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Risikoneutralität ist in der Entscheidungstheorie die Risikoeinstellung eines Marktteilnehmers z B Investors bei der Wah

Risikoneutralität

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Risikoneutralität
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Risikoneutralität ist in der Entscheidungstheorie die Risikoeinstellung eines Marktteilnehmers (z. B. Investors), bei der Wahl zwischen verschiedenen Alternativen gleichen Erwartungswerts weder sichere noch unsichere Alternativen zu bevorzugen, sondern sich allein an deren mathematischem Erwartungswert zu orientieren. Die Risikoneutralität liegt zwischen der Risikoaversion und der Risikofreude.

Allgemeines

Die Begriffe Risikofreude, Risikoaversion und die dazwischen liegende Risikoneutralität treffen eine Aussage über die Risikobereitschaft eines Risikoträgers. Diese Risikobereitschaft ist in wichtigen Fachgebieten von ausschlaggebender Bedeutung. So müssen Kreditinstitute bei der Anlageberatung vor der Abgabe einer Empfehlung die Risikobereitschaft des Anlegers erfragen, es sei denn, diese ist ihr aus einer langjährigen Geschäftsbeziehung oder dem bisherigen Anlageverhalten des Anlegers bereits bekannt. Bei Privatanlegern ist die Risikobereitschaft in der Geeignetheitserklärung zu berücksichtigen (§ 64 Abs. 4 WpHG). Auch bei allen übrigen Entscheidungsträgern wie Unternehmern, Managern, Führungskräften oder Privathaushalten spielt die Risikoeinstellung bei Entscheidungen die bedeutendste Rolle.

Formale Definition

Risikoneutralität korrespondiert visuell damit, dass der Funktionsgraph der individuellen Nutzenfunktion u(w){\displaystyle u(w)} des Marktteilnehmers linear ist (siehe Abbildung), es sich also um eine Funktion mit gleichbleibendem Grenznutzen u′(w){\displaystyle u'(w)} handelt: Das Risiko möglicher Vermögensverluste und die Aussicht auf mögliche Vermögensgewinne wiegen bei der Entscheidungsfindung gleich schwer.

Dementsprechend wird ein Marktteilnehmer risikoneutral genannt, wenn für eine Auszahlung in unsicherer Höhe w{\displaystyle w} stets die folgenden Beziehungen gelten:

E⁡(u(w))=u(E⁡(w)) bzw.CE=E⁡(w){\displaystyle \operatorname {E} (u(w))=u(\operatorname {E} (w))\ \quad {\text{bzw.}}\quad CE=\operatorname {E} (w)}.

Der erwartete Nutzen E⁡(u){\displaystyle \operatorname {E} (u)} aus der Auszahlung w{\displaystyle w} ist ebenso hoch wie der Nutzen u{\displaystyle u} aus der erwarteten Auszahlung E⁡(w){\displaystyle \operatorname {E} (w)}.

Der Grad der Risikoscheu oder Risikofreude eines Marktteilnehmers kann mit dem Arrow/Pratt-Maß der absoluten Risikoaversion

ARA(w)=−u″(w)u′(w){\displaystyle ARA(w)=-{\frac {u''(w)}{u'(w)}}} quantifiziert werden, das im Fall der Risikoneutralität des Marktteilnehmers stets null ist. Gleiches gilt, wie schon eingangs erwähnt, für die Differenz der zu erwartenden unsicheren Auszahlung E(w){\displaystyle E(w)} und ihres Sicherheitsäquivalents CE{\displaystyle CE}, die sogenannte Risikoprämie RP{\displaystyle RP}: Auch sie ist im Fall eines risikoneutralen Marktteilnehmers stets null. Dementsprechend gilt außerdem:

E⁡(u(w))=u(CE)=u(E⁡(w)){\displaystyle \operatorname {E} (u(w))=u(CE)=u(\operatorname {E} (w))\!\,}.

Weitere Formen der Risikoeinstellung sind:

  • Risikoaversion bzw. Risikoscheu:
E⁡(u(w))<u(E⁡(w)){\displaystyle \operatorname {E} (u(w))<u(\operatorname {E} (w))} und
  • Risikoaffinität bzw. Risikofreudigkeit:
E⁡(u(w))>u(E⁡(w)){\displaystyle \operatorname {E} (u(w))>u(\operatorname {E} (w))}.

Beispiele

  • Ein Marktteilnehmer hat die Wahl zwischen der sicheren Auszahlung eines Betrages von 100 Euro und einer Lotterie, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % einen Gewinn von 0 Euro und mit einer Wahrscheinlichkeit von ebenfalls 50 % einen Gewinn von 200 Euro auszahlt. Während der risikoneutrale Marktteilnehmer dieser Lotterie und dem sicheren Geldbetrag gegenüber indifferent ist, zieht der risikoscheue Marktteilnehmer den sicheren Geldbetrag vor, und der risikofreudige Marktteilnehmer die Lotterie.
  • Ein Konsument hat die Auswahl zwischen einem „altbewährten“ und einem neuen Produkt, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % besser sowie einer Wahrscheinlichkeit von 50 % schlechter als das bisherige Produkt ist. Während der risikoneutrale Konsument dem alten und dem neuen Produkt gegenüber indifferent ist, zieht der risikoscheue Konsument das altbewährte und der risikofreudige Konsument das neue Produkt vor.

Wirtschaftliche Aspekte

Das bedeutet insbesondere, dass das Sicherheitsäquivalent (CE, englisch certainty equivalent) des Marktteilnehmers, also derjenige sichere Betrag, der dem Marktteilnehmer gleich viel wert ist wie die statistisch zu erwartende unsichere Auszahlung, dabei stets ebenso hoch ist wie diese Auszahlung selbst, die als Differenz zwischen unsicherer und sicherer Auszahlung definierte sogen. Risikoprämie (RP, englisch risk premium) also in diesem Fall regelmäßig verschwindet.

Die Risikoprämie hängt unmittelbar mit der Risikoeinstellung eines Entscheidungsträgers zusammen. Der Risikoprämie RP{\displaystyle RP} können somit folgende Risikoeinstellungen zugeordnet werden:

RP=0{\displaystyle RP=0} risikoneutral,
RP>0{\displaystyle RP>0} risikoscheu,
RP<0{\displaystyle RP<0} risikofreudig.

Eine risikolose Anlage hat eine Standardabweichung von null, eine Korrelation von null mit allen anderen risikobehafteten Anlageformen und bietet eine risikolose Rendite. Risikoneutrale Anleger erwarten eine Rendite in Höhe des risikolosen Zinssatzes, weil sie keine Risikoprämie einfordern und dem Risiko einen Disnutzen zuordnen. Risikoscheue Anleger bevorzugen dagegen Anlagen, bei denen sie eine Risikoprämie zahlen. Risikofreudige Anleger wiederum erhalten sogar vom Kontrahenten eine Risikoprämie. Für das systematische Risiko gibt es eine Risikoprämie, weil der Anleger diesem Risiko durch Risikodiversifizierung nicht entgehen kann. Da beim unsystematischen Risiko die Marktteilnehmer durch geschickte Risikodiversifizierung ihr Portfolio optimieren können, wird hier keine Risikoprämie vergütet.

Siehe auch

  • Risikoneutrale Bewertung

Einzelnachweise

  1. Thomas Eichner, Staatliche Sozialversicherung, individuelle Vorsorge und Arbeitsangebot, 1999, S. 14
  2. BGHZ 189, 13
  3. Florian Bartholomae/Marcus Wiens, Spieltheorie: Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch, 2016, S. 11
  4. Matthias Kräkel, Organisation und Management, 2007, S. 70
  5. Thomas Schuster/Margarita Uskova, Finanzierung: Anleihen, Aktien, Optionen, 2015, S. 154
  6. Florian Bartholomae/Marcus Wiens, Spieltheorie: Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch, 2016, S. 11

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 16:34

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Risikoneutralitat ist in der Entscheidungstheorie die Risikoeinstellung eines Marktteilnehmers z B Investors bei der Wahl zwischen verschiedenen Alternativen gleichen Erwartungswerts weder sichere noch unsichere Alternativen zu bevorzugen sondern sich allein an deren mathematischem Erwartungswert zu orientieren Die Risikoneutralitat liegt zwischen der Risikoaversion und der Risikofreude Nutzenfunktion eines risikoneutralen Marktteilnehmers CE Sicherheitsaquivalent E U W Erwartungswert des Nutzens erwarteter Nutzen der unsicheren Auszahlung E W Erwartungswert der unsicheren Auszahlung U CE Nutzen des Sicherheitsaquivalents U E W Nutzen des Erwartungswerts der unsicheren Auszahlung U W0 Nutzen der minimalen Auszahlung U W1 Nutzen der maximalen Auszahlung W0 Minimale Auszahlung W1 Maximale Auszahlung RP RisikopramieAllgemeinesDie Begriffe Risikofreude Risikoaversion und die dazwischen liegende Risikoneutralitat treffen eine Aussage uber die Risikobereitschaft eines Risikotragers Diese Risikobereitschaft ist in wichtigen Fachgebieten von ausschlaggebender Bedeutung So mussen Kreditinstitute bei der Anlageberatung vor der Abgabe einer Empfehlung die Risikobereitschaft des Anlegers erfragen es sei denn diese ist ihr aus einer langjahrigen Geschaftsbeziehung oder dem bisherigen Anlageverhalten des Anlegers bereits bekannt Bei Privatanlegern ist die Risikobereitschaft in der Geeignetheitserklarung zu berucksichtigen 64 Abs 4 WpHG Auch bei allen ubrigen Entscheidungstragern wie Unternehmern Managern Fuhrungskraften oder Privathaushalten spielt die Risikoeinstellung bei Entscheidungen die bedeutendste Rolle Formale DefinitionRisikoneutralitat korrespondiert visuell damit dass der Funktionsgraph der individuellen Nutzenfunktion u w displaystyle u w des Marktteilnehmers linear ist siehe Abbildung es sich also um eine Funktion mit gleichbleibendem Grenznutzen u w displaystyle u w handelt Das Risiko moglicher Vermogensverluste und die Aussicht auf mogliche Vermogensgewinne wiegen bei der Entscheidungsfindung gleich schwer Dementsprechend wird ein Marktteilnehmer risikoneutral genannt wenn fur eine Auszahlung in unsicherer Hohe w displaystyle w stets die folgenden Beziehungen gelten E u w u E w bzw CE E w displaystyle operatorname E u w u operatorname E w quad text bzw quad CE operatorname E w Der erwartete Nutzen E u displaystyle operatorname E u aus der Auszahlung w displaystyle w ist ebenso hoch wie der Nutzen u displaystyle u aus der erwarteten Auszahlung E w displaystyle operatorname E w Der Grad der Risikoscheu oder Risikofreude eines Marktteilnehmers kann mit dem Arrow Pratt Mass der absoluten Risikoaversion ARA w u w u w displaystyle ARA w frac u w u w quantifiziert werden das im Fall der Risikoneutralitat des Marktteilnehmers stets null ist Gleiches gilt wie schon eingangs erwahnt fur die Differenz der zu erwartenden unsicheren Auszahlung E w displaystyle E w und ihres Sicherheitsaquivalents CE displaystyle CE die sogenannte Risikopramie RP displaystyle RP Auch sie ist im Fall eines risikoneutralen Marktteilnehmers stets null Dementsprechend gilt ausserdem E u w u CE u E w displaystyle operatorname E u w u CE u operatorname E w Weitere Formen der Risikoeinstellung sind Risikoaversion bzw Risikoscheu E u w lt u E w displaystyle operatorname E u w lt u operatorname E w undRisikoaffinitat bzw Risikofreudigkeit E u w gt u E w displaystyle operatorname E u w gt u operatorname E w BeispieleEin Marktteilnehmer hat die Wahl zwischen der sicheren Auszahlung eines Betrages von 100 Euro und einer Lotterie die mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 einen Gewinn von 0 Euro und mit einer Wahrscheinlichkeit von ebenfalls 50 einen Gewinn von 200 Euro auszahlt Wahrend der risikoneutrale Marktteilnehmer dieser Lotterie und dem sicheren Geldbetrag gegenuber indifferent ist zieht der risikoscheue Marktteilnehmer den sicheren Geldbetrag vor und der risikofreudige Marktteilnehmer die Lotterie Ein Konsument hat die Auswahl zwischen einem altbewahrten und einem neuen Produkt das mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 besser sowie einer Wahrscheinlichkeit von 50 schlechter als das bisherige Produkt ist Wahrend der risikoneutrale Konsument dem alten und dem neuen Produkt gegenuber indifferent ist zieht der risikoscheue Konsument das altbewahrte und der risikofreudige Konsument das neue Produkt vor Wirtschaftliche AspekteDas bedeutet insbesondere dass das Sicherheitsaquivalent CE englisch certainty equivalent des Marktteilnehmers also derjenige sichere Betrag der dem Marktteilnehmer gleich viel wert ist wie die statistisch zu erwartende unsichere Auszahlung dabei stets ebenso hoch ist wie diese Auszahlung selbst die als Differenz zwischen unsicherer und sicherer Auszahlung definierte sogen Risikopramie RP englisch risk premium also in diesem Fall regelmassig verschwindet Die Risikopramie hangt unmittelbar mit der Risikoeinstellung eines Entscheidungstragers zusammen Der Risikopramie RP displaystyle RP konnen somit folgende Risikoeinstellungen zugeordnet werden RP 0 displaystyle RP 0 risikoneutral RP gt 0 displaystyle RP gt 0 risikoscheu RP lt 0 displaystyle RP lt 0 risikofreudig Eine risikolose Anlage hat eine Standardabweichung von null eine Korrelation von null mit allen anderen risikobehafteten Anlageformen und bietet eine risikolose Rendite Risikoneutrale Anleger erwarten eine Rendite in Hohe des risikolosen Zinssatzes weil sie keine Risikopramie einfordern und dem Risiko einen Disnutzen zuordnen Risikoscheue Anleger bevorzugen dagegen Anlagen bei denen sie eine Risikopramie zahlen Risikofreudige Anleger wiederum erhalten sogar vom Kontrahenten eine Risikopramie Fur das systematische Risiko gibt es eine Risikopramie weil der Anleger diesem Risiko durch Risikodiversifizierung nicht entgehen kann Da beim unsystematischen Risiko die Marktteilnehmer durch geschickte Risikodiversifizierung ihr Portfolio optimieren konnen wird hier keine Risikopramie vergutet Siehe auchRisikoneutrale BewertungEinzelnachweiseThomas Eichner Staatliche Sozialversicherung individuelle Vorsorge und Arbeitsangebot 1999 S 14 BGHZ 189 13 Florian Bartholomae Marcus Wiens Spieltheorie Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch 2016 S 11 Matthias Krakel Organisation und Management 2007 S 70 Thomas Schuster Margarita Uskova Finanzierung Anleihen Aktien Optionen 2015 S 154 Florian Bartholomae Marcus Wiens Spieltheorie Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch 2016 S 11

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