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Dieser Artikel befasst sich mit dem Knochen des Kopfes Für weitere Bedeutungen siehe Schädel Begriffsklärung Als Schädel

Schädel

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Schädel
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Knochen des Kopfes. Für weitere Bedeutungen siehe Schädel (Begriffsklärung).

Als Schädel werden die Knochen des Kopfes der Wirbeltiere bezeichnet. Das entsprechende Fremdwort lautet Cranium oder Kranium (mittellateinisch cranium, Pl. crania, von griechisch κρανίον krānion).

Der dem Schädel nachfolgende Bereich des Skeletts wird entsprechend als Postkranialskelett (oder Postkranium) bezeichnet; intrakraniell bedeutet „im Schädel gelegen“.

Der Schädel ist ein generelles Merkmal aller Wirbeltiere. Analoge Entwicklungen gibt es bei den Gliederfüßern, z. B. bei Insekten und Krebsen, bei denen das Oberschlundganglion durch das Außenskelett geschützt ist. Noch ähnlicher ist die Parallelentwicklung bei Cephalopoden (Tintenfischen). Diese Weichtiere haben eine Knorpelkapsel, die das Gehirn schützt und funktionell dem Hirnschädel vergleichbar ist. In der Evolution der Wirbeltiere entwickelten sich die frühesten Formen des Schädels bei den Vorfahren der Knochenfische (siehe Fischschädel). Der härteste Knochen des Säugetierschädels ist das Felsenbein. Die Kopfbildung und Schädelbildung sind ein Ergebnis der Cephalisation.

Der menschliche Schädel besteht mit Ausnahme der drei Gehörknöchelchen und dem Unterkiefer aus 22 Einzelknochen, die miteinander verbunden sind; der bewegliche Unterkiefer artikuliert mit dem übrigen Schädel in den Kiefergelenken.

Die Knochen des Schädels

Der Schädel des Menschen besteht aus 22 bis 30 miteinander über Knochennähte verbundenen Knochen. Die unterschiedlichen Angaben beruhen darauf, dass sich einerseits das Stirnbein wohl aus zwei Knochenanlagen bildet, aber sich nach dem Wachstumsabschluss meist als einheitlicher Knochen zeigt, andererseits das Zungenbein und die Gehörknöchelchen nur fallweise zu den Schädelknochen gezählt werden. Anatomisch unterscheidet man somit den

  1. Hirnschädel oder Gehirnschädel (lateinisch Neurocranium oder Cranium cerebrale), der eine stabile Hülle um das Gehirn bildet.
  2. Gesichtsschädel (lateinisch Viscerocranium oder Cranium viscerale), der den „Schlunddarm“ umschließt und die Grundlage für das Gesicht bildet. Als Adjektiv wird für Teile des Gesichtsschädels auch kraniofacial (facies = Gesicht) verwendet. Der Begriff viszeral bedeutet „die Eingeweide betreffend“. Weitere Bezeichnungen sind Splanchnocranium (griechisch splanchno für Eingeweide) bzw. Eingeweideschädel.

Die Knochen des Hirnschädels

Morphologisch wird der Hirnschädel in das Schädeldach (Calvaria, Schädelkalotte) und die Schädelbasis unterteilt, welche die Schädelhöhle umgeben. Der Hirnschädel wird gebildet durch

  1. das unpaarige Hinterhauptbein (lateinisch Os occipitale),
  2. das paarige Scheitelbein (lat. Os parietale),
  3. das paarige Schläfenbein (lat. Os temporale) und
  4. das unpaarige Keilbein (lat. Os sphenoidale) sowie
  5. einen Teil des Stirnbeins (lat. Os frontale)
  6. das unpaarige Siebbein (lat. Os ethmoidale)

Von manchen Autoren wird das ganze Stirnbein dem Hirnschädel zugeordnet.

Der Hirnschädel ist durch die Kopfgelenke mit der Halswirbelsäule verbunden.

Die Knochen des Gesichtsschädels

Zu den Gesichtsknochen gehören u. a. jene, die die Augen- und Nasenhöhlen und die Mundhöhle bilden. Im Einzelnen sind das:

  1. jene Teile des Stirnbeins, die die Augenhöhle mitbilden
  2. das paarige Jochbein (lat. Os zygomaticum)
  3. der Oberkiefer (lat. Maxilla), in Wirklichkeit ein paariger Knochen
  4. das paarige Zwischenkieferbein (lat. Os incisivum, zoolog. Prämaxillare), das beim Menschen schon vor der Geburt mit dem Oberkiefer verschmilzt
  5. der unpaarige Unterkiefer (lat. Mandibula)
  6. das paarige Nasenbein (lat. Os nasale)
  7. das paarige Nasenmuschelbein (lat. Os conchale inferius)
  8. das paarige Tränenbein (lat. Os lacrimale)
  9. das paarige Gaumenbein (lat. Os palatinum)
  10. das unpaarige Pflugscharbein (lat. der Vomer)

Vergleich: Mensch und Menschenaffen

Die den Schädel betreffenden Unterschiede zwischen Mensch und Menschenaffe beruhen hauptsächlich auf der Tatsache der vollständigen Aufrichtung und dem aufrechten Gang des Menschen. Beim Menschen liegt das Hinterhauptsloch der Schädelbasis unter dem Schwerpunkt des Kopfes, so dass dieser bei aufrechter Haltung durch Balance auf der Wirbelsäule getragen werden kann. Die menschliche ist daher nicht so kräftig wie die der Menschenaffen und dementsprechend dünnwandiger sind die Schädelknochen. Es fehlen auch die Ansatzstellen für große Muskeln wie z. B. der Scheitelkamm. Das Volumen des menschlichen Craniums ist größer als das der Menschenaffen, um dem größeren Gehirn Platz zu bieten. Der menschliche Gesichtsschädel hingegen ist kleiner, die Kieferpartie ist zurückgebildet und im Gebiss fehlt die Affenlücke.

Wachstum des menschlichen Schädels

Beim neugeborenen Menschen sind die Teile des Hirnschädels noch nicht vollständig verknöchert und nicht verwachsen. Zwischen den einzelnen Schädelplatten befinden sich Knochenlücken, die Fontanellen. Im Lauf der ersten Lebensjahre schließen sich die Fontanellen und der Hirnschädel verknöchert vollständig. An den Schädelnähten (Suturen) sind auch beim Schädel eines Erwachsenen noch die einzelnen Plattenknochen des Hirnschädels zu identifizieren, wobei die Naht zwischen beiden Stirnknochenanteilen sich üblicherweise bis zum 2. Lebensjahr schließt. Schließen sich eine oder mehrere Schädelnähte vorzeitig, so spricht man von Craniosynostose (Kraniosynostose). Beim Neugeborenen beträgt das Verhältnis von Hirnschädel zu Gesichtsschädel noch 8:1, beim fünfjährigen Kind 4:1, beim Erwachsenen 2:1.

Das Wachstum des Kopfumfangs verläuft in den ersten Lebensmonaten besonders schnell, flacht dann schnell ab:
Der Median (50. Perzentile) des Kopfumfangs beträgt laut RKI-Publikation:
bei Jungen mit 0 Lebensmonaten (LM) 35,39cm, mit 2 LM 39,87cm, mit 6 LM 43,74cm, mit 12 LM 46,77cm, 24 LM 49,27cm,
bei Mädchen mit 0 Lebensmonaten (LM) 34,74cm, mit 2 LM 38,74cm, mit 6 LM 42,44cm, mit 12 LM 45,47cm, mit 24 LM 47,88cm.
In höherem Alter:
bei Jungen mit 3 Lebensjahren (LJ) 50,31cm, mit 6 LJ 52,06cm, mit 12 LJ 54,36cm, 18 LJ 56,87cm,
bei Mädchen mit 3 Lebensjahren (LJ) 49,22cm, mit 6 LJ 51,22cm, mit 12 LJ 53,87cm, 18 LJ 55,06cm.

Schädelkinese

Unter Schädelkinese oder -kinetik versteht man die Beweglichkeit mancher Schädelregionen relativ zueinander. Eine solche Beweglichkeit findet sich bei

  • allen rezenten Vögeln (bei den Urkiefervögeln, z. B. dem Afrikanischen Strauß, jedoch nur eingeschränkt)
  • vielen rezenten und fossilen Reptilien, so bei allen Schlangen und den meisten Eidechsen (Funktion hier sehr unklar)
  • einigen Amphibien
  • den meisten Fischen (beim Quastenflosser sogar auch im Hirnschädel)

So existiert bei den Vögeln und einigen Reptilien ein zusätzliches Gelenk im Schädeldach vor den Augenhöhlen, das es ihnen erlaubt, durch seitliche Drehung des Quadratums das Gaumendach gegen den Hirnschädel vor und zurückzubewegen. Die hierdurch erreichte verstärkte Hebung des Oberkiefers vergrößert die Mundöffnung (Schnabel) und möglicherweise auch die Beißkraft.

Die Schädelkinese führt bei den Vögeln zu einer großen Formenvielfalt und ist nicht nur für ihr Geschick bei der Manipulation der Nahrung verantwortlich, sondern mindert auch bei manchen Vögeln den Aufprall beim Picken und spielt ebenfalls beim Nestbau sowie der Gefiederpflege eine Rolle. Sie ist ebenso von systematischer Bedeutung, denn aufgrund der Beziehungen der Gaumendachknochen, die an diesem Bewegungsprozess beteiligt sind, werden vier oder mehr Taxa rezenter Vögel unterschieden.

Bei Säugetieren hingegen sind die einzelnen Regionen des Schädels (bis auf den Unterkiefer) gegeneinander starr – ihr Schädel ist akinetisch. (Die geringfügigen Bewegungen der Knochen in Suturen, die für die „Craniosacraltherapie“ von Bedeutung sind, fallen nicht unter Kinese.)

Symbolik

→ Hauptartikel: Totenkopf (Symbol)

In der Heilkunde wurde früher der Hirnschädel zahlreicher Tiere eingesetzt. In der Symbolik deutet der Totenschädel auf die Vergänglichkeit des Lebens hin: Er ist Ikonographisches Kennzeichen vieler heiliger Büßer und Einsiedler, bei Bildern des „Kirchenvaters“ Hieronymus gehört er zum Standardprogramm. Mit dem verheerenden Auftreten der Pest entstehen seit dem 15. Jahrhundert die Totentanz-Bilder, die mit ganzen Skeletten, einzelnen Knochen und Schädeln versehen sind. Der Totenkopf ist häufig Bestandteil barocker Vanitas-Stillleben. Auch hier ist er Meditationsgegenstand, welcher die Betrachtenden an die Vergänglichkeit des irdischen Lebens erinnern soll.

Häufig findet sich auf Kreuzigungsszenen zu Füßen Jesu ein Totenschädel. Hier wird auf eine mittelalterliche Legende angespielt, nach der das Kreuz Christi auf dem Grab Adams errichtet worden ist.

Zauberer, Hexen und Okkultisten werden häufig mit Totenschädeln in Verbindung gebracht. Er soll – wie auch in der Kunst – die Sterblichkeit der Mitmenschen und die eigene Sterblichkeit verdeutlichen. In der Gothic-Kultur werden Totenschädel als Schmuckstück genutzt.

Künstlerische Darstellungen

Die künstlerischen Möglichkeiten Schädel einzusetzen sind vielfältig: er dient als Symbol des Sieges, als Erinnerung an Verstorbene, als Sitz des Verstandes, Provokation oder als Studienobjekt. Archäologische Funde zeigen, dass Menschen aller Erdteile seit ältesten Zeiten Kranien in irgendeiner Weise dekoriert haben, oder auch mit passendem Material zu vollständigen Porträts ergänzten, beispielsweise: Ein dekorierter Schädelfund aus dem neolithischen Jericho ist zum großen Teil mit stabförmigen Schneckenschalen beklebt. Die Issedoner vergoldeten Kranien, während sie in anderen Fällen mit roter Erde gefärbt wurden. Einem Schädel aus der keltischen Latène-Kultur wurden Zirkelornamenten reingebohrt. Ein verzierter Dayak-Schädel aus Borneo hat eine schöne Dekoration des Stirnbeins und Unterkiefers. Im Dorfe Hallstatt im Salzkammergut lebt seit dem 15. Jahrhundert eine Sitte fort, aus den Gräbern aufgenommene und gereinigte Schädel individuell zu dekorieren. Der Mundurucú-Stamm präpariert Menschenschädel, befestigt glänzende Tierzähne in den Augenhöhlen, seitlich Vogelfedern, und aus dem Mund hängen geflochtene Bänder.

  • Memento Mori, ca. 1. Jh. v. Chr., Pompeji
  • Schädel mit gekreuzten Knochen, Friedhof von Cramond Krik, bei Edinburgh, Schottland
  • Schädelstudien von Wilhelm Busch (vor 1908)
  • Keramikschädel, Teotihuacán, Mexiko
  • Nachzeichnung eines dekorierten Schädels der Dayak

Siehe auch

  • Brachycephalie
  • Deutsche Horizontale, Kraniometrie
  • Jolly Roger (auf der Piratenflagge)
  • Schädeldeformation
  • Schädelmaske
  • Schädeltypen der Amnioten
  • Têtes coupées

Weblinks

Wiktionary: Schädel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Schädel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Schädel – Zitate
  • Schädel des Menschen und in der vergleichenden Anatomie (Memento vom 23. August 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei; 642 kB)
  • Comparative Vertebrate Morphology Skeletal System: The Skull (Memento vom 5. September 2012 im Internet Archive) (PDF-Datei; 6,9 MB)
  • Schädel-Sammlung, California Academy of Sciences
  • Strukturelle Besonderheiten des Schädels
  • RKI: Anthropometrie und Blutdruck | Kopfumfang

Einzelnachweise

  1. Jens Waschke, Tobias M. Böckers, Friedrich Paulsen: Sobotta Lehrbuch Anatomie. Elsevier Health Sciences, 2019, ISBN 978-3-437-09905-2, S. 429. 
  2. Adolf Faller: Der Körper des Menschen. Einführung in Bau und Funktion. 9., überarbeitete Auflage. Georg Thieme, Stuttgart u. a. 1980, ISBN 3-13-329709-0.
  3. Theodor Heinrich Schiebler, Walter Schmidt: Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen. Cytologie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, Makroskopische und Mikroskopische Anatomie. 3., korrigierte Auflage. Springer, Berlin u. a., ISBN 3-540-12400-4, S. 115 f.
  4. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 170.
  5. Douglas Hill: Hexen & Zauberer. Die faszinierende Welt der Magie (= Sehen, Staunen, Wissen.). Fotos von Alex Wilson. Gerstenberg, Hildesheim 2004, ISBN 3-8067-5514-0 (Originaltitel: Eyewitness Guides: Witch and Wizard).
  6. Birgit Richard: Schwarzes Glück und Dunkle Welle. Gotische Kultursedimente im jugendkulturellen Stil und magisches Symbolrecycling im Netz. In: Christoph Jacke, Eva Kimminich, Siegfried J. Schmidt (Hrsg.): Kulturschutt. Über das Recycling von Theorien und Kulturen (= Cultural Studies. 16). transcript, Bielefeld 2006, ISBN 3-89942-394-1, S. 235–256, (online (PDF; 58,6 kB)).
  7. Herne – In Herne ist eine einzigartige Schau rund um den Schädel zu sehen: mit 300 Objekten aus 170.000 Jahren Geschichte. Rheinische Post, aufgerufen am 6. November 2021.
  8. : Der menschliche Schädel in der Kulturgeschichte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-86151-2, S. 30 ff. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4051938-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 12:55

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Knochen des Kopfes Fur weitere Bedeutungen siehe Schadel Begriffsklarung Als Schadel werden die Knochen des Kopfes der Wirbeltiere bezeichnet Das entsprechende Fremdwort lautet Cranium oder Kranium mittellateinisch cranium Pl crania von griechisch kranion kranion Schadel des Menschen in Seitenansicht mit Benennung der Knochen os und der Nahte sutura Der dem Schadel nachfolgende Bereich des Skeletts wird entsprechend als Postkranialskelett oder Postkranium bezeichnet intrakraniell bedeutet im Schadel gelegen Der Schadel ist ein generelles Merkmal aller Wirbeltiere Analoge Entwicklungen gibt es bei den Gliederfussern z B bei Insekten und Krebsen bei denen das Oberschlundganglion durch das Aussenskelett geschutzt ist Noch ahnlicher ist die Parallelentwicklung bei Cephalopoden Tintenfischen Diese Weichtiere haben eine Knorpelkapsel die das Gehirn schutzt und funktionell dem Hirnschadel vergleichbar ist In der Evolution der Wirbeltiere entwickelten sich die fruhesten Formen des Schadels bei den Vorfahren der Knochenfische siehe Fischschadel Der harteste Knochen des Saugetierschadels ist das Felsenbein Die Kopfbildung und Schadelbildung sind ein Ergebnis der Cephalisation Der menschliche Schadel besteht mit Ausnahme der drei Gehorknochelchen und dem Unterkiefer aus 22 Einzelknochen die miteinander verbunden sind der bewegliche Unterkiefer artikuliert mit dem ubrigen Schadel in den Kiefergelenken Die Knochen des SchadelsCranium cerebrale Gehirnschadel eines rezenten Menschen Stirnbein Keilbein Scheitelbein Schlafenbein und Hinterhauptsbein sind voneinander abgegrenzt durch die deutlich erkennbaren Schadelnahte Schadel eines HundesSchadel einer KatzeSchadel einer SchnappschildkroteSchadel einer Ente Der Schadel des Menschen besteht aus 22 bis 30 miteinander uber Knochennahte verbundenen Knochen Die unterschiedlichen Angaben beruhen darauf dass sich einerseits das Stirnbein wohl aus zwei Knochenanlagen bildet aber sich nach dem Wachstumsabschluss meist als einheitlicher Knochen zeigt andererseits das Zungenbein und die Gehorknochelchen nur fallweise zu den Schadelknochen gezahlt werden Anatomisch unterscheidet man somit den Hirnschadel oder Gehirnschadel lateinisch Neurocranium oder Cranium cerebrale der eine stabile Hulle um das Gehirn bildet Gesichtsschadel lateinisch Viscerocranium oder Cranium viscerale der den Schlunddarm umschliesst und die Grundlage fur das Gesicht bildet Als Adjektiv wird fur Teile des Gesichtsschadels auch kraniofacial facies Gesicht verwendet Der Begriff viszeral bedeutet die Eingeweide betreffend Weitere Bezeichnungen sind Splanchnocranium griechisch splanchno fur Eingeweide bzw Eingeweideschadel Die Knochen des Hirnschadels Morphologisch wird der Hirnschadel in das Schadeldach Calvaria Schadelkalotte und die Schadelbasis unterteilt welche die Schadelhohle umgeben Der Hirnschadel wird gebildet durch das unpaarige Hinterhauptbein lateinisch Os occipitale das paarige Scheitelbein lat Os parietale das paarige Schlafenbein lat Os temporale und das unpaarige Keilbein lat Os sphenoidale sowie einen Teil des Stirnbeins lat Os frontale das unpaarige Siebbein lat Os ethmoidale Von manchen Autoren wird das ganze Stirnbein dem Hirnschadel zugeordnet Der Hirnschadel ist durch die Kopfgelenke mit der Halswirbelsaule verbunden Die Knochen des Gesichtsschadels Zu den Gesichtsknochen gehoren u a jene die die Augen und Nasenhohlen und die Mundhohle bilden Im Einzelnen sind das jene Teile des Stirnbeins die die Augenhohle mitbilden das paarige Jochbein lat Os zygomaticum der Oberkiefer lat Maxilla in Wirklichkeit ein paariger Knochen das paarige Zwischenkieferbein lat Os incisivum zoolog Pramaxillare das beim Menschen schon vor der Geburt mit dem Oberkiefer verschmilzt der unpaarige Unterkiefer lat Mandibula das paarige Nasenbein lat Os nasale das paarige Nasenmuschelbein lat Os conchale inferius das paarige Tranenbein lat Os lacrimale das paarige Gaumenbein lat Os palatinum das unpaarige Pflugscharbein lat der Vomer Vergleich Mensch und MenschenaffenPrimatencrania im Vergleich die Gewichts angaben beziehen sich jeweils auf die Hirnmasse Die den Schadel betreffenden Unterschiede zwischen Mensch und Menschenaffe beruhen hauptsachlich auf der Tatsache der vollstandigen Aufrichtung und dem aufrechten Gang des Menschen Beim Menschen liegt das Hinterhauptsloch der Schadelbasis unter dem Schwerpunkt des Kopfes so dass dieser bei aufrechter Haltung durch Balance auf der Wirbelsaule getragen werden kann Die menschliche ist daher nicht so kraftig wie die der Menschenaffen und dementsprechend dunnwandiger sind die Schadelknochen Es fehlen auch die Ansatzstellen fur grosse Muskeln wie z B der Scheitelkamm Das Volumen des menschlichen Craniums ist grosser als das der Menschenaffen um dem grosseren Gehirn Platz zu bieten Der menschliche Gesichtsschadel hingegen ist kleiner die Kieferpartie ist zuruckgebildet und im Gebiss fehlt die Affenlucke Wachstum des menschlichen SchadelsBeim neugeborenen Menschen sind die Teile des Hirnschadels noch nicht vollstandig verknochert und nicht verwachsen Zwischen den einzelnen Schadelplatten befinden sich Knochenlucken die Fontanellen Im Lauf der ersten Lebensjahre schliessen sich die Fontanellen und der Hirnschadel verknochert vollstandig An den Schadelnahten Suturen sind auch beim Schadel eines Erwachsenen noch die einzelnen Plattenknochen des Hirnschadels zu identifizieren wobei die Naht zwischen beiden Stirnknochenanteilen sich ublicherweise bis zum 2 Lebensjahr schliesst Schliessen sich eine oder mehrere Schadelnahte vorzeitig so spricht man von Craniosynostose Kraniosynostose Beim Neugeborenen betragt das Verhaltnis von Hirnschadel zu Gesichtsschadel noch 8 1 beim funfjahrigen Kind 4 1 beim Erwachsenen 2 1 Das Wachstum des Kopfumfangs verlauft in den ersten Lebensmonaten besonders schnell flacht dann schnell ab Der Median 50 Perzentile des Kopfumfangs betragt laut RKI Publikation bei Jungen mit 0 Lebensmonaten LM 35 39cm mit 2 LM 39 87cm mit 6 LM 43 74cm mit 12 LM 46 77cm 24 LM 49 27cm bei Madchen mit 0 Lebensmonaten LM 34 74cm mit 2 LM 38 74cm mit 6 LM 42 44cm mit 12 LM 45 47cm mit 24 LM 47 88cm In hoherem Alter bei Jungen mit 3 Lebensjahren LJ 50 31cm mit 6 LJ 52 06cm mit 12 LJ 54 36cm 18 LJ 56 87cm bei Madchen mit 3 Lebensjahren LJ 49 22cm mit 6 LJ 51 22cm mit 12 LJ 53 87cm 18 LJ 55 06cm SchadelkineseUnter Schadelkinese oder kinetik versteht man die Beweglichkeit mancher Schadelregionen relativ zueinander Eine solche Beweglichkeit findet sich bei allen rezenten Vogeln bei den Urkiefervogeln z B dem Afrikanischen Strauss jedoch nur eingeschrankt vielen rezenten und fossilen Reptilien so bei allen Schlangen und den meisten Eidechsen Funktion hier sehr unklar einigen Amphibien den meisten Fischen beim Quastenflosser sogar auch im Hirnschadel So existiert bei den Vogeln und einigen Reptilien ein zusatzliches Gelenk im Schadeldach vor den Augenhohlen das es ihnen erlaubt durch seitliche Drehung des Quadratums das Gaumendach gegen den Hirnschadel vor und zuruckzubewegen Die hierdurch erreichte verstarkte Hebung des Oberkiefers vergrossert die Mundoffnung Schnabel und moglicherweise auch die Beisskraft Die Schadelkinese fuhrt bei den Vogeln zu einer grossen Formenvielfalt und ist nicht nur fur ihr Geschick bei der Manipulation der Nahrung verantwortlich sondern mindert auch bei manchen Vogeln den Aufprall beim Picken und spielt ebenfalls beim Nestbau sowie der Gefiederpflege eine Rolle Sie ist ebenso von systematischer Bedeutung denn aufgrund der Beziehungen der Gaumendachknochen die an diesem Bewegungsprozess beteiligt sind werden vier oder mehr Taxa rezenter Vogel unterschieden Bei Saugetieren hingegen sind die einzelnen Regionen des Schadels bis auf den Unterkiefer gegeneinander starr ihr Schadel ist akinetisch Die geringfugigen Bewegungen der Knochen in Suturen die fur die Craniosacraltherapie von Bedeutung sind fallen nicht unter Kinese Symbolik Hauptartikel Totenkopf Symbol Barthel Bruyn Vanitas 16 Jh Durer Der Hl Hieronymus 1521 In der Heilkunde wurde fruher der Hirnschadel zahlreicher Tiere eingesetzt In der Symbolik deutet der Totenschadel auf die Verganglichkeit des Lebens hin Er ist Ikonographisches Kennzeichen vieler heiliger Busser und Einsiedler bei Bildern des Kirchenvaters Hieronymus gehort er zum Standardprogramm Mit dem verheerenden Auftreten der Pest entstehen seit dem 15 Jahrhundert die Totentanz Bilder die mit ganzen Skeletten einzelnen Knochen und Schadeln versehen sind Der Totenkopf ist haufig Bestandteil barocker Vanitas Stillleben Auch hier ist er Meditationsgegenstand welcher die Betrachtenden an die Verganglichkeit des irdischen Lebens erinnern soll Haufig findet sich auf Kreuzigungsszenen zu Fussen Jesu ein Totenschadel Hier wird auf eine mittelalterliche Legende angespielt nach der das Kreuz Christi auf dem Grab Adams errichtet worden ist Zauberer Hexen und Okkultisten werden haufig mit Totenschadeln in Verbindung gebracht Er soll wie auch in der Kunst die Sterblichkeit der Mitmenschen und die eigene Sterblichkeit verdeutlichen In der Gothic Kultur werden Totenschadel als Schmuckstuck genutzt Kunstlerische DarstellungenDie kunstlerischen Moglichkeiten Schadel einzusetzen sind vielfaltig er dient als Symbol des Sieges als Erinnerung an Verstorbene als Sitz des Verstandes Provokation oder als Studienobjekt Archaologische Funde zeigen dass Menschen aller Erdteile seit altesten Zeiten Kranien in irgendeiner Weise dekoriert haben oder auch mit passendem Material zu vollstandigen Portrats erganzten beispielsweise Ein dekorierter Schadelfund aus dem neolithischen Jericho ist zum grossen Teil mit stabformigen Schneckenschalen beklebt Die Issedoner vergoldeten Kranien wahrend sie in anderen Fallen mit roter Erde gefarbt wurden Einem Schadel aus der keltischen Latene Kultur wurden Zirkelornamenten reingebohrt Ein verzierter Dayak Schadel aus Borneo hat eine schone Dekoration des Stirnbeins und Unterkiefers Im Dorfe Hallstatt im Salzkammergut lebt seit dem 15 Jahrhundert eine Sitte fort aus den Grabern aufgenommene und gereinigte Schadel individuell zu dekorieren Der Mundurucu Stamm prapariert Menschenschadel befestigt glanzende Tierzahne in den Augenhohlen seitlich Vogelfedern und aus dem Mund hangen geflochtene Bander Memento Mori ca 1 Jh v Chr Pompeji Schadel mit gekreuzten Knochen Friedhof von Cramond Krik bei Edinburgh Schottland Schadelstudien von Wilhelm Busch vor 1908 Keramikschadel Teotihuacan Mexiko Nachzeichnung eines dekorierten Schadels der DayakSiehe auchBrachycephalie Deutsche Horizontale Kraniometrie Jolly Roger auf der Piratenflagge Schadeldeformation Schadelmaske Schadeltypen der Amnioten Tetes coupeesWeblinksWiktionary Schadel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Schadel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Schadel Zitate Schadel des Menschen und in der vergleichenden Anatomie Memento vom 23 August 2014 im Internet Archive PDF Datei 642 kB Comparative Vertebrate Morphology Skeletal System The Skull Memento vom 5 September 2012 im Internet Archive PDF Datei 6 9 MB Schadel Sammlung California Academy of Sciences Strukturelle Besonderheiten des Schadels RKI Anthropometrie und Blutdruck KopfumfangEinzelnachweiseJens Waschke Tobias M Bockers Friedrich Paulsen Sobotta Lehrbuch Anatomie Elsevier Health Sciences 2019 ISBN 978 3 437 09905 2 S 429 Adolf Faller Der Korper des Menschen Einfuhrung in Bau und Funktion 9 uberarbeitete Auflage Georg Thieme Stuttgart u a 1980 ISBN 3 13 329709 0 Theodor Heinrich Schiebler Walter Schmidt Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen Cytologie Histologie Entwicklungsgeschichte Makroskopische und Mikroskopische Anatomie 3 korrigierte Auflage Springer Berlin u a ISBN 3 540 12400 4 S 115 f Otto Bessler Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart Mathematisch naturwissenschaftliche Habilitationsschrift Halle an der Saale 1959 S 170 Douglas Hill Hexen amp Zauberer Die faszinierende Welt der Magie Sehen Staunen Wissen Fotos von Alex Wilson Gerstenberg Hildesheim 2004 ISBN 3 8067 5514 0 Originaltitel Eyewitness Guides Witch and Wizard Birgit Richard Schwarzes Gluck und Dunkle Welle Gotische Kultursedimente im jugendkulturellen Stil und magisches Symbolrecycling im Netz In Christoph Jacke Eva Kimminich Siegfried J Schmidt Hrsg Kulturschutt Uber das Recycling von Theorien und Kulturen Cultural Studies 16 transcript Bielefeld 2006 ISBN 3 89942 394 1 S 235 256 online PDF 58 6 kB Herne In Herne ist eine einzigartige Schau rund um den Schadel zu sehen mit 300 Objekten aus 170 000 Jahren Geschichte Rheinische Post aufgerufen am 6 November 2021 Der menschliche Schadel in der Kulturgeschichte Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 86151 2 S 30 ff Normdaten Sachbegriff GND 4051938 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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