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Rolf Gössner 13 Februar 1948 in Tübingen ist ein deutscher Rechtsanwalt Publizist parlamentarischer Berater und Bürgerre

Rolf Gössner

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Rolf Gössner (* 13. Februar 1948 in Tübingen) ist ein deutscher Rechtsanwalt, Publizist, parlamentarischer Berater und Bürgerrechtsaktivist. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Ossietzky, Jury-Mitglied bei der Vergabe der Carl-von-Ossietzky-Medaille, Mitherausgeber des Grundrechte-Reports, Vorstandsmitglied (ehemaliger Vizepräsident) der Berliner Internationalen Liga für Menschenrechte, stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen und er war 20 Jahre lang Jury-Mitglied der Big Brother Awards.

Leben

Ausbildung, Beruf und politisches Engagement

Gössner besuchte das Johannes-Kepler-Progymnasium in Weil der Stadt und das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Stuttgart und studierte Rechts- und Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit anschließendem Referendariat in Bremen und Brüssel. Während des Studiums war er Mitglied des Sozialistischen Hochschulbunds und als solches zeitweise Mitglied des Allgemeinen Studentenausschusses der Uni Freiburg.

1993 folgte Gössners Promotion zum Thema Politische Justiz im präventiven Sicherheitsstaat an der Universität Bremen. Gössner lebt seit 1980 in Bremen.

Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Beratertätigkeit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen von 1990 bis 2001 im Niedersächsischen Landtag und im Ausland. Im Bundestag trat er mehrmals als Sachverständiger auf.

Er führte Strafverteidigungen sowie Nebenklage-Vertretungen unter anderem für die Familie von Halim Dener,Oliver Neß und zusammen mit Hans-Eberhard Schultz die Strafverteidigung von Kani Yılmaz (PKK-Europasprecher). Er war Prozessbeobachter in vielen politischen Strafverfahren; unter anderem in den Fällen Benjamin Ramos, im Revisionsverfahren um Abdullah Öcalan vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und das Strafverfahren gegen Gabriele Kanze; weiter ist er Mitglied von Menschenrechtsdelegationen und stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen.

Des Weiteren war und ist Gössner Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und offizieller Unterstützer der überwachungskritischen Datenschutzdemonstration Freiheit statt Angst.

Gössner war Beschwerdeführer gegen die Vorratsspeicherung von Telekommunikations- und Standortdaten vor dem Bundesverfassungsgericht. Das Verfahren endete mit einem weitgehenden Erfolg für die Beschwerdeführer, das zugrundeliegende Gesetz wurde für nichtig erklärt, alle Vorratsdaten mussten gelöscht werden.

Gössner ist parteilos. Von 2007 bis 2015 war er Mitglied der Deputation für Inneres des Landes Bremen, benannt durch die Bürgerschaftsfraktion der Linken. Von 2003 bis 2008 war er Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte (ILMR), seit 2008 ist er Vizepräsident/Vorstandsmitglied.

Er bezeichnete die Geheimdienste wegen Intransparenz und Unkontrollierbarkeit immer wieder als „Fremdkörper in der Demokratie“ und forderte deren „sozialverträgliche“ Auflösung.

Überwachung durch den Verfassungsschutz

Gössner wurden Kontakte zu – (vom Verfassungsschutz und teils von Politikwissenschaftlern) als linksextrem bzw. linksextremistisch beeinflusst eingestuften – Organisationen wie der DKP, der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes oder dem Verein Rote Hilfe zum Vorwurf gemacht. Aufgrund dieser „Kontaktschuld“ wurde Gössner 38 Jahre vom Bundesamt für Verfassungsschutz dauerüberwacht. Kurz vor der ersten mündlichen Verhandlung einer Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit vor dem Verwaltungsgericht Köln teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz im November 2008 mit, dass die Beobachtung „nach aktuell erfolgter Prüfung“ eingestellt worden sei. Mit der Klage sollte der Inlandsgeheimdienst verpflichtet werden, alle über Gössner gesammelten Daten zu sperren und nach einer Einsichtnahme zu löschen.

Am 3. Februar 2011 urteilte das Verwaltungsgericht Köln, dass die andauernde Beobachtung durchgehend rechtswidrig gewesen sei. Es konnte im vom Bundesamt für Verfassungsschutz vorgelegten Material keine Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen finden. Dieses Urteil wurde im März 2018 durch das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster bestätigt, wonach diese Langzeitüberwachung rechtswidrig war. Wegen grundsätzlicher Bedeutung ließ das Gericht jedoch die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zu, welche von Bundesregierung und Bundesamt für Verfassungsschutz auch eingelegt wurde. Diese Revision hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig jedoch zurückgewiesen. Laut Urteilsbegründung war die jahrzehntelange Überwachung „in handgreiflicher Weise unangemessen“. Das Bundesverwaltungsgericht stellte fest, dass Gössner keine verfassungsfeindlichen Zielsetzungen verfolge. Zwar dürfe der Geheimdienst durchaus auch verfassungstreue Personen beobachten, wenn sie „bei objektiver Betrachtung, ohne dies zu erkennen, einen Beitrag zu den verfassungsfeindlichen Bestrebungen eines Personenzusammenschlusses leisten“. Aber dabei müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Wenn sich nicht innerhalb einer angemessenen Frist nachweisen lasse, dass die Person tatsächlich verfassungsfeindliche Bestrebungen unterstütze, dann müsse die Beobachtung beendet werden.

Ehrungen

  • 2008: Theodor-Heuss-Medaille der Theodor-Heuss-Stiftung als Mitherausgeber und Autor des Grundrechte-Reports
  • 2012: Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik des Blogs NRhZ-Online
  • 2013: Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon
  • 2020: Hans-Litten-Preis der Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

  • Menschenrechte in Zeiten des Terrors. Kollateralschäden an der „Heimatfront“. konkret-Literatur-Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-89458-252-4.
  • Geheime Informanten. V-Leute des Verfassungsschutzes – Kriminelle im Dienst des Staates. Droemer-Knaur-Verlag, München 2003, ISBN 3-426-77684-7.
  • „Big brother“ & Co.: der moderne Überwachungsstaat in der Informationsgesellschaft. konkret-Literatur-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-89458-195-6.
  • Erste Rechts-Hilfe. Rechts- und Verhaltenstips im Umgang mit Polizei, Justiz und Geheimdiensten. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1999, ISBN 3-89533-243-7.
  • Die vergessenen Justizopfer des Kalten Krieges. Verdrängung im Westen – Abrechnung mit dem Osten? Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 1998, akt. und erw. Neuaufl., ISBN 3-7466-8026-3.
  • Zusammen mit Oliver Neß und Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten: Polizei im Zwielicht – Gerät der Apparat außer Kontrolle? Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1996.
  • Die vergessenen Justizopfer des Kalten Kriegs – Über den unterschiedlichen Umgang mit der deutschen Geschichte in Ost und West, Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1994.
  • Das Anti-Terror-System. Politische Justiz im präventiven Sicherheitsstaat. VSA-Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3-87975-576-0.
  • Zusammen mit Uwe Herzog: Der Apparat – Ermittlungen in Sachen Polizei. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1982, akt. 1984
  • Zusammen mit Uwe Herzog: Im Schatten des Rechts. Methoden einer neuen Geheim-Polizei. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1984, ISBN 3-462-01662-8.
  • Datenkraken im öffentlichen Dienst – „Laudatio“ auf den präventiven Sicherheits- und Überwachungsstaat. Verlag Papyrossa, Köln 2021, ISBN 978-3-89438-753-2

Herausgeberschaften

  • Mutige Aufklärer im digitalen Zeitalter. Carl-von Ossietzky-Medaillen an Edward Snowden, Laura Poitras und Glenn Greenwald. Berlin 2015.
  • Mythos Sicherheit – Der hilflose Schrei nach dem starken Staat. Nomos, Baden-Baden 1995.
  • Restrisiko Mensch. Bremen 1987.

Beiträge

  • Zusammen mit Johann-Albrecht Haupt, Udo Kauß, Till Müller-Heidelberg, Thomas von Zabern in: Humanistische Union/Internationale Liga für Menschenrechte/Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen (Hrsg.): Brauchen wir den Verfassungsschutz? NEIN! Berlin 2013, ISBN 978-3-930416-30-1.
  • Eine Analyse in: Spionage adé. Massenüberwachung und globale Datenspionage: Wir erstatten Strafanzeige gegen Bundesregierung und Geheimdienste. Verlag Art d’Ameublement, Bielefeld 2014.
  • AStA Freiburg und SHB Freiburg (Hrsg.): Aktuelle Materialien zur Klassenanalyse hochentwickelter Gesellschaften. Zusammenstellung und Bearbeitung von Rolf Gössner und Peter van Spall unter Mitarbeit von Georg Herbert. Freiburg 1971

Weblinks

Commons: Rolf Gössner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Rolf Gössner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Website von Gössner
  • Verfassungsschutz in Aktion; Artikel Rolf Gössners in der Zeitschrift Ossietzky (Ausgabe 22/2010) über die Beobachtungspraxis des deutschen Verfassungsschutzes, beispielhaft dargestellt u. a. auch an seinem eigenen Fall.
  • Rolf Gössner: BigBrotherAwards 2012: Laudatio auf Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich. Abgerufen am 26. August 2012 (Youtube-Video). 
  • Rolf Gössner: 70 Jahre Grundgesetz – 70 Jahre Verfassungswirklichkeit: eine kritische Bilanz (zweiteiliger Artikel auf Heise Telepolis)
    • Teil 1: Über die lange Tradition, Freiheitsrechte im Namen von Freiheit und Sicherheit zu demontieren; abgerufen am 7. Oktober 2019
    • Teil 2: Szenenwechsel: Von der alten in die neue Bundesrepublik; abgerufen am 7. Oktober 2019
  • Peter Nowak: 38 Jahre unrechtmäßig bespitzelt und überwacht Telepolis, 9. April 2021.

Einzelnachweise

  1. Vita und Bibliographie von Dr. Rolf Gössner. In: roelf-goessner.de. Abgerufen am 16. März 2018. 
  2. Till Müller-Heidelberg: 40 Jahre unendliche Geschichte oder Die Unbelehrbarkeit des „Verfassungsschutzes“. In: T. Müller-Heidelberg, E. Steven, M. Pelzer, M. Heiming, H. Fechner, R. Gössner, U. Engelfried und M. Küster (Hrsg.): Grundrechte-Report 2012. Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19422-3 (online auf verfassung-schuetzen.de, Humanistische Union [abgerufen am 16. März 2018]). 
  3. Dietmar Hipp: Urteil gegen Verfassungsschützer: Big Brother verwechselte Freund und Feind. In: Spiegel Online. 5. April 2011, abgerufen am 16. März 2018. 
  4. Richtig zugepackt. Spiegel, 11. Juli 1994
  5. Unterstützerliste der Demonstration Freiheit statt Angst 2008 auf vorratsdatenspeicherung.de, abgerufen am 16. März 2018.
  6. Urteil des Ersten Senats vom 2. März 2010 – 1 BvR 256/08 – Rn. (1-345), Bundesverfassungsgericht, abgerufen am 16. März 2018.
  7. Vorstellung Rolf Gössners als Deputierter für Inneres auf den Seiten der Linksfraktion Bremen (Memento vom 23. Oktober 2010 im Internet Archive).
  8. Peter Mühlbauer: Verfassungsschutz stellt Überwachung von Bürgerrechtler ein. In: heise online. 18. November 2008, abgerufen am 16. März 2018. 
  9. VG Köln · Urteil vom 20. Januar 2011 · Az. 20 K 2331/08. In: . Abgerufen am 16. März 2018. 
  10. Justiz gibt Rechtsanwalt Dr. Rolf Gössner Recht. In: NGO Online. 3. Februar 2011, abgerufen am 16. März 2018. 
  11. Gössner 38 Jahre lang zu Unrecht vom Verfassungsschutz beobachtet. In: Der Spiegel (Vorabversion aus Ausgabe 14/2011). 2. April 2011, abgerufen am 16. März 2018. 
  12. Verfassungsschutz beobachtete Juristen über 30 Jahre, Langzeitüberwachung von Anwalt rechtswidrig. Urteil vom 13. März 2018, Az. 16 A 906/11. In: Legal Tribune Online. Abgerufen am 16. März 2018. 
  13. Der Fall Rolf Gössner: Kein Feind der Verfassung. In: Frankfurter Rundschau. 4. April 2011, abgerufen am 16. März 2018. 
  14. Nach mehr als zwölf Jahren in die dritte Runde. (hpd.de [abgerufen am 13. Juni 2018]). 
  15. Vier Jahrzehnte „Verfassungsschutz“-Skandal rechtskräftig beendet. In: Humanistische Union. 17. Dezember 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020. 
  16. „Handgreiflich unangemessen“. 29. März 2021, abgerufen am 31. März 2021. 
  17. Karlspreis für Gössner. In: Die Tageszeitung. 18. Mai 2012, abgerufen am 6. Oktober 2021. 
  18. Kultur- und Friedenspreis. villa-ichon.de, abgerufen am 16. März 2018. 
  19. Laudatio von Rupert von Plottnitz: Verfolgungsfuror. Seit Jahrzehnten wird der Rechtsanwalt und Publizist Rolf Gössner vom Verfassungsschutz ausgeforscht. Jetzt wurde der Bürgerrechtler in Frankfurt mit dem Hans-Litten-Preis geehrt. In: Frankfurter Rundschau vom 12. Oktober 2020, S. 22–23.
Normdaten (Person): GND: 124212212 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n83025678 | VIAF: 111654636 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gössner, Rolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist
GEBURTSDATUM 13. Februar 1948
GEBURTSORT Tübingen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 18:31

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Rolf Gossner 13 Februar 1948 in Tubingen ist ein deutscher Rechtsanwalt Publizist parlamentarischer Berater und Burgerrechtsaktivist Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Ossietzky Jury Mitglied bei der Vergabe der Carl von Ossietzky Medaille Mitherausgeber des Grundrechte Reports Vorstandsmitglied ehemaliger Vizeprasident der Berliner Internationalen Liga fur Menschenrechte stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen und er war 20 Jahre lang Jury Mitglied der Big Brother Awards Rolf GossnerLebenAusbildung Beruf und politisches Engagement Gossner besuchte das Johannes Kepler Progymnasium in Weil der Stadt und das Albert Schweitzer Gymnasium in Leonberg Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Stuttgart und studierte Rechts und Politikwissenschaft an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg mit anschliessendem Referendariat in Bremen und Brussel Wahrend des Studiums war er Mitglied des Sozialistischen Hochschulbunds und als solches zeitweise Mitglied des Allgemeinen Studentenausschusses der Uni Freiburg 1993 folgte Gossners Promotion zum Thema Politische Justiz im praventiven Sicherheitsstaat an der Universitat Bremen Gossner lebt seit 1980 in Bremen Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Beratertatigkeit der Fraktion Bundnis 90 Die Grunen von 1990 bis 2001 im Niedersachsischen Landtag und im Ausland Im Bundestag trat er mehrmals als Sachverstandiger auf Er fuhrte Strafverteidigungen sowie Nebenklage Vertretungen unter anderem fur die Familie von Halim Dener Oliver Ness und zusammen mit Hans Eberhard Schultz die Strafverteidigung von Kani Yilmaz PKK Europasprecher Er war Prozessbeobachter in vielen politischen Strafverfahren unter anderem in den Fallen Benjamin Ramos im Revisionsverfahren um Abdullah Ocalan vor dem Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte und das Strafverfahren gegen Gabriele Kanze weiter ist er Mitglied von Menschenrechtsdelegationen und stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen Des Weiteren war und ist Gossner Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitaten und offizieller Unterstutzer der uberwachungskritischen Datenschutzdemonstration Freiheit statt Angst Gossner war Beschwerdefuhrer gegen die Vorratsspeicherung von Telekommunikations und Standortdaten vor dem Bundesverfassungsgericht Das Verfahren endete mit einem weitgehenden Erfolg fur die Beschwerdefuhrer das zugrundeliegende Gesetz wurde fur nichtig erklart alle Vorratsdaten mussten geloscht werden Gossner ist parteilos Von 2007 bis 2015 war er Mitglied der Deputation fur Inneres des Landes Bremen benannt durch die Burgerschaftsfraktion der Linken Von 2003 bis 2008 war er Prasident der Internationalen Liga fur Menschenrechte ILMR seit 2008 ist er Vizeprasident Vorstandsmitglied Er bezeichnete die Geheimdienste wegen Intransparenz und Unkontrollierbarkeit immer wieder als Fremdkorper in der Demokratie und forderte deren sozialvertragliche Auflosung Uberwachung durch den Verfassungsschutz Gossner wurden Kontakte zu vom Verfassungsschutz und teils von Politikwissenschaftlern als linksextrem bzw linksextremistisch beeinflusst eingestuften Organisationen wie der DKP der Vereinigung der Verfolgten des Nazi Regimes oder dem Verein Rote Hilfe zum Vorwurf gemacht Aufgrund dieser Kontaktschuld wurde Gossner 38 Jahre vom Bundesamt fur Verfassungsschutz daueruberwacht Kurz vor der ersten mundlichen Verhandlung einer Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit vor dem Verwaltungsgericht Koln teilte das Bundesamt fur Verfassungsschutz im November 2008 mit dass die Beobachtung nach aktuell erfolgter Prufung eingestellt worden sei Mit der Klage sollte der Inlandsgeheimdienst verpflichtet werden alle uber Gossner gesammelten Daten zu sperren und nach einer Einsichtnahme zu loschen Am 3 Februar 2011 urteilte das Verwaltungsgericht Koln dass die andauernde Beobachtung durchgehend rechtswidrig gewesen sei Es konnte im vom Bundesamt fur Verfassungsschutz vorgelegten Material keine Anhaltspunkte fur verfassungsfeindliche Bestrebungen finden Dieses Urteil wurde im Marz 2018 durch das Oberverwaltungsgericht Nordrhein Westfalen in Munster bestatigt wonach diese Langzeituberwachung rechtswidrig war Wegen grundsatzlicher Bedeutung liess das Gericht jedoch die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zu welche von Bundesregierung und Bundesamt fur Verfassungsschutz auch eingelegt wurde Diese Revision hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig jedoch zuruckgewiesen Laut Urteilsbegrundung war die jahrzehntelange Uberwachung in handgreiflicher Weise unangemessen Das Bundesverwaltungsgericht stellte fest dass Gossner keine verfassungsfeindlichen Zielsetzungen verfolge Zwar durfe der Geheimdienst durchaus auch verfassungstreue Personen beobachten wenn sie bei objektiver Betrachtung ohne dies zu erkennen einen Beitrag zu den verfassungsfeindlichen Bestrebungen eines Personenzusammenschlusses leisten Aber dabei musse die Verhaltnismassigkeit gewahrt werden Wenn sich nicht innerhalb einer angemessenen Frist nachweisen lasse dass die Person tatsachlich verfassungsfeindliche Bestrebungen unterstutze dann musse die Beobachtung beendet werden Ehrungen2008 Theodor Heuss Medaille der Theodor Heuss Stiftung als Mitherausgeber und Autor des Grundrechte Reports 2012 Kolner Karls Preis fur engagierte Literatur und Publizistik des Blogs NRhZ Online 2013 Kultur und Friedenspreis der Villa Ichon 2020 Hans Litten Preis der Vereinigung Demokratischer Juristinnen und JuristenVeroffentlichungen Auswahl Monografien Menschenrechte in Zeiten des Terrors Kollateralschaden an der Heimatfront konkret Literatur Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 89458 252 4 Geheime Informanten V Leute des Verfassungsschutzes Kriminelle im Dienst des Staates Droemer Knaur Verlag Munchen 2003 ISBN 3 426 77684 7 Big brother amp Co der moderne Uberwachungsstaat in der Informationsgesellschaft konkret Literatur Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 89458 195 6 Erste Rechts Hilfe Rechts und Verhaltenstips im Umgang mit Polizei Justiz und Geheimdiensten Verlag Die Werkstatt Gottingen 1999 ISBN 3 89533 243 7 Die vergessenen Justizopfer des Kalten Krieges Verdrangung im Westen Abrechnung mit dem Osten Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 1998 akt und erw Neuaufl ISBN 3 7466 8026 3 Zusammen mit Oliver Ness und Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten Polizei im Zwielicht Gerat der Apparat ausser Kontrolle Campus Verlag Frankfurt New York 1996 Die vergessenen Justizopfer des Kalten Kriegs Uber den unterschiedlichen Umgang mit der deutschen Geschichte in Ost und West Konkret Literatur Verlag Hamburg 1994 Das Anti Terror System Politische Justiz im praventiven Sicherheitsstaat VSA Verlag Hamburg 1991 ISBN 3 87975 576 0 Zusammen mit Uwe Herzog Der Apparat Ermittlungen in Sachen Polizei Kiepenheuer amp Witsch Koln 1982 akt 1984 Zusammen mit Uwe Herzog Im Schatten des Rechts Methoden einer neuen Geheim Polizei Verlag Kiepenheuer amp Witsch Koln 1984 ISBN 3 462 01662 8 Datenkraken im offentlichen Dienst Laudatio auf den praventiven Sicherheits und Uberwachungsstaat Verlag Papyrossa Koln 2021 ISBN 978 3 89438 753 2Herausgeberschaften Mutige Aufklarer im digitalen Zeitalter Carl von Ossietzky Medaillen an Edward Snowden Laura Poitras und Glenn Greenwald Berlin 2015 Mythos Sicherheit Der hilflose Schrei nach dem starken Staat Nomos Baden Baden 1995 Restrisiko Mensch Bremen 1987 Beitrage Zusammen mit Johann Albrecht Haupt Udo Kauss Till Muller Heidelberg Thomas von Zabern in Humanistische Union Internationale Liga fur Menschenrechte Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen Hrsg Brauchen wir den Verfassungsschutz NEIN Berlin 2013 ISBN 978 3 930416 30 1 Eine Analyse in Spionage ade Massenuberwachung und globale Datenspionage Wir erstatten Strafanzeige gegen Bundesregierung und Geheimdienste Verlag Art d Ameublement Bielefeld 2014 AStA Freiburg und SHB Freiburg Hrsg Aktuelle Materialien zur Klassenanalyse hochentwickelter Gesellschaften Zusammenstellung und Bearbeitung von Rolf Gossner und Peter van Spall unter Mitarbeit von Georg Herbert Freiburg 1971WeblinksCommons Rolf Gossner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rolf Gossner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Gossner Verfassungsschutz in Aktion Artikel Rolf Gossners in der Zeitschrift Ossietzky Ausgabe 22 2010 uber die Beobachtungspraxis des deutschen Verfassungsschutzes beispielhaft dargestellt u a auch an seinem eigenen Fall Rolf Gossner BigBrotherAwards 2012 Laudatio auf Bundesinnenminister Dr Hans Peter Friedrich Abgerufen am 26 August 2012 Youtube Video Rolf Gossner 70 Jahre Grundgesetz 70 Jahre Verfassungswirklichkeit eine kritische Bilanz zweiteiliger Artikel auf Heise Telepolis Teil 1 Uber die lange Tradition Freiheitsrechte im Namen von Freiheit und Sicherheit zu demontieren abgerufen am 7 Oktober 2019 Teil 2 Szenenwechsel Von der alten in die neue Bundesrepublik abgerufen am 7 Oktober 2019 Peter Nowak 38 Jahre 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abgerufen am 16 Marz 2018 Vorstellung Rolf Gossners als Deputierter fur Inneres auf den Seiten der Linksfraktion Bremen Memento vom 23 Oktober 2010 im Internet Archive Peter Muhlbauer Verfassungsschutz stellt Uberwachung von Burgerrechtler ein In heise online 18 November 2008 abgerufen am 16 Marz 2018 VG Koln Urteil vom 20 Januar 2011 Az 20 K 2331 08 In Abgerufen am 16 Marz 2018 Justiz gibt Rechtsanwalt Dr Rolf Gossner Recht In NGO Online 3 Februar 2011 abgerufen am 16 Marz 2018 Gossner 38 Jahre lang zu Unrecht vom Verfassungsschutz beobachtet In Der Spiegel Vorabversion aus Ausgabe 14 2011 2 April 2011 abgerufen am 16 Marz 2018 Verfassungsschutz beobachtete Juristen uber 30 Jahre Langzeituberwachung von Anwalt rechtswidrig Urteil vom 13 Marz 2018 Az 16 A 906 11 In Legal Tribune Online Abgerufen am 16 Marz 2018 Der Fall Rolf Gossner Kein Feind der Verfassung In Frankfurter Rundschau 4 April 2011 abgerufen am 16 Marz 2018 Nach mehr als zwolf Jahren in die dritte Runde hpd de abgerufen am 13 Juni 2018 Vier Jahrzehnte Verfassungsschutz Skandal rechtskraftig beendet In Humanistische Union 17 Dezember 2020 abgerufen am 20 Dezember 2020 Handgreiflich unangemessen 29 Marz 2021 abgerufen am 31 Marz 2021 Karlspreis fur Gossner In Die Tageszeitung 18 Mai 2012 abgerufen am 6 Oktober 2021 Kultur und Friedenspreis villa ichon de abgerufen am 16 Marz 2018 Laudatio von Rupert von Plottnitz Verfolgungsfuror Seit Jahrzehnten wird der Rechtsanwalt und Publizist Rolf Gossner vom Verfassungsschutz ausgeforscht Jetzt wurde der Burgerrechtler in Frankfurt mit dem Hans Litten Preis geehrt In Frankfurter Rundschau vom 12 Oktober 2020 S 22 23 Normdaten Person GND 124212212 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83025678 VIAF 111654636 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gossner RolfKURZBESCHREIBUNG deutscher PublizistGEBURTSDATUM 13 Februar 1948GEBURTSORT Tubingen

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