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Sühne

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Sühne
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sühne (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Sühne werden im Kontext einer Religion Handlungen bezeichnet, durch die Einzelne oder Gruppen religiöse „Vergehen“ (Sünden) im Verhältnis zu einem Gott und/oder zu Angehörigen der eigenen Religion auszugleichen suchen. Die Religionswissenschaft definiert Sühne allgemein als rituelle „Entstörungs- oder Korrekturhandlung“, die die Heilung eines gestörten Gottesverhältnisses ermöglichen oder herbeiführen soll. Dazu können auch kultische Opfer gehören. Als Entsühnung wird das Befreien von Schuld durch Sühne bezeichnet, als Entsühner Personen, die durch Opfer und andere rituelle Handlungen eine Befleckung zu tilgen suchten.

Im Rechtskontext wird eine Handlung als Sühne bezeichnet, durch die ein Mensch eine von ihm begangene Schuld oder ein Unrecht anerkennt und ausgleicht, um den verursachten Streit beizulegen oder den Schaden zu beheben. Die deutsche Umgangssprache verwendet die Ausdrücke „Sühne“, „Strafe“ und „Buße“ weitgehend synonym.

Das Wort „Sühne“ und das zugehörige Verb „sühnen“ stammen etymologisch vom althochdeutschen Wort suona für „Gericht, Urteil, Gerichtsverhandlung, Friedensschluss“. Der Wortstamm von „Sühne“, „sühnen“ oder „versühnen“ ist mit „Versöhnung“ und „versöhnen“ verwandt. Davon abgeleitet ist das mittelhochdeutsche Wort Mutsühne.

Religionskontext

Griechisch-Römische Antike

Sühnende Opfer waren in Kulten der Antike keine menschliche Ausgleichsleistung nach einem Urteil. Vielmehr verstand man Opferriten als Angebot der Gottheit(en) zur Reinigung oder Beseitigung von menschlicher Schuld, auch zur Ersetzung des verwirkten Lebens durch Übertragen der Schuld auf ein Opfertier. Der Handel mit Opfergaben, die Marktschreier als Lösen und Heilen von Unrechttaten anpriesen, stieß bei griechischen Philosophen seit Heraklit auf eine frühe Religionskritik: Opfer könnten den Missbrauch erlauben, sich von Unrecht freizukaufen und die Götter zu bestechen zu versuchen. Opfer als Mittel, auf die Götter einzuwirken und sich ihre Gunst zu erkaufen, wurden also in der Antike als falsche, abzuweisende Form von Sühne verstanden. Vielmehr gaben Opferkulte dem Aussprechen und Eingestehen von Schuld und dem Appell an die Gottheit, Strafe zu erlassen, einen Rahmen, ohne diesen göttlichen Schulderlass direkt herbeizuführen.

Menschenopfer wurden in der griechisch-römischen Antike in Notsituationen als Ausstoßen von Menschen in eine mörderische Situation praktiziert, um eine Gemeinschaft vor dem befürchteten Zorn der Götter zu retten. Diese Riten wurden Pharmakos („heilend“) genannt. Sie sind etwa bei Athenaios (13,602c), Ovid (Ibis 467f.), Caesar (Bellum Gallicum 6,16), Vergil (Aen. 3,57), Plutarch (mor.171C-E) und anderen überliefert. Selbstopfer gab es vor allem im Kontext des heldenhaften „Sterbens für das Vaterland“ (seit Horaz, mit Sühnemotiven bei Titus Livius). Der römische Dichter Marcus Annaeus Lucanus beschrieb den Heldentod seiner Leitfigur Cato Uticiensis mit den Worten: „Dieses Blut löse die Völker aus, durch diesen gewaltsamen Tod werde gebüßt, was immer die römischen Sitten zu erleiden / bezahlen verdient haben“.

Judentum

Im Tanach, der Bibel des Judentums, wird der hebräische Wortstamm kpr meist mit „sühnen“, „versühnen“, „versöhnen“ / „Versöhnung“ übersetzt. Als Beispiele nennt das Wörterbuch Gesenius etwa Gen 32,21 EU, wo Jakob über seinen Bruder Esau sagt: „Ich will günstig stimmen (wörtl. versühnen) sein Angesicht mit dem Geschenk, gehend vor mir.“ In Ps 78,38 EU heißt es über JHWH: „Und er ist barmherzig, er vergibt (wörtl. versöhnt) ein Vergehen und nicht vernichtet er.“ Lev 16,17 EU gebietet das Ritual des Hohepriesters im Jerusalemer Tempel am jährlichen Jom Kippur (Versöhnungstag):

„Und ein jeder soll nicht im Zelt der Zusammenkunft sein, bei seinem [scil. Aarons/des Hohepriesters] Hineingehen zur Sühnehandlung (wörtl. zu versöhnen) im Heiligtum bis zu seinem Herausgehen. Und er wirkte Sühnung für sich (wörtl. er soll versöhnen für sich), und für sein Haus und für die gesamte Versammlung Israels (Jisra’el).“

Das Wortfeld kpr bezeichnet also im Tanach immer ein auf „Versöhnung“ zielendes Handeln. Im kultischen Kontext kann die menschliche Sühneleistung (das Opfer) diese Versöhnung jedoch nie direkt herbeiführen oder erzwingen. Versöhnung mit Gott als Ziel des Opfers ist und bleibt Gottes freier Entschluss. Darum sind die biblischen Opfer nicht auf Besänftigen eines göttlichen Zorns angelegt.

Im biblischen Judentum sind Sühneriten Bitten an Gott, eine an sich als verdient angesehene Strafe zu erlassen, indem man die eigene Schuld eingesteht und zur Umkehr bereit ist. Dabei bleibt Gott frei, Versöhnung zu gewähren oder zu verweigern. Gott ist nicht auf eine „Ersatzleistung“ angewiesen, um die Schuld vergeben zu können. Diesen Unterschied zu nichtjüdischen Kulten und zur germanischen Rechtstradition haben Vertreter des deutschen Judentums in ihren Bibelübersetzungen sprachlich zu berücksichtigen versucht.

Die Tora gebietet verschiedene Tieropfer. Unabsichtliche Vergehen sollten durch „Sündopfer“ (hebr. Chattat), grobe vorsätzliche Vergehen durch „Schuldopfer“ (hebr. Ascham) gesühnt werden. Welcher Aspekt des Opfers die Sühne bewirkt, führen die jeweiligen Gebote nicht aus. Umstritten ist vor allem, ob das Opfertier (etwa der Sündenbock nach Lev 16,21 EU) auch stellvertretend für den oder die opfernden Menschen getötet wurde, die eigentlich den Tod verdient hätten.

Der Alttestamentler Hartmut Gese führt dafür Lev 1,4 EU an: Dort wird jedem Israeliten das Handauflegen bei der Schlachtung des Opfertieres geboten. Gese deutet diese Geste als Identifikation des Opfernden mit dem Opfertier und Übertragung seiner Sünden auf das Tier, das dann die ihm zustehende Todesstrafe übernimmt und erleidet. Gese verweist ferner auf Lev 17,11 EU:

„Denn das Leben des Fleisches ist im Blut. Und ich selbst habe es für euch auf den Altar gegeben, um für euer Leben Versöhnung zu erwirken; denn das Blut ist es, das durch Leben Versöhnung erwirkt.“

Dies sei nur so zu verstehen, dass das Tierblut das Sühnemittel sei, weil das Tier anstelle des Menschen sterbe. Dagegen wandte der Alttestamentler Walther Eichrodt ein:

  • Das Opfertier sollte heilig und fehlerlos sein, wäre aber durch Sündenübertragung unrein geworden.
  • Nach Lev 1,4 durfte der Sünder, nicht der Hohepriester, das Opfertier wählen und die Schlachtung ausführen. Das dort behandelte Opfer lässt sich also nicht mit Schuldopfern am Tempel verbinden.
  • Mittellose Israeliten durften Mehl anstelle von Tieren opfern. Darauf konnte man keine Sünden übertragen und Mehl konnte man nicht töten.
  • Tieropfer konnten keine todeswürdigen Vergehen sühnen.
  • Lev 17,11 begründet im Kontext das allgemeine Verbot, Blut zu genießen: Weil Gott alles Leben geschaffen hat, gehört das Blut als Sitz der Lebenskraft ihm allein und wird dem Menschen nicht zum Essen, nur zum Opfern ausnahmsweise zur Verfügung gestellt.

Ob die oder einige der biblischen Opferarten Sühne als personale Stellvertretung verstehen, lässt sich biblischen Opfergeboten daher nicht eindeutig entnehmen.

Von kpr abgeleitet ist auch das hebräische Nomen kaporät: Dieses bezeichnet im Tanach die Deckplatte der Bundeslade als Ort der unmittelbaren Gegenwart Gottes (Ex 25,17-22). Diese Bedeckung sollte der Hohepriester am Jom Kippur mit dem Blut des Opfertieres besprengen, um sich, den Opferaltar und die Israeliten zu reinigen (Lev 16,2.13-15). Die Septuaginta (abgekürzt LXX, um 250 v. Chr.) übersetzte kaporät mit dem substantivierten griechischen Adjektiv hilastärion („Sühneort“, „Sühnemittel“). In 4Makk 17,21 und anderen vor- und nachchristlichen jüdischen Texten bezeichnet hilastärion allgemein „ein Versöhnendes oder Sühnendes, ein Versöhnungs- oder Sühnungsmittel“.

Menschenopfer werden in der Tora streng verboten (Lev 18,21-30 EU; 20,1-5 EU) und durch Tieropfer ersetzt (Bindung Isaaks, Gen 22,1-19 EU). Eine Sühne durch menschliches Blut war damit ausgeschlossen. Jedoch erlebten Juden in der Makkabäer-Zeit (~160–63 v. Chr.) eine akute Verfolgung ihrer Religion, bei der gerade jene, die die Tora befolgten und verteidigten, gewaltsam getötet wurden. Aus dieser Erfahrung entwickelten sie eine vielfältige Märtyrer-Theologie. So betet Asarja, einer der Freunde Daniels, angesichts seines nahen Todes laut Dan 3,40:

„Wie Brandopfer und Schlachtopfer von Widdern und Stieren und wie Tausende fetter Lämmer, so möge das Hinschlachten von uns heute zum Wohlgefallen vor dir werden, damit nicht schmählich zugrundegehen alle, die dich bekennen!“

In 2 Makk 7,18.32 EU bekennen die gefolterten toratreuen Söhne einer Israelitin dem Fremdherrscher ihre Hoffnung auf Auferstehung:

„Lass dich nicht für nichts täuschen! Denn wir sind selbst schuld an unserem Leid, weil wir gegen unseren Gott gesündigt haben. […] Denn wir leiden nur, weil wir gesündigt haben. Wenn auch der lebendige Herr eine kurze Zeit lang zornig auf uns ist, um uns durch Strafen zu erziehen, so wird er sich doch mit seinen Dienern wieder versöhnen.“

Hier wurde erstmals im Judentum erwartet, dass der Tod eines gerechten Juden seine Sünden sühnt (nicht die anderer), so dass Gott ihn auferwecken werde. Doch kultische Ausdrücke dafür wurden vermieden. Erst im vierten Makkabäerbuch (um 100 n. Chr.), das nicht in den Bibelkanon des Tanach aufgenommen wurde, bittet der als kultisch rein vorgestellte Priester Eleasar Gott (4 Makk 6,29f.):

„Sei gnädig deinem Volke. Lass dir an unserer Bestrafung genügen, die wir für sie auf uns nehmen. Zu einem Reinigungsopfer für sie mache mein Blut, und nimm mein Leben als Ersatz für ihr Leben.“

In 4 Makk 17,20ff. heißt es rückblickend:

„Ja, durch das Blut jener Frommen und das Sühnemittel / die Weihegabe ihres Todes […] rettete die göttliche Vorsehung Israel.“

Die Übertragung von Sünden Israels auf einen gerechten, schuldlosen Juden drückt das vierte Gottesknechtslied aus. In Jes 53,10.12 EU heißt es:

„Wenn du, Gott, sein Leben als Schuldopfer einsetzt, wird er Nachkommen sehen und lange leben. […] Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen und mit Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ. Er hob die Sünden der Vielen auf und trat für die Abtrünnigen ein.“

In Vers 10 wird das hebräische Wort für Schuldopfer (ascham) verwendet. Da der Jerusalemer Tempelkult damals noch bestand, drängte sich die Frage auf, wie der Gottesknecht die Schuld jener Menschen übernehmen und sühnen konnte, für die es die Möglichkeit der Tieropfer am Tempel gab. Auch mussten Schuldopfer nach der Tora vom Priester dargebracht werden. Das Töten eines schuldlosen Menschen durch schuldige Menschen wäre also kein rechtmäßiges Schuldopfer gewesen. Darum versuchten spätere Bibelhandschriften (1 Q Isa, LXX) das stellvertretende Sühneleiden des Gottesknechts abzuschwächen oder mit dem Priesterdienst auszugleichen.

Christentum

→ Hauptartikel: Sühnopfertheologie

Im Neuen Testament (NT) wird die Lebenshingabe Jesu Christi am Kreuz als einmaliger, vollkommener „Sühnetod“ gedeutet, den er stellvertretend für Israel und die Völker erlitten, so deren Sünde übernommen und beseitigt und damit unbedingte Versöhnung der Welt mit Gott erwirkt habe. Erst spätere christliche Theologie vereinheitlichte die Vielfalt der Bilder und Vorstellungen, mit denen das Urchristentum Jesu Tod deutete, und schuf dafür kategoriale Gesamtbegriffe wie Stellvertretung, Rechtfertigung und Satisfaktion, die im NT nicht vorkommen.

Eine Sühnewirkung des Todes Jesu sagen vor allem jene NT-Texte aus, die vom griechischen Verb hilaskomai („sühnen“) abgeleitet sind und in der LXX vorgeprägte kultische Ausdrücke (hilasmos, hilastärion) auf ihn beziehen. So sagt Röm 3,25 EU über den Gekreuzigten:

„Ihn hat Gott aufgerichtet als Sühnemal [hilastärion] – wirksam durch Glauben – in seinem Blut, zum Erweis seiner Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden, die früher, in der Zeit der Geduld Gottes, begangen wurden; …“

Man nimmt an, dass Paulus von Tarsus hier ein vorgeprägtes Bekenntnis von Judenchristen aufgriff, das Jesu Kreuzestod als Gottes Vergebung der „zuvor begangenen Sünden“ Israels, also Erneuerung des gebrochenen Bundes deutete. Paulus ergänzte deren Aussage wohl mit dem Zusatz „durch den Glauben“ und mit Röm 3,26 EU, der seine eigene Theologie ausdrückt: „…ja zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, um zu zeigen: Er selbst ist gerecht und macht den gerecht, der aus Glauben an Jesus lebt.“

1 Joh 1,7 EU sagt: „…das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde.“ Daran anknüpfend folgert 1 Joh 2,2 EU: „Er ist die Sühne [hilasmos] für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.“ 1 Joh 4,10 EU bekräftigt: „Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.“ Diese Aussagen deuten Jesu gesamte Sendung als Sühne, beziehen sich mit dem Stichwort „Blut“ aber vor allem auf seinen gewaltsamen Tod.

Dahinter steht die Theologie des Johannesevangeliums: Sie stellt Jesu Sendung in die Welt als Kampf zwischen dem Licht der Wahrheit und des Lebens mit der Finsternis der Lüge und des Todes dar. Der Kampf kulminiert im Tod Jesu, in dem scheinbar die Finsternis, in Wahrheit aber das Licht und das Leben triumphieren, weil der Sohn Gottes hier Gottes Gericht über alle Sünde trägt und so die kosmische Todesmacht besiegt. Diese Sendung Jesu drückt Joh 1,29 EU und nochmals in Joh 1,36 mit der Metapher aus:

„Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“

Demgemäß datiert Joh 19,16.32-36 EU Jesu Tod in die Stunde, als im Jerusalemer Tempel die Pessach-Lämmer geschlachtet wurden.

Die Pessachopfer dienten jedoch nicht zur Sühne für religiöse Vergehen, sondern zum Dank für die erfahrene Rettung aus der Sklaverei, die dann im gemeinsamen Verzehr der geopferten Tiere gefeiert wurde. Demgemäß bezeichnet Paulus Jesus in 1 Kor 5,7 EU als pascha, um das neue befreite Leben der Christen zu begründen. Joh 1,29 bezeichnet das „Lamm Gottes“ mit dem griechischen Wort amnos: Es bezeichnet in der LXX das tamid-Opfer in Ex 29,38-42 EU. Das Verb „wegnehmen“ oder „wegtragen“ (griech. arein) bezeichnet gar kein kultisches Opfer, sondern gemäß Mi 7,18 EU (LXX) Gottes zukünftiges, umfassendes, endgültiges Beseitigen und Vernichten der Sünde durch unvergleichliche Vergebung. Dieses Verb steht auch in 1 Joh 3,8 EU: „Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören.“ So zeichnen diese Deuteworte Jesu Tod in die Exodustradition Israels ein, deren befreiende Wirkung der Sohn Gottes durch seine Selbsthingabe in den stellvertretenden Gerichtstod über jedes kultische Opfer hinaus auf die ganze Welt ausgeweitet habe.

Diese universale befreiende Vergebung ist im NT wie in der hebräischen Bibel Gottes eigenes, exklusives Werk. In Jesu Tod offenbart Gott laut Joh 3,16 EU sein wahres Wesen als „Dahingabe“:

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“

Die „Dahingabe“-Aussagen sind vom griechischen Verb paradidonai abgeleitet, das in der LXX meist Gottes Ausliefern an das Zorngericht bezeichnet. Im NT sind Dahingabe-Aussagen weit häufiger und älter als explizite „Sühne“-Aussagen. Sie stammen aus der Tradition der urchristlichen Herrenmahl-Feier (Mk 14,24 EU) und können auf echte Eigenaussagen des Jesus von Nazaret wie Mk 10,45 EU zurückgehen:

„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“

Auch im NT ist Gott der, der die Versöhnung schafft, die sonst kein Mensch erbringen konnte: „Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst…“ (2 Kor 5,19 EU). Die Reformatoren Martin Luther, Ulrich Zwingli, Johannes Calvin und andere entdeckten diese Botschaft neu und rückten sie als „Evangelium“ von der „Rechtfertigung des Sünders durch Christus allein und allein aus Gnade“ ins Zentrum der Lehre und des Lebens der Kirche. Zugleich verwarfen sie alle Praktiken der „Werkgerechtigkeit“, mit denen Menschen versuchen, sich durch Sühneleistungen „Verdienste“ und Anspruch auf Gnade Gottes zu erwerben.

Rechtskontext

Im modernen Verwaltungsrecht ist Sühne analog zu Buße oder Strafe definiert als ein Ausgleich für ein schuldhaft verursachtes Ungleichgewicht, wenn keine direkte Wiedergutmachung möglich ist. Indem die Sühne eine Schuld abträgt und eine Strafe verbüßt, soll die vom Unrecht betroffene Person Genugtuung erleben. Sofern die Strafe dies nicht ausreichend leistet, können schuldige oder sich schuldig fühlende Personen eine zusätzliche Sühneleistung wünschen oder erbringen.

Anders als Strafe und Buße bzw. Wiedergutmachung umfasst „Sühne“ im strengen Sinn auch die Einsicht des Bestraften in seine Schuld und seine aktive Übernahme der Ausgleichsleistung. Die germanische Rechtstradition, aus der das Wort „Sühne“ stammt, betont die reaktive Vergeltung einer Übeltat: Die erforderliche Sühne (Strafe) soll dem Täter absichtlich ein Übel zufügen, um seinen willentlichen Verstoß gegen eine Rechtsnorm zu vergelten.

Literatur

Wikiquote: Sühne – Zitate
Judentum
  • Hartmut Gese: Die Sühne. In: Hartmut Gese (Hrsg.): Zur biblischen Theologie. Alttestamentliche Vorträge. Christian Kaiser, München 1986, ISBN 3-459-01098-3, S. 85–106.
  • Bernd Janowski: Sühne als Heilsgeschehen: Studien zur Sühnetheologie der Priesterschrift und zur Wurzel KPR im Alten Orient und im Alten Testament. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1982, ISBN 3-7887-0663-5.
Christentum
  • Otfried Hofius: Art. Sühne IV: Neues Testament. Theologische Realenzyklopädie Band 32, 2001, S. 342–347.
  • Cilliers Breytenbach: Art. „Sühne“. In: Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament (ThBLNT), 2. Auflage 2000, S. 1685–1691.
  • Cilliers Breytenbach: Versöhnung, Stellvertretung und Sühne. In: Neutestamentliche Studien (NTS) 39 / 1993, S. 59–79.
  • Cilliers Breytenbach: Versöhnung: eine Studie zur paulinischen Soteriologie. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1989, ISBN 3-7887-1269-4.
  • Martin Hengel: Der stellvertretende Sühnetod Jesu. In: Martin Hengel: Studien zur Christologie. Kleine Schriften IV. Mohr Siebeck, Tübingen 2006, ISBN 3-16-149196-3, S. 146–184.
  • Karl Wallner: Sühne: Suche nach dem Sinn des Kreuzes. Media Maria Verlag, 2015, ISBN 978-3-945401-72-9.
  • Jürgen Werbick: Sühne. In: Konrad Baumgartner et al. (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche Band 9, 3. Auflage, Herder, Freiburg 2017, ISBN 3-451-37900-7.
  • Gary A. Fox: Understanding Atonement: Maybe It's Time to Rethink Atonement without Giving Up Jesus. Resource Publications, 2019, ISBN 1-5326-8833-4.

Weblinks

  • Christian Eberhart: Sühne (AT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff., abgerufen am 2. Oktober 2023.
  • Thomas Knöppler: Sühne (NT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff., abgerufen am 2. Oktober 2023.
  • Joshua C. Thurow: Atonement. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2023.

Einzelnachweise

  1. Dorothea Sitzler-Osing: Art. Sühne I: Religionsgeschichtlich. In: Gerhard Krause, Gerhard Müller (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie Band 32. De Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-016715-8, S. 332
  2. Jutta Kollesch, Diethard Nickel: Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus den medizinischen Schriften der Griechen und Römer. Philipp Reclam jun., Leipzig 1979 (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 771); 6. Auflage ebenda 1989, ISBN 3-379-00411-1, S. 196, Anm. 4 (zu Hippokrates, Über die heilige Krankheit, Kap. 1. 2. 7).
  3. Duden: Sühne, die.
  4. Duden – Das Herkunftswörterbuch: Etymologie der deutschen Sprache. 6. Auflage 2020, ISBN 3-411-04076-9, S. 902
  5. Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, S. 119f.
  6. Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament. Göttingen 1997, S. 125 f. und Fn. 151–153
  7. André Zempelburg: Versöhnung im Judentum, 2019, S. 21–23
  8. Gerd Theißen: Das Kreuz als Sühne und Ärgernis. Zwei Deutungen des Todes Jesu bei Paulus. In: Dieter Sänger, Ulrich Mell (Hrsg.): Paulus und Johannes: Exegetische Studien zur paulinischen und johanneischen Theologie und Literatur. Mohr Siebeck, Tübingen 2006, ISBN 3-16-149064-9, S. 427–456, hier S. 427
  9. André Zempelburg: Versöhnung im Judentum, 2019, S. 24–26
  10. Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchen-Vluyn 1992, S. 50–56
  11. Adolf Deißmann: „hilastärios“ und „hilastärion“. Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft (ZNW) 4, 1903, S. 193–212; zitiert bei Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1992, ISBN 3-7887-1410-7, S. 38 f., Fn. 43 und 45
  12. Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament. Göttingen 1997, S. 123–125; Zitate ebd. Die Einheitsübersetzung trägt in Dan 3,40 die kultischen Ausdrücke „Opfer“ und „Sühne“ ein, die im hebräischen Wortlaut fehlen.
  13. Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchen-Vluyn 1992, S. 38–41
  14. Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchen-Vluyn 1992, S. 38
  15. Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchen-Vluyn 1992, S. 145
  16. Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament. Göttingen 1997, S. 103–105
  17. Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments. Neukirchen-Vluyn 1992, S. 43–47
  18. Joachim Jeremias: Das Lösegeld für Viele (Mk 10,45). In: Joachim Jeremias: Abba. Studien zur neutestamentlichen Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1966, S. 216–229
  19. Gerhard Jankowski: Die grosse Hoffnung. Paulus an die Römer – Eine Auslegung. Alektor, Berlin 1998, ISBN 3-88425-069-8
  20. Gunther Wenz: Versöhnung: Soteriologische Fallstudien. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 3-525-56713-8, S. 62
  21. André Zempelburg: Versöhnung im Judentum: Eine religionswissenschaftliche Perspektive auf den Versöhnungsbegriff in Bezug auf Gott, den Nächsten, den Anderen und sich selbst. Tectum, 2019, ISBN 3-8288-7232-8, S. 22 f.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4132263-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 10:08

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Suhne Begriffsklarung aufgefuhrt Als Suhne werden im Kontext einer Religion Handlungen bezeichnet durch die Einzelne oder Gruppen religiose Vergehen Sunden im Verhaltnis zu einem Gott und oder zu Angehorigen der eigenen Religion auszugleichen suchen Die Religionswissenschaft definiert Suhne allgemein als rituelle Entstorungs oder Korrekturhandlung die die Heilung eines gestorten Gottesverhaltnisses ermoglichen oder herbeifuhren soll Dazu konnen auch kultische Opfer gehoren Als Entsuhnung wird das Befreien von Schuld durch Suhne bezeichnet als Entsuhner Personen die durch Opfer und andere rituelle Handlungen eine Befleckung zu tilgen suchten Im Rechtskontext wird eine Handlung als Suhne bezeichnet durch die ein Mensch eine von ihm begangene Schuld oder ein Unrecht anerkennt und ausgleicht um den verursachten Streit beizulegen oder den Schaden zu beheben Die deutsche Umgangssprache verwendet die Ausdrucke Suhne Strafe und Busse weitgehend synonym Das Wort Suhne und das zugehorige Verb suhnen stammen etymologisch vom althochdeutschen Wort suona fur Gericht Urteil Gerichtsverhandlung Friedensschluss Der Wortstamm von Suhne suhnen oder versuhnen ist mit Versohnung und versohnen verwandt Davon abgeleitet ist das mittelhochdeutsche Wort Mutsuhne ReligionskontextGriechisch Romische Antike Suhnende Opfer waren in Kulten der Antike keine menschliche Ausgleichsleistung nach einem Urteil Vielmehr verstand man Opferriten als Angebot der Gottheit en zur Reinigung oder Beseitigung von menschlicher Schuld auch zur Ersetzung des verwirkten Lebens durch Ubertragen der Schuld auf ein Opfertier Der Handel mit Opfergaben die Marktschreier als Losen und Heilen von Unrechttaten anpriesen stiess bei griechischen Philosophen seit Heraklit auf eine fruhe Religionskritik Opfer konnten den Missbrauch erlauben sich von Unrecht freizukaufen und die Gotter zu bestechen zu versuchen Opfer als Mittel auf die Gotter einzuwirken und sich ihre Gunst zu erkaufen wurden also in der Antike als falsche abzuweisende Form von Suhne verstanden Vielmehr gaben Opferkulte dem Aussprechen und Eingestehen von Schuld und dem Appell an die Gottheit Strafe zu erlassen einen Rahmen ohne diesen gottlichen Schulderlass direkt herbeizufuhren Menschenopfer wurden in der griechisch romischen Antike in Notsituationen als Ausstossen von Menschen in eine morderische Situation praktiziert um eine Gemeinschaft vor dem befurchteten Zorn der Gotter zu retten Diese Riten wurden Pharmakos heilend genannt Sie sind etwa bei Athenaios 13 602c Ovid Ibis 467f Caesar Bellum Gallicum 6 16 Vergil Aen 3 57 Plutarch mor 171C E und anderen uberliefert Selbstopfer gab es vor allem im Kontext des heldenhaften Sterbens fur das Vaterland seit Horaz mit Suhnemotiven bei Titus Livius Der romische Dichter Marcus Annaeus Lucanus beschrieb den Heldentod seiner Leitfigur Cato Uticiensis mit den Worten Dieses Blut lose die Volker aus durch diesen gewaltsamen Tod werde gebusst was immer die romischen Sitten zu erleiden bezahlen verdient haben Judentum Im Tanach der Bibel des Judentums wird der hebraische Wortstamm kpr meist mit suhnen versuhnen versohnen Versohnung ubersetzt Als Beispiele nennt das Worterbuch Gesenius etwa Gen 32 21 EU wo Jakob uber seinen Bruder Esau sagt Ich will gunstig stimmen wortl versuhnen sein Angesicht mit dem Geschenk gehend vor mir In Ps 78 38 EU heisst es uber JHWH Und er ist barmherzig er vergibt wortl versohnt ein Vergehen und nicht vernichtet er Lev 16 17 EU gebietet das Ritual des Hohepriesters im Jerusalemer Tempel am jahrlichen Jom Kippur Versohnungstag Und ein jeder soll nicht im Zelt der Zusammenkunft sein bei seinem scil Aarons des Hohepriesters Hineingehen zur Suhnehandlung wortl zu versohnen im Heiligtum bis zu seinem Herausgehen Und er wirkte Suhnung fur sich wortl er soll versohnen fur sich und fur sein Haus und fur die gesamte Versammlung Israels Jisra el Das Wortfeld kpr bezeichnet also im Tanach immer ein auf Versohnung zielendes Handeln Im kultischen Kontext kann die menschliche Suhneleistung das Opfer diese Versohnung jedoch nie direkt herbeifuhren oder erzwingen Versohnung mit Gott als Ziel des Opfers ist und bleibt Gottes freier Entschluss Darum sind die biblischen Opfer nicht auf Besanftigen eines gottlichen Zorns angelegt Im biblischen Judentum sind Suhneriten Bitten an Gott eine an sich als verdient angesehene Strafe zu erlassen indem man die eigene Schuld eingesteht und zur Umkehr bereit ist Dabei bleibt Gott frei Versohnung zu gewahren oder zu verweigern Gott ist nicht auf eine Ersatzleistung angewiesen um die Schuld vergeben zu konnen Diesen Unterschied zu nichtjudischen Kulten und zur germanischen Rechtstradition haben Vertreter des deutschen Judentums in ihren Bibelubersetzungen sprachlich zu berucksichtigen versucht Die Tora gebietet verschiedene Tieropfer Unabsichtliche Vergehen sollten durch Sundopfer hebr Chattat grobe vorsatzliche Vergehen durch Schuldopfer hebr Ascham gesuhnt werden Welcher Aspekt des Opfers die Suhne bewirkt fuhren die jeweiligen Gebote nicht aus Umstritten ist vor allem ob das Opfertier etwa der Sundenbock nach Lev 16 21 EU auch stellvertretend fur den oder die opfernden Menschen getotet wurde die eigentlich den Tod verdient hatten Der Alttestamentler Hartmut Gese fuhrt dafur Lev 1 4 EU an Dort wird jedem Israeliten das Handauflegen bei der Schlachtung des Opfertieres geboten Gese deutet diese Geste als Identifikation des Opfernden mit dem Opfertier und Ubertragung seiner Sunden auf das Tier das dann die ihm zustehende Todesstrafe ubernimmt und erleidet Gese verweist ferner auf Lev 17 11 EU Denn das Leben des Fleisches ist im Blut Und ich selbst habe es fur euch auf den Altar gegeben um fur euer Leben Versohnung zu erwirken denn das Blut ist es das durch Leben Versohnung erwirkt Dies sei nur so zu verstehen dass das Tierblut das Suhnemittel sei weil das Tier anstelle des Menschen sterbe Dagegen wandte der Alttestamentler Walther Eichrodt ein Das Opfertier sollte heilig und fehlerlos sein ware aber durch Sundenubertragung unrein geworden Nach Lev 1 4 durfte der Sunder nicht der Hohepriester das Opfertier wahlen und die Schlachtung ausfuhren Das dort behandelte Opfer lasst sich also nicht mit Schuldopfern am Tempel verbinden Mittellose Israeliten durften Mehl anstelle von Tieren opfern Darauf konnte man keine Sunden ubertragen und Mehl konnte man nicht toten Tieropfer konnten keine todeswurdigen Vergehen suhnen Lev 17 11 begrundet im Kontext das allgemeine Verbot Blut zu geniessen Weil Gott alles Leben geschaffen hat gehort das Blut als Sitz der Lebenskraft ihm allein und wird dem Menschen nicht zum Essen nur zum Opfern ausnahmsweise zur Verfugung gestellt Ob die oder einige der biblischen Opferarten Suhne als personale Stellvertretung verstehen lasst sich biblischen Opfergeboten daher nicht eindeutig entnehmen Von kpr abgeleitet ist auch das hebraische Nomen kaporat Dieses bezeichnet im Tanach die Deckplatte der Bundeslade als Ort der unmittelbaren Gegenwart Gottes Ex 25 17 22 Diese Bedeckung sollte der Hohepriester am Jom Kippur mit dem Blut des Opfertieres besprengen um sich den Opferaltar und die Israeliten zu reinigen Lev 16 2 13 15 Die Septuaginta abgekurzt LXX um 250 v Chr ubersetzte kaporat mit dem substantivierten griechischen Adjektiv hilastarion Suhneort Suhnemittel In 4Makk 17 21 und anderen vor und nachchristlichen judischen Texten bezeichnet hilastarion allgemein ein Versohnendes oder Suhnendes ein Versohnungs oder Suhnungsmittel Menschenopfer werden in der Tora streng verboten Lev 18 21 30 EU 20 1 5 EU und durch Tieropfer ersetzt Bindung Isaaks Gen 22 1 19 EU Eine Suhne durch menschliches Blut war damit ausgeschlossen Jedoch erlebten Juden in der Makkabaer Zeit 160 63 v Chr eine akute Verfolgung ihrer Religion bei der gerade jene die die Tora befolgten und verteidigten gewaltsam getotet wurden Aus dieser Erfahrung entwickelten sie eine vielfaltige Martyrer Theologie So betet Asarja einer der Freunde Daniels angesichts seines nahen Todes laut Dan 3 40 Wie Brandopfer und Schlachtopfer von Widdern und Stieren und wie Tausende fetter Lammer so moge das Hinschlachten von uns heute zum Wohlgefallen vor dir werden damit nicht schmahlich zugrundegehen alle die dich bekennen In 2 Makk 7 18 32 EU bekennen die gefolterten toratreuen Sohne einer Israelitin dem Fremdherrscher ihre Hoffnung auf Auferstehung Lass dich nicht fur nichts tauschen Denn wir sind selbst schuld an unserem Leid weil wir gegen unseren Gott gesundigt haben Denn wir leiden nur weil wir gesundigt haben Wenn auch der lebendige Herr eine kurze Zeit lang zornig auf uns ist um uns durch Strafen zu erziehen so wird er sich doch mit seinen Dienern wieder versohnen Hier wurde erstmals im Judentum erwartet dass der Tod eines gerechten Juden seine Sunden suhnt nicht die anderer so dass Gott ihn auferwecken werde Doch kultische Ausdrucke dafur wurden vermieden Erst im vierten Makkabaerbuch um 100 n Chr das nicht in den Bibelkanon des Tanach aufgenommen wurde bittet der als kultisch rein vorgestellte Priester Eleasar Gott 4 Makk 6 29f Sei gnadig deinem Volke Lass dir an unserer Bestrafung genugen die wir fur sie auf uns nehmen Zu einem Reinigungsopfer fur sie mache mein Blut und nimm mein Leben als Ersatz fur ihr Leben In 4 Makk 17 20ff heisst es ruckblickend Ja durch das Blut jener Frommen und das Suhnemittel die Weihegabe ihres Todes rettete die gottliche Vorsehung Israel Die Ubertragung von Sunden Israels auf einen gerechten schuldlosen Juden druckt das vierte Gottesknechtslied aus In Jes 53 10 12 EU heisst es Wenn du Gott sein Leben als Schuldopfer einsetzt wird er Nachkommen sehen und lange leben Mein Knecht der gerechte macht die Vielen gerecht er ladt ihre Schuld auf sich Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Grossen und mit Machtigen teilt er die Beute weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Abtrunnigen rechnen liess Er hob die Sunden der Vielen auf und trat fur die Abtrunnigen ein In Vers 10 wird das hebraische Wort fur Schuldopfer ascham verwendet Da der Jerusalemer Tempelkult damals noch bestand drangte sich die Frage auf wie der Gottesknecht die Schuld jener Menschen ubernehmen und suhnen konnte fur die es die Moglichkeit der Tieropfer am Tempel gab Auch mussten Schuldopfer nach der Tora vom Priester dargebracht werden Das Toten eines schuldlosen Menschen durch schuldige Menschen ware also kein rechtmassiges Schuldopfer gewesen Darum versuchten spatere Bibelhandschriften 1 Q Isa LXX das stellvertretende Suhneleiden des Gottesknechts abzuschwachen oder mit dem Priesterdienst auszugleichen Christentum Hauptartikel Suhnopfertheologie Im Neuen Testament NT wird die Lebenshingabe Jesu Christi am Kreuz als einmaliger vollkommener Suhnetod gedeutet den er stellvertretend fur Israel und die Volker erlitten so deren Sunde ubernommen und beseitigt und damit unbedingte Versohnung der Welt mit Gott erwirkt habe Erst spatere christliche Theologie vereinheitlichte die Vielfalt der Bilder und Vorstellungen mit denen das Urchristentum Jesu Tod deutete und schuf dafur kategoriale Gesamtbegriffe wie Stellvertretung Rechtfertigung und Satisfaktion die im NT nicht vorkommen Eine Suhnewirkung des Todes Jesu sagen vor allem jene NT Texte aus die vom griechischen Verb hilaskomai suhnen abgeleitet sind und in der LXX vorgepragte kultische Ausdrucke hilasmos hilastarion auf ihn beziehen So sagt Rom 3 25 EU uber den Gekreuzigten Ihn hat Gott aufgerichtet als Suhnemal hilastarion wirksam durch Glauben in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sunden die fruher in der Zeit der Geduld Gottes begangen wurden Man nimmt an dass Paulus von Tarsus hier ein vorgepragtes Bekenntnis von Judenchristen aufgriff das Jesu Kreuzestod als Gottes Vergebung der zuvor begangenen Sunden Israels also Erneuerung des gebrochenen Bundes deutete Paulus erganzte deren Aussage wohl mit dem Zusatz durch den Glauben und mit Rom 3 26 EU der seine eigene Theologie ausdruckt ja zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der gegenwartigen Zeit um zu zeigen Er selbst ist gerecht und macht den gerecht der aus Glauben an Jesus lebt 1 Joh 1 7 EU sagt das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sunde Daran anknupfend folgert 1 Joh 2 2 EU Er ist die Suhne hilasmos fur unsere Sunden aber nicht nur fur unsere Sunden sondern auch fur die der ganzen Welt 1 Joh 4 10 EU bekraftigt Darin besteht die Liebe Nicht dass wir Gott geliebt haben sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Suhne fur unsere Sunden gesandt hat Diese Aussagen deuten Jesu gesamte Sendung als Suhne beziehen sich mit dem Stichwort Blut aber vor allem auf seinen gewaltsamen Tod Dahinter steht die Theologie des Johannesevangeliums Sie stellt Jesu Sendung in die Welt als Kampf zwischen dem Licht der Wahrheit und des Lebens mit der Finsternis der Luge und des Todes dar Der Kampf kulminiert im Tod Jesu in dem scheinbar die Finsternis in Wahrheit aber das Licht und das Leben triumphieren weil der Sohn Gottes hier Gottes Gericht uber alle Sunde tragt und so die kosmische Todesmacht besiegt Diese Sendung Jesu druckt Joh 1 29 EU und nochmals in Joh 1 36 mit der Metapher aus Seht das Lamm Gottes das die Sunde der Welt hinwegnimmt Demgemass datiert Joh 19 16 32 36 EU Jesu Tod in die Stunde als im Jerusalemer Tempel die Pessach Lammer geschlachtet wurden Die Pessachopfer dienten jedoch nicht zur Suhne fur religiose Vergehen sondern zum Dank fur die erfahrene Rettung aus der Sklaverei die dann im gemeinsamen Verzehr der geopferten Tiere gefeiert wurde Demgemass bezeichnet Paulus Jesus in 1 Kor 5 7 EU als pascha um das neue befreite Leben der Christen zu begrunden Joh 1 29 bezeichnet das Lamm Gottes mit dem griechischen Wort amnos Es bezeichnet in der LXX das tamid Opfer in Ex 29 38 42 EU Das Verb wegnehmen oder wegtragen griech arein bezeichnet gar kein kultisches Opfer sondern gemass Mi 7 18 EU LXX Gottes zukunftiges umfassendes endgultiges Beseitigen und Vernichten der Sunde durch unvergleichliche Vergebung Dieses Verb steht auch in 1 Joh 3 8 EU Der Sohn Gottes aber ist erschienen um die Werke des Teufels zu zerstoren So zeichnen diese Deuteworte Jesu Tod in die Exodustradition Israels ein deren befreiende Wirkung der Sohn Gottes durch seine Selbsthingabe in den stellvertretenden Gerichtstod uber jedes kultische Opfer hinaus auf die ganze Welt ausgeweitet habe Diese universale befreiende Vergebung ist im NT wie in der hebraischen Bibel Gottes eigenes exklusives Werk In Jesu Tod offenbart Gott laut Joh 3 16 EU sein wahres Wesen als Dahingabe Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt dass er seinen einzigen Sohn hingab damit jeder der an ihn glaubt nicht verloren geht sondern ewiges Leben hat Die Dahingabe Aussagen sind vom griechischen Verb paradidonai abgeleitet das in der LXX meist Gottes Ausliefern an das Zorngericht bezeichnet Im NT sind Dahingabe Aussagen weit haufiger und alter als explizite Suhne Aussagen Sie stammen aus der Tradition der urchristlichen Herrenmahl Feier Mk 14 24 EU und konnen auf echte Eigenaussagen des Jesus von Nazaret wie Mk 10 45 EU zuruckgehen Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen um sich dienen zu lassen sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Losegeld fur viele Auch im NT ist Gott der der die Versohnung schafft die sonst kein Mensch erbringen konnte Gott versohnte in Christus die Welt mit sich selbst 2 Kor 5 19 EU Die Reformatoren Martin Luther Ulrich Zwingli Johannes Calvin und andere entdeckten diese Botschaft neu und ruckten sie als Evangelium von der Rechtfertigung des Sunders durch Christus allein und allein aus Gnade ins Zentrum der Lehre und des Lebens der Kirche Zugleich verwarfen sie alle Praktiken der Werkgerechtigkeit mit denen Menschen versuchen sich durch Suhneleistungen Verdienste und Anspruch auf Gnade Gottes zu erwerben RechtskontextIm modernen Verwaltungsrecht ist Suhne analog zu Busse oder Strafe definiert als ein Ausgleich fur ein schuldhaft verursachtes Ungleichgewicht wenn keine direkte Wiedergutmachung moglich ist Indem die Suhne eine Schuld abtragt und eine Strafe verbusst soll die vom Unrecht betroffene Person Genugtuung erleben Sofern die Strafe dies nicht ausreichend leistet konnen schuldige oder sich schuldig fuhlende Personen eine zusatzliche Suhneleistung wunschen oder erbringen Anders als Strafe und Busse bzw Wiedergutmachung umfasst Suhne im strengen Sinn auch die Einsicht des Bestraften in seine Schuld und seine aktive Ubernahme der Ausgleichsleistung Die germanische Rechtstradition aus der das Wort Suhne stammt betont die reaktive Vergeltung einer Ubeltat Die erforderliche Suhne Strafe soll dem Tater absichtlich ein Ubel zufugen um seinen willentlichen Verstoss gegen eine Rechtsnorm zu vergelten LiteraturWikiquote Suhne Zitate JudentumHartmut Gese Die Suhne In Hartmut Gese Hrsg Zur biblischen Theologie Alttestamentliche Vortrage Christian Kaiser Munchen 1986 ISBN 3 459 01098 3 S 85 106 Bernd Janowski Suhne als Heilsgeschehen Studien zur Suhnetheologie der Priesterschrift und zur Wurzel KPR im Alten Orient und im Alten Testament Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1982 ISBN 3 7887 0663 5 ChristentumOtfried Hofius Art Suhne IV Neues Testament Theologische Realenzyklopadie Band 32 2001 S 342 347 Cilliers Breytenbach Art Suhne In Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament ThBLNT 2 Auflage 2000 S 1685 1691 Cilliers Breytenbach Versohnung Stellvertretung und Suhne In Neutestamentliche Studien NTS 39 1993 S 59 79 Cilliers Breytenbach Versohnung eine Studie zur paulinischen Soteriologie Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1989 ISBN 3 7887 1269 4 Martin Hengel Der stellvertretende Suhnetod Jesu In Martin Hengel Studien zur Christologie Kleine Schriften IV Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 16 149196 3 S 146 184 Karl Wallner Suhne Suche nach dem Sinn des Kreuzes Media Maria Verlag 2015 ISBN 978 3 945401 72 9 Jurgen Werbick Suhne In Konrad Baumgartner et al Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche Band 9 3 Auflage Herder Freiburg 2017 ISBN 3 451 37900 7 Gary A Fox Understanding Atonement Maybe It s Time to Rethink Atonement without Giving Up Jesus Resource Publications 2019 ISBN 1 5326 8833 4 WeblinksChristian Eberhart Suhne AT In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 2 Oktober 2023 Thomas Knoppler Suhne NT In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 2 Oktober 2023 Joshua C Thurow Atonement In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2023 EinzelnachweiseDorothea Sitzler Osing Art Suhne I Religionsgeschichtlich In Gerhard Krause Gerhard Muller Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 32 De Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 016715 8 S 332 Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst Ausgewahlte Texte aus den medizinischen Schriften der Griechen und Romer Philipp Reclam jun Leipzig 1979 Reclams Universal Bibliothek Band 771 6 Auflage ebenda 1989 ISBN 3 379 00411 1 S 196 Anm 4 zu Hippokrates Uber die heilige Krankheit Kap 1 2 7 Duden Suhne die Duden Das Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache 6 Auflage 2020 ISBN 3 411 04076 9 S 902 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1997 S 119f Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1997 S 125 f und Fn 151 153 Andre Zempelburg Versohnung im Judentum 2019 S 21 23 Gerd Theissen Das Kreuz als Suhne und Argernis Zwei Deutungen des Todes Jesu bei Paulus In Dieter Sanger Ulrich Mell Hrsg Paulus und Johannes Exegetische Studien zur paulinischen und johanneischen Theologie und Literatur Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 16 149064 9 S 427 456 hier S 427 Andre Zempelburg Versohnung im Judentum 2019 S 24 26 Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchen Vluyn 1992 S 50 56 Adolf Deissmann hilastarios und hilastarion Zeitschrift fur neutestamentliche Wissenschaft ZNW 4 1903 S 193 212 zitiert bei Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1992 ISBN 3 7887 1410 7 S 38 f Fn 43 und 45 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1997 S 123 125 Zitate ebd Die Einheitsubersetzung tragt in Dan 3 40 die kultischen Ausdrucke Opfer und Suhne ein die im hebraischen Wortlaut fehlen Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchen Vluyn 1992 S 38 41 Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchen Vluyn 1992 S 38 Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchen Vluyn 1992 S 145 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament Gottingen 1997 S 103 105 Gerhard Barth Der Tod Jesu Christi im Verstandnis des Neuen Testaments Neukirchen Vluyn 1992 S 43 47 Joachim Jeremias Das Losegeld fur Viele Mk 10 45 In Joachim Jeremias Abba Studien zur neutestamentlichen Theologie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1966 S 216 229 Gerhard Jankowski Die grosse Hoffnung Paulus an die Romer Eine Auslegung Alektor Berlin 1998 ISBN 3 88425 069 8 Gunther Wenz Versohnung Soteriologische Fallstudien Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 3 525 56713 8 S 62 Andre Zempelburg Versohnung im Judentum Eine religionswissenschaftliche Perspektive auf den Versohnungsbegriff in Bezug auf Gott den Nachsten den Anderen und sich selbst Tectum 2019 ISBN 3 8288 7232 8 S 22 f Normdaten Sachbegriff GND 4132263 0 GND Explorer lobid OGND AKS

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