach der Haager Konvention.
Siehe auch
- Liste vor- und frühgeschichtlicher Wallanlagen in Hessen
Literatur
- Dietwulf Baatz, Fritz-Rudolf Herrmann: Die Ringwälle auf dem Altkönig im Taunus. Führungsblatt zu den keltischen Befestigungen bei Falkenstein und Kronberg, Hochtaunuskreis (= Archäologische Denkmäler in Hessen 25, ISSN 0936-1693). Abteilung für Vor- u. Frühgeschichte im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 1982.
- Holger Baitinger / Peter Kresten: Geoarchäologie zweier hessischer "Schlackenwälle": Glauberg und Altkönig (S. 7) in: Archäologisches Korrespondenzblatt 42, 2012
- Bayerischen Landesvermessungsamt München (Hrsg.): Topographische Karte. Bundesrepublik Deutschland. TK 50. Blatt: 5716. Oberreifenberg. Normalausgabe, 2. Auflage, umfassende Aktualisierung 2008, einzelne Ergebnisse 1/2009. Bayerisches Landesvermessungsamt – Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, München 2009, ISBN 978-3-89446-326-7.
- Fritz-Rudolf Herrmann, Albrecht Jockenhövel u. a. (Hrsg.): Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6.
- Jörg Lindenthal: Kulturelle Entdeckungen. Archäologische Denkmäler in Hessen. Jenior, Kassel 2004, ISBN 3-934377-73-4, S. 131f.
- Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1976, ISBN 3-520-27403-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Erasmus Alberus, Von eim alten Ziegochssen, und eim jungen Mestochssen, oder Weydochssen in Die Fabeln des Erasmus Alberus, Zeilen 118–152.(online)
- Rheinischer Kurier vom 18. Juli 1883
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Ringwall Altkonig ist eine vorgeschichtliche Befestigung im Taunus Sie liegt im Hochtaunuskreis auf der Spitze des Altkonigs dem mit 798 m dritthochsten Berg des Taunus und wird in die Fruhlatenezeit etwa 400 v Chr datiert Trager der Latenekultur sind die seit dem 5 Jahrhundert v Chr in griechischen spater auch in romischen Quellen genannten Kelten Ringwall AltkonigInnenwall im Sudostbereich Innenwall im SudostbereichStaat DeutschlandOrt KronbergEntstehungszeit FruhlatenezeitBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BodendenkmalStandische Stellung unbekanntGeographische Lage 50 13 N 8 29 O 50 21223 8 482778 798 2 Koordinaten 50 12 44 N 8 28 58 OHohenlage 798 2 m u NHNRingwall Altkonig Hessen Lage und Beschreibung3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Der Altkonig liegt am sudostlichen Rand des Taunus Seine markante Bergkuppe stellt die beherrschende Hohe des gesamten Vordertaunus dar Weithin sichtbar uberragt er die sudliche Wetterau wie auch die Mainebene Der Ringwall umschliesst die Kuppe des Altkonigs Er besteht aus einem doppelten Wall von annahernd ovaler Form Im Sudwesten schliesst sich ein Annex an der eine heute noch fliessende Quelle sichert Die Anlage umfasst eine Flache von 26 ha wobei 11 ha auf den Annex entfallen Die aus Taunusquarzit bestehenden Walle haben eine Lange von 950 m innerer Ring bzw 1390 m ausserer Ring und weisen einen Abstand zwischen 50 m und 80 m auf Die Walllange des Annexes betrug in ihrer ursprunglichen Form 1000 m Der aussere Wall wies zwei Tore auf eines in Richtung Sudosten und eines im Sudwesten in den Annex hinein Die Tore waren durch uberlappende Mauerenden besonders gesichert Zwischen dem sudlichen Anschluss des Annexes an den ausseren Wall findet sich heute eine etwa 60 m breite Lucke Ob hier ein Tor lag ist unbekannt Der innere Wall wies nur ein einziges Tor auf welches im Osten lag Dieses war einfacher und weist keine Maueruberlappung auf Die Walle stellten im Ursprung eine Trockenmauer vom Typus Altkonig Preist dar Der Name beruht darauf dass die hier vorliegende Bauweise einer Pfostenschlitzmauer erstmals am Altkonig und parallel hierzu in Preist erforscht wurde Die innere Mauer war zwischen 6 2 m und 6 5 m breit die aussere etwa 4 0 m Innerhalb der inneren Wallanlage zeigen sich geringfugige Spuren einer Befestigung Hieruber gibt es allerdings uberhaupt keine Erkenntnisse Der westliche Wall des Annexes Aussenwall im ostlichen Bereich 2015 Tor Innenwall Blick westwarts 2015 Teile des inneren Walls mit minimalen Mauerwerksuberresten Ansicht einer GrabungsstelleFunktionPlanskizze der WallanlagenKeltische Pfostenschlitzmauer Uber die genaue Funktion der Anlage ist man sich im Unklaren Eine Nutzung des Annexes wie auch des ausseren Rings als Fluchtburg erscheint denkbar In anderen etwa gleichartigen Bauten konnten seinerzeitige Furstensitze nachgewiesen werden Dies scheint auch fur den Ringwall Altkonig wahrscheinlich Das lediglich sparlich vorliegende Fundmaterial wie auch das Fehlen ausgepragter Siedlungsschichten lassen den Schluss zu dass die Anlage nur von wenigen Menschen genutzt wurde Grosseren Menschengruppen konnte die Anlage wahrscheinlich nur kurzzeitig Schutz gewahren Funde aus fruhromischer oder Spatlatenezeit liegen nicht vor was darauf schliessen lasst dass die Anlage hier bereits zerfallen war ForschungsgeschichteGrabungen wurden 1882 83 durch Karl August von Cohausen 1812 1894 sowie 1894 und 1911 durch Christian Ludwig Thomas 1848 1913 durchgefuhrt Auf diesen Grabungen beruhen die vorliegenden Befunde im Wesentlichen Bemerkenswert ist eine bronzene Tierfibel Im Zuge der Grabungen wurde das Prinzip der Pfostenschlitzmauer erforscht Spatere Nutzungen und ErwahnungenIm 16 Jahrhundert berichtet Erasmus Alberus in Gedichtform uber die alten Mawern des Altkonigs Als im Jahr 1792 die franzosischen Truppen des General Custine von Mainz aus Raubzuge in die Gegend unternahmen fluchteten sich die Einheimischen in die Wallanlage und richteten sich hier mit Hutten ein Angeblich wurde innerhalb der Wallanlage auch eine spatromische Munze gefunden Wie ein solcher Fund zu interpretieren ist ist unklar DenkmalschutzDer Bereich der Wallanlage im Ringwall Altkonig ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden bedurfen der vorherigen Genehmigung Zufallsfunde sind an die Denkmalbehorden zu melden Der Wall tragt das internationale Schutzzeichen fur die Kennzeichnung von Kulturgut nach der Haager Konvention Siehe auchListe vor und fruhgeschichtlicher Wallanlagen in HessenLiteraturDietwulf Baatz Fritz Rudolf Herrmann Die Ringwalle auf dem Altkonig im Taunus Fuhrungsblatt zu den keltischen Befestigungen bei Falkenstein und Kronberg Hochtaunuskreis Archaologische Denkmaler in Hessen 25 ISSN 0936 1693 Abteilung fur Vor u Fruhgeschichte im Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1982 Holger Baitinger Peter Kresten Geoarchaologie zweier hessischer Schlackenwalle Glauberg und Altkonig S 7 in 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