Wettbewerbsfähigkeit liegt in der Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre vor wenn Wirtschaftssubjekte imstande sind im
Wettbewerbsfähigkeit

Wettbewerbsfähigkeit liegt in der Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre vor, wenn Wirtschaftssubjekte imstande sind, im Wettbewerb auf den Märkten langfristig Gewinne zu erwirtschaften.
Allgemeines
Wettbewerb setzt Freihandel und Wettbewerbsfähigkeit voraus. Wettbewerbsfähigkeit wird in einer Marktwirtschaft insbesondere von Wirtschaftssubjekten wie Unternehmen, anderen Marktteilnehmern und dem Staat als Marktteilnehmer (Staatsunternehmen) sowie zwischen Staaten (internationale Wettbewerbsfähigkeit) erwartet. Wettbewerbsfähig ist ein Unternehmen, wenn es einen größeren Gewinn erwirtschaftet als direkte Konkurrenten oder wenn es künftig größere Gewinnchancen zu realisieren imstande ist. Ein wettbewerbsfähiges Unternehmen ist unter Konkurrenzbedingungen in der Lage, seinen Marktanteil zu halten oder sogar zu erhöhen.
Komponenten der Wettbewerbsfähigkeit
Die Wettbewerbsfähigkeit setzt sich Dieter Schneider zufolge aus den Fähigkeiten zusammen,
- sich in Marktprozessen mit der Marktgegenseite zu bewähren (vertikale Komponente),
- sich gegenüber Konkurrenten zu behaupten (horizontale Komponente) und
- sich unter Einhaltung der Marktordnung gegenüber Bedrohungen aus dem Umfeld durchzusetzen (laterale Komponente).
Die Nachhaltigkeit der Wettbewerbsfähigkeit erfordert sowohl eine Wettbewerbsstrategie als auch eine Marktstrategie.
Merkmale
Die Fachliteratur zieht beinahe alle Unternehmensdaten zur Bestimmung der Wettbewerbsfähigkeit heran. Das beginnt bei den Standortfaktoren, der Betriebsgröße, setzt sich fort in Kostenstruktur, Performance Management, Preispolitik oder Wettbewerbsvorteilen. Die Wettbewerbsfähigkeit äußert sich letztlich darin, dass es gelingt, Wettbewerbsvorteile zu erzielen, die es einem Unternehmen ermöglichen, sich gegenüber Konkurrenten durchzusetzen. Unternehmen gehen verstärkt dazu über, auf die weltweit kostengünstigsten Rohstoff- und Grundstoffquellen zurückzugreifen (Beschaffungsstrategie des Global Sourcing).
Vom Grenzanbieter werden diese Merkmale überwiegend nicht (mehr) erfüllt, er hat seine Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt.
Arten
Allgemein wird unterschieden zwischen Preis-Wettbewerbsfähigkeit und Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit:
- Im Preiswettbewerb wird der Preis als Aktionsparameter eingesetzt, der Kostendeckung und eine angemessene Gewinnmarge ermöglichen muss.
- Die Nicht-Preis-Wettbewerbsfähigkeit beinhaltet den Qualitätswettbewerb, der unter anderem durch Lieferzeit, Lieferzuverlässigkeit oder Produktqualität/Dienstleistungsqualität überzeugt.
Auch der Mengenwettbewerb kann eine Marktstrategie zur Erreichung oder Stabilisierung der Wettbewerbsfähigkeit darstellen.
Betriebswirtschaftslehre
Bei Wettbewerb handelt es sich um die Rivalität von Marktteilnehmern um Ressourcen, Kunden, Absätze, Marktanteile usw. Indem der einzelne Anbieter den Kunden die besten und günstigsten Geschäftsbedingungen anbietet, entsteht Wettbewerb, sei es Preis-, Qualitäts-, Service- oder Designwettbewerb. Interner Eigenantrieb und/oder externer Konkurrenzdruck führen zu ständiger Entwicklung und Verwirklichung wettbewerblicher Vorteile gegenüber der Konkurrenz, das heißt zu Wettbewerbsfähigkeit.
Mikroökonomie
Wenn von der Mikroökonomie gesprochen wird, so betrifft das im Allgemeinen die Untersuchung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen untereinander. Als wettbewerbsfähig werden solche Unternehmen angesehen, die auf lange Sicht Gewinne auf dem nationalen und/oder auf internationalen Märkten erwirtschaften können und zugleich sich gegenüber anderen Unternehmen im gleichen Marktsegment behaupten können. Heutige Märkte haben vielfach einen großen Konkurrenzdruck; so müssen Unternehmen sich an diversen Größen messen, sei es Design, Preise, Bekanntheitsgrad, Standort usw. Das sind geläufige Mittel zur Messung von Wettbewerbsfähigkeit. Ein Unternehmen, das sich nicht im Markt durchsetzen kann und keine bestimmte Position besitzt, gefährdet somit seine Existenz. Konkurrenzkampf in einer marktmäßig organisierten Wirtschaft entscheidet über Existenz oder Untergang.
Der Handel, namentlich der Einzelhandel, kennt zahlreiche Wettbewerbsbesonderheiten. So führt die typische doppelte Einbindung jedes Handelsbetriebs in interformale und intraformale Konkurrenz Otto Schenk zufolge dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch konkurrierende Betriebe anderer Betriebsform bzw. anderen Betriebstyps stärkeren Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit haben können als konkurrierende Betriebe desselben Betriebstyps. Auch können für die einzelnen Unternehmen eines Handelskonzerns, für die einzelnen Filialen eines Filialunternehmens und für die einzelnen Mitgliedsunternehmen einer Verbundgruppe des Handels mit den verschiedenen Standorten höchst unterschiedliche Grade der Wettbewerbsfähigkeit verbunden sein.
Die Mitgliedschaft in Verbundgruppen hat nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelbetrieben gestärkt, sondern vielfach ihr Überleben im Preis- und Leistungswettbewerb erst ermöglicht. Dabei bringen die Verbundgruppen des Handels mehrere Wettbewerbsimpulse mit sich: Intra-Gruppen-Wettbewerb, Inter-Gruppen-Wettbewerb, horizontale und vertikale Wettbewerbsanregung, letztlich Anregungen des Wettbewerbs sowohl auf mikroökonomischer als auch auf makroökonomischer Ebene.
Makroökonomie
Jeder Staat, der internationalen Handel zulasse, muss zwangsläufig auch in irgendeinem Wirtschaftssektor einen komparativen Kostenvorteil aufweisen und damit in die internationale Arbeitsteilung eingebunden sein und bleiben. Gleichwohl können Skaleneffekte aber dazu führen, dass vorteilhaftere internationale Spezialisierungen gewonnen werden oder verloren gehen. Als Beispiele werden genannt:
- In der Meiji-Zeit hatte Japan eine Erziehungszollpolitik betrieben, in der ein einzelner Industriezweig bis zum Erreichen internationaler Wettbewerbsfähigkeit geschützt wurde. Danach wurde der Erziehungszoll aufgehoben und ein anderer Industriezweig bis zum Erreichen internationaler Wettbewerbsfähigkeit geschützt. Im Ergebnis hatte Japan, unter Schrumpfung der anderen wirtschaftlichen Sektoren, eine erhebliche industrielle Basis schaffen können und sich komparative Kostenvorteile damit in einem Sektor erkämpft, der hohe Produktivitätszuwächse und damit auch hohe Lohnsteigerungen erwarten ließ.
- Die Ausbeutung von Erdgasvorkommen führte in den 1970er Jahren in den Niederlanden zur holländischen Krankheit, weil Leistungsbilanzüberschüsse zu einer Aufwertung der Währung führten. In der Folge verbilligten sich Importe und verteuerten sich Exporte, so dass der Industriesektor schrumpfte. Das Schrumpfen des Industriesektors wurde zwar durch das Wachstum des Rohstoffsektors ausgeglichen. Die Erdgasvorkommen waren aber schließlich erschöpft, so dass deshalb der Rohstoffsektor schrumpfen musste. Theoretisch müsste die Schrumpfung des Rohstoffsektors zu einer Abwertung der Währung und der Wiedergewinnung komparativer Kostenvorteile im industriellen Sektor führen. Politiker und einige Wirtschaftswissenschaftler wie Paul Krugman befürchten aber, dass eine automatische Rückgewinnung von Marktanteilen umso unwahrscheinlicher ist, je länger die Schrumpfung des industriellen Sektors angedauert hat (u. a. aufgrund des negativen Skaleneffekts eines geschrumpften industriellen Sektors). Das kurzfristige Glück der Ausbeutung von Bodenschätzen kann so zu einem dauerhaften Verlust von Marktanteilen und zu einer Verringerung des erzielbaren Durchschnittslohns führen.
- Wenn ein Land eine kontraktivere Geldpolitik betreibt als die anderen Länder, führt dies zu einer Aufwertung der Währung und zu einem Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit (Verteuerung von Exporten, Verbilligung von Importen). Nach herrschender Meinung in der Volkswirtschaftslehre sollte der handelsgüterproduzierende Sektor durch die kontraktive Geldpolitik genauso stark sinken wie die restliche Wirtschaft. Nach Beendigung der kontraktiven Geldpolitik erhole sich auch der handelsgüterproduzierende Sektor wieder von selbst. Eine große Minderheit der Volkswirte warnt hingegen davor, dass im Falle einer längerfristigen Schrumpfung des handelsgüterproduzierenden Sektors ein negativer Skaleneffekt entsteht, der auch nach Beendigung der kontraktiven Geldpolitik fortwirkt und eine vollständige Rückgewinnung der internationalen Marktanteile verhindert. Dies war z. B. zu beobachten in der ersten Legislaturperiode der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher.
Exportchancen
Diese Ansicht stellt auf die Fähigkeit, Produkte im internationalen Wettbewerb abzusetzen (englisch ability to sell; siehe auch Exportweltmeister). Die Ansicht verweist darauf, dass die Gelegenheit eines Unternehmens, Waren ins Ausland zu verkaufen, auch von makroökonomischen Faktoren abhängt.
Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit eines Landes wird hauptsächlich von zwei Faktoren beeinflusst:
- der Wechselkurs (eine beliebte Beggar-thy-Neighbor-Politik ist deshalb die kompetitive Abwertung der eigenen Währung) und
- die Höhe der Lohn- und Preissteigerungen relativ zum Produktivitätswachstum (Lohnstückkosten).
Problem: Anders als in der Theorie des Heckscher-Ohlin-Theorems steht ein Land in der Realität allerdings bereits im internationalen Güteraustausch. Die Güterpreise haben sich bereits durch Arbitrageprozesse in einem Weltmarktgleichgewicht angeglichen. Die Vermutung spricht für eine Angemessenheit der Güterpreise. Auf sinkende preisliche Wettbewerbsfähigkeit kann nur aus Indizien geschlossen werden, etwa die Veränderung des Weltmarktanteils von Sektoren gemessen an einem gedachten Potential, oder der Revealed-Comparative-Advantage-Index. Auch gegen diese Methode lässt sich aber einwenden, dass es im dynamischen Wirtschaftsprozess normal ist, wenn einzelne Sektoren schrumpfen und andere expandieren.
Wechselkursentwicklungen
Eine Abwertung des nominalen Wechselkurses einer Währung führt zu einer relativen Verbilligung der Exporte und zu einer relativen Verteuerung der Importe. Eine Aufwertung des nominalen Wechselkurses hat den umgekehrten Effekt. Eine Abwertung führt also zu einer Erhöhung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, eine Aufwertung zu einer Verringerung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit.
Das Bundesbankgesetz von 1957 gab der Deutschen Bundesbank zwar Preisniveaustabilität als wichtigstes Staatsziel vor, allerdings führte die Teilnahme am Bretton-Woods-System von 1949 bis 1973 dazu, dass die Bundesbank häufig zur Stützung der festen Wechselkurse Devisenankäufe tätigen musste, was zu einer Unterbewertung der DM führte. Die chronische Unterbewertung der D-Mark bis 1973 trug stark zum Aufstieg der deutschen Automobilindustrie bei. Nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems kam es seit 1973 zu starken Aufwertungstendenzen der DM und somit zu einer Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Die deutschen Hersteller antworteten darauf mit einer Erhöhung der Produktqualität, dennoch verringerte sich das Wachstum. Insgesamt kann man sagen, dass die Auf- bzw. Abwertung der DM mit einem time lag von etwa einem Jahr zu einer Verringerung bzw. Erhöhung der deutschen Exporte führte.
Lohnzurückhaltung
Eine Politik der Lohnzurückhaltung führt im System fester Wechselkurse zu einer Erhöhung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit und zu Leistungsbilanzüberschüssen. Genauso ist es auch im Falle einer Währungsunion, z. B. des Euro. Chronische Leistungsbilanzüberschüsse können als Standortstärke oder als Standortschwäche interpretiert werden (siehe Leistungsbilanz#Leistungsbilanzüberschuss). Chronische Leistungsbilanzdefizite können über den Geldmengen-Preismechanismus eine schwere Wirtschaftskrise auslösen.
Im System flexibler Wechselkurse führt Lohnzurückhaltung nur im Falle des Ausgleichs eines Leistungsbilanzdefizits dauerhaft zu einer Verbesserung der internationalen preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Führt Lohnzurückhaltung über die Verbesserung der internationalen preislichen Wettbewerbsfähigkeit aber zu Leistungsbilanzüberschüssen, so wertet die heimische Währung auf (Wechselkursmechanismus), die Exporte verteuern sich und folglich sinkt die preisliche Wettbewerbsfähigkeit wieder. Der Versuch Leistungsbilanzüberschüsse durch Lohnzurückhaltung (höhere preisliche Wettbewerbsfähigkeit) zu generieren, wird durch Wechselkursaufwertungen (sinkende preisliche Wettbewerbsfähigkeit) konterkariert (sofern eine Aufwertung nicht durch staatliche Devisenmarktinterventionen verhindert wird). Nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems im März 1973 wurde weltweit ein Regime flexibler Wechselkurse eingeführt. Dabei zeigte sich, dass die Kostenvorteile durch die im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Lohnentwicklung in Deutschland durch Wechselkursaufwertungen der DM aufgezehrt wurden.
Laut Wolfgang Oest sollte eine Politik der Lohnzurückhaltung mit binnenwirtschaftlichen Argumenten und nicht mit außenwirtschaftlichen Argumenten begründet werden.Gerhard Rübel sieht einen Vorteil insoweit, als die Bürger trotz nicht steigendem Nominallohn von der Aufwertung der Währung durch entsprechend sinkende Importpreise profitieren.Peter Bofinger argumentiert, dass die deutschen Lohnzurückhaltung zwischen 1999 und 2007 dazu führte, dass die Reallöhne inflationsbereinigt sogar leicht sanken. Dies wiederum führte dazu, dass die Binnennachfrage lediglich um 0,6 % pro Jahr anstieg. Eine Wachstumsdynamik kam nur aus dem Export und dort auch nur deshalb, weil andere Länder nicht die gleiche Strategie verfolgten, Lohnzurückhaltung in anderen Ländern hätte auch dort zu einer Stagnation der Binnennachfrage geführt, was deutsche Exporte erheblich erschwert hätte.
Betrachtung nationaler Rahmenbedingungen
Nach dieser Ansicht ist internationale Wettbewerbsfähigkeit die Fähigkeit ein hohes Nationaleinkommen und einen hohen Lebensstandard zu erzielen. Als Indikatoren werden insbesondere das Produktivitätswachstum und das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts herangezogen.
Diamanten-Modell
Michael E. Porter hat in einer empirischen Studie vier Determinanten herausgearbeitet, die einem bestimmten nationalen Wirtschaftssektor einen Vorsprung gegenüber ausländischer Konkurrenz verschaffen (Diamanten-Modell):
- örtliche Standortbedingungen: die Güte der Infrastruktur und die Produktivität der Mitarbeiter (Ausbildungs- und Technologiestandard, Lohnniveau, Fleiß, Präzision, Intuition);
- Nachfragebedingungen auf dem Heimatmarkt: hohe Preis- und Qualitätsansprüche der heimischen Kunden zwingen die Industrie, innovativ und qualitativ hochwertig zu sein;
- die Qualität der Wertschöpfungskette: wettbewerbsfähige Zulieferindustrie und die räumliche Nähe zu artverwandten Industriezweigen, die zu einem Austausch von qualifizierten Mitarbeitern, Patenten und Materialien führt;
- Unternehmensführung und Wettbewerb: Qualität des Führungsstils und der Organisationsstruktur, starker Wettbewerb bereits auf dem Heimatmarkt.
Der Staat kann nach dem Modell die Wettbewerbsfähigkeit durch Optimierung der Infrastruktur, Bildung und durch Förderung von Innovation und Konkurrenz verbessern.
Vergleichende Studien
Es gibt verschiedene Versuche, internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Gewichtung unterschiedlicher Sammelindikatoren zu ermitteln:
- Global Competitiveness Report: Rangliste der Volkswirtschaften mit den „höchsten Wachstumschancen“, erstellt vom WEF;
- World Competitiveness Yearbook: weltweite Rangliste der „wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften“, erstellt vom schweizerischen International Institute for Management Development (IMD).
Schlagwort in der Wirtschaftspolitik
Seit Jahren schon ist in der Wirtschaftspolitik das Schlagwort von der Wettbewerbsfähigkeit aufgetaucht. Im März 2000 hatte es der Europäische Rat von Lissabon auf die Tagesordnung gesetzt, als er im Rahmen der sog. Lissabon-Strategie gefordert hatte, aus der Europäischen Union die wettbewerbsfähigste und dynamischste Wissensökonomie der Welt zu machen. Jeder Mitgliedstaat wurde aufgefordert, hierfür zielführende Politiken zu implementieren. In Luxemburg zum Beispiel wurde zur Beobachtung der damit zusammenhängenden Aufgaben von der Tripartite zu Beginn des Jahres 2003 beschlossen, ein Observatoire de la Compétitivité einzurichten.
Der Begriff der „Wettbewerbsfähigkeit“ entstammt offenkundig der Betriebswirtschaftslehre, wo er sich auf die inneren und äußeren Beziehungen eines Unternehmens bezieht. Insbesondere meint es auf diesem Gebiet die Fähigkeit eines Unternehmens, in einem Umfeld von Mitwettbewerbern seine Marktanteile vergrößern zu können. Diese Begriffsbedeutung kann so nicht auf Volkswirtschaften angewandt werden und kann sogar als unhinterfragtes Schlagwort zu einem falschen Bild der internationalen Wirtschaftsbeziehungen führen und in Politik umgesetzt zu großem Schaden führen. In der Wirtschaftspolitik eingesetzt, kann daher der Begriff allenfalls nur mit großer Sorgfalt neu bestimmt verwendet werden.
Auf diesem Gebiet liefern Anzeichen für internationale Wettbewerbsfähigkeit die bekannten Benchmarking-Studien wie das World Competitiveness Yearbook vom Institute for Management Development (IMD), Lausanne oder der Global Competitiveness Report des Weltwirtschaftsforums (WEF). Deren Ergebnisse erscheinen häufig sehr disparat zu sein; so figuriert zum Beispiel Luxemburg beim IMD Luxemburg von 60 untersuchten Ländern auf dem 9. Rang, beim WEF auf dem 21. von 102 Plätzen.
In der Krise der Weltwirtschaft rückt auch wieder die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten EU ins Blickfeld. Da die Länder der Eurozone ein einheitliches Währungsgebiet darstellen, hat kein einzelnes Mitgliedsland mehr die Chance, eine eigenständige Währungspolitik und Geldpolitik zu betreiben. Wird diesem Souveränitätsverlust und Verlust an Steuerungsfähigkeit nicht entgegengewirkt, kann dies Wettbewerbsnachteile für sämtliche Mitglieder der EU nach sich ziehen.
Wirtschaftliche Aspekte
Michael E. Porter unterschied 1990 zwei Wettbewerbsstrategien, mit denen ein Unternehmen im dynamischen Wettbewerbsprozess Wettbewerbsvorteile erringen kann. Entweder wird durch Massenproduktion und hieraus resultierenden Skaleneffekten versucht, effizienter zu produzieren oder durch Produktvariation/Produktdifferenzierung oder Produktinnovationen höhere Preise und Pioniergewinne zu erzielen (siehe: Diamanten-Modell). Wettbewerbsfähigkeit kann entweder durch Output (Erträge, Umsatzerlöse) oder Input (Kosten) gesteuert werden. Die Wettbewerbsfähigkeit kann erreicht oder gestärkt werden durch Kostensenkung, Verbesserung der Kostenstruktur, Lean Management, Lean Production, flache Hierarchie, Produktinnovation, Qualitätsmanagement oder Unternehmenskonzentration.
Volkswirtschaftlich wird mit der Wettbewerbsfähigkeit das Ziel der Maximierung der gesellschaftlichen Wohlfahrt erfüllt, was durch Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens oder durch Nutzenmaximierung aus einem verbesserten Güterangebot erreicht werden kann, wobei der Außenhandel zur Zielerfüllung beiträgt.Betriebswirtschaftlich ist ein Unternehmen wettbewerbsfähig, wenn es unter Aufrechterhaltung seiner Bonität durch Marktbearbeitung einen Gewinn erzielen kann.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
Als politisches Schlagwort bezieht sich die Wettbewerbsfähigkeit auf die Rangordnung von ganzen Volkswirtschaften, und zwar in der Hauptsache im Hinblick auf die die Unternehmen begünstigenden wirtschaftsgeografischen und institutionellen Rahmenbedingungen.
Zu unterscheiden ist zunächst zwischen unternehmensspezifischer, branchenspezifischer und volkswirtschaftlicher internationaler Wettbewerbsfähigkeit.Unternehmensspezifische liegt vor, wenn sich ein Unternehmen unter Konkurrenzbedingungen auf dem internationalen Markt behauptet, also seine Marktanteile hält und Gewinne erwirtschaftet. Welche Wirtschaftszweige sich als wettbewerbsfähig herausstellen, hängt nach Porter von der Faktorausstattung, den inländischen Nachfragebedingungen, bestehenden Zuliefererindustrien, inländischer Wettbewerbsintensität, Zufällen (Kriege, Rohstoffkosten) und der Wirtschaftspolitik des Staates ab. Von volkswirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit wird gesprochen, wenn ein Staat bei einem im internationalen Vergleich hohen Pro-Kopf-Einkommen unter Erfüllung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts einen hohen Beschäftigungsstand erreichen kann.
Porter untersuchte 1993 in seinem Konzept der nationalen Wettbewerbsfähigkeit, warum Staaten mit einer vergleichbaren Faktorausstattung unterschiedliche Produktions- und Außenhandelsstrukturen entwickeln oder unterschiedliche Erfolge auf internationalen Märkten erreichen. Er fasste in seinem Diamanten-Modell vier Umnweltzustände zusammen, das ein „sich wechselseitig verstärkendes System“ sei. Porter misst der Innovations- und Anpassungsfähigkeit eine entscheidende Rolle bei der Erlangung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Damit hatte die internationale Wettbewerbsfähigkeit Eingang in die Außenhandelstheorie gefunden.
Spätestens seit dem Weißbuch der Europäischen Kommission mit dem Titel „Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung“ aus 1993 ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf europäischer Ebene thematisiert. Gemäß Art. 173 AEUV müssen die Europäische Union und die EU-Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die notwendigen Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie der Union gewährleistet sind.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit ist im Außenhandel und der Außenhandelstheorie dann gegeben, wenn Unternehmen im Außenhandel ihre Produkte auf Auslandsmärkten mit Gewinn vermarkten können. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Staates ergibt sich aus der Aggregation der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dieses Staates. Dabei gilt als Standort der jeweilige Staat („Wirtschaftsstandort Deutschland“).
Umfang und Struktur der Exporte sowie die Exportquote bestimmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit, welche durch die Terms of Trade beeinflusst wird. Steigende Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt erlaubt Exportpreissteigerungen relativ zu den Importpreisen, was eine Verbesserung der Terms of Trade bedeutet. Allerdings sind die Terms of Trade nicht geeignet, eindeutige Aussagen über die Wettbewerbsfähigkeit eines Staates zu liefern. Durch Aufwertung wird zwar die Wettbewerbsfähigkeit verbessert, doch wird dies mit einer Verschlechterung der Terms of Trade erkauft. Der Status des Exportweltmeisters – oder zu den führenden Exportnationen zu gehören – ist ein Indiz für vorhandene Wettbewerbsfähigkeit. Sie wird gefördert durch den Status als Niedriglohnland, behindert dagegen im Hochlohnland. Einflussfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit sind deshalb auch die Faktorkosten (Arbeitskosten).
Die Wettbewerbsfähigkeit von Entwicklungs- und Schwellenländern kann durch Abschaffung von Monostrukturen (wie der Export von einem oder mehreren Rohstoffen), durch Änderung der Produktionsstrukturen (Erweiterung der Wertschöpfungsketten von der Rohstoffgewinnung durch Gewinnungsunternehmen bis zu deren Weiterverarbeitung durch Verarbeitungsunternehmen und Veredelungsunternehmen) verbessert werden (Exportdiversifizierung).
Literatur
- Paul Krugman: Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg: Eine Abrechnung mit den Pop-Ökonomen. Campus, Frankfurt/Main, 1999, ISBN 3-593-36147-7.
- Stefan Müller, Martin Kornmeier: Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Irrungen und Wirrungen der Standort-Diskussion. München, 2000, ISBN 3-8006-2570-9.
- Michael E. Porter: Wettbewerbsstrategie: Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten. Frankfurt/Main 10. Auflage, 1999, ISBN 3-593-36177-9
- Udo Maier: Der Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb. Schriften zur Nationalökonomie, 1998, ISBN 3-931319-19-9.
- Thomas A. Stewart: Der vierte Produktionsfaktor. Wachstum und Wettbewerbsvorteile durch Wissensmanagement, 1998, ISBN 3-446-19230-1.
- Georg Erber/Harald Hagemann, Deutschlands Wachstums- und Investitionsdynamik nach der globalen Finanzkrise. in: DIW Wochenbericht, 2012, vol. 79, issue 46, S. 12–22 (Online bei DIW; PDF-Datei; 230 kB)
Weblinks
- Literatur über Wettbewerbsfähigkeit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Robert M. Grant, Contemporary Strategy Analysis, 3rd edition, Blackwell Business/Malden, 1991, S. 174
- Dieter Schneider, Betriebswirtschaftslehre, Band 3: Theorie der Unternehmung, 1997, S. 68; ISBN 978-3-486-23423-7
- Lothar Korger, Der Einfluss von Betriebs- und Unternehmungsgröße auf die Wettbewerbsfähigkeit der Baumwollwebereien der Bundesrepublik Deutschland, 1958, S. 1 ff.
- Rowena Arzt, Wettbewerbsfähigkeit europäischer Messeveranstalter, 2019, S. 130; ISBN 978-3-658-23878-0
- Matthias Hirzel, Performance-Management in der Praxis, in: Zeitschrift für Human Resource Management 1, 2011, S. 18
- Richard Köhler/Hermann Diller, Preispolitik, 1995, S. 52; ISBN 978-3-17-019492-2
- Martin Reckenfelderbäumer, Zentrale Dienstleistungsbereiche und Wettbewerbsfähigkeit, 2001, S. 197
- Hans Corsten, Global Sourcing – Ein Konzept zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmungen, in: Leo Schuster (Hrsg.), Die Unternehmung im internationalen Wettbewerb, 1994, S. 187 ff.; ISBN 978-3-503-03679-0
- Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaft, 2003, S. 181
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- Horst Gersmeyer, Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten unter besonderer Berücksichtigung industrieller Cluster, Europäische Hochschulschriften, 2003, S. 1 ff.; ISBN 978-3-631-52142-7
- Hans-Otto Schenk, Die Wettbewerbsbesonderheiten des Handels und der Handelskooperationen, in: Volker Trommsdorff (Hrsg.), Handelsforschung, 2000/01, 2001, S. 173–198; ISBN 3-935118-26-0
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- Willi Diez, Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie: Herausforderungen und Perspektiven, Oldenbourg Verlag, 2012, S. 77–78; ISBN 978-3-486-71398-5
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- Wolfgang Oest, Die westdeutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb, Duncker & Humblot, S. 167; ISBN 978-3-428-45290-3
- Peter Bofinger, Zurück zur D-Mark?: Deutschland braucht den Euro, 2012, Kapitel II 2 Modell Deutschland; ISBN 978-3-426-41960-1
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- Michael Heine/Hansjörg Herr, Volkswirtschaftslehre, 2013, S. 656
- Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaft, 2003, S. 110
Autor: www.NiNa.Az
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Wettbewerbsfahigkeit liegt in der Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre vor wenn Wirtschaftssubjekte imstande sind im Wettbewerb auf den Markten langfristig Gewinne zu erwirtschaften Fluggesellschaften die um den Flugmarkt Europa Japan konkurrierenAllgemeinesWettbewerb setzt Freihandel und Wettbewerbsfahigkeit voraus Wettbewerbsfahigkeit wird in einer Marktwirtschaft insbesondere von Wirtschaftssubjekten wie Unternehmen anderen Marktteilnehmern und dem Staat als Marktteilnehmer Staatsunternehmen sowie zwischen Staaten internationale Wettbewerbsfahigkeit erwartet Wettbewerbsfahig ist ein Unternehmen wenn es einen grosseren Gewinn erwirtschaftet als direkte Konkurrenten oder wenn es kunftig grossere Gewinnchancen zu realisieren imstande ist Ein wettbewerbsfahiges Unternehmen ist unter Konkurrenzbedingungen in der Lage seinen Marktanteil zu halten oder sogar zu erhohen Komponenten der WettbewerbsfahigkeitDie Wettbewerbsfahigkeit setzt sich Dieter Schneider zufolge aus den Fahigkeiten zusammen sich in Marktprozessen mit der Marktgegenseite zu bewahren vertikale Komponente sich gegenuber Konkurrenten zu behaupten horizontale Komponente und sich unter Einhaltung der Marktordnung gegenuber Bedrohungen aus dem Umfeld durchzusetzen laterale Komponente Die Nachhaltigkeit der Wettbewerbsfahigkeit erfordert sowohl eine Wettbewerbsstrategie als auch eine Marktstrategie MerkmaleDie Fachliteratur zieht beinahe alle Unternehmensdaten zur Bestimmung der Wettbewerbsfahigkeit heran Das beginnt bei den Standortfaktoren der Betriebsgrosse setzt sich fort in Kostenstruktur Performance Management Preispolitik oder Wettbewerbsvorteilen Die Wettbewerbsfahigkeit aussert sich letztlich darin dass es gelingt Wettbewerbsvorteile zu erzielen die es einem Unternehmen ermoglichen sich gegenuber Konkurrenten durchzusetzen Unternehmen gehen verstarkt dazu uber auf die weltweit kostengunstigsten Rohstoff und Grundstoffquellen zuruckzugreifen Beschaffungsstrategie des Global Sourcing Vom Grenzanbieter werden diese Merkmale uberwiegend nicht mehr erfullt er hat seine Wettbewerbsfahigkeit eingebusst ArtenAllgemein wird unterschieden zwischen Preis Wettbewerbsfahigkeit und Nicht Preis Wettbewerbsfahigkeit Im Preiswettbewerb wird der Preis als Aktionsparameter eingesetzt der Kostendeckung und eine angemessene Gewinnmarge ermoglichen muss Die Nicht Preis Wettbewerbsfahigkeit beinhaltet den Qualitatswettbewerb der unter anderem durch Lieferzeit Lieferzuverlassigkeit oder Produktqualitat Dienstleistungsqualitat uberzeugt Auch der Mengenwettbewerb kann eine Marktstrategie zur Erreichung oder Stabilisierung der Wettbewerbsfahigkeit darstellen BetriebswirtschaftslehreBei Wettbewerb handelt es sich um die Rivalitat von Marktteilnehmern um Ressourcen Kunden Absatze Marktanteile usw Indem der einzelne Anbieter den Kunden die besten und gunstigsten Geschaftsbedingungen anbietet entsteht Wettbewerb sei es Preis Qualitats Service oder Designwettbewerb Interner Eigenantrieb und oder externer Konkurrenzdruck fuhren zu standiger Entwicklung und Verwirklichung wettbewerblicher Vorteile gegenuber der Konkurrenz das heisst zu Wettbewerbsfahigkeit MikrookonomieWenn von der Mikrookonomie gesprochen wird so betrifft das im Allgemeinen die Untersuchung der Wettbewerbsfahigkeit der Unternehmen untereinander Als wettbewerbsfahig werden solche Unternehmen angesehen die auf lange Sicht Gewinne auf dem nationalen und oder auf internationalen Markten erwirtschaften konnen und zugleich sich gegenuber anderen Unternehmen im gleichen Marktsegment behaupten konnen Heutige Markte haben vielfach einen grossen Konkurrenzdruck so mussen Unternehmen sich an diversen Grossen messen sei es Design Preise Bekanntheitsgrad Standort usw Das sind gelaufige Mittel zur Messung von Wettbewerbsfahigkeit Ein Unternehmen das sich nicht im Markt durchsetzen kann und keine bestimmte Position besitzt gefahrdet somit seine Existenz Konkurrenzkampf in einer marktmassig organisierten Wirtschaft entscheidet uber Existenz oder Untergang Der Handel namentlich der Einzelhandel kennt zahlreiche Wettbewerbsbesonderheiten So fuhrt die typische doppelte Einbindung jedes Handelsbetriebs in interformale und intraformale Konkurrenz Otto Schenk zufolge dazu dass die Wettbewerbsfahigkeit vor allem durch konkurrierende Betriebe anderer Betriebsform bzw anderen Betriebstyps starkeren Einfluss auf die Wettbewerbsfahigkeit haben konnen als konkurrierende Betriebe desselben Betriebstyps Auch konnen fur die einzelnen Unternehmen eines Handelskonzerns fur die einzelnen Filialen eines Filialunternehmens und fur die einzelnen Mitgliedsunternehmen einer Verbundgruppe des Handels mit den verschiedenen Standorten hochst unterschiedliche Grade der Wettbewerbsfahigkeit verbunden sein Die Mitgliedschaft in Verbundgruppen hat nicht nur die Wettbewerbsfahigkeit von Klein und Mittelbetrieben gestarkt sondern vielfach ihr Uberleben im Preis und Leistungswettbewerb erst ermoglicht Dabei bringen die Verbundgruppen des Handels mehrere Wettbewerbsimpulse mit sich Intra Gruppen Wettbewerb Inter Gruppen Wettbewerb horizontale und vertikale Wettbewerbsanregung letztlich Anregungen des Wettbewerbs sowohl auf mikrookonomischer als auch auf makrookonomischer Ebene MakrookonomieJeder Staat der internationalen Handel zulasse muss zwangslaufig auch in irgendeinem Wirtschaftssektor einen komparativen Kostenvorteil aufweisen und damit in die internationale Arbeitsteilung eingebunden sein und bleiben Gleichwohl konnen Skaleneffekte aber dazu fuhren dass vorteilhaftere internationale Spezialisierungen gewonnen werden oder verloren gehen Als Beispiele werden genannt In der Meiji Zeit hatte Japan eine Erziehungszollpolitik betrieben in der ein einzelner Industriezweig bis zum Erreichen internationaler Wettbewerbsfahigkeit geschutzt wurde Danach wurde der Erziehungszoll aufgehoben und ein anderer Industriezweig bis zum Erreichen internationaler Wettbewerbsfahigkeit geschutzt Im Ergebnis hatte Japan unter Schrumpfung der anderen wirtschaftlichen Sektoren eine erhebliche industrielle Basis schaffen konnen und sich komparative Kostenvorteile damit in einem Sektor erkampft der hohe Produktivitatszuwachse und damit auch hohe Lohnsteigerungen erwarten liess Die Ausbeutung von Erdgasvorkommen fuhrte in den 1970er Jahren in den Niederlanden zur hollandischen Krankheit weil Leistungsbilanzuberschusse zu einer Aufwertung der Wahrung fuhrten In der Folge verbilligten sich Importe und verteuerten sich Exporte so dass der Industriesektor schrumpfte Das Schrumpfen des Industriesektors wurde zwar durch das Wachstum des Rohstoffsektors ausgeglichen Die Erdgasvorkommen waren aber schliesslich erschopft so dass deshalb der Rohstoffsektor schrumpfen musste Theoretisch musste die Schrumpfung des Rohstoffsektors zu einer Abwertung der Wahrung und der Wiedergewinnung komparativer Kostenvorteile im industriellen Sektor fuhren Politiker und einige Wirtschaftswissenschaftler wie Paul Krugman befurchten aber dass eine automatische Ruckgewinnung von Marktanteilen umso unwahrscheinlicher ist je langer die Schrumpfung des industriellen Sektors angedauert hat u a aufgrund des negativen Skaleneffekts eines geschrumpften industriellen Sektors Das kurzfristige Gluck der Ausbeutung von Bodenschatzen kann so zu einem dauerhaften Verlust von Marktanteilen und zu einer Verringerung des erzielbaren Durchschnittslohns fuhren Wenn ein Land eine kontraktivere Geldpolitik betreibt als die anderen Lander fuhrt dies zu einer Aufwertung der Wahrung und zu einem Verlust an preislicher Wettbewerbsfahigkeit Verteuerung von Exporten Verbilligung von Importen Nach herrschender Meinung in der Volkswirtschaftslehre sollte der handelsguterproduzierende Sektor durch die kontraktive Geldpolitik genauso stark sinken wie die restliche Wirtschaft Nach Beendigung der kontraktiven Geldpolitik erhole sich auch der handelsguterproduzierende Sektor wieder von selbst Eine grosse Minderheit der Volkswirte warnt hingegen davor dass im Falle einer langerfristigen Schrumpfung des handelsguterproduzierenden Sektors ein negativer Skaleneffekt entsteht der auch nach Beendigung der kontraktiven Geldpolitik fortwirkt und eine vollstandige Ruckgewinnung der internationalen Marktanteile verhindert Dies war z B zu beobachten in der ersten Legislaturperiode der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher Exportchancen Deutsche Lohnstuckkosten in nationaler Wahrung blau bzw in US grun Index 2002 100 Bis 1987 hat der Wechselkurs zum die deutsche Wettbewerbsfahigkeit eher begunstigt danach eher benachteiligt Diese Ansicht stellt auf die Fahigkeit Produkte im internationalen Wettbewerb abzusetzen englisch ability to sell siehe auch Exportweltmeister Die Ansicht verweist darauf dass die Gelegenheit eines Unternehmens Waren ins Ausland zu verkaufen auch von makrookonomischen Faktoren abhangt Die preisliche Wettbewerbsfahigkeit eines Landes wird hauptsachlich von zwei Faktoren beeinflusst der Wechselkurs eine beliebte Beggar thy Neighbor Politik ist deshalb die kompetitive Abwertung der eigenen Wahrung und die Hohe der Lohn und Preissteigerungen relativ zum Produktivitatswachstum Lohnstuckkosten Problem Anders als in der Theorie des Heckscher Ohlin Theorems steht ein Land in der Realitat allerdings bereits im internationalen Guteraustausch Die Guterpreise haben sich bereits durch Arbitrageprozesse in einem Weltmarktgleichgewicht angeglichen Die Vermutung spricht fur eine Angemessenheit der Guterpreise Auf sinkende preisliche Wettbewerbsfahigkeit kann nur aus Indizien geschlossen werden etwa die Veranderung des Weltmarktanteils von Sektoren gemessen an einem gedachten Potential oder der Revealed Comparative Advantage Index Auch gegen diese Methode lasst sich aber einwenden dass es im dynamischen Wirtschaftsprozess normal ist wenn einzelne Sektoren schrumpfen und andere expandieren Wechselkursentwicklungen Eine Abwertung des nominalen Wechselkurses einer Wahrung fuhrt zu einer relativen Verbilligung der Exporte und zu einer relativen Verteuerung der Importe Eine Aufwertung des nominalen Wechselkurses hat den umgekehrten Effekt Eine Abwertung fuhrt also zu einer Erhohung der preislichen Wettbewerbsfahigkeit eine Aufwertung zu einer Verringerung der preislichen Wettbewerbsfahigkeit Das Bundesbankgesetz von 1957 gab der Deutschen Bundesbank zwar Preisniveaustabilitat als wichtigstes Staatsziel vor allerdings fuhrte die Teilnahme am Bretton Woods System von 1949 bis 1973 dazu dass die Bundesbank haufig zur Stutzung der festen Wechselkurse Devisenankaufe tatigen musste was zu einer Unterbewertung der DM fuhrte Die chronische Unterbewertung der D Mark bis 1973 trug stark zum Aufstieg der deutschen Automobilindustrie bei Nach dem Ende des Bretton Woods Systems kam es seit 1973 zu starken Aufwertungstendenzen der DM und somit zu einer Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfahigkeit Die deutschen Hersteller antworteten darauf mit einer Erhohung der Produktqualitat dennoch verringerte sich das Wachstum Insgesamt kann man sagen dass die Auf bzw Abwertung der DM mit einem time lag von etwa einem Jahr zu einer Verringerung bzw Erhohung der deutschen Exporte fuhrte Lohnzuruckhaltung Eine Politik der Lohnzuruckhaltung fuhrt im System fester Wechselkurse zu einer Erhohung der preislichen Wettbewerbsfahigkeit und zu Leistungsbilanzuberschussen Genauso ist es auch im Falle einer Wahrungsunion z B des Euro Chronische Leistungsbilanzuberschusse konnen als Standortstarke oder als Standortschwache interpretiert werden siehe Leistungsbilanz Leistungsbilanzuberschuss Chronische Leistungsbilanzdefizite konnen uber den Geldmengen Preismechanismus eine schwere Wirtschaftskrise auslosen Im System flexibler Wechselkurse fuhrt Lohnzuruckhaltung nur im Falle des Ausgleichs eines Leistungsbilanzdefizits dauerhaft zu einer Verbesserung der internationalen preislichen Wettbewerbsfahigkeit Fuhrt Lohnzuruckhaltung uber die Verbesserung der internationalen preislichen Wettbewerbsfahigkeit aber zu Leistungsbilanzuberschussen so wertet die heimische Wahrung auf Wechselkursmechanismus die Exporte verteuern sich und folglich sinkt die preisliche Wettbewerbsfahigkeit wieder Der Versuch Leistungsbilanzuberschusse durch Lohnzuruckhaltung hohere preisliche Wettbewerbsfahigkeit zu generieren wird durch Wechselkursaufwertungen sinkende preisliche Wettbewerbsfahigkeit konterkariert sofern eine Aufwertung nicht durch staatliche Devisenmarktinterventionen verhindert wird Nach dem Ende des Bretton Woods Systems im Marz 1973 wurde weltweit ein Regime flexibler Wechselkurse eingefuhrt Dabei zeigte sich dass die Kostenvorteile durch die im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Lohnentwicklung in Deutschland durch Wechselkursaufwertungen der DM aufgezehrt wurden Laut Wolfgang Oest sollte eine Politik der Lohnzuruckhaltung mit binnenwirtschaftlichen Argumenten und nicht mit aussenwirtschaftlichen Argumenten begrundet werden Gerhard Rubel sieht einen Vorteil insoweit als die Burger trotz nicht steigendem Nominallohn von der Aufwertung der Wahrung durch entsprechend sinkende Importpreise profitieren Peter Bofinger argumentiert dass die deutschen Lohnzuruckhaltung zwischen 1999 und 2007 dazu fuhrte dass die Reallohne inflationsbereinigt sogar leicht sanken Dies wiederum fuhrte dazu dass die Binnennachfrage lediglich um 0 6 pro Jahr anstieg Eine Wachstumsdynamik kam nur aus dem Export und dort auch nur deshalb weil andere Lander nicht die gleiche Strategie verfolgten Lohnzuruckhaltung in anderen Landern hatte auch dort zu einer Stagnation der Binnennachfrage gefuhrt was deutsche Exporte erheblich erschwert hatte Betrachtung nationaler Rahmenbedingungen Nach dieser Ansicht ist internationale Wettbewerbsfahigkeit die Fahigkeit ein hohes Nationaleinkommen und einen hohen Lebensstandard zu erzielen Als Indikatoren werden insbesondere das Produktivitatswachstum und das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts herangezogen Diamanten Modell Michael E Porter hat in einer empirischen Studie vier Determinanten herausgearbeitet die einem bestimmten nationalen Wirtschaftssektor einen Vorsprung gegenuber auslandischer Konkurrenz verschaffen Diamanten Modell ortliche Standortbedingungen die Gute der Infrastruktur und die Produktivitat der Mitarbeiter Ausbildungs und Technologiestandard Lohnniveau Fleiss Prazision Intuition Nachfragebedingungen auf dem Heimatmarkt hohe Preis und Qualitatsanspruche der heimischen Kunden zwingen die Industrie innovativ und qualitativ hochwertig zu sein die Qualitat der Wertschopfungskette wettbewerbsfahige Zulieferindustrie und die raumliche Nahe zu artverwandten Industriezweigen die zu einem Austausch von qualifizierten Mitarbeitern Patenten und Materialien fuhrt Unternehmensfuhrung und Wettbewerb Qualitat des Fuhrungsstils und der Organisationsstruktur starker Wettbewerb bereits auf dem Heimatmarkt Der Staat kann nach dem Modell die Wettbewerbsfahigkeit durch Optimierung der Infrastruktur Bildung und durch Forderung von Innovation und Konkurrenz verbessern Vergleichende Studien Wettbewerbsfahigkeit nach dem Global Competitiveness Report Dunkelgrun ist das Quartil der als am wettbewerbsfahigsten angesehenen Nationen Dunkelrot das Quartil der als am wenigsten wettbewerbsfahigsten angesehenen Nationen Es gibt verschiedene Versuche internationale Wettbewerbsfahigkeit durch Gewichtung unterschiedlicher Sammelindikatoren zu ermitteln Global Competitiveness Report Rangliste der Volkswirtschaften mit den hochsten Wachstumschancen erstellt vom WEF World Competitiveness Yearbook weltweite Rangliste der wettbewerbsfahigsten Volkswirtschaften erstellt vom schweizerischen International Institute for Management Development IMD Schlagwort in der WirtschaftspolitikSeit Jahren schon ist in der Wirtschaftspolitik das Schlagwort von der Wettbewerbsfahigkeit aufgetaucht Im Marz 2000 hatte es der Europaische Rat von Lissabon auf die Tagesordnung gesetzt als er im Rahmen der sog Lissabon Strategie gefordert hatte aus der Europaischen Union die wettbewerbsfahigste und dynamischste Wissensokonomie der Welt zu machen Jeder Mitgliedstaat wurde aufgefordert hierfur zielfuhrende Politiken zu implementieren In Luxemburg zum Beispiel wurde zur Beobachtung der damit zusammenhangenden Aufgaben von der Tripartite zu Beginn des Jahres 2003 beschlossen ein Observatoire de la Competitivite einzurichten Der Begriff der Wettbewerbsfahigkeit entstammt offenkundig der Betriebswirtschaftslehre wo er sich auf die inneren und ausseren Beziehungen eines Unternehmens bezieht Insbesondere meint es auf diesem Gebiet die Fahigkeit eines Unternehmens in einem Umfeld von Mitwettbewerbern seine Marktanteile vergrossern zu konnen Diese Begriffsbedeutung kann so nicht auf Volkswirtschaften angewandt werden und kann sogar als unhinterfragtes Schlagwort zu einem falschen Bild der internationalen Wirtschaftsbeziehungen fuhren und in Politik umgesetzt zu grossem Schaden fuhren In der Wirtschaftspolitik eingesetzt kann daher der Begriff allenfalls nur mit grosser Sorgfalt neu bestimmt verwendet werden Auf diesem Gebiet liefern Anzeichen fur internationale Wettbewerbsfahigkeit die bekannten Benchmarking Studien wie das World Competitiveness Yearbook vom Institute for Management Development IMD Lausanne oder der Global Competitiveness Report des Weltwirtschaftsforums WEF Deren Ergebnisse erscheinen haufig sehr disparat zu sein so figuriert zum Beispiel Luxemburg beim IMD Luxemburg von 60 untersuchten Landern auf dem 9 Rang beim WEF auf dem 21 von 102 Platzen In der Krise der Weltwirtschaft ruckt auch wieder die Wettbewerbsfahigkeit der gesamten EU ins Blickfeld Da die Lander der Eurozone ein einheitliches Wahrungsgebiet darstellen hat kein einzelnes Mitgliedsland mehr die Chance eine eigenstandige Wahrungspolitik und Geldpolitik zu betreiben Wird diesem Souveranitatsverlust und Verlust an Steuerungsfahigkeit nicht entgegengewirkt kann dies Wettbewerbsnachteile fur samtliche Mitglieder der EU nach sich ziehen Wirtschaftliche AspekteMichael E Porter unterschied 1990 zwei Wettbewerbsstrategien mit denen ein Unternehmen im dynamischen Wettbewerbsprozess Wettbewerbsvorteile erringen kann Entweder wird durch Massenproduktion und hieraus resultierenden Skaleneffekten versucht effizienter zu produzieren oder durch Produktvariation Produktdifferenzierung oder Produktinnovationen hohere Preise und Pioniergewinne zu erzielen siehe Diamanten Modell Wettbewerbsfahigkeit kann entweder durch Output Ertrage Umsatzerlose oder Input Kosten gesteuert werden Die Wettbewerbsfahigkeit kann erreicht oder gestarkt werden durch Kostensenkung Verbesserung der Kostenstruktur Lean Management Lean Production flache Hierarchie Produktinnovation Qualitatsmanagement oder Unternehmenskonzentration Volkswirtschaftlich wird mit der Wettbewerbsfahigkeit das Ziel der Maximierung der gesellschaftlichen Wohlfahrt erfullt was durch Steigerung des Pro Kopf Einkommens oder durch Nutzenmaximierung aus einem verbesserten Guterangebot erreicht werden kann wobei der Aussenhandel zur Zielerfullung beitragt Betriebswirtschaftlich ist ein Unternehmen wettbewerbsfahig wenn es unter Aufrechterhaltung seiner Bonitat durch Marktbearbeitung einen Gewinn erzielen kann Internationale WettbewerbsfahigkeitAls politisches Schlagwort bezieht sich die Wettbewerbsfahigkeit auf die Rangordnung von ganzen Volkswirtschaften und zwar in der Hauptsache im Hinblick auf die die Unternehmen begunstigenden wirtschaftsgeografischen und institutionellen Rahmenbedingungen Zu unterscheiden ist zunachst zwischen unternehmensspezifischer branchenspezifischer und volkswirtschaftlicher internationaler Wettbewerbsfahigkeit Unternehmensspezifische liegt vor wenn sich ein Unternehmen unter Konkurrenzbedingungen auf dem internationalen Markt behauptet also seine Marktanteile halt und Gewinne erwirtschaftet Welche Wirtschaftszweige sich als wettbewerbsfahig herausstellen hangt nach Porter von der Faktorausstattung den inlandischen Nachfragebedingungen bestehenden Zuliefererindustrien inlandischer Wettbewerbsintensitat Zufallen Kriege Rohstoffkosten und der Wirtschaftspolitik des Staates ab Von volkswirtschaftlicher Wettbewerbsfahigkeit wird gesprochen wenn ein Staat bei einem im internationalen Vergleich hohen Pro Kopf Einkommen unter Erfullung des aussenwirtschaftlichen Gleichgewichts einen hohen Beschaftigungsstand erreichen kann Porter untersuchte 1993 in seinem Konzept der nationalen Wettbewerbsfahigkeit warum Staaten mit einer vergleichbaren Faktorausstattung unterschiedliche Produktions und Aussenhandelsstrukturen entwickeln oder unterschiedliche Erfolge auf internationalen Markten erreichen Er fasste in seinem Diamanten Modell vier Umnweltzustande zusammen das ein sich wechselseitig verstarkendes System sei Porter misst der Innovations und Anpassungsfahigkeit eine entscheidende Rolle bei der Erlangung der Wettbewerbsfahigkeit bei Damit hatte die internationale Wettbewerbsfahigkeit Eingang in die Aussenhandelstheorie gefunden Spatestens seit dem Weissbuch der Europaischen Kommission mit dem Titel Wachstum Wettbewerbsfahigkeit Beschaftigung aus 1993 ist die internationale Wettbewerbsfahigkeit auf europaischer Ebene thematisiert Gemass Art 173 AEUV mussen die Europaische Union und die EU Mitgliedstaaten dafur sorgen dass die notwendigen Voraussetzungen fur die Wettbewerbsfahigkeit der Industrie der Union gewahrleistet sind Internationale Wettbewerbsfahigkeit ist im Aussenhandel und der Aussenhandelstheorie dann gegeben wenn Unternehmen im Aussenhandel ihre Produkte auf Auslandsmarkten mit Gewinn vermarkten konnen Die internationale Wettbewerbsfahigkeit eines Staates ergibt sich aus der Aggregation der Wettbewerbsfahigkeit der Unternehmen dieses Staates Dabei gilt als Standort der jeweilige Staat Wirtschaftsstandort Deutschland Umfang und Struktur der Exporte sowie die Exportquote bestimmen die internationale Wettbewerbsfahigkeit welche durch die Terms of Trade beeinflusst wird Steigende Wettbewerbsfahigkeit auf dem Weltmarkt erlaubt Exportpreissteigerungen relativ zu den Importpreisen was eine Verbesserung der Terms of Trade bedeutet Allerdings sind die Terms of Trade nicht geeignet eindeutige Aussagen uber die Wettbewerbsfahigkeit eines Staates zu liefern Durch Aufwertung wird zwar die Wettbewerbsfahigkeit verbessert doch wird dies mit einer Verschlechterung der Terms of Trade erkauft Der Status des Exportweltmeisters oder zu den fuhrenden Exportnationen zu gehoren ist ein Indiz fur vorhandene Wettbewerbsfahigkeit Sie wird gefordert durch den Status als Niedriglohnland behindert dagegen im Hochlohnland Einflussfaktoren der Wettbewerbsfahigkeit sind deshalb auch die Faktorkosten Arbeitskosten Die Wettbewerbsfahigkeit von Entwicklungs und Schwellenlandern kann durch Abschaffung von Monostrukturen wie der Export von einem oder mehreren Rohstoffen durch Anderung der Produktionsstrukturen Erweiterung der Wertschopfungsketten von der Rohstoffgewinnung durch Gewinnungsunternehmen bis zu deren Weiterverarbeitung durch Verarbeitungsunternehmen und Veredelungsunternehmen verbessert werden Exportdiversifizierung LiteraturPaul Krugman Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg Eine Abrechnung mit den Pop Okonomen Campus Frankfurt Main 1999 ISBN 3 593 36147 7 Stefan Muller Martin Kornmeier Internationale Wettbewerbsfahigkeit Irrungen und Wirrungen der Standort Diskussion Munchen 2000 ISBN 3 8006 2570 9 Michael E Porter Wettbewerbsstrategie Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten Frankfurt Main 10 Auflage 1999 ISBN 3 593 36177 9 Udo Maier Der Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb Schriften zur Nationalokonomie 1998 ISBN 3 931319 19 9 Thomas A Stewart Der vierte Produktionsfaktor Wachstum und Wettbewerbsvorteile durch Wissensmanagement 1998 ISBN 3 446 19230 1 Georg Erber Harald Hagemann Deutschlands Wachstums und Investitionsdynamik nach der globalen Finanzkrise in DIW Wochenbericht 2012 vol 79 issue 46 S 12 22 Online bei DIW PDF Datei 230 kB WeblinksWiktionary Wettbewerbsfahigkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur uber Wettbewerbsfahigkeit im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseRobert M Grant Contemporary Strategy Analysis 3rd edition Blackwell Business Malden 1991 S 174 Dieter Schneider Betriebswirtschaftslehre Band 3 Theorie der Unternehmung 1997 S 68 ISBN 978 3 486 23423 7 Lothar Korger Der Einfluss von Betriebs und Unternehmungsgrosse auf die Wettbewerbsfahigkeit der Baumwollwebereien der Bundesrepublik Deutschland 1958 S 1 ff Rowena Arzt Wettbewerbsfahigkeit europaischer Messeveranstalter 2019 S 130 ISBN 978 3 658 23878 0 Matthias Hirzel Performance Management in der Praxis in Zeitschrift fur Human Resource Management 1 2011 S 18 Richard Kohler Hermann Diller Preispolitik 1995 S 52 ISBN 978 3 17 019492 2 Martin Reckenfelderbaumer Zentrale Dienstleistungsbereiche und Wettbewerbsfahigkeit 2001 S 197 Hans Corsten Global Sourcing Ein Konzept zur 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