Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Stadtbau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu einem Unternehmen siehe Stadtbau Würzburg Siehe auch Urbanität Der

Städtebau

  • Startseite
  • Städtebau
Städtebau
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Stadtbau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zu einem Unternehmen siehe Stadtbau Würzburg. Siehe auch Urbanität.

Der Städtebau befasst sich mit der Gestaltung von Gebäudegruppen, Siedlungen, Stadtteilen und insbesondere mit öffentlichen Räumen. Städtebau kann als Bezeichnung für die sichtbaren und gestalterischen Aspekte der Stadtplanung verstanden werden. Nach einem erweiterten Verständnis umfasst der Begriff des Städtebaues die „Gesamtheit der planenden, ordnenden und baulichen Maßnahmen zur räumlichen Gestaltung in Stadt und Land, die darauf gerichtet sind, in Durchsetzung gesellschaftspolitischer Ziele die Voraussetzungen für das Zusammenleben der Menschen in einer ihnen gemäßen Umwelt zu schaffen“.

Aufgaben

Zum Bau einer Stadt gehören unter anderem folgende Aspekte, die der „Städtebauer“ beachten muss:

  • die geeignete Lage einer Stadt (im Territorium, an Flüssen, zu Grenzen, zu Nachbarstädten)
  • die Einordnung in die Topografie
  • die Beschaffenheit und Verfügbarkeit des Bodens
  • die grundlegende Form der Besiedlung, d. h. die Form und Anordnung der Straßen, Baufelder (die Stadtmorphologie)
  • die Gliederung der Stadt in Baubereiche, freizuhaltende Zonen (Parks, Grünflächen, Luftschneisen, Friedhöfen, Sportflächen)
  • die dreidimensionale Gestalt der Stadt (offene/geschlossene Bebauung, Höhenstaffelung, Blickpunkte, Stadtsilhouette, städtebauliche Raumbildung durch Straßen und Plätze)
  • Hierarchie der Räume (Platzsysteme oder ein Hauptplatz)
  • Zahl und Hierarchie der innerstädtischen Zentren (Hauptzentrum, Nebenzentren, Stadtteilzentren, Nahversorgungszentren)
  • städtische Infrastruktur wie: die Versorgungsmöglichkeiten mit Wasser, Heizmaterial, der Schutz gegen Wind, Überhitzung, die Entsorgung von Abwasser, Abfällen.
  • Modell einer Stadt. Betrachtung von Bebauung und öffentlichem Raum
  • Plan des römischen Trier (Augusta Treverorum) mit regelmäßigem Straßenraster und öffentlichen Gebäuden
  • Karlsruher Stadtansicht, Kupferstich von Heinrich Schwarz 1721
  • Modell der Sportstadt in Dubai. Ein Stadtviertel wird vollständig neu errichtet

Entsprechend den oben angeführten Begriffsunterschieden haben sich auch unterschiedliche Studienrichtungen an den Hochschulen entwickelt. Es gibt die Studiengänge Stadtplanung, Stadt- und Regionalplanung, Urban Design, Urbanistik und Raumplanung als eigenständige Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Städtebau und Stadtplanung im Rahmen des Architekturstudiums. Seit 1964 bot die öffentliche Verwaltung daran anschließend zunächst nur für angehende Beamte ein Referendariat an. Dieses Referendariat wird heutzutage auch als Führungsqualifikation für den Nachwuchs in der freien Wirtschaft angeboten.

Für den niederländischen Architekten und Stadtplaner Kees Christiaanse nimmt der Städtebau eine koordinierende Mittlerposition zwischen Architektur und Raumplanung ein. Er habe sich aus der Landschaftsarchitektur – und in Holland auch aus dem Wasserbau – entwickelt und eine neue Existenz für sich formuliert.

Geschichtliche Entwicklung

→ Hauptartikel: Stadtbaugeschichte

Städtebau gibt es, seit es planende Vorgänge zur Errichtung von Städten gibt. Die ältesten bekannten Städte waren nach regelmäßigen Anordnungen angelegt. Dies deshalb, weil nur durch sorgfältige Planung eine räumlich enge Zuordnung der einzelnen Teilbereiche bei zugleich geringem Bodenverbrauch möglich war. Dies war wiederum nötig, um keine zu großen Anlagen der Stadtbefestigung zu erhalten. Zu den ältesten geplanten Städten gehören Städte in China, Indien, Mesopotamien, Ägypten, die teilweise bis über 5000 Jahre alt sind.

Im damaligen Herrschaftsbereich des Römischen Reichs wurden von etwa 100 vor Chr. bis etwa 400 nach Chr. (Spätzeit der Republik und Römischen Kaiserzeit) zahlreiche neue Städte in Europa errichtet. Die orientalische Stadt des Mittelalters mit ihren labyrinthisch anmutenden Strukturen entwickelte sich vielfach auf der Basis einer regelmäßig angelegten antiken Planstadt, bei der, abgegrenzt durch alte Hauptarterien (Cardo, Decumanus) ethnisch bestimmte Stadtviertel entstanden und öffentliche Gebäude funktionsmäßig überflüssig wurden (z. B. Umnutzung von Theatern zu Festungen) und Nebengassen geschlossen wurden. Im europäischen Mittelalter kam es zu Stadtgründungen unter anderem durch die Karolinger, Zähringer und Heinrich den Löwen sowie zur planvollen Urbanisierung während der Deutschen Ostsiedlung durch Fürsten, Kaufleute und den Deutschen Ritterorden, die Lokatoren als Anwerber durch die Lande schickten.

In der Zeit der Renaissance und des Barock entstanden neue Städte als Fürstenresidenzen (Mannheim, Karlsruhe) und zur Entwicklung fürstlicher Territorien (z. B. Manufakturstädte zur Porzellanherstellung, Bergbaustädte, Verwaltungsstädte).

Im 19. Jahrhundert lag der Schwerpunkt bei den Stadterweiterungen; diese wurden notwendig durch die Industrialisierung, durch die Land-Stadtwanderung, durch den Eisenbahnbau (verbunden mit der Entwicklung der großräumigen Arbeitsteilung) und durch das starke Bevölkerungswachstum in großen Teilen Europas (z. B. in Deutschland). Bezeichnenderweise hieß das erste deutsche Städtebaubuch von Reinhard Baumeister 1876 deshalb auch Stadt-Erweiterungen. Ab 1902 hielt Cornelius Gurlitt als einer der ersten an einer Technischen Hochschule – nämlich an der TH Dresden – Vorlesungen zum Städtebau.

Im 20. Jahrhundert war zu Anfang die Gartenstadt ein wichtiges Thema. Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen. Die städtebaulichen Konzeptionen der Charta von Athen, die auf eine grundlegende Umgestaltung der existierenden Stadtstrukturen zugunsten einer funktional differenzierten Entflechtung zielten, blieben, da sie einen Flächenabriss im Sinne von Le Corbusiers Plan Voisin voraussetzten, für die Stadtzentren im Wesentlichen Utopie. Nach dem Vorbild der britischen New Towns um London entstand allerdings die französische Konzeption der Ville nouvelle. In der Planung des neuen Frankfurt vollzog Ernst May planerisch den Übergang von dem geschlossenen Blockbau in den offenen Zeilenbau. Neue Städte für die Industrieproduktion entstanden unter anderem in Deutschland, z. B. Salzgitter und Wolfsburg, in der früheren DDR Eisenhüttenstadt und neue Industriestädte in der früheren Sowjetunion. Zahlreiche Feuerstürme, von Bombern der Royal Air Force während des Zweiten Weltkriegs planvoll bei Luftangriffen auf deutsche Städte verursacht (z. B. 1943 in Hamburg und Dresdner Feuersturm) bestätigten Städteplaner und Militärs in ihrer Erkenntnis, dass man zur Vermeidung von Feuersbrünsten genug Grünflächen um Häuserzeilen oder Hochhäuser herum haben sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Deutschland Großsiedlungen. Mit dem Instrument der Trabantenstadt wurde versucht, fehlenden Wohnraum außerhalb der traditionellen Städte zu konzentrieren. 1959 erschien das Buch Die autogerechte Stadt – Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos; das Konzept wurde beim Wiederaufbau vieler westdeutscher Städte realisiert, beispielsweise in Hannover, Köln und Kassel, aber auch in kleineren Städten wie Minden. Dabei wurde auch manches abgerissen (siehe auch Stadtsanierung) und städtische Strukturen zerschnitten.

Siehe auch

Portal: Planung – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Planung
  • Stadtbild
  • Stadtumbau
  • Stadtbaukunst
  • Stadtgeographie
  • Stadterneuerung
  • Stadtentwicklung

Literatur

  • Gerd Albers: Entwicklungslinien im Städtebau. Ideen, Thesen, Aussagen 1875–1945. In: Bauwelt Fundamente Nr. 46, Düsseldorf 1975.
  • Gerd Albers: Stadtplanung. Eine praxisorientierte Einführung. Darmstadt 1992.
  • Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Grundriß der Stadtplanung. Vincentz, Hannover 1983.
  • Frank Betker: Ökologische Stadterneuerung. Ein neues Leitbild der Stadtentwicklung. Aachen 1992.
  • Frank Betker: Einsicht in die Notwendigkeit. Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994). Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08734-6.
  • Gerhard Curdes: Vorlesungen zum Städtebau: Perioden, Leitbilder und Projekte des Städtebaues vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Institut für Städtebau und Landesplanung, Aachen 1993.
  • Gerhard Curdes: Stadtstrukturelles Entwerfen. Kohlhammer, Stuttgart 1995.
  • Gerhard Curdes: Stadtstruktur und Stadtgestaltung. Kohlhammer, Stuttgart 1993.
  • Gerhard Curdes: Architektur und Städtebau. 130 Jahre Lehre und Forschung an der RWTH Aachen. Band 1: 1870–1945. Band 2: 1945-2000. Band 3: Rückblicke, Biographien, Daten. Abbildungen, ISBN 978-3-943164-50-3.
  • Jörn Düwel, Niels Gutschow: Städtebau in Deutschland im 20. Jahrhundert. Ideen – Projekte – Akteure. Stuttgart u. a. 2001.
  • Jörn Düwel, Niels Gutschow: Ordnung und Gestalt. Geschichte und Theorie des Städtebaus in Deutschland 1922 bis 1975. Berlin 2019, ISBN 978-3-86922-490-9.
  • Ernst Egli: Geschichte des Städtebaus. 3 Bände. Rentsch, Erlenbach (und Zürich) 1959–1967.
  • Katia Frey, Eliana Perotti (Hrsg.): Frauen blicken auf die Stadt. Architektinnen, Planerinnen, Reformerinnen. Reimer, Berlin 2018, ISBN 978-3-496-01567-3.
  • Kark Gruber: Die Gestalt der deutschen Stadt. Callwey, München 1976, ISBN 3-7667-0377-3.
  • Matthias Hardinghaus: Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt. Peter Lang, Frankfurt am Main 2004.
  • Jürgen Hotzan: dtv-Atlas zur Stadt: von der ersten Gründung bis zur modernen Stadtplanung. Dt. Taschenbuch-Verlag, München 1994, ISBN 3-423-03231-6.
  • Klaus Humpert: Einführung in den Städtebau. Kohlhammer, 1997, ISBN 3-17-013060-9.
  • Rob Krier: Stadtraum in Theorie und Praxis. Karl Krämer Verlag Stuttgart, 1975, ISBN 3-7828 1427-4
  • Spiro Kostof: Die Anatomie der Stadt: Geschichte städtischer Strukturen. Campus, Frankfurt am Main / New York 1993.
  • Spiro Kostof: Das Gesicht der Stadt: Geschichte städtischer Vielfalt. Campus, Frankfurt am Main / New York 1992.
  • Ronald Kunze, Detlef Kurth: Städtebau und Stadtplanung. Über ein spannungsreiches Verhältnis. In: Planerin. 6/2010, S. 3–4.
  • Vittorio Magnago Lampugnani: Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts. Hatje Cantz Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 978-3-7757-0144-0.
  • Vittorio Magnago Lampugnani, Markus Tubbesing, Harald R. Stühlinger: Atlas zum Städtebau. München 2018, ISBN 978-3-7774-2966-3.
  • Vittorio Magnago Lampugnani, Katrin Albrecht, Helene Bihlmaier, Lukas Zurfluh (Hrsg.): Manuale zum Städtebau. Die Systematisierung des Wissens von der Stadt 1870–1950. Berlin 2017, ISBN 978-3-86922-539-5.
  • Vittorio Magnago Lampugnani, Katia Frey und Eliana Perotti (Hrsg.): Anthologie zum Städtebau Band I. Von der Stadt der Aufklärung zur Metropole des industriellen Zeitalters. 2 Teilbände. Gebrüder Mann, Berlin 2008, ISBN 978-3-7861-2522-8.
  • Vittorio Magnago Lampugnani, Katia Frey und Eliana Perotti (Hrsg.): Anthologie zum Städtebau Band II. Das Phänomen Großstadt und die Entstehung der Stadt der Moderne. Quellentexte in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch. Gebrüder Mann, Berlin 2014, ISBN 978-3-7861-2523-5.
  • Vittorio Magnago Lampugnani, Katia Frey und Eliana Perotti (Hrsg.): Anthologie zum Städtebau Band III. Vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur zeitgenössischen Stadt. Gebrüder Mann, Berlin 2005, ISBN 978-3-7861-2510-5.
  • Wolfgang Pehnt: Städtebau des Erinnerns: Mythen und Zitate westlicher Städte. Hatje Cantz, Berlin 2021.
  • Dieter Prinz: Städtebau, Band 1: Städtebauliches Entwerfen 7. Auflage. Stuttgart 1999, ISBN 3-17-015691-8.
  • Dieter Prinz: Städtebau Band 2: Städtebauliches Gestalten 6. Auflage. Stuttgart 1997, ISBN 3-17-014470-7.
  • Dietmar Reinborn: Der Städtebau im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart u. a. 1996.
  • Camillo Sitte: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. 1. Auflage. Wien 1889 (Neuauflage Birkhäuser 2002, ISBN 3-7643-6692-3).
  • Wolfgang Sonne: Urbanität und Dichte im Städtebau des 20. Jahrhunderts. 2. Auflage. Berlin 2017, ISBN 978-3-86922-321-6.
  • Michael Trieb: Stadtgestaltung Theorie und Praxis. Vieweg, Braunschweig 1977.

Weblinks

Wikisource: Städtebau (1914) – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Städtebau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • entwurfsforschung.de: Forschungsseite zum computergenerierten Städtebauentwurf
  • Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, staedtebauliche-klimafibel.de: Hinweise zur Bauleitplanung
  • unequalscenes.com: Drohnen-Überflugbilder von aneinandergrenzenden Wohnvierteln Ärmerer und Vermögender des US-amerikanischen Fotografen Johnny Miller

Quellen

  1. Begriff Bauleitplan und Bebauungsplan. In: JuraMagazin.de. JuraMagazin, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. März 2014.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  2. Martin Korda: Städtebau: Technische Grundlagen. Teubner Verlag, 2005, ISBN 3-519-45001-1.
  3. Leitfaden für den Vorbereitungsdienst der Referendare der Fachrichtung Städtebau, im Auftrag des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Bonn - Bad Godesberg 1973, Seite 13.
  4. 70 Jahre technisches Referendariat in Deutschland. (PDF) In: Festschrift, Seite 7. Oberprüfungsamt für das technische Referendariat beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, November 2016, abgerufen am 23. Mai 2019. 
  5. Kees Christiaanse: Meine Definition von Urban Design und Städtebau. Bauwelt.de, 2019, abgerufen am 1. August 2022. 
  6. Gottfried Kiesow: Städtebau mit Notbremse. Entwürfe für ein menschliches Wohnen. In: Monumente Online. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Dezember 2008, abgerufen am 1. März 2014. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4056795-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85026282 | NDL: 00573354

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 01:10

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Städtebau, Was ist Städtebau? Was bedeutet Städtebau?

Stadtbau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu einem Unternehmen siehe Stadtbau Wurzburg Siehe auch Urbanitat Der Stadtebau befasst sich mit der Gestaltung von Gebaudegruppen Siedlungen Stadtteilen und insbesondere mit offentlichen Raumen Stadtebau kann als Bezeichnung fur die sichtbaren und gestalterischen Aspekte der Stadtplanung verstanden werden Nach einem erweiterten Verstandnis umfasst der Begriff des Stadtebaues die Gesamtheit der planenden ordnenden und baulichen Massnahmen zur raumlichen Gestaltung in Stadt und Land die darauf gerichtet sind in Durchsetzung gesellschaftspolitischer Ziele die Voraussetzungen fur das Zusammenleben der Menschen in einer ihnen gemassen Umwelt zu schaffen AufgabenZum Bau einer Stadt gehoren unter anderem folgende Aspekte die der Stadtebauer beachten muss die geeignete Lage einer Stadt im Territorium an Flussen zu Grenzen zu Nachbarstadten die Einordnung in die Topografie die Beschaffenheit und Verfugbarkeit des Bodens die grundlegende Form der Besiedlung d h die Form und Anordnung der Strassen Baufelder die Stadtmorphologie die Gliederung der Stadt in Baubereiche freizuhaltende Zonen Parks Grunflachen Luftschneisen Friedhofen Sportflachen die dreidimensionale Gestalt der Stadt offene geschlossene Bebauung Hohenstaffelung Blickpunkte Stadtsilhouette stadtebauliche Raumbildung durch Strassen und Platze Hierarchie der Raume Platzsysteme oder ein Hauptplatz Zahl und Hierarchie der innerstadtischen Zentren Hauptzentrum Nebenzentren Stadtteilzentren Nahversorgungszentren stadtische Infrastruktur wie die Versorgungsmoglichkeiten mit Wasser Heizmaterial der Schutz gegen Wind Uberhitzung die Entsorgung von Abwasser Abfallen Modell einer Stadt Betrachtung von Bebauung und offentlichem Raum Plan des romischen Trier Augusta Treverorum mit regelmassigem Strassenraster und offentlichen Gebauden Karlsruher Stadtansicht Kupferstich von Heinrich Schwarz 1721 Modell der Sportstadt in Dubai Ein Stadtviertel wird vollstandig neu errichtet Entsprechend den oben angefuhrten Begriffsunterschieden haben sich auch unterschiedliche Studienrichtungen an den Hochschulen entwickelt Es gibt die Studiengange Stadtplanung Stadt und Regionalplanung Urban Design Urbanistik und Raumplanung als eigenstandige Bachelor und Masterstudiengange sowie Stadtebau und Stadtplanung im Rahmen des Architekturstudiums Seit 1964 bot die offentliche Verwaltung daran anschliessend zunachst nur fur angehende Beamte ein Referendariat an Dieses Referendariat wird heutzutage auch als Fuhrungsqualifikation fur den Nachwuchs in der freien Wirtschaft angeboten Fur den niederlandischen Architekten und Stadtplaner Kees Christiaanse nimmt der Stadtebau eine koordinierende Mittlerposition zwischen Architektur und Raumplanung ein Er habe sich aus der Landschaftsarchitektur und in Holland auch aus dem Wasserbau entwickelt und eine neue Existenz fur sich formuliert Geschichtliche Entwicklung Hauptartikel Stadtbaugeschichte Stadtebau gibt es seit es planende Vorgange zur Errichtung von Stadten gibt Die altesten bekannten Stadte waren nach regelmassigen Anordnungen angelegt Dies deshalb weil nur durch sorgfaltige Planung eine raumlich enge Zuordnung der einzelnen Teilbereiche bei zugleich geringem Bodenverbrauch moglich war Dies war wiederum notig um keine zu grossen Anlagen der Stadtbefestigung zu erhalten Zu den altesten geplanten Stadten gehoren Stadte in China Indien Mesopotamien Agypten die teilweise bis uber 5000 Jahre alt sind Im damaligen Herrschaftsbereich des Romischen Reichs wurden von etwa 100 vor Chr bis etwa 400 nach Chr Spatzeit der Republik und Romischen Kaiserzeit zahlreiche neue Stadte in Europa errichtet Die orientalische Stadt des Mittelalters mit ihren labyrinthisch anmutenden Strukturen entwickelte sich vielfach auf der Basis einer regelmassig angelegten antiken Planstadt bei der abgegrenzt durch alte Hauptarterien Cardo Decumanus ethnisch bestimmte Stadtviertel entstanden und offentliche Gebaude funktionsmassig uberflussig wurden z B Umnutzung von Theatern zu Festungen und Nebengassen geschlossen wurden Im europaischen Mittelalter kam es zu Stadtgrundungen unter anderem durch die Karolinger Zahringer und Heinrich den Lowen sowie zur planvollen Urbanisierung wahrend der Deutschen Ostsiedlung durch Fursten Kaufleute und den Deutschen Ritterorden die Lokatoren als Anwerber durch die Lande schickten In der Zeit der Renaissance und des Barock entstanden neue Stadte als Furstenresidenzen Mannheim Karlsruhe und zur Entwicklung furstlicher Territorien z B Manufakturstadte zur Porzellanherstellung Bergbaustadte Verwaltungsstadte Im 19 Jahrhundert lag der Schwerpunkt bei den Stadterweiterungen diese wurden notwendig durch die Industrialisierung durch die Land Stadtwanderung durch den Eisenbahnbau verbunden mit der Entwicklung der grossraumigen Arbeitsteilung und durch das starke Bevolkerungswachstum in grossen Teilen Europas z B in Deutschland Bezeichnenderweise hiess das erste deutsche Stadtebaubuch von Reinhard Baumeister 1876 deshalb auch Stadt Erweiterungen Ab 1902 hielt Cornelius Gurlitt als einer der ersten an einer Technischen Hochschule namlich an der TH Dresden Vorlesungen zum Stadtebau Im 20 Jahrhundert war zu Anfang die Gartenstadt ein wichtiges Thema Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen Die stadtebaulichen Konzeptionen der Charta von Athen die auf eine grundlegende Umgestaltung der existierenden Stadtstrukturen zugunsten einer funktional differenzierten Entflechtung zielten blieben da sie einen Flachenabriss im Sinne von Le Corbusiers Plan Voisin voraussetzten fur die Stadtzentren im Wesentlichen Utopie Nach dem Vorbild der britischen New Towns um London entstand allerdings die franzosische Konzeption der Ville nouvelle In der Planung des neuen Frankfurt vollzog Ernst May planerisch den Ubergang von dem geschlossenen Blockbau in den offenen Zeilenbau Neue Stadte fur die Industrieproduktion entstanden unter anderem in Deutschland z B Salzgitter und Wolfsburg in der fruheren DDR Eisenhuttenstadt und neue Industriestadte in der fruheren Sowjetunion Zahlreiche Feuersturme von Bombern der Royal Air Force wahrend des Zweiten Weltkriegs planvoll bei Luftangriffen auf deutsche Stadte verursacht z B 1943 in Hamburg und Dresdner Feuersturm bestatigten Stadteplaner und Militars in ihrer Erkenntnis dass man zur Vermeidung von Feuersbrunsten genug Grunflachen um Hauserzeilen oder Hochhauser herum haben sollte Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Deutschland Grosssiedlungen Mit dem Instrument der Trabantenstadt wurde versucht fehlenden Wohnraum ausserhalb der traditionellen Stadte zu konzentrieren 1959 erschien das Buch Die autogerechte Stadt Ein Weg aus dem Verkehrs Chaos das Konzept wurde beim Wiederaufbau vieler westdeutscher Stadte realisiert beispielsweise in Hannover Koln und Kassel aber auch in kleineren Stadten wie Minden Dabei wurde auch manches abgerissen siehe auch Stadtsanierung und stadtische Strukturen zerschnitten Siehe auchPortal Planung Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Planung Stadtbild Stadtumbau Stadtbaukunst Stadtgeographie Stadterneuerung StadtentwicklungLiteraturGerd Albers Entwicklungslinien im Stadtebau Ideen Thesen Aussagen 1875 1945 In Bauwelt Fundamente Nr 46 Dusseldorf 1975 Gerd Albers Stadtplanung Eine praxisorientierte Einfuhrung Darmstadt 1992 Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg Grundriss der Stadtplanung Vincentz Hannover 1983 Frank Betker Okologische Stadterneuerung Ein neues Leitbild der Stadtentwicklung Aachen 1992 Frank Betker Einsicht in die Notwendigkeit Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende 1945 1994 Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08734 6 Gerhard Curdes Vorlesungen zum Stadtebau Perioden Leitbilder und Projekte des Stadtebaues vom Mittelalter bis zur Gegenwart Institut fur Stadtebau und Landesplanung Aachen 1993 Gerhard Curdes Stadtstrukturelles Entwerfen Kohlhammer Stuttgart 1995 Gerhard Curdes Stadtstruktur und Stadtgestaltung Kohlhammer Stuttgart 1993 Gerhard Curdes Architektur und Stadtebau 130 Jahre Lehre und Forschung an der RWTH Aachen Band 1 1870 1945 Band 2 1945 2000 Band 3 Ruckblicke Biographien Daten Abbildungen ISBN 978 3 943164 50 3 Jorn Duwel Niels Gutschow Stadtebau in Deutschland im 20 Jahrhundert Ideen Projekte Akteure Stuttgart u a 2001 Jorn Duwel Niels Gutschow Ordnung und Gestalt Geschichte und Theorie des Stadtebaus in Deutschland 1922 bis 1975 Berlin 2019 ISBN 978 3 86922 490 9 Ernst Egli Geschichte des Stadtebaus 3 Bande Rentsch Erlenbach und Zurich 1959 1967 Katia Frey Eliana Perotti Hrsg Frauen blicken auf die Stadt Architektinnen Planerinnen Reformerinnen Reimer Berlin 2018 ISBN 978 3 496 01567 3 Kark Gruber Die Gestalt der deutschen Stadt Callwey Munchen 1976 ISBN 3 7667 0377 3 Matthias Hardinghaus Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt Peter Lang Frankfurt am Main 2004 Jurgen Hotzan dtv Atlas zur Stadt von der ersten Grundung bis zur modernen Stadtplanung Dt Taschenbuch Verlag Munchen 1994 ISBN 3 423 03231 6 Klaus Humpert Einfuhrung in den Stadtebau Kohlhammer 1997 ISBN 3 17 013060 9 Rob Krier Stadtraum in Theorie und Praxis Karl Kramer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 7828 1427 4 Spiro Kostof Die Anatomie der Stadt Geschichte stadtischer Strukturen Campus Frankfurt am Main New York 1993 Spiro Kostof Das Gesicht der Stadt Geschichte stadtischer Vielfalt Campus Frankfurt am Main New York 1992 Ronald Kunze Detlef Kurth Stadtebau und Stadtplanung Uber ein spannungsreiches Verhaltnis In Planerin 6 2010 S 3 4 Vittorio Magnago Lampugnani Architektur und Stadtebau des 20 Jahrhunderts Hatje Cantz Verlag Stuttgart 1980 ISBN 978 3 7757 0144 0 Vittorio Magnago Lampugnani Markus Tubbesing Harald R Stuhlinger Atlas zum Stadtebau Munchen 2018 ISBN 978 3 7774 2966 3 Vittorio Magnago Lampugnani Katrin Albrecht Helene Bihlmaier Lukas Zurfluh Hrsg Manuale zum Stadtebau Die Systematisierung des Wissens von der Stadt 1870 1950 Berlin 2017 ISBN 978 3 86922 539 5 Vittorio Magnago Lampugnani Katia Frey und Eliana Perotti Hrsg Anthologie zum Stadtebau Band I Von der Stadt der Aufklarung zur Metropole des industriellen Zeitalters 2 Teilbande Gebruder Mann Berlin 2008 ISBN 978 3 7861 2522 8 Vittorio Magnago Lampugnani Katia Frey und Eliana Perotti Hrsg Anthologie zum Stadtebau Band II Das Phanomen Grossstadt und die Entstehung der Stadt der Moderne Quellentexte in Deutsch Englisch Franzosisch Italienisch Niederlandisch Spanisch Gebruder Mann Berlin 2014 ISBN 978 3 7861 2523 5 Vittorio Magnago Lampugnani Katia Frey und Eliana Perotti Hrsg Anthologie zum Stadtebau Band III Vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur zeitgenossischen Stadt Gebruder Mann Berlin 2005 ISBN 978 3 7861 2510 5 Wolfgang Pehnt Stadtebau des Erinnerns Mythen und Zitate westlicher Stadte Hatje Cantz Berlin 2021 Dieter Prinz Stadtebau Band 1 Stadtebauliches Entwerfen 7 Auflage Stuttgart 1999 ISBN 3 17 015691 8 Dieter Prinz Stadtebau Band 2 Stadtebauliches Gestalten 6 Auflage Stuttgart 1997 ISBN 3 17 014470 7 Dietmar Reinborn Der Stadtebau im 19 und 20 Jahrhundert Stuttgart u a 1996 Camillo Sitte Der Stadtebau nach seinen kunstlerischen Grundsatzen 1 Auflage Wien 1889 Neuauflage Birkhauser 2002 ISBN 3 7643 6692 3 Wolfgang Sonne Urbanitat und Dichte im Stadtebau des 20 Jahrhunderts 2 Auflage Berlin 2017 ISBN 978 3 86922 321 6 Michael Trieb Stadtgestaltung Theorie und Praxis Vieweg Braunschweig 1977 WeblinksWikisource Stadtebau 1914 Quellen und Volltexte Literatur von und uber Stadtebau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek entwurfsforschung de Forschungsseite zum computergenerierten Stadtebauentwurf Ministerium fur Landesentwicklung und Wohnen Baden Wurttemberg staedtebauliche klimafibel de Hinweise zur Bauleitplanung unequalscenes com Drohnen Uberflugbilder von aneinandergrenzenden Wohnvierteln Armerer und Vermogender des US amerikanischen Fotografen Johnny MillerQuellenBegriff Bauleitplan und Bebauungsplan In JuraMagazin de JuraMagazin ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 1 Marz 2014 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Martin Korda Stadtebau Technische Grundlagen Teubner Verlag 2005 ISBN 3 519 45001 1 Leitfaden fur den Vorbereitungsdienst der Referendare der Fachrichtung Stadtebau im Auftrag des Bundesministers fur Raumordnung Bauwesen und Stadtebau Bonn Bad Godesberg 1973 Seite 13 70 Jahre technisches Referendariat in Deutschland PDF In Festschrift Seite 7 Oberprufungsamt fur das technische Referendariat beim Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur November 2016 abgerufen am 23 Mai 2019 Kees Christiaanse Meine Definition von Urban Design und Stadtebau Bauwelt de 2019 abgerufen am 1 August 2022 Gottfried Kiesow Stadtebau mit Notbremse Entwurfe fur ein menschliches Wohnen In Monumente Online Deutsche Stiftung Denkmalschutz Dezember 2008 abgerufen am 1 Marz 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4056795 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85026282 NDL 00573354

Neueste Artikel
  • Juni 23, 2025

    Makkabäerbücher

  • Juni 23, 2025

    Makkabäer

  • Juni 24, 2025

    Majestät

  • Juni 24, 2025

    Magellanstraße

  • Juni 23, 2025

    Maulwürfe

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.