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Rückbau

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Rückbau
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Rückbau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Rückbau im Bergbau siehe Rückbau (Bergbau), zum Rückbau von regulierten Fließgewässern siehe Renaturierung.

Abriss, Abbruch oder Rückbau, österreichisch auch Demolierung, bezeichnet im Bauwesen das komplette oder teilweise Zerstören und Entsorgen von Bauwerken aller Art. Der Abriss selbst erfolgt durch Verfahren wie Einreißen, Abtragen, Demontieren, Zerschlagen (Abrissbirne) oder den Einsatz von kontrollierten Sprengungen. Bei größeren Bauten wird die Sprengung bevorzugt, sofern es die örtlichen Gegebenheiten erlauben. Sollen nur Teile abgerissen werden, so kommen eher „sanfte“ Abrissgeräte wie Wandsägen und Kernbohrgeräte zum Einsatz.

Allgemeines

Für die meisten Abrissarbeiten sind besondere Abrissgenehmigungen erforderlich, in denen das Abrissverfahren genau beschrieben wird. Auch bei einem Teilabriss innerhalb eines Hauses kann eine Abrissgenehmigung erforderlich werden, insbesondere wenn tragende Bauteile entfernt werden sollen oder wenn brandschutzrelevante Bauteile von den Abrissmaßnahmen betroffen sind. Gegebenenfalls ist für einen Abriss auch ein statischer Nachweis erforderlich.

Oft wird abgerissen, um auf der frei gewordenen Fläche ein neues Bauwerk zu errichten. Beim teilweisen Abriss gibt es anschließend oft Veränderungen in Form und Qualität der Bausubstanz. Da nicht nur beim Abriss, sondern auch bei einem zum Abriss vorgesehenen Bauwerk oder Abbruchhaus besondere Gefahren auftreten, ist die Absicherung gegen unbefugtes Betreten besonders wichtig. Schwierige Abrissvorhaben (z. B. Abriss mit Großgerät, Sprengen usw.) dürfen erst beginnen, wenn eine schriftliche Abrissanweisung des Abrissunternehmers auf der Baustelle vorliegt. Diese Arbeiten werden durch Bauwerksmechaniker für Abbruch und Betontrenntechnik durchgeführt. Die geplanten Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen sind mit dem Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) abzustimmen. Dabei liegt der Schwerpunkt der je nach Abrissprojekt individuell bestimmten Maßnahmen zum einen darauf, die Statik umstehender Gebäude zu garantieren. Zum anderen muss sichergestellt sein, dass Anwohner, Passanten sowie die auf der Baustelle befindlichen Personen keinen Gefahren ausgesetzt werden. Um für eine saubere und staubfreie Atemluft zu sorgen, sind oftmals Wassersysteme im Einsatz, um die beim Abriss entstehenden Staubmengen zu binden.

Gerade bei Betonbauten kann der Abriss ein Prozess von Monaten mit großer Lärm- und Staubentwicklung sein. Eines der bekanntesten Beispiele ist der von 2006 bis 2008 betriebene Abriss des Palasts der Republik in Berlin.

Abriss, Abbruch und Rückbau

Die Bezeichnungen Abriss, Abbruch und Rückbau werden synonym verwendet. Sie werden oft in Verbindung mit den Adjektiven geordnet, systematisch oder selektiv verwendet. Allerdings handelt es sich hierbei insofern um eine Tautologie bzw. einen Pleonasmus, als bei einem Abriss immer geordnet, systematisch und selektiv vorgegangen wird.

In der Praxis hat sich der Begriff „Rückbau“ durchgesetzt, da er weniger brutal klingt (siehe auch Euphemismus).

Abhängig von der Art der Gebäudesubstanz wird unterschieden: Der nicht-konstruktive Abbruch wird auch Entkernung genannt und ist meist vor dem „eigentlichen“ konstruktiven Abbruch notwendig. Bei ihm bleibt die statische Gebäudestruktur erhalten und es werden nur nicht tragende Bauelemente entfernt, z. B. nicht tragende (Trockenbau-)Trennwände, Deckenabhängungen, Fußbodenbeläge, Türen, Fenster, Wand- und Deckenbeläge usw.

Beim konstruktiven Abbruch werden dagegen konstruktive (= tragende, statisch relevante) Bauteile abgerissen. Das sind vor allem Stahlbeton und Mauerwerk (siehe Baustatik).

Zum Rückbau wird gelegentlich auch die Entrümpelung (Räumung) gezählt, also das Entfernen aller losen Teile im Gebäude, sodass es leer ist.

Abrissverfahren

Die unterschiedlichen Abrissverfahren, die einzeln und kombiniert angewendet werden können, lauten wie folgt:

  • Abgreifen
  • Einschlagen
  • Eindrücken
  • Einziehen
  • Stemmen
  • Pressschneiden
  • Scherschneiden
  • Spalten
  • Zerlegen (Demontieren)
  • Sprengen
  • Bohren
  • Sägen
  • Thermisches Trennen (Brennen, Sauerstoffkernlanze)
  • Fräsen
  • Hochdruckschneiden und -fräsen

Bisweilen wird eine Abrissbirne verwendet

„Warmer Abriss“

Unter einem „Warmen Abriss“ versteht man die Beseitigung des Bauwerkes durch Feuer legen. Dieses geschieht heute am ehesten durch kriminelle Brandstiftung, bis in die 1970er Jahre hinein konnte dies gelegentlich auch als zulässiges, kostengünstiges Abbruch- und Entsorgungsverfahren genutzt werden, solange umliegende Bauwerke und Flächen nicht gefährdet waren.

Bauwerke

Mit dem Abriss baulicher Anlagen ist sowohl der kontrollierte Abriss kompletter Gebäude als auch von An- und Umbauten sowie von Etagen gemeint.

Der Abriss von Kraftwerken, insbesondere von Kernkraftwerken, und auch dessen Finanzierung galt lange Zeit als ungelöstes Problem – unter anderem deshalb, weil bei der Planung und beim Bau der Anlagen offensichtlich niemand an einen Abriss nach der endgültigen Abschaltung dachte.

Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden in Europa viele tausend Kilometer Bahnstrecken stillgelegt und danach abgebaut. Einige von ihnen wurden zu Radwanderwegen. Auch Gleisanschlüsse von Industriebetrieben („Industriegleis“) wurden so demontiert.

Städtebau und Landesplanung

Umfangreiche, teilweise flächenhafte Rückbaumaßnahmen fanden in Frankreich in den Vororten großer Städte und im Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung statt. In Frankreich sollte der Abriss vor allem soziale Probleme beseitigen. In Deutschland ist in den neuen Bundesländern die demografische Entwicklung der ausschlaggebende Faktor für einen Stadtumbau. In den westlichen Bundesländern gab es, wie in Bremen–Osterholz – Tenever, den Abriss zunächst aus sozialen Gründen. Auch hier wird in einigen Regionen der Bevölkerungsrückgang an Bedeutung für den sogenannten Rückbau zunehmen.

Der Abriss vormals gewerblich genutzter Flächen wird durchgeführt, um brachliegende Liegenschaften einer neuen Nutzung zuzuführen. Durch die Umnutzung bereits bebauter Areale werden städtebauliche Zusammenhänge erhalten oder wiedergewonnen und die Versiegelung unbebauter Flächen vermieden.

Laut Medienangaben fallen jährlich mehr als 220 Millionen Tonnen Bauabfälle an, mehr als die Hälfte der Abfälle in Deutschland. Einer Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie aus dem Jahr 2022 zufolge ist der Kostenvergleich von Neubau und Sanierung zugunsten des Neubaus verzerrt, weil der Neubau stärker gefördert werde und Neubaus und die ökologischen Kosten des Abrisses externalisiert würden.

Ein Bündnis aus Architektur-, Kultur- und Umweltverbänden hat sich für den Erhalt, Umbau oder Umnutzung bestehender Gebäude ausgesprochen und in diesem Zusammenhang den Abriss-Atlas veröffentlicht, der in der Gesamtschau „das vermeintlich alternativlose Abrissgeschehen anprangern und ein Bewusstsein für vernichtete Werte schaffen“ soll.

Teilabriss

Wird ein genehmigter vollständiger Abriss eines Baukörpers nur teilweise ausgeführt und soll dann der verbleibende Rest wieder einer dauerhaften Nutzung zugeführt werden, so ist der Teilabriss wie ein neu zu errichtendes Gebäude nach § 29 Abs. 1 BauGB zu beantragen.

Historische Abrissmethoden

Bevor man zur Beseitigung von Gebäuden auf schwere Baumaschinen zurückgreifen konnte, wurden Bauwerke in der Regel durch menschliche Muskelkraft mit Hammer oder Spitzhacke abgebrochen. Bereits im Mittelalter wurden nicht mehr benötigte Gebäude teilweise auch durch absichtlich gelegtes Feuer zerstört, was bei unvorsichtiger Vorgehensweise oft größere Brände als geplant hervorrief. Auch das Einreißen von Wänden vermittels Ziehen durch angelegte Taue, gegebenenfalls in Kombination mit Winden war eine bereits früh angewandte Methode.

Grundsätzlich versuchte man jedoch in der Vergangenheit, möglichst viel alte Bausubstanz in einen Neubau einzubeziehen. So konnte die Abrissarbeit erspart werden. Wurde dennoch abgebrochen, so war die Wiederverwendung des alten Baumaterials und daher seine sorgfältige Bergung üblich. Da heute durch den Einsatz von Maschinen Abrissarbeiten einfacher, schneller und billiger geworden sind, wird vielfach der Abriss und Neubau einer aufwendigen Sanierung eines Gebäudes vorgezogen; auch sprechen heutige Bauvorschriften häufig gegen die Beibehaltung alter Bausubstanz, da sie diesen nicht entspricht. Dies ist insbesondere für die Denkmalpflege ein Problem.

Das Abreißen von Gebäuden war eine Methode zur Verhinderung der Brandausbreitung in Ortschaften. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden baupolizeilichen Verordnungen hinsichtlich zur Brandverhütung in Textform erlassen. Beispielsweise erließ die herzoglich-nassauische Regierung im November 1826 eine solche Verordnung für ihr Herrschaftsgebiet. Beim Brand selbst hatte der Ortsschultheiß „die Anordnung nach der Lage der Umstände zu ertheilen. Denselben wird insbesondere empfohlen, gegen das weitere Verbreiten des Feuers die geeigneten Sicherungsmittel anzuwenden, daher vom Feuer ergriffene leichte und kleine Gebäude, sogleich niederzulegen, und die benachbarten der Entzündung zunächst ausgesetzten Gebäude stets naß zu halten, auch bei anscheinend überhand nehmender Macht des Feuers, dieses durch Abreissen anstoßender Gebäude abzusondern.“

Beispiele

  • Wohnungsrückbau in Halle-Silberhöhe, Kunstprojekt GRABUNGSSTAEDTE von Dagmar Schmidt
  • Wohnungsrückbau in Schönefeld (Leipzig)
  • Abriss des Turms der entwidmeten Kirche St. Lazarus in Lübeck
  • Abriss der Alten Kaserne in Lübeck, 1976
  • Beginn des Kühlturmabbruchs des ehemaligen Hochofenwerks Lübeck
  • Abriss des Böhmischen Brauhauses in Berlin, 2015
  • Manueller Abriss eines kleinen Bauernhauses im Zentrum von Ystad, 2018
  • Abriss des Hochhauses in Krakau in der Mazowiecka-Straße 21

Siehe auch

  • Abbruchgebot
  • Betonrecycling
  • Entkernung
  • Kernsanierung
  • Kernschrott (Eisen, Stahl)
  • Schleifung

Literatur

  • Abriß im Tiefbau; Lehrbrief TU Dresden, 1989

Weblinks

Commons: Abriss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • abriss-atlas.ch
  • deutscher-abbruchverband.de: Deutscher Abbruchverband e. V.
  • ral-abbruch.de: RAL Gütegemeinschaft Abbruch e. V.

Einzelnachweise

  1. demolieren. Duden online; abgerufen am 4. August 2014
  2. Rückbau und Entkernung. Abgerufen am 24. Oktober 2017. 
  3. Ulrich Schneider: Flächenrecycling durch kontrollierten Rückbau: Ressourcenschonender Abbruch von Gebäuden und Industrieanlagen ISBN 978-3-540-62080-8, S. 3.
  4. Sigrun Kabisch, Matthias Bernt, Andreas Peter: Stadtumbau unter Schrumpfungsbedingungen: Eine sozialwissenschaftliche Fallstudie. ISBN 978-3-8100-4171-5, S. 17
  5. Warmer Abriss im Jahr 1973: Bad Harzburger Molkenhaus brennt, Feuerwehr schaut zu auf www.goslarsche.de, abgerufen am 8. April 2025
  6. „Warmer Abriss vor Gericht“: Wie dumm muss man eigentlich sein ... auf Bild.de, abgerufen am 8. April 2025
  7. Wolfgang Thielke: Am Ende der Ewigkeit. Die Konstrukteure der 1960er Jahre bauten ihre Kraftwerke für lange Laufzeiten. Jetzt werden die ersten Meiler abgerissen. Daraus erwächst eine neue Industrie. In: www.focus.de. Focus, 1996, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2024 (Nr. 6/1996).@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  8. Clara Suchy: Die Klimasünden der Baubranche: „Wir reißen in Deutschland zu viel ab“. In: n-tv.de. 28. September 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023. 
  9. Abriss Atlas. In: crowdnewsroom.org. Abgerufen am 4. Oktober 2023. 
  10. Hans Büchner, Karlheinz Schlotterbeck. In: Baurecht. 4. Auflage. Band 1. Kohlhammer, 2010, ISBN 978-3-17-021527-6, S. 153.
  11. Franz-Josef Sehr: Das Entstehen der Pflichtfeuerwehren im Heimatgebiet – Ein staatlicher Versuch zur Brandbekämpfung. In: Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg (Hrsg.): Jahrbuch für den Landkreis Limburg-Weilburg 2024. Limburg 2023, ISBN 3-927006-61-0, S. 230–237. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4130693-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 10:37

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Ruckbau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Ruckbau im Bergbau siehe Ruckbau Bergbau zum Ruckbau von regulierten Fliessgewassern siehe Renaturierung Abriss Abbruch oder Ruckbau osterreichisch auch Demolierung bezeichnet im Bauwesen das komplette oder teilweise Zerstoren und Entsorgen von Bauwerken aller Art Der Abriss selbst erfolgt durch Verfahren wie Einreissen Abtragen Demontieren Zerschlagen Abrissbirne oder den Einsatz von kontrollierten Sprengungen Bei grosseren Bauten wird die Sprengung bevorzugt sofern es die ortlichen Gegebenheiten erlauben Sollen nur Teile abgerissen werden so kommen eher sanfte Abrissgerate wie Wandsagen und Kernbohrgerate zum Einsatz Konstruktiver Abriss eines BurogebaudesWahrend des Abrisses wird Wassernebel auf die Abrissstelle gespruht damit sich der feine Staub nicht uber eine weite Flache verbreitet Prototyp einer Maschine mit Abbruch zange am Kuhlturm des Kernkraftwerks Mulheim Karlich 2018Die Zange kam auch beim Bahnhof Nottuln Appelhulsen 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mit Grossgerat Sprengen usw durfen erst beginnen wenn eine schriftliche Abrissanweisung des Abrissunternehmers auf der Baustelle vorliegt Diese Arbeiten werden durch Bauwerksmechaniker fur Abbruch und Betontrenntechnik durchgefuhrt Die geplanten Sicherheits und Gesundheitsschutzmassnahmen sind mit dem Sicherheits und Gesundheitsschutzkoordinator SiGeKo abzustimmen Dabei liegt der Schwerpunkt der je nach Abrissprojekt individuell bestimmten Massnahmen zum einen darauf die Statik umstehender Gebaude zu garantieren Zum anderen muss sichergestellt sein dass Anwohner Passanten sowie die auf der Baustelle befindlichen Personen keinen Gefahren ausgesetzt werden Um fur eine saubere und staubfreie Atemluft zu sorgen sind oftmals Wassersysteme im Einsatz um die beim Abriss entstehenden Staubmengen zu binden Gerade bei Betonbauten kann der Abriss ein Prozess von Monaten mit grosser Larm und Staubentwicklung sein Eines der bekanntesten Beispiele ist der von 2006 bis 2008 betriebene Abriss des Palasts der Republik in Berlin Abriss Abbruch und RuckbauDie Bezeichnungen Abriss Abbruch und Ruckbau werden synonym verwendet Sie werden oft in Verbindung mit den Adjektiven geordnet systematisch oder selektiv verwendet Allerdings handelt es sich hierbei insofern um eine Tautologie bzw einen Pleonasmus als bei einem Abriss immer geordnet systematisch und selektiv vorgegangen wird In der Praxis hat sich der Begriff Ruckbau durchgesetzt da er weniger brutal klingt siehe auch Euphemismus Abhangig von der Art der Gebaudesubstanz wird unterschieden Der nicht konstruktive Abbruch wird auch Entkernung genannt und ist meist vor dem eigentlichen konstruktiven Abbruch notwendig Bei ihm bleibt die statische Gebaudestruktur erhalten und es werden nur nicht tragende Bauelemente entfernt z B nicht tragende Trockenbau Trennwande Deckenabhangungen Fussbodenbelage Turen Fenster Wand und Deckenbelage usw Beim konstruktiven Abbruch werden dagegen konstruktive tragende statisch relevante Bauteile abgerissen Das sind vor allem Stahlbeton und Mauerwerk siehe Baustatik Zum Ruckbau wird gelegentlich auch die Entrumpelung Raumung gezahlt also das Entfernen aller losen Teile im Gebaude sodass es leer ist AbrissverfahrenDie unterschiedlichen Abrissverfahren die einzeln und kombiniert angewendet werden konnen lauten wie folgt Abgreifen Einschlagen Eindrucken Einziehen Stemmen Pressschneiden Scherschneiden Spalten Zerlegen Demontieren Sprengen Bohren Sagen Thermisches Trennen Brennen Sauerstoffkernlanze Frasen Hochdruckschneiden und frasen Bisweilen wird eine Abrissbirne verwendet Warmer Abriss Unter einem Warmen Abriss versteht man die Beseitigung des Bauwerkes durch Feuer legen Dieses geschieht heute am ehesten durch kriminelle Brandstiftung bis in die 1970er Jahre hinein konnte dies gelegentlich auch als zulassiges kostengunstiges Abbruch und Entsorgungsverfahren genutzt werden solange umliegende Bauwerke und Flachen nicht gefahrdet waren BauwerkeAbriss einer Hochhauskette in 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baupolizeilichen Verordnungen hinsichtlich zur Brandverhutung in Textform erlassen Beispielsweise erliess die herzoglich nassauische Regierung im November 1826 eine solche Verordnung fur ihr Herrschaftsgebiet Beim Brand selbst hatte der Ortsschultheiss die Anordnung nach der Lage der Umstande zu ertheilen Denselben wird insbesondere empfohlen gegen das weitere Verbreiten des Feuers die geeigneten Sicherungsmittel anzuwenden daher vom Feuer ergriffene leichte und kleine Gebaude sogleich niederzulegen und die benachbarten der Entzundung zunachst ausgesetzten Gebaude stets nass zu halten auch bei anscheinend uberhand nehmender Macht des Feuers dieses durch Abreissen anstossender Gebaude abzusondern BeispieleWohnungsruckbau in Halle Silberhohe Kunstprojekt GRABUNGSSTAEDTE von Dagmar Schmidt Wohnungsruckbau in Schonefeld Leipzig Abriss des Turms der entwidmeten Kirche St Lazarus in Lubeck Abriss der Alten Kaserne in Lubeck 1976 Beginn des Kuhlturmabbruchs des ehemaligen Hochofenwerks Lubeck Abriss des Bohmischen Brauhauses in Berlin 2015 Manueller Abriss eines kleinen Bauernhauses im Zentrum von Ystad 2018 Abriss des Hochhauses in Krakau in der Mazowiecka Strasse 21Siehe auchAbbruchgebot Betonrecycling Entkernung Kernsanierung Kernschrott Eisen Stahl SchleifungLiteraturAbriss im Tiefbau Lehrbrief TU Dresden 1989WeblinksCommons Abriss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien abriss atlas ch deutscher abbruchverband de Deutscher Abbruchverband e V ral abbruch de RAL Gutegemeinschaft Abbruch e V Einzelnachweisedemolieren Duden online abgerufen am 4 August 2014 Ruckbau und Entkernung Abgerufen am 24 Oktober 2017 Ulrich Schneider Flachenrecycling durch kontrollierten Ruckbau Ressourcenschonender Abbruch von Gebauden und Industrieanlagen ISBN 978 3 540 62080 8 S 3 Sigrun Kabisch Matthias Bernt Andreas Peter Stadtumbau unter Schrumpfungsbedingungen Eine sozialwissenschaftliche Fallstudie ISBN 978 3 8100 4171 5 S 17 Warmer Abriss im Jahr 1973 Bad Harzburger Molkenhaus brennt 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