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Als Spätlatein oder Spätlateinisch (Substantivierung des Adjektivs spätlateinisch) wird jene Sprachstufe in der Entwicklung des Lateinischen bezeichnet, die ungefähr im 2. oder 3. Jahrhundert einsetzte und bis zum Ende der Antike dauerte, sprich das Latein der Spätantike. Abgegrenzt wird das Spätlateinische einerseits vom klassischen Latein der vorangehenden Epoche und andererseits vom mittelalterlichen Mittellatein. Die Übergänge zwischen den Epochen sind fließend und erstrecken sich über längere Zeiträume.

Weitere Einzelheiten

Die Zeit des Spätlateins schließt sich an diejenige der Silbernen Latinität an, die bis ins späte 2. Jahrhundert reicht (Apuleius). Gekennzeichnet ist das Spätlatein als Literatursprache zunächst durch eine Steigerung der Eigentümlichkeiten der Silbernen Latinität. Hervorstechende Tendenzen sind ein besonders üppiger Gebrauch rhetorischer Mittel und eine Ausweitung des Wortschatzes, die einerseits durch Rückgriff auf archaische Ausdrücke der Sprache von Ennius, Plautus und Terenz erfolgt, andererseits durch Neubildungen, Entlehnungen und Aufnahme umgangssprachlicher Wörter in die Schriftsprache. Auch in der spätlateinischen Syntax treten umgangssprachliche Phänomene hervor. Damit entfernt sich das Latein immer mehr von den Normen der Goldenen Latinität, die scharf zwischen Schrift- und Umgangssprache trennte.

Unterschieden wird also einerseits zwischen der Hoch- und Umgangssprache (das sogenannte Vulgärlatein), andererseits zwischen der klassischem und der spätantiken lateinischen Hochsprache. Während die erstgenannte Unterscheidung zwei zeitlich nebeneinander bestehende Sprachebenen betrifft, die sich je nach Autor und Epoche in höherem oder geringerem Maß vermischen bzw. getrennt werden (bis hin zur Diglossie), gliedert die andere nach einem chronologischen Gesichtspunkt. Gewöhnlich verwendet man die Bezeichnung „Spätlatein“ vorwiegend für das geschriebene Latein der Epoche zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert; die gesprochene Sprache dieser Zeit nennt man meist Vulgärlatein (aus lateinisch vulgaris „alltäglich“, „gewöhnlich“, „das einfache Volk betreffend“ – nicht „vulgär“ im heutigen Sinne von Vulgärsprache). Eine vulgärlateinische Umgangssprache gab es aber nicht erst in spätlateinischer Zeit, sondern schon in der Zeit des Altlateins, vor dem Beginn der klassischen Latinität. Die klassische Latinität verbannte das Umgangssprachliche aus der Schriftsprache; im Spätlatein drangen wieder mehr umgangssprachliche Elemente in die Schriftsprache ein. Daher weist das Spätlatein Übereinstimmungen mit dem Altlatein auf, von dem einige Elemente im Vulgärlatein überdauert hatten. Ein besonders markantes Beispiel dafür ist die umgangssprachliche Konstruktion der verba sentiendi et dicendi (Verben des Mitteilens, Wahrnehmens und Meinens) mit quod („dass“) statt Accusativus cum infinitivo. Sie war schon in der altlateinischen Umgangssprache üblich, im klassischen Latein galt sie aber als ungepflegt und wurde für gewöhnlich vermieden. Ab dem späten 2. Jahrhundert tauchte sie in der Literatur wieder häufiger auf, in der Spätantike nahm ihre hochsprachliche Verwendung weiter zu, im Mittelalter war sie schließlich gängig (noch häufiger aber anscheinend in Analogie durch quia, eigentlich neben "quod" ein anderes Wort für „weil“, ersetzt).

Die spätlateinische geschriebene Hochsprache wurde dem Mittelalter insbesondere von den christlichen Schriftstellern der Antike – darunter vor allem den lateinischen Kirchenvätern – vermittelt. Im Laufe der spätlateinischen Periode und dann noch stärker im Frühmittelalter traten gesprochene und geschriebene Sprache immer mehr auseinander. Das geschriebene Spätlatein als Hochsprache lebte im Mittellatein fort; aus dem gesprochenen Vulgärlatein, der Umgangssprache, entstanden die romanischen Sprachen.

Literatur

  • Karl Langosch: Lateinisches Mittelalter. Einleitung in Sprache und Literatur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1963, S. 34–40.
  • Dag Norberg: Beiträge zur spätlateinischen Syntax. Almqvist & Wiksells, Uppsala, 1944
  • Bianca Glasenapp: Der Auxiliarisierungsprozess des lateinischen Verbs habere im Spätlatein. Narr Francke Attempto, Tübingen 2024.

Weblinks

Wiktionary: Spätlatein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Spätlateinisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelbelege

  1. Duden online: Spätlatein
Epochen des Lateins
bis 240 v. Chr.
Frühlatein
240–75 v. Chr.
Altlatein
75 v. Chr. – 1. Jh.
Klassisches Latein
2./3.–6. Jh.
Spätlatein
6.–15. Jh.
Mittellatein
15.–17. Jh.
Humanistisches Latein
15. Jh. bis heute
Neulatein

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 22 Jun 2025 / 17:29

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Als Spatlatein oder Spatlateinisch Substantivierung des Adjektivs spatlateinisch wird jene Sprachstufe in der Entwicklung des Lateinischen bezeichnet die ungefahr im 2 oder 3 Jahrhundert einsetzte und bis zum Ende der Antike dauerte sprich das Latein der Spatantike Abgegrenzt wird das Spatlateinische einerseits vom klassischen Latein der vorangehenden Epoche und andererseits vom mittelalterlichen Mittellatein Die Ubergange zwischen den Epochen sind fliessend und erstrecken sich uber langere Zeitraume Weitere EinzelheitenDie Zeit des Spatlateins schliesst sich an diejenige der Silbernen Latinitat an die bis ins spate 2 Jahrhundert reicht Apuleius Gekennzeichnet ist das Spatlatein als Literatursprache zunachst durch eine Steigerung der Eigentumlichkeiten der Silbernen Latinitat Hervorstechende Tendenzen sind ein besonders uppiger Gebrauch rhetorischer Mittel und eine Ausweitung des Wortschatzes die einerseits durch Ruckgriff auf archaische Ausdrucke der Sprache von Ennius Plautus und Terenz erfolgt andererseits durch Neubildungen Entlehnungen und Aufnahme umgangssprachlicher Worter in die Schriftsprache Auch in der spatlateinischen Syntax treten umgangssprachliche Phanomene hervor Damit entfernt sich das Latein immer mehr von den Normen der Goldenen Latinitat die scharf zwischen Schrift und Umgangssprache trennte Unterschieden wird also einerseits zwischen der Hoch und Umgangssprache das sogenannte Vulgarlatein andererseits zwischen der klassischem und der spatantiken lateinischen Hochsprache Wahrend die erstgenannte Unterscheidung zwei zeitlich nebeneinander bestehende Sprachebenen betrifft die sich je nach Autor und Epoche in hoherem oder geringerem Mass vermischen bzw getrennt werden bis hin zur Diglossie gliedert die andere nach einem chronologischen Gesichtspunkt Gewohnlich verwendet man die Bezeichnung Spatlatein vorwiegend fur das geschriebene Latein der Epoche zwischen dem 3 und 6 Jahrhundert die gesprochene Sprache dieser Zeit nennt man meist Vulgarlatein aus lateinisch vulgaris alltaglich gewohnlich das einfache Volk betreffend nicht vulgar im heutigen Sinne von Vulgarsprache Eine vulgarlateinische Umgangssprache gab es aber nicht erst in spatlateinischer Zeit sondern schon in der Zeit des Altlateins vor dem Beginn der klassischen Latinitat Die klassische Latinitat verbannte das Umgangssprachliche aus der Schriftsprache im Spatlatein drangen wieder mehr umgangssprachliche Elemente in die Schriftsprache ein Daher weist das Spatlatein Ubereinstimmungen mit dem Altlatein auf von dem einige Elemente im Vulgarlatein uberdauert hatten Ein besonders markantes Beispiel dafur ist die umgangssprachliche Konstruktion der verba sentiendi et dicendi Verben des Mitteilens Wahrnehmens und Meinens mit quod dass statt Accusativus cum infinitivo Sie war schon in der altlateinischen Umgangssprache ublich im klassischen Latein galt sie aber als ungepflegt und wurde fur gewohnlich vermieden Ab dem spaten 2 Jahrhundert tauchte sie in der Literatur wieder haufiger auf in der Spatantike nahm ihre hochsprachliche Verwendung weiter zu im Mittelalter war sie schliesslich gangig noch haufiger aber anscheinend in Analogie durch quia eigentlich neben quod ein anderes Wort fur weil ersetzt Die spatlateinische geschriebene Hochsprache wurde dem Mittelalter insbesondere von den christlichen Schriftstellern der Antike darunter vor allem den lateinischen Kirchenvatern vermittelt Im Laufe der spatlateinischen Periode und dann noch starker im Fruhmittelalter traten gesprochene und geschriebene Sprache immer mehr auseinander Das geschriebene Spatlatein als Hochsprache lebte im Mittellatein fort aus dem gesprochenen Vulgarlatein der Umgangssprache entstanden die romanischen Sprachen LiteraturKarl Langosch Lateinisches Mittelalter Einleitung in Sprache und Literatur Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 S 34 40 Dag Norberg Beitrage zur spatlateinischen Syntax Almqvist amp Wiksells Uppsala 1944 Bianca Glasenapp Der Auxiliarisierungsprozess des lateinischen Verbs habere im Spatlatein Narr Francke Attempto Tubingen 2024 WeblinksWiktionary Spatlatein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Spatlateinisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelbelegeDuden online SpatlateinEpochen des Lateins bis 240 v Chr Fruhlatein 240 75 v Chr Altlatein 75 v Chr 1 Jh Klassisches Latein 2 3 6 Jh Spatlatein 6 15 Jh Mittellatein 15 17 Jh Humanistisches Latein 15 Jh bis heute Neulatein

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