Der Diktator lateinisch dictator war der Inhaber eines mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten aber zeitlich befrist
Römischer Diktator

Der Diktator (lateinisch dictator) war der Inhaber eines mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten, aber zeitlich befristeten politischen Amts in der Römischen Republik.
Bei der Diktatur handelte es sich um ein gesetzmäßiges, wenn auch außerordentliches, Magistratsamt (magistratus extraordinarius), in dem das für die Ämter des cursus honorum übliche Prinzip der Kollegialität nicht galt: An die Stelle der beiden Konsuln trat also jeweils nur ein Diktator, der auch den übrigen Magistratsbeamten übergeordnet war und für Taten während seiner Amtszeit nicht belangt werden konnte. Er hatte das summum imperium inne.
Amtszeit und Aufgaben
Angesichts der historisch begründeten Abneigung der Römer gegen eine dauerhaft unbegrenzte Herrschaftsgewalt, wie sie die römischen Könige besaßen, wurde die Amtszeit eines Diktators, der nur in besonderen Situationen berufen wurde, auf maximal sechs Monate begrenzt. Außerdem war seiner vollständigen Amtsbezeichnung oft die spezielle Aufgabe beigefügt, die er zu lösen hatte:
- zur Kriegsführung (rei gerundae causa)
- zur Besänftigung inneren Aufruhrs (seditionis sedandae causa)
- zur Abhaltung von Wahlen (comitiorum habendorum causa)
- zum rituellen Einschlagen eines Nagels (clavus annalis) im Jupitertempel (clavi figendi causa)
- für die Abhaltung von Spielen (ludorum faciendorum causa)
- zur Durchführung von Gerichtsverfahren (quaestionibus exercendis)
- zur Auffüllung des Senats (nur einmal belegt) (legendo senatui)
- zur Schreibung neuer Gesetze und Neubildung des Staates (nur von Sulla belegt) (legibus faciendis et rei publicae constituendae causa)
Spezialdiktaturen:
- zur Lesung der Senatsliste – nur 216 v. Chr. nach der Schlacht von Cannae belegt (senatus legendi causa)
- zur Festsetzung von Festtagen bei bestimmten Vorzeichen – nur 344 v. Chr. belegt (feriarum constituendarum causa)
- zur Ausrichtung des Latinerfestes – nur 257 v. Chr. während des ersten Punischen Krieges belegt (feriarum Latinarum causa)
- zur Abhaltung von Votivspielen – eventuell 358 v. Chr., 322 v. Chr. und 208 v. Chr., Quellen sind sich unsicher (ludorum faciendorum causa)
In solchen Fällen konnte seine Amtsführung manchmal auch nur wenige Tage betragen, denn man erwartete von den Diktatoren, dass sie ihr Amt vorzeitig niederlegten, sobald die unmittelbare Aufgabe, zu deren Erledigung sie mit den diktatorischen Vollmachten ausgestattet wurden, gelöst war. Dies gebot ihnen als actus contrarius zur Ernennung die dem Amt innewohnende Abdikationspflicht.
Erst gegen Ende der Römischen Republik gab es Versuche, die maximale Amtszeit von sechs Monaten zu verlängern, zunächst bei Sulla und schließlich bei Gaius Iulius Caesar, dessen Amtszeit denn auch die Wende in der römischen Verfassungsgeschichte von der Magistratsherrschaft hin zur Herrschaft einer einzelnen Person brachte, wie sie dann unter Augustus als Prinzipat verwirklicht wurde. Auch diesen Langzeit-Diktatoren war ihre sehr umfangreiche Aufgabenstellung mitgegeben: dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae (Erlassung von Gesetzen und Neugestaltung des Staates).
Frühe Geschichte
Nach dem Sturz der Monarchie in Rom (traditionell um das Jahr 510 v. Chr.) und der Errichtung der Republik beugte man einer künftigen Alleinherrschaft dadurch vor, dass von nun an zwei gleichberechtigte Konsuln bestimmt wurden, die für ein Jahr amtierten; ein Konsul konnte dabei gegen Maßnahmen des anderen sein Veto einlegen (Interzessionsrecht). Angesichts der Gefährdung der Römischen Republik durch Angriffe von außen erkannte man aber bald, dass in Notzeiten eine straffere Führung von Vorteil sein konnte. Daher entschloss man sich laut der (vermutlich später konstruierten) Überlieferung im Jahre 501 v. Chr., das Amt des Diktators einzuführen. Die lex de dictatore creando dieses Jahres sah vor, dass zum Diktator nur bestimmt werden konnte, wer vorher Konsul gewesen war. Berufen wurde der Diktator, indem der Senat den Beschluss (senatus consultum) fasste, mit dem einer der Konsuln autorisiert wurde, einen Diktator zu benennen. Die Konsuln selbst durften nicht ohne den Senat entsprechend aktiv werden. Der so beauftragte Konsul ernannte dann eine Person seiner Wahl zum Diktator, in der Regel zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang. Meist wurde die Person bestimmt, die bereits vom Senat für dieses Amt vorgeschlagen worden war; der Konsul war aber nicht an den Personalvorschlag des Senats gebunden, so dass es auch Fälle gab, bei denen ein Konsul davon abwich. Die Berufung zum Diktator erfolgte für gewöhnlich in Rom; war aber der Gewählte nicht in der Stadt, kam es vor, dass der Senat dem Konsul den Auftrag gab, den Diktator außerhalb Roms in sein Amt einzuführen; allerdings hielt man sich an die Regel, einen Diktator nicht außerhalb Italiens zu bestimmen. Ursprünglich war das Amt des Diktators den Patriziern vorbehalten. Im Jahre 356 v. Chr. ging man aber davon ab, als der Plebejer Gaius Marcius Rutilus zum Diktator ernannt wurde.
Man behielt die Regel, dass es jeweils nur einen Diktator geben durfte, stets bei. Lediglich unmittelbar nach der Schlacht von Cannae im Jahre 216 v. Chr. nominierte man Marcus Fabius Buteo zum Diktator (mit der Aufgabe, die freien Plätze im Senat wieder aufzufüllen), obwohl es mit Marcus Iunius Pera bereits einen amtierenden Diktator gab. Marcus Fabius Buteo verzichtete jedoch aus ebendiesem Grunde darauf, sein Amt anzutreten.
Befugnisse und Machtmittel
War ein Diktator bestimmt, so hörten die Magistratsbeamten praktisch mit ihrer unabhängigen Amtsverwaltung auf und ordneten sich stattdessen dem Diktator unter, dessen Befehle sie ausführten. Die Machtfülle des Diktators ergab sich dabei vor allem durch seine Unabhängigkeit vom Senat und dadurch, dass er sich keinem Gerichtsverfahren unterziehen musste und völlige Immunität besaß. In gewisser Weise ähnelte er damit dem Volkstribun, doch repräsentierte der Diktator die gesamte römische Nation, nicht nur die Plebejer. Zwar stellte sich kein Diktator offen gegen den Senat, prinzipiell war er aber, zumal er keinen Amtskollegen hatte, völlig unabhängig. Gegen seine Beschlüsse gab es auch keine Revisions- oder Appellationsmöglichkeit, sie waren in jedem Fall bindend (Provokationsfreiheit). Als Zeichen seiner absoluten Macht über Leben und Tod wurden ihm von (24) Liktoren die Fasces vorangetragen.
Dem Diktator war es sogar erlaubt, römische Gesetze zu ändern, wenn er dies zur Abwehr der Gefahr für notwendig erachtete. Er konnte neue Gesetze erlassen, die nicht der Zustimmung durch die Volksversammlung bedurften. In der Regel stellten die Diktatoren ihre Gesetze aber dennoch zur Abstimmung, um im Volk einen festeren Rückhalt ihrer Position zu erlangen. So geschah es etwa im Fall der Proskriptionsgesetze Sullas. Zugleich war der Diktator auch oberster Gerichtsherr sowie Oberbefehlshaber des Heeres und Herr über die Exekutive.
Das Verhältnis zwischen Diktator und Volkstribunat war offenbar nicht genau geregelt. Da das Amt des Diktators vor dem des Volkstribuns geschaffen worden war, sah man offenbar keine Veranlassung, die Befugnisse des Diktators in Bezug auf den Tribun gesondert zu regeln. Zwar besaßen auch die Volkstribunen eine unabhängige Stellung, während einer Diktatur waren aber auch sie den Anordnungen des Diktators unterworfen und konnten dessen Aktionen nicht etwa durch ein Veto blockieren. Sie konnten nicht nur dessen Entscheidungen nicht blockieren, sie konnten auch ihr Beistands- und Hilferecht nicht dazu verwenden, sich gegen den Diktator zu wenden. Magistratsbeamte besaßen zwar ebenfalls in ihrer Amtszeit Immunität, nach deren Ablauf konnten sie für Fehlverhalten und Straftaten jedoch belangt werden. Dies war beim Diktator nicht der Fall; er besaß gewissermaßen Immunität auf Lebenszeit bzw. man behandelte eventuelle Rechtsverstöße so, als seien sie nicht aufgetreten.
Die Herrschaftsgewalt (das imperium) wurde angesichts dieser Machtfülle nicht selten mit der der früheren Monarchen verglichen, von der sie sich im Wesentlichen nur durch die Befristung unterschied. Es gab allerdings noch einige weitere Einschränkungen: So behielt der Senat auch während einer Diktatur die Kontrolle über die Finanzen, so dass der Diktator mit der Summe auskommen musste, die der Senat ihm zugestand. Außerdem durfte er Italien nicht verlassen, um dem eigenen Staat nicht von den Provinzen oder dem Ausland aus gefährlich werden zu können. Auch durfte er in der Stadt Rom selbst nicht ohne Zustimmung des Volkes hoch zu Pferd auftreten – dies hätte allzu deutliche Erinnerungen an das Verhalten der Könige heraufbeschworen. Immerhin aber waren einige der diktatorischen Insignien königlicher Herkunft: Neben dem Beil und den Fasces (die auch von den Konsuln und den Prätoren als Insignien verwendet wurden) waren das der kurulische Stuhl und die Toga Praetexta.
Dem Diktator stand stets ein von ihm ernannter magister equitum (Reiteroberst) zur Seite. Wenn dieser während der Amtszeit des Diktators starb, musste der Diktator einen neuen bestimmen. Mitunter schlug auch der Senat einen Kandidaten vor. Der magister equitum war höchster Beamter, abgesehen vom Diktator, dem er untergeordnet war, den er aber in dessen Abwesenheit vertreten konnte. Das imperium des magister equitum galt ansonsten als gleichrangig dem eines Prätors. Im Allgemeinen galt, dass ein magister equitum vorher Prätor gewesen sein musste, doch gab es von dieser Regel Ausnahmen. Den magister equitum begleiteten, wie den Prätor, sechs Liktoren und wie der Prätor trug auch er eine Toga Praetexta.
Spätere Geschichte
Die Diktatur spielte vor allem eine Rolle in den Punischen Kriegen. Als ein Diktator seine Amtsgewalt dazu nutzte, auch außerhalb Italiens, in Afrika, Krieg zu führen, obwohl dies nicht den Regeln des Amtes entsprach, dachte man über eine Verfassungsänderung nach, zumal der Afrikafeldzug in einem Fiasko endete. Als dann aber Hannibal in Italien selbst einfiel, machte man erneut von der Institution der Diktatur Gebrauch. Nach dem Ende des Zweiten Punischen Krieges verschwand dann aber das Amt des Diktators und der Senat wählte stattdessen das Instrument des senatus consultum ultimum, einer Art Notstandsgesetz, mit dem der Senat die beiden Konsuln mit unbeschränkten Befugnissen ausstatten konnte.
Erst Sulla ließ das Amt wieder aufleben, veränderte aber zugleich dessen Charakter. Amtierten Diktatoren bis dahin rei gerendae causa, so ernannte sich Sulla selbst im Jahre 82 v. Chr. (ohne vorherige Befragung des Senats) zum dictator rei publicae constituendae causa, wobei er darauf verzichtete, seine Amtszeit zeitlich zu beschränken. Er hatte es dann auch mehrere Jahre inne, ehe er schließlich freiwillig zurücktrat.
Nächster Diktator wurde dann Gaius Iulius Caesar, der die Form insofern wahrte, als er die Amtszeit auf ein Jahr beschränkte. Die politische Situation nutzte er aber so geschickt aus, dass er das Amt zwischen 49 und 46 v. Chr. dreimal antreten konnte (I = 49–48, II = 48–47, III = 46–45), was auf eine mehrjährige Diktatur von 49 bis 45 hinauslief. Schließlich beschloss der Senat im Februar 44 v. Chr., Caesar zum dictator perpetuus, also zum Diktator auf Dauer zu ernennen, was allerdings Anlass für republikanisch gesinnte Gegner Caesars wurde, diesen am 15. März des gleichen Jahres zu ermorden. Nach dem Attentat verkündete Caesars Mit-Konsul die Lex Antonia, mit der das Amt des Diktators abgeschafft wurde.
Nach dem Abschluss der jahrelangen Wirren und Bürgerkriege, die auf Caesars Ermordung folgten, bot man dennoch Augustus dieses Amt an, der sich aber stattdessen im Jahre 27 v. Chr. für ein eigenes, Prinzipat genanntes Verfassungsmodell entschied, das einerseits die Formen der Republik wahrte, andererseits jedoch die unangefochtene Machtstellung des Kaisers sicherte, womit in gewisser Weise die klassische Diktatur in gewandelter Form ihren Höhepunkt erlebte.
Der Begriff Diktatur, der sich aus dem Amt der römischen Republik herleitete, hatte in späteren Epochen eine meist negative Konnotation. In Italien hat sich im Begriff dittatore mindestens bis ins 19. Jahrhundert die ursprüngliche Bedeutung erhalten, nämlich ein zeitlich befristetes Amt mit unbegrenzten Vollmachten. Der Venezianer , der 1840 den Geheimbund Esperia gegründet hatte, trug ihn 1842 dem Freiheitskämpfer Giuseppe Mazzini an, der aber die Vorstellung einer „revolutionären Diktatur“ zurückwies. Am 11. August 1848 erhielt Daniele Manin angesichts der Belagerung Venedigs durch österreichische Truppen vom demokratisch gewählten venezianischen Stadtparlament „unbegrenzte Vollmachten“ als Diktator. Giuseppe Garibaldi ernannte sich 1860 im Namen von König Viktor Emanuel II. zum Diktator von Sizilien. Die faschistische Diktatur Italiens im 20. Jahrhundert knüpfte auch in ihren Symbolen bewusst an das antike Rom an. Die ursprüngliche Idee des Diktators als unbegrenzt bevollmächtigter Amtsträger für kurzfristige Ausnahmesituationen wurde im Bayern der 1920er Jahre unter der Bezeichnung Generalstaatskommissar wieder aufgegriffen.
Liste der römischen Diktatoren
Jahr(e) v. Chr. | Diktator dictator | Reiteroberst magister equitum | Aufgabe |
---|---|---|---|
501 | T. Larcius Flavus | Sp. Cassius Vecellinus | rei gerundae causa |
496 (499?) | A. Postumius Albus Regillensis | T. Aebutius Helva | rei gerundae causa |
494 | rei gerundae causa | ||
458 | L. Quinctius Cincinnatus | L. Tarquitius Flaccus | rei gerundae causa |
439 | L. Quinctius Cincinnatus II | C. Servilius Ahala | rei gerundae causa oder seditionis sedandae causa |
437 | Mam. Aemilius | L. Quinctius Cincinnatus | rei gerundae causa |
435 | rei gerundae causa | ||
434 | Mam. Aemilius II | A. Postumius Tubertus | rei gerundae causa |
431 | A. Postumius Tubertus | L. Iulius Iullus | rei gerundae causa |
426 | Mam. Aemilius III | A. Cornelius Cossus | rei gerundae causa |
418 | II | C. Servilius Axilla | rei gerundae causa |
408 | P. Cornelius Rutilus Cossus | C. Servilius Ahala | rei gerundae causa |
396 | M. Furius Camillus | P. Cornelius Maluginensis | rei gerundae causa |
390 | M. Furius Camillus II | L. Valerius Potitus | rei gerundae causa |
389 | M. Furius Camillus III | C. Servilius Ahala | rei gerundae causa |
385 | A. Cornelius Cossus | rei gerundae causa | |
380 | Aulus Sempronius Atratinus | rei gerundae et seditionis sedandae causa | |
368 | M. Furius Camillus IV | rei gerundae causa | |
368 | C. Licinius Calvus | seditionis sedandae et rei gerundae causa | |
367 | M. Furius Camillus V | rei gerundae causa | |
363 | L. Pinarius Natta | clavi figendi causa | |
362 | Ap. Claudius Crassus Inregillensis | P. Cornelius Scapula (?) | rei gerundae causa |
361 | Ser. Cornelius Maluginensis | rei gerundae causa | |
360 | T. Quinctius Pennus Capitolinus Crispinus | rei gerundae causa | |
358 | C. Sulpicius Peticus | rei gerundae causa | |
356 | C. Marcius Rutilus | rei gerundae causa | |
353 | T. Manlius Imperiosus Torquatus | A. Cornelius Cossus Arvina | rei gerundae causa |
352 | C. Iulius (Iullus?) | rei gerundae et comitiorum habendorum causa | |
351 | M. Fabius Ambustus | comitiorum habendorum causa | |
350 | P. Cornelius Scipio | comitiorum habendorum causa | |
349 | T. Manlius Imperiosus Torquatus II | A. Cornelius Cossus Arvina | comitiorum habendorum causa |
348 | unbekannt | unbekannt | comitiorum habendorum causa |
345 | II | Cn. Manlius Capitolinus Imperiosus | rei gerundae causa |
344 | Q. Fabius Ambustus | feriarum constituendarum causa | |
342 | M. Valerius Corvus | L. Aemilius Mamercinus Privernas | seditionis sedandae causa oder rei gerundae causa |
340 | L. Papirius Crassus | L. Papirius Cursor | rei gerundae causa |
339 | D. Iunius Brutus Scaeva | brachte Gesetze zu Gunsten der Plebejer ein | |
337 | Amt niedergelegt | ||
335 | L. Aemilius Mamercinus Privernas | comitiorum habendorum causa | |
334 | M. Antonius | ||
333 | M. Antonius | rei gerundae causa (?) | |
332 | rei gerundae causa | ||
331 | C. Valerius Potitus oder L. Valerius Flaccus | clavi figendi causa | |
327 | M. Claudius Marcellus | comitiorum habendorum causa | |
325 | L. Papirius Cursor | Q. Fabius Maximus Rullianus | rei gerundae causa |
324 | L. Papirius Cursor II | M. (Livius) Drusus | rei gerundae causa |
322 | A. Cornelius Cossus Arvina | M. Fabius Ambustus | rei gerundae et ludorum faciendorum causa |
321 | P. Aelius Paetus | comitiorum habendorum causa | |
321 | M. Aemilius Papus | L. Valerius Flaccus | comitiorum habendorum causa |
320 | C. Maenius | M. Foslius Flaccinator | quaestionibus exercendis |
320 | L. Cornelius Lentulus | L. Papirius Cursor | rei gerundae causa (?) |
320 | T. Manlius Imperiosus Torquatus | L. Papirius Cursor | comitiorum habendorum causa (?) |
316 | L. Aemilius Mamercinus Privernas | rei gerundae causa | |
315 | Q. Fabius Maximus Rullianus | Q. Aulius Cerretanus | rei gerundae causa |
314 | C. Maenius II | M. Folius Flaccinator | rei gerundae causa |
313 | C. Poetelius Libo | rei gerundae et clavi figendi causa | |
313 | Q. Fabius Maximus Rullianus II | rei gerundae causa | |
312 | C. Sulpicius Longus | C. Iunius Bubulcus Brutus | rei gerundae causa |
309 | L. Papirius Cursor III | C. Iunius Bubulcus Brutus | rei gerundae causa |
306 | P. Decius Mus | comitiorum habendorum causa | |
302 | C. Iunius Bubulcus Brutus | M. Titinius | rei gerundae causa |
301 | M. Valerius Corvus II | Q. Fabius Maximus Rullianus oder M. Aemilius Paullus | rei gerundae causa |
287 | Q. Hortensius | unbekannt | seditionis sedandae causa oder rei gerundae causa |
291/285 | M. Aemilius Barbula Ap. Claudius Caecus P. Cornelius Rufinus | unbekannt | rei gerundae causa (?) |
280 | Cn. Domitius Calvinus Maximus | unbekannt | comitiorum habendorum causa |
263 | Cn. Fulvius Maximus Centumalus | Q. Marcius Philippus | clavi figendi causa |
257 | Q. Ogulnius Gallus | M. Laetorius Plancianus | ludorum faciendorum causa |
249 | M. Claudius Glicia | kein magister equitum ernannt | ohne Nennung |
249 | A. Atilius Caiatinus | L. Caecilius Metellus | rei gerundae causa |
246 | Ti. Coruncanius | M. Fulvius Flaccus | comitiorum habendorum causa |
231 | C. Duilius | C. Aurelius Cotta | comitiorum habendorum causa |
224 | L. Caecilius Metellus | N. Fabius Buteo | comitiorum habendorum causa |
221 | Q. Fabius Maximus Verrucosus | C. Flaminius | rei gerundae causa (?) |
217 | Q. Fabius Maximus Verrucosus II | M. Minucius Rufus | rei gerundae causa |
217 | M. Minucius Rufus | rei gerundae causa | |
217 | L. Veturius Philo | comitiorum habendorum causa | |
216 | M. Iunius Pera | Ti. Sempronius Gracchus | rei gerundae causa |
216 | M. Fabius Buteo | kein magister equitum ernannt | legendo senatui |
213 | C. Claudius Centho | Q. Fulvius Flaccus | comitiorum habendorum causa |
210 | Q. Fulvius Flaccus | P. Licinius Crassus Dives | comitiorum habendorum causa |
208 | T. Manlius Torquatus | C. Servilius Geminus | comitiorum habendorum causa et ludorum faciendorum causa |
207 | M. Livius Salinator | Q. Caecilius Metellus | comitiorum habendorum causa |
205 | Q. Caecilius Metellus | L. Veturius Philo | comitiorum habendorum causa |
203 | P. Sulpicius Galba Maximus | M. Servilius Pulex Geminus | comitiorum habendorum causa oder rei gerundae causa |
202 | C. Servilius Geminus | P. Aelius Paetus | comitiorum habendorum causa |
82–79 | L. Cornelius Sulla Felix | L. Valerius Flaccus | legibus faciendis et rei publicae constituendae causa |
49 | C. Iulius Caesar | kein magister equitum ernannt | rei gerundae causa |
48–47 | C. Iulius Caesar II | M. Antonius | rei gerundae causa |
46–45 | C. Iulius Caesar III | M. Aemilius Lepidus | rei gerundae causa |
44 | C. Iulius Caesar IV | M. Aemilius Lepidus | rei gerundae causa; Caesar Diktator auf Lebenszeit |
Literatur
- T. Robert S. Broughton: The magistrates of the Roman republic (= Philological monographs of the American Philological Association. Band 15). 3 Teilbände;
- Band 1: 509 B.C. – 100 B.C. Reprinted edition. American Philological Association, New York 1986, ISBN 0-89130-812-1;
- Band 2: 99 B.C. – 31 B.C. Reprinted edition. American Philological Association, New York 1984, ISBN 0-89130-812-1;
- Band 3: Supplement. Scholars Press, Atlanta GA 1986, ISBN 0-89130-811-3.
- Karl-Ludwig Elvers: Römische Consuln, Dictatoren, Censoren und Sonderkollegien bis 30 v. Chr. In: W. Eder/J. Renger (Hrsg.): Herrscherchronologien der antiken Welt (= Der Neue Pauly. Supplementband 1). Metzler, Stuttgart 2004, S. 191–263.
- Florian Ingrisch: Sullas „dictatura rei publicae constituendae“ und Caesars „dictatura rei gerendae“. Ein Vergleich. wvb – Wissenschaftlicher Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86573-284-2.
- Wolfgang Kunkel mit Roland Wittmann: Staatsordnung und Staatspraxis der römischen Republik. Zweiter Abschnitt. Die Magistratur. München 1995, ISBN 3-406-33827-5 (von Wittmann vervollständigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes). S. 665–719.
- Wilhelm Liebenam: Dictator. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 370–390.
- Helmuth Schneider: Die Entstehung der römischen Militärdiktatur. Krise und Niedergang einer antiken Republik. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1977, ISBN 3-462-01230-4.
- Ulrich Wilcken: Zur Entwicklung der römischen Diktatur (= Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. 1940, 1, ZDB-ID 210015-0). Akademie der Wissenschaften, de Gruyter in Kommission, Berlin 1940.
Anmerkungen
- Cicero weist auch auf Oberbeamtentätigkeit im Amtsbereich domi hin; siehe Cicero, epistulae 15,4,11.
- Cicero, De legibus 3,9; Livius 3,29,7; aber auch Livius 6,1,4.
- Zum summa imperium: Livius 6,38,3; 8,32,3; 22,7,6.
- Livius 3,20,8; Sextus Pomponius, Digesten 1,2,2,18.
- Unter dem eidlich zugesicherten Schutz der Sakrosanktität der tribunizischen Gewalt standen nur die auxilii latio gegen Konsuln; vgl. hierzu Cicero, De re publica 2,58.
- Cicero, De legibus 3,9.
- Cesare Vetter: Mazzini e la dittatura risorgimentale. In: Il Risorgimento. Bd. 46, 1994, ISSN 0035-5607, S. 1–46, hier S. 8 ff.
- Gegen alle übrigen Quellen nennt Festus einen M'. Valerius als ersten Diktator. Livius (2,18,5f.) erwähnt ihn zwar als anderen möglichen Diktator, tendiert jedoch zu Larcius Flavus.
- Livius 5,19 nennt ihn P. Cornelius Scipio.
- Livius 6,42 nennt ihn T. Quinctius Poenus.
- Oder T. Quinctius Poenus Capitolinus Crispinus.
- Er wurde wegen Ungehorsams abgesetzt. Seine Stelle erhielt L. Papirius Crassus. (Livius 8,36)
- Laut den (Richard W. Burgess: The Chronicle of Hydatius and the Consularia Constantinopolitana, Oxford 1993, S. 218) und dem Chronicon Paschale (CIL ²I, S. 130 = Inscr. It. XIII, 414), die literarischen Quellen wissen nichts von ihm. Für seine Historizität plädiert u. a. Friedrich Münzer (Römische Adelsparteien und Adelsfamilien, Stuttgart 1920, S. 227–229).
- Er fiel im Kampf und wurde durch C. Fabius ersetzt (Livius 9,23).
- Bei Livius auch M. Foslius Flaccinator; Fasti Capitolini hat M. Foslius Flaccinator im Jahr 314.
- so die Fasti Capitolini; bei Livius ist er Diktator.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Römischer Diktator, Was ist Römischer Diktator? Was bedeutet Römischer Diktator?
Der Diktator lateinisch dictator war der Inhaber eines mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten aber zeitlich befristeten politischen Amts in der Romischen Republik Bei der Diktatur handelte es sich um ein gesetzmassiges wenn auch ausserordentliches Magistratsamt magistratus extraordinarius in dem das fur die Amter des cursus honorum ubliche Prinzip der Kollegialitat nicht galt An die Stelle der beiden Konsuln trat also jeweils nur ein Diktator der auch den ubrigen Magistratsbeamten ubergeordnet war und fur Taten wahrend seiner Amtszeit nicht belangt werden konnte Er hatte das summum imperium inne Amtszeit und AufgabenAngesichts der historisch begrundeten Abneigung der Romer gegen eine dauerhaft unbegrenzte Herrschaftsgewalt wie sie die romischen Konige besassen wurde die Amtszeit eines Diktators der nur in besonderen Situationen berufen wurde auf maximal sechs Monate begrenzt Ausserdem war seiner vollstandigen Amtsbezeichnung oft die spezielle Aufgabe beigefugt die er zu losen hatte zur Kriegsfuhrung rei gerundae causa zur Besanftigung inneren Aufruhrs seditionis sedandae causa zur Abhaltung von Wahlen comitiorum habendorum causa zum rituellen Einschlagen eines Nagels clavus annalis im Jupitertempel clavi figendi causa fur die Abhaltung von Spielen ludorum faciendorum causa zur Durchfuhrung von Gerichtsverfahren quaestionibus exercendis zur Auffullung des Senats nur einmal belegt legendo senatui zur Schreibung neuer Gesetze und Neubildung des Staates nur von Sulla belegt legibus faciendis et rei publicae constituendae causa Spezialdiktaturen zur Lesung der Senatsliste nur 216 v Chr nach der Schlacht von Cannae belegt senatus legendi causa zur Festsetzung von Festtagen bei bestimmten Vorzeichen nur 344 v Chr belegt feriarum constituendarum causa zur Ausrichtung des Latinerfestes nur 257 v Chr wahrend des ersten Punischen Krieges belegt feriarum Latinarum causa zur Abhaltung von Votivspielen eventuell 358 v Chr 322 v Chr und 208 v Chr Quellen sind sich unsicher ludorum faciendorum causa In solchen Fallen konnte seine Amtsfuhrung manchmal auch nur wenige Tage betragen denn man erwartete von den Diktatoren dass sie ihr Amt vorzeitig niederlegten sobald die unmittelbare Aufgabe zu deren Erledigung sie mit den diktatorischen Vollmachten ausgestattet wurden gelost war Dies gebot ihnen als actus contrarius zur Ernennung die dem Amt innewohnende Abdikationspflicht Erst gegen Ende der Romischen Republik gab es Versuche die maximale Amtszeit von sechs Monaten zu verlangern zunachst bei Sulla und schliesslich bei Gaius Iulius Caesar dessen Amtszeit denn auch die Wende in der romischen Verfassungsgeschichte von der Magistratsherrschaft hin zur Herrschaft einer einzelnen Person brachte wie sie dann unter Augustus als Prinzipat verwirklicht wurde Auch diesen Langzeit Diktatoren war ihre sehr umfangreiche Aufgabenstellung mitgegeben dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae Erlassung von Gesetzen und Neugestaltung des Staates Fruhe GeschichteNach dem Sturz der Monarchie in Rom traditionell um das Jahr 510 v Chr und der Errichtung der Republik beugte man einer kunftigen Alleinherrschaft dadurch vor dass von nun an zwei gleichberechtigte Konsuln bestimmt wurden die fur ein Jahr amtierten ein Konsul konnte dabei gegen Massnahmen des anderen sein Veto einlegen Interzessionsrecht Angesichts der Gefahrdung der Romischen Republik durch Angriffe von aussen erkannte man aber bald dass in Notzeiten eine straffere Fuhrung von Vorteil sein konnte Daher entschloss man sich laut der vermutlich spater konstruierten Uberlieferung im Jahre 501 v Chr das Amt des Diktators einzufuhren Die lex de dictatore creando dieses Jahres sah vor dass zum Diktator nur bestimmt werden konnte wer vorher Konsul gewesen war Berufen wurde der Diktator indem der Senat den Beschluss senatus consultum fasste mit dem einer der Konsuln autorisiert wurde einen Diktator zu benennen Die Konsuln selbst durften nicht ohne den Senat entsprechend aktiv werden Der so beauftragte Konsul ernannte dann eine Person seiner Wahl zum Diktator in der Regel zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang Meist wurde die Person bestimmt die bereits vom Senat fur dieses Amt vorgeschlagen worden war der Konsul war aber nicht an den Personalvorschlag des Senats gebunden so dass es auch Falle gab bei denen ein Konsul davon abwich Die Berufung zum Diktator erfolgte fur gewohnlich in Rom war aber der Gewahlte nicht in der Stadt kam es vor dass der Senat dem Konsul den Auftrag gab den Diktator ausserhalb Roms in sein Amt einzufuhren allerdings hielt man sich an die Regel einen Diktator nicht ausserhalb Italiens zu bestimmen Ursprunglich war das Amt des Diktators den Patriziern vorbehalten Im Jahre 356 v Chr ging man aber davon ab als der Plebejer Gaius Marcius Rutilus zum Diktator ernannt wurde Man behielt die Regel dass es jeweils nur einen Diktator geben durfte stets bei Lediglich unmittelbar nach der Schlacht von Cannae im Jahre 216 v Chr nominierte man Marcus Fabius Buteo zum Diktator mit der Aufgabe die freien Platze im Senat wieder aufzufullen obwohl es mit Marcus Iunius Pera bereits einen amtierenden Diktator gab Marcus Fabius Buteo verzichtete jedoch aus ebendiesem Grunde darauf sein Amt anzutreten Befugnisse und MachtmittelWar ein Diktator bestimmt so horten die Magistratsbeamten praktisch mit ihrer unabhangigen Amtsverwaltung auf und ordneten sich stattdessen dem Diktator unter dessen Befehle sie ausfuhrten Die Machtfulle des Diktators ergab sich dabei vor allem durch seine Unabhangigkeit vom Senat und dadurch dass er sich keinem Gerichtsverfahren unterziehen musste und vollige Immunitat besass In gewisser Weise ahnelte er damit dem Volkstribun doch reprasentierte der Diktator die gesamte romische Nation nicht nur die Plebejer Zwar stellte sich kein Diktator offen gegen den Senat prinzipiell war er aber zumal er keinen Amtskollegen hatte vollig unabhangig Gegen seine Beschlusse gab es auch keine Revisions oder Appellationsmoglichkeit sie waren in jedem Fall bindend Provokationsfreiheit Als Zeichen seiner absoluten Macht uber Leben und Tod wurden ihm von 24 Liktoren die Fasces vorangetragen Dem Diktator war es sogar erlaubt romische Gesetze zu andern wenn er dies zur Abwehr der Gefahr fur notwendig erachtete Er konnte neue Gesetze erlassen die nicht der Zustimmung durch die Volksversammlung bedurften In der Regel stellten die Diktatoren ihre Gesetze aber dennoch zur Abstimmung um im Volk einen festeren Ruckhalt ihrer Position zu erlangen So geschah es etwa im Fall der Proskriptionsgesetze Sullas Zugleich war der Diktator auch oberster Gerichtsherr sowie Oberbefehlshaber des Heeres und Herr uber die Exekutive Das Verhaltnis zwischen Diktator und Volkstribunat war offenbar nicht genau geregelt Da das Amt des Diktators vor dem des Volkstribuns geschaffen worden war sah man offenbar keine Veranlassung die Befugnisse des Diktators in Bezug auf den Tribun gesondert zu regeln Zwar besassen auch die Volkstribunen eine unabhangige Stellung wahrend einer Diktatur waren aber auch sie den Anordnungen des Diktators unterworfen und konnten dessen Aktionen nicht etwa durch ein Veto blockieren Sie konnten nicht nur dessen Entscheidungen nicht blockieren sie konnten auch ihr Beistands und Hilferecht nicht dazu verwenden sich gegen den Diktator zu wenden Magistratsbeamte besassen zwar ebenfalls in ihrer Amtszeit Immunitat nach deren Ablauf konnten sie fur Fehlverhalten und Straftaten jedoch belangt werden Dies war beim Diktator nicht der Fall er besass gewissermassen Immunitat auf Lebenszeit bzw man behandelte eventuelle Rechtsverstosse so als seien sie nicht aufgetreten Die Herrschaftsgewalt das imperium wurde angesichts dieser Machtfulle nicht selten mit der der fruheren Monarchen verglichen von der sie sich im Wesentlichen nur durch die Befristung unterschied Es gab allerdings noch einige weitere Einschrankungen So behielt der Senat auch wahrend einer Diktatur die Kontrolle uber die Finanzen so dass der Diktator mit der Summe auskommen musste die der Senat ihm zugestand Ausserdem durfte er Italien nicht verlassen um dem eigenen Staat nicht von den Provinzen oder dem Ausland aus gefahrlich werden zu konnen Auch durfte er in der Stadt Rom selbst nicht ohne Zustimmung des Volkes hoch zu Pferd auftreten dies hatte allzu deutliche Erinnerungen an das Verhalten der Konige heraufbeschworen Immerhin aber waren einige der diktatorischen Insignien koniglicher Herkunft Neben dem Beil und den Fasces die auch von den Konsuln und den Pratoren als Insignien verwendet wurden waren das der kurulische Stuhl und die Toga Praetexta Dem Diktator stand stets ein von ihm ernannter magister equitum Reiteroberst zur Seite Wenn dieser wahrend der Amtszeit des Diktators starb musste der Diktator einen neuen bestimmen Mitunter schlug auch der Senat einen Kandidaten vor Der magister equitum war hochster Beamter abgesehen vom Diktator dem er untergeordnet war den er aber in dessen Abwesenheit vertreten konnte Das imperium des magister equitum galt ansonsten als gleichrangig dem eines Prators Im Allgemeinen galt dass ein magister equitum vorher Prator gewesen sein musste doch gab es von dieser Regel Ausnahmen Den magister equitum begleiteten wie den Prator sechs Liktoren und wie der Prator trug auch er eine Toga Praetexta Spatere GeschichteDie Diktatur spielte vor allem eine Rolle in den Punischen Kriegen Als ein Diktator seine Amtsgewalt dazu nutzte auch ausserhalb Italiens in Afrika Krieg zu fuhren obwohl dies nicht den Regeln des Amtes entsprach dachte man uber eine Verfassungsanderung nach zumal der Afrikafeldzug in einem Fiasko endete Als dann aber Hannibal in Italien selbst einfiel machte man erneut von der Institution der Diktatur Gebrauch Nach dem Ende des Zweiten Punischen Krieges verschwand dann aber das Amt des Diktators und der Senat wahlte stattdessen das Instrument des senatus consultum ultimum einer Art Notstandsgesetz mit dem der Senat die beiden Konsuln mit unbeschrankten Befugnissen ausstatten konnte Erst Sulla liess das Amt wieder aufleben veranderte aber zugleich dessen Charakter Amtierten Diktatoren bis dahin rei gerendae causa so ernannte sich Sulla selbst im Jahre 82 v Chr ohne vorherige Befragung des Senats zum dictator rei publicae constituendae causa wobei er darauf verzichtete seine Amtszeit zeitlich zu beschranken Er hatte es dann auch mehrere Jahre inne ehe er schliesslich freiwillig zurucktrat Nachster Diktator wurde dann Gaius Iulius Caesar der die Form insofern wahrte als er die Amtszeit auf ein Jahr beschrankte Die politische Situation nutzte er aber so geschickt aus dass er das Amt zwischen 49 und 46 v Chr dreimal antreten konnte I 49 48 II 48 47 III 46 45 was auf eine mehrjahrige Diktatur von 49 bis 45 hinauslief Schliesslich beschloss der Senat im Februar 44 v Chr Caesar zum dictator perpetuus also zum Diktator auf Dauer zu ernennen was allerdings Anlass fur republikanisch gesinnte Gegner Caesars wurde diesen am 15 Marz des gleichen Jahres zu ermorden Nach dem Attentat verkundete Caesars Mit Konsul die Lex Antonia mit der das Amt des Diktators abgeschafft wurde Nach dem Abschluss der jahrelangen Wirren und Burgerkriege die auf Caesars Ermordung folgten bot man dennoch Augustus dieses Amt an der sich aber stattdessen im Jahre 27 v Chr fur ein eigenes Prinzipat genanntes Verfassungsmodell entschied das einerseits die Formen der Republik wahrte andererseits jedoch die unangefochtene Machtstellung des Kaisers sicherte womit in gewisser Weise die klassische Diktatur in gewandelter Form ihren Hohepunkt erlebte Der Begriff Diktatur der sich aus dem Amt der romischen Republik herleitete hatte in spateren Epochen eine meist negative Konnotation In Italien hat sich im Begriff dittatore mindestens bis ins 19 Jahrhundert die ursprungliche Bedeutung erhalten namlich ein zeitlich befristetes Amt mit unbegrenzten Vollmachten Der Venezianer der 1840 den Geheimbund Esperia gegrundet hatte trug ihn 1842 dem Freiheitskampfer Giuseppe Mazzini an der aber die Vorstellung einer revolutionaren Diktatur zuruckwies Am 11 August 1848 erhielt Daniele Manin angesichts der Belagerung Venedigs durch osterreichische Truppen vom demokratisch gewahlten venezianischen Stadtparlament unbegrenzte Vollmachten als Diktator Giuseppe Garibaldi ernannte sich 1860 im Namen von Konig Viktor Emanuel II zum Diktator von Sizilien Die faschistische Diktatur Italiens im 20 Jahrhundert knupfte auch in ihren Symbolen bewusst an das antike Rom an Die ursprungliche Idee des Diktators als unbegrenzt bevollmachtigter Amtstrager fur kurzfristige Ausnahmesituationen wurde im Bayern der 1920er Jahre unter der Bezeichnung Generalstaatskommissar wieder aufgegriffen Liste der romischen DiktatorenJahr e v Chr Diktator dictator Reiteroberst magister equitum Aufgabe501 T Larcius Flavus Sp Cassius Vecellinus rei gerundae causa496 499 A Postumius Albus Regillensis T Aebutius Helva rei gerundae causa494 rei gerundae causa458 L Quinctius Cincinnatus L Tarquitius Flaccus rei gerundae causa439 L Quinctius Cincinnatus II C Servilius Ahala rei gerundae causa oder seditionis sedandae causa437 Mam Aemilius L Quinctius Cincinnatus rei gerundae causa435 rei gerundae causa434 Mam Aemilius II A Postumius Tubertus rei gerundae causa431 A Postumius Tubertus L Iulius Iullus rei gerundae causa426 Mam Aemilius III A Cornelius Cossus rei gerundae causa418 II C Servilius Axilla rei gerundae causa408 P Cornelius Rutilus Cossus C Servilius Ahala rei gerundae causa396 M Furius Camillus P Cornelius Maluginensis rei gerundae causa390 M Furius Camillus II L Valerius Potitus rei gerundae causa389 M Furius Camillus III C Servilius Ahala rei gerundae causa385 A Cornelius Cossus rei gerundae causa380 Aulus Sempronius Atratinus rei gerundae et seditionis sedandae causa368 M Furius Camillus IV rei gerundae causa368 C Licinius Calvus seditionis sedandae et rei gerundae causa367 M Furius Camillus V rei gerundae causa363 L Pinarius Natta clavi figendi causa362 Ap Claudius Crassus Inregillensis P Cornelius Scapula rei gerundae causa361 Ser Cornelius Maluginensis rei gerundae causa360 T Quinctius Pennus Capitolinus Crispinus rei gerundae causa358 C Sulpicius Peticus rei gerundae causa356 C Marcius Rutilus rei gerundae causa353 T Manlius Imperiosus Torquatus A Cornelius Cossus Arvina rei gerundae causa352 C Iulius Iullus rei gerundae et comitiorum habendorum causa351 M Fabius Ambustus comitiorum habendorum causa350 P Cornelius Scipio comitiorum habendorum causa349 T Manlius Imperiosus Torquatus II A Cornelius Cossus Arvina comitiorum habendorum causa348 unbekannt unbekannt comitiorum habendorum causa345 II Cn Manlius Capitolinus Imperiosus rei gerundae causa344 Q Fabius Ambustus feriarum constituendarum causa342 M Valerius Corvus L Aemilius Mamercinus Privernas seditionis sedandae causa oder rei gerundae causa340 L Papirius Crassus L Papirius Cursor rei gerundae causa339 D Iunius Brutus Scaeva brachte Gesetze zu Gunsten der Plebejer ein337 Amt niedergelegt335 L Aemilius Mamercinus Privernas comitiorum habendorum causa334 M Antonius333 M Antonius rei gerundae causa 332 rei gerundae causa331 C Valerius Potitus oder L Valerius Flaccus clavi figendi causa327 M Claudius Marcellus comitiorum habendorum causa325 L Papirius Cursor Q Fabius Maximus Rullianus rei gerundae causa324 L Papirius Cursor II M Livius Drusus rei gerundae causa322 A Cornelius Cossus Arvina M Fabius Ambustus rei gerundae et ludorum faciendorum causa321 P Aelius Paetus comitiorum habendorum causa321 M Aemilius Papus L Valerius Flaccus comitiorum habendorum causa320 C Maenius M Foslius Flaccinator quaestionibus exercendis320 L Cornelius Lentulus L Papirius Cursor rei gerundae causa 320 T Manlius Imperiosus Torquatus L Papirius Cursor comitiorum habendorum causa 316 L Aemilius Mamercinus Privernas rei gerundae causa315 Q Fabius Maximus Rullianus Q Aulius Cerretanus rei gerundae causa314 C Maenius II M Folius Flaccinator rei gerundae causa313 C Poetelius Libo rei gerundae et clavi figendi causa313 Q Fabius Maximus Rullianus II rei gerundae causa312 C Sulpicius Longus C Iunius Bubulcus Brutus rei gerundae causa309 L Papirius Cursor III C Iunius Bubulcus Brutus rei gerundae causa306 P Decius Mus comitiorum habendorum causa302 C Iunius Bubulcus Brutus M Titinius rei gerundae causa301 M Valerius Corvus II Q Fabius Maximus Rullianus oder M Aemilius Paullus rei gerundae causa287 Q Hortensius unbekannt seditionis sedandae causa oder rei gerundae causa291 285 M Aemilius Barbula Ap Claudius Caecus P Cornelius Rufinus unbekannt rei gerundae causa 280 Cn Domitius Calvinus Maximus unbekannt comitiorum habendorum causa263 Cn Fulvius Maximus Centumalus Q Marcius Philippus clavi figendi causa257 Q Ogulnius Gallus M Laetorius Plancianus ludorum faciendorum causa249 M Claudius Glicia kein magister equitum ernannt ohne Nennung249 A Atilius Caiatinus L Caecilius Metellus rei gerundae causa246 Ti Coruncanius M Fulvius Flaccus comitiorum habendorum causa231 C Duilius C Aurelius Cotta comitiorum habendorum causa224 L Caecilius Metellus N Fabius Buteo comitiorum habendorum causa221 Q Fabius Maximus Verrucosus C Flaminius rei gerundae causa 217 Q Fabius Maximus Verrucosus II M Minucius Rufus rei gerundae causa217 M Minucius Rufus rei gerundae causa217 L Veturius Philo comitiorum habendorum causa216 M Iunius Pera Ti Sempronius Gracchus rei gerundae causa216 M Fabius Buteo kein magister equitum ernannt legendo senatui213 C Claudius Centho Q Fulvius Flaccus comitiorum habendorum causa210 Q Fulvius Flaccus P Licinius Crassus Dives comitiorum habendorum causa208 T Manlius Torquatus C Servilius Geminus comitiorum habendorum causa et ludorum faciendorum causa207 M Livius Salinator Q Caecilius Metellus comitiorum habendorum causa205 Q Caecilius Metellus L Veturius Philo comitiorum habendorum causa203 P Sulpicius Galba Maximus M Servilius Pulex Geminus comitiorum habendorum causa oder rei gerundae causa202 C Servilius Geminus P Aelius Paetus comitiorum habendorum causa82 79 L Cornelius Sulla Felix L Valerius Flaccus legibus faciendis et rei publicae constituendae causa49 C Iulius Caesar kein magister equitum ernannt rei gerundae causa48 47 C Iulius Caesar II M Antonius rei gerundae causa46 45 C Iulius Caesar III M Aemilius Lepidus rei gerundae causa44 C Iulius Caesar IV M Aemilius Lepidus rei gerundae causa Caesar Diktator auf LebenszeitLiteraturT Robert S Broughton The magistrates of the Roman republic Philological monographs of the American Philological Association Band 15 3 Teilbande Band 1 509 B C 100 B C Reprinted edition American Philological Association New York 1986 ISBN 0 89130 812 1 Band 2 99 B C 31 B C Reprinted edition American Philological Association New York 1984 ISBN 0 89130 812 1 Band 3 Supplement Scholars Press Atlanta GA 1986 ISBN 0 89130 811 3 Karl Ludwig Elvers Romische Consuln Dictatoren Censoren und Sonderkollegien bis 30 v Chr In W Eder J Renger Hrsg Herrscherchronologien der antiken Welt Der Neue Pauly Supplementband 1 Metzler Stuttgart 2004 S 191 263 Florian Ingrisch Sullas dictatura rei publicae constituendae und Caesars dictatura rei gerendae Ein Vergleich wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 86573 284 2 Wolfgang Kunkel mit Roland Wittmann Staatsordnung und Staatspraxis der romischen Republik Zweiter Abschnitt Die Magistratur Munchen 1995 ISBN 3 406 33827 5 von Wittmann vervollstandigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes S 665 719 Wilhelm Liebenam Dictator In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 1 Stuttgart 1903 Sp 370 390 Helmuth Schneider Die Entstehung der romischen Militardiktatur Krise und Niedergang einer antiken Republik Kiepenheuer und Witsch Koln 1977 ISBN 3 462 01230 4 Ulrich Wilcken Zur Entwicklung der romischen Diktatur Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse 1940 1 ZDB ID 210015 0 Akademie der Wissenschaften de Gruyter in Kommission Berlin 1940 AnmerkungenCicero weist auch auf Oberbeamtentatigkeit im Amtsbereich domi hin siehe Cicero epistulae 15 4 11 Cicero De legibus 3 9 Livius 3 29 7 aber auch Livius 6 1 4 Zum summa imperium Livius 6 38 3 8 32 3 22 7 6 Livius 3 20 8 Sextus Pomponius Digesten 1 2 2 18 Unter dem eidlich zugesicherten Schutz der Sakrosanktitat der tribunizischen Gewalt standen nur die auxilii latio gegen Konsuln vgl hierzu Cicero De re publica 2 58 Cicero De legibus 3 9 Cesare Vetter Mazzini e la dittatura risorgimentale In Il Risorgimento Bd 46 1994 ISSN 0035 5607 S 1 46 hier S 8 ff Gegen alle ubrigen Quellen nennt Festus einen M Valerius als ersten Diktator Livius 2 18 5f erwahnt ihn zwar als anderen moglichen Diktator tendiert jedoch zu Larcius Flavus Livius 5 19 nennt ihn P Cornelius Scipio Livius 6 42 nennt ihn T Quinctius Poenus Oder T Quinctius Poenus Capitolinus Crispinus Er wurde wegen Ungehorsams abgesetzt Seine Stelle erhielt L Papirius Crassus Livius 8 36 Laut den Richard W Burgess The Chronicle of Hydatius and the Consularia Constantinopolitana Oxford 1993 S 218 und dem Chronicon Paschale CIL I S 130 Inscr It XIII 414 die literarischen Quellen wissen nichts von ihm Fur seine Historizitat pladiert u a Friedrich Munzer Romische Adelsparteien und Adelsfamilien Stuttgart 1920 S 227 229 Er fiel im Kampf und wurde durch C Fabius ersetzt Livius 9 23 Bei Livius auch M Foslius Flaccinator Fasti Capitolini hat M Foslius Flaccinator im Jahr 314 so die Fasti Capitolini bei Livius ist er Diktator Amter im Romischen Reich Amter des Cursus honorum Quaestur Volkstribunat Adilitat Praetur Konsulat Censur Ausserordentliche Amter Decemviri Tresviri Interrex Magister equitum Diktator Weitere Amter und Ehrentitel Vigintisexviri Tribunus militum Praefectus Legatus Magister militum Comes Dux Vicarius Pontifex maximus Imperator Princeps senatus Pater patriae Augustus Caesar