Siegward Rüdiger Lönnendonker 18 April 1939 in Rheydt 3 September 2022 in Berlin war ein deutscher Soziologe und Experte
Siegward Lönnendonker

Siegward Rüdiger Lönnendonker (* 18. April 1939 in Rheydt; † 3. September 2022 in Berlin) war ein deutscher Soziologe und Experte für die Geschichte der Außerparlamentarischen Opposition. Das ab 1963 durch Sammlung von Lönnendonker aufgebaute Archiv Außerparlamentarische Opposition und soziale Bewegungen, kurz , wurde 2004, mit rund 800 laufenden Regalmetern Umfang, in den Bestand des Universitätsarchivs der Freien Universität Berlin übernommen. Bis zu seinem Tod war Lönnendonker als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Archiv tätig.
Leben
Lönnendonkers Familie zog 1942 nach Bielefeld, wo sein Vater Karl Lönnendonker in der Rüstungsindustrie tätig war. Nach schweren Bombardements wurde er mit seiner Mutter Maria und seiner Schwester Hiltrud nach Halle (Westf.) evakuiert. Im Herbst 1945 wurde er in Bielefeld eingeschult, besuchte dort ab 1947 eine katholische Bekenntnisschule und anschließend von 1949 bis 1958 das staatlich-städtische Gymnasium zu Bielefeld, wo er das Abitur bestand. Ab 1958 studierte er zunächst Physik und Mathematik, ab 1963 dann Soziologie, Politologie und Psychologie an der Freien Universität Berlin.
1963 wurde er Hilfsassistent im damaligen „Institut für politische Wissenschaft“ (später: „Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung“) der Freien Universität und sammelte – vorerst privat – Materialien der sich entwickelnden studentischen Revolte. 1963 wurde er Mitglied der Deutsch-Israelischen Studiengruppe (DIS), Vorsitzender der FU-Gruppe und arbeitete im israelischen Kibbuz Nachal-Oz. Seit 1962 war er im SDS.
1970 absolvierte Lönnendonker das Diplom in Soziologie mit einer Arbeit über den Berliner SDS. Von 1970 bis 1977 war er Assistent am Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung (ZI 6, ehemals Institut für politische Wissenschaft) der FU Berlin, ab 1978 dort wissenschaftlicher Angestellter und zugleich Gründer und Leiter des Archivs „APO und soziale Bewegungen“, heute „APO-Archiv der Freien Universität“. 1987 promovierte er mit einer Arbeit zur Geschichte der Freien Universität Berlin. Er war lange Zeit Mitglied des Kuratoriums der FU.
Lönnendonker war Mitglied des Malteser Kreises, der das Redaktionskollegium der „Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin“ bildete.
1998/99 veranstaltete Lönnendonker zusammen mit Karol Kubicki zum 50-jährigen Jubiläum der FU eine Universitätsvorlesung über deren politische Geschichte mit beteiligten Zeitzeugen.
Angesichts der Fülle von Darstellungen über die „Rote Kaderschmiede FU“ sah er – selbst Ko-Autor von Büchern über die Studentenbewegung – seine vorrangige Aufgabe darin, mit den anderen Mitgliedern des Malteser Kreises eine bisher nicht vorhandene Dokumentation über die wissenschaftlichen Arbeiten der Freien Universität zu erstellen: die „Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin“, die 2015 mit dem siebenten Band abgeschlossen wurden.
Zur „Humboldt-Universität“ während der DDR-Zeit äußerte sich Lönnendonker kritisch: Die im Jahre 1949 erfolgte Umbenennung der alten „Friedrich-Wilhelms-Universität“ in „Humboldt-Universität“ sei einer „der größten Etikettenschwindel in der Geschichte der deutschen Universität“ gewesen. Als juristische Neugründung der Kommunisten mit dem Ziel der Umwandlung in eine „Parteihochschule sowjetischen Typs“ habe die HU „nicht mehr das Geringste mit den Vorstellungen von Humboldt zu tun“ gehabt. Das Ergebnis waren nach Lönnendonker „Unterdrückung und Verfolgung jeglicher Opposition durch Verhaftung und Verschleppung, Bespitzelung und Terror bis in die Hörsäle“. Die Freie Universität habe mit ihrer Gründung die Ideale Humboldts gerettet. Nach der Auszeichnung der FU im Elitewettbewerb bilanzierten Kubicki und Lönnendonker: „Nur die Weiterführung der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität im Humboldtschen Geiste der Freiheit von Lehre und Forschung konnte die Fortführung der wissenschaftlichen Tradition mit ihren Spitzenleistungen garantieren.“
Seit Juli 2004 war Siegward Lönnendonker „aktiver Rentner“.
Publikationen
Monografien
- Freie Universität Berlin. Gründung einer politischen Universität Berlin. Duncker & Humblot, Berlin 1988, ISBN 3-428-06490-9 (Zugleich: Dissertation, Freie Universität Berlin, 1987).
- mit Tilman Fichter: Kleine Geschichte des SDS – Der Sozialistische Deutsche Studentenbund von 1946 bis zur Selbstauflösung. Berlin 1977, ISBN 3-88022-174-X (jeweils erweitert: 2. Aufl. Berlin 1979; 3. Aufl. „Macht und Ohnmacht der Studenten“, Hamburg 1998; 4. Aufl. „Der Sozialistische Deutsche Studentenbund von Helmut Schmidt bis Rudi Dutschke“, Essen 2007 (mit Tilman Fichter): Dutschkes Deutschland: Der Sozialistische Deutsche Studentenbund, die nationale Frage und die DDR-Kritik von links, Eine deutschlandpolitische Streitschrift mit Dokumenten von Michael Mauke bis Rudi Dutschke (Mit einem Vorwort aus östlicher Sicht von Rolf Schneider und einem Vorwort aus westlicher Sicht von Christian Semler), Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0481-1).
- mit Bernd Rabehl und Jochen Staadt: Die antiautoritäre Revolte. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund nach der Trennung von der SPD. Band 1: 1960–1967 (= Schriften des Zentralinstituts für Sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. Bd. 91). Westdeutscher Verlag, Opladen/ Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13301-2.
- mit Tilman P. Fichter: Geschichte des SDS 1946–1970. Mit einem Vorwort von Klaus Meschkat und einem Bildteil von Klaus Mehner. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8498-1259-1 (zuvor vier jeweils erweiterte Auflagen, teils unter dem Titel „Kleine Geschichte des SDS“).
- mit Tilman P. Fichter: Genossen! Wir haben Fehler gemacht, Der Sozialistische Deutsche Studentenbund 1946–1970 – Der Motor der 68er Revolte. Schüren, Marburg 2021, ISBN 978-3-7410-0275-5 (wesentlich erweiterte Auflage).
Herausgeber
- mit Jochen Staadt: 1968 - Vorgeschichte und Konsequenzen, Dokumentation der Ringvorlesung (von Theo Pirker, Siegward Lönnendonker und Jochen Staadt) vom Sommersemester 1988 an der Freien Universität Berlin. In: Kalaschnikow – Wissenschafts- und gesellschaftskritische Schrift. Nr. 2/97 (Sondernummer), Berlin 1997.
- Linksintellektueller Aufbruch zwischen „Kulturrevolution“ und „kultureller Zerstörung“. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) in der Nachkriegsgeschichte (1946–1969), Dokumentation eines Symposiums (= Schriften des Zentralinstituts für Sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. Bd. 91). Westdeutscher Verlag, Opladen/ Wiesbaden 1998, ISBN 3-531-13099-4.
- mit Karol Kubicki: 50 Jahre Freie Universität Berlin aus der Sicht von Zeitzeugen. Berlin 2002, ISBN 3-929532-60-3.
- Karol Kubicki, Siegward Lönnendonker (Hrsg.): Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin:
- Bd. 1: Die Freie Universität Berlin 1948–2007 – Von der Gründung bis zum Exzellenzwettbewerb. Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-474-6 (im Anhang: ein Beitrag über die linken Gruppierungen einschließlich Kurzcharakterisierungen der K-Gruppen, eine Dokumentation der Störungen von Lehrveranstaltungen an der Freien Universität in der Zeit vom WS 1969/70 bis zum WS 1970/71 sowie der Wortlaut der Erprobungsklausel, der Bund-Länder-Vereinbarung »Exzellenzwettbewerb« und eine Liste der Partnerschaften und Kooperationen bis 2006).
- Bd. 2: Die Geschichtswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-475-3 (mit Beiträgen von Ernst Baltrusch, Dietrich Kurze, Knut Schulz, Henning Köhler, Wolfram Fischer und Jürgen Kocka).
- Bd. 3: Die Naturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Göttingen 2010, ISBN 978-3-89971-476-0 (mit Beiträgen von Karl Peter Grotemeyer, Martin Aigner, Gerhard Berendt, Helmut Gabriel, Eckart Matthias, Helmut Baumgärtel, Volker Jacobshagen, Jürgen Fischer, Walter Franke, Peter Giese, Helmut Keupp, Karl Lenz, Michael Schaale, Werner Wehry, Karl-Heinz Frömming, Claus Schnarrenberger, Ekkehard Höxtermann und H. Walter Lack).
- Bd. 4: Die Kultur- und Ethno-Wissenschaften an der Freien Universität Berlin. Göttingen 2011, ISBN 978-3-89971-856-0 (mit Beiträgen von Egon Renner, Johannes Renger, Rainer Voigt, Detlef Foljanty, Mechthild Leutner, Siegfried Baske, Hans-Joachim Torke, Heinz Ickstadt und Reinhard Liehr und einem Nachtrag über Biochemie von Eberhard Riedel).
- Bd. 5: Religionswissenschaft, Judaistik, Islamwissenschaft und Neuere Philologien an der Freien Universität Berlin. Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-954-3 (mit Beiträgen von Klaus Heinrich, Monika Daumenlang, Anja Middelbeck-Varwick, Friedrich-Wilhelm Marquardt, Peter Schäfer, Klaus Herrmann, Gottfried Müller, Hartmut Eggert, Eberhard Lämmert, Hans-Dieter Gelfert und Michael Kaehne).
- Bd. 6: Gesellschaftswissenschaften an der Freien Universität Berlin – Erziehungswissenschaft, Psychologie, Hochschuldidaktik, Politikwissenschaft, Forschungsverbund SED-Staat, Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Tourismus. Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0141-3 (mit Beiträgen von Harald Scholtz †, Michael-Sören Schuppan, Wolfgang Schönpflug, Horst-Peter Brauns, Brigitte Berendt, Gerhard Göhler, Hubertus Buchstein, Tilman Fichter, Siegward Lönnendonker, Klaus Schroeder, Gernot Wersig, Ulrich Neveling, Heiner Ganßmann und Günther Haedrich und Kristiane Klemm).
- Bd. 7: Die Altertums- und Kunstwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0427-8 (mit Beiträgen von Adolf H. Borbein, Ursula Moortgat-Correns †, Klaus Bruhn, Matthias Fritz, Erika Fischer-Lichte, Christian Pischel, Danny Gronmaier, Cilli Pogodda, David Gaertner, Tobias Haupts und Nachträgen über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften von Heinz Rieter und Gisela Simmat).
Dokumentation (ORC digitalisiert auf CD)
- mit Tilman Fichter: Freie Universität Berlin 1948–1973 – Hochschule im Umbruch.
- Teil I (1945–1949) Gegengründung wozu? Berlin 1973.
- Teil II (1949–1957) Konsolidierung um jeden Preis. Berlin 1974.
- Teil III (1958–1964) Auf dem Weg in den Dissens. Berlin 1974.
- mit Tilman Fichter und Jochen Staadt: Teil IV (1964–1967) Die Krise. Berlin 1975.
- mit Peter Jahn, Annemarie Kleinert, Jochen Staadt: Teil V (1967–1969) Gewalt und Gegengewalt. Berlin 1983.
- Teil VI (1969–1973) Die oktroyierte Reform. Berlin 1990.
Weblinks
- Literatur von und über Siegward Lönnendonker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- APO-Archiv der FU Berlin: Online-Texte zur Geschichte von SDS und APO
Einzelnachweise
- Siegward Lönnendonker. In: Traueranzeige. Der Tagesspiegel, 18. September 2022, abgerufen am 18. September 2022.
- Geschichte der Sammlung.
- Archiv „APO und soziale Bewegungen“.
- Siehe Lebenslauf von Lönnendonker beim Forschungsverbund SED-Staat.
- Die Verfasser: Der Malteser Kreis. In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2010.
- Karol Kubicki, Siegward Lönnendonker (Hrsg.): 50 Jahre Freie Universität Berlin aus der Sicht von Zeitzeugen. Berlin 2002, ISBN 3-929532-60-3.
- Anja Kühne: Größter Schwindel der Uni-Geschichte. In: Der Tagesspiegel. 12. Mai 2005. (tagesspiegel.de).
- Karol Kubicki, Siegward Lönnendonker (Hrsg.): Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin. Bd. 1, S. 160.
Personendaten | |
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NAME | Lönnendonker, Siegward |
ALTERNATIVNAMEN | Lönnendonker, Siegward Rüdiger (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe und Historiker |
GEBURTSDATUM | 18. April 1939 |
GEBURTSORT | Rheydt |
STERBEDATUM | 3. September 2022 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Siegward Rudiger Lonnendonker 18 April 1939 in Rheydt 3 September 2022 in Berlin war ein deutscher Soziologe und Experte fur die Geschichte der Ausserparlamentarischen Opposition Das ab 1963 durch Sammlung von Lonnendonker aufgebaute Archiv Ausserparlamentarische Opposition und soziale Bewegungen kurz wurde 2004 mit rund 800 laufenden Regalmetern Umfang in den Bestand des Universitatsarchivs der Freien Universitat Berlin ubernommen Bis zu seinem Tod war Lonnendonker als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Archiv tatig Siegward Lonnendonker 2016 LebenLonnendonkers Familie zog 1942 nach Bielefeld wo sein Vater Karl Lonnendonker in der Rustungsindustrie tatig war Nach schweren Bombardements wurde er mit seiner Mutter Maria und seiner Schwester Hiltrud nach Halle Westf evakuiert Im Herbst 1945 wurde er in Bielefeld eingeschult besuchte dort ab 1947 eine katholische Bekenntnisschule und anschliessend von 1949 bis 1958 das staatlich stadtische Gymnasium zu Bielefeld wo er das Abitur bestand Ab 1958 studierte er zunachst Physik und Mathematik ab 1963 dann Soziologie Politologie und Psychologie an der Freien Universitat Berlin 1963 wurde er Hilfsassistent im damaligen Institut fur politische Wissenschaft spater Zentralinstitut fur sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universitat und sammelte vorerst privat Materialien der sich entwickelnden studentischen Revolte 1963 wurde er Mitglied der Deutsch Israelischen Studiengruppe DIS Vorsitzender der FU Gruppe und arbeitete im israelischen Kibbuz Nachal Oz Seit 1962 war er im SDS 1970 absolvierte Lonnendonker das Diplom in Soziologie mit einer Arbeit uber den Berliner SDS Von 1970 bis 1977 war er Assistent am Zentralinstitut fur sozialwissenschaftliche Forschung ZI 6 ehemals Institut fur politische Wissenschaft der FU Berlin ab 1978 dort wissenschaftlicher Angestellter und zugleich Grunder und Leiter des Archivs APO und soziale Bewegungen heute APO Archiv der Freien Universitat 1987 promovierte er mit einer Arbeit zur Geschichte der Freien Universitat Berlin Er war lange Zeit Mitglied des Kuratoriums der FU Lonnendonker war Mitglied des Malteser Kreises der das Redaktionskollegium der Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universitat Berlin bildete 1998 99 veranstaltete Lonnendonker zusammen mit Karol Kubicki zum 50 jahrigen Jubilaum der FU eine Universitatsvorlesung uber deren politische Geschichte mit beteiligten Zeitzeugen Angesichts der Fulle von Darstellungen uber die Rote Kaderschmiede FU sah er selbst Ko Autor von Buchern uber die Studentenbewegung seine vorrangige Aufgabe darin mit den anderen Mitgliedern des Malteser Kreises eine bisher nicht vorhandene Dokumentation uber die wissenschaftlichen Arbeiten der Freien Universitat zu erstellen die Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universitat Berlin die 2015 mit dem siebenten Band abgeschlossen wurden Zur Humboldt Universitat wahrend der DDR Zeit ausserte sich Lonnendonker kritisch Die im Jahre 1949 erfolgte Umbenennung der alten Friedrich Wilhelms Universitat in Humboldt Universitat sei einer der grossten Etikettenschwindel in der Geschichte der deutschen Universitat gewesen Als juristische Neugrundung der Kommunisten mit dem Ziel der Umwandlung in eine Parteihochschule sowjetischen Typs habe die HU nicht mehr das Geringste mit den Vorstellungen von Humboldt zu tun gehabt Das Ergebnis waren nach Lonnendonker Unterdruckung und Verfolgung jeglicher Opposition durch Verhaftung und Verschleppung Bespitzelung und Terror bis in die Horsale Die Freie Universitat habe mit ihrer Grundung die Ideale Humboldts gerettet Nach der Auszeichnung der FU im Elitewettbewerb bilanzierten Kubicki und Lonnendonker Nur die Weiterfuhrung der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat im Humboldtschen Geiste der Freiheit von Lehre und Forschung konnte die Fortfuhrung der wissenschaftlichen Tradition mit ihren Spitzenleistungen garantieren Seit Juli 2004 war Siegward Lonnendonker aktiver Rentner PublikationenTilman P Fichter Siegward Lonnendonker Geschichte des SDS 1946 1970 Monografien Freie Universitat Berlin Grundung einer politischen Universitat Berlin Duncker amp Humblot Berlin 1988 ISBN 3 428 06490 9 Zugleich Dissertation Freie Universitat Berlin 1987 mit Tilman Fichter Kleine Geschichte des SDS Der Sozialistische Deutsche Studentenbund von 1946 bis zur Selbstauflosung Berlin 1977 ISBN 3 88022 174 X jeweils erweitert 2 Aufl Berlin 1979 3 Aufl Macht und Ohnmacht der Studenten Hamburg 1998 4 Aufl Der Sozialistische Deutsche Studentenbund von Helmut Schmidt bis Rudi Dutschke Essen 2007 mit Tilman Fichter Dutschkes Deutschland Der Sozialistische Deutsche Studentenbund die nationale Frage und die DDR Kritik von links Eine deutschlandpolitische Streitschrift mit Dokumenten von Michael Mauke bis Rudi Dutschke Mit einem Vorwort aus ostlicher Sicht von Rolf Schneider und einem Vorwort aus westlicher Sicht von Christian Semler Essen 2011 ISBN 978 3 8375 0481 1 mit Bernd Rabehl und Jochen Staadt Die antiautoritare Revolte Der Sozialistische Deutsche Studentenbund nach der Trennung von der SPD Band 1 1960 1967 Schriften des Zentralinstituts fur Sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universitat Berlin Bd 91 Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 2002 ISBN 3 531 13301 2 mit Tilman P Fichter Geschichte des SDS 1946 1970 Mit einem Vorwort von Klaus Meschkat und einem Bildteil von Klaus Mehner Aisthesis Verlag Bielefeld 2018 ISBN 978 3 8498 1259 1 zuvor vier jeweils erweiterte Auflagen teils unter dem Titel Kleine Geschichte des SDS mit Tilman P Fichter Genossen Wir haben Fehler gemacht Der Sozialistische Deutsche Studentenbund 1946 1970 Der Motor der 68er Revolte Schuren Marburg 2021 ISBN 978 3 7410 0275 5 wesentlich erweiterte Auflage Herausgeber mit Jochen Staadt 1968 Vorgeschichte und Konsequenzen Dokumentation der Ringvorlesung von Theo Pirker Siegward Lonnendonker und Jochen Staadt vom Sommersemester 1988 an der Freien Universitat Berlin In Kalaschnikow Wissenschafts und gesellschaftskritische Schrift Nr 2 97 Sondernummer Berlin 1997 Linksintellektueller Aufbruch zwischen Kulturrevolution und kultureller Zerstorung Der Sozialistische Deutsche Studentenbund SDS in der Nachkriegsgeschichte 1946 1969 Dokumentation eines Symposiums Schriften des Zentralinstituts fur Sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universitat Berlin Bd 91 Westdeutscher Verlag Opladen Wiesbaden 1998 ISBN 3 531 13099 4 mit Karol Kubicki 50 Jahre Freie Universitat Berlin aus der Sicht von Zeitzeugen Berlin 2002 ISBN 3 929532 60 3 Karol Kubicki Siegward Lonnendonker Hrsg Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universitat Berlin Bd 1 Die Freie Universitat Berlin 1948 2007 Von der Grundung bis zum Exzellenzwettbewerb Gottingen 2009 ISBN 978 3 89971 474 6 im Anhang ein Beitrag uber die linken Gruppierungen einschliesslich Kurzcharakterisierungen der K Gruppen eine Dokumentation der Storungen von Lehrveranstaltungen an der Freien Universitat in der Zeit vom WS 1969 70 bis zum WS 1970 71 sowie der Wortlaut der Erprobungsklausel der Bund Lander Vereinbarung Exzellenzwettbewerb und eine Liste der Partnerschaften und Kooperationen bis 2006 Bd 2 Die Geschichtswissenschaften an der Freien Universitat Berlin Gottingen 2009 ISBN 978 3 89971 475 3 mit Beitragen von Ernst Baltrusch Dietrich Kurze Knut Schulz Henning Kohler Wolfram Fischer und Jurgen Kocka Bd 3 Die Naturwissenschaften an der Freien Universitat Berlin Gottingen 2010 ISBN 978 3 89971 476 0 mit Beitragen von Karl Peter Grotemeyer Martin Aigner Gerhard Berendt Helmut Gabriel Eckart Matthias Helmut Baumgartel Volker Jacobshagen Jurgen Fischer Walter Franke Peter Giese Helmut Keupp Karl Lenz Michael Schaale Werner Wehry Karl Heinz Fromming Claus Schnarrenberger Ekkehard Hoxtermann und H Walter Lack Bd 4 Die Kultur und Ethno Wissenschaften an der Freien Universitat Berlin Gottingen 2011 ISBN 978 3 89971 856 0 mit Beitragen von Egon Renner Johannes Renger Rainer Voigt Detlef Foljanty Mechthild Leutner Siegfried Baske Hans Joachim Torke Heinz Ickstadt und Reinhard Liehr und einem Nachtrag uber Biochemie von Eberhard Riedel Bd 5 Religionswissenschaft Judaistik Islamwissenschaft und Neuere Philologien an der Freien Universitat Berlin Gottingen 2012 ISBN 978 3 89971 954 3 mit Beitragen von Klaus Heinrich Monika Daumenlang Anja Middelbeck Varwick Friedrich Wilhelm Marquardt Peter Schafer Klaus Herrmann Gottfried Muller Hartmut Eggert Eberhard Lammert Hans Dieter Gelfert und Michael Kaehne Bd 6 Gesellschaftswissenschaften an der Freien Universitat Berlin Erziehungswissenschaft Psychologie Hochschuldidaktik Politikwissenschaft Forschungsverbund SED Staat Kommunikationswissenschaften Soziologie und Tourismus Gottingen 2013 ISBN 978 3 8471 0141 3 mit Beitragen von Harald Scholtz Michael Soren Schuppan Wolfgang Schonpflug Horst Peter Brauns Brigitte Berendt Gerhard Gohler Hubertus Buchstein Tilman Fichter Siegward Lonnendonker Klaus Schroeder Gernot Wersig Ulrich Neveling Heiner Ganssmann und Gunther Haedrich und Kristiane Klemm Bd 7 Die Altertums und Kunstwissenschaften an der Freien Universitat Berlin Gottingen 2015 ISBN 978 3 8471 0427 8 mit Beitragen von Adolf H Borbein Ursula Moortgat Correns Klaus Bruhn Matthias Fritz Erika Fischer Lichte Christian Pischel Danny Gronmaier Cilli Pogodda David Gaertner Tobias Haupts und Nachtragen uber Rechts und Wirtschaftswissenschaften von Heinz Rieter und Gisela Simmat Dokumentation ORC digitalisiert auf CD mit Tilman Fichter Freie Universitat Berlin 1948 1973 Hochschule im Umbruch Teil I 1945 1949 Gegengrundung wozu Berlin 1973 Teil II 1949 1957 Konsolidierung um jeden Preis Berlin 1974 Teil III 1958 1964 Auf dem Weg in den Dissens Berlin 1974 mit Tilman Fichter und Jochen Staadt Teil IV 1964 1967 Die Krise Berlin 1975 mit Peter Jahn Annemarie Kleinert Jochen Staadt Teil V 1967 1969 Gewalt und Gegengewalt Berlin 1983 Teil VI 1969 1973 Die oktroyierte Reform Berlin 1990 WeblinksCommons Siegward Lonnendonker Sammlung von Bildern Literatur von und uber Siegward Lonnendonker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek APO Archiv der FU Berlin Online Texte zur Geschichte von SDS und APOEinzelnachweiseSiegward Lonnendonker In Traueranzeige Der Tagesspiegel 18 September 2022 abgerufen am 18 September 2022 Geschichte der Sammlung Archiv APO und soziale Bewegungen Siehe Lebenslauf von Lonnendonker beim Forschungsverbund SED Staat Die Verfasser Der Malteser Kreis In Der Tagesspiegel 31 Mai 2010 Karol Kubicki Siegward Lonnendonker Hrsg 50 Jahre Freie Universitat Berlin aus der Sicht von Zeitzeugen Berlin 2002 ISBN 3 929532 60 3 Anja Kuhne Grosster Schwindel der Uni Geschichte In Der Tagesspiegel 12 Mai 2005 tagesspiegel de Karol Kubicki Siegward Lonnendonker Hrsg Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte der Freien Universitat Berlin Bd 1 S 160 Normdaten Person GND 108938239 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n90000034 VIAF 267210010 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lonnendonker SiegwardALTERNATIVNAMEN Lonnendonker Siegward Rudiger vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe und HistorikerGEBURTSDATUM 18 April 1939GEBURTSORT RheydtSTERBEDATUM 3 September 2022STERBEORT Berlin