Die Artikel Kampfpreisunterbietung und Verdrängungswettbewerb überschneiden sich thematisch Informationen die du hier su
Verdrängungswettbewerb

Verdrängungswettbewerb (oder ruinöser Wettbewerb) ist in der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wettbewerbspolitik ein Konkurrenzverhalten, das darauf gerichtet ist, Konkurrenten zum Marktaustritt zu zwingen.
Allgemeines
Das Kompositum Verdrängungswettbewerb setzt sich aus „Verdrängen“ und Wettbewerb zusammen, es handelt sich mithin um eine bestimmte Wettbewerbsform. Verdrängungswettbewerb ist die Tendenz marktbeherrschender Unternehmen und von Oligopolen, schwächere Konkurrenten vom Markt zu verdrängen. In der Wettbewerbspolitik handelt es sich um ein Konkurrenzverhalten, das durch Preisverfall und damit zu geringe Gewinne oder auch Verluste für die betroffenen Unternehmen gekennzeichnet ist.
Die Fachliteratur unterscheidet beim Marktverhalten verschiedene Arten des marktkonformen Verhaltens (Marktanpassungsformen und Marktstrategien) und des marktfeindlichen Verhaltes, wozu auch der Verdrängungswettbewerb gehört. Der auf die Gewinnung von Marktanteilen und die Ausdehnung von Kapazitäten orientierte Verdrängungswettbewerb sorgt für einen permanenten Druck auf die Marktpreise. Verdrängungswettbewerb zeichnet sich also dadurch aus, dass Wettbewerber aus dem Markt ausscheiden und dass der „Verdränger“ ein Unternehmen ist, das seine Marktmacht erhöhen will.
Im angelsächsischen Sprachraum wird beim Verdrängungswettbewerb dem Konkurrenten die „Kehle durchgeschnitten“ (englisch cut throat competition).
Definitionen
Lediglich eine Minderheit geht in der Fachliteratur davon aus, dass sich ruinöser Wettbewerb und Verdrängungswettbewerb unterscheiden und keine Synonyme sind. Unterschiede werden gesehen im Ursache-Wirkungszusammenhang. Der ruinöse Wettbewerb ist demnach gekennzeichnet durch eine verzögerte Anpassung vorhandener Überkapazitäten, wobei wegen hoher Faktorimmobilitäten zunächst Preissenkungen vorgenommen werden, ohne die Überkapazitäten abzubauen. Der Anpassungsprozess an die veränderte Marktentwicklung gelingt dagegen nicht. Ruinöser Verdrängungswettbewerb ist demnach gekennzeichnet durch unterdurchschnittliche Gewinne oder gar Verluste und ein hohes Insolvenzrisiko beim zu verdrängenden Konkurrenten.
Der überwiegende Teil der Fachliteratur sieht in beiden Begriffen dagegen Synonyme.
Auch wettbewerbsrechtlich gelten beide Begriffe als Synonyme. Vom „Verdrängungswettbewerb bzw. ruinösem Wettbewerb wird gesprochen, wenn auf dem relevanten Markt insbesondere aufgrund von Überkapazitäten ein intensiver Preiswettbewerb … zu beobachten ist…“.
Grundlagen in den Wirtschaftswissenschaften
- Verdrängungswettbewerb als marktstrategischer Kampf
In der mikroökonomischen Theorie von Helmut Arndt (1966) wird der ruinöse Wettbewerb als Marktstrategie beschrieben. Bereits auf dem Markt etablierte Unternehmen können durch gezielte Preisunterbietungen die kostengünstigere Konkurrenz vom Markt vertreiben und weitere potenzielle Konkurrenz verhindern. Damit könnte das Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung erreichen.
Nach Ernst Heuß (1965) bezieht sich die Situation des ruinösen Wettbewerbs auf einen Kampf zwischen Wirtschaftskartell und Außenseiter. Das Kartell ist seinen Mitgliedern verpflichtet, den Preis und Gewinnaussichten und somit das Fortbestehen seiner Mitglieder zu sichern. Dazu muss es den Außenseiter durch einen ruinösen Preiskampf aus dem Markt treiben.
Weitere wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzungen sehen den ruinösen Preiskampf im Oligopol. Die Begründung für die Annahme des Oligopols besteht hierbei in der Notwendigkeit von einem hohen Maß an Marktmacht, die bereits bei dem etablierten Unternehmen vorliegen muss.
- Verdrängungswettbewerb als verzögerter Anpassungsprozess
Dem verzögerten Anpassungsprozess liegt die Annahme zugrunde, dass „die Stückkosten sinken, wenn die Kapazität besser ausgelastet wird“. Dabei sind die Stückkosten am geringsten, wenn die Kapazitätsgrenze erreicht wird. Sollte sich eine kostengünstigere Konkurrenz auf dem Markt bilden, würde das zu einem Nachfragerückgang beim etablierten Unternehmen führen, was dort höhere Stückkosten zur Folge hätte. Das Unternehmen wird nun versuchen, durch Preisunterbietungen diesen Nachfragerückgang zu verhindern. Jedoch führt dies dazu, dass die Kostendeckung nicht erreicht werden kann, weshalb dort auf lange Sicht ruinöser Wettbewerb vorliegen würde.
Ernst Heuss (1965) kritisierte jedoch diesen Ansatz, weil dies die wesentliche Funktion der Konkurrenz verdecke. Diese soll Produzenten, die ungünstige Kostenstrukturen aufweisen, vom Markt verdrängen, um eine möglichst hohe Effizienz auf dem Markt zu erreichen. Auch Fritz Machlup (1967) kritisiert diese Ansicht, weil ansonsten jeder Wettbewerb prinzipiell ruinös sei und die Preise ihre Funktion als Steuermechanismus verlieren würden.
Joe Bain zufolge (1959) seien die Preissenkungen jedoch ein Zeichen für ein Marktungleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht hätte „beachtliche volkswirtschaftliche Realkapitaleinbußen“ zur Folge.
(1940) grenzte den ruinösen Wettbewerb vom marktstrategischen Kampf ab, indem er unterstellte, dass die Preissenkungen des etablierten Unternehmens lediglich der kurzfristigen Erhöhung der Gewinne durch überproportionale Absatzausweitung dienen. Das Problem des Verdrängungseffekts der Konkurrenz würde sich auf lange Frist von selbst lösen.
Ursachen
- Bedingungen
Nach Bain (1959) gibt es fünf meistens gleichzeitig existierende Bedingungen für das Auftreten von ruinösem Wettbewerb:
- Atomistische Marktstruktur der Industrie: Bei dieser Marktstruktur ist ein Maximum der Unabhängigkeit von Unternehmen in der Bestimmung von Preis und Menge gegeben. Tolksdorf (1971) sieht jedoch darin nur ein Symptom des ruinösen Wettbewerbs, keine wirkliche Ursache, da lediglich die Fehlentwicklungen mit Mengen- und Preismanipulationen durch die Unternehmen auf andere Branchen abgewälzt werden.
- Sehr leichter Marktzutritt: Tolksdorf zufolge (1971) ist auch der leichte Marktzutritt lediglich Symptom und keine Ursache von ruinösem Wettbewerb.
- Sehr langsames Ausscheiden von Unternehmen aus dem Markt,
- ungewöhnlich langsames Ausscheiden von beschäftigten Arbeitern und
- einige historische Ereignisse (z. B. Kriegsexpansion mit Rückgang der Nachfrage auf den Vorkriegsstand).
- Faktoren (nach Tolksdorf)
- Unmittelbar wirkende Faktoren
- Überkapazität: Tolksdorf (1971) sieht die Überkapazität als den Hauptgrund für das Auftreten von Verdrängungswettbewerb an. Das signifikant zur Güternachfrage höhere Güterangebot führt durch – für einen Produzenten ungünstige – Angebots- und Nachfrageelastizitäten zu einem starken Preisverfall. Somit gab es für die Unternehmen keinen Anreiz zur Einschränkung der Produktion. Der durch Konkurrenz entstehende Preisverfall jedoch führt dazu, dass Unternehmen keinen Anreiz haben, in Anlagen zu investieren, für die keine Nachfrage entsteht. Dies würde langfristig zu einem Marktaustritt und zu gesteigerter, konzentrierter Marktmacht einzelner etablierter Unternehmen führen. Da dies jedoch auch den natürlichen Steuermechanismus des Marktes darstellen könnte, wie Machlup (1967) bereits kritisierte, muss auch die Faktorunbeweglichkeit in der Branche mit einbezogen werden. Die Überkapazität führt folglich nicht alleine zu ruinösem Wettbewerb.
- Faktorimmobilität: Die Faktorimmobilität (siehe Faktormobilität) des Produktionsfaktors Arbeit (siehe Arbeitsmobilität) wird bei Tolksdorf lediglich geschichtlich aufgearbeitet. Dabei sieht er die Gründe für das Verharren der Arbeitskräfte trotz geringerer Entlohnung durch den Preisverfall (und somit Verlust) in der Branche in einem Mangel an besserer Beschäftigungsmöglichkeit und in allgemeinen Transaktionskosten wie Umzugskosten oder Mangel an Erziehung und Bildung. Durch die geringere Entlohnung würde sich auch die Nachfrage nicht erhöhen bzw. sogar verringern, was den Unternehmen auf lange Sicht ebenfalls geringere Umsatzchancen biete.
- Die Unbeweglichkeit des Produktionskapitals (Kapitalmobilität) muss ebenfalls berücksichtigt werden, da dies weitere Investitionen von Unternehmen verhinderte, da das bereits investierte Kapital nicht mit spontanen Marktschwankungen zur Verfügung stand. Durch den Preisverfall konnte somit auch kein neues Produktionskapital erwirtschaftet werden.
- Mittelbar wirkende Faktoren
- Technischer Fortschritt: Der technische Fortschritt führe dazu, dass die Überkapazität auch in Zeiten des ruinösen Wettbewerbs trotz großer Verluste der Unternehmen weiterhin aufrechterhalten werden konnte. Die technische Effizienz führe zu einem höheren Output von bereits bestehenden Produktionsverfahren und -maschinen.
- Freier Marktzutritt: Der freie Marktzutritt verhindere die Anpassung der Kapazitäten auf ein „gesundes Maß“, das den ruinösen Wettbewerb verhindern könnte. Die Überkapazität durch neu entstandene Konkurrenz führe weiterhin zu einer Intensivierung des Wettbewerbs.
- Gesamtwirtschaftliche Depression: Der konjunkturelle Rückgang bei einer Depression fördere vor allem den Nachfragerückgang und somit weitere Gewinnchancen für die Unternehmen. Ein bereits bestehender ruinöser Wettbewerb wird durch eine solche Situation verstärkt.
- Aufkommen von Substitutionsgütern: Die neu entstehenden Substitutionsgüter in anderen Branchen können dazu führen, dass die Kapazität die verminderte Nachfrage übertrifft, also dass Überkapazität überhaupt erst entsteht. Gründe für das Entstehen von Substitutionsgütern liegen vor allem im technischen Fortschritt und in kostengünstigeren (und somit preisgünstigeren) Produktionsweisen.
- Traditionelle Verhaltensweisen und unternehmerische Unfähigkeit: Die traditionelle, hoffnungsvolle Sicht von Arbeitgebern auf die Zukunft verursacht nach Tolksdorf (1971) ruinösen Wettbewerb „durch Verringerung der Faktormobilität und die Erhaltung von Überkapazität“. Solange die Unternehmen die variablen Kosten decken können, setzen diese ihre Hoffnungen auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.
- Starke Nachfrageschwankungen und niedrige Preiselastizität von Angebot und Nachfrage: Hierbei stehen vor allem starke jahreszeitliche oder jährliche Nachfrageschwankungen im Vordergrund. Diese sind jedoch eher schwach in ihrer Gesamtwirkung auf die Ursachen des ruinösen Wettbewerbs. Geringe Nachfrageschwankungen jedoch hatten aufgrund niedriger Preiselastizität einen hohen Preisverfall zur Folge. Beispiele hierfür sind in der Landwirtschaft und im Steinkohlenbergbau zu finden.
- Arbeitsunruhen in der Branche: Durch Arbeitskämpfe verlorene Arbeitstage verhindern eine Kapazitätsanpassung und führen somit zu chronischen Fehlallokationen von Produktionsfaktoren.
Volkswirtschaftliche Betrachtung und wirtschaftspolitische Konsequenzen
Thorstein Veblen stellte 1904 unter anderem fest, dass durch aggressives Marketing und aktive Teilnahme am Verdrängungswettbewerb eine Gewinnmaximierung erfolgen kann. Gründe für den Verdrängungswettbewerb finden sich in marktstrategischen Kämpfen von im Markt untergeordneten Unternehmen gegen kostengünstiger produzierende Newcomer oder Start-ups und bei Auseinandersetzungen zwischen Wirtschaftskartellen und Außenseitern. Folgen dieses Wettbewerbs sind geringere Investitionstätigkeiten von Unternehmen, die damit verbundenen Marktaustritte und auf lange Sicht ein überproportionaler Preisanstieg durch die entstehende Marktunterversorgung. Benachteiligte dieses Wettbewerbs wären somit die Endverbraucher.
Ein Schrumpfmarkt führt im Regelfall zum Verdrängungswettbewerb. Der Einzelhandel sieht sich dann sinkender Konsumausgaben der Verbraucher ausgesetzt, was zu Überkapazitäten an Verkaufsflächen führt und einen Verdrängungswettbewerb zur Folge hat, bei dem zusätzliche Marktanteile nur zu Lasten der Konkurrenz möglich sind.
Eine besondere Form des Verdrängungswettbewerbs ist der Aufkauf der Konkurrenz. Das kaufende Unternehmen hat dabei die Alternative, das erworbene Unternehmen zu liquidieren oder es fortzuführen.
Nach Tolksdorf sollte die wirtschaftspolitische Behandlung des Verdrängungswettbewerbs aufgrund der genannten unmittelbar und mittelbar wirkenden Faktoren gesamtwirtschaftlich ausgerichtet sein. Die wirtschaftspolitische Instanz sollte demnach „regionale Strukturpolitik, ergänzt von einem hohen Beschäftigungsgrad und kräftigem Wachstum der Volkswirtschaft“ fördern. Dies soll dazu führen, Faktorunbeweglichkeiten (insbesondere des Faktors Arbeit) zu vermeiden und somit auch Überkapazitäten vermeiden.
Betriebswirtschaftliche Betrachtung
Aus Sicht eines Unternehmens setzt sich der Verkaufspreis aus variablen Kosten und Fixkosten zusammen. Die Fixkosten fallen unabhängig davon an, ob ein Produkt hergestellt wird oder nicht, wohingegen die variablen Kosten nur anfallen, wenn ein Produkt hergestellt wird. Der Verkaufspreis eines Produktes kann bis knapp über die variablen Kosten sinken (Preisuntergrenze), weil es für ein Unternehmen vorteilhafter ist, einen kleinen als gar keinen Deckungsbeitrag zu den Fixkosten zu erwirtschaften. Da die Fixkosten aber auch dann finanziert werden müssen, wenn die erwirtschafteten Deckungsbeiträge hierzu nicht ausreichen, ist ein Wirtschaften zu einem beliebig geringen Deckungsbeitrag auf Dauer nicht möglich.
Die klassische Lösung dieses Problems für das Unternehmen besteht in einer Reduktion der Fixkosten, was regelmäßig mit einem Kapazitätsabbau einhergeht. Hierbei können aber Mengeneffekte verloren gehen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens dauerhaft schwächen kann. Alternativ kann ein Unternehmen Verluste vorübergehend akzeptieren, um nach einem Kapazitätsabbau bei den Mitbewerbern wieder zu Preisen verkaufen zu können, die einen ausreichenden Beitrag zur Deckung der Fixkosten liefern.
Entscheiden sich so viele Unternehmen in einem Marktsegment für letztere Strategie, dass der Kapazitätsabbau geringer als der Nachfragerückgang bleibt, kann das Überangebot nur durch Ausscheiden eines oder mehrerer Wettbewerber aus dem Markt beseitigt werden. Dies geschieht dann zumeist durch Insolvenz. Alternativ kommen auch ein Aufkaufen von Wettbewerbern oder eine Kapazitätsanpassung im Rahmen von Fusionen in Betracht.
Gesetzliche Regelung
In den meisten Ländern versucht die Wettbewerbspolitik, die marktstrategischen Verhaltensweisen durch Regeln gegen unlauteren Wettbewerb zu begrenzen. In Deutschland gibt es dazu das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).
Verzögerte Anpassungsprozesse als unternehmerische Entscheidungen können hingegen grundsätzlich nicht durch staatliche Wettbewerbsbehörden beseitigt werden.
Strategien
Die Strategie eines marktbeherrschenden Unternehmens in einem Verdrängungswettbewerb kann darin bestehen, durch eine Preispolitik unterhalb der Gesamtkosten (Dumping) den Marktzutritt anderer Wettbewerber zu verhindern oder die Teilnahme am Wettbewerb zu erschweren.
Besonders anfällig für einen Verdrängungswettbewerb sind Wirtschaftszweige, in denen aufgrund starker positiver Skaleneffekte – zum Beispiel wegen hoher Fixkosten – die Markteintrittsbarriere für neue Marktteilnehmer hoch ist. In solchen Situationen können einzelne Unternehmen durch einen Verdrängungswettbewerb schließlich eine gefestigte Monopolstellung erreichen.
Abgrenzung
Vom Verdrängungswettbewerb ist der Substitutionswettbewerb abzugrenzen, der durch Innovationen ausgelöst wird. Diese Verdrängungsmacht, die neue Produkte oder Dienstleistungen im Marktgeschehen ausüben, wird von den Wirtschaftssubjekten im Allgemeinen positiv gesehen. Ein aktuelles Beispiel für den Substitutionswettbewerb im Sinne einer schöpferischen Zerstörung ist die fortschreitende Substitution des Festnetztelefons durch das Mobiltelefon. Substitutionswettbewerb findet durch Wettbewerb mit Substitutionsgütern statt.
Literatur
- Helmut Arndt: Mikroökonomische Theorie. 2. Bände. (Bd. 1: Marktgleichgewicht. Bd. 2: Marktprozesse.) Mohr (Siebeck), Tübingen 1966.
- Joe S. Bain: Industrial Organization. Wiley u. a., New York NY u. a. 1959, S. 469–496.
- Michael Fritsch, Thomas Wein, Hans-Jürgen Ewers: Marktversagen und Wirtschaftspolitik. Mikroökonomische Grundlagen staatlichen Handelns. 5., überarbeitete und ergänzte Auflage. Vahlen, München 2003, ISBN 3-8006-2943-7.
- Ernst Heuss: Allgemeine Markttheorie (= St. Galler wirtschaftswissenschaftliche Forschungen. 21, ZDB-ID 503878-9). Mohr (Siebeck) u. a., Tübingen u. a. 1965.
- Fritz Machlup: The Economics of Sellers’ Competition. Model Analysis of Sellers’ Conduct. Johns Hopkins Press, Baltimore MD 1952.
- Fritz Machlup: Oligopoly and the Free Society. In: Il Politico. Band 32, Nummer 2, 1967, S. 253–273, JSTOR:43209467.
- Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München u. a. 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 191–192.
- Lloyd G. Reynolds: Cutthroat Competition. In: The American Economic Review. Band 30, Nummer 4, 1940, S. 736–747, JSTOR:1805066.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Ein Beitrag zur Phänomenologie und wettbewerbspolitischen Behandlung einer marktwirtschaftlichen Fehlentwicklung (= Volkswirtschaftliche Schriften. 161). Duncker & Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-02437-0 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1970).
- Lothar Wildmann: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik (= Lothar Wildmann: Module der Volkswirtschaftslehre. 1). Oldenbourg, München u. a. 2007, ISBN 978-3-486-58195-9.
Einzelnachweise
- Ludwig G. Poth, Gudrun S. Poth, Marcus Pradel: Gabler Kompakt-Lexikon Marketing. 3. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8349-0141-5, S. 455.
- Hermann May, Claudia Wiepcke (Hrsg.): Lexikon der ökonomischen Bildung. 8., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70541-6, S. 655.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 29.
- Michael Hohlstein, Barbara Pflugmann-Hohlstein, Herbert Sperber, Joachim Sprink: Lexikon der Volkswirtschaft (= dtv. 5898, Beck-Wirtschaftsberater.). 3., vollständig überarbeitete Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag u. a., München 2009, ISBN 978-3-423-05898-8, S. 719.
- Peter Klaus, Winfried Krieger (Hrsg.): Gabler Lexikon Logistik. Management logistischer Netzwerke und Flüsse. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Gabler, Wiesbaden 2000, ISBN 3-409-29502-X, S. 171.
- Joachim Lücking: Marktaggressivität und Unternehmenserfolg. Theoretische Ansätze und empirische Untersuchung in Märkten für technische Gebrauchsgüter (= Schriften zum Marketing. 38). Duncker & Humblot, Berlin 1995, ISBN 3-428-08400-4, S. 51, (Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Universität, Dissertation, 1994).
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 201 f.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 88 ff.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 203.
- Hilmar Götz: Volkswirtschaftslehre. Vieweg, Braunschweig 1977, ISBN 3-528-04107-2, S. 136.
- Michael Hohlstein: Grundzüge der Mikroökonomie – Mathematische Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. 2. durchgesehene und ergänzte Auflage. AVM, München 2021, ISBN 978-3-96135-014-8, S. 46 f.
- Peter Jung, Philippe Spitz (Hrsg.): Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). 2. Auflage. Stämpfli, Bern 2016, ISBN 978-3-7272-2573-4, S. 162.
- Helmut Arndt: Mikroökonomische Theorie. Band 2: Marktprozesse. Tübingen 1966, S. 57.
- Helmut Arndt: Mikroökonomische Theorie. Band 2: Marktprozesse. Tübingen 1966, S. 232.
- Ernst Heuss: Allgemeine Markttheorie. Tübingen u. a. 1965, S. 222.
- Fritz Machlup: The Economics of Sellers’ Competition. Model Analysis of Sellers’ Conduct. Baltimore MD 1952, S. 366.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 31.
- Ernst Heuss: Allgemeine Markttheorie. Tübingen u. a. 1965, S. 187 f.
- Fritz Machlup: Oligopoly and the Free Society. In: Il Politico. Band 32, Nummer 2, 1967, S. 253–273, hier S. 264.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 32.
- Joe S. Bain: Industrial Organization. New York NY u. a. 1959, S. 469–496.
- Lloyd G. Reynolds: Cutthroat Competition. In: The American Economic Review. Band 30, Nummer 4, 1940, S. 736–747.
- Joe S. Bain: Industrial Organization. New York NY u. a. 1959, S. 474.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 87.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 89.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 92 ff.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 94.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 95 ff.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 98 ff.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 101.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 103 f.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 104.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 105 f.
- Thorstein Veblen: The Theory of the Business Enterprise. Scribner’s Sons, New York NY 1904, S. 53–62.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 30.
- Ludwig G. Poth, Gudrun S. Poth, Marcus Pradel: Gabler Kompakt-Lexikon Marketing. 3. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8349-0141-5, 267.
- Peter Klaus, Winfried Krieger (Hrsg.): Gabler Lexikon Logistik. Management logistischer Netzwerke und Flüsse. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Gabler, Wiesbaden 2000, ISBN 3-409-29502-X, S. 105.
- Michael Tolksdorf: Ruinöser Wettbewerb. Berlin 1971, S. 111.
- Herbert Wilkens: Deregulierung als ordnungs- und prozesspolitische Aufgabe (= Beihefte der Konjunkturpolitik. 32 = Bericht über den wissenschaftlichen Teil der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e. V. 48). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05967-0, S. 146.
- Verdrängungswettbewerb. In: Artur Woll (Hrsg.): Wirtschaftslexikon. 7., überarbeitete Auflage. Oldenbourg, München u. a. 1993, ISBN 3-486-22679-7.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Verdrängungswettbewerb, Was ist Verdrängungswettbewerb? Was bedeutet Verdrängungswettbewerb?
Die Artikel Kampfpreisunterbietung und Verdrangungswettbewerb uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Verdrangungswettbewerb oder ruinoser Wettbewerb ist in der Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre und Wettbewerbspolitik ein Konkurrenzverhalten das darauf gerichtet ist Konkurrenten zum Marktaustritt zu zwingen AllgemeinesDas Kompositum Verdrangungswettbewerb setzt sich aus Verdrangen und Wettbewerb zusammen es handelt sich mithin um eine bestimmte Wettbewerbsform Verdrangungswettbewerb ist die Tendenz marktbeherrschender Unternehmen und von Oligopolen schwachere Konkurrenten vom Markt zu verdrangen In der Wettbewerbspolitik handelt es sich um ein Konkurrenzverhalten das durch Preisverfall und damit zu geringe Gewinne oder auch Verluste fur die betroffenen Unternehmen gekennzeichnet ist Die Fachliteratur unterscheidet beim Marktverhalten verschiedene Arten des marktkonformen Verhaltens Marktanpassungsformen und Marktstrategien und des marktfeindlichen Verhaltes wozu auch der Verdrangungswettbewerb gehort Der auf die Gewinnung von Marktanteilen und die Ausdehnung von Kapazitaten orientierte Verdrangungswettbewerb sorgt fur einen permanenten Druck auf die Marktpreise Verdrangungswettbewerb zeichnet sich also dadurch aus dass Wettbewerber aus dem Markt ausscheiden und dass der Verdranger ein Unternehmen ist das seine Marktmacht erhohen will Im angelsachsischen Sprachraum wird beim Verdrangungswettbewerb dem Konkurrenten die Kehle durchgeschnitten englisch cut throat competition DefinitionenLediglich eine Minderheit geht in der Fachliteratur davon aus dass sich ruinoser Wettbewerb und Verdrangungswettbewerb unterscheiden und keine Synonyme sind Unterschiede werden gesehen im Ursache Wirkungszusammenhang Der ruinose Wettbewerb ist demnach gekennzeichnet durch eine verzogerte Anpassung vorhandener Uberkapazitaten wobei wegen hoher Faktorimmobilitaten zunachst Preissenkungen vorgenommen werden ohne die Uberkapazitaten abzubauen Der Anpassungsprozess an die veranderte Marktentwicklung gelingt dagegen nicht Ruinoser Verdrangungswettbewerb ist demnach gekennzeichnet durch unterdurchschnittliche Gewinne oder gar Verluste und ein hohes Insolvenzrisiko beim zu verdrangenden Konkurrenten Der uberwiegende Teil der Fachliteratur sieht in beiden Begriffen dagegen Synonyme Auch wettbewerbsrechtlich gelten beide Begriffe als Synonyme Vom Verdrangungswettbewerb bzw ruinosem Wettbewerb wird gesprochen wenn auf dem relevanten Markt insbesondere aufgrund von Uberkapazitaten ein intensiver Preiswettbewerb zu beobachten ist Grundlagen in den WirtschaftswissenschaftenVerdrangungswettbewerb als marktstrategischer Kampf In der mikrookonomischen Theorie von Helmut Arndt 1966 wird der ruinose Wettbewerb als Marktstrategie beschrieben Bereits auf dem Markt etablierte Unternehmen konnen durch gezielte Preisunterbietungen die kostengunstigere Konkurrenz vom Markt vertreiben und weitere potenzielle Konkurrenz verhindern Damit konnte das Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung erreichen Nach Ernst Heuss 1965 bezieht sich die Situation des ruinosen Wettbewerbs auf einen Kampf zwischen Wirtschaftskartell und Aussenseiter Das Kartell ist seinen Mitgliedern verpflichtet den Preis und Gewinnaussichten und somit das Fortbestehen seiner Mitglieder zu sichern Dazu muss es den Aussenseiter durch einen ruinosen Preiskampf aus dem Markt treiben Weitere wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzungen sehen den ruinosen Preiskampf im Oligopol Die Begrundung fur die Annahme des Oligopols besteht hierbei in der Notwendigkeit von einem hohen Mass an Marktmacht die bereits bei dem etablierten Unternehmen vorliegen muss Verdrangungswettbewerb als verzogerter Anpassungsprozess Dem verzogerten Anpassungsprozess liegt die Annahme zugrunde dass die Stuckkosten sinken wenn die Kapazitat besser ausgelastet wird Dabei sind die Stuckkosten am geringsten wenn die Kapazitatsgrenze erreicht wird Sollte sich eine kostengunstigere Konkurrenz auf dem Markt bilden wurde das zu einem Nachfrageruckgang beim etablierten Unternehmen fuhren was dort hohere Stuckkosten zur Folge hatte Das Unternehmen wird nun versuchen durch Preisunterbietungen diesen Nachfrageruckgang zu verhindern Jedoch fuhrt dies dazu dass die Kostendeckung nicht erreicht werden kann weshalb dort auf lange Sicht ruinoser Wettbewerb vorliegen wurde Ernst Heuss 1965 kritisierte jedoch diesen Ansatz weil dies die wesentliche Funktion der Konkurrenz verdecke Diese soll Produzenten die ungunstige Kostenstrukturen aufweisen vom Markt verdrangen um eine moglichst hohe Effizienz auf dem Markt zu erreichen Auch Fritz Machlup 1967 kritisiert diese Ansicht weil ansonsten jeder Wettbewerb prinzipiell ruinos sei und die Preise ihre Funktion als Steuermechanismus verlieren wurden Joe Bain zufolge 1959 seien die Preissenkungen jedoch ein Zeichen fur ein Marktungleichgewicht Dieses Ungleichgewicht hatte beachtliche volkswirtschaftliche Realkapitaleinbussen zur Folge 1940 grenzte den ruinosen Wettbewerb vom marktstrategischen Kampf ab indem er unterstellte dass die Preissenkungen des etablierten Unternehmens lediglich der kurzfristigen Erhohung der Gewinne durch uberproportionale Absatzausweitung dienen Das Problem des Verdrangungseffekts der Konkurrenz wurde sich auf lange Frist von selbst losen UrsachenBedingungen Nach Bain 1959 gibt es funf meistens gleichzeitig existierende Bedingungen fur das Auftreten von ruinosem Wettbewerb Atomistische Marktstruktur der Industrie Bei dieser Marktstruktur ist ein Maximum der Unabhangigkeit von Unternehmen in der Bestimmung von Preis und Menge gegeben Tolksdorf 1971 sieht jedoch darin nur ein Symptom des ruinosen Wettbewerbs keine wirkliche Ursache da lediglich die Fehlentwicklungen mit Mengen und Preismanipulationen durch die Unternehmen auf andere Branchen abgewalzt werden Sehr leichter Marktzutritt Tolksdorf zufolge 1971 ist auch der leichte Marktzutritt lediglich Symptom und keine Ursache von ruinosem Wettbewerb Sehr langsames Ausscheiden von Unternehmen aus dem Markt ungewohnlich langsames Ausscheiden von beschaftigten Arbeitern und einige historische Ereignisse z B Kriegsexpansion mit Ruckgang der Nachfrage auf den Vorkriegsstand Faktoren nach Tolksdorf Unmittelbar wirkende Faktoren Uberkapazitat Tolksdorf 1971 sieht die Uberkapazitat als den Hauptgrund fur das Auftreten von Verdrangungswettbewerb an Das signifikant zur Guternachfrage hohere Guterangebot fuhrt durch fur einen Produzenten ungunstige Angebots und Nachfrageelastizitaten zu einem starken Preisverfall Somit gab es fur die Unternehmen keinen Anreiz zur Einschrankung der Produktion Der durch Konkurrenz entstehende Preisverfall jedoch fuhrt dazu dass Unternehmen keinen Anreiz haben in Anlagen zu investieren fur die keine Nachfrage entsteht Dies wurde langfristig zu einem Marktaustritt und zu gesteigerter konzentrierter Marktmacht einzelner etablierter Unternehmen fuhren Da dies jedoch auch den naturlichen Steuermechanismus des Marktes darstellen konnte wie Machlup 1967 bereits kritisierte muss auch die Faktorunbeweglichkeit in der Branche mit einbezogen werden Die Uberkapazitat fuhrt folglich nicht alleine zu ruinosem Wettbewerb Faktorimmobilitat Die Faktorimmobilitat siehe Faktormobilitat des Produktionsfaktors Arbeit siehe Arbeitsmobilitat wird bei Tolksdorf lediglich geschichtlich aufgearbeitet Dabei sieht er die Grunde fur das Verharren der Arbeitskrafte trotz geringerer Entlohnung durch den Preisverfall und somit Verlust in der Branche in einem Mangel an besserer Beschaftigungsmoglichkeit und in allgemeinen Transaktionskosten wie Umzugskosten oder Mangel an Erziehung und Bildung Durch die geringere Entlohnung wurde sich auch die Nachfrage nicht erhohen bzw sogar verringern was den Unternehmen auf lange Sicht ebenfalls geringere Umsatzchancen biete Die Unbeweglichkeit des Produktionskapitals Kapitalmobilitat muss ebenfalls berucksichtigt werden da dies weitere Investitionen von Unternehmen verhinderte da das bereits investierte Kapital nicht mit spontanen Marktschwankungen zur Verfugung stand Durch den Preisverfall konnte somit auch kein neues Produktionskapital erwirtschaftet werden Mittelbar wirkende Faktoren Technischer Fortschritt Der technische Fortschritt fuhre dazu dass die Uberkapazitat auch in Zeiten des ruinosen Wettbewerbs trotz grosser Verluste der Unternehmen weiterhin aufrechterhalten werden konnte Die technische Effizienz fuhre zu einem hoheren Output von bereits bestehenden Produktionsverfahren und maschinen Freier Marktzutritt Der freie Marktzutritt verhindere die Anpassung der Kapazitaten auf ein gesundes Mass das den ruinosen Wettbewerb verhindern konnte Die Uberkapazitat durch neu entstandene Konkurrenz fuhre weiterhin zu einer Intensivierung des Wettbewerbs Gesamtwirtschaftliche Depression Der konjunkturelle Ruckgang bei einer Depression fordere vor allem den Nachfrageruckgang und somit weitere Gewinnchancen fur die Unternehmen Ein bereits bestehender ruinoser Wettbewerb wird durch eine solche Situation verstarkt Aufkommen von Substitutionsgutern Die neu entstehenden Substitutionsguter in anderen Branchen konnen dazu fuhren dass die Kapazitat die verminderte Nachfrage ubertrifft also dass Uberkapazitat uberhaupt erst entsteht Grunde fur das Entstehen von Substitutionsgutern liegen vor allem im technischen Fortschritt und in kostengunstigeren und somit preisgunstigeren Produktionsweisen Traditionelle Verhaltensweisen und unternehmerische Unfahigkeit Die traditionelle hoffnungsvolle Sicht von Arbeitgebern auf die Zukunft verursacht nach Tolksdorf 1971 ruinosen Wettbewerb durch Verringerung der Faktormobilitat und die Erhaltung von Uberkapazitat Solange die Unternehmen die variablen Kosten decken konnen setzen diese ihre Hoffnungen auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Starke Nachfrageschwankungen und niedrige Preiselastizitat von Angebot und Nachfrage Hierbei stehen vor allem starke jahreszeitliche oder jahrliche Nachfrageschwankungen im Vordergrund Diese sind jedoch eher schwach in ihrer Gesamtwirkung auf die Ursachen des ruinosen Wettbewerbs Geringe Nachfrageschwankungen jedoch hatten aufgrund niedriger Preiselastizitat einen hohen Preisverfall zur Folge Beispiele hierfur sind in der Landwirtschaft und im Steinkohlenbergbau zu finden Arbeitsunruhen in der Branche Durch Arbeitskampfe verlorene Arbeitstage verhindern eine Kapazitatsanpassung und fuhren somit zu chronischen Fehlallokationen von Produktionsfaktoren Volkswirtschaftliche Betrachtung und wirtschaftspolitische KonsequenzenThorstein Veblen stellte 1904 unter anderem fest dass durch aggressives Marketing und aktive Teilnahme am Verdrangungswettbewerb eine Gewinnmaximierung erfolgen kann Grunde fur den Verdrangungswettbewerb finden sich in marktstrategischen Kampfen von im Markt untergeordneten Unternehmen gegen kostengunstiger produzierende Newcomer oder Start ups und bei Auseinandersetzungen zwischen Wirtschaftskartellen und Aussenseitern Folgen dieses Wettbewerbs sind geringere Investitionstatigkeiten von Unternehmen die damit verbundenen Marktaustritte und auf lange Sicht ein uberproportionaler Preisanstieg durch die entstehende Marktunterversorgung Benachteiligte dieses Wettbewerbs waren somit die Endverbraucher Ein Schrumpfmarkt fuhrt im Regelfall zum Verdrangungswettbewerb Der Einzelhandel sieht sich dann sinkender Konsumausgaben der Verbraucher ausgesetzt was zu Uberkapazitaten an Verkaufsflachen fuhrt und einen Verdrangungswettbewerb zur Folge hat bei dem zusatzliche Marktanteile nur zu Lasten der Konkurrenz moglich sind Eine besondere Form des Verdrangungswettbewerbs ist der Aufkauf der Konkurrenz Das kaufende Unternehmen hat dabei die Alternative das erworbene Unternehmen zu liquidieren oder es fortzufuhren Nach Tolksdorf sollte die wirtschaftspolitische Behandlung des Verdrangungswettbewerbs aufgrund der genannten unmittelbar und mittelbar wirkenden Faktoren gesamtwirtschaftlich ausgerichtet sein Die wirtschaftspolitische Instanz sollte demnach regionale Strukturpolitik erganzt von einem hohen Beschaftigungsgrad und kraftigem Wachstum der Volkswirtschaft fordern Dies soll dazu fuhren Faktorunbeweglichkeiten insbesondere des Faktors Arbeit zu vermeiden und somit auch Uberkapazitaten vermeiden Betriebswirtschaftliche BetrachtungAus Sicht eines Unternehmens setzt sich der Verkaufspreis aus variablen Kosten und Fixkosten zusammen Die Fixkosten fallen unabhangig davon an ob ein Produkt hergestellt wird oder nicht wohingegen die variablen Kosten nur anfallen wenn ein Produkt hergestellt wird Der Verkaufspreis eines Produktes kann bis knapp uber die variablen Kosten sinken Preisuntergrenze weil es fur ein Unternehmen vorteilhafter ist einen kleinen als gar keinen Deckungsbeitrag zu den Fixkosten zu erwirtschaften Da die Fixkosten aber auch dann finanziert werden mussen wenn die erwirtschafteten Deckungsbeitrage hierzu nicht ausreichen ist ein Wirtschaften zu einem beliebig geringen Deckungsbeitrag auf Dauer nicht moglich Die klassische Losung dieses Problems fur das Unternehmen besteht in einer Reduktion der Fixkosten was regelmassig mit einem Kapazitatsabbau einhergeht Hierbei konnen aber Mengeneffekte verloren gehen was wiederum die Wettbewerbsfahigkeit des Unternehmens dauerhaft schwachen kann Alternativ kann ein Unternehmen Verluste vorubergehend akzeptieren um nach einem Kapazitatsabbau bei den Mitbewerbern wieder zu Preisen verkaufen zu konnen die einen ausreichenden Beitrag zur Deckung der Fixkosten liefern Entscheiden sich so viele Unternehmen in einem Marktsegment fur letztere Strategie dass der Kapazitatsabbau geringer als der Nachfrageruckgang bleibt kann das Uberangebot nur durch Ausscheiden eines oder mehrerer Wettbewerber aus dem Markt beseitigt werden Dies geschieht dann zumeist durch Insolvenz Alternativ kommen auch ein Aufkaufen von Wettbewerbern oder eine Kapazitatsanpassung im Rahmen von Fusionen in Betracht Gesetzliche RegelungIn den meisten Landern versucht die Wettbewerbspolitik die marktstrategischen Verhaltensweisen durch Regeln gegen unlauteren Wettbewerb zu begrenzen In Deutschland gibt es dazu das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrankungen GWB und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb UWG Verzogerte Anpassungsprozesse als unternehmerische Entscheidungen konnen hingegen grundsatzlich nicht durch staatliche Wettbewerbsbehorden beseitigt werden StrategienDie Strategie eines marktbeherrschenden Unternehmens in einem Verdrangungswettbewerb kann darin bestehen durch eine Preispolitik unterhalb der Gesamtkosten Dumping den Marktzutritt anderer Wettbewerber zu verhindern oder die Teilnahme am Wettbewerb zu erschweren Besonders anfallig fur einen Verdrangungswettbewerb sind Wirtschaftszweige in denen aufgrund starker positiver Skaleneffekte zum Beispiel wegen hoher Fixkosten die Markteintrittsbarriere fur neue Marktteilnehmer hoch ist In solchen Situationen konnen einzelne Unternehmen durch einen Verdrangungswettbewerb schliesslich eine gefestigte Monopolstellung erreichen AbgrenzungVom Verdrangungswettbewerb ist der Substitutionswettbewerb abzugrenzen der durch Innovationen ausgelost wird Diese Verdrangungsmacht die neue Produkte oder Dienstleistungen im Marktgeschehen ausuben wird von den Wirtschaftssubjekten im Allgemeinen positiv gesehen Ein aktuelles Beispiel fur den Substitutionswettbewerb im Sinne einer schopferischen Zerstorung ist die fortschreitende Substitution des Festnetztelefons durch das Mobiltelefon Substitutionswettbewerb findet durch Wettbewerb mit Substitutionsgutern statt LiteraturHelmut Arndt Mikrookonomische Theorie 2 Bande Bd 1 Marktgleichgewicht Bd 2 Marktprozesse Mohr Siebeck Tubingen 1966 Joe S Bain Industrial Organization Wiley u a New York NY u a 1959 S 469 496 Michael Fritsch Thomas Wein Hans Jurgen Ewers Marktversagen und Wirtschaftspolitik Mikrookonomische Grundlagen staatlichen Handelns 5 uberarbeitete und erganzte Auflage Vahlen Munchen 2003 ISBN 3 8006 2943 7 Ernst Heuss Allgemeine Markttheorie St Galler wirtschaftswissenschaftliche Forschungen 21 ZDB ID 503878 9 Mohr Siebeck u a Tubingen u a 1965 Fritz Machlup The Economics of Sellers Competition Model Analysis of Sellers Conduct Johns Hopkins Press Baltimore MD 1952 Fritz Machlup Oligopoly and the Free Society In Il Politico Band 32 Nummer 2 1967 S 253 273 JSTOR 43209467 Hans Rudolf Peters Wirtschaftspolitik 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen u a 2000 ISBN 3 486 25502 9 S 191 192 Lloyd G Reynolds Cutthroat Competition In The American Economic Review Band 30 Nummer 4 1940 S 736 747 JSTOR 1805066 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Ein Beitrag zur Phanomenologie und wettbewerbspolitischen Behandlung einer marktwirtschaftlichen Fehlentwicklung Volkswirtschaftliche Schriften 161 Duncker amp Humblot Berlin 1971 ISBN 3 428 02437 0 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1970 Lothar Wildmann Einfuhrung in die Volkswirtschaftslehre Mikrookonomie und Wettbewerbspolitik Lothar Wildmann Module der Volkswirtschaftslehre 1 Oldenbourg Munchen u a 2007 ISBN 978 3 486 58195 9 EinzelnachweiseLudwig G Poth Gudrun S Poth Marcus Pradel Gabler Kompakt Lexikon Marketing 3 Auflage Gabler Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 0141 5 S 455 Hermann May Claudia Wiepcke Hrsg Lexikon der okonomischen Bildung 8 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70541 6 S 655 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 29 Michael Hohlstein Barbara Pflugmann Hohlstein Herbert Sperber Joachim Sprink Lexikon der Volkswirtschaft dtv 5898 Beck Wirtschaftsberater 3 vollstandig uberarbeitete Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag u a Munchen 2009 ISBN 978 3 423 05898 8 S 719 Peter Klaus Winfried Krieger Hrsg Gabler Lexikon Logistik Management logistischer Netzwerke und Flusse 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Gabler Wiesbaden 2000 ISBN 3 409 29502 X S 171 Joachim Lucking Marktaggressivitat und Unternehmenserfolg Theoretische Ansatze und empirische Untersuchung in Markten fur technische Gebrauchsguter Schriften zum Marketing 38 Duncker amp Humblot Berlin 1995 ISBN 3 428 08400 4 S 51 Zugleich Erlangen Nurnberg Universitat Dissertation 1994 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 201 f Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 88 ff Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 203 Hilmar Gotz Volkswirtschaftslehre Vieweg Braunschweig 1977 ISBN 3 528 04107 2 S 136 Michael Hohlstein Grundzuge der Mikrookonomie Mathematische Grundlagen der Volkswirtschaftslehre 2 durchgesehene und erganzte Auflage AVM Munchen 2021 ISBN 978 3 96135 014 8 S 46 f Peter Jung Philippe Spitz Hrsg Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb UWG 2 Auflage Stampfli Bern 2016 ISBN 978 3 7272 2573 4 S 162 Helmut Arndt Mikrookonomische Theorie Band 2 Marktprozesse Tubingen 1966 S 57 Helmut Arndt Mikrookonomische Theorie Band 2 Marktprozesse Tubingen 1966 S 232 Ernst Heuss Allgemeine Markttheorie Tubingen u a 1965 S 222 Fritz Machlup The Economics of Sellers Competition Model Analysis of Sellers Conduct Baltimore MD 1952 S 366 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 31 Ernst Heuss Allgemeine Markttheorie Tubingen u a 1965 S 187 f Fritz Machlup Oligopoly and the Free Society In Il Politico Band 32 Nummer 2 1967 S 253 273 hier S 264 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 32 Joe S Bain Industrial Organization New York NY u a 1959 S 469 496 Lloyd G Reynolds Cutthroat Competition In The American Economic Review Band 30 Nummer 4 1940 S 736 747 Joe S Bain Industrial Organization New York NY u a 1959 S 474 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 87 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 89 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 92 ff Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 94 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 95 ff Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 98 ff Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 101 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 103 f Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 104 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 105 f Thorstein Veblen The Theory of the Business Enterprise Scribner s Sons New York NY 1904 S 53 62 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 30 Ludwig G Poth Gudrun S Poth Marcus Pradel Gabler Kompakt Lexikon Marketing 3 Auflage Gabler Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 0141 5 267 Peter Klaus Winfried Krieger Hrsg Gabler Lexikon Logistik Management logistischer Netzwerke und Flusse 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Gabler Wiesbaden 2000 ISBN 3 409 29502 X S 105 Michael Tolksdorf Ruinoser Wettbewerb Berlin 1971 S 111 Herbert Wilkens Deregulierung als ordnungs und prozesspolitische Aufgabe Beihefte der Konjunkturpolitik 32 Bericht uber den wissenschaftlichen Teil der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e V 48 Duncker amp Humblot Berlin 1986 ISBN 3 428 05967 0 S 146 Verdrangungswettbewerb In Artur Woll Hrsg Wirtschaftslexikon 7 uberarbeitete Auflage Oldenbourg Munchen u a 1993 ISBN 3 486 22679 7 Normdaten Sachbegriff GND 4125151 9 GND Explorer lobid OGND AKS