Dieser Artikel beschreibt den Beruf des Triebfahrzeugführers Tf In Österreich wird der Beruf mit Tfzf abgekürzt diese Ab
Triebfahrzeugführer

Triebfahrzeugführer (Abkürzung: Tf) oder Lokomotivführer (Lokf, Lf), im allgemeinen Sprachgebrauch auch verkürzt zu Lokführer, sind Mitarbeiter eines Eisenbahnverkehrsunternehmens, die das Triebfahrzeug oder den Steuerwagen eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedienen bzw. diese Fahrten als Lotse oder Beimann begleiten.
Bezeichnung
In den meisten deutschen und österreichischen gesetzlichen und betrieblichen Regelwerken wird vom „Triebfahrzeugführer“ gesprochen. Fachsprachlich wurden bis in die 1960er-Jahre die Bezeichnungen Lokomotivführer oder Lokführer gebraucht, die heute noch umgangssprachlich breite Verwendung finden. Beim Begriff des Triebfahrzeugführers werden jedoch neben Lokomotiven auch Triebwagen, also sämtliche zu bedienende Triebfahrzeuge, einbezogen. Anfang der 2000er-Jahre wurde die Bezeichnung Eisenbahnfahrzeugführer (Ef) geprägt, die die verschiedenen Bezeichnungen in einem Begriff zusammenfassen sollte und beispielsweise noch immer in diversen Publikationen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen Anwendung findet. Mittlerweile wird aber wieder gehäuft die Bezeichnung Triebfahrzeugführer genutzt, so auch in der 2011 erlassenen deutschen Triebfahrzeugführerscheinverordnung. Die Schweizer Gesetzessprache verwendet den geschlechtsneutralen Begriff Triebfahrzeugführende, bei den Bahnunternehmen ist nach wie vor der Begriff Lokführer/in gebräuchlich.
Die Begriffe „Triebfahrzeugführer“ und „Zugführer“ werden oft verwechselt, obwohl sie ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Allerdings obliegen Triebfahrzeugführern bei Zügen ohne besondere Zugführer auch deren Aufgaben; sie sind dann zugleich Triebfahrzeugführer und Zugführer. In der deutschen Fahrdienstvorschrift Ril 408.21-27 der DB Netz AG wurde im Rahmen einer Aktualisierung die Bezeichnung „Zugführer“ gestrichen. Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen seither in ihrem Betriebsregelwerk unterscheiden, inwieweit überhaupt neben dem Triebfahrzeugführer ein getrennter Zugführer notwendig ist.
Die aktuelle fachsprachliche Bezeichnung für die Berufsausbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes zum Triebfahrzeugführer in Deutschland lautet Eisenbahner im Betriebsdienst in Fachrichtung Lokführer und Transport oder kurz EiB L/T, sie bezeichnet jedoch nicht die Tätigkeit.
Aufgabenprofil eines Triebfahrzeugführers
Vorbereiten der Schicht
Am Anfang einer jeden Schicht werden persönliche Vorbereitungen getroffen. Neue Weisungen und Bekanntmachungen werden gelesen, dienstliche Unterlagen und Aufträge, wie das Verzeichnis der Langsamfahrstellen, der während der Schicht befahrenen Strecken und sonstige Besonderheiten müssen um gegebenenfalls neu hinzugekommene Einträge ergänzt werden. Nach der persönlichen Vorbereitung begibt sich der Triebfahrzeugführer auf den Fußweg von der Meldestelle zum Ablöseort oder Abstellplatz. Auch Fahrgastfahrten mit Zügen, Taxifahrten und selbst durchgeführte Fahrten mit Dienstwagen kommen vor.
Auch die innerhalb der Schichten durchgeführten Zug- und Rangierleistungen müssen vorbereitet werden. Der Arbeitsaufwand bei Übernahme eines Fahrzeuges richtet sich nach dessen vorherigem Einsatz. Am einfachsten ist die Übernahme durch Ablösung eines anderen Triebfahrzeugführers, bei der der ablösende Tf nur durch ein Ablösegespräch über Besonderheiten und Unregelmäßigkeiten an den übernommenen Fahrzeugen unterrichtet wird. Umfangreicher gestaltet sich die Vorbereitung bei Übernahme zuvor abgestellter Fahrzeuge, wenn das oder die Fahrzeuge außer Betrieb (abgerüstet) waren. Dann muss das ihm zugeteilte Triebfahrzeug vollständig in Betrieb gesetzt werden. Dazu gehören neben der Einsichtnahme in das Übergabebuch, der Prüfung z. B. des Kühlwasserstandes bei Brennkraftfahrzeugen und individuell fahrzeugtypabhängig verschiedener technischer Handlungen auch die Prüfung technischer Funktionen und der Sicherheitseinrichtungen. Bei lokbespannten Zügen kann es auch Aufgabe des Triebfahrzeugführers sein, Funktionsprüfungen und Einstellungen am Wagenpark vorzunehmen, wie z. B. die volle Bremsprobe, sowie das Zusammenrangieren des Zuges und das Aufschreiben seiner bremstechnischen Daten.
Durchführung einer Schicht
Bei Rangierfahrten ohne Rangierstraße trägt der Triebfahrzeugführer ein hohes Maß an Mitverantwortung für seinen Fahrweg. Er stimmt sich mit dem Weichenwärter über Ziel, Zweck und Besonderheiten einer jeden Rangierfahrt ab und beachtet dabei die für ihn gültigen ortsfesten wie auch durch Mitarbeiter gegebenen Signale. Ferner ist auch die Kenntnis über örtliche Besonderheiten von Bedeutung.
Bevor eine Zugfahrt durchgeführt wird, muss die Zuggarnitur abfahrbereit sein. Die Feststellung der Abfahrbereitschaft obliegt in erster Linie dem Triebfahrzeugführer, dazu gehören die Betriebsbereitschaft der Zuggarnitur, das Vorhandensein gültiger Fahrplanunterlagen, die Beendigung des Reisendenwechsels oder des Ladegeschäfts und auch die auf verschiedene Weise erteilte Zustimmung des Fahrdienstleiters zur Abfahrt. Die Abfertigung erledigt der Triebfahrzeugführer je nach Zuggattung und technischer Ausrüstung zusammen mit dem oder den Zugbegleiter(n), der örtlichen Aufsicht oder auch allein. Während der Fahrt steuert und überwacht der Triebfahrzeugführer das Triebfahrzeug im Rahmen technischer und betrieblicher Grenzwerte. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, die sich aus den Fahrplanangaben, der Signalisierung an der Strecke, teils sogar aus den Signalbezeichnungen, der Zugzusammenstellung sowie auch fahrzeugtechnischer Beschränkungen ergeben. Hieraus hat der Triebfahrzeugführer stets die geringste erlaubte Höchstgeschwindigkeit abzuleiten. Immer wieder erfordern auch betriebliche Besonderheiten oder Ausfälle technischer Einrichtungen gewissenhaftes und souveränes Handeln sowie genaue Kenntnis der Regelwerke. Bei der Deutschen Bahn obliegt dem Triebfahrzeugführer im Regionalverkehr während der Zugfahrt auch die Information der Reisenden, sofern ihm diese Aufgabe nicht durch den Zugbegleiter und/oder technische Ausrüstung erleichtert oder abgenommen wird.
Die Sicherheitsfahrschaltung („Sifa“) überwacht die Dienstfähigkeit des Triebfahrzeugführers, in dem er in der Regel einen Fußtaster, oder auch einen Handtaster in einem bestimmten Zeitraum (ca. 30 Sek.) loslässt und wieder dauerhaft betätigt.
Treten an einem Fahrzeug Störungen und/oder Defekte auf, so versucht der Tf diese im Rahmen von Abhilfetexten, Störlisten und auch seiner persönlichen Erfahrung und Qualifikation zu beheben oder deren Auswirkungen einzugrenzen, um die Zugfahrt sicher und möglichst unbeeinträchtigt durchführen zu können.
Nachbereiten einer Schicht
In etwa spiegelbildlich zur Vorbereitung erfolgen die nachbereitenden Tätigkeiten. Die Übergabe eines Triebfahrzeugs oder eines Zuges an den Ablöser erfolgt wiederum mittels Ablösegespräch. Findet jedoch zunächst keine Folgeleistung des Triebfahrzeugs statt, obliegen dem Triebfahrzeugführer Außerbetriebnahme und Sichern der Fahrzeuge. Hierbei ergänzt er bei Bedarf Betriebsstoffe (Kraftstoff, Heizöl, Lokstreusand, Kühlwasser, Motor- und andere Öle, Kesselspeisewasser) oder veranlasst die Ergänzung von Betriebsstoffen und Ausrüstungsgegenständen. Bei einigen EVU ist es auch Aufgabe des Triebfahrzeugführers, die Versorgung mit Brauchwasser und Entleerung der WC-Abwasserbehälter durchzuführen. Während der Außerbetriebnahme überprüft und dokumentiert der Tf im Rahmen eines Rundgangs um das Triebfahrzeug dessen technisch einwandfreien Zustand, peilt alle Betriebsstoffe und prüft z. B. die Radsatzlager auf Erwärmung, die Drehgestelle bzw. Laufwerke auf Beschädigungen sowie die korrekte Funktion der Sandstreueinrichtung etc. Bei sicherheitsrelevanten Beschädigungen lässt der Triebfahrzeugführer in Absprache mit der Transportleitung (TP) das defekte Fahrzeug außer Dienst nehmen. Das Abrüsten selbst variiert technisch von Fahrzeug zu Fahrzeug. Die persönliche Nachbereitung besteht in der Regel nur aus dem Einholen von Informationen über die nächste Dienstleistung. Insbesondere im Fernverkehr kommen auch auswärtige Übernachtungen vor, Dienstbeginn und -ende sind dann nicht am gleichen Ort, die Folgeschicht beginnt dann dort, wo zuvor die Vorschicht beendet wurde. Die Übernachtung ist bei den meisten EVU keine Arbeitszeit, die Unterkunft wiederum wird von den meisten EVU bezahlt.
Ausbildung
Welche Triebfahrzeuge ein Triebfahrzeugführer fahren darf, richtet sich nach seiner Ausbildung. Er muss die Fahrberechtigung für jede Triebfahrzeugart und jede Baureihe gesondert erwerben (vgl. Type Rating). Seit einiger Zeit gibt es in der Europäischen Union einen harmonisierten Triebfahrzeugführerschein, der bei allen deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen und grundsätzlich auch im europäischen Ausland gilt.
Voraussetzungen
Triebfahrzeugführer müssen in Deutschland mindestens 20 Jahre alt sein (EBO wurde angepasst an die EU-Norm). Sind sie bei Beendigung der Ausbildung noch nicht 20 Jahre alt, benötigen sie eine Ausnahmegenehmigung des EBA (Eisenbahnbundesamt) und dürfen in der Regel nur im Rangier- und Bereitstellungsdienst eingesetzt werden. Es dürfen keine Wahrnehmungsstörungen (im Besonderen keine Farbenfehlsichtigkeit), keine Geh- oder Stehbehinderungen und keine Handamputation vorliegen. Aufgrund der hohen Verantwortung und des Gefahrenpotenzials sind psychologische Eignungstests Standard, ebenso Drogentests. Die Tauglichkeit wird von einem durch die zuständige Behörde zugelassenen Arzt festgestellt und regelmäßig überprüft. Triebfahrzeugführer müssen eine abgeschlossene Schulbildung haben. In der Schweiz und in Österreich ist eine Berufslehre oder eine bestandene Matura nötig, um Lokführer zu werden. Ähnlich verhält es sich auch in Deutschland für Quereinsteiger.
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
In Deutschland gibt es unterschiedliche Wege, um Triebfahrzeugführer zu werden. Diese reichen von der klassischen Berufsausbildung, über den Quereinstieg bei einem EVU bis hin zum Quereinstieg per Weiterbildung für Arbeitsuchende (finanziert über Kostenträger wie der Agentur für Arbeit oder die Jobcenter).
# | BILDUNGSWEG | DAUER | WIE | ZIELGRUPPE | WO | GEHALT | FINANZIERUNG | ANMERKUNGEN |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Ausbildungsberuf „Eisenbahner im Betriebsdienst“ | 36 Monate | 1. Bildungsweg (Lehre/Ausbildung) | Azubis, Schulabgänger | EVU 1), Berufsschulen | Ausbildungsgehalt | EVU 1) / Staat gem. BBiG 3) | Festangestellt bei EVU 1) |
2. | Quereinstieg mit Direktanstellung bei einem EVU 1) | ca. 10–14 Monate | 2. Bildungsweg (Funktionsausbildung) | Berufserfahrene, Wechselwillige, Alter: Ü20 | EVU 1) | Monatliches Gehalt durch Direktanstellung bei EVU 1) | EVU 1) | Festangestellt bei EVU 1) |
3. | Quereinstieg nach AZAV 2) zur Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt | ca. 10–14 Monate | 2. Bildungsweg (Funktionsausbildung) | Arbeitssuchende, Berufserfahrene, Alter: Ü20 | Bildungsträger | Arbeitslosen- oder Bürgergeld | Agentur für Arbeit, Jobcenter | Erfolgreiche Absolventen können sich ein EVU 1) aussuchen, bei dem sie arbeiten. Eine Übernahme ist aufgrund des Lokführermangels i. d. R. garantiert |
Anmerkungen
Neben der klassischen Berufsausbildung, können Berufserfahrene auch per Quereinstieg (mittels Weiterbildung bzw. Umschulung) entweder über ein EVU oder eine Eisenbahnfachschule zum Lokführer werden. Diese Optionen werden von diversen Unternehmen und Akademien bundesweit angeboten. Hierbei handelt es sich um eine reine Funktionsausbildung, oft auch als verkürzte Verwendungsausbildung bezeichnet, die meist innerhalb von 10–14 Monaten durchgeführt wird. Hier liegt der Fokus auf den fachlichen Inhalten, die gemäß den Vorgaben des Eisenbahn-Bundesamtes und der Triebfahrzeugführerscheinverordnung verpflichtend sind. Nicht vom EVU gewünschte Qualifikationen werden meist nicht ausbildet und geprüft. Allgemeinbildende Fächer entfallen ebenso in solchen fachspezifischen Funktionsausbildungen. Über eine Weiterbildung/Umschulung erhalten Absolventen den Triebfahrzeugführerschein vom Eisenbahn-Bundesamt mit Zusatzbescheinigung und somit die Voraussetzung für die Ausübung des Lokführerberufes.
Beruf im Wandel
Das Berufsbild des Lokomotiv- oder Triebfahrzeugführers hat sich in der langen Geschichte der Eisenbahn – angefangen bei William Wilson, dem ersten Lokomotivführer in Deutschland – stark verändert. Seit dem Beginn der Eisenbahn in Europa wurden die Eisenbahnen als nationale Staatsbetriebe organisiert. Jedes Land entwickelte eigene Betriebsvorschriften und eigene Signalsysteme. So war es normal, dass Lokführer, welche grenznahen Depots (Betriebswerken) zugeordnet waren, eine „Grenzbahnausbildung“ besaßen, welche es ihnen ermöglichte, in die Grenzbahnhöfe des angrenzenden Landes einzufahren. Die Grenzbahnausbildung beinhaltete alle Signalsysteme sowie Betriebssituationen, welche auf den Grenzbahnhöfen des Nachbarlandes anzutreffen waren. Zum Teil waren auch entsprechende Sprachkenntnisse vonnöten (z. B. Retz [A] – Znaim [CZ]).
In der heutigen Zeit hat sich das Bild des Lokführers stark geändert. Die Landesgrenzen stellen keine unüberwindbaren technischen Grenzen mehr dar: Schienenfahrzeughersteller liefern interoperable Triebfahrzeuge, die in mehreren Ländern verkehren können. Dadurch werden nun auch verstärkt Lokführer binational ausgebildet, das heißt, sie können in zwei Ländern fahren. Dadurch wird der Personalwechsel an den Grenzen überflüssig. Da jedoch die Betriebsvorschriften zum Teil extrem verschieden sind, gibt das Eisenbahn-Bundesamt vor, dass neben der Lizenz für das deutsche Bahnsystem maximal zwei andere Bahnlizenzen stehen dürfen. Das heißt, ein Lokführer könnte in maximal drei Ländern fahren. Natürlich sind auch die Sprachkenntnisse vonnöten. So muss ein Lokführer, der nach Frankreich fährt, die französische Sprache beherrschen, oder ein Lokführer, der in die Schweiz fährt, die drei schweizerischen Landessprachen, die im Bereich des Normalspurnetzes vorkommen, sofern er denn diese Regionen befährt.
Fortbildungen
Triebfahrzeugführer müssen jährlich zuvor festgelegte Unterrichtseinheiten zur Fortbildung besuchen. Diese beinhalten die Fachgebiete Arbeitsschutz, Bahnbetrieb sowie Fahrzeugtechnik. Triebfahrzeugführer, die Netze ausländischer Bahnen befahren, müssen zusätzliche Unterrichtseinheiten zu Vorschriften des jeweiligen Netzes absolvieren. Triebfahrzeugführer in Deutschland besuchen je nach Unternehmer alle ein bis drei Jahre einen realitätsgetreuen Simulator, bei sie mit betrieblichen Unregelmäßigkeiten konfrontiert werden. Negative Lernerfolgskontrollen oder das Nichtbestehen der Simulatorprüfung führen zu einstweiligem Verlust der Fahrberechtigung und Nachschulungen; erst nach diesen und erneuter Lernerfolgskontrolle darf der Tf wieder fahren. Triebfahrzeugführer in der Schweiz müssen alle fünf Jahre eine periodische Prüfung absolvieren. Diese Prüfung ist eine vollständige Betriebsdienstprüfung, welche einmal wiederholt werden kann. Im Falle des Nichtbestehens der Wiederholungsprüfung bedeutet dies den Verlust des Führerausweises.
Deutsche Reichsbahn und Bundesbahn
Bei der Deutschen Bundesbahn war die Laufbahn des Triebfahrzeugführers eine Beamtenlaufbahn des mittleren technischen Dienstes. Zugangsvoraussetzung war der Volksschul- bzw. Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Lehre im Metall- oder Elektrohandwerk, ebenso war eine zweijährige Gesellenzeit nachzuweisen. Die Lehre wurde in der Regel in einer bahneigenen Werkstatt absolviert. Anschließend hatte der Geselle als Lokomotivführeranwärter einen mehr als einjährigen Vorbereitungsdienst abzuleisten, welcher mit der Laufbahnprüfung (Lokomotivführerprüfung) abgeschlossen wurde. Während des Vorbereitungsdienstes erfolgte eine Ausbildung an mehreren Lokomotiv- und Triebfahrzeug-Baureihen. Anschließend wurde der Anwärter zum Lokomotivführer zur Anstellung (Lokf z. A., Besoldungsgruppe A 5) und nach der Anstellung zum Reservelokomotivführer ernannt. Beförderungsämter waren Lokomotivführer (Lokf, BesGr. A 6), Oberlokomotivführer (Olokf, Besoldungsgruppe A 7) und Hauptlokomotivführer (Hlokf, BesGr. A 8). In den 1970er Jahren kam Lokomotivbetriebsinspektor (Lokbi, BesGr. A 9, {Anfang 1980 A 9 mit Amtszulage}) Lokbi Z hinzu. Diese Amtsbezeichnung gab es bereits in den 1950er und 1960er Jahren. Sie entfiel damals zu Gunsten der allgemeineren Amtsbezeichnung Bundesbahnbetriebsinspektor. Bis in die 1960er Jahre war das Eingangsamt Hilfslokomotivführer, welches später als Reservelokomotivführer bezeichnet wurde (BesGr. A 5). Ab 1970 waren Reservelokführer vollausgebildete Lokführer. Bei entsprechender Fahrzeug- und Streckenkunde fuhren sie Güter- und Personenzüge bzw. Rangierdienst.
Bei der Deutschen Reichsbahn verlief die Ausbildung vergleichbar. Die besonderen Dienstrangbezeichnungen im Maschinendienst entfielen 1974, siehe Dienstränge der Deutschen Reichsbahn. Planstellen- und dienstalterabhängig bekleideten Triebfahrzeugführer in der Regel Dienstränge zwischen Reichsbahn-Sekretär und Reichsbahn-Inspektor. Etwa seit den 1970er Jahren konnte man über die Berufsausbildung zum Fahrzeugschlosser, Spezialisierung Triebfahrzeugführer die Befähigung zum Führen von Triebfahrzeugen innerhalb der Lehrzeit erwerben. Üblicherweise erfolgte die Ausbildung auf Lokomotiven der Baureihe 106. Die Lehrzeit dauerte zwei Jahre, allerdings war der erfolgreiche Abschluss der zehnten Klasse der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule Zugangs- und Einstellungsvoraussetzung.
Die Amtsbezeichnung Triebwagenführer (K) (einfacher Dienst) existierte nur bei der Deutschen Bundesbahn. Sie war überwiegend für Bahnbusfahrer vorgesehen; im Mitarbeiterjargon der DB auch Gummibahner genannt. Triebwagenführer Twf(K), Besoldungsgruppe A 4. Obertriebwagenführer OTwf(K), Besoldungsgruppe A 5 und (später) auch OTwf(K)A6 Besoldungsgruppe A 6. Das (K) steht für Kraftwagendienst. Auch Fahrer von Zugmaschinen konnten Twf/Otwf (K) sein. Nichtbeamtete Twf erhielten den Zusatz (Arb).
Deutsche Bahn
Ausbildung
Die Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn und private Eisenbahnverkehrsunternehmen beschäftigen heute nach der Bahnreform ausgebildete Triebfahrzeugführer als Angestellte. Seit 1997 gibt es die dreijährige Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst mit den Fachrichtungen Fahrweg sowie Lokführer und Transport. Seit dem 14. Dezember 2004 ist beispielsweise für die Qualifizierung zum Lokführer seitens der DB ein Realschulabschluss vorgeschrieben. Die Ausbildung für Lokomotiven, nur für eine Baureihe, dauert zwei Monate länger. Bei den Österreichischen Bundesbahnen dauert eine Triebfahrzeugführer-Ausbildung beispielsweise 48 Wochen. Bei den sind es zwischen 12 und 16 Monate, je nach Depotstandort.
Die Ausbildung zum EiB L/T ist ein Dualer Ausbildungsgang. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass der Auszubildende die Eisenbahn als System kennenlernt. Die Ausbildung umfasst daher in den ersten beiden Lehrjahren je nach Einsatzstelle auch Inhalte, die für die spätere Tätigkeit als Triebfahrzeugführer nicht unmittelbar relevant sind, darunter Werkstatt- und Stellwerksdienst, das Begleiten von Zügen oder Einsatz in Reisezentren. Im dritten Lehrjahr erfolgt die eigentliche Ausbildung zum Triebfahrzeugführer.
Die Deutsche Bahn beschäftigt rund 18.700 Triebfahrzeugführer (Stand: September 2019) und rund 1.400 entsprechende Auszubildende. Im Jahr 2019 verließen bis September rund 1.100 Triebfahrzeugführer die DB. Im gleichen Zeitraum leisteten Triebfahrzeugführer der DB im Mittel rund 100 Überstunden. 2016 begannen nach DB-Angaben 395 junge Menschen eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer.
Neben der dreijährigen Ausbildung zum EiB L/T existiert die reine „Funktionsausbildung“ zum Triebfahrzeugführer, in der nur die für die konkrete Tätigkeit benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden (darunter Signale, Zugsicherungs- und Kommunikationssysteme, Durchführen von Zug- und Rangierfahrten im Regelbetrieb und bei Abweichungen, Schulung auf mindestens einer Triebfahrzeugbaureihe). Wenn sie mit dem Triebfahrzeugführerschein Klasse 3 (unbeschränkte Zulassung für den Streckendienst) abgeschlossen werden soll, wird diese Ausbildung in sieben bis neun Monaten durchlaufen, bei einer Ausbildung nur für Klasse 1 (Beschränkung auf Rangierdienst) erheblich kürzer. Seit 7. Mai 2011 gilt die Triebfahrzeugführerscheinverordnung.
Als problematisch wird angesehen, dass bei dieser Ausrichtung die technischen Fähigkeiten der Triebfahrzeugführer nicht mehr durchgängig auf einem hohen Niveau sind. Da Störungen moderner Triebfahrzeuge jedoch nur noch selten mit Bordmitteln behoben werden können, fällt dies weniger ins Gewicht. Andererseits sind die kürzer ausgebildeten Triebfahrzeugführer bei einem kurzfristigen Ausfall nicht mehr so leicht ersetzbar, was häufig zu Verspätungen und Zugausfällen führt.
Die jährliche Fort- und Weiterbildung (RFU) umfasst bei der DB jährlich 18 Stunden (acht Pflichtstunden und zehn je nach Bedarf zu absolvierende Stunden), die auch angesichts der sich immer noch rapide weiterentwickelnden Technik unverzichtbar sind. Der RFU (regelmäßiger Fortbildungsunterricht) teilt sich in regulären Unterricht und mittels elektronischer Medien durchgeführten Einheiten im Selbststudium auf. Zusätzlich stehen zwei Überwachungsfahrten im regulären Fahrbetrieb und außerdem zwei Trainingsstunden im Simulator, wovon eine Stunde als Überwachungsfahrt genutzt wird, als weitere jährliche Überwachungsinstrumente des Kenntnisstandes der Triebfahrzeugführer zur Verfügung.
Aufgabenbereiche
Aufgrund der zunehmenden Automatisierung und des steigenden Wettbewerbsdrucks verrichten Triebfahrzeugführer heute oftmals Tätigkeiten, die früher von anderen Personalkategorien erledigt wurden. Dazu gehört das An- und Abkuppeln von Lokomotiven von der Zuggarnitur an Endbahnhöfen sowie in Betriebspausen die Außenreinigung der Fahrzeuge. Vielerorts bereiten die Triebfahrzeugführer ihre Züge selbst vor, wozu zum Beispiel die volle Bremsprobe, das Erstellen von Wagenliste und Bremszettel sowie auch die Funktionsprobe technischer Einrichtungen des Wagenparks gehört.
Insbesondere im Regionalverkehr übernehmen die Triebfahrzeugführer mehr und mehr auch Aufgaben der früheren Zugführer, da inzwischen das Zugpersonal bei diesen Zügen oft nur aus Kundenbetreuern im Nahverkehr besteht und deren Aufgabenprofil sich, nach Abschaffung des Fahrkartenverkaufs im Zug, zunehmend auf Servicefunktionen und die Kontrolle der Fahrausweise konzentriert. Wo Züge ohne Zugbegleiter eingesetzt werden, kann dem Triebfahrzeugführer die Kundeninformation obliegen. In einigen Regionen verkaufen die Triebfahrzeugführer während der Standzeiten auch Fahrkarten.
Weiterhin besitzt auch ausgewähltes Werkstattpersonal, beispielsweise Meister oder Gruppenleiter die Fahrberechtigung für Eisenbahnfahrzeuge. Diese werden inoffiziell auch als Werkstattfahrer bzw. Werkfahrberechtigte bezeichnet. War dies früher oftmals noch vereinfacht möglich, ist heute eine vollständige Ausbildung zum Triebfahrzeugführer mit der Führerscheinklasse 1 bzw. A notwendig, welche zum Führen der Fahrzeuge im Rahmen von Rangierfahrten berechtigt. In seltenen Fällen hat dieses Personal auch die Berechtigung, Zugfahrten auf der freien Strecke, beispielsweise im Rahmen von Abnahmefahrten nach Instandhaltungsarbeiten, durchzuführen. Sie besitzen dann einen Führerschein der Klasse 2 bzw. 3 oder A+B.
Personalentwicklung
Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 arbeiteten insgesamt 40.859 Lokomotivführer bei den beiden deutschen Staatsbahnen. Infolge des allgemeinen Stellenabbaus bei Staatsbetrieben der ehemaligen DDR und des Aufkommens privater Eisenbahnunternehmen sank die Zahl der Triebfahrzeugführer bei der inzwischen gegründeten Deutschen Bahn bis Ende 2006 auf 19.611.
Mitte 2012 konnten in Deutschland laut einer Erhebung der Bundesagentur für Arbeit freie Triebfahrzeugführer-Stellen im Durchschnitt erst nach 180 Tagen neu besetzt werden. 2017 konnte eine offene Stelle erst nach durchschnittlich 200 Tagen besetzt werden. 2018 fehlten bei der Bahn mindestens 1200 Lokführer. Ebenso fehlten die Lokführer bei den übrigen Bahnunternehmen. Anfang 2019 verfügte die DB über mehr als 18.000 Triebfahrzeugführer. Insgesamt gab es Ende 2018 in Deutschland etwa 30.700 Lokführer. Laut Angaben von 2023 waren es etwa 35.000, wovon etwa 20.000 im Nahverkehr eingesetzt wurden.
Im Jahr 2018 nahmen rund 1700 Menschen in Deutschland eine geförderte Weiterbildung zum „Triebfahrzeugführer/in Eisenbahnverkehr“ auf. Dies entspricht einem Anstieg von 250 Prozent gegenüber 2014. 2020 stieg die Zahl der Triebfahrzeugführer in Deutschland um fünf Prozent. Innerhalb von fünf Jahren stieg ihre Zahl um 23 Prozent bzw. 9500, auf 51.500.
Entlohnung
Jahr | für | Tarifliches Grundgehalt (von/bis, ohne Zulagen) | Quelle | |
---|---|---|---|---|
2006 | 1970 Euro | 2142 Euro | ||
2008 | 2016 Euro | 3199 Euro | ||
2010 | 2056 Euro | 3263 Euro | ||
2013 | LF5 | 2488 Euro | 3010 Euro | |
2017 | LF5 | 2681 Euro | 3285 Euro | |
2019 (Juli) | LF5 | 2950 Euro | 3453 Euro | |
2020 (Juli) | LF5 | 3027 Euro | 3543 Euro |
Angestellte Triebfahrzeugführer erhielten 2007 bei der Deutschen Bahn AG einen Bruttolohn von höchstens 2142 Euro pro Monat, das Einstiegsgehalt lag zu dieser Zeit, nach Tarifvertrag, bei 1970 Euro.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat 2008 einen eigenen Lokführertarifvertrag durchgesetzt. Danach erhielten Tf bei der Deutschen Bahn einen Bruttolohn von höchstens 3199 Euro pro Monat. Das Einstiegsgehalt nach dem neuen Tarifvertrag lag bei 2016 Euro. Zum 1. Januar 2010 wurden die Gehälter auf 2056 Euro bis 3263 Euro angehoben. Hinzu kamen Zulagen für die häufigen Nacht- und Wochenenddienste.
Der Lokführertarifvertrag beinhaltet mit Stand November 2013 die Tarifgruppen LF7 bis LF2. In der untersten Gruppe LF7 (Anfangsgehalt 2202 Euro) sind nur Quereinsteiger in die Lokführerausbildung eingestuft, ein im tatsächlichen Fahrbetrieb tätiger Streckenlokführer (LF5) mit 15 Jahren Berufserfahrung erhält 2881 Euro, ein Teamleiter in LF2 bis zu 3537 Euro. Zum jeweiligen tariflichen Grundgehalt kommen noch Zulagen im Schnitt von 300 Euro monatlich.
Die von der Bundesbahn übernommenen verbeamteten Lokführer werden als Beamte des mittleren Dienstes gemäß der Bundesbesoldungsordnung bezahlt.
Triebfahrzeugführer in anderen europäischen Ländern
Frankreich
In Frankreich erhielten im Jahr 2007 die 17.000 Lokführer der SNCF zwischen etwa 1200 und 2200 Euro Grundgehalt, ergänzt um Prämien von etwa 400 bis 750 Euro. Lokführer erhalten 38 Urlaubstage pro Jahr und können mit 50 Jahren in den Ruhestand gehen, wenn sie wenigstens 15 Jahre Lokführer sowie 25 Jahre bei der SNCF angestellt waren. Diese Vorruhestandregelungen gehen auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 1850 zurück, mit der die zusätzlichen Belastungen der Eisenbahnberufe ausgeglichen werden sollten. Die Dienstdauer zum Erreichen der maximalen Rente liegt bei 37,5 Jahren. Die Arbeitszeit liegt bei 35 Stunden pro Woche.
Die Grundausbildung TA, die zum Rangieren und zu kürzeren Fahrten auf der freien Strecke berechtigt, kann in vier Monaten auf einer speziellen Schule erworben werden. Die Weiterbildung TB, die zu längeren Fahrten auf der freien Strecke, beispielsweise mit Corail-Wagen und Nachtzügen, berechtigt, nimmt acht Monate in Anspruch. Für Hochgeschwindigkeitszüge TGV gibt es ein spezielles Auswahlverfahren.
Vereinigtes Königreich
Im Vereinigten Königreich arbeiteten im Jahr 2007 die meisten Triebfahrzeugführer 35 Stunden pro Woche, bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von umgerechnet etwa 3500 und 4000 Euro. Bei 40 Wochenstunden können etwa 4750 Euro pro Monat erreicht werden.
Schweiz
Wer in der Schweiz Triebfahrzeugführer werden will, muss folgende Bedingungen erfüllen. Eine dreijährige Berufslehre oder das Gymnasium besucht und abgeschlossen haben. Dabei spielt in beiden Fällen die Fachrichtung keine Rolle. Um die Ausbildung zu beginnen, müssen die zwei psychologischen Tests (Intelligenz, logisches Denken, Konzentration, Ausdauer und Geschicklichkeit) absolviert und bestanden werden. Ein Gespräch mit dem Psychologen runden die Testreihe ab. Der Bahnarzt klärt die körperliche Tauglichkeit ab. Zu guter Letzt steht das Bewerbungsgespräch mit dem jeweiligen Bahnunternehmen noch an. Sind all diese Hürden bestanden, kann die ca. einjährige Ausbildung beginnen. In der Regel wird man im Personen- oder Güterverkehr ausgebildet. Die wenigsten Lokführer fahren in ihrer beruflichen Laufbahn beides und je nach Unternehmen fällt diese noch extremer aus. Die Ausbildung ist daher auch sehr unterschiedlich, je nach Einsatzgebiet. Da in der Schweiz das Schienennetz grundsätzlich von allen Zuggattungen genutzt werden kann, fahren z. B. auf einer ETCS oder nach Aussensignalen geführten Strecke neben den Schnellzügen auch Güterzüge. Hinzu kommen die Sprachkompetenzen die je nach Region auch sehr unterschiedlich sind. Es gibt Depotstandorte, die nur gerade eine verlangen. Andere Depotstandorte verlangen neben der deutschen Sprache französische und/oder italienische Sprachkompetenzen, die ebenfalls geprüft werden.
In der Schweiz arbeiten die Lokführer in einer 41-Stunden-Woche. Abweichungen sind gut möglich, da es neben den SBB, BLS und SOB noch weitere, kleinere EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) gibt, die davon abweichen können. In den Ruhestand geht man in der Regel mit 65 Jahren. Viele Unternehmen ermöglichen aber eine vorzeitige Pensionierung, die in der Regel ca. 25 Dienstjahre voraussetzt und die Finanzierungslücke in den vorausgegangenen Dienstjahren vorfinanziert wird. Wer noch früher in den Ruhestand gehen will, muss aber mit Kürzungen rechnen, die er anderweitig kompensieren muss. Was die Gehälter betrifft, gibt es sehr große Unterschiede, je nach Unternehmen, oder gar im gleichen Unternehmen selbst. Grund dafür ist, dass in den letzten 20 Jahren immer wieder neue Lohnsysteme eingeführt und dauernd angepasst wurden. Je nach Unternehmen (SBB, BLS) verdient ein Lokführer mit 20 Jahren Diensterfahrung im Durchschnitt 90'000 CHF brutto im Jahr. Zulagen für Nacht- und Sonntagsarbeit kommen noch hinzu, die auch je nach Bahngesellschaft sehr unterschiedlich ausfallen.
Folgen von Personenunfällen
Durchschnittlich werden Lokführer nach Angaben der Deutschen Bahn ca. zwei- bis dreimal in ihrem Berufsleben mit einem Personenunfall konfrontiert. In vielen Fällen ergibt sich daraus eine Posttraumatische Belastungsstörung. Nach einem solchen Unfall darf der beteiligte Lokführer nicht mehr weiterfahren und wird vor Ort abgelöst. Bei Zugunfällen werden allein im Bereich der Deutschen Bahn jährlich rund 1300 Personen getötet, darunter etwa 1000 Suizidanten. Während die Traumatisierung der Lokführer lange Zeit kaum beachtet wurde, gibt es heute für sie spezielle Programme und Therapien.
Weblinks
- Eisenbahner/in – Betriebsdienst – Lokführer und Transport im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit
- Lokführer … mehr als nur Züge fahren! auf YouTube
- Technik ist gut, Kontrolle besser. Viele meinen, er hätte nichts zu tun: der Lokführer. Doch das ist ein Irrtum. In: 8/2012. brand eins, archiviert vom 5. September 2012; abgerufen am 5. September 2012. am
- Lena Schipper: Niedergang der Lokführer: Einsam. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. November 2014, ISSN 0174-4909 (online [abgerufen am 9. November 2014]).
Einzelnachweise
- Jürgen Janicki: Systemwissen Eisenbahn. Berlin 2011, ISBN 978-3-9808002-6-6, S. 42.
- Lokführer*in. In: Zukunftsbranche Bahn. 11. Auflage. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, Suhlendorf 2019, ISBN 978-3-9819896-1-8, S. 42.
- vgl. Signalbuch (SB) DV 301 der Deutschen Reichsbahn, gültig ab 1959 und Fahrdienstvorschriften (FV) DV 408 der Deutschen Reichsbahn, gültig ab 1970
- vgl. Webseite des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zu Regelwerken: Betrieblich-technische Regelwerke, abgerufen am 23. Januar 2021
- Das geschieht häufig in der Presseberichterstattung, aber selbst der deutsche Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, scheint den Unterschied nicht zu kennen (vgl.: Pressekonferenz nach dem Eisenbahnunfall von Bad Aibling; vgl.: hier ( vom 25. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 17. Februar 2016). Auch in Eisenbahnliteratur kommt diese begriffliche Verwechslung inzwischen vor (vgl.: Tim Parks: Italien in vollen Zügen. München 2014, ISBN 978-3-88897-971-2, S. 203).
- Quereinstieg als Lokführer: Übersicht von Anbietern Allianz pro Schiene/SchienenJobs
- Erich Preuß: Auf der Lok ist man allein. Abgerufen am 25. Februar 2025.
- Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andreas Wagner, Sabine Leidig, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE.– Drucksache 19/13663 –. Mangel an Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführern bei der Deutschen Bahn AG. Band 19, Nr. 14950, 8. November 2019, ISSN 0722-8333, S. 3 f., 6–9. BT-Drs. 19/14950
- Ausbildungsoffensive geht weiter. Deutsche Bahn, 30. Dezember 2016, archiviert vom 30. Dezember 2016; abgerufen am 30. Dezember 2016. am
- Triebfahrzeugführerscheinverordnung (TfV) Artikel 1 der Fünften Verordnung zum Erlass und zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften vom 29. April 2011 (BGBl. I S. 705)
- Manfred Schell: Die Lok zieht die Bahn. Rotbuch-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-059-5, S. 158.
- Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer: Der Fahrpersonaltarifvertrag: Zahlen, Fakten, Hintergründe.
- Klempner und Lokführer werden knapp. In: Handelsblatt. Nr. 7, 10. Januar 2013, ISSN 0017-7296, S. 6.
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Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel beschreibt den Beruf des Triebfahrzeugfuhrers Tf In Osterreich wird der Beruf mit Tfzf abgekurzt diese Abkurzung steht in Deutschland fur Triebfahrzeugfahrt Triebfahrzeugfuhrer Abkurzung Tf oder Lokomotivfuhrer Lokf Lf im allgemeinen Sprachgebrauch auch verkurzt zu Lokfuhrer sind Mitarbeiter eines Eisenbahnverkehrsunternehmens die das Triebfahrzeug oder den Steuerwagen eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedienen bzw diese Fahrten als Lotse oder Beimann begleiten Ein Triebfahrzeugfuhrer im Fuhrerstand eines Intercity Steuerwagen der Deutschen BahnBezeichnungIn den meisten deutschen und osterreichischen gesetzlichen und betrieblichen Regelwerken wird vom Triebfahrzeugfuhrer gesprochen Fachsprachlich wurden bis in die 1960er Jahre die Bezeichnungen Lokomotivfuhrer oder Lokfuhrer gebraucht die heute noch umgangssprachlich breite Verwendung finden Beim Begriff des Triebfahrzeugfuhrers werden jedoch neben Lokomotiven auch Triebwagen also samtliche zu bedienende Triebfahrzeuge einbezogen Anfang der 2000er Jahre wurde die Bezeichnung Eisenbahnfahrzeugfuhrer Ef gepragt die die verschiedenen Bezeichnungen in einem Begriff zusammenfassen sollte und beispielsweise noch immer in diversen Publikationen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen Anwendung findet Mittlerweile wird aber wieder gehauft die Bezeichnung Triebfahrzeugfuhrer genutzt so auch in der 2011 erlassenen deutschen Triebfahrzeugfuhrerscheinverordnung Die Schweizer Gesetzessprache verwendet den geschlechtsneutralen Begriff Triebfahrzeugfuhrende bei den Bahnunternehmen ist nach wie vor der Begriff Lokfuhrer in gebrauchlich Die Begriffe Triebfahrzeugfuhrer und Zugfuhrer werden oft verwechselt obwohl sie ganz unterschiedliche Aufgaben haben Allerdings obliegen Triebfahrzeugfuhrern bei Zugen ohne besondere Zugfuhrer auch deren Aufgaben sie sind dann zugleich Triebfahrzeugfuhrer und Zugfuhrer In der deutschen Fahrdienstvorschrift Ril 408 21 27 der DB Netz AG wurde im Rahmen einer Aktualisierung die Bezeichnung Zugfuhrer gestrichen Eisenbahnverkehrsunternehmen mussen seither in ihrem Betriebsregelwerk unterscheiden inwieweit uberhaupt neben dem Triebfahrzeugfuhrer ein getrennter Zugfuhrer notwendig ist Die aktuelle fachsprachliche Bezeichnung fur die Berufsausbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes zum Triebfahrzeugfuhrer in Deutschland lautet Eisenbahner im Betriebsdienst in Fachrichtung Lokfuhrer und Transport oder kurz EiB L T sie bezeichnet jedoch nicht die Tatigkeit Aufgabenprofil eines TriebfahrzeugfuhrersTriebfahrzeugfuhrer bei seiner Elektrolokomotive OBB 1144 084 in St Polten HauptbahnhofVorbereiten der Schicht Am Anfang einer jeden Schicht werden personliche Vorbereitungen getroffen Neue Weisungen und Bekanntmachungen werden gelesen dienstliche Unterlagen und Auftrage wie das Verzeichnis der Langsamfahrstellen der wahrend der Schicht befahrenen Strecken und sonstige Besonderheiten mussen um gegebenenfalls neu hinzugekommene Eintrage erganzt werden Nach der personlichen Vorbereitung begibt sich der Triebfahrzeugfuhrer auf den Fussweg von der Meldestelle zum Abloseort oder Abstellplatz Auch Fahrgastfahrten mit Zugen Taxifahrten und selbst durchgefuhrte Fahrten mit Dienstwagen kommen vor Auch die innerhalb der Schichten durchgefuhrten Zug und Rangierleistungen mussen vorbereitet werden Der Arbeitsaufwand bei Ubernahme eines Fahrzeuges richtet sich nach dessen vorherigem Einsatz Am einfachsten ist die Ubernahme durch Ablosung eines anderen Triebfahrzeugfuhrers bei der der ablosende Tf nur durch ein Ablosegesprach uber Besonderheiten und Unregelmassigkeiten an den ubernommenen Fahrzeugen unterrichtet wird Umfangreicher gestaltet sich die Vorbereitung bei Ubernahme zuvor abgestellter Fahrzeuge wenn das oder die Fahrzeuge ausser Betrieb abgerustet waren Dann muss das ihm zugeteilte Triebfahrzeug vollstandig in Betrieb gesetzt werden Dazu gehoren neben der Einsichtnahme in das Ubergabebuch der Prufung z B des Kuhlwasserstandes bei Brennkraftfahrzeugen und individuell fahrzeugtypabhangig verschiedener technischer Handlungen auch die Prufung technischer Funktionen und der Sicherheitseinrichtungen Bei lokbespannten Zugen kann es auch Aufgabe des Triebfahrzeugfuhrers sein Funktionsprufungen und Einstellungen am Wagenpark vorzunehmen wie z B die volle Bremsprobe sowie das Zusammenrangieren des Zuges und das Aufschreiben seiner bremstechnischen Daten Durchfuhrung einer Schicht Bei Rangierfahrten ohne Rangierstrasse tragt der Triebfahrzeugfuhrer ein hohes Mass an Mitverantwortung fur seinen Fahrweg Er stimmt sich mit dem Weichenwarter uber Ziel Zweck und Besonderheiten einer jeden Rangierfahrt ab und beachtet dabei die fur ihn gultigen ortsfesten wie auch durch Mitarbeiter gegebenen Signale Ferner ist auch die Kenntnis uber ortliche Besonderheiten von Bedeutung Bevor eine Zugfahrt durchgefuhrt wird muss die Zuggarnitur abfahrbereit sein Die Feststellung der Abfahrbereitschaft obliegt in erster Linie dem Triebfahrzeugfuhrer dazu gehoren die Betriebsbereitschaft der Zuggarnitur das Vorhandensein gultiger Fahrplanunterlagen die Beendigung des Reisendenwechsels oder des Ladegeschafts und auch die auf verschiedene Weise erteilte Zustimmung des Fahrdienstleiters zur Abfahrt Die Abfertigung erledigt der Triebfahrzeugfuhrer je nach Zuggattung und technischer Ausrustung zusammen mit dem oder den Zugbegleiter n der ortlichen Aufsicht oder auch allein Wahrend der Fahrt steuert und uberwacht der Triebfahrzeugfuhrer das Triebfahrzeug im Rahmen technischer und betrieblicher Grenzwerte Besonderes Augenmerk gilt dabei der Einhaltung der zulassigen Hochstgeschwindigkeiten die sich aus den Fahrplanangaben der Signalisierung an der Strecke teils sogar aus den Signalbezeichnungen der Zugzusammenstellung sowie auch fahrzeugtechnischer Beschrankungen ergeben Hieraus hat der Triebfahrzeugfuhrer stets die geringste erlaubte Hochstgeschwindigkeit abzuleiten Immer wieder erfordern auch betriebliche Besonderheiten oder Ausfalle technischer Einrichtungen gewissenhaftes und souveranes Handeln sowie genaue Kenntnis der Regelwerke Bei der Deutschen Bahn obliegt dem Triebfahrzeugfuhrer im Regionalverkehr wahrend der Zugfahrt auch die Information der Reisenden sofern ihm diese Aufgabe nicht durch den Zugbegleiter und oder technische Ausrustung erleichtert oder abgenommen wird Die Sicherheitsfahrschaltung Sifa uberwacht die Dienstfahigkeit des Triebfahrzeugfuhrers in dem er in der Regel einen Fusstaster oder auch einen Handtaster in einem bestimmten Zeitraum ca 30 Sek loslasst und wieder dauerhaft betatigt Treten an einem Fahrzeug Storungen und oder Defekte auf so versucht der Tf diese im Rahmen von Abhilfetexten Storlisten und auch seiner personlichen Erfahrung und Qualifikation zu beheben oder deren Auswirkungen einzugrenzen um die Zugfahrt sicher und moglichst unbeeintrachtigt durchfuhren zu konnen Nachbereiten einer Schicht In etwa spiegelbildlich zur Vorbereitung erfolgen die nachbereitenden Tatigkeiten Die Ubergabe eines Triebfahrzeugs oder eines Zuges an den Abloser erfolgt wiederum mittels Ablosegesprach Findet jedoch zunachst keine Folgeleistung des Triebfahrzeugs statt obliegen dem Triebfahrzeugfuhrer Ausserbetriebnahme und Sichern der Fahrzeuge Hierbei erganzt er bei Bedarf Betriebsstoffe Kraftstoff Heizol Lokstreusand Kuhlwasser Motor und andere Ole Kesselspeisewasser oder veranlasst die Erganzung von Betriebsstoffen und Ausrustungsgegenstanden Bei einigen EVU ist es auch Aufgabe des Triebfahrzeugfuhrers die Versorgung mit Brauchwasser und Entleerung der WC Abwasserbehalter durchzufuhren Wahrend der Ausserbetriebnahme uberpruft und dokumentiert der Tf im Rahmen eines Rundgangs um das Triebfahrzeug dessen technisch einwandfreien Zustand peilt alle Betriebsstoffe und pruft z B die Radsatzlager auf Erwarmung die Drehgestelle bzw Laufwerke auf Beschadigungen sowie die korrekte Funktion der Sandstreueinrichtung etc Bei sicherheitsrelevanten Beschadigungen lasst der Triebfahrzeugfuhrer in Absprache mit der Transportleitung TP das defekte Fahrzeug ausser Dienst nehmen Das Abrusten selbst variiert technisch von Fahrzeug zu Fahrzeug Die personliche Nachbereitung besteht in der Regel nur aus dem Einholen von Informationen uber die nachste Dienstleistung Insbesondere im Fernverkehr kommen auch auswartige Ubernachtungen vor Dienstbeginn und ende sind dann nicht am gleichen Ort die Folgeschicht beginnt dann dort wo zuvor die Vorschicht beendet wurde Die Ubernachtung ist bei den meisten EVU keine Arbeitszeit die Unterkunft wiederum wird von den meisten EVU bezahlt AusbildungWelche Triebfahrzeuge ein Triebfahrzeugfuhrer fahren darf richtet sich nach seiner Ausbildung Er muss die Fahrberechtigung fur jede Triebfahrzeugart und jede Baureihe gesondert erwerben vgl Type Rating Seit einiger Zeit gibt es in der Europaischen Union einen harmonisierten Triebfahrzeugfuhrerschein der bei allen deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen und grundsatzlich auch im europaischen Ausland gilt Voraussetzungen Triebfahrzeugfuhrer mussen in Deutschland mindestens 20 Jahre alt sein EBO wurde angepasst an die EU Norm Sind sie bei Beendigung der Ausbildung noch nicht 20 Jahre alt benotigen sie eine Ausnahmegenehmigung des EBA Eisenbahnbundesamt und durfen in der Regel nur im Rangier und Bereitstellungsdienst eingesetzt werden Es durfen keine Wahrnehmungsstorungen im Besonderen keine Farbenfehlsichtigkeit keine Geh oder Stehbehinderungen und keine Handamputation vorliegen Aufgrund der hohen Verantwortung und des Gefahrenpotenzials sind psychologische Eignungstests Standard ebenso Drogentests Die Tauglichkeit wird von einem durch die zustandige Behorde zugelassenen Arzt festgestellt und regelmassig uberpruft Triebfahrzeugfuhrer mussen eine abgeschlossene Schulbildung haben In der Schweiz und in Osterreich ist eine Berufslehre oder eine bestandene Matura notig um Lokfuhrer zu werden Ahnlich verhalt es sich auch in Deutschland fur Quereinsteiger Aus und Weiterbildungsmoglichkeiten In Deutschland gibt es unterschiedliche Wege um Triebfahrzeugfuhrer zu werden Diese reichen von der klassischen Berufsausbildung uber den Quereinstieg bei einem EVU bis hin zum Quereinstieg per Weiterbildung fur Arbeitsuchende finanziert uber Kostentrager wie der Agentur fur Arbeit oder die Jobcenter Moglichkeiten zur Qualifikation als Triebfahrzeugfuhrer in Deutschland BILDUNGSWEG DAUER WIE ZIELGRUPPE WO GEHALT FINANZIERUNG ANMERKUNGEN1 Ausbildungsberuf Eisenbahner im Betriebsdienst 36 Monate 1 Bildungsweg Lehre Ausbildung Azubis Schulabganger EVU 1 Berufsschulen Ausbildungsgehalt EVU 1 Staat gem BBiG 3 Festangestellt bei EVU 1 2 Quereinstieg mit Direktanstellung bei einem EVU 1 ca 10 14 Monate 2 Bildungsweg Funktionsausbildung Berufserfahrene Wechselwillige Alter U20 EVU 1 Monatliches Gehalt durch Direktanstellung bei EVU 1 EVU 1 Festangestellt bei EVU 1 3 Quereinstieg nach AZAV 2 zur Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt ca 10 14 Monate 2 Bildungsweg Funktionsausbildung Arbeitssuchende Berufserfahrene Alter U20 Bildungstrager Arbeitslosen oder Burgergeld Agentur fur Arbeit Jobcenter Erfolgreiche Absolventen konnen sich ein EVU 1 aussuchen bei dem sie arbeiten Eine Ubernahme ist aufgrund des Lokfuhrermangels i d R garantiert Anmerkungen 1 EVU Eisenbahnverkehrsunternehmen 2 AZAV Akkreditierungs und Zulassungsverordnung Arbeitsforderung 3 BBiG Berufsbildungsgesetz Neben der klassischen Berufsausbildung konnen Berufserfahrene auch per Quereinstieg mittels Weiterbildung bzw Umschulung entweder uber ein EVU oder eine Eisenbahnfachschule zum Lokfuhrer werden Diese Optionen werden von diversen Unternehmen und Akademien bundesweit angeboten Hierbei handelt es sich um eine reine Funktionsausbildung oft auch als verkurzte Verwendungsausbildung bezeichnet die meist innerhalb von 10 14 Monaten durchgefuhrt wird Hier liegt der Fokus auf den fachlichen Inhalten die gemass den Vorgaben des Eisenbahn Bundesamtes und der Triebfahrzeugfuhrerscheinverordnung verpflichtend sind Nicht vom EVU gewunschte Qualifikationen werden meist nicht ausbildet und gepruft Allgemeinbildende Facher entfallen ebenso in solchen fachspezifischen Funktionsausbildungen Uber eine Weiterbildung Umschulung erhalten Absolventen den Triebfahrzeugfuhrerschein vom Eisenbahn Bundesamt mit Zusatzbescheinigung und somit die Voraussetzung fur die Ausubung des Lokfuhrerberufes Beruf im Wandel Das Berufsbild des Lokomotiv oder Triebfahrzeugfuhrers hat sich in der langen Geschichte der Eisenbahn angefangen bei William Wilson dem ersten Lokomotivfuhrer in Deutschland stark verandert Seit dem Beginn der Eisenbahn in Europa wurden die Eisenbahnen als nationale Staatsbetriebe organisiert Jedes Land entwickelte eigene Betriebsvorschriften und eigene Signalsysteme So war es normal dass Lokfuhrer welche grenznahen Depots Betriebswerken zugeordnet waren eine Grenzbahnausbildung besassen welche es ihnen ermoglichte in die Grenzbahnhofe des angrenzenden Landes einzufahren Die Grenzbahnausbildung beinhaltete alle Signalsysteme sowie Betriebssituationen welche auf den Grenzbahnhofen des Nachbarlandes anzutreffen waren Zum Teil waren auch entsprechende Sprachkenntnisse vonnoten z B Retz A Znaim CZ In der heutigen Zeit hat sich das Bild des Lokfuhrers stark geandert Die Landesgrenzen stellen keine unuberwindbaren technischen Grenzen mehr dar Schienenfahrzeughersteller liefern interoperable Triebfahrzeuge die in mehreren Landern verkehren konnen Dadurch werden nun auch verstarkt Lokfuhrer binational ausgebildet das heisst sie konnen in zwei Landern fahren Dadurch wird der Personalwechsel an den Grenzen uberflussig Da jedoch die Betriebsvorschriften zum Teil extrem verschieden sind gibt das Eisenbahn Bundesamt vor dass neben der Lizenz fur das deutsche Bahnsystem maximal zwei andere Bahnlizenzen stehen durfen Das heisst ein Lokfuhrer konnte in maximal drei Landern fahren Naturlich sind auch die Sprachkenntnisse vonnoten So muss ein Lokfuhrer der nach Frankreich fahrt die franzosische Sprache beherrschen oder ein Lokfuhrer der in die Schweiz fahrt die drei schweizerischen Landessprachen die im Bereich des Normalspurnetzes vorkommen sofern er denn diese Regionen befahrt Fortbildungen Triebfahrzeugfuhrer mussen jahrlich zuvor festgelegte Unterrichtseinheiten zur Fortbildung besuchen Diese beinhalten die Fachgebiete Arbeitsschutz Bahnbetrieb sowie Fahrzeugtechnik Triebfahrzeugfuhrer die Netze auslandischer Bahnen befahren mussen zusatzliche Unterrichtseinheiten zu Vorschriften des jeweiligen Netzes absolvieren Triebfahrzeugfuhrer in Deutschland besuchen je nach Unternehmer alle ein bis drei Jahre einen realitatsgetreuen Simulator bei sie mit betrieblichen Unregelmassigkeiten konfrontiert werden Negative Lernerfolgskontrollen oder das Nichtbestehen der Simulatorprufung fuhren zu einstweiligem Verlust der Fahrberechtigung und Nachschulungen erst nach diesen und erneuter Lernerfolgskontrolle darf der Tf wieder fahren Triebfahrzeugfuhrer in der Schweiz mussen alle funf Jahre eine periodische Prufung absolvieren Diese Prufung ist eine vollstandige Betriebsdienstprufung welche einmal wiederholt werden kann Im Falle des Nichtbestehens der Wiederholungsprufung bedeutet dies den Verlust des Fuhrerausweises Deutsche Reichsbahn und BundesbahnLokomotivfuhrer im Fuhrerstand einer Nassdampf Schmalspurlokomotive Bei der Deutschen Bundesbahn war die Laufbahn des Triebfahrzeugfuhrers eine Beamtenlaufbahn des mittleren technischen Dienstes Zugangsvoraussetzung war der Volksschul bzw Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Lehre im Metall oder Elektrohandwerk ebenso war eine zweijahrige Gesellenzeit nachzuweisen Die Lehre wurde in der Regel in einer bahneigenen Werkstatt absolviert Anschliessend hatte der Geselle als Lokomotivfuhreranwarter einen mehr als einjahrigen Vorbereitungsdienst abzuleisten welcher mit der Laufbahnprufung Lokomotivfuhrerprufung abgeschlossen wurde Wahrend des Vorbereitungsdienstes erfolgte eine Ausbildung an mehreren Lokomotiv und Triebfahrzeug Baureihen Anschliessend wurde der Anwarter zum Lokomotivfuhrer zur Anstellung Lokf z A Besoldungsgruppe A 5 und nach der Anstellung zum Reservelokomotivfuhrer ernannt Beforderungsamter waren Lokomotivfuhrer Lokf BesGr A 6 Oberlokomotivfuhrer Olokf Besoldungsgruppe A 7 und Hauptlokomotivfuhrer Hlokf BesGr A 8 In den 1970er Jahren kam Lokomotivbetriebsinspektor Lokbi BesGr A 9 Anfang 1980 A 9 mit Amtszulage Lokbi Z hinzu Diese Amtsbezeichnung gab es bereits in den 1950er und 1960er Jahren Sie entfiel damals zu Gunsten der allgemeineren Amtsbezeichnung Bundesbahnbetriebsinspektor Bis in die 1960er Jahre war das Eingangsamt Hilfslokomotivfuhrer welches spater als Reservelokomotivfuhrer bezeichnet wurde BesGr A 5 Ab 1970 waren Reservelokfuhrer vollausgebildete Lokfuhrer Bei entsprechender Fahrzeug und Streckenkunde fuhren sie Guter und Personenzuge bzw Rangierdienst Bei der Deutschen Reichsbahn verlief die Ausbildung vergleichbar Die besonderen Dienstrangbezeichnungen im Maschinendienst entfielen 1974 siehe Dienstrange der Deutschen Reichsbahn Planstellen und dienstalterabhangig bekleideten Triebfahrzeugfuhrer in der Regel Dienstrange zwischen Reichsbahn Sekretar und Reichsbahn Inspektor Etwa seit den 1970er Jahren konnte man uber die Berufsausbildung zum Fahrzeugschlosser Spezialisierung Triebfahrzeugfuhrer die Befahigung zum Fuhren von Triebfahrzeugen innerhalb der Lehrzeit erwerben Ublicherweise erfolgte die Ausbildung auf Lokomotiven der Baureihe 106 Die Lehrzeit dauerte zwei Jahre allerdings war der erfolgreiche Abschluss der zehnten Klasse der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule Zugangs und Einstellungsvoraussetzung Die Amtsbezeichnung Triebwagenfuhrer K einfacher Dienst existierte nur bei der Deutschen Bundesbahn Sie war uberwiegend fur Bahnbusfahrer vorgesehen im Mitarbeiterjargon der DB auch Gummibahner genannt Triebwagenfuhrer Twf K Besoldungsgruppe A 4 Obertriebwagenfuhrer OTwf K Besoldungsgruppe A 5 und spater auch OTwf K A6 Besoldungsgruppe A 6 Das K steht fur Kraftwagendienst Auch Fahrer von Zugmaschinen konnten Twf Otwf K sein Nichtbeamtete Twf erhielten den Zusatz Arb Deutsche BahnAusbildung Die Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn und private Eisenbahnverkehrsunternehmen beschaftigen heute nach der Bahnreform ausgebildete Triebfahrzeugfuhrer als Angestellte Seit 1997 gibt es die dreijahrige Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst mit den Fachrichtungen Fahrweg sowie Lokfuhrer und Transport Seit dem 14 Dezember 2004 ist beispielsweise fur die Qualifizierung zum Lokfuhrer seitens der DB ein Realschulabschluss vorgeschrieben Die Ausbildung fur Lokomotiven nur fur eine Baureihe dauert zwei Monate langer Bei den Osterreichischen Bundesbahnen dauert eine Triebfahrzeugfuhrer Ausbildung beispielsweise 48 Wochen Bei den sind es zwischen 12 und 16 Monate je nach Depotstandort Die Ausbildung zum EiB L T ist ein Dualer Ausbildungsgang Dabei wird Wert darauf gelegt dass der Auszubildende die Eisenbahn als System kennenlernt Die Ausbildung umfasst daher in den ersten beiden Lehrjahren je nach Einsatzstelle auch Inhalte die fur die spatere Tatigkeit als Triebfahrzeugfuhrer nicht unmittelbar relevant sind darunter Werkstatt und Stellwerksdienst das Begleiten von Zugen oder Einsatz in Reisezentren Im dritten Lehrjahr erfolgt die eigentliche Ausbildung zum Triebfahrzeugfuhrer Die Deutsche Bahn beschaftigt rund 18 700 Triebfahrzeugfuhrer Stand September 2019 und rund 1 400 entsprechende Auszubildende Im Jahr 2019 verliessen bis September rund 1 100 Triebfahrzeugfuhrer die DB Im gleichen Zeitraum leisteten Triebfahrzeugfuhrer der DB im Mittel rund 100 Uberstunden 2016 begannen nach DB Angaben 395 junge Menschen eine Ausbildung zum Triebfahrzeugfuhrer Neben der dreijahrigen Ausbildung zum EiB L T existiert die reine Funktionsausbildung zum Triebfahrzeugfuhrer in der nur die fur die konkrete Tatigkeit benotigten Kenntnisse und Fahigkeiten vermittelt werden darunter Signale Zugsicherungs und Kommunikationssysteme Durchfuhren von Zug und Rangierfahrten im Regelbetrieb und bei Abweichungen Schulung auf mindestens einer Triebfahrzeugbaureihe Wenn sie mit dem Triebfahrzeugfuhrerschein Klasse 3 unbeschrankte Zulassung fur den Streckendienst abgeschlossen werden soll wird diese Ausbildung in sieben bis neun Monaten durchlaufen bei einer Ausbildung nur fur Klasse 1 Beschrankung auf Rangierdienst erheblich kurzer Seit 7 Mai 2011 gilt die Triebfahrzeugfuhrerscheinverordnung Als problematisch wird angesehen dass bei dieser Ausrichtung die technischen Fahigkeiten der Triebfahrzeugfuhrer nicht mehr durchgangig auf einem hohen Niveau sind Da Storungen moderner Triebfahrzeuge jedoch nur noch selten mit Bordmitteln behoben werden konnen fallt dies weniger ins Gewicht Andererseits sind die kurzer ausgebildeten Triebfahrzeugfuhrer bei einem kurzfristigen Ausfall nicht mehr so leicht ersetzbar was haufig zu Verspatungen und Zugausfallen fuhrt Die jahrliche Fort und Weiterbildung RFU umfasst bei der DB jahrlich 18 Stunden acht Pflichtstunden und zehn je nach Bedarf zu absolvierende Stunden die auch angesichts der sich immer noch rapide weiterentwickelnden Technik unverzichtbar sind Der RFU regelmassiger Fortbildungsunterricht teilt sich in regularen Unterricht und mittels elektronischer Medien durchgefuhrten Einheiten im Selbststudium auf Zusatzlich stehen zwei Uberwachungsfahrten im regularen Fahrbetrieb und ausserdem zwei Trainingsstunden im Simulator wovon eine Stunde als Uberwachungsfahrt genutzt wird als weitere jahrliche Uberwachungsinstrumente des Kenntnisstandes der Triebfahrzeugfuhrer zur Verfugung Aufgabenbereiche Aufgrund der zunehmenden Automatisierung und des steigenden Wettbewerbsdrucks verrichten Triebfahrzeugfuhrer heute oftmals Tatigkeiten die fruher von anderen Personalkategorien erledigt wurden Dazu gehort das An und Abkuppeln von Lokomotiven von der Zuggarnitur an Endbahnhofen sowie in Betriebspausen die Aussenreinigung der Fahrzeuge Vielerorts bereiten die Triebfahrzeugfuhrer ihre Zuge selbst vor wozu zum Beispiel die volle Bremsprobe das Erstellen von Wagenliste und Bremszettel sowie auch die Funktionsprobe technischer Einrichtungen des Wagenparks gehort Insbesondere im Regionalverkehr ubernehmen die Triebfahrzeugfuhrer mehr und mehr auch Aufgaben der fruheren Zugfuhrer da inzwischen das Zugpersonal bei diesen Zugen oft nur aus Kundenbetreuern im Nahverkehr besteht und deren Aufgabenprofil sich nach Abschaffung des Fahrkartenverkaufs im Zug zunehmend auf Servicefunktionen und die Kontrolle der Fahrausweise konzentriert Wo Zuge ohne Zugbegleiter eingesetzt werden kann dem Triebfahrzeugfuhrer die Kundeninformation obliegen In einigen Regionen verkaufen die Triebfahrzeugfuhrer wahrend der Standzeiten auch Fahrkarten Weiterhin besitzt auch ausgewahltes Werkstattpersonal beispielsweise Meister oder Gruppenleiter die Fahrberechtigung fur Eisenbahnfahrzeuge Diese werden inoffiziell auch als Werkstattfahrer bzw Werkfahrberechtigte bezeichnet War dies fruher oftmals noch vereinfacht moglich ist heute eine vollstandige Ausbildung zum Triebfahrzeugfuhrer mit der Fuhrerscheinklasse 1 bzw A notwendig welche zum Fuhren der Fahrzeuge im Rahmen von Rangierfahrten berechtigt In seltenen Fallen hat dieses Personal auch die Berechtigung Zugfahrten auf der freien Strecke beispielsweise im Rahmen von Abnahmefahrten nach Instandhaltungsarbeiten durchzufuhren Sie besitzen dann einen Fuhrerschein der Klasse 2 bzw 3 oder A B Personalentwicklung Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 arbeiteten insgesamt 40 859 Lokomotivfuhrer bei den beiden deutschen Staatsbahnen Infolge des allgemeinen Stellenabbaus bei Staatsbetrieben der ehemaligen DDR und des Aufkommens privater Eisenbahnunternehmen sank die Zahl der Triebfahrzeugfuhrer bei der inzwischen gegrundeten Deutschen Bahn bis Ende 2006 auf 19 611 Werbung zur Gewinnung neuer Lokfuhrer Mitte 2012 konnten in Deutschland laut einer Erhebung der Bundesagentur fur Arbeit freie Triebfahrzeugfuhrer Stellen im Durchschnitt erst nach 180 Tagen neu besetzt werden 2017 konnte eine offene Stelle erst nach durchschnittlich 200 Tagen besetzt werden 2018 fehlten bei der Bahn mindestens 1200 Lokfuhrer Ebenso fehlten die Lokfuhrer bei den ubrigen Bahnunternehmen Anfang 2019 verfugte die DB uber mehr als 18 000 Triebfahrzeugfuhrer Insgesamt gab es Ende 2018 in Deutschland etwa 30 700 Lokfuhrer Laut Angaben von 2023 waren es etwa 35 000 wovon etwa 20 000 im Nahverkehr eingesetzt wurden Im Jahr 2018 nahmen rund 1700 Menschen in Deutschland eine geforderte Weiterbildung zum Triebfahrzeugfuhrer in Eisenbahnverkehr auf Dies entspricht einem Anstieg von 250 Prozent gegenuber 2014 2020 stieg die Zahl der Triebfahrzeugfuhrer in Deutschland um funf Prozent Innerhalb von funf Jahren stieg ihre Zahl um 23 Prozent bzw 9500 auf 51 500 Entlohnung Triebfahrzeugfuhrer in Deutschland Jahr fur Tarifliches Grundgehalt von bis ohne Zulagen Quelle2006 1970 Euro 2142 Euro2008 2016 Euro 3199 Euro2010 2056 Euro 3263 Euro2013 LF5 2488 Euro 3010 Euro2017 LF5 2681 Euro 3285 Euro2019 Juli LF5 2950 Euro 3453 Euro2020 Juli LF5 3027 Euro 3543 Euro Angestellte Triebfahrzeugfuhrer erhielten 2007 bei der Deutschen Bahn AG einen Bruttolohn von hochstens 2142 Euro pro Monat das Einstiegsgehalt lag zu dieser Zeit nach Tarifvertrag bei 1970 Euro Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivfuhrer hat 2008 einen eigenen Lokfuhrertarifvertrag durchgesetzt Danach erhielten Tf bei der Deutschen Bahn einen Bruttolohn von hochstens 3199 Euro pro Monat Das Einstiegsgehalt nach dem neuen Tarifvertrag lag bei 2016 Euro Zum 1 Januar 2010 wurden die Gehalter auf 2056 Euro bis 3263 Euro angehoben Hinzu kamen Zulagen fur die haufigen Nacht und Wochenenddienste Der Lokfuhrertarifvertrag beinhaltet mit Stand November 2013 die Tarifgruppen LF7 bis LF2 In der untersten Gruppe LF7 Anfangsgehalt 2202 Euro sind nur Quereinsteiger in die Lokfuhrerausbildung eingestuft ein im tatsachlichen Fahrbetrieb tatiger Streckenlokfuhrer LF5 mit 15 Jahren Berufserfahrung erhalt 2881 Euro ein Teamleiter in LF2 bis zu 3537 Euro Zum jeweiligen tariflichen Grundgehalt kommen noch Zulagen im Schnitt von 300 Euro monatlich Die von der Bundesbahn ubernommenen verbeamteten Lokfuhrer werden als Beamte des mittleren Dienstes gemass der Bundesbesoldungsordnung bezahlt Triebfahrzeugfuhrer in anderen europaischen LandernFrankreich In Frankreich erhielten im Jahr 2007 die 17 000 Lokfuhrer der SNCF zwischen etwa 1200 und 2200 Euro Grundgehalt erganzt um Pramien von etwa 400 bis 750 Euro Lokfuhrer erhalten 38 Urlaubstage pro Jahr und konnen mit 50 Jahren in den Ruhestand gehen wenn sie wenigstens 15 Jahre Lokfuhrer sowie 25 Jahre bei der SNCF angestellt waren Diese Vorruhestandregelungen gehen auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 1850 zuruck mit der die zusatzlichen Belastungen der Eisenbahnberufe ausgeglichen werden sollten Die Dienstdauer zum Erreichen der maximalen Rente liegt bei 37 5 Jahren Die Arbeitszeit liegt bei 35 Stunden pro Woche Die Grundausbildung TA die zum Rangieren und zu kurzeren Fahrten auf der freien Strecke berechtigt kann in vier Monaten auf einer speziellen Schule erworben werden Die Weiterbildung TB die zu langeren Fahrten auf der freien Strecke beispielsweise mit Corail Wagen und Nachtzugen berechtigt nimmt acht Monate in Anspruch Fur Hochgeschwindigkeitszuge TGV gibt es ein spezielles Auswahlverfahren Vereinigtes Konigreich Im Vereinigten Konigreich arbeiteten im Jahr 2007 die meisten Triebfahrzeugfuhrer 35 Stunden pro Woche bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von umgerechnet etwa 3500 und 4000 Euro Bei 40 Wochenstunden konnen etwa 4750 Euro pro Monat erreicht werden Schweiz Wer in der Schweiz Triebfahrzeugfuhrer werden will muss folgende Bedingungen erfullen Eine dreijahrige Berufslehre oder das Gymnasium besucht und abgeschlossen haben Dabei spielt in beiden Fallen die Fachrichtung keine Rolle Um die Ausbildung zu beginnen mussen die zwei psychologischen Tests Intelligenz logisches Denken Konzentration Ausdauer und Geschicklichkeit absolviert und bestanden werden Ein Gesprach mit dem Psychologen runden die Testreihe ab Der Bahnarzt klart die korperliche Tauglichkeit ab Zu guter Letzt steht das Bewerbungsgesprach mit dem jeweiligen Bahnunternehmen noch an Sind all diese Hurden bestanden kann die ca einjahrige Ausbildung beginnen In der Regel wird man im Personen oder Guterverkehr ausgebildet Die wenigsten Lokfuhrer fahren in ihrer beruflichen Laufbahn beides und je nach Unternehmen fallt diese noch extremer aus Die Ausbildung ist daher auch sehr unterschiedlich je nach Einsatzgebiet Da in der Schweiz das Schienennetz grundsatzlich von allen Zuggattungen genutzt werden kann fahren z B auf einer ETCS oder nach Aussensignalen gefuhrten Strecke neben den Schnellzugen auch Guterzuge Hinzu kommen die Sprachkompetenzen die je nach Region auch sehr unterschiedlich sind Es gibt Depotstandorte die nur gerade eine verlangen Andere Depotstandorte verlangen neben der deutschen Sprache franzosische und oder italienische Sprachkompetenzen die ebenfalls gepruft werden In der Schweiz arbeiten die Lokfuhrer in einer 41 Stunden Woche Abweichungen sind gut moglich da es neben den SBB BLS und SOB noch weitere kleinere EVU Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt die davon abweichen konnen In den Ruhestand geht man in der Regel mit 65 Jahren Viele Unternehmen ermoglichen aber eine vorzeitige Pensionierung die in der Regel ca 25 Dienstjahre voraussetzt und die Finanzierungslucke in den vorausgegangenen Dienstjahren vorfinanziert wird Wer noch fruher in den Ruhestand gehen will muss aber mit Kurzungen rechnen die er anderweitig kompensieren muss Was die Gehalter betrifft gibt es sehr grosse Unterschiede je nach Unternehmen oder gar im gleichen Unternehmen selbst Grund dafur ist dass in den letzten 20 Jahren immer wieder neue Lohnsysteme eingefuhrt und dauernd angepasst wurden Je nach Unternehmen SBB BLS verdient ein Lokfuhrer mit 20 Jahren Diensterfahrung im Durchschnitt 90 000 CHF brutto im Jahr Zulagen fur Nacht und Sonntagsarbeit kommen noch hinzu die auch je nach Bahngesellschaft sehr unterschiedlich ausfallen Hauptartikel TriebfahrzeugfuhrendeFolgen von PersonenunfallenDurchschnittlich werden Lokfuhrer nach Angaben der Deutschen Bahn ca zwei bis dreimal in ihrem Berufsleben mit einem Personenunfall konfrontiert In vielen Fallen ergibt sich daraus eine Posttraumatische Belastungsstorung Nach einem solchen Unfall darf der beteiligte Lokfuhrer nicht mehr weiterfahren und wird vor Ort abgelost Bei Zugunfallen werden allein im Bereich der Deutschen Bahn jahrlich rund 1300 Personen getotet darunter etwa 1000 Suizidanten Wahrend die Traumatisierung der Lokfuhrer lange Zeit kaum beachtet wurde gibt es heute fur sie spezielle Programme und Therapien WeblinksCommons Triebfahrzeugfuhrer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Lokfuhrer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eisenbahner in Betriebsdienst Lokfuhrer und Transport im Berufenet der Bundesagentur fur Arbeit Lokfuhrer mehr als nur Zuge fahren auf YouTube Technik ist gut Kontrolle besser Viele meinen er hatte nichts zu tun der Lokfuhrer Doch das ist ein Irrtum In 8 2012 brand eins archiviert vom Original am 5 September 2012 abgerufen am 5 September 2012 Lena Schipper Niedergang der Lokfuhrer Einsam In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 November 2014 ISSN 0174 4909 online abgerufen am 9 November 2014 EinzelnachweiseJurgen Janicki Systemwissen Eisenbahn Berlin 2011 ISBN 978 3 9808002 6 6 S 42 Lokfuhrer in In Zukunftsbranche Bahn 11 Auflage Bahn Media Verlag GmbH amp Co KG Suhlendorf 2019 ISBN 978 3 9819896 1 8 S 42 vgl Signalbuch SB DV 301 der Deutschen Reichsbahn gultig ab 1959 und Fahrdienstvorschriften FV DV 408 der Deutschen Reichsbahn gultig ab 1970 vgl Webseite des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zu Regelwerken Betrieblich technische Regelwerke abgerufen am 23 Januar 2021 Das geschieht haufig in der Presseberichterstattung aber selbst der deutsche Bundesminister fur Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt scheint den Unterschied nicht zu kennen vgl Pressekonferenz nach dem Eisenbahnunfall von Bad Aibling vgl hier Memento vom 25 Februar 2016 im Internet Archive abgerufen am 17 Februar 2016 Auch in Eisenbahnliteratur kommt diese begriffliche Verwechslung inzwischen vor vgl Tim Parks Italien in vollen Zugen Munchen 2014 ISBN 978 3 88897 971 2 S 203 Quereinstieg als Lokfuhrer Ubersicht von Anbietern Allianz pro Schiene SchienenJobs Erich Preuss Auf der Lok ist man allein Abgerufen am 25 Februar 2025 Deutscher Bundestag Hrsg Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andreas Wagner Sabine Leidig Dr Gesine Lotzsch weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Drucksache 19 13663 Mangel an Triebfahrzeugfuhrerinnen und Triebfahrzeugfuhrern bei der Deutschen Bahn AG Band 19 Nr 14950 8 November 2019 ISSN 0722 8333 S 3 f 6 9 BT Drs 19 14950 Ausbildungsoffensive geht weiter Deutsche Bahn 30 Dezember 2016 archiviert vom Original am 30 Dezember 2016 abgerufen am 30 Dezember 2016 Triebfahrzeugfuhrerscheinverordnung TfV Artikel 1 der Funften Verordnung zum Erlass und zur Anderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften vom 29 April 2011 BGBl I S 705 Manfred Schell Die Lok zieht die Bahn Rotbuch Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 86789 059 5 S 158 Gewerkschaft Deutscher Lokomotivfuhrer Der Fahrpersonaltarifvertrag Zahlen Fakten Hintergrunde Klempner und Lokfuhrer werden knapp In Handelsblatt Nr 7 10 Januar 2013 ISSN 0017 7296 S 6 ntv de Christian Schultz Jorn Perske dpa Arbeitsmarkt ist leergefegt Lokfuhrer verzweifelt gesucht In n tv de 30 Juni 2019 abgerufen am 10 Februar 2024 1200 Lokfuhrer fehlen GDL warnt vor massiven Zugausfallen Lokfuhrermangel bei Regionalbahnen Kurzmeldung des Bundestages https www deutschebahn com pr duesseldorf de aktuell presseinformationen DB Regio NRW Unangemessene Abwerbeversuche durch National Express schaden dem Fahrgast und der Branche 3762636 Allianz pro Schiene Zahl der Lokfuhrer in Deutschland steigt Memento vom 21 November 2019 im Internet Archive Mehr Triebfahrzeugfuhrer In Eisenbahn Revue International Nr 12 Dezember 2019 ISSN 1421 2811 S 613 Fehlende Fachkrafte im Fuhrerstand Reduzierung des SPNV Angebots notwendig In schienennahverkehr de Bundesverband SchienenNahverkehr 27 November 2023 abgerufen am 6 Januar 2024 Zahl der Triebfahrzeugfuhrer steigt In Nahverkehrs Nachrichten Nr 1 28 Januar 2022 ISSN 0179 504X S 1 Tarifvertrag fur Lokomotivfuhrer von Schienenverkehrsunternehmen des Agv MoVe LfTV Gultig ab 1 Februar 2009 Seite 75 Tabelle zum Lokfuhrertarifvertrag gultig ab 1 November 2013 Memento vom 6 November 2014 im Internet Archive herausgegeben von der GDL Kempten BuRa LfTV https uploads gdl de Service BroschuereTarif 1554715011 pdf So die Angabe von Gewerkschaftschef Manfred Schell im Interview Bahnstreik gegen Hungerlohne In Hamburger Abendblatt vom 25 Juni 2007 Quelle Lokfuhrer Gehalt Was die anderen verdienen SpOn 19 Oktober 2007 So viel verdienen Lokfuhrer und Piloten tatsachlich Sudkurier vom 16 Oktober 2014 Der Kollege in Frankreich fahrt besser In Frankfurter Rundschau vom 10 August 2007 Der Tag der Improvisationstalente In Spiegel Online 14 November 2007 Traumjob Lokfuhrer Spiegel online 18 November 2007 Mathias Fauth Besonderheiten der Posttraumatischen Belastungsreaktion bei Lokfuhrern In Manfred Zielke et al Hrsg Das Ende der Geborgenheit Die Bedeutung von traumatischen Erfahrungen in verschiedenen Lebens und Ereignisbereichen Epidemiologie Pravention Behandlungskonzepte und klinische Erfahrungen Pabst Lengerich u a 2003 ISBN 3 89967 002 7 S 116 128 Sabine Groeben Betreuung nach belastenden Ereignissen Das Praventionsprogramm der Deutschen Bahn AG In Manfred Zielke et al Hrsg Das Ende der Geborgenheit Die Bedeutung von traumatischen Erfahrungen in verschiedenen Lebens und Ereignisbereichen Epidemiologie Pravention Behandlungskonzepte und klinische Erfahrungen Pabst Lengerich u a 2003 ISBN 3 89967 002 7 S 85 96 Normdaten Sachbegriff GND 4168131 9 GND Explorer lobid OGND AKS