Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Steuerüberwälzung oder Überwälzung ist in der Finanzwissenschaft und in der Wirtschaft eine Form der Steuerabwehr durch

Steuerüberwälzung

  • Startseite
  • Steuerüberwälzung
Steuerüberwälzung
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Steuerüberwälzung (oder Überwälzung) ist in der Finanzwissenschaft und in der Wirtschaft eine Form der Steuerabwehr durch die erlaubte Verlagerung der Steuerlasten von einem Wirtschaftssubjekt auf ein anderes. Von Preisüberwälzung wird bei Unternehmen gesprochen, wenn bestimmte Kostenarten gestiegen sind (etwa Lohnkosten) und diese Steigerung unter Beibehaltung der Gewinnspanne auf die Marktpreise übertragen wird.

Im Steuerrecht gibt es den Steuerpflichtigen, der als Steuerschuldner die Steuern an das Finanzamt abzuführen hat (§ 33 Abs. 1 AO). Die „Steuer abführen“ bedeutet, dass der Steuerpflichtige als Zahlungspflichtiger die so genannte Zahllast trägt, also seine Steuerschuld durch Zahlung erfüllen muss (Steuerzahler). Von dieser Zahlung der Steuer ist die Steuertragung und von der Zahllast die Traglast des Steuerdestinatars zu unterscheiden. So wird beispielsweise die Umsatzsteuer (oder Mehrwertsteuer) von den Unternehmen aus dem vereinnahmten Kaufpreis bezahlt (Steuerzahlung und Zahllast liegen bei den Unternehmen), doch ist die Umsatzsteuer ein Bestandteil des Kaufpreises (Bruttopreis), der vom Verbraucher gezahlt wird. Deshalb liegen die Steuertragung und die Traglast beim Verbraucher. In dieser Unterscheidung zwischen der Steuerzahlung/Steuertragung bzw. Zahllast/Traglast liegt die Überwälzung, weil Steuertragung und Traglast von den Unternehmen auf die Verbraucher verlagert werden. Steuerüberwälzung findet mithin statt durch die Verlagerung der Steuerlast vom Steuerzahler auf den Steuerträger.

Bereits im Jahre 1882 brachte der Nationalökonom Josef Kaizl das erste grundlegende Werk über die Steuerüberwälzung heraus. Am Beispiel des Bieres erläuterte er die Unterschiede: Der Bierbrauer, der die Biersteuer entrichten muss, ist Steuerzahler, der Konsument soll die Steuerlast tragen und Steuerträger sein. Durch Zahlung der Biersteuer belastet der Bierbrauer zunächst seine Liquidität; da er die Biersteuer aber durch seine Preiskalkulation in den Bierpreis einbezieht, erhält er die Liquiditätsbelastung über die Umsatzerlöse zurück. Durch die – um die Biersteuer – erhöhten Umsatzerlöse ist letztlich der Konsument der Steuerträger. Dieser Vorgang der Steuerüberwälzung sorgt dafür, dass die Steuerlast beim Verbraucher bleibt und dieser in Höhe der Steuerlast weniger Konsumausgaben tätigen kann (Zwangssparen).

Direkte und indirekte Steuern

Direkte Steuern sind dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Gesetzeszweck der Steuerzahler gleichzeitig auch Steuerträger sein soll (beispielsweise Einkommen-, Körperschaft- oder Abgeltungsteuer). Direkte Steuern sollen nach dem Willen des Gesetzgebers vom Steuerschuldner auch wirtschaftlich getragen werden; sie sind „Tragsteuern“.Indirekte Steuern sind dagegen vom Gesetz darauf angelegt, dass der rechtlich Zahlungspflichtige die Steuer wirtschaftlich nicht tragen, sondern sie im Preis berücksichtigen soll und damit die Steuerlast wirtschaftlich auf den Verbraucher abwälzt. Dazu gehören die Umsatzsteuer und alle Verbrauchsteuern. Die Rechtsprechung versteht die Überwälzbarkeit als Wesensmerkmal aller Verbrauchsteuern. Für die Einordnung der Steuerarten ist es ohne Belang, wer die Steuer tatsächlich trägt, sondern wer sie nach dem Gesetzeszweck tragen soll. Es kommt bei der Unterscheidung auch nicht darauf an, ob die Überwälzung gelingt.

Makroökonomie

Ob und inwieweit eine Steuerüberwälzung gelingt, hängt von der Preiselastizität der Güter und Dienstleistungen ab. Je unelastischer der Preis ist, umso eher kann eine Überwälzung in die Preise stattfinden. Eine Steuerüberwälzung gelingt vollständig, wenn eine vollkommen unelastische Nachfrageelastizität (die Güternachfrage ist vom Marktpreis unabhängig) vorhanden ist. Die Finanzwissenschaft hat inzwischen nachgewiesen, dass auch direkte Steuern überwälzt werden (können), während die Überwälzung der indirekten Steuern nicht immer gelingt. Die Überwälzbarkeit direkter Steuern ist sogar gesetzlich vorgesehen, nämlich etwa die Überwälzung der Grundsteuer auf den Mieter (§ 2 Nr. 1 BetrKV in Verbindung mit § 556 Abs. 1 BGB). Das seit Januar 1968 geltende Umsatzsteuerrecht führt zu einer völligen Überwälzung der indirekten Steuern auf den Verbraucher, weil für die Unternehmen in der Absatzkette die Umsatzsteuer wegen des Vorsteuerabzugs den Charakter eines durchlaufenden Postens hat.

Die Finanzierungsfunktion der Steuern wird sowohl durch direkte als auch durch indirekte Steuern erfüllt, weil sie als Staatseinnahmen zur Finanzierung der Staatsausgaben dienen. Eine allokative Lenkungsfunktion kommt eher bei den indirekten Steuern vor, weil sie etwa als Alkoholsteuern oder Tabaksteuern den Konsum dieser Güter gesundheitspolitisch beeinflussen oder als Mineralölsteuern umweltpolitische Bedeutung besitzen.

Wirtschaftliche Aspekte

Unter Überwälzung wird heute in der Wirtschaft nicht nur die Verlagerung von Steuerlasten verstanden, sondern auch die Übertragung von Kostenarten (Personalkosten, Materialkosten) von Unternehmen auf Kunden, obwohl das sie übertragende Unternehmen Kosten- oder Lastenträger bleiben müsste. Steigen beispielsweise die Lohnkosten stärker als die Arbeitsproduktivität, können die betroffenen Unternehmen versuchen, diese Kostensteigerung durch Preiserhöhung an die Käufer weiterzugeben (zu überwälzen; Lohn-Preis-Spirale). Das gelingt, wenn auch andere Unternehmen (Konkurrenten) sich gleichförmig verhalten, es kommt zum Anstieg der Produktpreise und damit zur Lohnkosteninflation (englisch wage push inflation). Gelingt dies nicht (etwa weil die Konkurrenten die Preise nicht erhöhen oder bei schlechtem Auftragseingang), sinkt die Gewinnmarge der Unternehmen. Eine Steuerüberwälzung gelingt mikroökonomisch vollständig, wenn eine vollkommen unelastische Nachfrageelastizität (die Güternachfrage ist vom Marktpreis unabhängig) vorhanden ist.

Wird auf dem Geldmarkt der Leitzins von der Zentralbank verändert, so werden die Geschäftsbanken diese Veränderung in ihren Soll- und Habenzinsen an den Nichtbankensektor weitergeben. Dabei ist empirisch nachgewiesen, dass die Anpassung der Sollzinsen bei Zinserhöhungen schneller geschieht als bei den Habenzinsen und umgekehrt.

Bestimmte Unternehmensrisiken können im Rahmen der Risikoüberwälzung auf dritte Risikoträger übertragen werden.

Abgrenzungen

Die Finanzwissenschaft unterscheidet die Überwälzung (englisch shifting) von der Auflage (englisch impact) und der Steuerinzidenz (englisch incidence). Aufgelegt oder auferlegt wird die Steuer dem Steuerschuldner, denn bei ihm wird sie formal erhoben, obwohl er sie im Ergebnis wirtschaftlich jedoch nicht tragen soll. Ferner wird zwischen Vor- oder Fortwälzung und Rückwälzung unterschieden. Vorwälzung ist die Weitergabe der Steuer vom Verkäufer auf den Verbraucher mittels Preiserhöhung (die eigentliche Überwälzung), also wenn ein Unternehmer im Anschluss an eine Steuererhöhung seine Verkaufspreise heraufsetzt; gleicht dagegen der Steuerschuldner die Steuerlast durch Senkung seiner Einkaufspreise aus, liegt eine Rückwälzung vor. Von Querwälzung wird gesprochen, wenn ein Unternehmen in Reaktion auf die Erhöhung einer speziellen Gütersteuer nicht den Preis des besteuerten Produkts heraufsetzt, sondern den eines anderen Produkts.

Literatur

  • Hermann Großmann, Die Steuerüberwälzung als Problem der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 1939, S. 14 ff.

Einzelnachweise

  1. Walter Müller, Umsatzsteuerreform, 1963, S. 25
  2. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Gabler Wirtschafts Lexikon, Band 6, 1984, Sp. 1683 f.
  3. Josef Kaizl, Die Lehre von der Überwälzung der Steuern, 1882, S. 76 f.
  4. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Finanzwissenschaft, 2013, S. 36
  5. BVerfGE 31, 8, 20
  6. BVerfGE 14, 76, 96
  7. Sarah A. König, Typusprägende Merkmale der Verbrauch- und Aufwandsteuern, 2016, S. 19
  8. Rainer Wernsmann, Verhaltenslenkung in einem rationalen Steuersystem, 2005, S. 57
  9. BVerfGE 14, 76, 96
  10. Alfred Kyrer/Walter Penker, Volkswirtschaftslehre: Grundzüge der Wirtschaftstheorie und -politik, 2000, S. 71
  11. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Finanzwissenschaft, 2013, S. 109
  12. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Finanzwissenschaft, 2013, S. 201
  13. Dieter Cansier/Stefan Bayer, Einführung in die Finanzwissenschaft, 2003, S. 20
  14. Jürgen Pätzold/Daniel Baade, Stabilisierungspolitik, 2012, S. 75
  15. Alfred Kyrer/Walter Penker, Volkswirtschaftslehre: Grundzüge der Wirtschaftstheorie und -politik, 2000, S. 71
  16. Hartmut Sangmeister/Alexa Schönstedt, Volkswirtschaft verstehen lernen, 2011, S. 238 f.
  17. Karl Friedrich Hagenmüller/Joachim Süchting (Hrsg.), Der Bankbetrieb zwischen Theorie und Praxis, 1977, S. 39
  18. Edwin Robert Anderson Seligman, Die Lehre von der Steuerüberwälzung und den Steuerwirkungen, 1927, S. 1 f.
  19. Sarah A. König, Typusprägende Merkmale der Verbrauch- und Aufwandsteuern, 2016, S. 16
  20. Edwin Robert Anderson Seligman, Die Lehre von der Steuerüberwälzung und den Steuerwirkungen, 1927, S. 3
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4057470-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 04 Jul 2025 / 11:01

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Steuerüberwälzung, Was ist Steuerüberwälzung? Was bedeutet Steuerüberwälzung?

Steueruberwalzung oder Uberwalzung ist in der Finanzwissenschaft und in der Wirtschaft eine Form der Steuerabwehr durch die erlaubte Verlagerung der Steuerlasten von einem Wirtschaftssubjekt auf ein anderes Von Preisuberwalzung wird bei Unternehmen gesprochen wenn bestimmte Kostenarten gestiegen sind etwa Lohnkosten und diese Steigerung unter Beibehaltung der Gewinnspanne auf die Marktpreise ubertragen wird Im Steuerrecht gibt es den Steuerpflichtigen der als Steuerschuldner die Steuern an das Finanzamt abzufuhren hat 33 Abs 1 AO Die Steuer abfuhren bedeutet dass der Steuerpflichtige als Zahlungspflichtiger die so genannte Zahllast tragt also seine Steuerschuld durch Zahlung erfullen muss Steuerzahler Von dieser Zahlung der Steuer ist die Steuertragung und von der Zahllast die Traglast des Steuerdestinatars zu unterscheiden So wird beispielsweise die Umsatzsteuer oder Mehrwertsteuer von den Unternehmen aus dem vereinnahmten Kaufpreis bezahlt Steuerzahlung und Zahllast liegen bei den Unternehmen doch ist die Umsatzsteuer ein Bestandteil des Kaufpreises Bruttopreis der vom Verbraucher gezahlt wird Deshalb liegen die Steuertragung und die Traglast beim Verbraucher In dieser Unterscheidung zwischen der Steuerzahlung Steuertragung bzw Zahllast Traglast liegt die Uberwalzung weil Steuertragung und Traglast von den Unternehmen auf die Verbraucher verlagert werden Steueruberwalzung findet mithin statt durch die Verlagerung der Steuerlast vom Steuerzahler auf den Steuertrager Bereits im Jahre 1882 brachte der Nationalokonom Josef Kaizl das erste grundlegende Werk uber die Steueruberwalzung heraus Am Beispiel des Bieres erlauterte er die Unterschiede Der Bierbrauer der die Biersteuer entrichten muss ist Steuerzahler der Konsument soll die Steuerlast tragen und Steuertrager sein Durch Zahlung der Biersteuer belastet der Bierbrauer zunachst seine Liquiditat da er die Biersteuer aber durch seine Preiskalkulation in den Bierpreis einbezieht erhalt er die Liquiditatsbelastung uber die Umsatzerlose zuruck Durch die um die Biersteuer erhohten Umsatzerlose ist letztlich der Konsument der Steuertrager Dieser Vorgang der Steueruberwalzung sorgt dafur dass die Steuerlast beim Verbraucher bleibt und dieser in Hohe der Steuerlast weniger Konsumausgaben tatigen kann Zwangssparen Direkte und indirekte SteuernDirekte Steuern sind dadurch gekennzeichnet dass nach dem Gesetzeszweck der Steuerzahler gleichzeitig auch Steuertrager sein soll beispielsweise Einkommen Korperschaft oder Abgeltungsteuer Direkte Steuern sollen nach dem Willen des Gesetzgebers vom Steuerschuldner auch wirtschaftlich getragen werden sie sind Tragsteuern Indirekte Steuern sind dagegen vom Gesetz darauf angelegt dass der rechtlich Zahlungspflichtige die Steuer wirtschaftlich nicht tragen sondern sie im Preis berucksichtigen soll und damit die Steuerlast wirtschaftlich auf den Verbraucher abwalzt Dazu gehoren die Umsatzsteuer und alle Verbrauchsteuern Die Rechtsprechung versteht die Uberwalzbarkeit als Wesensmerkmal aller Verbrauchsteuern Fur die Einordnung der Steuerarten ist es ohne Belang wer die Steuer tatsachlich tragt sondern wer sie nach dem Gesetzeszweck tragen soll Es kommt bei der Unterscheidung auch nicht darauf an ob die Uberwalzung gelingt MakrookonomieOb und inwieweit eine Steueruberwalzung gelingt hangt von der Preiselastizitat der Guter und Dienstleistungen ab Je unelastischer der Preis ist umso eher kann eine Uberwalzung in die Preise stattfinden Eine Steueruberwalzung gelingt vollstandig wenn eine vollkommen unelastische Nachfrageelastizitat die Guternachfrage ist vom Marktpreis unabhangig vorhanden ist Die Finanzwissenschaft hat inzwischen nachgewiesen dass auch direkte Steuern uberwalzt werden konnen wahrend die Uberwalzung der indirekten Steuern nicht immer gelingt Die Uberwalzbarkeit direkter Steuern ist sogar gesetzlich vorgesehen namlich etwa die Uberwalzung der Grundsteuer auf den Mieter 2 Nr 1 BetrKV in Verbindung mit 556 Abs 1 BGB Das seit Januar 1968 geltende Umsatzsteuerrecht fuhrt zu einer volligen Uberwalzung der indirekten Steuern auf den Verbraucher weil fur die Unternehmen in der Absatzkette die Umsatzsteuer wegen des Vorsteuerabzugs den Charakter eines durchlaufenden Postens hat Die Finanzierungsfunktion der Steuern wird sowohl durch direkte als auch durch indirekte Steuern erfullt weil sie als Staatseinnahmen zur Finanzierung der Staatsausgaben dienen Eine allokative Lenkungsfunktion kommt eher bei den indirekten Steuern vor weil sie etwa als Alkoholsteuern oder Tabaksteuern den Konsum dieser Guter gesundheitspolitisch beeinflussen oder als Mineralolsteuern umweltpolitische Bedeutung besitzen Wirtschaftliche AspekteUnter Uberwalzung wird heute in der Wirtschaft nicht nur die Verlagerung von Steuerlasten verstanden sondern auch die Ubertragung von Kostenarten Personalkosten Materialkosten von Unternehmen auf Kunden obwohl das sie ubertragende Unternehmen Kosten oder Lastentrager bleiben musste Steigen beispielsweise die Lohnkosten starker als die Arbeitsproduktivitat konnen die betroffenen Unternehmen versuchen diese Kostensteigerung durch Preiserhohung an die Kaufer weiterzugeben zu uberwalzen Lohn Preis Spirale Das gelingt wenn auch andere Unternehmen Konkurrenten sich gleichformig verhalten es kommt zum Anstieg der Produktpreise und damit zur Lohnkosteninflation englisch wage push inflation Gelingt dies nicht etwa weil die Konkurrenten die Preise nicht erhohen oder bei schlechtem Auftragseingang sinkt die Gewinnmarge der Unternehmen Eine Steueruberwalzung gelingt mikrookonomisch vollstandig wenn eine vollkommen unelastische Nachfrageelastizitat die Guternachfrage ist vom Marktpreis unabhangig vorhanden ist Wird auf dem Geldmarkt der Leitzins von der Zentralbank verandert so werden die Geschaftsbanken diese Veranderung in ihren Soll und Habenzinsen an den Nichtbankensektor weitergeben Dabei ist empirisch nachgewiesen dass die Anpassung der Sollzinsen bei Zinserhohungen schneller geschieht als bei den Habenzinsen und umgekehrt Bestimmte Unternehmensrisiken konnen im Rahmen der Risikouberwalzung auf dritte Risikotrager ubertragen werden AbgrenzungenDie Finanzwissenschaft unterscheidet die Uberwalzung englisch shifting von der Auflage englisch impact und der Steuerinzidenz englisch incidence Aufgelegt oder auferlegt wird die Steuer dem Steuerschuldner denn bei ihm wird sie formal erhoben obwohl er sie im Ergebnis wirtschaftlich jedoch nicht tragen soll Ferner wird zwischen Vor oder Fortwalzung und Ruckwalzung unterschieden Vorwalzung ist die Weitergabe der Steuer vom Verkaufer auf den Verbraucher mittels Preiserhohung die eigentliche Uberwalzung also wenn ein Unternehmer im Anschluss an eine Steuererhohung seine Verkaufspreise heraufsetzt gleicht dagegen der Steuerschuldner die Steuerlast durch Senkung seiner Einkaufspreise aus liegt eine Ruckwalzung vor Von Querwalzung wird gesprochen wenn ein Unternehmen in Reaktion auf die Erhohung einer speziellen Gutersteuer nicht den Preis des besteuerten Produkts heraufsetzt sondern den eines anderen Produkts LiteraturHermann Grossmann Die Steueruberwalzung als Problem der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre in Zeitschrift fur Betriebswirtschaft 1939 S 14 ff EinzelnachweiseWalter Muller Umsatzsteuerreform 1963 S 25 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr Th Gabler Gabler Wirtschafts Lexikon Band 6 1984 Sp 1683 f Josef Kaizl Die Lehre von der Uberwalzung der Steuern 1882 S 76 f Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Finanzwissenschaft 2013 S 36 BVerfGE 31 8 20 BVerfGE 14 76 96 Sarah A Konig Typuspragende Merkmale der Verbrauch und Aufwandsteuern 2016 S 19 Rainer Wernsmann Verhaltenslenkung in einem rationalen Steuersystem 2005 S 57 BVerfGE 14 76 96 Alfred Kyrer Walter Penker Volkswirtschaftslehre Grundzuge der Wirtschaftstheorie und politik 2000 S 71 Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Finanzwissenschaft 2013 S 109 Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Finanzwissenschaft 2013 S 201 Dieter Cansier Stefan Bayer Einfuhrung in die Finanzwissenschaft 2003 S 20 Jurgen Patzold Daniel Baade Stabilisierungspolitik 2012 S 75 Alfred Kyrer Walter Penker Volkswirtschaftslehre Grundzuge der Wirtschaftstheorie und politik 2000 S 71 Hartmut Sangmeister Alexa Schonstedt Volkswirtschaft verstehen lernen 2011 S 238 f Karl Friedrich Hagenmuller Joachim Suchting Hrsg Der Bankbetrieb zwischen Theorie und Praxis 1977 S 39 Edwin Robert Anderson Seligman Die Lehre von der Steueruberwalzung und den Steuerwirkungen 1927 S 1 f Sarah A Konig Typuspragende Merkmale der Verbrauch und Aufwandsteuern 2016 S 16 Edwin Robert Anderson Seligman Die Lehre von der Steueruberwalzung und den Steuerwirkungen 1927 S 3Normdaten Sachbegriff GND 4057470 2 GND Explorer lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten

Neueste Artikel
  • Juni 24, 2025

    Mädchengymnasium

  • Juni 23, 2025

    Mädchen

  • Juni 23, 2025

    Müßiggang

  • Juli 05, 2025

    Müttersterblichkeit

  • Juni 24, 2025

    Müsingen

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.