Ein Überlagerungsempfänger auch Superheterodynempfänger kurz Superhet oder Super ist eine elektronische Schaltung zum Em
Superheterodynempfänger

Ein Überlagerungsempfänger (auch Superheterodynempfänger, kurz Superhet oder Super) ist eine elektronische Schaltung zum Empfang und zur Verarbeitung von hochfrequenten elektromagnetischen Funksignalen. Kennzeichnend ist die Umsetzung der – je nach gewünschter Empfangsfrequenz – variablen Eingangsfrequenz auf eine meist erheblich niedrigere und vor allem konstante Zwischenfrequenz (ZF). Vorteilhaft dabei sind: Die konstante ZF ermöglicht einen fest abgestimmten ZF-Verstärker, durch das Herabsetzen der Frequenz verringern sich die Anforderungen an den ZF-Filter (größere relative Bandbreite) sowie die generell niedrigeren zu verarbeitenden Frequenzen. Weiterhin wird die Rückkoppelgefahr verringert, da es nicht mehr zu einer Über-Alles-Rückkopplung kommen kann. Überlagerungsempfänger können mehrstufig aufgebaut werden, können also mehrere Zwischenfrequenzen haben (Details siehe im entsprechenden Abschnitt). Eingesetzt wird er in vielen Geräten der Funkübertragung, der Telekommunikation und der HF-Messtechnik, vom einfachen Radio und Fernsehen bis hin zum GPS.
Der Ausdruck Überlagerung ist hierbei nicht in dem Sinne des Superpositionsprinzip der Physik, also einer additiven Überlagerung, zu verstehen; vielmehr lässt sich das Prinzip mathematisch auf eine Multiplikation des empfangenen Eingangssignals mit einem Signal konstanter Frequenz (aus einem im Empfänger eingebauten – lokalen – Oszillator) zurückführen. Die dabei auftretenden Differenz- und Summenfrequenzen lassen sich mit den trigonometrischen Additionstheoremen veranschaulichen.
In den letzten Jahren werden in der Empfängertechnik nicht nur Hilfsfunktionen wie Bedienung oder LO-Frequenzerzeugung digitalisiert, sondern zunehmend größere Teile der Signalverarbeitung. Diese Entwicklung führte zum Bereich des Software Defined Radio (SDR).
Grundlagen
Die ersten Funkempfänger waren Langwellen-Geradeausempfänger, die das Signal (oft nach Verstärkung) demodulierten. Die zunehmende Anzahl von Sendern erzwang eine Verringerung der Bandbreite, damit nicht mehrere Sender gleichzeitig empfangen werden konnten. Der Filteraufwand steigt mit zunehmender Frequenz so drastisch, dass ein geändertes Konzept erfunden werden musste: Im Überlagerungsempfänger wird die Frequenz des HF-Signals mindestens einmal reduziert, bevor sie demoduliert wird. Dazu wird es mit dem Signal eines sich im Empfänger befindenden sogenannten Lokaloszillators (LO-Signal) gemischt, um eine feste, meist tiefere Zwischenfrequenz (ZF) mit dem gleichen Modulationsinhalt wie das HF-Signal zu erhalten. Die Frequenz des Lokaloszillators bestimmt zusammen mit der Zwischenfrequenz zwei Empfangsfrequenzen, von denen eine das Eingangsfilter passieren kann.
Nur durch die meist erhebliche Verringerung der Frequenz kann die notwendige hohe Verstärkung und Filterung des Signals erreicht werden – der Empfänger wird empfindlicher und trennschärfer. Die Signalfilterung erfolgt auf einer konstanten und niedrigeren ZF (Zwischenfrequenz), weshalb – im Gegensatz zu dem beim Geradeausempfänger benötigten abstimmbaren HF-Filter – auf Festfrequenzfilter zurückgegriffen werden kann. Das ergibt einen vereinfachten Aufbau, deutlich höhere Trennschärfe (Selektion) und damit eine wesentlich verbesserte Empfangsqualität. Empfänger für sehr hohe Frequenzen wie beispielsweise Radar oder Radioastronomie können nur auf diese Weise gute Empfindlichkeit erzielen.
Dieses Empfangsprinzip ist nur bis etwa 1010 Hz sinnvoll anwendbar, weil bei noch höheren Frequenzen das starke Phasenrauschen des Mischeroszillators die Empfindlichkeit zu sehr verringert.
Kein Überlagerungsempfänger mit den beschriebenen Merkmalen ist das Homodynverfahren, bei dem LO- und HF-Signal annähernd die gleiche Frequenz haben. Dabei wird das amplitudenmodulierte Empfangssignal direkt (ohne ZF) auf den NF-Bereich umgesetzt, es handelt sich um Direktempfänger oder Direktmischer. Deren Hauptproblem, das starke 1/f-Rauschen, erlaubt keine hohe Empfindlichkeit, weshalb es nur noch zur Mischung optischer Frequenzen verwendet wird, wo das starke Phasenrauschen der Oszillatoren Überlagerungsempfänger nach dem ZF-Prinzip unmöglich macht.
Geschichte
Der Name Heterodyn beziehungsweise Superheterodyn ist eine Wortneubildung, zusammengesetzt aus dem lateinischen Wort super = „über“ sowie den griechischen Wörtern hetero = „verschieden“ und dynamis = „Kraft“, und beschreibt die Mischung zweier Signale unterschiedlicher Frequenz. Im Gegensatz dazu wird für den Namen des Homodyn-Empfängers das griechische Wort homόs = „gleich“ verwendet. Der Ausdruck Lokaloszillator bedeutet, dass sich dieser Oszillator am Ort (lat. locus = Ort), also im Überlagerungsempfänger selbst befindet. Superhet oder einfach nur Super sind bei Funkamateuren gebräuchliche Kurzformen für Überlagerungsempfänger nach dem Heterodynprinzip.
Wer der Erfinder des Überlagerungsempfängers ist, ist nicht eindeutig bestimmbar. Dass die Erfindung in die Zeit des Ersten Weltkriegs fällt und alle beteiligten Kriegsparteien an der Verbesserung der Radiotechnik arbeiteten, mag daran einen Anteil haben. Die englischsprachige Wikipedia nennt Edwin Armstrong als Erfinder des Superheterodynempfängers (engl. Super heterodyne receiver), für den er 1918 ein Patent erhalten hat.
Andere Quellen geben an, dass Armstrong im Jahr 1918 die Idee dazu hatte, als er in Frankreich stationiert war. Das US-Patent Nr. 1.342.885 von Edwin Armstrong beschreibt das Überlagerungsprinzip. Armstrong hat dieses Patent Anfang 1919 in den USA angemeldet und Mitte 1920 erhalten.
Fast gleichzeitig sollen aber auch Lucien Lévy (1917) in Frankreich sowie Walter Schottky (1918) in Deutschland dieses Funktionsprinzip entwickelt haben. Lucien Lévy erhielt 1919 und 1920 in Frankreich ein Patent (Nr. 493.660 und Nr. 506.297) für seinen Schaltungsentwurf, der mit einer Zwischenfrequenz (ZF) arbeitete.
Einer der ersten kommerziell gebauten Superhets war der AR-812 von RCA, der von 1924 bis etwa 1927 über 140.000 Mal verkauft wurde. Die deutsche Firma DeTeWe entwickelte in den Jahren 1924/1925 den „Ultradyn“. In Frankreich sollen im Jahr 1923 drei Heimempfänger von Lucien Lévys Firma „Radio L.L“ produziert worden sein.
In den folgenden Jahrzehnten setzte sich das Schaltungsprinzip wegen seiner vielen Vorteile immer mehr durch. Es wurden viele Varianten von Überlagerungsempfängern entwickelt und gebaut, manche mit Doppel- und Mehrfachüberlagerung (bis zu vierfach) und Mischung mit konstanter statt variabler Mischfrequenz, sogenannte Konverter, wie z. B. der LNB in der Satellitentechnik.
Die Überlagerung ist ein universelles Verfahren und wird auch in Sendern eingesetzt. Praktisch alle heute auf dem Markt verfügbaren drahtlosen Sende- und Empfangsgeräte arbeiten nach dem Überlagerungsprinzip (Radio, Funksprechgerät, Mobiltelefon, Basisstation, Relais, Fernsehen, Satelliten).
Funktionsprinzip
Zunächst begrenzt ein Filter die Bandbreite des Antennensignals auf einen engen Bereich um die gewünschte Empfangsfrequenz. Das reduziert die Spannungspegel aller Signale, die von Sendern anderer Frequenzbereiche erzeugt werden, wodurch weniger unerwünschte Mischprodukte entstehen und der Eingangsverstärker bzw. Mischer geringere Spannung verarbeiten muss. Insbesondere muss hier die Spiegelfrequenz unterdrückt werden. Hochfrequenzverstärker sind oberhalb des Kurzwellenbereichs nötig, damit schwache Signale über das Rauschen des Mischers angehoben werden, außerdem verhindern sie, dass die LO-Frequenz über die Antenne abgestrahlt wird. Mittelwellenempfänger haben so gut wie nie Hochfrequenz-Vorverstärker.
Das bandbegrenzte und ggf. verstärkte Antennensignal gelangt zur Mischstufe und wird dort mit dem Signal des Abstimmoszillators fLO gemischt, wobei eine Reihe neuer Frequenzen erzeugt wird. Die LO-Frequenz wird um einen festen Betrag oberhalb oder unterhalb der gewünschten Empfangsfrequenz gewählt. Das Signalgemisch hinter dem Mischer enthält unter anderem die Summe und die Differenz der Eingangs- und LO-Frequenzen, wobei die Modulation des Eingangssignals erhalten bleibt. Ein Bandpass konstanter Frequenz lässt eines der Mischprodukte passieren; nur dieses wird im folgenden Zwischenfrequenzverstärker verstärkt und dann demoduliert. Dabei wird aus dem ZF-Signal wieder das Nutzsignal (also Sprache oder Musik beim Radioempfang) gewonnen.
Schaltungsstufen im Detail
Verwendete Abkürzungen:
- = Durchlassfrequenzbereich der Vorselektion
- = Gewünschte Empfangsfrequenz
- = Zwischenfrequenz
- = Abstimmfrequenz
- = (en)
- = (en)
HF-Verstärker/Vorselektion
Der Hochfrequenz-Verstärker hat mehrere Funktionen:
- Er passt die Impedanz der Antenne an die nachfolgende Schaltung an (es soll ein Maximum der von der Antenne aufgenommenen Leistung an die nachfolgende Stufe weitergegeben werden).
- Er verstärkt die schwachen Antennensignale, damit diese über dem Eigenrauschen des Mischers liegen. Dadurch wird die Eingangsempfindlichkeit des Empfängers gesteigert.
- Er verhindert, dass die LO-Frequenz vom Mischer an die Antenne gelangt und dort abgestrahlt wird (Störsender).
- In dieser Stufe wird eine Vorselektion vorgenommen, damit nur Frequenzen aus dem Empfangsbereich (Durchlassbereich ) den Verstärker passieren können.
Die Vorselektion kann entweder mit der Eingangsfrequenz mitlaufen (typisch für die Röhrentechnik) oder in Form von meist umschaltbaren Bandpässen verwirklicht werden. Die Vorselektion hat mehrere Aufgaben:
- Unterdrückung des Empfangs auf der Spiegelfrequenz.
- Verringerung der maximalen HF-Spannung der folgenden aktiven Bauelemente, weil Spannungsanteile aller Sender unterdrückt werden, deren Frequenz weit genug entfernt ist. Der lineare Arbeitsbereich von Transistoren usw. ist begrenzt und nichtlineares Verhalten würde zu Mischeffekten zwischen den Eingangssignalen führen. Solche Großsignalstörungen können Geistersender erzeugen und einen Störpegel verursachen, der das Nutzsignal überdecken kann.
- Unterdrückung möglicher Signale auf der Zwischenfrequenz, die bei den meist primitiven, unsymmetrischen Mischerschaltungen ungehindert von der Antenne zum ZF-Verstärker gelangen würden.
Mischer
Im Überlagerungsempfänger wird die Eingangsfrequenz () einschließlich ihrer Modulation durch einen Mischer auf eine andere Frequenz umgesetzt, indem mit der Frequenz des Abstimmoszillators gemischt wird. Mit einem idealen Mischer erhält man am Ausgang nur zwei neue Seitenbänder mit Signalen auf und , reale Mischer erzeugen aber ein ganzes Frequenzspektrum.
Beim Überlagerungsempfänger wird daraus fast immer die Differenzfrequenz gefiltert. Diese beträgt bei einfachen Empfängern im Lang-, Mittel- und Kurzwelle 455 kHz, was im Kurzwellenbereich kaum noch Spiegelfrequenzunterdrückung zulässt, weil die Spiegelfrequenz nur 910 kHz entfernt ist. Bei UKW ist die normale Zwischenfrequenz 10,7 MHz. In Fernsehgeräten, Mehrfachsuperhets und Handys wird als ZF aus technischen Gründen meist eine deutlich höhere Frequenz gewählt.
Die Oszillatorfrequenz wird von einer Oszillatorschaltung erzeugt. Nur in der Anfangszeit wurde sie vom Mischer selbst generiert, weil aktive Bauelemente noch sehr teuer waren. Hauptnachteil dieser „selbstschwingenden“ Mischstufen ist die modulationsabhängige Frequenzänderung.
Da speziell in der Anfangszeit der Empfangstechnik die Mischer eigentlich nur übersteuerte Verstärker waren, ist der ZF-Durchschlag ein großes Problem. Bei jedem unsymmetrischen Mischer gelangt ein Antennensignal auf der ZF ungehindert und meist noch verstärkt (Ausnahme: Diodenmischer) zum ZF-Verstärker und wird von diesem wie die erwünschte Differenzfrequenz weiter behandelt. Beide Signale, das heruntergemischte Empfangssignal und das „durchschlagende“ Signal des Senders auf der ZF, sind gleichzeitig hörbar, das störende Signal kann sogar überwiegen. Bei AM erzeugen die beiden Trägerfrequenzen im Demodulator zusätzlich ein sehr störendes Interferenzpfeifen. Bei FM ist wegen der FM-Schwelle nur der stärkere der beiden Sender hörbar.
Da diese höchst unerwünschte Begleiterscheinung auch durch extrem gute Vorselektion und den Einsatz symmetrischer Mischer nur teilweise beseitigt werden kann, wurde international vereinbart, in ausreichendem Abstand um die üblichen ZF-Frequenzen 455 kHz und 10,7 MHz keine Sender zu betreiben. Daran hat sich bisher nichts geändert.
Mit der (preiswerten) Verfügbarkeit von Mehrgitterröhren und später von Dual-Gate-Feldeffekttransistoren verbreitete sich die multiplikative Mischung. Hier werden die beiden Spannungen jeweils auf einen eigenen Eingang des Steuerelements, wie zum Beispiel die beiden Gates eines Dual-Gate-Feldeffekttransistors oder die Steuergitter einer Vakuumröhre, geführt. Das Ausgangssignal wird von beiden Eingangssignalen gesteuert, wodurch ein Mischeffekt der beiden Steuersignale erzeugt wird. Bei höheren Frequenzen (im höheren GHz-Bereich) verwendet man häufig – und heute (2006) noch – einen Dioden-Ring-Mischer.
Die multiplikative Mischung hat gegenüber der additiven Mischung geringfügige schaltungstechnische Vorteile, so sind die Rückwirkungen auf den HF-Verstärker geringer und es besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen Regelung der Mischstufe, was aber selten genutzt wird. Daneben produziert sie weniger Intermodulationsfrequenzen und damit weniger „Phantomempfangsstellen“.
Vor- und Nachteile der additiven Mischung
Vorteile:
- Der Mischtransistor lässt sich als Oszillator mitbenutzen (selbstschwingende Mischstufe)
Nachteile:
- Ohne Brückenschaltung sind Oszillatorfrequenz und Eingangsfrequenz kaum zu entkoppeln
- Erzeugt viele unerwünschte Mischprodukte
Vor- und Nachteile der multiplikativen Mischung
Vorteile:
- Erzeugt weniger unerwünschte Mischprodukte
- Die Oszillator- und die Eingangsfrequenz sind entkoppelt
- Eine Regelung der Mischverstärkung ist möglich
Nachteile:
- Mit Transistortechnik ist keine selbstschwingende multiplikative Mischstufe möglich, während das in der Röhrentechnik zum Beispiel mit einer Oktode durchaus so realisiert wurde.
Abstimmoszillator
Der Abstimmoszillator hat die Aufgabe, eine möglichst konstante Spannung mit der gewünschten Frequenz mit hoher Genauigkeit zu erzeugen. Diese Frequenz muss in einem weiten Bereich einstellbar sein, damit auf jeden gewünschten Sender innerhalb des Empfangsbereichs abgestimmt werden kann. Es gibt verschiedene Oszillatorschaltungen, die für diesen Zweck geeignet sind. Eingesetzt werden in der Regel LC-Schwingkreise, um ein sinusförmiges Oszillatorsignal zu erhalten, wenn es um die Abstimmung über einen nicht gerasterten Bereich geht. Ist allerdings das Raster klar vorgegeben (z. B. UKW mit 25 kHz) oder CB-Funk, dann sind LC-Oszillatoren eine schlechte Wahl und PLL-Oszillatoren treten an ihre Stelle – sie sind weitaus genauer und billiger, s. u.
Vom Abstimmoszillator hängt ganz wesentlich die Frequenzstabilität (das bedeutet, dass ein Sender über einen längeren Zeitraum empfangen werden kann, ohne die Abstimmung manuell nachregeln zu müssen) und die Eindeutigkeit der Skala (gleiche Skalenstellung des Frequenzzeigers soll gleiche Empfangsfrequenz liefern) ab.
Mit einem HF-Synthesizer und einer automatischen Frequenznachführung (AFC) kann eine Unabhängigkeit von Temperatur- und Alterungseinflüssen erreicht werden. (Siehe VFO, VCO, PLL und DDS).
Beim Einsatz eines analogen Abstimmoszillators kann jede beliebige Frequenz innerhalb des Empfangsbereichs am Empfänger eingestellt werden. Mit digital abgestimmten Oszillatoren kann die Eingangsfrequenz nur mit einer bestimmten Schrittweite eingestellt werden. Bei einfachen Kurzwellengeräten etwa liegen diese meist bei 100 Hz oder 1 kHz. Hochwertige DDS-gesteuerte Geräte bieten mittlerweile aber Abstimmschritte von 0,1 Hz, so dass man hierbei praktisch keinen Unterschied mehr zur analogen Abstimmung wahrnehmen kann.
Für Rundfunkbänder mit festgelegtem Kanalraster (UKW, TV) sind derart feine Schrittweiten nicht notwendig. Da sich jedoch nicht alle Sender an die Norm halten, werden gute UKW-Empfänger mit einer Schrittweite im halben Kanalraster hergestellt (den oben erwähnten 25 kHz).
Zwischenfrequenz-Filter
Der ZF-Filter ist ein Bandpass für einen schmalen Frequenzbereich, der Signale außerhalb dieses Bereichs sperrt, aber die Frequenzen innerhalb möglichst ungehindert und unverändert durchlässt. Dadurch werden aus dem Frequenzgemisch am Ausgang des Mischers nur die gewünschten Frequenzen um an den ZF-Verstärker weitergeleitet. Das ZF-Filter hat damit den maßgeblichen Anteil an der Trennschärfe des Empfängers. Je nach übertragener Informationsbandbreite (z. B. Sprache oder Videosignal) und Modulationsart werden ZF-Filter mit unterschiedlichen Bandbreiten benötigt.
In der Frühzeit der Funk- und Rundfunktechnik (siehe Geschichte des Hörfunks) wurden als ZF-Filter Bandfilter aus je zwei überkritisch gekoppelten Schwingkreisen verwendet. Diese wurden später durch mechanische Filter, Quarzfilter und Keramische Filter (Keramikresonator) ergänzt. Später entwickelte man Akustische-Oberflächenwellen-Filter (AOW-Filter), mit denen es gelang, auch komplizierte Durchlasskurven für hohe Frequenzen auf kleinstem Raum zu realisieren. Zunehmend werden jedoch digitale Filter (Digitaler Signalprozessor, DSP) auch bei hohen Frequenzen eingesetzt, sodass die AOW-Filter auch bei Mobiltelefonen an Bedeutung verlieren.
Übliche Werte für die ZF-Frequenz sind 10,7 MHz (Bandbreite etwa 50 kHz) für FM-Empfänger für den UKW-Rundfunk und 455 kHz (Bandbreite etwa 5…9 kHz) für AM-Empfänger auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Analoge TV-Empfänger haben für das Bildsignal eine Zwischenfrequenz um 35 MHz und eine Filterbandbreite von etwa 5 MHz.
Zwischenfrequenz-Verstärker
Der ZF-Verstärker verstärkt das Signal und begrenzt dessen Amplitude bei Frequenzmodulation. Die Begrenzung bei FM kann durch zwei antiparallele Dioden erfolgen und ist notwendig, da Amplitudenänderungen, hervorgerufen durch Störungen auf dem Übertragungsweg, die Empfangsqualität verschlechtern können. Amplitudenänderungen übertragen bei FM – im Gegensatz zur Amplitudenmodulation – keine Informationen und können deshalb entfernt werden. Aus diesem Grund benötigen ZF-Verstärker für FM auch keine Regelung.
Die Verstärkung der einzelnen Stufen in AM- oder SSB-ZF-Verstärkern muss dagegen regelbar sein, um einen großen Dynamikumfang verarbeiten zu können. Andernfalls würden sich die Empfangslautstärken von schwachen und sehr starken Signalen zu stark unterscheiden.
Speziell in der Röhren- und diskreten Transistortechnik war die ZF-Selektion nicht als kompakte Einheit vor dem ZF-Verstärker angeordnet. Stattdessen dienten Bandfilter, also meist zwei magnetisch gekoppelte Schwingkreise, zum Auskoppeln des Signals aus Mischer- oder Verstärkerausgang und Leistungsanpassung an den folgenden Verstärkereingang.
Es sind einige Empfänger auf dem Markt, die eine der ZF-Stufen (meist die niederfrequenteste) durch Digitaltechnik ergänzen oder ganz ersetzen. Die analogen Signale, die der ZF-Stufe zugeführt werden, werden dafür in Echtzeit in digitale Signale umgewandelt (siehe Analog-Digital-Umsetzer) und dann von einem Signalprozessor weiterverarbeitet. Das hat den Vorteil, dass viele in Hardware nur schwer oder überhaupt nicht verwirklichbare Funktionen in Software realisiert werden können. Dazu gehören unter anderem hochwertige, in der Bandbreite variable ZF-Filter oder Kerbfilter (engl. notch filter) die automatisch der Störfrequenz folgen, um nur einige Anwendungen zu nennen.
Demodulator
Der Demodulator trennt den Nachrichteninhalt von der hochfrequenten Trägerfrequenz. Die Demodulatorschaltungen unterscheiden sich abhängig von der Betriebsart:
- Das Nutzsignal amplitudenmodulierter Sendungen wird mit einem Hüllkurvendemodulator wiedergewonnen. Das ist im Prinzip eine Diode mit nachfolgendem RC-Glied als Tiefpass. Bei Betriebsarten mit unterdrücktem Träger, wie SSB, muss die fehlende Trägerfrequenz in einem Mischer – zum Beispiel einem Ringmodulator – dazugemischt werden. Diese wird im Empfänger von einem BFO (Beat Frequency Oszillator) erzeugt. In beiden Fällen werden die Steuersignale für die automatische Verstärkungsregelung (AGC) im Demodulator aus der demodulierten Spannung gewonnen.
- Frequenzmodulierte Signale werden meist durch Vergleich der Phasenlage des Signals mit der Phasenlage eines lose gekoppelten Resonators demoduliert. Dieser Resonator kann ein Schwingkreis sein (Verhältnisdiskriminator oder Ratiodetektor), ein Keramikresonator oder auch eine PLL-Schaltung. Stimmen Resonanzfrequenz und Nutzsignal-Frequenz überein, ergeben sich 90° Phasenverschiebung. Ist die Nutzsignal-Frequenz kleiner, sinkt der Phasenwinkel, bei höherer Nutzfrequenz steigt er. Als Nebenprodukt wird auch die Spannung für die automatische Frequenzregelung (AFC) erzeugt.
- Die zahlreichen Sonderformen von Pulsmodulation und insbesondere die Frequenzspreizung erfordern jeweils speziell angepasste Demodulatoren, die sich nur durch Digitale Signalverarbeitung realisieren lassen.
NF-Verstärker
Der NF-Verstärker hebt die demodulierten Signale wieder so weit an, dass damit ein Lautsprecher, Kopfhörer oder externer Verstärker (Hifi-Komponente) angesteuert werden kann. (Anmerkung: Traditionellerweise war bei einem Radio der Anschluss für den Verstärker an der Demodulatordiode angeschlossen; daher die Namen „Dioden-Stecker“, „-Kabel“ oder „-Buchse“ für die entsprechenden Anschluss-Komponenten.) Der NF-Verstärker kann die Klangeigenschaften beeinflussen, wie beispielsweise das Anheben oder Absenken der Höhen und Tiefen.
Automatische Verstärkungsregelung
Die automatische Verstärkungsregelung, im deutschen mit AVR abgekürzt (engl. automatic gain control, AGC), gleicht Schwankungen der Empfangsfeldstärke aus. Dazu wird die Regelspannung, die aus dem Demodulator gewonnen wird, den HF-/ZF-Stufen (Rückwärtsregelung) oder dem NF-Verstärker (Vorwärtsregelung) zugeführt. Dort wird dann die Verstärkung der Stufe entsprechend erhöht oder verringert. Dadurch ist es möglich, schwache und starke Sender in gleicher Lautstärke wiederzugeben oder den Schwund beim Kurzwellenempfang auszugleichen.
Automatische Frequenzregelung
Die automatische Frequenzregelung, im deutschen mit AFR abgekürzt (engl. automatic frequency control, AFC), gleicht Schwankungen der Empfangsfrequenz aus.
Betrachtung der bisher besprochenen Stufen an einem Schaltplan
Der im Bild dargestellte UKW-Tuner besitzt einen regelbaren HF-Verstärker (gelb), eine multiplikative Mischstufe (grün) und einen VCO (rot). Der Tuner ist mit Dual-Gate-FETs ausgestattet, die sich durch hohen Eingangswiderstand und geringes Eigenrauschen auszeichnen. Hauptvorteil gegenüber anderen Bauarten ist, dass in diesen Bauelementen jeweils zwei Transistoren in Form einer Kaskodeschaltung vorliegen, weshalb die kapazitive Rückwirkung vom Ausgang (Drain) zum Gate 1 so gering ist, dass der Verstärker auch ohne Neutralisation stabil arbeitet.
HF-Verstärker/Vorselektion
Um möglichst viel Empfangsenergie vom 75-Ohm-Koaxialkabel auf den ersten Schwingkreis zu übertragen, wird die Antennenimpedanz über den Transformator L1/L2 an die HF-Verstärkerstufe angekoppelt. L2, C2, C3, D1, D2 bilden den ersten Vorkreis (Parallelschwingkreis), dessen Frequenz über die Kapazitätsdioden D1, D2 abgestimmt werden kann. Die notwendige Abstimmspannung kommt über den Vorwiderstand R8. C3 dient zum Abgleich des ersten Vorkreises (ist für den Hersteller oder Servicetechniker gedacht).
Die vorselektierte Eingangsfrequenz gelangt über C4 an das Gate 1 (G1) von Q1, der die Eingangsfrequenz verstärkt. Seine Verstärkung kann über das Gate 2 (G2) geändert werden. C7 sorgt dafür, dass an G2 wechselspannungsmäßg „geerdet“ (also mit Nullpotential verbunden) ist, weil nur so die interne Abschirmung zwischen Ein- und Ausgang gesichert ist. Die verstärkte Eingangsfrequenz wird induktiv auf den nächsten Vorkreis übertragen, der mit C9, C10, D3, D4 einen weiteren Parallelschwingkreis bildet und durch D3, D4 abgestimmt werden kann.
Mischer und erstes ZF-Filter
Die Eingangsfrequenz gelangt über eine Anzapfung (induktiver Spannungsteiler) von L4 über C11 an G1 von Q2. Da der Leitwert des oberen Transistors der Kaskodeschaltung Q2 durch die Oszillatorspannung geändert werden kann, erfolgt eine Mischung, bei der auch die Zwischenfrequenz – meist 10,7 MHz – entsteht. Diese wird vom ersten ZF-Bandpass gefiltert und über die Anschlüsse 5 und 6 zum folgenden Zwischenfrequenzverstärker weitergeleitet.
Abstimmoszillator (VCO)
Der Transistor Q3 des Oszillators arbeitet in Basisschaltung. Die Betriebsspannung gelangt über R25, L5, R23 an den Kollektor des Transistors. C26, C25 dienen zur Abblockung der Betriebsspannung und sind für den Oszillatorkreis L5, C24, D6, D7 nicht frequenzbestimmend, da sie bei dieser Frequenz nur einen Kurzschluss darstellen (C26 = C25 = 560 pF). C22 bewirkt eine Positive Rückkopplung, damit der Oszillator schwingt. Zusammen mit C20 wird die Phasenbedingung von 0° bei dieser Oszillatorschaltung erfüllt.
R26, R21 und D5 bilden den Basisspannungsteiler, wobei D5 der Temperaturkompensation dient. Das ist nötig, damit sich die Oszillatorfrequenz bei Temperaturschwankungen nur wenig ändert.
C19 beseitigt HF-Störungen auf der Betriebsspannung. Das Gleiche gilt für C16, C17 bei der Abstimmspannung. Der Eingang AFC führt zu einer Kapazitätsdiode, welche die Oszillatorfrequenz um einige Kilohertz so verändern kann, dass die Zwischenfrequenz 10,7 MHz eingehalten wird. Nur dann erzeugen die Bandpässe die geringsten Verzerrungen des Modulationsinhaltes.
Die Abstimmung
Wie bei der Erklärung des Abstimmoszillators schon erwähnt, lässt sich dessen Frequenz vom Anwender einstellen. Mögliche Empfangsfrequenzen liegen immer um den Betrag der ZF-Frequenz höher oder tiefer als die Frequenz des Abstimmoszillators :
- bei Aufwärtsmischung:
- bei Abwärtsmischung:
Eine davon ist erwünscht, die andere wird als Spiegelfrequenz bezeichnet und muss durch Bandfilter vor der Mischstufe oder durch das IQ-Verfahren unterdrückt werden.
Wenn bei beispielsweise eine Station aus dem Frequenzbereich von 800 bis 1200 kHz gewünscht wird, kann man auf 1455 kHz einstellen. Dann sind am Ausgang des Mischers diese Frequenzen und deren Summen und Differenzen vorhanden. Der ZF-Filter lässt aber nur 455 kHz durch. Die einzige Frequenz aus dem Bereich von , die diese Bedingung erfüllen kann, ist die Empfangsfrequenz 1000 kHz. Eine Addition der Eingangsfrequenz mit der Abstimmfrequenz ist immer ≥2255 kHz; es bleibt also nur die Differenz:
In der Praxis lässt man nicht nur diese einzelne Frequenz das Filter passieren, da auf diese Weise die Seitenbänder, die die Modulation enthalten, abgeschnitten werden. Man wählt eine geeignete Bandbreite des ZF-Filters von zum Beispiel 10 kHz (was dann die nutzbare Bandbreite des Audio-Nutzsignals ergibt), um alle Frequenzen zwischen etwa 450 und 460 kHz durchzulassen. Das entspricht dem Gesamtsignal eines amplitudenmodulierten Mittelwellensenders, der einen Bereich zwischen 995 und 1005 kHz belegt.
Beim obigen Beispiel wurde als nur 800 bis 1200 kHz zugelassen. Entfernt man diese Vorselektion, so zeigt sich ein Nachteil des Superhet und die Notwendigkeit, im HF-Vorverstärker (bzw. vor dem Mischer) die Empfangsbandbreite mittels Filter zu beschränken.
Könnten noch höhere Empfangsfrequenzen an den Mischer gelangen, dann gäbe es noch eine Differenzfrequenz aus und , die 455 kHz ergibt:
- .
Zusätzlich zu der gewünschten Empfangsfrequenz von 1000 kHz würde auch noch die Frequenz 1910 kHz auf die ZF heruntergemischt, in den ZF-Verstärker gelangen und demoduliert. Diese zweite, ungewollte Empfangsfrequenz nennt man Spiegelfrequenz. Sie ist mit dem Abstand der ZF-Frequenz bezüglich Abstimmfrequenz gespiegelt.
Bei Empfängern mit ungenügender Spiegelfrequenzunterdrückung wird jeder Sender zweimal empfangen (falls die Frequenz des Abstimmoszillators weit genug geändert werden kann): Einmal auf der eigentlichen Sendefrequenz und ein zweites Mal als Spiegelfrequenz dieses Senders auf der Frequenz . Das ist zwar unschön, oft aber nicht weiter störend. Problematisch wird der Spiegelfrequenzempfang dann, wenn die Empfangsfrequenz und die Spiegelfrequenz von einem Sender belegt ist, was bei hoher Bandbelegung sehr häufig vorkommt. Dann werden beide Sender gleichzeitig demoduliert und es kommt zu hörbaren Störungen.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Der Superhet ist die beste Art, sehr hohe Empfangsfrequenzen, wie sie etwa beim UKW- oder Satellitenempfang auftreten, stabil zu verarbeiten. Ein Geradeausempfänger ist dafür ungeeignet, weil er zu geringe Verstärkung und zu große Bandbreite hat. Ein Direktmischempfänger ist wegen seines hohen 1/f-Rauschens zu unempfindlich.
- Frequenzmodulation lässt sich nur dann gut demodulieren, wenn das Verhältnis von Frequenzhub/Frequenz möglichst groß ist. Deshalb wird die Schaltung durch eine Frequenzreduzierung ganz erheblich vereinfacht.
- Das ZF-Filter ist auf eine feste Frequenz eingestellt, die meist niedriger als die Empfangsfrequenz ist. Deshalb ist es einfacher, das Filter mit höherem Gütefaktor auszulegen.
- Der ZF-Verstärker kann auf tiefen Frequenzen elektrisch stabiler aufgebaut werden als auf höheren Frequenzen. Eine hohe Gesamtverstärkung lässt sich ohne Rückkoppelgefahr und mit wenigen Verstärkerstufen erzielen, da die Verstärkung des Signals auf unterschiedlichen Frequenzen erfolgt.
- Diese hohe Gesamtverstärkung wird gezielt so reduziert (automatische Verstärkungsregelung), dass am Ausgang annähernd gleiche Signalstärke gemessen wird, auch wenn sich die Antennenspannung um einige Größenordnungen ändert. Siehe auch Schwundausgleich.
- Ein Filter, das direkt auf der Empfangsfrequenz arbeitet, muss abstimmbar (in der Frequenz veränderbar) sein, damit verschiedene Frequenzen (Sender) empfangen werden können. Hochwertige schmalbandige, abstimmbare Filter sind bei hohen Frequenzen schwer zu realisieren, sie verändern zudem ihre Bandbreite mit der Empfangsfrequenz.
- Ein Filter fester, niedriger Frequenz erhöht die produktionstechnische Reproduzierbarkeit des Empfängers ganz entscheidend gegenüber anderen Konzepten wie dem Geradeausempfänger oder dem Audion. Für einen Großteil der aufwändigen Abgleicharbeiten, die bei einem Mehrkreisaudion erforderlich sind, genügt beim Superhet eine einmalige Einstellung bei der Herstellung.
- Wenn Akustische-Oberflächenwellen-Filter (in antiken Geräten: mehrere Bandfilter) verwendet werden, wird eine nahezu rechteckförmige Durchlasskurve erzielt, die eine hohe Trennschärfe durch hohe Flankensteilheit gestattet, ohne dabei die hohen Frequenzen zu beschneiden.
- Die Oszillatorfrequenz lässt sich - im Gegensatz zum Geradeausempfänger - beispielsweise mit PLL digital einstellen und stabilisieren. Damit kann die Empfangsfrequenz auch ferngesteuert werden.
- Letztlich sei noch die einfache Bedienbarkeit („Einknopfbedienung“) erwähnt, die das Überlagerungsprinzip mit sich bringt.
Nachteile:
- Durch das Überlagerungsprinzip entsteht eine Nebenempfangsstelle (Spiegelfrequenz), die entweder durch erhöhten Filteraufwand vor dem Mischer oder mit speziellen Schaltungen wie der Phasenmethode (IQ-Verfahren) unterdrückt werden kann.
- Bei Verwendung eines zu einfachen Mischers kann es zu unerwünschten Nebenprodukten und zu „Pfeifstellen“ wegen Intermodulation kommen.
- Das Grundrauschen des Empfängers wird durch den zusätzlichen Abstimmoszillator und den Mischer gegenüber einem Geradeausempfänger erhöht. Bei sehr hohen Frequenzen oberhalb etwa 5 GHz ist das Phasenrauschen des Oszillators so hoch, dass die Empfindlichkeit eines Überlagerungsempfängers merklich reduziert ist. Mit trickreichen Schaltungen lässt sich in Sonderfällen diese Frequenzgrenze bis etwa 50 GHz dehnen.
- Bei optischen Frequenzen (1014 Hz) kann kein Überlagerungsempfänger mehr gebaut werden, weil kein bekannter Oszillator (Laser) über die notwendige Frequenzgenauigkeit und -konstanz verfügt. In diesem Bereich werden notgedrungen unempfindliche Direktmischempfänger eingesetzt.
- Teile des Lokaloszillatorsignals werden über die Empfangsantenne ausgestrahlt und erlauben so die Ortung der Empfangsanlage durch andere Empfänger mit Richtantenne, sofern die Frequenz bekannt ist. Für die zivile Anwendung ist dieser Nachteil jedoch weitestgehend unerheblich. Allerdings kann es im Extremfall auch zu Störungen anderer Empfänger führen.
Schaltungsvarianten
Einfachüberlagerung hat bei hohen Frequenzen den Nachteil, dass bei tiefer Zwischenfrequenz (455 kHz) die Spiegelfrequenz kaum von der gewünschten Empfangsfrequenz getrennt werden kann. Wählt man eine hohe Zwischenfrequenz (10,7 MHz), steigt auch die Bandbreite der ZF-Filter stark an. Deshalb und als Antwort auf spezielle Anforderungen sind Varianten des Überlagerungsempfängers entwickelt worden.
Doppel- und Mehrfachüberlagerungsempfänger
Beim Einfachsuperhet ist die gewählte Zwischenfrequenz immer ein Kompromiss. Einerseits soll sie möglichst niedrig sein, denn für niedrige Frequenzen lässt sich das ZF-Filter steilflankig und mit hohem Gütefaktor aufbauen. Andererseits verschärft eine niedrige ZF das Problem der Spiegelfrequenz. Je niedriger die ZF-Frequenz ist, umso geringer ist der Abstand der Empfangsfrequenz von einem Signal auf der Spiegelfrequenz (Abstand = ).
Eine niedrige ZF erfordert deshalb eine schmalbandige Vorselektion, um die Spiegelfrequenz wirksam zu unterdrücken. Das wird immer schwieriger, je höher die Empfangsfrequenzen liegen, da dafür der Filter in der Vorselektion bei gleicher Bandbreite eine höhere Güte haben muss.
Um dieses Problem zu umgehen, arbeitet der Doppelsuper mit zwei Zwischenfrequenzen. In Kurzwellen- und Amateurfunk-Receivern wird oftmals die 1. ZF im Bereich von 40 bis 70 MHz gewählt und als zweite ZF 455 kHz oder niedriger genutzt. Der Abstimmoszillator (VCO in Bild 1) schwingt hier um die 1. ZF-Mittenfrequenz höher als .
Durch die hohe erste ZF sind die Spiegelfrequenzen sehr weit von der empfangenen Nutzfrequenz entfernt im Bereich 40…100 MHz. Damit reichte als Vorselektion in der HF-Vorstufe im Prinzip ein 30-MHz-Tiefpass. Zumeist haben diese Empfänger aber mehrere umschaltbare Bandpässe, um möglichst viele starke Sender, z. B. im Mittel- oder niedrigen Kurzwellenbereich, auszublenden.
Auf dieser hohen ersten ZF sind Quarzfilter teuer und haben nur begrenzte Selektion. Deshalb verwendet man für alle Betriebsarten das gleiche Filter (Roofing-Filter) mit typisch 12 kHz Nutzbandbreite und setzt mit einem zweiten Oszillatorsignal (Quarzoszillator in Bild 1) auf eine wesentlich niedrigere 2. Zwischenfrequenz um. Die weitere Selektion kann dann, wie bei einem Einfachsuper, auf z. B. 455 kHz verwirklicht werden. Das Roofing-Filter engt das Frequenzfenster, das die weiteren Stufen verarbeiten müssen, stark ein und hält so sehr viele starke Fremdsignale fern. Schwachpunkt: Liegt ein unerwünschter Sender nah genug an , dass sein Signal zwar vom breiten Quarzfilter durchgelassen wird, nicht aber vom schmäleren Filter der 2. ZF, kann der zweite Mischer übersteuert werden.
Eine mittlerweile beliebte Variante ist, eine noch deutlich niedrigere 2. (oder 3.) ZF-Frequenz zu benutzen, dieses ZF-Signal mit einem Analog-Digital-Umsetzer zu digitalisieren und digital weiter zu verarbeiten – einschließlich Demodulation.
Es ist möglich, mehr als einen Oszillator abstimmbar zu machen. Dieses Prinzip wird zum Beispiel beim Kurzwellenempfänger angewandt. Bei diesem Empfänger wird das gewünschte Eingangssignal mit einem einstellbaren Oszillator in den ersten ZF-Bereich von 44,5–45,5 MHz hochgemischt. Dieser erste Oszillator dient der Auswahl des MHz-Bereichs. Die erste ZF wird dann mit einem Oszillatorsignal von konstanten 42,5 MHz in den zweiten ZF-Bereich zwischen 2 und 3 MHz gemischt. Aus der zweiten ZF wird anschließend mit einer normalen Einfachsuperhetschaltung die gewünschte Empfangsfrequenz im Kilohertzbereich eingestellt und auf die dritte ZF von 455 kHz heruntergemischt. Dieses Prinzip erfordert zwei Abstimmvorgänge: Die Auswahl des MHz-Frequenzbereichs mit dem ersten Abstimmrad (MHz SET) und anschließend die Auswahl der Empfangsfrequenz innerhalb dieses MHz-Abschnitts mit einem zweiten Abstimmrad (kHz SET).
Die Vorteile dieser Schaltung sind eine für einen analogen Empfänger gute Ablese- und Wiederholgenauigkeit und eine recht hohe Spiegelfrequenzunterdrückung. Das funktioniert ohne PLL, also ohne die damit einhergehenden potenziellen hochfrequenten Störquellen, leidet aber unter schlechtem Großsignalverhalten. Da die Selektion erst in der fünften Stufe erfolgt, können die vorhergehenden Stufen durch benachbarte Sender übersteuert sein, ohne dass man diese Sender hören kann.
Konverter, Frequenzumsetzer
Konverter oder Frequenzumsetzer sind Vorschaltgeräte, die einen Frequenzbereich auf einen anderen umsetzen (konvertieren). Sie werden meist benutzt, um vorhandenen Geräten neue Frequenzbereiche zu „erschließen“. Dazu wird der zu empfangende Frequenzbereich im ersten Mischer mit einer konstanten Frequenz gemischt und so ein ganzes Frequenzband in einen anderen Frequenzbereich verlegt. Innerhalb dieses Frequenzbereichs wird dann mit einem Einfach- oder Mehrfachsuper auf den gewünschten Sender abgestimmt.
Ein Beispiel ist der LNB in der Satellitentechnik. Dieser reduziert die Empfangsfrequenz von etwa 10,7–12,7 GHz auf etwa 1–2 GHz und schickt diese erste Zwischenfrequenz über ein längeres Kabel zum Satellitenreceiver. Hier ist der erste ZF-Filter aber kein Festfrequenzfilter wie bei einem herkömmlichen Empfänger, sondern der Satelliten-Receiver ist seinerseits ein Superhet, der den vom LNB kommenden Frequenzbereich (meist 950 bis 2150 MHz) auf 480 MHz umsetzt.
Einsatz finden Frequenzkonverter noch beim Umsetzen des 70-cm-Amateurfunkbandes ins 2-m-Amateurfunkband (historisch) und beim Umsetzen von UHF-Sendern ins VHF-Band (historisch). Für ältere TV-Geräte gibt es Konverter, die den Frequenzbereich der Kabel-Sonderkanäle in den UHF-Bereich umsetzen und für Autoradios gab es Konverter, welche Teile der KW-Bänder in den MW-Bereich verlegten.
Messempfänger
Ein Messempfänger dient – ähnlich einem Spektrumanalysator – der Ermittlung des Betragsspektrums eines elektromagnetischen Signals. Das verwendete Prinzip ist dem eines Spektrumanalysators nicht unähnlich. Die Demodulation erfolgt hier mit den Detektoren, mit denen die Signalpegel bewertet werden. Allerdings erfolgt vor der Mischung des Signals zusätzlich eine Vorselektion des HF-Signals. Ein Messempfänger „fegt“ (engl. sweep) nicht wie der Analysator kontinuierlich über einen Frequenzbereich (engl. span), sondern es werden diskrete Frequenzen ausgewählt, bei denen der Pegel zu messen ist.
Als Pendant zum „frequenz sweep“ des Analysators verfügen moderne Messempfänger über einen „frequency scan“ (der allerdings auch oft „sweep“ genannt wird). Hier wird in einem bestimmten Frequenzbereich an einer Frequenz eine definierte Zeit lang gemessen, bevor das Gerät einen automatischen Schritt (engl. step) zur nächsten Messfrequenz ausführt und erneut misst. Die Schrittweite ist dabei abhängig von der jeweiligen Auflösebandbreite, welche wiederum in Normen vorgeschrieben ist. Die Messzeit oder Verweildauer ist je nach zu messendem Signal zu wählen. Bei schmalbandigen Signalen kann die Zeit vergleichsweise klein gewählt werden, bei periodisch auftretenden transienten (Stör-)Signalen hingegen muss die Messzeit der Wiederholfrequenz angepasst werden.
Bei modernen Messempfängern sind die ZF-Filterung, sowie die Detektoren, teilweise oder vollständig digital realisiert. Anforderungen an Messempfänger und deren Detektoren sind international in der CISPR 16-1-1 festgelegt.
Es entstehen heute immer mehr Verfahren, welche mit Hilfe der schnellen Fouriertransformation (engl. Fast Fourier Transformation, FFT) die Funktion und Genauigkeit eines Messempfängers nachempfinden. Hauptsächlich will man damit lange Messzeiten verkürzen, wie sie bei Messungen für die elektromagnetische Verträglichkeit notwendig sind. Messungen dieser Art werden in Fachkreisen Zeitbereich-Messungen oder Zeitbereichsmethoden (engl. Time-Domain-Measurement) genannt. Insbesondere in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren viel Forschung betrieben, und es entstanden Lösungen, sowohl in kommerziellen Messempfängern implementiert, als auch aus einzelnen Komponenten (Messempfänger, Digitaloszilloskop, PC) zum Eigenbau.
Begriffe
- Eindeutigkeit
- Ein Eingangssignal muss eindeutig mit der Skala oder Frequenzanzeige übereinstimmen. Im anderen Fall spricht man von Mehrdeutigkeit.
- Empfindlichkeit
- Die Empfindlichkeit eines Empfängers gibt an, um wie viel stärker ein Nutzsignal (eine Radiosendung oder ähnliches) gegenüber dem Rauschen sein muss, damit der Empfang dieses Nutzsignals noch möglich ist. Das Eingangssignal soll trotz des Rauschens der Empfängerstufen und des über die Antenne zugeführten Außenrauschens noch gut aufzunehmen sein – egal in welcher Betriebsart.
- Feinabstimmung
- Unabhängig von der Sendeart (WFM - UKW-Radio, SSB, CW etc.) muss eine gute Abstimmung bei gleich bleibender Selektivität gegeben sein.
- Kompression, Übersteuerungsfestigkeit
- Analog zur Empfindlichkeit stellt sie die obere Grenze des Aussteuerbereichs dar. Sie wird angegeben durch den 1-dB-Kompressionspunkt.
- Kreuzmodulation, Zustopfeffekt
- Wird die Information/Modulation eines starken Nachbarsenders durch den empfangenen Sender übernommen, so spricht man von Kreuzmodulation. Bei getasteten HF-Trägern spricht man im selben Fall vom Zustopfeffekt.
- Selektivität
- Die Selektivität oder Trennschärfe bezeichnet die Fähigkeit des Empfängers, aus mehreren, dicht in der Frequenz beieinanderliegenden Sendern den gewünschten herauszufiltern.
- Spiegelfrequenzunterdrückung
- Der Wert der Spiegelfrequenzunterdrückung gibt an, wie gut Spiegelfrequenzen gedämpft werden, die Angabe ist in Dezibel, höhere Werte sind besser.
- Stabilität
- Das Nutzsignal soll immer gut empfangbar sein, unabhängig von thermischen und/oder elektrischen Einflüssen.
- Überlagerung
- Die Addition zweier Schwingungen nennt man Überlagerung. Für den Überlagerungsempfänger ist der Begriff also eigentlich nicht richtig, da hier eine Mischung (also eine Multiplikation) stattfindet. Gemeint ist allerdings die Addition des Betrags in Dezibel, was gleichbedeutend mit einer Multiplikation ist.
Mathematischer Anhang
Das Zustandekommen der beiden Seitenbänder beim Mischen (Idealer Mischer; Multiplizierer) lässt sich mathematisch so erklären:
Das Eingangssignal sei
- ,
das Signal des idealen Abstimmoszillators sei
- .
Das Ausgangssignal des Multiplizierers ist somit
- .
Durch Anwendung der Additionstheoreme ergibt sich
- .
Dabei entspricht der Teil
- dem oberen Seitenband ()
und
- dem unteren Seitenband ().
Sonstiges
Blockschaltbild eines handelsüblichen Stereo-Empfängers (Receiver) mit VCO, PLL und Mikrocomputersteuerung:
Ansicht auf die Leiterplatte eines Überlagerungsempfängers:
Der UKW-Tuner (1) enthält die HF-Stufen, den Oszillator (VCO) und die Mischstufe. Dabei werden die HF-Stufen und der Oszillator über Kapazitätsdioden abgestimmt. Der Tuner besitzt unter anderem einen Eingang für die Abstimmspannung, sowie einen Ausgang für die Oszillatorfrequenz (für PLL). Unter (2) sind die drei 10,7-MHz-Keramikfilter für die ZF zu sehen. Die ZF wird dem IC (3) zugeführt, welcher unter anderem den FM-Demodulator enthält. Der oft verwendete 7,1-MHz-Quarz unter (4) ist für die Referenzfrequenz der PLL zuständig. Der PLL-IC (meist ein LM 7000, LM 7001) ist ein SMD-Bauteil auf der Rückseite der Leiterplatte und nicht zu sehen.
Eine Anwendung des Heterodynprinzips im Infraroten wurde mit dem Infrared Spatial Interferometer verwirklicht, bei dem die aufgefangene Strahlung mit der aus Infrarotlasern gemischt und dadurch zu HF umgesetzt wird.
Generell kommt das Heterondyn-Detektionsprinzip in optischen Anordnungen zur Anwendung, z. B. indem sehr schmalbandig monochromatische Laserstrahlung durch akusto-optische Modulatoren (= lokaler Oszillator) moduliert werden und so geringfügig nach oben und unten verschobene Lichtfrequenzen erzeugt werden, die sich anschließend durch Interferenzfilter oder Fabry-Perot-Etalons gut von der Ausgangsfrequenz trennen lassen.
Literatur
- Jens Heinich: Eine kurze Chronik der Funkgeschichte. Hein, Dessau 2002. ISBN 3-936124-12-4.
- Martin Gerhard Wegener: Moderne Rundfunk-Empfangstechnik. Franzis, München 1985, ISBN 3-7723-7911-7.
- Ferdinand Jacobs: Lehrgang Radiotechnik. Franzis, München 1951, ISBN 3-7723-5362-2 (2 Bände).
- Philips GmbH (Hrsg.): Philips Lehrbriefe. Band 1. Einführung und Grundlagen. Philips Fachbücher. Hamburg 1987.
- Otto Limann, Horst Pelka: Funktechnik ohne Ballast. Einführung in die Schaltungstechnik der Rundfunkempfänger. 16. Auflage. Franzis, München 1984, ISBN 3-7723-5266-9.
- Dieter Nührmann: Das große Werkbuch Elektronik. Franzis, Poing 2001. ISBN 3-7723-5575-7
- Heinrich Hübscher (Hrsg.) u. a.: Elektrotechnik. Fachbildung Kommunikationselektronik. Band 2. Radio-, Fernseh-, Funktechnik. Westermann, Braunschweig 1989, ISBN 3-14-221330-9.
- W. Rohländer: Der Superhet. In: Funkamateur. Theuberger, Berlin 1977, ISSN 0016-2833, S. 193.
- Christoph Rauscher: Grundlagen der Spektrumanalyse. 3. Auflage, Rohde & Schwarz, München 2007, ISBN 978-3-939837-00-8.
- Ralf Rudersdorfer: Funkempfängerkompendium. 1. Auflage, Elektor, Aachen 2010, ISBN 978-3-89576-224-6.
Weblinks
- Radiomuseum.org: "Mischung und Frequenzumsetzung" (Sehr ausführlicher Beitrag über Mischstufen in Radioempfängern)
- Jogis Roehrenbude: Überlagerungsempfänger für AM (Sehr ausführliche Erklärung)
- Funkschau Nr. 49, 1932 (Superhet-Sonderheft): S. 385–388 S. 389–392 (pdf, digitalisiert von www.radiomuseum.org)
- Edwin Armstrong: Pioneer of the Airwaves – Edwin Armstrong: Pionier der Ätherwellen (englisch)
- Lucien Levy – Kurze Biografie von Lucien Lévy (französisch)
- Barlow Wadley – Alles über den Barlow Wadley (englisch)
- Skript zum Thema Empfängertechnik
- Radarempfänger
- Anforderungen an Messempfänger nach CISPR 16-1-1 (englisch) (PDF; 365 kB)
Einzelnachweise
- Alan Douglas: Who Invented the Superheterodyne?., Originalartikel: The Legacies of Edwin Howard Armstrong. In: Proceedings of the Radio Club of America Nr. 3, 1990, Vol. 64
- Patent US1342885: Method of Receiving High Frequency Oscillations. Erfinder: Edwin H. Armstrong.
- Patent FR493660.
- Patent FR506297.
- Radiola AR-812 (englisch) → Webseite nicht mehr abrufbar → Archiv (14. September 2005 09:35 Uhr) ( vom 14. September 2005 im Internet Archive)
- Alte Wecker funken Störfeuer im Flugzeugfunkverkehr (heise.de)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Uberlagerungsempfanger auch Superheterodynempfanger kurz Superhet oder Super ist eine elektronische Schaltung zum Empfang und zur Verarbeitung von hochfrequenten elektromagnetischen Funksignalen Kennzeichnend ist die Umsetzung der je nach gewunschter Empfangsfrequenz variablen Eingangsfrequenz auf eine meist erheblich niedrigere und vor allem konstante Zwischenfrequenz ZF Vorteilhaft dabei sind Die konstante ZF ermoglicht einen fest abgestimmten ZF Verstarker durch das Herabsetzen der Frequenz verringern sich die Anforderungen an den ZF Filter grossere relative Bandbreite sowie die generell niedrigeren zu verarbeitenden Frequenzen Weiterhin wird die Ruckkoppelgefahr verringert da es nicht mehr zu einer Uber Alles Ruckkopplung kommen kann Uberlagerungsempfanger konnen mehrstufig aufgebaut werden konnen also mehrere Zwischenfrequenzen haben Details siehe im entsprechenden Abschnitt Eingesetzt wird er in vielen Geraten der Funkubertragung der Telekommunikation und der HF Messtechnik vom einfachen Radio und Fernsehen bis hin zum GPS Der Ausdruck Uberlagerung ist hierbei nicht in dem Sinne des Superpositionsprinzip der Physik also einer additiven Uberlagerung zu verstehen vielmehr lasst sich das Prinzip mathematisch auf eine Multiplikation des empfangenen Eingangssignals mit einem Signal konstanter Frequenz aus einem im Empfanger eingebauten lokalen Oszillator zuruckfuhren Die dabei auftretenden Differenz und Summenfrequenzen lassen sich mit den trigonometrischen Additionstheoremen veranschaulichen In den letzten Jahren werden in der Empfangertechnik nicht nur Hilfsfunktionen wie Bedienung oder LO Frequenzerzeugung digitalisiert sondern zunehmend grossere Teile der Signalverarbeitung Diese Entwicklung fuhrte zum Bereich des Software Defined Radio SDR GrundlagenDie ersten Funkempfanger waren Langwellen Geradeausempfanger die das Signal oft nach Verstarkung demodulierten Die zunehmende Anzahl von Sendern erzwang eine Verringerung der Bandbreite damit nicht mehrere Sender gleichzeitig empfangen werden konnten Der Filteraufwand steigt mit zunehmender Frequenz so drastisch dass ein geandertes Konzept erfunden werden musste Im Uberlagerungsempfanger wird die Frequenz des HF Signals mindestens einmal reduziert bevor sie demoduliert wird Dazu wird es mit dem Signal eines sich im Empfanger befindenden sogenannten Lokaloszillators LO Signal gemischt um eine feste meist tiefere Zwischenfrequenz ZF mit dem gleichen Modulationsinhalt wie das HF Signal zu erhalten Die Frequenz des Lokaloszillators bestimmt zusammen mit der Zwischenfrequenz zwei Empfangsfrequenzen von denen eine das Eingangsfilter passieren kann Nur durch die meist erhebliche Verringerung der Frequenz kann die notwendige hohe Verstarkung und Filterung des Signals erreicht werden der Empfanger wird empfindlicher und trennscharfer Die Signalfilterung erfolgt auf einer konstanten und niedrigeren ZF Zwischenfrequenz weshalb im Gegensatz zu dem beim Geradeausempfanger benotigten abstimmbaren HF Filter auf Festfrequenzfilter zuruckgegriffen werden kann Das ergibt einen vereinfachten Aufbau deutlich hohere Trennscharfe Selektion und damit eine wesentlich verbesserte Empfangsqualitat Empfanger fur sehr hohe Frequenzen wie beispielsweise Radar oder Radioastronomie konnen nur auf diese Weise gute Empfindlichkeit erzielen Dieses Empfangsprinzip ist nur bis etwa 1010 Hz sinnvoll anwendbar weil bei noch hoheren Frequenzen das starke Phasenrauschen des Mischeroszillators die Empfindlichkeit zu sehr verringert Kein Uberlagerungsempfanger mit den beschriebenen Merkmalen ist das Homodynverfahren bei dem LO und HF Signal annahernd die gleiche Frequenz haben Dabei wird das amplitudenmodulierte Empfangssignal direkt ohne ZF auf den NF Bereich umgesetzt es handelt sich um Direktempfanger oder Direktmischer Deren Hauptproblem das starke 1 f Rauschen erlaubt keine hohe Empfindlichkeit weshalb es nur noch zur Mischung optischer Frequenzen verwendet wird wo das starke Phasenrauschen der Oszillatoren Uberlagerungsempfanger nach dem ZF Prinzip unmoglich macht GeschichteHistorischer Rohren Superhet aus dem Jahr 1936 von der Firma Der Name Heterodyn beziehungsweise Superheterodyn ist eine Wortneubildung zusammengesetzt aus dem lateinischen Wort super uber sowie den griechischen Wortern hetero verschieden und dynamis Kraft und beschreibt die Mischung zweier Signale unterschiedlicher Frequenz Im Gegensatz dazu wird fur den Namen des Homodyn Empfangers das griechische Wort homos gleich verwendet Der Ausdruck Lokaloszillator bedeutet dass sich dieser Oszillator am Ort lat locus Ort also im Uberlagerungsempfanger selbst befindet Superhet oder einfach nur Super sind bei Funkamateuren gebrauchliche Kurzformen fur Uberlagerungsempfanger nach dem Heterodynprinzip Wer der Erfinder des Uberlagerungsempfangers ist ist nicht eindeutig bestimmbar Dass die Erfindung in die Zeit des Ersten Weltkriegs fallt und alle beteiligten Kriegsparteien an der Verbesserung der Radiotechnik arbeiteten mag daran einen Anteil haben Die englischsprachige Wikipedia nennt Edwin Armstrong als Erfinder des Superheterodynempfangers engl Super heterodyne receiver fur den er 1918 ein Patent erhalten hat Andere Quellen geben an dass Armstrong im Jahr 1918 die Idee dazu hatte als er in Frankreich stationiert war Das US Patent Nr 1 342 885 von Edwin Armstrong beschreibt das Uberlagerungsprinzip Armstrong hat dieses Patent Anfang 1919 in den USA angemeldet und Mitte 1920 erhalten Fast gleichzeitig sollen aber auch Lucien Levy 1917 in Frankreich sowie Walter Schottky 1918 in Deutschland dieses Funktionsprinzip entwickelt haben Lucien Levy erhielt 1919 und 1920 in Frankreich ein Patent Nr 493 660 und Nr 506 297 fur seinen Schaltungsentwurf der mit einer Zwischenfrequenz ZF arbeitete Einer der ersten kommerziell gebauten Superhets war der AR 812 von RCA der von 1924 bis etwa 1927 uber 140 000 Mal verkauft wurde Die deutsche Firma DeTeWe entwickelte in den Jahren 1924 1925 den Ultradyn In Frankreich sollen im Jahr 1923 drei Heimempfanger von Lucien Levys Firma Radio L L produziert worden sein In den folgenden Jahrzehnten setzte sich das Schaltungsprinzip wegen seiner vielen Vorteile immer mehr durch Es wurden viele Varianten von Uberlagerungsempfangern entwickelt und gebaut manche mit Doppel und Mehrfachuberlagerung bis zu vierfach und Mischung mit konstanter statt variabler Mischfrequenz sogenannte Konverter wie z B der LNB in der Satellitentechnik Die Uberlagerung ist ein universelles Verfahren und wird auch in Sendern eingesetzt Praktisch alle heute auf dem Markt verfugbaren drahtlosen Sende und Empfangsgerate arbeiten nach dem Uberlagerungsprinzip Radio Funksprechgerat Mobiltelefon Basisstation Relais Fernsehen Satelliten FunktionsprinzipBlockschaltbild eines Uberlagerungsempfangers Zunachst begrenzt ein Filter die Bandbreite des Antennensignals auf einen engen Bereich um die gewunschte Empfangsfrequenz Das reduziert die Spannungspegel aller Signale die von Sendern anderer Frequenzbereiche erzeugt werden wodurch weniger unerwunschte Mischprodukte entstehen und der Eingangsverstarker bzw Mischer geringere Spannung verarbeiten muss Insbesondere muss hier die Spiegelfrequenz unterdruckt werden Hochfrequenzverstarker sind oberhalb des Kurzwellenbereichs notig damit schwache Signale uber das Rauschen des Mischers angehoben werden ausserdem verhindern sie dass die LO Frequenz uber die Antenne abgestrahlt wird Mittelwellenempfanger haben so gut wie nie Hochfrequenz Vorverstarker Das bandbegrenzte und ggf verstarkte Antennensignal gelangt zur Mischstufe und wird dort mit dem Signal des Abstimmoszillators fLO gemischt wobei eine Reihe neuer Frequenzen erzeugt wird Die LO Frequenz wird um einen festen Betrag oberhalb oder unterhalb der gewunschten Empfangsfrequenz gewahlt Das Signalgemisch hinter dem Mischer enthalt unter anderem die Summe und die Differenz der Eingangs und LO Frequenzen wobei die Modulation des Eingangssignals erhalten bleibt Ein Bandpass konstanter Frequenz lasst eines der Mischprodukte passieren nur dieses wird im folgenden Zwischenfrequenzverstarker verstarkt und dann demoduliert Dabei wird aus dem ZF Signal wieder das Nutzsignal also Sprache oder Musik beim Radioempfang gewonnen Schaltungsstufen im DetailVerwendete Abkurzungen fe displaystyle f mathrm e Durchlassfrequenzbereich der Vorselektion fE displaystyle f mathrm E Gewunschte Empfangsfrequenz fZF displaystyle f mathrm ZF Zwischenfrequenz fOsz displaystyle f mathrm Osz Abstimmfrequenz fDif displaystyle f mathrm Dif en fSum displaystyle f mathrm Sum en HF Verstarker Vorselektion Der Hochfrequenz Verstarker hat mehrere Funktionen Er passt die Impedanz der Antenne an die nachfolgende Schaltung an es soll ein Maximum der von der Antenne aufgenommenen Leistung an die nachfolgende Stufe weitergegeben werden Er verstarkt die schwachen Antennensignale damit diese uber dem Eigenrauschen des Mischers liegen Dadurch wird die Eingangsempfindlichkeit des Empfangers gesteigert Er verhindert dass die LO Frequenz vom Mischer an die Antenne gelangt und dort abgestrahlt wird Storsender In dieser Stufe wird eine Vorselektion vorgenommen damit nur Frequenzen aus dem Empfangsbereich Durchlassbereich fe displaystyle f e den Verstarker passieren konnen Die Vorselektion kann entweder mit der Eingangsfrequenz mitlaufen typisch fur die Rohrentechnik oder in Form von meist umschaltbaren Bandpassen verwirklicht werden Die Vorselektion hat mehrere Aufgaben Unterdruckung des Empfangs auf der Spiegelfrequenz Verringerung der maximalen HF Spannung der folgenden aktiven Bauelemente weil Spannungsanteile aller Sender unterdruckt werden deren Frequenz weit genug entfernt ist Der lineare Arbeitsbereich von Transistoren usw ist begrenzt und nichtlineares Verhalten wurde zu Mischeffekten zwischen den Eingangssignalen fuhren Solche Grosssignalstorungen konnen Geistersender erzeugen und einen Storpegel verursachen der das Nutzsignal uberdecken kann Unterdruckung moglicher Signale auf der Zwischenfrequenz die bei den meist primitiven unsymmetrischen Mischerschaltungen ungehindert von der Antenne zum ZF Verstarker gelangen wurden Mischer Hauptartikel Mischer Elektronik Signalverlauf eines superheterodynen Mischers Im Uberlagerungsempfanger wird die Eingangsfrequenz fe displaystyle f mathrm e einschliesslich ihrer Modulation durch einen Mischer auf eine andere Frequenz umgesetzt indem fe displaystyle f mathrm e mit der Frequenz des Abstimmoszillators fOsz displaystyle f mathrm Osz gemischt wird Mit einem idealen Mischer erhalt man am Ausgang nur zwei neue Seitenbander mit Signalen auf fDif fOsz fe displaystyle f mathrm Dif f mathrm Osz f mathrm e und fSum fOsz fe displaystyle f mathrm Sum f mathrm Osz f mathrm e reale Mischer erzeugen aber ein ganzes Frequenzspektrum Beim Uberlagerungsempfanger wird daraus fast immer die Differenzfrequenz gefiltert Diese betragt bei einfachen Empfangern im Lang Mittel und Kurzwelle 455 kHz was im Kurzwellenbereich kaum noch Spiegelfrequenzunterdruckung zulasst weil die Spiegelfrequenz nur 910 kHz entfernt ist Bei UKW ist die normale Zwischenfrequenz 10 7 MHz In Fernsehgeraten Mehrfachsuperhets und Handys wird als ZF aus technischen Grunden meist eine deutlich hohere Frequenz gewahlt Die Oszillatorfrequenz wird von einer Oszillatorschaltung erzeugt Nur in der Anfangszeit wurde sie vom Mischer selbst generiert weil aktive Bauelemente noch sehr teuer waren Hauptnachteil dieser selbstschwingenden Mischstufen ist die modulationsabhangige Frequenzanderung Da speziell in der Anfangszeit der Empfangstechnik die Mischer eigentlich nur ubersteuerte Verstarker waren ist der ZF Durchschlag ein grosses Problem Bei jedem unsymmetrischen Mischer gelangt ein Antennensignal auf der ZF ungehindert und meist noch verstarkt Ausnahme Diodenmischer zum ZF Verstarker und wird von diesem wie die erwunschte Differenzfrequenz weiter behandelt Beide Signale das heruntergemischte Empfangssignal und das durchschlagende Signal des Senders auf der ZF sind gleichzeitig horbar das storende Signal kann sogar uberwiegen Bei AM erzeugen die beiden Tragerfrequenzen im Demodulator zusatzlich ein sehr storendes Interferenzpfeifen Bei FM ist wegen der FM Schwelle nur der starkere der beiden Sender horbar Da diese hochst unerwunschte Begleiterscheinung auch durch extrem gute Vorselektion und den Einsatz symmetrischer Mischer nur teilweise beseitigt werden kann wurde international vereinbart in ausreichendem Abstand um die ublichen ZF Frequenzen 455 kHz und 10 7 MHz keine Sender zu betreiben Daran hat sich bisher nichts geandert Mit der preiswerten Verfugbarkeit von Mehrgitterrohren und spater von Dual Gate Feldeffekttransistoren verbreitete sich die multiplikative Mischung Hier werden die beiden Spannungen jeweils auf einen eigenen Eingang des Steuerelements wie zum Beispiel die beiden Gates eines Dual Gate Feldeffekttransistors oder die Steuergitter einer Vakuumrohre gefuhrt Das Ausgangssignal wird von beiden Eingangssignalen gesteuert wodurch ein Mischeffekt der beiden Steuersignale erzeugt wird Bei hoheren Frequenzen im hoheren GHz Bereich verwendet man haufig und heute 2006 noch einen Dioden Ring Mischer Die multiplikative Mischung hat gegenuber der additiven Mischung geringfugige schaltungstechnische Vorteile so sind die Ruckwirkungen auf den HF Verstarker geringer und es besteht die Moglichkeit einer zusatzlichen Regelung der Mischstufe was aber selten genutzt wird Daneben produziert sie weniger Intermodulationsfrequenzen und damit weniger Phantomempfangsstellen Vor und Nachteile der additiven Mischung Vorteile Der Mischtransistor lasst sich als Oszillator mitbenutzen selbstschwingende Mischstufe Nachteile Ohne Bruckenschaltung sind Oszillatorfrequenz und Eingangsfrequenz kaum zu entkoppeln Erzeugt viele unerwunschte MischprodukteVor und Nachteile der multiplikativen Mischung Vorteile Erzeugt weniger unerwunschte Mischprodukte Die Oszillator und die Eingangsfrequenz sind entkoppelt Eine Regelung der Mischverstarkung ist moglich Nachteile Mit Transistortechnik ist keine selbstschwingende multiplikative Mischstufe moglich wahrend das in der Rohrentechnik zum Beispiel mit einer Oktode durchaus so realisiert wurde Abstimmoszillator Hauptartikel Oszillatorschaltung Der Abstimmoszillator hat die Aufgabe eine moglichst konstante Spannung mit der gewunschten Frequenz fOsz displaystyle f mathrm Osz mit hoher Genauigkeit zu erzeugen Diese Frequenz muss in einem weiten Bereich einstellbar sein damit auf jeden gewunschten Sender innerhalb des Empfangsbereichs abgestimmt werden kann Es gibt verschiedene Oszillatorschaltungen die fur diesen Zweck geeignet sind Eingesetzt werden in der Regel LC Schwingkreise um ein sinusformiges Oszillatorsignal zu erhalten wenn es um die Abstimmung uber einen nicht gerasterten Bereich geht Ist allerdings das Raster klar vorgegeben z B UKW mit 25 kHz oder CB Funk dann sind LC Oszillatoren eine schlechte Wahl und PLL Oszillatoren treten an ihre Stelle sie sind weitaus genauer und billiger s u Vom Abstimmoszillator hangt ganz wesentlich die Frequenzstabilitat das bedeutet dass ein Sender uber einen langeren Zeitraum empfangen werden kann ohne die Abstimmung manuell nachregeln zu mussen und die Eindeutigkeit der Skala gleiche Skalenstellung des Frequenzzeigers soll gleiche Empfangsfrequenz liefern ab Mit einem HF Synthesizer und einer automatischen Frequenznachfuhrung AFC kann eine Unabhangigkeit von Temperatur und Alterungseinflussen erreicht werden Siehe VFO VCO PLL und DDS Beim Einsatz eines analogen Abstimmoszillators kann jede beliebige Frequenz innerhalb des Empfangsbereichs am Empfanger eingestellt werden Mit digital abgestimmten Oszillatoren kann die Eingangsfrequenz nur mit einer bestimmten Schrittweite eingestellt werden Bei einfachen Kurzwellengeraten etwa liegen diese meist bei 100 Hz oder 1 kHz Hochwertige DDS gesteuerte Gerate bieten mittlerweile aber Abstimmschritte von 0 1 Hz so dass man hierbei praktisch keinen Unterschied mehr zur analogen Abstimmung wahrnehmen kann Fur Rundfunkbander mit festgelegtem Kanalraster UKW TV sind derart feine Schrittweiten nicht notwendig Da sich jedoch nicht alle Sender an die Norm halten werden gute UKW Empfanger mit einer Schrittweite im halben Kanalraster hergestellt den oben erwahnten 25 kHz Zwischenfrequenz Filter Der ZF Filter ist ein Bandpass fur einen schmalen Frequenzbereich der Signale ausserhalb dieses Bereichs sperrt aber die Frequenzen innerhalb moglichst ungehindert und unverandert durchlasst Dadurch werden aus dem Frequenzgemisch am Ausgang des Mischers nur die gewunschten Frequenzen um fZF displaystyle f mathrm ZF an den ZF Verstarker weitergeleitet Das ZF Filter hat damit den massgeblichen Anteil an der Trennscharfe des Empfangers Je nach ubertragener Informationsbandbreite z B Sprache oder Videosignal und Modulationsart werden ZF Filter mit unterschiedlichen Bandbreiten benotigt Signalverlauf bei einem ZF Filter In der Fruhzeit der Funk und Rundfunktechnik siehe Geschichte des Horfunks wurden als ZF Filter Bandfilter aus je zwei uberkritisch gekoppelten Schwingkreisen verwendet Diese wurden spater durch mechanische Filter Quarzfilter und Keramische Filter Keramikresonator erganzt Spater entwickelte man Akustische Oberflachenwellen Filter AOW Filter mit denen es gelang auch komplizierte Durchlasskurven fur hohe Frequenzen auf kleinstem Raum zu realisieren Zunehmend werden jedoch digitale Filter Digitaler Signalprozessor DSP auch bei hohen Frequenzen eingesetzt sodass die AOW Filter auch bei Mobiltelefonen an Bedeutung verlieren Ubliche Werte fur die ZF Frequenz sind 10 7 MHz Bandbreite etwa 50 kHz fur FM Empfanger fur den UKW Rundfunk und 455 kHz Bandbreite etwa 5 9 kHz fur AM Empfanger auf Lang Mittel und Kurzwelle Analoge TV Empfanger haben fur das Bildsignal eine Zwischenfrequenz um 35 MHz und eine Filterbandbreite von etwa 5 MHz Zwischenfrequenz Verstarker Der ZF Verstarker verstarkt das Signal und begrenzt dessen Amplitude bei Frequenzmodulation Die Begrenzung bei FM kann durch zwei antiparallele Dioden erfolgen und ist notwendig da Amplitudenanderungen hervorgerufen durch Storungen auf dem Ubertragungsweg die Empfangsqualitat verschlechtern konnen Amplitudenanderungen ubertragen bei FM im Gegensatz zur Amplitudenmodulation keine Informationen und konnen deshalb entfernt werden Aus diesem Grund benotigen ZF Verstarker fur FM auch keine Regelung Die Verstarkung der einzelnen Stufen in AM oder SSB ZF Verstarkern muss dagegen regelbar sein um einen grossen Dynamikumfang verarbeiten zu konnen Andernfalls wurden sich die Empfangslautstarken von schwachen und sehr starken Signalen zu stark unterscheiden Speziell in der Rohren und diskreten Transistortechnik war die ZF Selektion nicht als kompakte Einheit vor dem ZF Verstarker angeordnet Stattdessen dienten Bandfilter also meist zwei magnetisch gekoppelte Schwingkreise zum Auskoppeln des Signals aus Mischer oder Verstarkerausgang und Leistungsanpassung an den folgenden Verstarkereingang Es sind einige Empfanger auf dem Markt die eine der ZF Stufen meist die niederfrequenteste durch Digitaltechnik erganzen oder ganz ersetzen Die analogen Signale die der ZF Stufe zugefuhrt werden werden dafur in Echtzeit in digitale Signale umgewandelt siehe Analog Digital Umsetzer und dann von einem Signalprozessor weiterverarbeitet Das hat den Vorteil dass viele in Hardware nur schwer oder uberhaupt nicht verwirklichbare Funktionen in Software realisiert werden konnen Dazu gehoren unter anderem hochwertige in der Bandbreite variable ZF Filter oder Kerbfilter engl notch filter die automatisch der Storfrequenz folgen um nur einige Anwendungen zu nennen Demodulator Der Demodulator trennt den Nachrichteninhalt von der hochfrequenten Tragerfrequenz Die Demodulatorschaltungen unterscheiden sich abhangig von der Betriebsart Das Nutzsignal amplitudenmodulierter Sendungen wird mit einem Hullkurvendemodulator wiedergewonnen Das ist im Prinzip eine Diode mit nachfolgendem RC Glied als Tiefpass Bei Betriebsarten mit unterdrucktem Trager wie SSB muss die fehlende Tragerfrequenz in einem Mischer zum Beispiel einem Ringmodulator dazugemischt werden Diese wird im Empfanger von einem BFO Beat Frequency Oszillator erzeugt In beiden Fallen werden die Steuersignale fur die automatische Verstarkungsregelung AGC im Demodulator aus der demodulierten Spannung gewonnen Frequenzmodulierte Signale werden meist durch Vergleich der Phasenlage des Signals mit der Phasenlage eines lose gekoppelten Resonators demoduliert Dieser Resonator kann ein Schwingkreis sein Verhaltnisdiskriminator oder Ratiodetektor ein Keramikresonator oder auch eine PLL Schaltung Stimmen Resonanzfrequenz und Nutzsignal Frequenz uberein ergeben sich 90 Phasenverschiebung Ist die Nutzsignal Frequenz kleiner sinkt der Phasenwinkel bei hoherer Nutzfrequenz steigt er Als Nebenprodukt wird auch die Spannung fur die automatische Frequenzregelung AFC erzeugt Die zahlreichen Sonderformen von Pulsmodulation und insbesondere die Frequenzspreizung erfordern jeweils speziell angepasste Demodulatoren die sich nur durch Digitale Signalverarbeitung realisieren lassen NF Verstarker Signalverstarkung durch NF Verstarker Der NF Verstarker hebt die demodulierten Signale wieder so weit an dass damit ein Lautsprecher Kopfhorer oder externer Verstarker Hifi Komponente angesteuert werden kann Anmerkung Traditionellerweise war bei einem Radio der Anschluss fur den Verstarker an der Demodulatordiode angeschlossen daher die Namen Dioden Stecker Kabel oder Buchse fur die entsprechenden Anschluss Komponenten Der NF Verstarker kann die Klangeigenschaften beeinflussen wie beispielsweise das Anheben oder Absenken der Hohen und Tiefen Automatische Verstarkungsregelung Die automatische Verstarkungsregelung im deutschen mit AVR abgekurzt engl automatic gain control AGC gleicht Schwankungen der Empfangsfeldstarke aus Dazu wird die Regelspannung die aus dem Demodulator gewonnen wird den HF ZF Stufen Ruckwartsregelung oder dem NF Verstarker Vorwartsregelung zugefuhrt Dort wird dann die Verstarkung der Stufe entsprechend erhoht oder verringert Dadurch ist es moglich schwache und starke Sender in gleicher Lautstarke wiederzugeben oder den Schwund beim Kurzwellenempfang auszugleichen Automatische Frequenzregelung Die automatische Frequenzregelung im deutschen mit AFR abgekurzt engl automatic frequency control AFC gleicht Schwankungen der Empfangsfrequenz aus Betrachtung der bisher besprochenen Stufen an einem Schaltplan Der im Bild dargestellte UKW Tuner besitzt einen regelbaren HF Verstarker gelb eine multiplikative Mischstufe grun und einen VCO rot Der Tuner ist mit Dual Gate FETs ausgestattet die sich durch hohen Eingangswiderstand und geringes Eigenrauschen auszeichnen Hauptvorteil gegenuber anderen Bauarten ist dass in diesen Bauelementen jeweils zwei Transistoren in Form einer Kaskodeschaltung vorliegen weshalb die kapazitive Ruckwirkung vom Ausgang Drain zum Gate 1 so gering ist dass der Verstarker auch ohne Neutralisation stabil arbeitet Schaltplan eines UKW Tuners Anschlusse 1 Regelspannung zur Anderung der Verstarkung der HF Vorstufe 2 unsymmetrischer Antennenanschluss 75 Ohm 3 Masse 4 Abstimmspannung zum Sendersuchlauf 5 und 6 Ausgang zum ZF Verstarker 7 Vorspannung der Kapazitatsdiode 8 AFC vom FM DemodulatorHF Verstarker Vorselektion Um moglichst viel Empfangsenergie vom 75 Ohm Koaxialkabel auf den ersten Schwingkreis zu ubertragen wird die Antennenimpedanz uber den Transformator L1 L2 an die HF Verstarkerstufe angekoppelt L2 C2 C3 D1 D2 bilden den ersten Vorkreis Parallelschwingkreis dessen Frequenz uber die Kapazitatsdioden D1 D2 abgestimmt werden kann Die notwendige Abstimmspannung kommt uber den Vorwiderstand R8 C3 dient zum Abgleich des ersten Vorkreises ist fur den Hersteller oder Servicetechniker gedacht Die vorselektierte Eingangsfrequenz gelangt uber C4 an das Gate 1 G1 von Q1 der die Eingangsfrequenz verstarkt Seine Verstarkung kann uber das Gate 2 G2 geandert werden C7 sorgt dafur dass an G2 wechselspannungsmassg geerdet also mit Nullpotential verbunden ist weil nur so die interne Abschirmung zwischen Ein und Ausgang gesichert ist Die verstarkte Eingangsfrequenz wird induktiv auf den nachsten Vorkreis ubertragen der mit C9 C10 D3 D4 einen weiteren Parallelschwingkreis bildet und durch D3 D4 abgestimmt werden kann Mischer und erstes ZF Filter Die Eingangsfrequenz gelangt uber eine Anzapfung induktiver Spannungsteiler von L4 uber C11 an G1 von Q2 Da der Leitwert des oberen Transistors der Kaskodeschaltung Q2 durch die Oszillatorspannung geandert werden kann erfolgt eine Mischung bei der auch die Zwischenfrequenz meist 10 7 MHz entsteht Diese wird vom ersten ZF Bandpass gefiltert und uber die Anschlusse 5 und 6 zum folgenden Zwischenfrequenzverstarker weitergeleitet Abstimmoszillator VCO Der Transistor Q3 des Oszillators arbeitet in Basisschaltung Die Betriebsspannung gelangt uber R25 L5 R23 an den Kollektor des Transistors C26 C25 dienen zur Abblockung der Betriebsspannung und sind fur den Oszillatorkreis L5 C24 D6 D7 nicht frequenzbestimmend da sie bei dieser Frequenz nur einen Kurzschluss darstellen C26 C25 560 pF C22 bewirkt eine Positive Ruckkopplung damit der Oszillator schwingt Zusammen mit C20 wird die Phasenbedingung von 0 bei dieser Oszillatorschaltung erfullt R26 R21 und D5 bilden den Basisspannungsteiler wobei D5 der Temperaturkompensation dient Das ist notig damit sich die Oszillatorfrequenz bei Temperaturschwankungen nur wenig andert C19 beseitigt HF Storungen auf der Betriebsspannung Das Gleiche gilt fur C16 C17 bei der Abstimmspannung Der Eingang AFC fuhrt zu einer Kapazitatsdiode welche die Oszillatorfrequenz um einige Kilohertz so verandern kann dass die Zwischenfrequenz 10 7 MHz eingehalten wird Nur dann erzeugen die Bandpasse die geringsten Verzerrungen des Modulationsinhaltes Die AbstimmungWie bei der Erklarung des Abstimmoszillators schon erwahnt lasst sich dessen Frequenz vom Anwender einstellen Mogliche Empfangsfrequenzen liegen immer um den Betrag der ZF Frequenz fZF displaystyle f mathrm ZF hoher oder tiefer als die Frequenz des Abstimmoszillators fOsz displaystyle f mathrm Osz bei Aufwartsmischung fE fOsz fZF displaystyle f mathrm E f mathrm Osz f mathrm ZF bei Abwartsmischung fE fOsz fZF displaystyle f mathrm E f mathrm Osz f mathrm ZF Eine davon ist erwunscht die andere wird als Spiegelfrequenz bezeichnet und muss durch Bandfilter vor der Mischstufe oder durch das IQ Verfahren unterdruckt werden Wenn bei fZF 455kHz displaystyle f mathrm ZF 455 mathrm kHz beispielsweise eine Station aus dem Frequenzbereich fE displaystyle f mathrm E von 800 bis 1200 kHz gewunscht wird kann man fOsz displaystyle f mathrm Osz auf 1455 kHz einstellen Dann sind am Ausgang des Mischers diese Frequenzen und deren Summen und Differenzen vorhanden Der ZF Filter lasst aber nur 455 kHz durch Die einzige Frequenz aus dem Bereich von fE displaystyle f mathrm E die diese Bedingung erfullen kann ist die Empfangsfrequenz 1000 kHz Eine Addition der Eingangsfrequenz mit der Abstimmfrequenz ist immer 2255 kHz es bleibt also nur die Differenz fE fOsz 1000kHz 1455kHz 455kHz displaystyle f mathrm E f mathrm Osz 1000 mathrm kHz 1455 mathrm kHz 455 mathrm kHz In der Praxis lasst man nicht nur diese einzelne Frequenz das Filter passieren da auf diese Weise die Seitenbander die die Modulation enthalten abgeschnitten werden Man wahlt eine geeignete Bandbreite des ZF Filters von zum Beispiel 10 kHz was dann die nutzbare Bandbreite des Audio Nutzsignals ergibt um alle Frequenzen zwischen etwa 450 und 460 kHz durchzulassen Das entspricht dem Gesamtsignal eines amplitudenmodulierten Mittelwellensenders der einen Bereich zwischen 995 und 1005 kHz belegt Beim obigen Beispiel wurde als fE displaystyle f mathrm E nur 800 bis 1200 kHz zugelassen Entfernt man diese Vorselektion so zeigt sich ein Nachteil des Superhet und die Notwendigkeit im HF Vorverstarker bzw vor dem Mischer die Empfangsbandbreite mittels Filter zu beschranken Lage der Spiegelfrequenz Konnten noch hohere Empfangsfrequenzen an den Mischer gelangen dann gabe es noch eine Differenzfrequenz aus fE displaystyle f mathrm E und fOsz displaystyle f mathrm Osz die 455 kHz ergibt fE fOsz 1910 kHz 1455 kHz 455 kHz displaystyle f mathrm E f mathrm Osz 1910 text kHz 1455 text kHz 455 text kHz Zusatzlich zu der gewunschten Empfangsfrequenz fE displaystyle f mathrm E von 1000 kHz wurde auch noch die Frequenz 1910 kHz auf die ZF heruntergemischt in den ZF Verstarker gelangen und demoduliert Diese zweite ungewollte Empfangsfrequenz nennt man Spiegelfrequenz Sie ist mit dem Abstand der ZF Frequenz bezuglich Abstimmfrequenz gespiegelt Bei Empfangern mit ungenugender Spiegelfrequenzunterdruckung wird jeder Sender zweimal empfangen falls die Frequenz des Abstimmoszillators weit genug geandert werden kann Einmal auf der eigentlichen Sendefrequenz fE displaystyle f mathrm E und ein zweites Mal als Spiegelfrequenz dieses Senders auf der Frequenz fE 2 fZF displaystyle f mathrm E 2 cdot f mathrm ZF Das ist zwar unschon oft aber nicht weiter storend Problematisch wird der Spiegelfrequenzempfang dann wenn die Empfangsfrequenz und die Spiegelfrequenz von einem Sender belegt ist was bei hoher Bandbelegung sehr haufig vorkommt Dann werden beide Sender gleichzeitig demoduliert und es kommt zu horbaren Storungen Vor und NachteileVorteile Der Superhet ist die beste Art sehr hohe Empfangsfrequenzen wie sie etwa beim UKW oder Satellitenempfang auftreten stabil zu verarbeiten Ein Geradeausempfanger ist dafur ungeeignet weil er zu geringe Verstarkung und zu grosse Bandbreite hat Ein Direktmischempfanger ist wegen seines hohen 1 f Rauschens zu unempfindlich Frequenzmodulation lasst sich nur dann gut demodulieren wenn das Verhaltnis von Frequenzhub Frequenz moglichst gross ist Deshalb wird die Schaltung durch eine Frequenzreduzierung ganz erheblich vereinfacht Das ZF Filter ist auf eine feste Frequenz eingestellt die meist niedriger als die Empfangsfrequenz ist Deshalb ist es einfacher das Filter mit hoherem Gutefaktor auszulegen Der ZF Verstarker kann auf tiefen Frequenzen elektrisch stabiler aufgebaut werden als auf hoheren Frequenzen Eine hohe Gesamtverstarkung lasst sich ohne Ruckkoppelgefahr und mit wenigen Verstarkerstufen erzielen da die Verstarkung des Signals auf unterschiedlichen Frequenzen erfolgt Diese hohe Gesamtverstarkung wird gezielt so reduziert automatische Verstarkungsregelung dass am Ausgang annahernd gleiche Signalstarke gemessen wird auch wenn sich die Antennenspannung um einige Grossenordnungen andert Siehe auch Schwundausgleich Ein Filter das direkt auf der Empfangsfrequenz arbeitet muss abstimmbar in der Frequenz veranderbar sein damit verschiedene Frequenzen Sender empfangen werden konnen Hochwertige schmalbandige abstimmbare Filter sind bei hohen Frequenzen schwer zu realisieren sie verandern zudem ihre Bandbreite mit der Empfangsfrequenz Ein Filter fester niedriger Frequenz erhoht die produktionstechnische Reproduzierbarkeit des Empfangers ganz entscheidend gegenuber anderen Konzepten wie dem Geradeausempfanger oder dem Audion Fur einen Grossteil der aufwandigen Abgleicharbeiten die bei einem Mehrkreisaudion erforderlich sind genugt beim Superhet eine einmalige Einstellung bei der Herstellung Wenn Akustische Oberflachenwellen Filter in antiken Geraten mehrere Bandfilter verwendet werden wird eine nahezu rechteckformige Durchlasskurve erzielt die eine hohe Trennscharfe durch hohe Flankensteilheit gestattet ohne dabei die hohen Frequenzen zu beschneiden Die Oszillatorfrequenz lasst sich im Gegensatz zum Geradeausempfanger beispielsweise mit PLL digital einstellen und stabilisieren Damit kann die Empfangsfrequenz auch ferngesteuert werden Letztlich sei noch die einfache Bedienbarkeit Einknopfbedienung erwahnt die das Uberlagerungsprinzip mit sich bringt Nachteile Durch das Uberlagerungsprinzip entsteht eine Nebenempfangsstelle Spiegelfrequenz die entweder durch erhohten Filteraufwand vor dem Mischer oder mit speziellen Schaltungen wie der Phasenmethode IQ Verfahren unterdruckt werden kann Bei Verwendung eines zu einfachen Mischers kann es zu unerwunschten Nebenprodukten und zu Pfeifstellen wegen Intermodulation kommen Das Grundrauschen des Empfangers wird durch den zusatzlichen Abstimmoszillator und den Mischer gegenuber einem Geradeausempfanger erhoht Bei sehr hohen Frequenzen oberhalb etwa 5 GHz ist das Phasenrauschen des Oszillators so hoch dass die Empfindlichkeit eines Uberlagerungsempfangers merklich reduziert ist Mit trickreichen Schaltungen lasst sich in Sonderfallen diese Frequenzgrenze bis etwa 50 GHz dehnen Bei optischen Frequenzen 1014 Hz kann kein Uberlagerungsempfanger mehr gebaut werden weil kein bekannter Oszillator Laser uber die notwendige Frequenzgenauigkeit und konstanz verfugt In diesem Bereich werden notgedrungen unempfindliche Direktmischempfanger eingesetzt Teile des Lokaloszillatorsignals werden uber die Empfangsantenne ausgestrahlt und erlauben so die Ortung der Empfangsanlage durch andere Empfanger mit Richtantenne sofern die Frequenz bekannt ist Fur die zivile Anwendung ist dieser Nachteil jedoch weitestgehend unerheblich Allerdings kann es im Extremfall auch zu Storungen anderer Empfanger fuhren SchaltungsvariantenEinfachuberlagerung hat bei hohen Frequenzen den Nachteil dass bei tiefer Zwischenfrequenz 455 kHz die Spiegelfrequenz kaum von der gewunschten Empfangsfrequenz getrennt werden kann Wahlt man eine hohe Zwischenfrequenz 10 7 MHz steigt auch die Bandbreite der ZF Filter stark an Deshalb und als Antwort auf spezielle Anforderungen sind Varianten des Uberlagerungsempfangers entwickelt worden Doppel und Mehrfachuberlagerungsempfanger Beim Einfachsuperhet ist die gewahlte Zwischenfrequenz immer ein Kompromiss Einerseits soll sie moglichst niedrig sein denn fur niedrige Frequenzen lasst sich das ZF Filter steilflankig und mit hohem Gutefaktor aufbauen Andererseits verscharft eine niedrige ZF das Problem der Spiegelfrequenz Je niedriger die ZF Frequenz ist umso geringer ist der Abstand der Empfangsfrequenz fE displaystyle f mathrm E von einem Signal auf der Spiegelfrequenz Abstand 2 fZF displaystyle 2 cdot f mathrm ZF Eine niedrige ZF erfordert deshalb eine schmalbandige Vorselektion um die Spiegelfrequenz wirksam zu unterdrucken Das wird immer schwieriger je hoher die Empfangsfrequenzen liegen da dafur der Filter in der Vorselektion bei gleicher Bandbreite eine hohere Gute haben muss Bild 1 Blockschaltbild eines Amateurfunk Receivers Allmode Receiver Doppelsuper mit SSB und Schmalband FM NFM Um dieses Problem zu umgehen arbeitet der Doppelsuper mit zwei Zwischenfrequenzen In Kurzwellen und Amateurfunk Receivern wird oftmals die 1 ZF im Bereich von 40 bis 70 MHz gewahlt und als zweite ZF 455 kHz oder niedriger genutzt Der Abstimmoszillator VCO in Bild 1 schwingt hier um die 1 ZF Mittenfrequenz hoher als fE displaystyle f mathrm E Durch die hohe erste ZF sind die Spiegelfrequenzen sehr weit von der empfangenen Nutzfrequenz entfernt im Bereich 40 100 MHz Damit reichte als Vorselektion in der HF Vorstufe im Prinzip ein 30 MHz Tiefpass Zumeist haben diese Empfanger aber mehrere umschaltbare Bandpasse um moglichst viele starke Sender z B im Mittel oder niedrigen Kurzwellenbereich auszublenden Auf dieser hohen ersten ZF sind Quarzfilter teuer und haben nur begrenzte Selektion Deshalb verwendet man fur alle Betriebsarten das gleiche Filter Roofing Filter mit typisch 12 kHz Nutzbandbreite und setzt mit einem zweiten Oszillatorsignal Quarzoszillator in Bild 1 auf eine wesentlich niedrigere 2 Zwischenfrequenz um Die weitere Selektion kann dann wie bei einem Einfachsuper auf z B 455 kHz verwirklicht werden Das Roofing Filter engt das Frequenzfenster das die weiteren Stufen verarbeiten mussen stark ein und halt so sehr viele starke Fremdsignale fern Schwachpunkt Liegt ein unerwunschter Sender nah genug an fE displaystyle f mathrm E dass sein Signal zwar vom breiten Quarzfilter durchgelassen wird nicht aber vom schmaleren Filter der 2 ZF kann der zweite Mischer ubersteuert werden Eine mittlerweile beliebte Variante ist eine noch deutlich niedrigere 2 oder 3 ZF Frequenz zu benutzen dieses ZF Signal mit einem Analog Digital Umsetzer zu digitalisieren und digital weiter zu verarbeiten einschliesslich Demodulation Siehe auch WeltempfangerDreifachsuper Barlow Wadley XCR 30 Es ist moglich mehr als einen Oszillator abstimmbar zu machen Dieses Prinzip wird zum Beispiel beim Kurzwellenempfanger angewandt Bei diesem Empfanger wird das gewunschte Eingangssignal mit einem einstellbaren Oszillator in den ersten ZF Bereich von 44 5 45 5 MHz hochgemischt Dieser erste Oszillator dient der Auswahl des MHz Bereichs Die erste ZF wird dann mit einem Oszillatorsignal von konstanten 42 5 MHz in den zweiten ZF Bereich zwischen 2 und 3 MHz gemischt Aus der zweiten ZF wird anschliessend mit einer normalen Einfachsuperhetschaltung die gewunschte Empfangsfrequenz im Kilohertzbereich eingestellt und auf die dritte ZF von 455 kHz heruntergemischt Dieses Prinzip erfordert zwei Abstimmvorgange Die Auswahl des MHz Frequenzbereichs mit dem ersten Abstimmrad MHz SET und anschliessend die Auswahl der Empfangsfrequenz innerhalb dieses MHz Abschnitts mit einem zweiten Abstimmrad kHz SET Die Vorteile dieser Schaltung sind eine fur einen analogen Empfanger gute Ablese und Wiederholgenauigkeit und eine recht hohe Spiegelfrequenzunterdruckung Das funktioniert ohne PLL also ohne die damit einhergehenden potenziellen hochfrequenten Storquellen leidet aber unter schlechtem Grosssignalverhalten Da die Selektion erst in der funften Stufe erfolgt konnen die vorhergehenden Stufen durch benachbarte Sender ubersteuert sein ohne dass man diese Sender horen kann Konverter Frequenzumsetzer Konverter oder Frequenzumsetzer sind Vorschaltgerate die einen Frequenzbereich auf einen anderen umsetzen konvertieren Sie werden meist benutzt um vorhandenen Geraten neue Frequenzbereiche zu erschliessen Dazu wird der zu empfangende Frequenzbereich im ersten Mischer mit einer konstanten Frequenz gemischt und so ein ganzes Frequenzband in einen anderen Frequenzbereich verlegt Innerhalb dieses Frequenzbereichs wird dann mit einem Einfach oder Mehrfachsuper auf den gewunschten Sender abgestimmt Ein Beispiel ist der LNB in der Satellitentechnik Dieser reduziert die Empfangsfrequenz von etwa 10 7 12 7 GHz auf etwa 1 2 GHz und schickt diese erste Zwischenfrequenz uber ein langeres Kabel zum Satellitenreceiver Hier ist der erste ZF Filter aber kein Festfrequenzfilter wie bei einem herkommlichen Empfanger sondern der Satelliten Receiver ist seinerseits ein Superhet der den vom LNB kommenden Frequenzbereich meist 950 bis 2150 MHz auf 480 MHz umsetzt Einsatz finden Frequenzkonverter noch beim Umsetzen des 70 cm Amateurfunkbandes ins 2 m Amateurfunkband historisch und beim Umsetzen von UHF Sendern ins VHF Band historisch Fur altere TV Gerate gibt es Konverter die den Frequenzbereich der Kabel Sonderkanale in den UHF Bereich umsetzen und fur Autoradios gab es Konverter welche Teile der KW Bander in den MW Bereich verlegten Messempfanger Ein Messempfanger dient ahnlich einem Spektrumanalysator der Ermittlung des Betragsspektrums eines elektromagnetischen Signals Das verwendete Prinzip ist dem eines Spektrumanalysators nicht unahnlich Die Demodulation erfolgt hier mit den Detektoren mit denen die Signalpegel bewertet werden Allerdings erfolgt vor der Mischung des Signals zusatzlich eine Vorselektion des HF Signals Ein Messempfanger fegt engl sweep nicht wie der Analysator kontinuierlich uber einen Frequenzbereich engl span sondern es werden diskrete Frequenzen ausgewahlt bei denen der Pegel zu messen ist Als Pendant zum frequenz sweep des Analysators verfugen moderne Messempfanger uber einen frequency scan der allerdings auch oft sweep genannt wird Hier wird in einem bestimmten Frequenzbereich an einer Frequenz eine definierte Zeit lang gemessen bevor das Gerat einen automatischen Schritt engl step zur nachsten Messfrequenz ausfuhrt und erneut misst Die Schrittweite ist dabei abhangig von der jeweiligen Auflosebandbreite welche wiederum in Normen vorgeschrieben ist Die Messzeit oder Verweildauer ist je nach zu messendem Signal zu wahlen Bei schmalbandigen Signalen kann die Zeit vergleichsweise klein gewahlt werden bei periodisch auftretenden transienten Stor Signalen hingegen muss die Messzeit der Wiederholfrequenz angepasst werden Bei modernen Messempfangern sind die ZF Filterung sowie die Detektoren teilweise oder vollstandig digital realisiert Anforderungen an Messempfanger und deren Detektoren sind international in der CISPR 16 1 1 festgelegt Es entstehen heute immer mehr Verfahren welche mit Hilfe der schnellen Fouriertransformation engl Fast Fourier Transformation FFT die Funktion und Genauigkeit eines Messempfangers nachempfinden Hauptsachlich will man damit lange Messzeiten verkurzen wie sie bei Messungen fur die elektromagnetische Vertraglichkeit notwendig sind Messungen dieser Art werden in Fachkreisen Zeitbereich Messungen oder Zeitbereichsmethoden engl Time Domain Measurement genannt Insbesondere in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren viel Forschung betrieben und es entstanden Losungen sowohl in kommerziellen Messempfangern implementiert als auch aus einzelnen Komponenten Messempfanger Digitaloszilloskop PC zum Eigenbau BegriffeEindeutigkeit Ein Eingangssignal muss eindeutig mit der Skala oder Frequenzanzeige ubereinstimmen Im anderen Fall spricht man von Mehrdeutigkeit Empfindlichkeit Die Empfindlichkeit eines Empfangers gibt an um wie viel starker ein Nutzsignal eine Radiosendung oder ahnliches gegenuber dem Rauschen sein muss damit der Empfang dieses Nutzsignals noch moglich ist Das Eingangssignal soll trotz des Rauschens der Empfangerstufen und des uber die Antenne zugefuhrten Aussenrauschens noch gut aufzunehmen sein egal in welcher Betriebsart Feinabstimmung Unabhangig von der Sendeart WFM UKW Radio SSB CW etc muss eine gute Abstimmung bei gleich bleibender Selektivitat gegeben sein Kompression Ubersteuerungsfestigkeit Analog zur Empfindlichkeit stellt sie die obere Grenze des Aussteuerbereichs dar Sie wird angegeben durch den 1 dB Kompressionspunkt Kreuzmodulation Zustopfeffekt Wird die Information Modulation eines starken Nachbarsenders durch den empfangenen Sender ubernommen so spricht man von Kreuzmodulation Bei getasteten HF Tragern spricht man im selben Fall vom Zustopfeffekt Selektivitat Die Selektivitat oder Trennscharfe bezeichnet die Fahigkeit des Empfangers aus mehreren dicht in der Frequenz beieinanderliegenden Sendern den gewunschten herauszufiltern Spiegelfrequenzunterdruckung Der Wert der Spiegelfrequenzunterdruckung gibt an wie gut Spiegelfrequenzen gedampft werden die Angabe ist in Dezibel hohere Werte sind besser Stabilitat Das Nutzsignal soll immer gut empfangbar sein unabhangig von thermischen und oder elektrischen Einflussen Uberlagerung Die Addition zweier Schwingungen nennt man Uberlagerung Fur den Uberlagerungsempfanger ist der Begriff also eigentlich nicht richtig da hier eine Mischung also eine Multiplikation stattfindet Gemeint ist allerdings die Addition des Betrags in Dezibel was gleichbedeutend mit einer Multiplikation ist Mathematischer AnhangDas Zustandekommen der beiden Seitenbander beim Mischen Idealer Mischer Multiplizierer lasst sich mathematisch so erklaren Das Eingangssignal sei se t a t cos 2pfe t displaystyle s e t a t cos 2 pi f mathrm e cdot t das Signal des idealen Abstimmoszillators sei sOsz t 2cos 2pfOsz t displaystyle s mathrm Osz t 2 cos 2 pi f mathrm Osz cdot t Das Ausgangssignal des Multiplizierers ist somit sMischer t se t sOsz t 2a t cos 2pfe t cos 2pfOsz t displaystyle s mathrm Mischer t s e t cdot s mathrm Osz t 2a t cos 2 pi f mathrm e cdot t cos 2 pi f mathrm Osz cdot t Durch Anwendung der Additionstheoreme ergibt sich sMischer t a t cos 2p fOsz fe t a t cos 2p fOsz fe t displaystyle s mathrm Mischer t a t cos 2 pi f mathrm Osz f mathrm e cdot t a t cos 2 pi f mathrm Osz f mathrm e cdot t Dabei entspricht der Teil a t cos 2p fOsz fe t displaystyle a t cos 2 pi f mathrm Osz f mathrm e cdot t dem oberen Seitenband fSum displaystyle f mathrm Sum und a t cos 2p fOsz fe t displaystyle a t cos 2 pi f mathrm Osz f mathrm e cdot t dem unteren Seitenband fDif displaystyle f mathrm Dif SonstigesBlockschaltbild eines handelsublichen Stereo Empfangers Receiver mit VCO PLL und Mikrocomputersteuerung Stereo Empfanger Ansicht auf die Leiterplatte eines Uberlagerungsempfangers Tuner aus HK AVR 41 Der UKW Tuner 1 enthalt die HF Stufen den Oszillator VCO und die Mischstufe Dabei werden die HF Stufen und der Oszillator uber Kapazitatsdioden abgestimmt Der Tuner besitzt unter anderem einen Eingang fur die Abstimmspannung sowie einen Ausgang fur die Oszillatorfrequenz fur PLL Unter 2 sind die drei 10 7 MHz Keramikfilter fur die ZF zu sehen Die ZF wird dem IC 3 zugefuhrt welcher unter anderem den FM Demodulator enthalt Der oft verwendete 7 1 MHz Quarz unter 4 ist fur die Referenzfrequenz der PLL zustandig Der PLL IC meist ein LM 7000 LM 7001 ist ein SMD Bauteil auf der Ruckseite der Leiterplatte und nicht zu sehen Eine Anwendung des Heterodynprinzips im Infraroten wurde mit dem Infrared Spatial Interferometer verwirklicht bei dem die aufgefangene Strahlung mit der aus Infrarotlasern gemischt und dadurch zu HF umgesetzt wird Generell kommt das Heterondyn Detektionsprinzip in optischen Anordnungen zur Anwendung z B indem sehr schmalbandig monochromatische Laserstrahlung durch akusto optische Modulatoren lokaler Oszillator moduliert werden und so geringfugig nach oben und unten verschobene Lichtfrequenzen erzeugt werden die sich anschliessend durch Interferenzfilter oder Fabry Perot Etalons gut von der Ausgangsfrequenz trennen lassen LiteraturJens Heinich Eine kurze Chronik der Funkgeschichte Hein Dessau 2002 ISBN 3 936124 12 4 Martin Gerhard Wegener Moderne Rundfunk Empfangstechnik Franzis Munchen 1985 ISBN 3 7723 7911 7 Ferdinand Jacobs Lehrgang Radiotechnik Franzis Munchen 1951 ISBN 3 7723 5362 2 2 Bande Philips GmbH Hrsg Philips Lehrbriefe Band 1 Einfuhrung und Grundlagen Philips Fachbucher Hamburg 1987 Otto Limann Horst Pelka Funktechnik ohne Ballast Einfuhrung in die Schaltungstechnik der Rundfunkempfanger 16 Auflage Franzis Munchen 1984 ISBN 3 7723 5266 9 Dieter Nuhrmann Das grosse Werkbuch Elektronik Franzis Poing 2001 ISBN 3 7723 5575 7 Heinrich Hubscher Hrsg u a Elektrotechnik Fachbildung Kommunikationselektronik Band 2 Radio Fernseh Funktechnik Westermann Braunschweig 1989 ISBN 3 14 221330 9 W Rohlander Der Superhet In Funkamateur Theuberger Berlin 1977 ISSN 0016 2833 S 193 Christoph Rauscher Grundlagen der Spektrumanalyse 3 Auflage Rohde amp Schwarz Munchen 2007 ISBN 978 3 939837 00 8 Ralf Rudersdorfer Funkempfangerkompendium 1 Auflage Elektor Aachen 2010 ISBN 978 3 89576 224 6 WeblinksCommons Uberlagerungsempfanger Sammlung von Bildern und Audiodateien Radiomuseum org Mischung und Frequenzumsetzung Sehr ausfuhrlicher Beitrag uber Mischstufen in Radioempfangern Jogis Roehrenbude Uberlagerungsempfanger fur AM Sehr ausfuhrliche Erklarung Funkschau Nr 49 1932 Superhet Sonderheft S 385 388 S 389 392 pdf digitalisiert von www radiomuseum org Edwin Armstrong Pioneer of the Airwaves Edwin Armstrong Pionier der Atherwellen englisch Lucien Levy Kurze Biografie von Lucien Levy franzosisch Barlow Wadley Alles uber den Barlow Wadley englisch Skript zum Thema Empfangertechnik Radarempfanger Anforderungen an Messempfanger nach CISPR 16 1 1 englisch PDF 365 kB EinzelnachweiseAlan Douglas Who Invented the Superheterodyne Originalartikel The Legacies of Edwin Howard Armstrong In Proceedings of the Radio Club of America Nr 3 1990 Vol 64 Patent US1342885 Method of Receiving High Frequency Oscillations Erfinder Edwin H Armstrong Patent FR493660 Patent FR506297 Radiola AR 812 englisch Webseite nicht mehr abrufbar Archiv 14 September 2005 09 35 Uhr Memento vom 14 September 2005 im Internet Archive Alte Wecker funken Storfeuer im Flugzeugfunkverkehr heise de Dieser Artikel wurde am 26 Januar 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4186604 6 GND Explorer lobid OGND AKS