Turgis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum französischen Radrennfahrer siehe Anthony Turgis oder Jimmy Turgis
Türgesch

Die Türgesch (auch Türgiş oder Türgeš) waren eine türkische Stammeskonföderation in Zentralasien, die in der Spätantike von ca. 700 bis Mitte des 8. Jahrhunderts existierte.
Um 700 gelang es den Türgesch zunächst, ihre Macht auf Kosten des geschwächten Zweiten Kaganats der Kök-Türken zu erweitern und ihren Einfluss im Westen des Kaganats auszudehnen. Doch um 710 unterlagen sie den Kök-Türken unter Qapagan und mussten sich zunächst dem Türk-Kaganat unterordnen. Wenige Jahre später konnte ihr neuer Anführer Suluk ihre Eigenständigkeit jedoch erneut herstellen.
Die Türgesch gewannen unter Suluk rasch an Macht, übernahmen die Herrschaft von den On-Ok und traten faktisch das Erbe des westlichen Teils des Türk-Kaganats an. Sie beherrschten das Siebenstromland, das Gebiet zwischen dem Issyk-Kul im Süden und dem Balchaschsee im Norden mit den Hauptorten Suyab und Balasagun. In der Forschung wird ihr Herrschaftsgebilde bisweilen auch als Türgesch-Kaganat bezeichnet.
Die Türgesch gerieten in diesem Zeitraum unter erheblichen Druck aufgrund der arabischen Expansion, die Anfang des 8. Jahrhunderts Zentralasien erreichte. Suluk ging ein Bündnis mit dem mächtigen Königreich Tibet ein, das damals ebenso wie das Kaiserreich China politische und wirtschaftliche Interessen in Zentralasien verfolgte. Allerdings hatte das Bündnis nicht lange Zeit Bestand, bald schon arrangierten sich die Tibeter mit den Arabern, um gegen die Chinesen vorzugehen.
Die Türgesch konnten sich mehrmals gegen die Araber militärisch behaupten und ihnen teils empfindliche Verluste zufügen. Suluk stellte sich an die Spitze des Widerstands und leistete auch den sogdischen Lokalherren (siehe dazu Ghurak und Dēwāštič) Unterstützung; gleichzeitig war er zusammen mit den Tibetern bemüht, den chinesischen Einfluss einzudämmen.
737 wurde Suluk jedoch im (zeitweiligen) Bündnis von Arabern und Chinesen geschlagen, die Macht der Türgesch war damit gebrochen. Suluk wurde ermordet, die Reste der Türgesch gingen nach einer Niederlage 766 im Herrschaftsgebilde der Karluken auf.
Literatur
- Christopher I. Beckwith: The Tibetan Empire in Central Asia. A History of the Struggle for great pPwer among Tibetans, Turks, Arabs, and Chinese during the early Middle Ages. Princeton University Press, Princeton NJ 1987, ISBN 0-691-05494-0, S. 108 ff.
- Mark Dickens: Türgesh. In: Oliver Nicholson (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Late Antiquity. Band 2: J–Z. Oxford University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-881625-6, S. 1532.
- Hamilton A. R. Gibb: The Arab Conquests in Central Asia (= James G. Forlong Fund. Band 2, ZDB-ID 1185428-5). The Royal Asiatic Society, London 1923, S. 59 ff., (Digitalisat).
Autor: www.NiNa.Az
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Turgis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum franzosischen Radrennfahrer siehe Anthony Turgis oder Jimmy Turgis Die Turgesch auch Turgis oder Turges waren eine turkische Stammeskonfoderation in Zentralasien die in der Spatantike von ca 700 bis Mitte des 8 Jahrhunderts existierte Um 700 gelang es den Turgesch zunachst ihre Macht auf Kosten des geschwachten Zweiten Kaganats der Kok Turken zu erweitern und ihren Einfluss im Westen des Kaganats auszudehnen Doch um 710 unterlagen sie den Kok Turken unter Qapagan und mussten sich zunachst dem Turk Kaganat unterordnen Wenige Jahre spater konnte ihr neuer Anfuhrer Suluk ihre Eigenstandigkeit jedoch erneut herstellen Die Turgesch gewannen unter Suluk rasch an Macht ubernahmen die Herrschaft von den On Ok und traten faktisch das Erbe des westlichen Teils des Turk Kaganats an Sie beherrschten das Siebenstromland das Gebiet zwischen dem Issyk Kul im Suden und dem Balchaschsee im Norden mit den Hauptorten Suyab und Balasagun In der Forschung wird ihr Herrschaftsgebilde bisweilen auch als Turgesch Kaganat bezeichnet Die Turgesch gerieten in diesem Zeitraum unter erheblichen Druck aufgrund der arabischen Expansion die Anfang des 8 Jahrhunderts Zentralasien erreichte Suluk ging ein Bundnis mit dem machtigen Konigreich Tibet ein das damals ebenso wie das Kaiserreich China politische und wirtschaftliche Interessen in Zentralasien verfolgte Allerdings hatte das Bundnis nicht lange Zeit Bestand bald schon arrangierten sich die Tibeter mit den Arabern um gegen die Chinesen vorzugehen Die Turgesch konnten sich mehrmals gegen die Araber militarisch behaupten und ihnen teils empfindliche Verluste zufugen Suluk stellte sich an die Spitze des Widerstands und leistete auch den sogdischen Lokalherren siehe dazu Ghurak und Dewastic Unterstutzung gleichzeitig war er zusammen mit den Tibetern bemuht den chinesischen Einfluss einzudammen 737 wurde Suluk jedoch im zeitweiligen Bundnis von Arabern und Chinesen geschlagen die Macht der Turgesch war damit gebrochen Suluk wurde ermordet die Reste der Turgesch gingen nach einer Niederlage 766 im Herrschaftsgebilde der Karluken auf LiteraturChristopher I Beckwith The Tibetan Empire in Central Asia A History of the Struggle for great pPwer among Tibetans Turks Arabs and Chinese during the early Middle Ages Princeton University Press Princeton NJ 1987 ISBN 0 691 05494 0 S 108 ff Mark Dickens Turgesh In Oliver Nicholson Hrsg The Oxford Dictionary of Late Antiquity Band 2 J Z Oxford University Press Oxford 2018 ISBN 978 0 19 881625 6 S 1532 Hamilton A R Gibb The Arab Conquests in Central Asia James G Forlong Fund Band 2 ZDB ID 1185428 5 The Royal Asiatic Society London 1923 S 59 ff Digitalisat