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Turkvölker

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Turkvölker
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Turkvölker bezeichnet eine Gruppe von etwa 40 Ethnien in Zentral- und Westasien sowie in Sibirien und Osteuropa, deren Sprachen zur Sprachfamilie der Turksprachen gerechnet werden. Zu dieser gehören die türkische Sprache sowie rund 40 relativ nah verwandte Sprachen mit insgesamt etwa 180 bis 200 Millionen Sprechenden.

Die Wissenschaft der Sprachen, Geschichte und Kulturen der Turkvölker ist die Turkologie. Panturkismus bezeichnet die im 19. Jahrhundert entstandene politische und kulturelle Bewegung, die auf die Gemeinsamkeit der Turkvölker zielt. Die Kulturen, traditionellen Wirtschaftsformen und Lebensweisen der einzelnen Turkvölker sind vielfältig, ihre Geschichte ist vielschichtig (siehe auch Liste der Turkvölker).

Andere Bezeichnungen

Die Turkvölker werden auch als „Türkvölker“, „türkische Völker“, „Turkotataren“ oder als „Türken“ bezeichnet. Um eine Verwechslung mit den in der heutigen Türkei lebenden Volksgruppen, die dort per Gesetz offiziell als „Türken“ bezeichnet werden, mit den übrigen eine Turksprache sprechenden Nationen zu vermeiden, ist es in Europa üblich, diese generell als „Turkvölker“ (englisch Turkic people) zu bezeichnen. „Türke“ wird dort ausnahmslos auf den Staatsbürger der Republik Türkei bzw. im engeren Sinne auf den Sprecher des Türkei-Türkischen angewendet. Die Praxis der Unterscheidung zwischen den osmanischen Türken in Anatolien und auf dem Balkan und anderen turksprachigen Volksgruppen hatte ihren Ursprung im Russland des 19. Jahrhunderts.

In der turksprachigen Turkologie ist es im Gegensatz dazu üblich, von den „türkischen Völkern“ (türkisch Türk halkları) beziehungsweise allgemein von „Türken“ (Türkler) zu sprechen.

Von einer früher vermuteten ural-altaischen Sprachfamilie bzw. einem Sprachbund mit den altaischen Sprachen, der auch die mongolische und die tungusische Sprache umfasst, wird heute von manchen Forschern abgesehen, und daher gilt unter diesen die unmittelbare Verbindung zwischen den Turk- und den altaischen Sprachen als umstritten.

Namensherkunft

Die Bezeichnung „Türke“ leitet sich vom Namen einer nomadisch lebenden Stammesföderation des 6. Jahrhunderts ab, die sich selbst als Türk (auch als Türük gelesen) bezeichnete und die vom Aschina-Clan geführt wurde. Der genaue Ursprung des Wortes ist unbekannt und dessen Herkunft umstritten.

Der Terminus „Türke“ tauchte erstmals 552 n. Chr. auf, als der Stamm der „Türk“ seine Stammesföderation begründete, die heute auch als „Reich der Köktürken“ (im Türkeitürkischen aufgrund einer Lautverschiebung „Gök-Türken“) bekannt ist. Gök türk bzw. kök türk wird als Himmels- oder Blautürken gedeutet. Diese kriegerische Stammesföderation wurde von den Han-Chinesen als 突厥 Tūjué, ältere Transkriptionen sind T'u-chüeh, Tu-küe oder Tür-küt, bezeichnet. Diese Bezeichnung leitet sich offensichtlich vom Namen Türk ab.

Die Etymologie der Wörter gök/kök (Bedeutung: Blau oder Himmel) und türk ist unklar und umstritten. Einfluss von den verschiedenen iranischsprachigen Völkern Zentralasiens (Skythen) wird jedoch vielfach vermutet, da sich fast alle Titel anscheinend von iranischen Sprachen ableiten lassen. In der westlichen Forschungsliteratur hingegen wird eine Herkunft aus dem alttürkischen Verb für „sprießen, aufkommen, entspringen“ (türe-) vermutet, das mit dem Wort für Brauch, Sitte, Ethos (töre) verwandt ist. Auch der Name des führenden Clans (Aschina) war wahrscheinlich aus dem Sakischen entlehnt und bedeutete blau (vgl. alt-türkisch gök = „blau“). Andere Interpretationsversuche deuten diese These als zufällige Ähnlichkeit, oder zumindest als volksetymologischen Transkriptionsfehler aus dem Chinesischen.

Die Namen der Reichsgründer, Bumın Kagan und Iştemi, haben eine nichttürkische Etymologie, aber es scheint auch, dass sich andere Herrschaftsbegriffe wie Kaġan, Şad, Tegin oder Yabgu aus anderen Sprachen ableiten lassen.

Manche vermuten für das Wort Türk beziehungsweise Türük einen tibetischen Ursprung. Türk oder Türük bedeutete im Alttürkischen wahrscheinlich „Ursprung“ oder „geboren“. Im Tibetischen gibt es das Wort duruk oder dürgü, das ebenfalls „Ursprung“ oder „wir“ bedeutet. Noch heute ist die Selbstbezeichnung mancher tibetobirmanischen Völker Druk.

Nach Josef Matuz reichte die Urheimat der Turkvölker im Norden über den Baikalsee hinaus ins heutige Sibirien, im Westen sei sie von Altai und Sajangebirge, im Osten von den Bergen des Tian Shan und im Süden vom Altungebirge im heutigen Xinjiang umgrenzt gewesen.Michael Weiers geht davon aus, dass Ende des 3. Jahrhunderts im heutigen Nordchina verschiedene Stämme auftauchten, die er als „Urtürken“ bezeichnete. Um diesen Kern gruppierten sich mehrere andere Stämme. Nach griechischen, persischen und chinesischen Quellen hielten sich folgende bedeutenden Stammesverbände dort auf: Xiongnu oder Hu (so genannte östliche „Hunnen“), die Tab'a, die hunnischen Xia und die türkischen und protomongolischen Rouran.

Ursprung und Gliederung der frühen Turkvölker

Der Ursprung der heutigen Turkvölker, also der ersten Sprecher der sich wesentlich später (zirka 500 v. Chr.) auseinanderentwickelten eigentlichen Turksprachen, ist umstritten. Vermutet wird eine Region zwischen dem östlichen Zentralasien bis in die Mandschurei im nordöstlichen China. Die Mehrheit der Forscher jüngerer Zeit, unter anderem Peter B. Golden und Josef Matuz (vgl. oben) oder die genetischen Untersuchungen von Lee, Kuang et al. (2017), vermuten am wahrscheinlichsten die Region der westlichen und nördlichen Mongolei (Changai-Gebirge und Umgebung) und das angrenzende südliche Tuwa und Süd-Sibirien (begrenzt von Sajangebirge und Baikalsee), als „Urheimat“ der frühen Türken. Genetische sowie linguistische Daten legen nahe, dass sich die Turkvölker in der Folgezeit aus einer hauptsächlich "Nordostasiatischen" Bevölkerung herausentwickelt habe, die genetisch nahe mit den Tuwinern, Mongolen, und Burjaten, als auch anderen Nordostasiatischen Völkern, verwandt war, und anschließend in Kontakt mit Indogermanen (iranischen Völkern) sowie mit Paläosibirischen Völkern stand. Die Verbreitung der Turksprachen nach Zentralasien und Teilen Europas kann demnach durch mehrere Migrationsbewegungen der frühen Türken aus dem Gebiet der heutigen Mongolei erklärt werden. Das schließt als eine der letzten Migrationswellen auch die Eroberungen des Mongolischen Reiches mit ein, welche in Zentralasien und Teilen Europas, mehrheitlich durch verschiedene zurksprachige Stämme ausging. Die ehemals iranischsprachigen Völker Zentralasiens gingen in den Turkvölkern auf, und formten eine wichtige Komponente in der Ethnogenese der heutigen Turkvölker.

Im Sinne der linguistischen Verwandtschaft der Turksprachen zu anderen Familien gehen die Meinungen von Historikern und Linguisten weit auseinander. Manche Linguisten befürworten eine Altaische Sprachfamilie (bestehend aus Turksprachen, Mongolische Sprachen und Tungusische Sprachen), welche manchmal auch das Koreanische und Japanische inkludiert. Unter anderem wird die Sprache der Träger der Xinglongwa-Kultur (6200–5400 v. Chr.) entlang des Liao He, als Ursprung einer „transeurasischen Familie“ gesehen, aus welcher sich, allerdings wesentlich später, die Turksprachen entwickelt und verbreitet haben könnten. Weiter argumentierten manche (zumeist ältere) Forscher, dass die Turksprachen Gemeinsamkeiten mit den uralischen Sprachen (heute meist aufgegebene These der ural-altaische Sprachen) haben, und näher zu diesen verwandt seien als zu den postulierten Altaischen Sprachen. Die Mehrheit der Linguisten stehen agnostisch zu diesen Hypothesen, und weisen auf die zu geringe Datenlage hin. Demnach können viele Gemeinsamkeiten auf Sprachkontakt zurückgeführt werden. Laut Uchiyama et al. 2020 deuten linguistische als auch genetische Daten auf eine frühe Urheimat der Turksprachigen-Völker in der östlichen Mongolei hin, in einem Gebiet das frühen Sprachkontakt mit den Mongolischen und Tungusischen Sprachen im Gebiet der heutigen Mandschurei ermögliche. Die spätere Urheimat der Turksprachigen-Völker erstreckte sich anschließend über die gesamte Mongolei bis in das Südliche Sibirien, wo es zu Kontakt mit frühen Uralisch- und Jenisseisch-sprachigen Völkern kam, als auch später, in der Bronzezeit, mit Ost-Iranisch-sprachigen Völkern sowie Tocharisch-sprechenden Gruppen.

Die frühen Türken betrieben möglicherweise neben ihrer Hauptlebensweise als Viehzüchter eine einfache Form von Agrikultur. Später begannen sie schrittweise eine nomadische Lebensweise anzunehmen, als sie um 2200 v. Chr. in die westliche Mongolei wanderten, aufgrund einer zunehmenden Desertifikation der innerasiatischen Steppe, die die Landwirtschaft erschwerte.

Die Vorfahren der frühesten als „Türken“ bezeichneten Völker entstammten den hauptsächlich von Jagd und Viehzucht, aber auch von Handel lebenden Völkern im östlichen Teil des eurasischen Steppengürtels. Bei ihrem ersten namentlichen Auftreten im 6. Jahrhundert werden die Türk als ehemaliger Teil der Xiongnu bezeichnet, deren Vasallen und Waffenschmiede sie gewesen seien. Die Xiongnu beherrschten vom 3. vorchristlichen Jahrhundert bis zum Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts in Konkurrenz mit den Chinesen den östlichen eurasischen Steppenraum und wurden dann von anderen, gleichartigen Steppenvölkern (Xianbei, Rouran) abgelöst und nach Westen verdrängt. Bei der ersten Erwähnung ihres Namens gehörten die Türk zum Reich der Rouran. Auch hier waren die Türk zuerst Vasallen und Waffenfabrikanten der neuen Herrscherschicht. Über die Sprache der Xiongnu und ihrer Nachfolger ist wenig bekannt. Es existieren lediglich einige Personennamen und Wörter aus dem Kriegswesen sowie dem täglichen Leben in chinesischer Schrift. Bei den wenigen bekannten Wörtern wurde zwar immer wieder, mehr oder weniger überzeugend eine turksprachige Etymologie versucht, der Nachweis war aber nicht zu führen, dass die Xiongnu turksprachig waren. So weist Josef Matuz ausdrücklich auf die Schwierigkeit bei der Zuordnung der Hunnen (wobei die Hunnen im Westen von den Xiongnu und den iranischen Hunnen nicht unreflektiert gleichzusetzen sind) zu den Turkvölkern hin:

„Hypothesen, wonach die europäischen oder die asiatischen Hunnen, letztere in den chinesischen Annalen unter der Bezeichnung Hiung-nu erwähnt, Türken gewesen seien, lassen sich mangels Überlieferung nicht nachweisen. Das gleiche gilt für die Juan-Juan [Rouran], die asiatischen und auch für die europäischen Awaren.“

– Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte.

Diese Problematik ist allgemein anerkannt.

Die Stammesföderation der Türk gliederte sich in Adel (alttürkisch bäg) und Volk (bodun). Das Reich wurde als El, seine Einrichtungen als törö bezeichnet. Vielfach benannten sich die Unterstämme nach einem ihrer Gründer.

Geschichte

Vorgeschichte

Bei ihrem Eintritt in die Geschichte erscheinen die Türk als Untergebene der Rouran, und zwar als deren Waffenschmiede. Der Name Türk wurde zuerst von einer größeren Gemeinschaft (Göktürken), unter der Führung des Aschina-Klans, benutzt.

Die Reiche der Göktürken

→ Hauptartikel: Kök-Türken

Aufgrund der Weigerung des letzten Rouran-Fürsten, dem Khan der Türk, Bumın, eine Prinzessin zur Frau zu geben, unterstellte sich dieser der Oberherrschaft des damaligen chinesischen Reiches und zerschlug 552 das Steppenreich der Rouran. Das Erste Türk-Kaganat umfasste das Gebiet zwischen der chinesischen Grenze, der heutigen Mongolei, dem Xinjiang und dem Kaspischen Meer. Sein Einflussbereich erstreckte sich vom Baikalsee im Norden über die heutige Kasachensteppe bis zum Schwarzen Meer.

Anfänglich war die Bezeichnung Türk dem Adel vorbehalten und wurde im Laufe der Zeit zu einer Stammesbezeichnung. Der Reichsgründer Bumın (552) starb früh, und das Reich wurde geteilt: Das Westreich wurde von Iştemi (dem Bruder Bumıns), das bedeutendere Ostreich mit dem für alle Steppennomaden heiligen Ötükän (dem heutigen Changai-Gebirge) von Bumıns Sohn Muhan beherrscht. Die Geschichte des Reiches wurde unter einem späteren Herrscher in den mit Orchon-Runen beschrifteten Steinstelen für die Nachwelt festgehalten. In westlichen Quellen wurden die Türk das erste Mal beim spätantiken Geschichtsschreiber Theophanes von Byzanz (spätes 6. Jahrhundert) erwähnt.

Das Ostreich sank ab 580 zu einer chinesischen Provinz herab, da es sich von diesem Zeitpunkt an ausnahmslos unter der Oberherrschaft des chinesischen Kaisers befand. Das Westreich konnte sich länger halten: Es schloss bereits um 560 mit den iranischen Sassaniden ein Bündnis gegen die Hephthaliten. Nach ihrem gemeinsamen Sieg zerstritten sie sich jedoch, unter anderem aufgrund von Handelsinteressen. Die Türken wandten sich daraufhin auf Rat des einflussreichen Sogdiers Maniakh (die Sogdier spielten eine führende wirtschaftliche Rolle im spätantiken Zentralasien und dienten auch in der Verwaltung), dem byzantinischen Reich zu.

Unter ihrem Herrscher Tardu (regierte von 575/76 bis 603), dem Nachfolger Iştemis (siehe Sizabulos) und eventuell ein Bruder des Turxanthos, sagte sich das Westreich 584 vom Ostreich los und begann mit Zustimmung der damals in China herrschenden Sui-Dynastie, seinen eigenen Machtbereich auszubauen. Dabei erschien Tardu offiziell als Verbündeter des chinesischen Kaisers. So gelang es dem Westreich, sein Herrschaftsgebiet weiter auszudehnen, und Tardu trat auch in diplomatische Beziehungen mit Byzanz in seinem Krieg gegen die konkurrierenden Awaren ein. Als sich jedoch die Byzantiner mit diesen selbst verbündeten, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen des türkischen Westreiches mit dem Byzantinischen Reich.

In den Jahren 588 und 589 zogen die Türk des Westreiches, die sich nun als On-Ok (Volk der zehn Stämme) bezeichneten, mehrmals gegen die Sassaniden in den Krieg und gelangten dabei bis nach Herat.

Nach Tardus Tod folgten einige unbedeutende Khagane, von denen nur die chinesischen Namen bekannt sind. Unter Khagan Tong Yehu konnte das Westreich einige Gebietsteile des Ostreiches erobern, sodass dieses vom Altai bis zum Kaspischen Meer reichte. Nach Tongs Tod wurde das türkische Westreich ab 657 nach und nach in chinesische Protektorate umgewandelt und 659 endgültig in den chinesischen Gesamtstaat eingegliedert.

Nach der Eingliederung des Westreiches begannen 679 erste Aufstände der frühen Turkvölker gegen die Chinesen. So machte sich 683 der Aschina-Fürst Kutlug auf, die verschiedenen türkischen Stämme unter seiner Führung zu vereinen. Als Elteriş (Reichssammler) wurde er der neue Herrscher der Türken, gründete das Zweite Türk-Kaganat und begann gezielte Einfälle in das chinesische Gebiet. Diese Zeit wird in den um 727 entstandenen Steinstelen am Orchon beschrieben, deren Errichtung dem damaligen Reichsminister Tonyukuk zugeschrieben wird.

Die Erben der göktürkischen Reiche

Mit dem Ende des Zweiten Türk-Kaganats entstanden in der Folgezeit weitere turkvölkisch geprägte Nomadenstaaten. Diese waren einst Vasallen des westlichen Türkenreiches und konnten nach dessen Untergang eigene Wege gehen. So errichteten die Chasaren zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Südrussland ein weiteres Türkenreich, dessen Oberschicht sich von den Türk und deren Stämme aus einem Ogurenvolk ableitete. Im Gegensatz zu den meisten anderen Turkvölkern nahmen die Chasaren das Judentum als Staatsreligion an.

Um 744 oder 745 erhoben sich die Uiguren gegen die Herrschaft der Türk. Sie töteten den letzten amtierenden Khagan der Türk, Ozmış, zerschlugen deren nomadisch-geprägten Staat und errichteten das Uigurische Kaganat, eine eigene Herrschaft in dem von Turkvölkern bewohnten Gebiet. Die Uiguren verstanden es, sich von der nomadischen Traditionen ihrer Vorgänger zu lösen und gute Beziehungen zum chinesischen Nachbarn aufzubauen. Im Reich der Uiguren nahmen die iranischsprachigen Sogder eine wichtige Position ein, denn bereits gegen Ende der 750er Jahre nahm deren Herrscher Bögü Kontakt mit den sogdischen Manichäern auf. Im Zuge dieser Beziehungen traten die Uiguren 762 zum Manichäismus über, der die alte Religion des Tengrismus ablöste. Dadurch waren sie das erste Turkvolk, das eine „Hochreligion“ annahm.

Um 840 erhoben sich die am Jenissej siedelnden Kirgisen gegen die uigurische Oberherrschaft, und in einem kurzen Krieg zerschlugen sie das Reich der Uiguren. Die Kirgisen traten nun an die Stelle einer neuen Herrscherschicht und errichteten das Kirgisische Reich, doch war dieses neue Türkenreich wieder nomadisch geprägt. Die Jenissej-Kirgisen jener Zeit werden von chinesischen Historikern überwiegend als blond bis rothaarig und mit blauen und grünen Augen beschrieben und gelten als die Nachfahren der Dingling und K'ien-K'un. Zweifellos haben die Kirgisen ihnen die Mythen entlehnt, in denen der mythische Wolf als Gatte von jungen Mädchen durch einen roten Hund ersetzt wird. Viele turkische Völker glaubten, dass sie von Wölfen abstammten oder mit diesen eng verbunden waren.

Die überlebenden Uiguren wanderten in den Süden und Südwesten ab, wo sie zwei neue Uigurenreiche gründeten. Von diesen existierte das westuigurische Reich von Qoço am längsten, da es sich 1209 freiwillig der Mongolenherrschaft des Dschingis Khan unterstellte und bis zum Ende der Yuan-Dynastie unter chinesischer Oberherrschaft bestehen blieb. Das Uigurenreich in Kansu wurde bereits 1028 von einem tibetanischstämmigen Volk, den Tanguten, ausgelöscht.

In den Jahren 1090 und 1091 erreichten die turkischen Petschenegen die Mauern von Konstantinopel, wo Kaiser Alexios I. mit Hilfe der Kiptschaken ihre Armee vernichtete. Ab dem 9. Jahrhundert begannen die Petschenegen eine schwierige Beziehung mit den Kiewer Rus. 914 gelang es Igor von Kiew, die Petschenegen zu unterwerfen und tributpflichtig zu machen. 920 fand der Höhepunkt der Kämpfe statt. 943 gab es aber auch temporäre militärische Bündnisse zwischen Petschenegen und Byzantinern. 968 belagerten die Petschenegen die Stadt Kiew. In den darauffolgenden Jahren schloss ein Teil der Petschenegen ein Bündnis mit Igors Sohn Swjatoslaw I., dem neuen Fürsten von Kiew. 970–971 starteten sie zusammen Feldzüge gegen die Byzantiner. 972 starb Swjatoslaw I. bei einem Hinterhalt der Petschenegen. Verdrängt wurden die Petschenegen schließlich von den Kiptschaken. Auf dem heutigen Gebiet Tatarstans entwickelte sich eine ethnische Synthese zwischen dem kiptschakischen und dem oghurischen Zweig der Turkvölker. Diese Synthese bildete die Kernbevölkerung der Khanate von Kasan, Astrachan, Kasimov und Sibir (siehe Goldene Horde).

Einführung des Islam und Aufstieg turkischer Militärsklaven

Als die Araber im 8. Jahrhundert nach Mittelasien vordrangen, hatte das für die türkischen Stämme zwei Auswirkungen: Zum einen wurden viele Turkvölker zum Islam bekehrt. Die turkstämmige Dynastie der Karachaniden war 999 die erste, die konvertierte. In ihrem Gebiet wurde der Islam als alleinige Religion festgeschrieben; die Karachaniden eroberten Buchara und stürzten die persischen Samaniden. Eine zentrale Rolle spielte in der Auseinandersetzung der beiden Dynastien der Dschihad der Samaniden gegen die zentralasiatischen Nomaden, der jedoch im Kern politisch motiviert war und nur der Vergrößerung der eigenen Armee diente. Im 12. Jahrhundert wurde das Reich der Karachaniden von den mongolischen Kara Kitai unterworfen.

Vor allem aber dienten die Türken seit der Abbasidenherrschaft als Militärsklaven (Mamluken), als welche sie bald zu einem zentralen Machtfaktor wurden, de facto weite Teile der islamischen Welt beherrschten und eigene Dynastien und Reiche gründeten. Das erste von einem muslimischen Türken gegründete Großreich war das der Sultane von Ghazna. 961 gelangte Alp-Tigin, ein ehemaliger Mamluk im Dienste der Samaniden, an die Macht und löste den verstorbenen Herrscher Abd al-Malik in Balch im persischen Chorasan als regionalen Fürsten ab. In Zabul errichtete er ein kleines Fürstentum, das später unter seinem Nachfolger expandierte. Als eigentlicher Begründer der Dynastie gilt jedoch sein Sohn Mahmud (989–1030). Obwohl die Ghaznawiden ethnische Türken waren, lassen historische Dokumente und Biographien jedoch daran zweifeln, dass sie sich selbst auch als solche gesehen haben. Als persischsprachige Familie, die auch kulturell von der einheimischen Bevölkerung Chorasans assimiliert worden war, waren die Ghaznawiden der Anfang eines kulturellen Phänomens innerhalb der muslimischen Gesellschaft, das erst mit dem Siegeszug der späteren Osmanen (siehe unten) sein Ende fand: Nachkommen nomadischer Turkstämme wurden zum Islam bekehrt, übernahmen die persische oder arabische Sprache und verbreiteten selbst diese Kultur in andere Regionen (Indien, China, Anatolien).

Von den Seldschuken zum Osmanischen Reich

Der größte Kontrahent der Ghaznawiden war eine türkische Dynastie, die Seldschuken. Dieser oghusische Clan siedelte zunächst an den Ufern des Aralsees, bevor er im 11. Jahrhundert ein Großreich errichtete und sogar das Kalifat unter Kontrolle brachte. Das byzantinische Reich bedrängend, stießen die Seldschuken auch nach Anatolien vor und begründeten dort mehrere Dynastien. Eine von ihnen war die 1299 gegründete osmanische, die sich von einem seldschukischen Kleinfürsten namens Osman ableitete. Die Osmanen waren ursprünglich ein kleiner turkmenischer Stamm, dem der Sultan der Rum-Seldschuken ein kleines Fürstentum (Beylik) an der Grenze zum Byzantinischen Reich überließ. Die meisten Türken der Türkei sehen sich selbst als Nachkommen der osmanischen Türken. Diese wiederum waren Angehörige der so genannten „Westoghusen“. Der Ursprung dieser als Oghusen bezeichneten Stämme liegt in der heutigen Mongolei.

Religion

Heute sind die meisten Angehörigen der Turkvölker Muslime, die Mehrheit davon Sunniten, Schiiten und Aleviten. Es gibt auch Angehörige anderer Religionen wie Tengristen, Buddhisten, Juden (insbesondere Karäer oder Krimtschaken) und Christen.

Die Urum, Gagausen oder Tschuwaschen bekennen sich seit Jahrhunderten zum orthodoxen Christentum. Bei den sibirischen Turkvölkern wird teilweise der Schamanenismus noch praktiziert, vor allem von den Chakassen oder Altaiern (Altaischer Schamanismus). Einige sibirische Turkvölker haben den orthodoxen Glauben angenommen oder üben diesen synkretistisch mit dem Schamanismus aus. Die Tuwiner sind überwiegend buddhistisch-lamaistisch.

Schrift und Sprache

Das , also die Ursprungssprache aller lebenden Turksprachen, ist noch nicht rekonstruiert. Versuche dazu sind jedoch schon vorhanden.

Im frühen Mittelalter verwendeten die Turkvölker ein runenähnliches Schriftsystem, das die Wissenschaft heute als Runentürkisch bezeichnet. Dieses Schriftsystem wurde später von einem semitischen Schriftsystem abgelöst, das als bezeichnet wird und die Basis des heutigen mongolischen Alphabetes ist. Nach der Übernahme des Islam setzte sich bei den Turkvölkern das arabische Alphabet durch.

In den 1920er Jahren wurde begonnen, die arabischen Schriftsysteme durch lateinische abzulösen (siehe Türkische Lateinalphabete). Doch bereits in den 1930er Jahren wurden die meisten von ihnen auf ein kyrillisches Alphabet umgestellt. Allein die heutige Türkei verwendete seit 1928 nur noch das lateinische Alphabet, während die turksprachigen Minderheiten in den arabischen Staaten, in Iran und Afghanistan weiterhin mit arabischen Schriftsystemen arbeiten.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion (ab 1989) beschlossen die meisten Turkvölker im Bereich der ehemaligen UdSSR, eine erneute Latinisierung durchzuführen. Mit Ausnahme der Staaten Kasachstan und Kirgisistan wurde diese inzwischen dort durchgeführt. In Kasachstan soll die Umstellung auf das lateinische Alphabet bis 2025 abgeschlossen sein. Kirgisistan begründet das Beibehalten des kyrillischen Alphabetes – wie zuvor auch Kasachstan – mit der russischen Minderheit im Land.

Die Turksprachen bilden eine der größeren Sprachfamilien der Welt. Sie sind vom osteuropäischen Balkanraum über die Türkei und den Kaukasus bis hin zum zentralasiatischen und sibirischen Siedlungsraum zerstreut. Dennoch sind sie untereinander sowohl im grammatischen Bau wie auch im Grundwortschatz noch eng verwandt. Aufgrund dieser nahen Sprachverwandtschaft ist eine mündliche Verständlichkeit zwischen ihnen gegeben, jedoch teilweise mit Schwierigkeiten. Eine vermutete Sprachfamilie oder ein Sprachbund mit den altaischen Sprachen, die auch die mongolische Sprache und die tungusische Sprache umfasst, wird heute von manchen Forschern bestritten.

Die Turksprachen werden in vier Gruppen eingeteilt:

  1. Südwestliche Gruppe (Oghusische Gruppe)
  2. Nordwestliche Gruppe (Kyptschakische Gruppe)
  3. Südöstliche Gruppe (Türki- oder Uigurische Gruppe)
  4. Nordöstliche Gruppe (Sibirische Gruppe)

Die aktuelle Klassifizierung der Turksprachen ist im dortigen Artikel aufgeführt.

Ausgewählte Karten zur heutigen Verbreitung von Turkvölkern

  • Kaukasus
  • Zentralasien
  • China

Siehe auch

  • Liste der Turkvölker und -Stämme
  • Turkstaaten (Turkrepubliken)
  • Economic Cooperation Organization (regionales Wirtschaftsbündnis, das die Turkstaaten umfasst)
  • Turkestan (alte persische Bezeichnung)
  • Alttürkische Sprache (früheste schriftlich bezeugte Turksprache)
  • Tengrismus (Religion des Himmelsgottes Tengri)

Literatur

  • K. Heinrich Menges: The Turkic Language and People. Wiesbaden 1968 (englisch).
  • Colin Renfrew: Archaeology and Language. The Puzzle of Indoeuropean Origins. Jonathan Cape, London 1987, S. 131–133 (englisch).
  • Wolfgang-Ekkehard Scharlipp: Die frühen Türken in Zentralasien. Eine Einführung in ihre Geschichte und Kultur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11689-5.
  • Peter Benjamin Golden: An Introduction to the History of the Turkic Peoples. Ethnogenesis and State-Formation in Medieval and Early Modern Eurasia and the Middle East. Harrassowitz, Wiesbaden 1992, ISBN 3-447-03274-X (englisch).
  • Colin Renfrew: World Linguistic Diversity. In: Scientific American. Band 270, Nr. 1, 1994, S. 118 (englisch).
  • Dschalal Mamadow, Vougar Aslanow: Turan. Geheimnisvolles Reich der Turkvölker. In: . Informationen aus dem Osten für den Westen. Heft 2. Berlin 2003, ISSN 0942-1262, S. 75–77.
  • Carter Vaughn Findley: The Turks in World History. Oxford University Press, New York 2005, ISBN 0-19-517726-6 (englisch).
  • Bert G. Fragner, Andreas Kappeler (Hrsg.): Zentralasien. 13. bis 20. Jahrhundert. Geschichte und Gesellschaft (= Edition Weltregionen. Band 13). Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-255-X.
  • Ergun Çağatay, Doğan Kuban (Hrsg.): The Turkic Speaking Peoples. 2,000 Years of Art and Culture from Inner Asia to the Balkans. Prestel Verlag, München 2006, ISBN 3-7913-3515-4.
  • Udo Steinbach: Geschichte der Türkei. 4., durchgesehene und aktualisierte Ausgabe. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-44743-3.

Mehrbändiges Werk:

  • Jean Deny u. a. (Hrsg.): Philologiae Turcicae Fundamenta. Band 1: Sprachen der Türkvölker. Wiesbaden 1959.
  • Louis Bazin u. a. (Hrsg.): Philologiae Turcicae Fundamenta. Band 2: Literaturen der Türkvölker. Wiesbaden 1964.
  • Hans Robert Roemer (Hrsg.): Philologiae Turcicae Fundamenta. Band 3: Geschichte der Türkvölker. Schwarz, Berlin 2000; englisch: Wolfgang-Ekkehard Scharlipp (Hrsg.): History of the Turkic Peoples in the Pre-Islamic Period. Berlin 2000, ISBN 3-87997-283-4.

Weblinks

Commons: Turkvölker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag: Turks [X:686b]. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Dezember 2005; abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch, evtl. mit Darstellungsproblemen; umfangreiche Abhandlung zu Geschichte, Sprachen, Literatur, Musik und Folklore der Turkvölker). 

Einzelnachweise

  1. Peter Benjamin Golden: An Introduction to the History of the Turkic Peoples. Ethnogenesis and State-Formation in Medieval and Early Modern Eurasia and the Middle East. Harrassowitz, Wiesbaden 1992, ISBN 3-447-03274-X, S. 1.
  2. so etwa in der Völkerkarte zu Europa auf S. 84 des Diercke Weltatlas, Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1968.
  3. Carter Vaughn Findley: The Turks in World History. S. 6.
  4. Carter Vaughn Findley: The Turks in World History. S. 38.
  5. Golden, Peter B. "Some Thoughts on the Origins of the Turks and the Shaping of the Turkic Peoples". (2006) In: Contact and Exchange in the Ancient World. Ed. Victor H. Mair. University of Hawai'i Press. S. 143
  6. Wolfgang-Ekkehart Scharlipp: Die frühen Türken. S. 14.
  7. Vgl. M. Weiers: Kök-Türken. (PDF; 141 kB) 1998.
  8. Wolfgang-Ekkehard Scharlipp: „[…] Über die Ethnogenese dieses Stammes ist viel gerätselt worden. Auffallend ist, dass viele zentrale Begriffe iranischen Ursprungs sind. Dies betrifft fast alle Titel. Einige Gelehrte wollen auch die Eigenbezeichnung türk auf einen iranischen Ursprung zurückführen und ihn mit dem Wort Turan, der persischen Bezeichnung für das Land jenseits des Oxus, in Verbindung bringen.“ In: Die frühen Türken in Zentralasien. S. 18.
  9. Hasan Poor Golmohammad: "İslam Öncesinde Türk-Iran Kültür İlişkileri", Istanbul, 2011 (Dissertation). Seiten 204–209.
  10. Carter Vaughn Findley: “The linguistically non-Turkic name A-shih-na probably comes from of the Iranian languages of Central Asia and means blue […].” In: The Turks in World History. S. 39.
  11. Hasan Poor Golmohammad: "İslam Öncesinde Türk-Iran Kültür İlişkileri", Istanbul, 2011 (Dissertation). Seiten 204–209.
  12. Bernhard Munkácsi, "Die Bedeutung des Namens der Türken", in: Gyula Németh, Kőrösi Csoma-Archivum, Band 1. (1921–1925), H. Lafaire, Leiden Brill, Neuauflage 1967, S. 59 ff.
  13. Carter Vaughn Findley: “[…] The founders of the Türk Empire, Istemi and Bumin, both had non-Turkish names […]. Far from leading to a pure national essence, the search for Turkic origins leads to a multiethnic and multilingual steppe milieu.” In: The Turks in World History. S. 19.
  14. Peter Zieme: Die Alttürkischen Reiche in der Mongolei. In: Dschingis Khan und seine Erben. Das Weltreich der Mongolen. Sonderband zur Ausstellung 2005/2006, S. 64.
  15. Hayrettin İhsan Erkoç: Elements of Turkic Mythology in the Tibetan Document P.T. 1283. In: Central Asiatic Journal. Band 61, Nr. 2, 2018, ISSN 0008-9192, S. 297–311, doi:10.13173/centasiaj.61.2.0297. 
  16. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 5. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, S. 9 und 323.
  17. Vgl. M. Weiers: Türken, Protomongolen und Prototibeter im Osten. (PDF; 21 kB) 1998.
  18. Joo-Yup Lee, Shuntu Kuang: A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y-dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples. In: Inner Asia. Band 19, Nr. 2, 18. Oktober 2017, ISSN 2210-5018, S. 197–239, doi:10.1163/22105018-12340089 (brill.com [abgerufen am 25. Juni 2022]). 
  19. Peter B. Golden: THE CONSTRUCTION OF ETHNICITY IN MEDIEVAL TURKIC EURASIA. In: Studying the Near and Middle East at the Institute for Advanced Study, Princeton, 1935–2018. Gorgias Press, 2018, ISBN 978-1-4632-4003-5, S. 420–428, doi:10.31826/9781463240035-054/html (degruyter.com [abgerufen am 26. April 2024]): „The ancient Turkic Urheimat appears to have been located in Southern Siberia from the Lake Baikal region to Eastern Mongolia. The “Proto-Turks” in their Southern Siberian-Mongolian "homeland" were in contact with speakers of Eastern Iranian (Scytho-Sakas, who were also in Mongolia), Uralic and Paleo-Siberian languages.“ 
  20. Joo-Yup Lee, Shuntu Kuang: A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y-dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples. In: Inner Asia. Band 19, Nr. 2, 18. Oktober 2017, ISSN 2210-5018, S. 197–239, doi:10.1163/22105018-12340089 (brill.com [abgerufen am 25. Juni 2022]): „Finally, an extensive study of the genetic legacy of the Turkic nomads across Eurasia based on autosomal dna analysis reveals that the source populations for the Turkic nomads who spread 'Asian genes' to non-Turkic peoples were (the ancestors of modern-day) Tuvinians, Mongols and Buryats, despite the fact that the latter two are Mongolic (Yunusbayev et al. 2015).81 In sum, one should note that the early eastern Turkic peoples were in all likelihood genetically closer to their neighbouring Mongolic peoples than to various later Turkic peoles of central and western Eurasia.“ 
  21. Penglin Wang: Linguistic Mysteries of Ethnonyms in Inner Asia. Lexington Books, 2018, ISBN 978-1-4985-3528-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  22. Dalia A. Pokutta, Andrey P. Borodovskiy, Łukasz Oleszczak, Peter Tóth, Kerstin Lidén: Mobility of nomads in Central Asia: Chronology and 87Sr/86Sr isotope evidence from the Pazyryk barrows of Northern Altai, Russia. In: Journal of Archaeological Science: Reports. Band 27, 1. Oktober 2019, ISSN 2352-409X, S. 101897, doi:10.1016/j.jasrep.2019.101897 (sciencedirect.com [abgerufen am 25. Juni 2022]). 
  23. Junzo Uchiyama, J. Christopher Gillam, Alexander Savelyev, Chao Ning: Populations dynamics in Northern Eurasian forests: a long-term perspective from Northeast Asia. In: Evolutionary Human Sciences. Band 2, 2020, ISSN 2513-843X, S. e16, doi:10.1017/ehs.2020.11 (cambridge.org [abgerufen am 5. März 2023]): „Although current genetic evidence is not adequate to track the exact time and location for the origin of the proto-Turkic language, it is clear that it probably originated somewhere in northeastern Asia given the fact that the nomadic groups, such as the Rouran, Xiongnu and the Xianbei, all share a substratum genetic ancestry that falls into or close to the northeast Asian gene pool (Ning et al., Reference Ning, Li, Wang, Zhang, Li, Wu and Cuiin press; Li et al., Reference Li, Zhang, Zhao, Chen, Ochir, Sarenbilige and Zhou2018).“ 
  24. Joo-Yup Lee, Shuntu Kuang: A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y-dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples. In: Inner Asia. Band 19, Nr. 2, 18. Oktober 2017, ISSN 2210-5018, S. 197–239, doi:10.1163/22105018-12340089 (brill.com [abgerufen am 26. April 2024]): „Finally, we suggest that the Turkicisation of central and western Eurasia was the product of multiple processes of language diffusion that involved not only originally Turkic-speaking groups, but also Turkicised (Indo-European) groups. That is, the earliest Turkic groups first Turkicised some non-Turkic groups residing in Mongolia and beyond. Then both Turkic and 'Turkicised' groups Turkicised non-Turkic tribes (who were mostly carriers of haplogroups R1a1) residing in the Kazakh steppes and beyond. Through multiple processes, including the Mongol conquest, the members of the extended Turkic entity spread the Turkic languages across Eurasia.“ 
  25. Bayazit Yunusbayev, Mait Metspalu, Ene Metspalu, Albert Valeev, Sergei Litvinov, Ruslan Valiev, Vita Akhmetova, Elena Balanovska, Oleg Balanovsky, Shahlo Turdikulova, Dilbar Dalimova, Pagbajabyn Nymadawa, Ardeshir Bahmanimehr, Hovhannes Sahakyan, Kristiina Tambets, Sardana Fedorova, Nikolay Barashkov, Irina Khidiyatova, Evelin Mihailov, Rita Khusainova, Larisa Damba, Miroslava Derenko, Boris Malyarchuk, Ludmila Osipova, Mikhail Voevoda, Levon Yepiskoposyan, Toomas Kivisild, Elza Khusnutdinova, Richard Villems: The Genetic Legacy of the Expansion of Turkic-Speaking Nomads across Eurasia. In: PLOS Genetics. Band 11, Nr. 4, 21. April 2015, ISSN 1553-7404, S. e1005068, doi:10.1371/journal.pgen.1005068, PMID 25898006 (plos.org [abgerufen am 26. April 2024]): „...it is well known that they did not involve massive re-settlements of Mongols over the conquered territories. Instead, the Mongol war machine was progressively augmented by various Turkic tribes as they expanded, and in this way Turkic peoples eventually reinforced their expansion over the Eurasian steppe and beyond [39].“ 
  26. Peter de Barros Damgaard, Nina Marchi, Simon Rasmussen, Michaël Peyrot, Gabriel Renaud, Thorfinn Korneliussen, J. Víctor Moreno-Mayar, Mikkel Winther Pedersen, Amy Goldberg, Emma Usmanova, Nurbol Baimukhanov, Valeriy Loman, Lotte Hedeager, Anders Gorm Pedersen, Kasper Nielsen, Gennady Afanasiev, Kunbolot Akmatov, Almaz Aldashev, Ashyk Alpaslan, Gabit Baimbetov, Vladimir I. Bazaliiskii, Arman Beisenov, Bazartseren Boldbaatar, Bazartseren Boldgiv, Choduraa Dorzhu, Sturla Ellingvag, Diimaajav Erdenebaatar, Rana Dajani, Evgeniy Dmitriev, Valeriy Evdokimov, Karin M. Frei, Andrey Gromov, Alexander Goryachev, Hakon Hakonarson, Tatyana Hegay, Zaruhi Khachatryan, Ruslan Khaskhanov, Egor Kitov, Alina Kolbina, Tabaldiev Kubatbek, Alexey Kukushkin, Igor Kukushkin, Nina Lau, Ashot Margaryan, Inga Merkyte, Ilya V. Mertz, Viktor K. Mertz, Enkhbayar Mijiddorj, Vyacheslav Moiyesev, Gulmira Mukhtarova, Bekmukhanbet Nurmukhanbetov, Z. Orozbekova, Irina Panyushkina, Karol Pieta, Václav Smrčka, Irina Shevnina, Andrey Logvin, Karl-Göran Sjögren, Tereza Štolcová, Angela M. Taravella, Kadicha Tashbaeva, Alexander Tkachev, Turaly Tulegenov, Dmitriy Voyakin, Levon Yepiskoposyan, Sainbileg Undrakhbold, Victor Varfolomeev, Andrzej Weber, Melissa A. Wilson Sayres, Nikolay Kradin, Morten E. Allentoft, Ludovic Orlando, Rasmus Nielsen, Martin Sikora, Evelyne Heyer, Kristian Kristiansen, Eske Willerslev: 137 ancient human genomes from across the Eurasian steppes. In: Nature. Band 557, Nr. 7705, Mai 2018, ISSN 1476-4687, S. 369–374, doi:10.1038/s41586-018-0094-2 (nature.com [abgerufen am 26. April 2024]): „These historical events transformed the Eurasian steppes from being inhabited by Indo-European speakers of largely West Eurasian ancestry to the mostly Turkic-speaking groups of the present day, who are primarily of East Asian ancestry.“ 
  27. Perle Guarino-Vignon, Nina Marchi, Julio Bendezu-Sarmiento, Evelyne Heyer, Céline Bon: Genetic continuity of Indo-Iranian speakers since the Iron Age in southern Central Asia. In: Scientific Reports. Band 12, Nr. 1, 14. Januar 2022, ISSN 2045-2322, S. 733, doi:10.1038/s41598-021-04144-4, PMID 35031610 (nature.com [abgerufen am 28. April 2024]). 
  28. Junzo Uchiyama, J. Christopher Gillam, Alexander Savelyev, Chao Ning: Populations dynamics in Northern Eurasian forests: a long-term perspective from Northeast Asia. In: Evolutionary Human Sciences. Band 2, 2020, ISSN 2513-843X, S. e16, doi:10.1017/ehs.2020.11 (cambridge.org [abgerufen am 5. Dezember 2022]). 
  29. (PDF) Transeurasian ancestry: A case of farming/language dispersal. Abgerufen am 6. September 2019 (englisch). 
  30. Martine Robbeets, Remco Bouckaert, Matthew Conte, Alexander Savelyev, Tao Li, Deog-Im An, Ken-ichi Shinoda, Yinqiu Cui, Takamune Kawashima, Geonyoung Kim, Junzo Uchiyama, Joanna Dolińska, Sofia Oskolskaya, Ken-Yōjiro Yamano, Noriko Seguchi, Hirotaka Tomita, Hiroto Takamiya, Hideaki Kanzawa-Kiriyama, Hiroki Oota, Hajime Ishida, Ryosuke Kimura, Takehiro Sato, Jae-Hyun Kim, Bingcong Deng, Rasmus Bjørn, Seongha Rhee, Kyou-Dong Ahn, Ilya Gruntov, Olga Mazo, John R. Bentley, Ricardo Fernandes, Patrick Roberts, Ilona R. Bausch, Linda Gilaizeau, Minoru Yoneda, Mitsugu Kugai, Raffaela A. Bianco, Fan Zhang, Marie Himmel, Mark J. Hudson, Chao Ning: Triangulation supports agricultural spread of the Transeurasian languages. In: Nature. Band 599, Nr. 7886, November 2021, ISSN 1476-4687, S. 616–621, doi:10.1038/s41586-021-04108-8 (nature.com [abgerufen am 5. März 2023]). 
  31. Osman Karatay: Karatay, Osman, The Genesis of the Turks: An Ethno-Linguistic Inquiry into the Prehistory of Central Eurasia, trans. Mehmet Ciğerli, Cambridge Scholars Publishing, 2022. (academia.edu [abgerufen am 19. November 2022]). 
  32. Juha A. Janhunen: The Unity and Diversity of Altaic. In: Annual Review of Linguistics. Band 9, Nr. 1, 17. Januar 2023, ISSN 2333-9683, S. 135–154, doi:10.1146/annurev-linguistics-030521-042356 (annualreviews.org [abgerufen am 26. April 2024]). 
  33. Junzo Uchiyama, J. Christopher Gillam, Alexander Savelyev, Chao Ning: Populations dynamics in Northern Eurasian forests: a long-term perspective from Northeast Asia. In: Evolutionary Human Sciences. Band 2, Januar 2020, ISSN 2513-843X, S. e16, doi:10.1017/ehs.2020.11, PMID 37588381 (cambridge.org [abgerufen am 26. April 2024]): „... the ultimate Proto-Turkic homeland may have been located in a more compact area, most likely in Eastern Mongolia, that is, close to the ultimate Proto-Mongolic homeland in Southern Manchuria and the ultimate Proto-Tungusic homeland in the present-day borderlands of China, Russia and North Korea. This hypothesis would explain the tight connections of Proto-Turkic with Proto-Mongolic and Proto-Tungusic, regardless of whether one interprets the numerous similarities between the three Altaic families as partly inherited or obtained owing to long-lasting contact.“ 
  34. Sarah Nelson, Irina Zhushchikhovskaya, Tao Li, Mark Hudson, Martine Robbeets: Tracing population movements in ancient East Asia through the linguistics and archaeology of textile production. In: Evolutionary Human Sciences. Band 2, 2020, ISSN 2513-843X, doi:10.1017/ehs.2020.4 (cambridge.org [abgerufen am 5. März 2022]). 
  35. Tao Li, Chao Ning, Irina S. Zhushchikhovskaya, Mark J. Hudson, Martine Robbeets: Millet agriculture dispersed from Northeast China to the Russian Far East: Integrating archaeology, genetics, and linguistics. In: Archaeological Research in Asia. Band 22, 1. Juni 2020, ISSN 2352-2267, S. 100177, doi:10.1016/j.ara.2020.100177 (sciencedirect.com [abgerufen am 5. März 2022]). 
  36. Junzo Uchiyama, J. Christopher Gillam, Alexander Savelyev, Chao Ning: Populations dynamics in Northern Eurasian forests: a long-term perspective from Northeast Asia. In: Evolutionary Human Sciences. Band 2, 2020, ISSN 2513-843X, doi:10.1017/ehs.2020.11 (cambridge.org [abgerufen am 5. März 2022]): „A nomadic, pastoralist lifestyle reached the eastern steppe by the end of the second millennium BCE (Taylor et al., 2017; Janz et al., 2017), and it became the basis of the Late Proto-Turkic subsistence in the first millennium BCE. Consequently, the Proto-Turkic language has developed extensive nomadic pastoralist vocabulary, including terms for domestic animals (e.g. *sïgïr 'cattle', *toklï 'lamb', *adgïr 'stallion' and *kulum 'foal'), horse-riding (*at 'riding horse'and *edŋer 'saddle') anddairy products (*ajran 'a kind of salty yoghurt' and *torak 'a kind of cheese or quark').“ 
  37. Annemarie von Gabain: Über die Ahnen der Türkvölker. Betrachtungen zu Franz Altheim, "Literatur und Gesellschaft im ausgehenden Altertum". In: Mitteilungen des Instituts für Orientforschung.1 1953, S. 474–479, S. 475–476
  38. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 6. Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-703-3, S. 9.
  39. Carter Vaughn Findley: “[…] The Xiongnu were a confederation of tribal peoples. As usual in tribal societies, their confederation and even the member tribes were probably polyethnic in origin. […] It has been widely held that the Xiongnu, or at least their ruling clans, had or were acquiring a Turkic identity, or at least an Altaic one. […].” In: The Turks in World History. S. 28 f.
  40. 杜佑, 《通典》, 北京: 中華書局出版, (Du You, Tongdian, Vol. 197), 辺防13 北狄4 突厥上, 1988, ISBN 7-101-00258-7, p. 5401.
  41. Peter Zieme: Die Alttürkischen Reiche in der Mongolei. In: Dschingis Khan und seine Erben. Das Weltreich der Mongolen. Sonderband zur Ausstellung 2005/2006, S. 65.
  42. Vgl. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 6. Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-703-3, S. 10 ff.
  43. Ulla Ehrensvärd, Gunnar Jarring (Hrsg.): Turcica et orientalia (= Svenska Forskningsinstitutet (Hrsg.): Transactions. Nr. 1). Stockholm 1988, ISBN 91-86884-02-6, S. 54.
  44. Werner Leimbach: Landeskunde von Tuwa. Das Gebiet des Jenissei-Oberlaufes (= A. Petermann’s Mitteilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt. Ergänzungsheft Nr. 222). J. Perthes, Gotha 1936, S. 98 (Zugl.: Erw. Königsberg, Phil. Diss.).
  45. Jean-Paul Roux: Die alttürkische Mythologie. Der Wolf. In: Käthe Uray-Kőhalmi, Jean-Paul Roux, Pertev N. Boratav, Edith Vertes: Götter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien (= Egidius Schmalzriedt, Hans Wilhelm Haussig (Hrsg.): Wörterbuch der Mythologie. Band 7.1). Klett-Cotta, Stuttgart 1999, ISBN 3-12-909870-4, S. 204.
  46. Peter Zieme: Die Altturkischen Reiche in der Mongolei. In: Dschingis Khan und seine Erben. Das Weltreich der Mongolen. Sonderband zur Ausstellung 2005/2006, S. 67.
  47. Steven Lowe, Dmitriy V. Ryaboy: The Pechenegs (Memento vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive). In: geocities.com.
  48. Vergleiche Sonderausstellung Linden-Museum Stuttgart: Der lange Weg der Türken. (Memento vom 11. Dezember 2007 im Internet Archive) 13. September 2003 bis 18. April 2004.
  49. Vgl. Ghaznavids. In: Encyclopaedia Iranica (iranica.com [Online-Version]).
  50. Vergleiche Richard Hooker: The Ottomans: Origins. (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive) In: World Civilizations. 1996 (englisch).
  51. Gerhard Doerfer Proto-Turkic: Reconstruction Problems. In: Belleten. 1975/1976.
  52. Brigitte Moser, Michael Wilhelm Weithmann: Landeskunde Türkei: Geschichte, Gesellschaft und Kultur. Buske Verlag, 2008, S. 173.
  53. Deutsches Orient-Institut: Orient. Band 41. Alfred Röper, 2000, S. 611.
  54. Heinz F. Wendt: Fischer Lexikon Sprachen. Kapitel Turksprachen, S. 317.
  55. Vgl. Turkologie (Memento vom 15. Juni 2006 im Internet Archive). In: orientalistik.uni-mainz.de. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, abgerufen am 5. September 2019.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jun 2025 / 16:11

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Turkvolker bezeichnet eine Gruppe von etwa 40 Ethnien in Zentral und Westasien sowie in Sibirien und Osteuropa deren Sprachen zur Sprachfamilie der Turksprachen gerechnet werden Zu dieser gehoren die turkische Sprache sowie rund 40 relativ nah verwandte Sprachen mit insgesamt etwa 180 bis 200 Millionen Sprechenden Verbreitung der Turkvolker Die Wissenschaft der Sprachen Geschichte und Kulturen der Turkvolker ist die Turkologie Panturkismus bezeichnet die im 19 Jahrhundert entstandene politische und kulturelle Bewegung die auf die Gemeinsamkeit der Turkvolker zielt Die Kulturen traditionellen Wirtschaftsformen und Lebensweisen der einzelnen Turkvolker sind vielfaltig ihre Geschichte ist vielschichtig siehe auch Liste der Turkvolker Andere BezeichnungenDie Turkvolker werden auch als Turkvolker turkische Volker Turkotataren oder als Turken bezeichnet Um eine Verwechslung mit den in der heutigen Turkei lebenden Volksgruppen die dort per Gesetz offiziell als Turken bezeichnet werden mit den ubrigen eine Turksprache sprechenden Nationen zu vermeiden ist es in Europa ublich diese generell als Turkvolker englisch Turkic people zu bezeichnen Turke wird dort ausnahmslos auf den Staatsburger der Republik Turkei bzw im engeren Sinne auf den Sprecher des Turkei Turkischen angewendet Die Praxis der Unterscheidung zwischen den osmanischen Turken in Anatolien und auf dem Balkan und anderen turksprachigen Volksgruppen hatte ihren Ursprung im Russland des 19 Jahrhunderts In der turksprachigen Turkologie ist es im Gegensatz dazu ublich von den turkischen Volkern turkisch Turk halklari beziehungsweise allgemein von Turken Turkler zu sprechen Von einer fruher vermuteten ural altaischen Sprachfamilie bzw einem Sprachbund mit den altaischen Sprachen der auch die mongolische und die tungusische Sprache umfasst wird heute von manchen Forschern abgesehen und daher gilt unter diesen die unmittelbare Verbindung zwischen den Turk und den altaischen Sprachen als umstritten NamensherkunftDie Bezeichnung Turke leitet sich vom Namen einer nomadisch lebenden Stammesfoderation des 6 Jahrhunderts ab die sich selbst als Turk auch als Turuk gelesen bezeichnete und die vom Aschina Clan gefuhrt wurde Der genaue Ursprung des Wortes ist unbekannt und dessen Herkunft umstritten Der Terminus Turke tauchte erstmals 552 n Chr auf als der Stamm der Turk seine Stammesfoderation begrundete die heute auch als Reich der Kokturken im Turkeiturkischen aufgrund einer Lautverschiebung Gok Turken bekannt ist Gok turk bzw kok turk wird als Himmels oder Blauturken gedeutet Diese kriegerische Stammesfoderation wurde von den Han Chinesen als 突厥 Tujue altere Transkriptionen sind T u chueh Tu kue oder Tur kut bezeichnet Diese Bezeichnung leitet sich offensichtlich vom Namen Turk ab Die Etymologie der Worter gok kok Bedeutung Blau oder Himmel und turk ist unklar und umstritten Einfluss von den verschiedenen iranischsprachigen Volkern Zentralasiens Skythen wird jedoch vielfach vermutet da sich fast alle Titel anscheinend von iranischen Sprachen ableiten lassen In der westlichen Forschungsliteratur hingegen wird eine Herkunft aus dem altturkischen Verb fur spriessen aufkommen entspringen ture vermutet das mit dem Wort fur Brauch Sitte Ethos tore verwandt ist Auch der Name des fuhrenden Clans Aschina war wahrscheinlich aus dem Sakischen entlehnt und bedeutete blau vgl alt turkisch gok blau Andere Interpretationsversuche deuten diese These als zufallige Ahnlichkeit oder zumindest als volksetymologischen Transkriptionsfehler aus dem Chinesischen Die Namen der Reichsgrunder Bumin Kagan und Istemi haben eine nichtturkische Etymologie aber es scheint auch dass sich andere Herrschaftsbegriffe wie Kaġan Sad Tegin oder Yabgu aus anderen Sprachen ableiten lassen Manche vermuten fur das Wort Turk beziehungsweise Turuk einen tibetischen Ursprung Turk oder Turuk bedeutete im Altturkischen wahrscheinlich Ursprung oder geboren Im Tibetischen gibt es das Wort duruk oder durgu das ebenfalls Ursprung oder wir bedeutet Noch heute ist die Selbstbezeichnung mancher tibetobirmanischen Volker Druk Nach Josef Matuz reichte die Urheimat der Turkvolker im Norden uber den Baikalsee hinaus ins heutige Sibirien im Westen sei sie von Altai und Sajangebirge im Osten von den Bergen des Tian Shan und im Suden vom Altungebirge im heutigen Xinjiang umgrenzt gewesen Michael Weiers geht davon aus dass Ende des 3 Jahrhunderts im heutigen Nordchina verschiedene Stamme auftauchten die er als Urturken bezeichnete Um diesen Kern gruppierten sich mehrere andere Stamme Nach griechischen persischen und chinesischen Quellen hielten sich folgende bedeutenden Stammesverbande dort auf Xiongnu oder Hu so genannte ostliche Hunnen die Tab a die hunnischen Xia und die turkischen und protomongolischen Rouran Ursprung und Gliederung der fruhen TurkvolkerDer Ursprung der heutigen Turkvolker also der ersten Sprecher der sich wesentlich spater zirka 500 v Chr auseinanderentwickelten eigentlichen Turksprachen ist umstritten Vermutet wird eine Region zwischen dem ostlichen Zentralasien bis in die Mandschurei im nordostlichen China Die Mehrheit der Forscher jungerer Zeit unter anderem Peter B Golden und Josef Matuz vgl oben oder die genetischen Untersuchungen von Lee Kuang et al 2017 vermuten am wahrscheinlichsten die Region der westlichen und nordlichen Mongolei Changai Gebirge und Umgebung und das angrenzende sudliche Tuwa und Sud Sibirien begrenzt von Sajangebirge und Baikalsee als Urheimat der fruhen Turken Genetische sowie linguistische Daten legen nahe dass sich die Turkvolker in der Folgezeit aus einer hauptsachlich Nordostasiatischen Bevolkerung herausentwickelt habe die genetisch nahe mit den Tuwinern Mongolen und Burjaten als auch anderen Nordostasiatischen Volkern verwandt war und anschliessend in Kontakt mit Indogermanen iranischen Volkern sowie mit Palaosibirischen Volkern stand Die Verbreitung der Turksprachen nach Zentralasien und Teilen Europas kann demnach durch mehrere Migrationsbewegungen der fruhen Turken aus dem Gebiet der heutigen Mongolei erklart werden Das schliesst als eine der letzten Migrationswellen auch die Eroberungen des Mongolischen Reiches mit ein welche in Zentralasien und Teilen Europas mehrheitlich durch verschiedene zurksprachige Stamme ausging Die ehemals iranischsprachigen Volker Zentralasiens gingen in den Turkvolkern auf und formten eine wichtige Komponente in der Ethnogenese der heutigen Turkvolker Angenommener Ursprung und fruhe Verbreitung der Turkvolker vor ihrer Expansion nach Zentralasien Im Sinne der linguistischen Verwandtschaft der Turksprachen zu anderen Familien gehen die Meinungen von Historikern und Linguisten weit auseinander Manche Linguisten befurworten eine Altaische Sprachfamilie bestehend aus Turksprachen Mongolische Sprachen und Tungusische Sprachen welche manchmal auch das Koreanische und Japanische inkludiert Unter anderem wird die Sprache der Trager der Xinglongwa Kultur 6200 5400 v Chr entlang des Liao He als Ursprung einer transeurasischen Familie gesehen aus welcher sich allerdings wesentlich spater die Turksprachen entwickelt und verbreitet haben konnten Weiter argumentierten manche zumeist altere Forscher dass die Turksprachen Gemeinsamkeiten mit den uralischen Sprachen heute meist aufgegebene These der ural altaische Sprachen haben und naher zu diesen verwandt seien als zu den postulierten Altaischen Sprachen Die Mehrheit der Linguisten stehen agnostisch zu diesen Hypothesen und weisen auf die zu geringe Datenlage hin Demnach konnen viele Gemeinsamkeiten auf Sprachkontakt zuruckgefuhrt werden Laut Uchiyama et al 2020 deuten linguistische als auch genetische Daten auf eine fruhe Urheimat der Turksprachigen Volker in der ostlichen Mongolei hin in einem Gebiet das fruhen Sprachkontakt mit den Mongolischen und Tungusischen Sprachen im Gebiet der heutigen Mandschurei ermogliche Die spatere Urheimat der Turksprachigen Volker erstreckte sich anschliessend uber die gesamte Mongolei bis in das Sudliche Sibirien wo es zu Kontakt mit fruhen Uralisch und Jenisseisch sprachigen Volkern kam als auch spater in der Bronzezeit mit Ost Iranisch sprachigen Volkern sowie Tocharisch sprechenden Gruppen Die fruhen Turken betrieben moglicherweise neben ihrer Hauptlebensweise als Viehzuchter eine einfache Form von Agrikultur Spater begannen sie schrittweise eine nomadische Lebensweise anzunehmen als sie um 2200 v Chr in die westliche Mongolei wanderten aufgrund einer zunehmenden Desertifikation der innerasiatischen Steppe die die Landwirtschaft erschwerte Die Vorfahren der fruhesten als Turken bezeichneten Volker entstammten den hauptsachlich von Jagd und Viehzucht aber auch von Handel lebenden Volkern im ostlichen Teil des eurasischen Steppengurtels Bei ihrem ersten namentlichen Auftreten im 6 Jahrhundert werden die Turk als ehemaliger Teil der Xiongnu bezeichnet deren Vasallen und Waffenschmiede sie gewesen seien Die Xiongnu beherrschten vom 3 vorchristlichen Jahrhundert bis zum Ende des 1 nachchristlichen Jahrhunderts in Konkurrenz mit den Chinesen den ostlichen eurasischen Steppenraum und wurden dann von anderen gleichartigen Steppenvolkern Xianbei Rouran abgelost und nach Westen verdrangt Bei der ersten Erwahnung ihres Namens gehorten die Turk zum Reich der Rouran Auch hier waren die Turk zuerst Vasallen und Waffenfabrikanten der neuen Herrscherschicht Uber die Sprache der Xiongnu und ihrer Nachfolger ist wenig bekannt Es existieren lediglich einige Personennamen und Worter aus dem Kriegswesen sowie dem taglichen Leben in chinesischer Schrift Bei den wenigen bekannten Wortern wurde zwar immer wieder mehr oder weniger uberzeugend eine turksprachige Etymologie versucht der Nachweis war aber nicht zu fuhren dass die Xiongnu turksprachig waren So weist Josef Matuz ausdrucklich auf die Schwierigkeit bei der Zuordnung der Hunnen wobei die Hunnen im Westen von den Xiongnu und den iranischen Hunnen nicht unreflektiert gleichzusetzen sind zu den Turkvolkern hin Hypothesen wonach die europaischen oder die asiatischen Hunnen letztere in den chinesischen Annalen unter der Bezeichnung Hiung nu erwahnt Turken gewesen seien lassen sich mangels Uberlieferung nicht nachweisen Das gleiche gilt fur die Juan Juan Rouran die asiatischen und auch fur die europaischen Awaren Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte Diese Problematik ist allgemein anerkannt Die Stammesfoderation der Turk gliederte sich in Adel altturkisch bag und Volk bodun Das Reich wurde als El seine Einrichtungen als toro bezeichnet Vielfach benannten sich die Unterstamme nach einem ihrer Grunder GeschichteVorgeschichte Bei ihrem Eintritt in die Geschichte erscheinen die Turk als Untergebene der Rouran und zwar als deren Waffenschmiede Der Name Turk wurde zuerst von einer grosseren Gemeinschaft Gokturken unter der Fuhrung des Aschina Klans benutzt Die Reiche der Gokturken Kok turkische Individuen zeigende Petroglyphen aus der mongolischen Dsawchan Provinz 6 bis 8 Jh Hauptartikel Kok Turken Aufgrund der Weigerung des letzten Rouran Fursten dem Khan der Turk Bumin eine Prinzessin zur Frau zu geben unterstellte sich dieser der Oberherrschaft des damaligen chinesischen Reiches und zerschlug 552 das Steppenreich der Rouran Das Erste Turk Kaganat umfasste das Gebiet zwischen der chinesischen Grenze der heutigen Mongolei dem Xinjiang und dem Kaspischen Meer Sein Einflussbereich erstreckte sich vom Baikalsee im Norden uber die heutige Kasachensteppe bis zum Schwarzen Meer Anfanglich war die Bezeichnung Turk dem Adel vorbehalten und wurde im Laufe der Zeit zu einer Stammesbezeichnung Der Reichsgrunder Bumin 552 starb fruh und das Reich wurde geteilt Das Westreich wurde von Istemi dem Bruder Bumins das bedeutendere Ostreich mit dem fur alle Steppennomaden heiligen Otukan dem heutigen Changai Gebirge von Bumins Sohn Muhan beherrscht Die Geschichte des Reiches wurde unter einem spateren Herrscher in den mit Orchon Runen beschrifteten Steinstelen fur die Nachwelt festgehalten In westlichen Quellen wurden die Turk das erste Mal beim spatantiken Geschichtsschreiber Theophanes von Byzanz spates 6 Jahrhundert erwahnt Kyzylinschrift in den mit den Orchon Runen verwandten Jenissei Runen ca 730 n Chr Das Ostreich sank ab 580 zu einer chinesischen Provinz herab da es sich von diesem Zeitpunkt an ausnahmslos unter der Oberherrschaft des chinesischen Kaisers befand Das Westreich konnte sich langer halten Es schloss bereits um 560 mit den iranischen Sassaniden ein Bundnis gegen die Hephthaliten Nach ihrem gemeinsamen Sieg zerstritten sie sich jedoch unter anderem aufgrund von Handelsinteressen Die Turken wandten sich daraufhin auf Rat des einflussreichen Sogdiers Maniakh die Sogdier spielten eine fuhrende wirtschaftliche Rolle im spatantiken Zentralasien und dienten auch in der Verwaltung dem byzantinischen Reich zu Unter ihrem Herrscher Tardu regierte von 575 76 bis 603 dem Nachfolger Istemis siehe Sizabulos und eventuell ein Bruder des Turxanthos sagte sich das Westreich 584 vom Ostreich los und begann mit Zustimmung der damals in China herrschenden Sui Dynastie seinen eigenen Machtbereich auszubauen Dabei erschien Tardu offiziell als Verbundeter des chinesischen Kaisers So gelang es dem Westreich sein Herrschaftsgebiet weiter auszudehnen und Tardu trat auch in diplomatische Beziehungen mit Byzanz in seinem Krieg gegen die konkurrierenden Awaren ein Als sich jedoch die Byzantiner mit diesen selbst verbundeten kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen des turkischen Westreiches mit dem Byzantinischen Reich In den Jahren 588 und 589 zogen die Turk des Westreiches die sich nun als On Ok Volk der zehn Stamme bezeichneten mehrmals gegen die Sassaniden in den Krieg und gelangten dabei bis nach Herat Nach Tardus Tod folgten einige unbedeutende Khagane von denen nur die chinesischen Namen bekannt sind Unter Khagan Tong Yehu konnte das Westreich einige Gebietsteile des Ostreiches erobern sodass dieses vom Altai bis zum Kaspischen Meer reichte Nach Tongs Tod wurde das turkische Westreich ab 657 nach und nach in chinesische Protektorate umgewandelt und 659 endgultig in den chinesischen Gesamtstaat eingegliedert Nach der Eingliederung des Westreiches begannen 679 erste Aufstande der fruhen Turkvolker gegen die Chinesen So machte sich 683 der Aschina Furst Kutlug auf die verschiedenen turkischen Stamme unter seiner Fuhrung zu vereinen Als Elteris Reichssammler wurde er der neue Herrscher der Turken grundete das Zweite Turk Kaganat und begann gezielte Einfalle in das chinesische Gebiet Diese Zeit wird in den um 727 entstandenen Steinstelen am Orchon beschrieben deren Errichtung dem damaligen Reichsminister Tonyukuk zugeschrieben wird Die Erben der gokturkischen Reiche Siedlungs und Einflussgebiet der Kiptschaken um 1200Die Petschenegen gegen die Skyth von Swjatoslaw I von KiewGrabstele eines Kiptschaken 12 Jahrhundert Lugansk Mit dem Ende des Zweiten Turk Kaganats entstanden in der Folgezeit weitere turkvolkisch gepragte Nomadenstaaten Diese waren einst Vasallen des westlichen Turkenreiches und konnten nach dessen Untergang eigene Wege gehen So errichteten die Chasaren zwischen dem 6 und 11 Jahrhundert im Gebiet des heutigen Sudrussland ein weiteres Turkenreich dessen Oberschicht sich von den Turk und deren Stamme aus einem Ogurenvolk ableitete Im Gegensatz zu den meisten anderen Turkvolkern nahmen die Chasaren das Judentum als Staatsreligion an Um 744 oder 745 erhoben sich die Uiguren gegen die Herrschaft der Turk Sie toteten den letzten amtierenden Khagan der Turk Ozmis zerschlugen deren nomadisch gepragten Staat und errichteten das Uigurische Kaganat eine eigene Herrschaft in dem von Turkvolkern bewohnten Gebiet Die Uiguren verstanden es sich von der nomadischen Traditionen ihrer Vorganger zu losen und gute Beziehungen zum chinesischen Nachbarn aufzubauen Im Reich der Uiguren nahmen die iranischsprachigen Sogder eine wichtige Position ein denn bereits gegen Ende der 750er Jahre nahm deren Herrscher Bogu Kontakt mit den sogdischen Manichaern auf Im Zuge dieser Beziehungen traten die Uiguren 762 zum Manichaismus uber der die alte Religion des Tengrismus abloste Dadurch waren sie das erste Turkvolk das eine Hochreligion annahm Um 840 erhoben sich die am Jenissej siedelnden Kirgisen gegen die uigurische Oberherrschaft und in einem kurzen Krieg zerschlugen sie das Reich der Uiguren Die Kirgisen traten nun an die Stelle einer neuen Herrscherschicht und errichteten das Kirgisische Reich doch war dieses neue Turkenreich wieder nomadisch gepragt Die Jenissej Kirgisen jener Zeit werden von chinesischen Historikern uberwiegend als blond bis rothaarig und mit blauen und grunen Augen beschrieben und gelten als die Nachfahren der Dingling und K ien K un Zweifellos haben die Kirgisen ihnen die Mythen entlehnt in denen der mythische Wolf als Gatte von jungen Madchen durch einen roten Hund ersetzt wird Viele turkische Volker glaubten dass sie von Wolfen abstammten oder mit diesen eng verbunden waren Die uberlebenden Uiguren wanderten in den Suden und Sudwesten ab wo sie zwei neue Uigurenreiche grundeten Von diesen existierte das westuigurische Reich von Qoco am langsten da es sich 1209 freiwillig der Mongolenherrschaft des Dschingis Khan unterstellte und bis zum Ende der Yuan Dynastie unter chinesischer Oberherrschaft bestehen blieb Das Uigurenreich in Kansu wurde bereits 1028 von einem tibetanischstammigen Volk den Tanguten ausgeloscht In den Jahren 1090 und 1091 erreichten die turkischen Petschenegen die Mauern von Konstantinopel wo Kaiser Alexios I mit Hilfe der Kiptschaken ihre Armee vernichtete Ab dem 9 Jahrhundert begannen die Petschenegen eine schwierige Beziehung mit den Kiewer Rus 914 gelang es Igor von Kiew die Petschenegen zu unterwerfen und tributpflichtig zu machen 920 fand der Hohepunkt der Kampfe statt 943 gab es aber auch temporare militarische Bundnisse zwischen Petschenegen und Byzantinern 968 belagerten die Petschenegen die Stadt Kiew In den darauffolgenden Jahren schloss ein Teil der Petschenegen ein Bundnis mit Igors Sohn Swjatoslaw I dem neuen Fursten von Kiew 970 971 starteten sie zusammen Feldzuge gegen die Byzantiner 972 starb Swjatoslaw I bei einem Hinterhalt der Petschenegen Verdrangt wurden die Petschenegen schliesslich von den Kiptschaken Auf dem heutigen Gebiet Tatarstans entwickelte sich eine ethnische Synthese zwischen dem kiptschakischen und dem oghurischen Zweig der Turkvolker Diese Synthese bildete die Kernbevolkerung der Khanate von Kasan Astrachan Kasimov und Sibir siehe Goldene Horde Einfuhrung des Islam und Aufstieg turkischer Militarsklaven Als die Araber im 8 Jahrhundert nach Mittelasien vordrangen hatte das fur die turkischen Stamme zwei Auswirkungen Zum einen wurden viele Turkvolker zum Islam bekehrt Die turkstammige Dynastie der Karachaniden war 999 die erste die konvertierte In ihrem Gebiet wurde der Islam als alleinige Religion festgeschrieben die Karachaniden eroberten Buchara und sturzten die persischen Samaniden Eine zentrale Rolle spielte in der Auseinandersetzung der beiden Dynastien der Dschihad der Samaniden gegen die zentralasiatischen Nomaden der jedoch im Kern politisch motiviert war und nur der Vergrosserung der eigenen Armee diente Im 12 Jahrhundert wurde das Reich der Karachaniden von den mongolischen Kara Kitai unterworfen Vor allem aber dienten die Turken seit der Abbasidenherrschaft als Militarsklaven Mamluken als welche sie bald zu einem zentralen Machtfaktor wurden de facto weite Teile der islamischen Welt beherrschten und eigene Dynastien und Reiche grundeten Das erste von einem muslimischen Turken gegrundete Grossreich war das der Sultane von Ghazna 961 gelangte Alp Tigin ein ehemaliger Mamluk im Dienste der Samaniden an die Macht und loste den verstorbenen Herrscher Abd al Malik in Balch im persischen Chorasan als regionalen Fursten ab In Zabul errichtete er ein kleines Furstentum das spater unter seinem Nachfolger expandierte Als eigentlicher Begrunder der Dynastie gilt jedoch sein Sohn Mahmud 989 1030 Obwohl die Ghaznawiden ethnische Turken waren lassen historische Dokumente und Biographien jedoch daran zweifeln dass sie sich selbst auch als solche gesehen haben Als persischsprachige Familie die auch kulturell von der einheimischen Bevolkerung Chorasans assimiliert worden war waren die Ghaznawiden der Anfang eines kulturellen Phanomens innerhalb der muslimischen Gesellschaft das erst mit dem Siegeszug der spateren Osmanen siehe unten sein Ende fand Nachkommen nomadischer Turkstamme wurden zum Islam bekehrt ubernahmen die persische oder arabische Sprache und verbreiteten selbst diese Kultur in andere Regionen Indien China Anatolien Von den Seldschuken zum Osmanischen Reich Der grosste Kontrahent der Ghaznawiden war eine turkische Dynastie die Seldschuken Dieser oghusische Clan siedelte zunachst an den Ufern des Aralsees bevor er im 11 Jahrhundert ein Grossreich errichtete und sogar das Kalifat unter Kontrolle brachte Das byzantinische Reich bedrangend stiessen die Seldschuken auch nach Anatolien vor und begrundeten dort mehrere Dynastien Eine von ihnen war die 1299 gegrundete osmanische die sich von einem seldschukischen Kleinfursten namens Osman ableitete Die Osmanen waren ursprunglich ein kleiner turkmenischer Stamm dem der Sultan der Rum Seldschuken ein kleines Furstentum Beylik an der Grenze zum Byzantinischen Reich uberliess Die meisten Turken der Turkei sehen sich selbst als Nachkommen der osmanischen Turken Diese wiederum waren Angehorige der so genannten Westoghusen Der Ursprung dieser als Oghusen bezeichneten Stamme liegt in der heutigen Mongolei ReligionHeute sind die meisten Angehorigen der Turkvolker Muslime die Mehrheit davon Sunniten Schiiten und Aleviten Es gibt auch Angehorige anderer Religionen wie Tengristen Buddhisten Juden insbesondere Karaer oder Krimtschaken und Christen Die Urum Gagausen oder Tschuwaschen bekennen sich seit Jahrhunderten zum orthodoxen Christentum Bei den sibirischen Turkvolkern wird teilweise der Schamanenismus noch praktiziert vor allem von den Chakassen oder Altaiern Altaischer Schamanismus Einige sibirische Turkvolker haben den orthodoxen Glauben angenommen oder uben diesen synkretistisch mit dem Schamanismus aus Die Tuwiner sind uberwiegend buddhistisch lamaistisch Schrift und SpracheDas also die Ursprungssprache aller lebenden Turksprachen ist noch nicht rekonstruiert Versuche dazu sind jedoch schon vorhanden Im fruhen Mittelalter verwendeten die Turkvolker ein runenahnliches Schriftsystem das die Wissenschaft heute als Runenturkisch bezeichnet Dieses Schriftsystem wurde spater von einem semitischen Schriftsystem abgelost das als bezeichnet wird und die Basis des heutigen mongolischen Alphabetes ist Nach der Ubernahme des Islam setzte sich bei den Turkvolkern das arabische Alphabet durch In den 1920er Jahren wurde begonnen die arabischen Schriftsysteme durch lateinische abzulosen siehe Turkische Lateinalphabete Doch bereits in den 1930er Jahren wurden die meisten von ihnen auf ein kyrillisches Alphabet umgestellt Allein die heutige Turkei verwendete seit 1928 nur noch das lateinische Alphabet wahrend die turksprachigen Minderheiten in den arabischen Staaten in Iran und Afghanistan weiterhin mit arabischen Schriftsystemen arbeiten Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ab 1989 beschlossen die meisten Turkvolker im Bereich der ehemaligen UdSSR eine erneute Latinisierung durchzufuhren Mit Ausnahme der Staaten Kasachstan und Kirgisistan wurde diese inzwischen dort durchgefuhrt In Kasachstan soll die Umstellung auf das lateinische Alphabet bis 2025 abgeschlossen sein Kirgisistan begrundet das Beibehalten des kyrillischen Alphabetes wie zuvor auch Kasachstan mit der russischen Minderheit im Land Die Turksprachen bilden eine der grosseren Sprachfamilien der Welt Sie sind vom osteuropaischen Balkanraum uber die Turkei und den Kaukasus bis hin zum zentralasiatischen und sibirischen Siedlungsraum zerstreut Dennoch sind sie untereinander sowohl im grammatischen Bau wie auch im Grundwortschatz noch eng verwandt Aufgrund dieser nahen Sprachverwandtschaft ist eine mundliche Verstandlichkeit zwischen ihnen gegeben jedoch teilweise mit Schwierigkeiten Eine vermutete Sprachfamilie oder ein Sprachbund mit den altaischen Sprachen die auch die mongolische Sprache und die tungusische Sprache umfasst wird heute von manchen Forschern bestritten Die Turksprachen werden in vier Gruppen eingeteilt Sudwestliche Gruppe Oghusische Gruppe Nordwestliche Gruppe Kyptschakische Gruppe Sudostliche Gruppe Turki oder Uigurische Gruppe Nordostliche Gruppe Sibirische Gruppe Die aktuelle Klassifizierung der Turksprachen ist im dortigen Artikel aufgefuhrt Ausgewahlte Karten zur heutigen Verbreitung von TurkvolkernKaukasus Zentralasien ChinaSiehe auchListe der Turkvolker und Stamme Turkstaaten Turkrepubliken Economic Cooperation Organization regionales Wirtschaftsbundnis das die Turkstaaten umfasst Turkestan alte persische Bezeichnung Altturkische Sprache fruheste schriftlich bezeugte Turksprache Tengrismus Religion des Himmelsgottes Tengri LiteraturK Heinrich Menges The Turkic Language and People Wiesbaden 1968 englisch Colin Renfrew Archaeology and Language The Puzzle of Indoeuropean Origins Jonathan Cape London 1987 S 131 133 englisch Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Eine Einfuhrung in ihre Geschichte und Kultur Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 11689 5 Peter Benjamin Golden An Introduction to the History of the Turkic Peoples Ethnogenesis and State Formation in Medieval and Early Modern Eurasia and the Middle East Harrassowitz Wiesbaden 1992 ISBN 3 447 03274 X englisch Colin Renfrew World Linguistic Diversity In Scientific American Band 270 Nr 1 1994 S 118 englisch Dschalal Mamadow Vougar Aslanow Turan Geheimnisvolles Reich der Turkvolker In Informationen aus dem Osten fur den Westen Heft 2 Berlin 2003 ISSN 0942 1262 S 75 77 Carter Vaughn Findley The Turks in World History Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 517726 6 englisch Bert G Fragner Andreas Kappeler Hrsg Zentralasien 13 bis 20 Jahrhundert Geschichte und Gesellschaft Edition Weltregionen Band 13 Promedia Wien 2006 ISBN 3 85371 255 X Ergun Cagatay Dogan Kuban Hrsg The Turkic Speaking Peoples 2 000 Years of Art and Culture from Inner Asia to the Balkans Prestel Verlag Munchen 2006 ISBN 3 7913 3515 4 Udo Steinbach Geschichte der Turkei 4 durchgesehene und aktualisierte Ausgabe Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 44743 3 Mehrbandiges Werk Jean Deny u a Hrsg Philologiae Turcicae Fundamenta Band 1 Sprachen der Turkvolker Wiesbaden 1959 Louis Bazin u a Hrsg Philologiae Turcicae Fundamenta Band 2 Literaturen der Turkvolker Wiesbaden 1964 Hans Robert Roemer Hrsg Philologiae Turcicae Fundamenta Band 3 Geschichte der Turkvolker Schwarz Berlin 2000 englisch Wolfgang Ekkehard Scharlipp Hrsg History of the Turkic Peoples in the Pre Islamic Period Berlin 2000 ISBN 3 87997 283 4 WeblinksCommons Turkvolker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag Turks X 686b In The Encyclopaedia of Islam New Edition Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 16 Dezember 2005 abgerufen am 31 Oktober 2013 englisch evtl mit Darstellungsproblemen umfangreiche Abhandlung zu Geschichte Sprachen Literatur Musik und Folklore der Turkvolker EinzelnachweisePeter Benjamin Golden An Introduction to the History of the Turkic Peoples Ethnogenesis and State Formation in Medieval and Early Modern Eurasia and the Middle East Harrassowitz Wiesbaden 1992 ISBN 3 447 03274 X S 1 so etwa in der Volkerkarte zu Europa auf S 84 des Diercke Weltatlas Georg Westermann Verlag Braunschweig 1968 Carter Vaughn Findley The Turks in World History S 6 Carter Vaughn Findley The Turks in World History S 38 Golden Peter B Some Thoughts on the Origins of the Turks and the Shaping of the Turkic Peoples 2006 In Contact and Exchange in the Ancient World Ed Victor H Mair University of Hawai i Press S 143 Wolfgang Ekkehart Scharlipp Die fruhen Turken S 14 Vgl M Weiers Kok Turken PDF 141 kB 1998 Wolfgang Ekkehard Scharlipp Uber die Ethnogenese dieses Stammes ist viel geratselt worden Auffallend ist dass viele zentrale Begriffe iranischen Ursprungs sind Dies betrifft fast alle Titel Einige Gelehrte wollen auch die Eigenbezeichnung turk auf einen iranischen Ursprung zuruckfuhren und ihn mit dem Wort Turan der persischen Bezeichnung fur das Land jenseits des Oxus in Verbindung bringen In Die fruhen Turken in Zentralasien S 18 Hasan Poor Golmohammad Islam Oncesinde Turk Iran Kultur Iliskileri Istanbul 2011 Dissertation Seiten 204 209 Carter Vaughn Findley The linguistically non Turkic name A shih na probably comes from of the Iranian languages of Central Asia and means blue In The Turks in World History S 39 Hasan Poor Golmohammad Islam Oncesinde Turk Iran Kultur Iliskileri Istanbul 2011 Dissertation Seiten 204 209 Bernhard Munkacsi Die Bedeutung des Namens der Turken in Gyula Nemeth Korosi Csoma Archivum Band 1 1921 1925 H Lafaire Leiden Brill Neuauflage 1967 S 59 ff Carter Vaughn Findley The founders of the Turk Empire Istemi and Bumin both had non Turkish names Far from leading to a pure national essence the search for Turkic origins leads to a multiethnic and multilingual steppe milieu In The Turks in World History S 19 Peter Zieme Die Altturkischen Reiche in der Mongolei In Dschingis Khan und seine Erben Das Weltreich der Mongolen Sonderband zur Ausstellung 2005 2006 S 64 Hayrettin Ihsan Erkoc Elements of Turkic Mythology in the Tibetan Document P T 1283 In Central Asiatic Journal Band 61 Nr 2 2018 ISSN 0008 9192 S 297 311 doi 10 13173 centasiaj 61 2 0297 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 9 und 323 Vgl M Weiers Turken Protomongolen und Prototibeter im Osten PDF 21 kB 1998 Joo Yup Lee Shuntu Kuang A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples In Inner Asia Band 19 Nr 2 18 Oktober 2017 ISSN 2210 5018 S 197 239 doi 10 1163 22105018 12340089 brill com abgerufen am 25 Juni 2022 Peter B Golden THE CONSTRUCTION OF ETHNICITY IN MEDIEVAL TURKIC EURASIA In Studying the Near and Middle East at the Institute for Advanced Study Princeton 1935 2018 Gorgias Press 2018 ISBN 978 1 4632 4003 5 S 420 428 doi 10 31826 9781463240035 054 html degruyter com abgerufen am 26 April 2024 The ancient Turkic Urheimat appears to have been located in Southern Siberia from the Lake Baikal region to Eastern Mongolia The Proto Turks in their Southern Siberian Mongolian homeland were in contact with speakers of Eastern Iranian Scytho Sakas who were also in Mongolia Uralic and Paleo Siberian languages Joo Yup Lee Shuntu Kuang A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples In Inner Asia Band 19 Nr 2 18 Oktober 2017 ISSN 2210 5018 S 197 239 doi 10 1163 22105018 12340089 brill com abgerufen am 25 Juni 2022 Finally an extensive study of the genetic legacy of the Turkic nomads across Eurasia based on autosomal dna analysis reveals that the source populations for the Turkic nomads who spread Asian genes to non Turkic peoples were the ancestors of modern day Tuvinians Mongols and Buryats despite the fact that the latter two are Mongolic Yunusbayev et al 2015 81 In sum one should note that the early eastern Turkic peoples were in all likelihood genetically closer to their neighbouring Mongolic peoples than to various later Turkic peoles of central and western Eurasia Penglin Wang Linguistic Mysteries of Ethnonyms in Inner Asia Lexington Books 2018 ISBN 978 1 4985 3528 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dalia A Pokutta Andrey P Borodovskiy Lukasz Oleszczak Peter Toth Kerstin Liden Mobility of nomads in Central Asia Chronology and 87Sr 86Sr isotope evidence from the Pazyryk barrows of Northern Altai Russia In Journal of Archaeological Science Reports Band 27 1 Oktober 2019 ISSN 2352 409X S 101897 doi 10 1016 j jasrep 2019 101897 sciencedirect com abgerufen am 25 Juni 2022 Junzo Uchiyama J Christopher Gillam Alexander Savelyev Chao Ning Populations dynamics in Northern Eurasian forests a long term perspective from Northeast Asia In Evolutionary Human Sciences Band 2 2020 ISSN 2513 843X S e16 doi 10 1017 ehs 2020 11 cambridge org abgerufen am 5 Marz 2023 Although current genetic evidence is not adequate to track the exact time and location for the origin of the proto Turkic language it is clear that it probably originated somewhere in northeastern Asia given the fact that the nomadic groups such as the Rouran Xiongnu and the Xianbei all share a substratum genetic ancestry that falls into or close to the northeast Asian gene pool Ning et al Reference Ning Li Wang Zhang Li Wu and Cuiin press Li et al Reference Li Zhang Zhao Chen Ochir Sarenbilige and Zhou2018 Joo Yup Lee Shuntu Kuang A Comparative Analysis of Chinese Historical Sources and y dna Studies with Regard to the Early and Medieval Turkic Peoples In Inner Asia Band 19 Nr 2 18 Oktober 2017 ISSN 2210 5018 S 197 239 doi 10 1163 22105018 12340089 brill com abgerufen am 26 April 2024 Finally we suggest that the Turkicisation of central and western Eurasia was the product of multiple processes of language diffusion that involved not only originally Turkic speaking groups but also Turkicised Indo European groups That is the earliest Turkic groups first Turkicised some non Turkic groups residing in Mongolia and beyond Then both Turkic and Turkicised groups Turkicised non Turkic tribes who were mostly carriers of haplogroups R1a1 residing in the Kazakh steppes and beyond Through multiple processes including the Mongol conquest the members of the extended Turkic entity spread the Turkic languages across Eurasia Bayazit Yunusbayev Mait Metspalu Ene Metspalu Albert Valeev Sergei Litvinov Ruslan Valiev Vita Akhmetova Elena Balanovska Oleg Balanovsky Shahlo Turdikulova Dilbar Dalimova Pagbajabyn Nymadawa Ardeshir Bahmanimehr Hovhannes Sahakyan Kristiina Tambets Sardana Fedorova Nikolay Barashkov Irina Khidiyatova Evelin Mihailov Rita Khusainova Larisa Damba Miroslava Derenko Boris Malyarchuk Ludmila Osipova Mikhail Voevoda Levon Yepiskoposyan Toomas Kivisild Elza Khusnutdinova Richard Villems The Genetic Legacy of the Expansion of Turkic Speaking Nomads across Eurasia In PLOS Genetics Band 11 Nr 4 21 April 2015 ISSN 1553 7404 S e1005068 doi 10 1371 journal pgen 1005068 PMID 25898006 plos org abgerufen am 26 April 2024 it is well known that they did not involve massive re settlements of Mongols over the conquered territories Instead the Mongol war machine was progressively augmented by various Turkic tribes as they expanded and in this way Turkic peoples eventually reinforced their expansion over the Eurasian steppe and beyond 39 Peter de Barros Damgaard Nina Marchi Simon Rasmussen Michael Peyrot Gabriel Renaud Thorfinn Korneliussen J Victor Moreno Mayar Mikkel Winther Pedersen Amy Goldberg Emma Usmanova Nurbol Baimukhanov Valeriy Loman Lotte Hedeager Anders Gorm Pedersen Kasper Nielsen Gennady Afanasiev Kunbolot Akmatov Almaz Aldashev Ashyk Alpaslan Gabit Baimbetov Vladimir I Bazaliiskii Arman Beisenov Bazartseren Boldbaatar Bazartseren Boldgiv Choduraa Dorzhu Sturla Ellingvag Diimaajav Erdenebaatar Rana Dajani Evgeniy Dmitriev Valeriy Evdokimov Karin M Frei Andrey Gromov Alexander Goryachev Hakon Hakonarson Tatyana Hegay Zaruhi Khachatryan Ruslan Khaskhanov Egor Kitov Alina Kolbina Tabaldiev Kubatbek Alexey Kukushkin Igor Kukushkin Nina Lau Ashot Margaryan Inga Merkyte Ilya V Mertz Viktor K Mertz Enkhbayar Mijiddorj Vyacheslav Moiyesev Gulmira Mukhtarova Bekmukhanbet Nurmukhanbetov Z Orozbekova Irina Panyushkina Karol Pieta Vaclav Smrcka Irina Shevnina Andrey Logvin Karl Goran Sjogren Tereza Stolcova Angela M Taravella Kadicha Tashbaeva Alexander Tkachev Turaly Tulegenov Dmitriy Voyakin Levon Yepiskoposyan Sainbileg Undrakhbold Victor Varfolomeev Andrzej Weber Melissa A Wilson Sayres Nikolay Kradin Morten E Allentoft Ludovic Orlando Rasmus Nielsen Martin Sikora Evelyne Heyer Kristian Kristiansen Eske Willerslev 137 ancient human genomes from across the Eurasian steppes In Nature Band 557 Nr 7705 Mai 2018 ISSN 1476 4687 S 369 374 doi 10 1038 s41586 018 0094 2 nature com abgerufen am 26 April 2024 These historical events transformed the Eurasian steppes from being inhabited by Indo European speakers of largely West Eurasian ancestry to the mostly Turkic speaking groups of the present day who are primarily of East Asian ancestry Perle Guarino Vignon Nina Marchi Julio Bendezu Sarmiento Evelyne Heyer Celine Bon Genetic continuity of Indo Iranian speakers since the Iron Age in southern Central Asia In Scientific Reports Band 12 Nr 1 14 Januar 2022 ISSN 2045 2322 S 733 doi 10 1038 s41598 021 04144 4 PMID 35031610 nature com abgerufen am 28 April 2024 Junzo Uchiyama J Christopher Gillam Alexander Savelyev Chao Ning Populations dynamics in Northern Eurasian forests a long term perspective from Northeast Asia In Evolutionary Human Sciences Band 2 2020 ISSN 2513 843X S e16 doi 10 1017 ehs 2020 11 cambridge org abgerufen am 5 Dezember 2022 PDF Transeurasian ancestry A case of farming language dispersal Abgerufen am 6 September 2019 englisch Martine Robbeets Remco Bouckaert Matthew Conte Alexander Savelyev Tao Li Deog Im An Ken ichi Shinoda Yinqiu Cui Takamune Kawashima Geonyoung Kim Junzo Uchiyama Joanna Dolinska Sofia Oskolskaya Ken Yōjiro Yamano Noriko Seguchi Hirotaka Tomita Hiroto Takamiya Hideaki Kanzawa Kiriyama Hiroki Oota Hajime Ishida Ryosuke Kimura Takehiro Sato Jae Hyun Kim Bingcong Deng Rasmus Bjorn Seongha Rhee Kyou Dong Ahn Ilya Gruntov Olga Mazo John R Bentley Ricardo Fernandes Patrick Roberts Ilona R Bausch Linda Gilaizeau Minoru Yoneda Mitsugu Kugai Raffaela A Bianco Fan Zhang Marie Himmel Mark J Hudson Chao Ning Triangulation supports agricultural spread of the Transeurasian languages In Nature Band 599 Nr 7886 November 2021 ISSN 1476 4687 S 616 621 doi 10 1038 s41586 021 04108 8 nature com abgerufen am 5 Marz 2023 Osman Karatay Karatay Osman The Genesis of the Turks An Ethno Linguistic Inquiry into the Prehistory of Central Eurasia trans Mehmet Cigerli Cambridge Scholars Publishing 2022 academia edu abgerufen am 19 November 2022 Juha A Janhunen The Unity and Diversity of Altaic In Annual Review of Linguistics Band 9 Nr 1 17 Januar 2023 ISSN 2333 9683 S 135 154 doi 10 1146 annurev linguistics 030521 042356 annualreviews org abgerufen am 26 April 2024 Junzo Uchiyama J Christopher Gillam Alexander Savelyev Chao Ning Populations dynamics in Northern Eurasian forests a long term perspective from Northeast Asia In Evolutionary Human Sciences Band 2 Januar 2020 ISSN 2513 843X S e16 doi 10 1017 ehs 2020 11 PMID 37588381 cambridge org abgerufen am 26 April 2024 the ultimate Proto Turkic homeland may have been located in a more compact area most likely in Eastern Mongolia that is close to the ultimate Proto Mongolic homeland in Southern Manchuria and the ultimate Proto Tungusic homeland in the present day borderlands of China Russia and North Korea This hypothesis would explain the tight connections of Proto Turkic with Proto Mongolic and Proto Tungusic regardless of whether one interprets the numerous similarities between the three Altaic families as partly inherited or obtained owing to long lasting contact Sarah Nelson Irina Zhushchikhovskaya Tao Li Mark Hudson Martine Robbeets Tracing population movements in ancient East Asia through the linguistics and archaeology of textile production In Evolutionary Human Sciences Band 2 2020 ISSN 2513 843X doi 10 1017 ehs 2020 4 cambridge org abgerufen am 5 Marz 2022 Tao Li Chao Ning Irina S Zhushchikhovskaya Mark J Hudson Martine Robbeets Millet agriculture dispersed from Northeast China to the Russian Far East Integrating archaeology genetics and linguistics In Archaeological Research in Asia Band 22 1 Juni 2020 ISSN 2352 2267 S 100177 doi 10 1016 j ara 2020 100177 sciencedirect com abgerufen am 5 Marz 2022 Junzo Uchiyama J Christopher Gillam Alexander Savelyev Chao Ning Populations dynamics in Northern Eurasian forests a long term perspective from Northeast Asia In Evolutionary Human Sciences Band 2 2020 ISSN 2513 843X doi 10 1017 ehs 2020 11 cambridge org abgerufen am 5 Marz 2022 A nomadic pastoralist lifestyle reached the eastern steppe by the end of the second millennium BCE Taylor et al 2017 Janz et al 2017 and it became the basis of the Late Proto Turkic subsistence in the first millennium BCE Consequently the Proto Turkic language has developed extensive nomadic pastoralist vocabulary including terms for domestic animals e g sigir cattle tokli lamb adgir stallion and kulum foal horse riding at riding horse and edŋer saddle anddairy products ajran a kind of salty yoghurt and torak a kind of cheese or quark Annemarie von Gabain Uber die Ahnen der Turkvolker Betrachtungen zu Franz Altheim Literatur und Gesellschaft im ausgehenden Altertum In Mitteilungen des Instituts fur Orientforschung 1 1953 S 474 479 S 475 476 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 6 Auflage Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 703 3 S 9 Carter Vaughn Findley The Xiongnu were a confederation of tribal peoples As usual in tribal societies their confederation and even the member tribes were probably polyethnic in origin It has been widely held that the Xiongnu or at least their ruling clans had or were acquiring a Turkic identity or at least an Altaic one In The Turks in World History S 28 f 杜佑 通典 北京 中華書局出版 Du You Tongdian Vol 197 辺防13 北狄4 突厥上 1988 ISBN 7 101 00258 7 p 5401 Peter Zieme Die Altturkischen Reiche in der Mongolei In Dschingis Khan und seine Erben Das Weltreich der Mongolen Sonderband zur Ausstellung 2005 2006 S 65 Vgl Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 6 Auflage Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 703 3 S 10 ff Ulla Ehrensvard Gunnar Jarring Hrsg Turcica et orientalia Svenska Forskningsinstitutet Hrsg Transactions Nr 1 Stockholm 1988 ISBN 91 86884 02 6 S 54 Werner Leimbach Landeskunde von Tuwa Das Gebiet des Jenissei Oberlaufes A Petermann s Mitteilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt Erganzungsheft Nr 222 J Perthes Gotha 1936 S 98 Zugl Erw Konigsberg Phil Diss Jean Paul Roux Die altturkische Mythologie Der Wolf In Kathe Uray Kohalmi Jean Paul Roux Pertev N Boratav Edith Vertes Gotter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien Egidius Schmalzriedt Hans Wilhelm Haussig Hrsg Worterbuch der Mythologie Band 7 1 Klett Cotta Stuttgart 1999 ISBN 3 12 909870 4 S 204 Peter Zieme Die Altturkischen Reiche in der Mongolei In Dschingis Khan und seine Erben Das Weltreich der Mongolen Sonderband zur Ausstellung 2005 2006 S 67 Steven Lowe Dmitriy V Ryaboy The Pechenegs Memento vom 27 Oktober 2009 im Internet Archive In geocities com Vergleiche Sonderausstellung Linden Museum Stuttgart Der lange Weg der Turken Memento vom 11 Dezember 2007 im Internet Archive 13 September 2003 bis 18 April 2004 Vgl Ghaznavids In Encyclopaedia Iranica iranica com Online Version Vergleiche Richard Hooker The Ottomans Origins Memento vom 14 Mai 2011 im Internet Archive In World Civilizations 1996 englisch Gerhard Doerfer Proto Turkic Reconstruction Problems In Belleten 1975 1976 Brigitte Moser Michael Wilhelm Weithmann Landeskunde Turkei Geschichte Gesellschaft und Kultur Buske Verlag 2008 S 173 Deutsches Orient Institut Orient Band 41 Alfred Roper 2000 S 611 Heinz F Wendt Fischer Lexikon Sprachen Kapitel Turksprachen S 317 Vgl Turkologie Memento vom 15 Juni 2006 im Internet Archive In orientalistik uni mainz de Johannes Gutenberg Universitat Mainz abgerufen am 5 September 2019

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