Die Köpenicker Schlossinsel ist eine Insel in der Dahme kurz vor deren Einmündung in die Spree im Berliner Ortsteil Köpe
Schlossinsel Köpenick

Die Köpenicker Schlossinsel ist eine Insel in der Dahme kurz vor deren Einmündung in die Spree im Berliner Ortsteil Köpenick. Sie besitzt eine Fläche von zirka 6 Hektar. Auf der Insel befinden sich das Köpenicker Schloss und der Schlosspark. Eine Brücke verbindet sie mit der größeren, nördlich gelegenen Insel, auf der sich im Schutze einer Burg der Ort Köpenick (heute Köpenicker Altstadt) entwickelte.
Schlossinsel | ||
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Gewässer | Dahme | |
Geographische Lage | 52° 26′ 34″ N, 13° 34′ 22″ O | |
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Länge | 230 m | |
Breite | 110 m | |
Fläche | 3 ha | |
Einwohner | unbewohnt | |
Lageskizze |
Im Osten gegenüber einer Bucht an der Dahme hatte sich im 13. Jahrhundert eine slawische Fischersiedlung (vicus Kytz) entwickelt (erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg urkundlich erwähnt). Diese diente den Burgherren als Siedlung für die Bediensteten.
Die Dahmebucht trägt die Bezeichnung Frauentog (für Frauenzug), die sich auf eine alte Sage bezieht, nach der Fischerfrauen in der Notzeit des Dreißigjährigen Krieges dort einen reichen Fischzug machten.
Slawischer, wettinischer und askanischer Besitz
Ihre günstige Lage auf dem Wasserweg machte die Insel frühzeitig zu einem besiedelten Ort, wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen. Der slawische Stamm der Sprewanen, der der Stadt mit Copnic (Inselort) den Namen gab, befestigte die Insel mit einer Burg. Mitte des 12. Jahrhunderts befanden sich hier die Hauptburg und das Machtzentrum des Stammes unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick, der wahrscheinlich identisch ist mit dem Jaxa, der 1157 in einem entscheidenden Gefecht bei Brandenburg an der Havel dem Askanier Albrecht dem Bären unterlag. Das Jahr 1157 gilt als Geburtsstunde der Mark Brandenburg, die allerdings Köpenick noch nicht einschloss. Jaxa konnte sich, soweit es sich tatsächlich um dieselbe Person handelte, in die Köpenicker Burg zurückziehen.
Angeblich eroberten die Wettiner bereits 1178 die Burg, nach anderer Darstellung hatten sie Köpenick erst seit 1209 in Besitz. Die Vorgänge, die zum Rückzug von Jaxa von Köpenick und etwaigen Nachfolgern Jaxas führten, sind unbekannt. Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwähnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic. 1239 suchten die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. die Entscheidung über den Besitz des Teltows und Barnims gegen den Wettiner Markgrafen von Meißen, Heinrich den Erlauchten und den Erzbischof von Magdeburg, Wilbrand von Käfernburg mit dem Schwert. In diesem sechsjährigen Teltow-Krieg schleiften die Askanier 1240 die Burg, mussten sich allerdings wieder zurückziehen und im Gegenzug die Verwüstungen ihrer Besitzungen vor Strausberg durch die Wettiner hinnehmen. 1245 hatten die Askanier die Entscheidung für sich erzwungen. Seit diesem Zeitpunkt gehört die Schlossinsel dauerhaft zu der Mark Brandenburg.
Kurfürstliches Jagdschloss und Schlosspark
Der baufreudige aber finanziell klamme Kurfürst Joachim II. von Brandenburg ließ 1558 unter Leitung von ein Jagdschloss im Renaissancestil errichten, das aber 1688 wiederum abgerissen wurde. Prinz Friedrich, der Thronfolger des amtierenden Kurfürsten und spätere Friedrich III., initiierte 1688 den Bau des heutigen Schlosses Köpenick. Er gewann dazu den niederländischen Maler und Baumeister Rutger von Langerfeld als Architekten.
Auf der Schlossinsel befinden sich weitere Gebäude, so die 1682 bis 1685 nach Entwürfen des Baumeisters Johann Arnold Nering errichtete barocke Schlosskapelle, die von niedrigen Wirtschaftsgebäuden eingefasst ist. In der Kapelle werden neben den Gottesdiensten auch Konzerte zu Gehör gebracht. Der schöne Schlosspark, gleichzeitig mit der ersten Bebauung durch Aufschüttung angelegt, war ursprünglich ein Barockgarten, der nach alten Ansichten und Plänen beidseitig einer nach Süden verlaufenden Mittelachse mehrere Broderieparterres zeigte und eingefasst war von Alleen an den Uferwegen an der Dahme und dem Frauentog, der östlich der Insel gelegenen Dahmebucht. Der Schlosspark wurde auch bei den Neu- und Umbauten immer wieder verändert. Letztmals erfolgte 1963/64 eine umfassende Änderung, man fügte eine Freilichtbühne und eine Freiluftgaststätte ein und ein Schlosscafé wurde in einem historischen Gebäude eröffnet. Zwei Reihen Linden wurden frisch angepflanzt und eine niedrige Mauer trennt nun den bebauten Bereich vom Schlosspark.
Ausgrabungen
Auf der Schlossinsel erfolgten zwischen 1955 und 1958 erste Ausgrabungen, bei den letzten Sanierungen des Schlosses (ca. 1998 bis 2003) auch noch einmal umfangreiche archäologische Grabungen, wobei Reste aller bisherigen Bebauungen freigelegt werden konnten. Interessierten Besuchern war ein Blick darauf möglich.
Literatur
- Michael Hofmann: Die Köpenicker Schloßinsel. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 23. Berlin und Umgebung. Theiss, Stuttgart 1991.
- Institut für Denkmalspflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin II. Henschelverlag, Berlin 1987
- Uwe Michas: Die Eroberung und Besiedlung Nordostbrandenburgs. In der Reihe: Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, Band 7. Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der märkischen Eiszeitstraße (Hrsg.), Eberswalde 2003, ISSN 0340-3718.
- Winfried Schich: Das mittelalterliche Berlin (1237–1411). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.), Veröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin: Geschichte Berlins. 1. Band, C.H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7.
- Joachim Schulz, Werner Gräbner: Architekturführer DDR. BERLIN. 2. verbesserte Auflage, VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976
Weblinks
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste
- Gartendenkmal – Schloßinsel Köpenick
- Bodendenkmal – jungbronzezeitliche Wallanlage, slawische und frühdeutsche Burgwallanlagen
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Sage zum Köpenicker Frauentog
- Obwohl gängige Geschichtsschreibung, ist nicht gesichert, ob es sich bei dem Jaxa, der 1157 mit Albrecht dem Bären im Kampf lag, und Jaxa von Köpenick um dieselbe Person gehandelt hat. Siehe Jaxa von Köpenick.
- Marca Brandenburgensis
- Winfried Schich: Das mittelalterliche Berlin ..., S. 155
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Kopenicker Schlossinsel ist eine Insel in der Dahme kurz vor deren Einmundung in die Spree im Berliner Ortsteil Kopenick Sie besitzt eine Flache von zirka 6 Hektar Auf der Insel befinden sich das Kopenicker Schloss und der Schlosspark Eine Brucke verbindet sie mit der grosseren nordlich gelegenen Insel auf der sich im Schutze einer Burg der Ort Kopenick heute Kopenicker Altstadt entwickelte SchlossinselGewasser DahmeGeographische Lage 52 26 34 N 13 34 22 O 52 442777777778 13 572777777778 Koordinaten 52 26 34 N 13 34 22 OSchlossinsel Kopenick Berlin Lange 230 mBreite 110 mFlache 3 haEinwohner unbewohntLageskizze Lageskizze Blick von der Breiten Gasse im Kiez uber den Frauentog nach Westen auf die Schlossinsel Berlin KopenickAnsicht des Schlossparks und des Schlosses Im Osten gegenuber einer Bucht an der Dahme hatte sich im 13 Jahrhundert eine slawische Fischersiedlung vicus Kytz entwickelt erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg urkundlich erwahnt Diese diente den Burgherren als Siedlung fur die Bediensteten Die Dahmebucht tragt die Bezeichnung Frauentog fur Frauenzug die sich auf eine alte Sage bezieht nach der Fischerfrauen in der Notzeit des Dreissigjahrigen Krieges dort einen reichen Fischzug machten Slawischer wettinischer und askanischer BesitzIhre gunstige Lage auf dem Wasserweg machte die Insel fruhzeitig zu einem besiedelten Ort wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen Der slawische Stamm der Sprewanen der der Stadt mit Copnic Inselort den Namen gab befestigte die Insel mit einer Burg Mitte des 12 Jahrhunderts befanden sich hier die Hauptburg und das Machtzentrum des Stammes unter ihrem Fursten Jaxa von Kopenick der wahrscheinlich identisch ist mit dem Jaxa der 1157 in einem entscheidenden Gefecht bei Brandenburg an der Havel dem Askanier Albrecht dem Baren unterlag Das Jahr 1157 gilt als Geburtsstunde der Mark Brandenburg die allerdings Kopenick noch nicht einschloss Jaxa konnte sich soweit es sich tatsachlich um dieselbe Person handelte in die Kopenicker Burg zuruckziehen Angeblich eroberten die Wettiner bereits 1178 die Burg nach anderer Darstellung hatten sie Kopenick erst seit 1209 in Besitz Die Vorgange die zum Ruckzug von Jaxa von Kopenick und etwaigen Nachfolgern Jaxas fuhrten sind unbekannt Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwahnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic 1239 suchten die askanischen Markgrafen Johann I und Otto III die Entscheidung uber den Besitz des Teltows und Barnims gegen den Wettiner Markgrafen von Meissen Heinrich den Erlauchten und den Erzbischof von Magdeburg Wilbrand von Kafernburg mit dem Schwert In diesem sechsjahrigen Teltow Krieg schleiften die Askanier 1240 die Burg mussten sich allerdings wieder zuruckziehen und im Gegenzug die Verwustungen ihrer Besitzungen vor Strausberg durch die Wettiner hinnehmen 1245 hatten die Askanier die Entscheidung fur sich erzwungen Seit diesem Zeitpunkt gehort die Schlossinsel dauerhaft zu der Mark Brandenburg Kurfurstliches Jagdschloss und SchlossparkSchloss Kopenick als Kupferstich von Merian um 1652 Der baufreudige aber finanziell klamme Kurfurst Joachim II von Brandenburg liess 1558 unter Leitung von ein Jagdschloss im Renaissancestil errichten das aber 1688 wiederum abgerissen wurde Prinz Friedrich der Thronfolger des amtierenden Kurfursten und spatere Friedrich III initiierte 1688 den Bau des heutigen Schlosses Kopenick Er gewann dazu den niederlandischen Maler und Baumeister Rutger von Langerfeld als Architekten Auf der Schlossinsel befinden sich weitere Gebaude so die 1682 bis 1685 nach Entwurfen des Baumeisters Johann Arnold Nering errichtete barocke Schlosskapelle die von niedrigen Wirtschaftsgebauden eingefasst ist In der Kapelle werden neben den Gottesdiensten auch Konzerte zu Gehor gebracht Der schone Schlosspark gleichzeitig mit der ersten Bebauung durch Aufschuttung angelegt war ursprunglich ein Barockgarten der nach alten Ansichten und Planen beidseitig einer nach Suden verlaufenden Mittelachse mehrere Broderieparterres zeigte und eingefasst war von Alleen an den Uferwegen an der Dahme und dem Frauentog der ostlich der Insel gelegenen Dahmebucht Der Schlosspark wurde auch bei den Neu und Umbauten immer wieder verandert Letztmals erfolgte 1963 64 eine umfassende Anderung man fugte eine Freilichtbuhne und eine Freiluftgaststatte ein und ein Schlosscafe wurde in einem historischen Gebaude eroffnet Zwei Reihen Linden wurden frisch angepflanzt und eine niedrige Mauer trennt nun den bebauten Bereich vom Schlosspark AusgrabungenAusgrabungen 1998 mit verschiedenen Fundamentschichten Auf der Schlossinsel erfolgten zwischen 1955 und 1958 erste Ausgrabungen bei den letzten Sanierungen des Schlosses ca 1998 bis 2003 auch noch einmal umfangreiche archaologische Grabungen wobei Reste aller bisherigen Bebauungen freigelegt werden konnten Interessierten Besuchern war ein Blick darauf moglich LiteraturMichael Hofmann Die Kopenicker Schlossinsel In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 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AnmerkungenSage zum Kopenicker Frauentog Obwohl gangige Geschichtsschreibung ist nicht gesichert ob es sich bei dem Jaxa der 1157 mit Albrecht dem Baren im Kampf lag und Jaxa von Kopenick um dieselbe Person gehandelt hat Siehe Jaxa von Kopenick Marca Brandenburgensis Winfried Schich Das mittelalterliche Berlin S 155