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Ein Wärmedämmverbundsystem abgekürzt WDVS oder WDV System ist ein System zur Wärmedämmung von Gebäudeaußenwänden Der Auf

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Wärmedämmverbundsystem
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Ein Wärmedämmverbundsystem (abgekürzt WDVS oder WDV-System) ist ein System zur Wärmedämmung von Gebäudeaußenwänden. Der Aufbau besteht aus einem Dämmstoff (an die Wand geklebt und/oder gedübelt oder mit einem Schienensystem befestigt), einer Putzträgerschicht (armierter Unterputz) und einer Oberflächenschicht (Oberputz oder Flachverblender). Als Alternative bzw. Konkurrenzmodell gilt u. a. die vorgehängte hinterlüftete Fassade.

Umgangssprachlich werden für Wärmedämmverbundsysteme auch Bezeichnungen wie Thermohaut und Vollwärmeschutz verwendet, die aber irreführend sind und vermieden werden sollten, da ein WDVS zwar ein Vollwärmeschutz (gedämmte Fassade) ist, aber ein Vollwärmeschutz auch eine vorgehängte Fassade sein kann, was wiederum kein WDVS ist.

Geschichte des WDVS

In Berlin wurde 1957 zum ersten Mal ein Wärmedämmverbundsystem eingesetzt. Als Dämmstoff wurde ein Polystyrolhartschaum verwendet, der von BASF unter dem Markennamen Styropor vertrieben wird. Die ersten Dämmstoffe mit einer Dicke von 20–50 mm waren noch weit von dem heutigen Standard entfernt, sorgten aber für eine bis dahin nicht gekannte Heizenergieersparnis. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde dieses System in größerem Umfang eingesetzt.

In Süddeutschland verarbeitete man zu Beginn der 1960er Jahre im Industriebau (Zuckersilo in Regensburg) und im Wohnungsbau (als „Dryvit“-Verfahren, entwickelt durch die Vereinigte Wachswarenfabriken AG Hornung und Dr. Fischer) Polystyrol-Dämmplatten mit armiertem Kunststoffputz. Dabei setzte man verschiedene Techniken der Armierung mit Metallfäden, Metallgewebe, Glasfasergewebe und – aus USA eingeführt – auch Kunststoffgewebe ein. Die Dämmstoffplatten wurden punkt- und randförmig (Wulstverfahren) mit Klebstoff versehen und durch starken Handdruck auf die Wand geklebt. Probleme gab es bei diesem Verfahren durch die „Aufschüsselung“ der Polystyrolplatten bedingt durch nicht ausreichend abgelagerte Platten, die Feuchteaufnahme des Glasseidengewebes und eine dadurch verursachte Volumenvergrößerung sowie durch die statische Aufladung der Kunststoffputzoberfläche und eine damit verbundene Staubanreicherung. Als erste Mauersteinindustrie empfahl damals die Kalksandsteinindustrie ein solches System als „KS-Thermohaut“ – die ersten Wohngebäude damit wurden in Nürnberg gebaut.

Auf der Suche nach Alternativen verwendete man ab etwa 1977 auch Mineralfaserplatten, wobei hier eine modifizierte Arbeitstechnik angewandt wurde (modifizierte mineralische Putze, Kunststoffputze, Kalk- und Silikatputze). Seit etwa 1990 kamen darüber hinaus die unten genannten Dämmstoffe zum Einsatz.

Aufbau und Montage

Untergrundvoraussetzung

Grundsätzlich sind alle Untergründe (z. B. Ziegel, Kalksandstein, Beton, verputzte Bestandsfassaden) geeignet. Bei ausreichender Tragfähigkeit des Untergrundes können die Dämmplatten direkt aufgeklebt werden. Je nach Festigkeit des Dämmstoffes oder bei nicht ausreichender Tragfähigkeit des Untergrundes müssen die Platten zusätzlich mit Tellerdübeln rückverankert werden. Bei sehr unebenen Untergründen werden Schienensysteme eingesetzt, an denen die Platten befestigt werden.

Befestigung der Dämmplatten

Es gibt verschiedene Arten der Befestigung von Dämmplatten eines WDVS. Die Dämmplatten oder Lamellen können verklebt, verdübelt, verklebt und zusätzlich verdübelt oder mit einem Schienensystem montiert werden. In den häufigsten Fällen wird das Dämmmaterial (Dämmstoff) einfach in Form von Platten oder Lamellen durch Kleben und/oder Dübeln (Tellerdübel) auf den bestehenden Wanduntergrund aus Ziegel, Kalksandstein oder Beton befestigt.

Auf ebenem Untergrund werden die Dämmplatten, die weniger als zehn Kilogramm pro Quadratmeter wiegen, in der Regel mit einem speziellen Klebemörtel direkt auf den vorhandenen Außenputz geklebt. Der Kleber wird in diesem Fall vollflächig aufgetragen. Bei Unebenheiten im Untergrund wendet man hingegen die Wulst-Punkt-Methode an. Die Klebemasse wird dabei entlang der Plattenränder umlaufend mit zusätzlichen Klebepunkten in der Plattenfläche aufgetragen. Der Flächenanteil der Verklebung hängt vom verwendeten System ab und sollte zwischen 40 und 100 Prozent betragen.

Eine Verdübelung des Wärmedämmverbundsystems ist besonders in Regionen mit hohen Windlasten und entsprechenden Wetterextremen üblich und ab einer gewissen Gebäudehöhe vorgeschrieben. Ob und wie viele Dübel verwendet werden müssen, wird vom verwendeten Hersteller in der „Bauaufsichtlichen Zulassung“ vorgeschrieben. Je nach Hersteller und Dämmstoffart unterscheiden sich die zu verwendenden Dübel in ihrem Durchmesser. Die Dübel verhindern durch die zusätzliche mechanische Befestigung das Ausbrechen der Dämmung bei Windsog.

Eine duale Lösung aus Verdübeln und Verkleben kommt aus statisch relevanter Sicht z. B. bei der Dämmung von Altbauten zum Einsatz. Dann also, wenn der Untergrund uneben, beschädigt oder die Zugfestigkeit des Bestandsuntergrundes für Verklebungen zu gering ist. Mineralische Dämmstoffe größeren Formats und Gewichts müssen aus statisch relevanter Sicht immer geklebt und gedübelt werden.

Bei besonders starken Unebenheiten erfolgt die Verankerung linienförmig über Metallschienen an der Bestandsfassade. Eine Verklebung entfällt hier komplett, da die Dämmplatten an den Schienen befestigt werden. Diese Schienenbefestigung wird nur bei starken Unebenheiten des Untergrunds eingesetzt, weil sie die teuerste Art der Befestigung ist.

Dämmstoffe für Wärmedämmverbundsysteme

Für den Einsatz im WDVS müssen Dämmstoffe höhere Ansprüche als im Innenausbau erfüllen, solche mit guter Brennbarkeit und hohem Wasseraufnahmevermögen sind nur bedingt geeignet.

Synthetische Anorganische

  • Mineralwolle (Stein- und Glaswolle)
  • Mineralschaum (Calciumsilikat-Hydrate)
  • Gipsschaum (Calciumsulfat-Hydrate)
  • Calciumsilikat-Platte

Synthetische Organische

  • Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)
  • Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS)
  • Polyurethan-Hartschaum (PUR)
  • Resolharz

Synthetische Verbundmaterialien

  • Vakuumdämmplatten (VIP)

Verbundmaterialien aus mehreren Materialien

  • Dämmplatten aus zementgebundenem EPS-Recyclinggranulat (z. B. Prottelith)

Natürliche Organische

  • Holzfaser
  • Kork
  • Hanf
  • Schilf

Armierungsmörtel, Unterputz

Wird eine mit WDVS beschichtete Wand von der Sonne beschienen, so kann sich die Wand aufheizen. Durch die Wärmedämmung fließt aber nicht viel Wärme ab, so erwärmt sich die Putzschicht auf höhere Temperaturen als der darunterliegende Dämmstoff. Wegen oft unterschiedlicher Wärmeausdehnung von Trägerstoff und Putzbeschichtung ist deshalb der Einbau eines Armierungsgewebes zwischen Dämmstoff und Putz zur Vermeidung von Thermospannungsrissen nötig.

Dazu wird auf den Dämmstoff eine Schicht Armierungsmörtel oder Unterputz aufgetragen und darin Armierungsgewebe (Glasfasergewebe) so eingebettet, dass es im oberen Drittel der Armierungsschicht liegt. Abhängig vom Oberputz werden entweder mineralische oder organisch dotierte Armierungsmörtel eingesetzt.

Oberputz

Den Abschluss des Systems bildet ein Außen- oder Oberputz, der noch angestrichen werden kann. Folgende Oberputze werden in Verbindung mit WDV-Systemen angeboten:

Anorganische Putze:

  • Kalkputz
  • Kalkzementleichtputz
  • Kalkzementputz

Organische Putze:

  • Silikatputz
  • Kunstharzputz
  • Silikonharzputz

Grundsätzlich sind mineralische Putze ökologisch und bauphysikalisch besser als organische. Bei den mineralischen Putzen sind besonders die Strukturputze (Kratzputze) vorteilhafter. Sie benötigen keinen Anstrich und sind als vorbeugender Schutz gegen Algenbewuchs besonders gut geeignet. Bei mineralischen Putzen ist darauf zu achten, dass sie nicht kunststoffvergütet sind und dadurch die gute Ökobilanz der mineralischen Putze verschlechtern.

Der bauphysikalische Vorteil von mineralischen (anorganischen) gegenüber den organischen Putzen ist, dass sie eine höhere Dichte haben und damit auch eine höhere Wärmespeicherfähigkeit. Dadurch verlangsamt sich die Abkühlung in der Nacht und somit auch der Wasserausfall auf der Oberfläche (Algenbefall).

Mineralische Putze mit Bindemittel aus Kalk oder Zement nehmen nur wenig Wasser auf und geben es schnell wieder ab. Organische Putze trocknen dagegen sehr langsam.

Der höhere pH-Wert bei den mineralischen Putzen vermindert Algen- und Pilzwachstum. Er nimmt allerdings mit der Zeit durch die Karbonatisierung ab. Aufgrund dieser bauphysikalischen Eigenschaften werden organische Putze schneller von Algen und Pilzen befallen, außerdem verschmutzen sie schneller als mineralische Putze.

Der ökologische Nachteil organischer Putze ist, dass sie hauptsächlich aus Kunststoffen (Erdölprodukt) bestehen. Außerdem sind sie schlechter zu entsorgen, da sie aufgrund der neuen Deponieverordnung vor der Deponierung thermisch vorbehandelt werden müssen: hoher Energieverbrauch bei der Entsorgung.

Anstrich

Bei mineralischen Oberputzen wird grundsätzlich ein einmaliger Egalisations­anstrich empfohlen, denn dadurch verbessert sich:

  • die Vorsorge vor Farbtonveränderungen bei eingefärbten Putzen,
  • die Verzögerung unschädlicher Bewitterungserscheinungen,
  • die wasserabweisende Funktion des Putzsystems
  • und es steigt die Beständigkeit der Schutz vor Algenbildung und Pilzbefall.

Aber auch bei organischen Putzsystemen wird aufgrund der oben genannten Veralgungsprobleme ein Anstrich empfohlen.

Als Anstrich kommen z. B. Dispersions-Silikat- oder Silikonharzanstriche mit Bioziden zum Einsatz. Biozide sind human- und ökotoxische Stoffe, deswegen sollte grundsätzlich auf einen Anstrich nur zur Vermeidung von Algenwachstum verzichtet werden. Grund ist der, dass der Anstrich und die Biozide bei Regen ausgewaschen werden und im angrenzenden Untergrund landen. Die ökologischen Folgen sind noch nicht untersucht worden.

Bauphysikalisch ist ein hoher Wasserdampfdiffusionswiderstand des Anstrichs problematisch. Es muss darauf geachtet werden, dass die Wasserdampfdiffusion der Wand nicht zu stark beeinträchtigt wird. Mit jedem erneuten Anstrich steigt der Wasserdampfdiffusionswiderstand der Außenbeschichtung der Wand und dadurch der winterliche Tauwasseranfall im System, wodurch die Langlebigkeit negativ beeinflusst wird.

Architektonische Gestaltung

Es kommen Putze in unterschiedlichen Dicken, Strukturen (Kratz-, Rillen- oder Modellierputz) und Farben zum Einsatz. Zur Strukturierung und Gestaltung der Fassade können Fassaden-Profile verwendet werden, die auf das WDVS geklebt und nach dem Verputzen der übrigen Flächen ebenfalls mit der Fassadenfarbe überstrichen werden. Es stehen z. B. Gesimse, Fensterumrahmungen oder Bossensteine zur Verfügung.

Bei bestehender Bausubstanz (vor allem verzierte Altbauten) bemängeln WDVS-Kritiker die durchgreifende Änderung des Erscheinungsbildes. Insbesondere bei Baudenkmälern und stadtbildprägender erhaltenswerter Bausubstanz unterhalb der Bedeutungsschwelle zum Denkmal sind durch die Anbringung von WDVS-Fassaden massive Gestaltverluste zu beklagen.

Farbliche Gestaltung

Insbesondere bei einer nur dünnen Beschichtung des Dämmstoffs sollen bevorzugt helle Farben verwendet werden, um Spannungsrisse durch große Temperaturschwankungen zu vermeiden. Die Helligkeit einer Farbe wird mit dem Hellbezugswert (HBW) gekennzeichnet. Der HBW beschreibt den Anteil des auf eine Oberfläche auftreffenden sichtbaren Lichts, der von dieser Oberfläche reflektiert wird, und bewegt sich zwischen 0 (= schwarz) und 100 (= weiß). Es wird empfohlen, Farben mit einem HBW größer als 20 (Deutschland) bzw. 25 (Österreich) verwendet werden. Abweichen kann man von dieser Empfehlung zum Beispiel an Nordfassaden oder beschatteten Flächen. Künftig soll das Reflexionsverhalten von Putzen und Farben mit dem TSR-Wert beurteilt werden, da er das gesamte elektromagnetische Wellenlängenspektrum der Solarstrahlung berücksichtigt.

Bauphysikalischer Aufbau

Wichtig für den Zweck und die Verwendbarkeit eines WDVS ist neben einer guten Dämmung die Vermeidung von Tauwasserausfall in der Wand (siehe dazu auch: Glaser-Verfahren). Besonders im Winter sind Wasserdampfdruck und Temperatur innen hoch und außen niedrig. Abhängig von ihrer Temperatur kann Luft nur eine bestimmte maximale Feuchtigkeitsmenge aufnehmen, was mit dem Sättigungsdampfdruck beziehungsweise der Taupunkttemperatur angegeben wird. Durch den jeweiligen Aufbau der Wand werden Bedingungen sowohl für den Verlauf der Temperatur und damit des Sättigungsdampfdrucks als auch für den Verlauf des Dampfdrucks vorgegeben. Nur wenn im Wandquerschnitt der Dampfdruck stets unter dem Sättigungsdampfdruck liegt, kommt es nie zum Ausfall von Tauwasser; die gültigen Normen lassen allerdings einen zeitweise geringen Ausfall zu.

Bei mehrschichtigen Außenbauteilen wird deshalb die Tauwasserfreiheit grundsätzlich gesichert, wenn die Wärmedämmfähigkeit nach außen hin zunimmt und der Wasserdampfdiffusionswiderstand nach außen hin abnimmt.

Bei umgekehrtem Wandaufbau, also der Wärmedämmung von innen her, kann der Dampfdruck örtlich den Sättigungsdampfdruck erreichen und die überschüssige Feuchtigkeit fällt abhängig vom Taupunkt als Tauwasser aus. Das kann kritisch werden, wo das anfallende Tauwasser nur schlecht wieder verdunsten kann.

Der Wasserdampfdiffusionswiderstand sollte nach außen hin abnehmen, damit die anfallende Feuchte während der Verdunstungsperiode gut nach außen hin verdunsten kann. Die Hauptursache für Schäden an WDV-Systemen ist der Ausfall von Tauwasser zwischen der Dämmung und dem Außenputz. Wenn dieses Tauwasser aufgrund des hohen Wasserdampfdiffusionswiderstands des Außenputzes und Anstrichs nicht vollständig verdunstet, kann es zu Abplatzungen durch gefrierendes Wasser und zur allmählichen Durchfeuchtung des Dämmstoffs kommen. Die Folgen sind eine Abnahme des Wärmedämmvermögens und Standsicherheitsprobleme, was einen vollständigen Abriss und Neuaufbau des WDVS erfordern kann.

Um die Gefahr der Algenbildung auf WDV-Systemen zu verringern, sollten am besten Wärmedämmungen mit hoher Wärmespeicherfähigkeit und/oder mineralischen Dickputzen verwendet werden. Dadurch wird erreicht, dass die Außenseiten der Wände möglichst langsam abkühlen. Durch die langsame Nachtabkühlung verringert sich die Zeit, in der die Temperatur der Bauteiloberfläche unter die der Umgebungstemperatur fällt und sich Kondensat auf der Putzoberfläche bilden kann. Algen wachsen, je nach Gattung, ab einer Feuchte von 70 %. Die Algenbildung kann auch unterbunden werden, indem das WDVS mit einer Endbeschichtung versehen wird, die eine verzögernde und/oder vorbeugenden Wirkung gegenüber Algen- und Pilzbefall hat.

Solange geheizt oder gekühlt wird, hat die Masse der Außenwand keinen Einfluss auf den Heiz- bzw. Kühlenergiebedarf – dieser wird nur vom Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) der Wand bestimmt. Gleiches gilt auch für das Innenraumklima. Lediglich der zeitliche Verlauf der Heiz- bzw. Kühlleistung hängt von der Speicherfähigkeit der Wand ab. Anders in Zeiten ohne Heizung oder Kühlung. Je größer die Speicherfähigkeit, umso langsamer beeinflusst das Außenwetter das Innenraumklima: Hohe Außentemperaturen müssen erst die Wand aufheizen, ehe diese ihrerseits den Innenraum aufheizt.

Beim Aufeinandertreffen verschiedener Materialien sollten unterschiedliche Wärmedehnzahlen berücksichtigt werden, um Spannungsrisse und Abplatzungen (vor allem bei sonnenbeschienenen Wänden) zu vermeiden.

Brandverhalten

Für eine Europäische Technische Bewertung (ETB) von WDVS muss das gesamte Dämmsystem mehrfach geprüft und gemäß EN 13501-1 klassifiziert werden. Das Brandverhalten ist vom Dämmstoff und von der Art (insbesondere Dicke) des Putzsystems abhängig. WDVS mit nichtbrennbaren Dämmstoffen können die europäische Klasse zum Brandverhalten A1 oder A2 erreichen, WDVS mit allen anderen Dämmstoffen die Euroklassen B oder C.

Da bei einem realen Fassadenbrand Effekte auftreten, die mit Hilfe von Laborversuchen kleiner oder mittlerer Größe nicht abschließend beurteilt werden können, fordern die meisten europäischen Länder für Dämmsysteme an höheren Gebäuden Großversuche. In Deutschland erfolgt der Großversuch gemäß DIN 4102-20, in Österreich gemäß ÖNORM B 3800-5.

Bei einer Fassadendämmung aus schwerentflammbaren Polystyrol-Dämmplatten (Styropor) mit Dicke über 10 cm wird über den Wandöffnungen eine Brandbarriere aus nichtbrennbarem Dämmmaterial gefordert (z. B. Mineralwolle der Klasse A nach DIN 4102-1), die eine Höhe von 20 cm hat und an jeder Seite 30 cm breiter ist, als die Öffnung. Alternativ kann auch in jedem zweiten Geschoss ein über das gesamte Geschoss führender Brandriegel vorgesehen werden. Niedrige Gebäude der Gebäudeklassen 1 bis 3 sind in der Musterbauordnung davon ausgenommen. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DiBt sieht für viele Wärmedämmverbundsysteme dennoch horizontale Brandriegel vor.

Nach mehreren Fassadenbränden, etwa 2011 in Delmenhorst, erschien am 28. November 2011 ein Bericht des NDR über Brandversuche in der Materialprüfanstalt für das Bauwesen Braunschweig (MPA Braunschweig), der zeigte, dass die Dämmungen aus Polystyrol Feuer fangen und zur Brandausbreitung führen können, wenn auf den Einbau von Brandschutzstreifen aus nicht brennbarer Mineralwolle verzichtet würde.

Laut dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) entsprach der verwendete Versuchsstand der MPA Braunschweig nicht dem für Zulassungsprüfungen geforderten Aufbau, wie er auch im Arbeitsentwurf von DIN 4102-20 beschrieben wird. Die Prüfung entspreche weder den Vorgaben der Norm und der Zulassungsgrundsätze, noch habe die Prüfung einen plausiblen Praxisbezug gehabt. Das DIBt veröffentlichte dazu am 7. Dezember 2011 eine Stellungnahme, die u. a. betont, dass die bisher zugelassenen WDV-Systeme mit Polystyrol-Hartschaum sicher seien und die Anordnung von Brandriegeln in jedem 2. Geschoss wirksam eine Brandausbreitung/Brandweiterleitung auf Außenwänden begrenze. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat am 2. Dezember 2011 ebenfalls eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich auf den NDR-Beitrag bezieht und die Kritik an Wärmedämmung zurückweist.

Die NDR-Redaktion widersprach dieser Darstellung in ihrer Folgereportage und hinterfragte darin den „praxisfremden Brandschachttest“ der DIN 4102 (siehe Deutsches Institut für Normung). Laut dem Bericht schmilzt das beim Prüfverfahren als schmaler hoher Stab eingespannte Polystyrol nach oben hin ab und entfernt sich dadurch von der Hitze- oder Brandquelle (Zündbrenner und abgetropftes (Poly)Styrol), wodurch das Prüfverfahren so aufgebaut wäre, dass es dem von der Industrie gewünschten Ergebnis, die Nichtbrennbarkeit von Polystyrol und fehlende Brandweiterleitung zu beweisen, entgegenkäme. Laut dem für den Arbeitskreis Brandschutz des Fachverbandes WDVS arbeitenden Brandsachverständigen Ingolf Kotthoff entstehe die Brandweiterleitung durch flüssiges kochendes Polystyrol und dessen Ausdünstungen, die im gebildeten Hohlraum oberhalb des mechanisch nicht abgestützten Dämmstoff-Sturzes (der Unterkante der Wärmedämmung oberhalb eines Fensters) entzündet würden, wodurch das Ganze eher ein konstruktiver Mangel wäre und der mögliche Hohlraum durch den Einbau von Brandriegeln (nichtbrennbare umlaufende Mineralwolle-Dämmstoffstreifen) verkleinert werden könnte. Trotz offensichtlicher Widersprüche in der Stellungnahme (Pkt. 11a Brandweiterleitung durch 2,5 m hohe Flammen werden durch den Brandriegel gestoppt, Pkt. 11b 3,0 m Abstand zwischen brennendem Raum und Brandriegel reduzieren sich auf 0,5 m brennbarer Dämmstoffhöhe) erschienen Brandriegel alle zwei Geschosse dem Fachverband WDVS als ausreichend.

In einer umfangreicheren Stellungnahme des Deutschen Instituts für Bautechnik vom 21. November 2011 wird ebenfalls eingeräumt, dass Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyroldämmstoffplatten mit großen Dämmstoffdicken bei Brandbeanspruchungen „kritisch“ seien und eine ungehinderte Brandausbreitung möglich wäre; der Filmbericht habe „keine neuen Erkenntnisse“ gebracht. Die Brennbarkeit sei „in der Fachwelt eine allseits bekannte Tatsache“. Dass Brandriegel nur in jedem zweiten Geschoss genügen würden und eine Brandausbreitung verhindern, wäre „in originalmaßstäblichen Versuchsaufbauten“ nachgewiesen worden. Die im Fernsehfilm gezeigte Versuchsanordnung entspreche nicht dem Aufbau laut Arbeitsentwurf für die DIN 4102-20 und damit nicht der Brandbeanspruchung unter Realbrandbedingungen.

Im Dezember 2011 thematisierte eine Kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion die Gefahr von Fassadenbränden bei polystyrolgedämmten Fassaden und unzureichende bzw. praxisferne Dämmstoffprüfungen. In der Antwort wird darauf hingewiesen, dass „für das Gebiet des Brandschutzes, welcher Teil des Bauordnungsrechts ist, die Bundesländer zuständig sind“ und „Bei Wärmedämmverbundsystemen muss nach DIN 4102-1 durch Brandprüfungen sowie ggf. zusätzliche Großversuche durch den Hersteller überprüft werden, ob sie schwerentflammbar und damit brandsicher sind.“

Im November 2014 beschloss die 126. Bauministerkonferenz (ARGEBAU), dass in Zukunft bei Neubauten zusätzlicher Brandschutz verpflichtend werden soll. Bestandsbauten brauchen nicht nachgerüstet werden.

Stoßfestigkeit

Die Stoßfestigkeit wird mit dem Kugelschlagtest gemäß ISO 7892 überprüft. Dabei gibt es einerseits den Versuch mit einer Stahlkugel von 1 kg Gewicht und mit einer Fallhöhe von 1,02 m (entspricht 10 Joules) und andererseits den Versuch mit einer Stahlkugel von 0,5 kg Gewicht und mit einer Fallhöhe von 0,61 m (entspricht 3 Joules). Auf Grundlage der Versuchsergebnisse wird das WDVS in die Kategorien I, II oder III eingestuft.

Definition der Nutzungskategorien:

Kategorie I
Ein der Öffentlichkeit leicht zugänglicher und gegen Stöße mit harten Körpern ungeschützter Bereich in Erdbodennähe, der jedoch keiner abnorm starken Nutzung ausgesetzt ist.
Kategorie II
Ein Bereich, der Stößen durch geworfene oder mit dem Fuß gestoßene Gegenstände ausgesetzt ist, sich jedoch an öffentlich zugänglichen Stellen befindet, wo die Höhe des Systems die Größe des Stoßes begrenzt; oder in niedrigeren Bereichen, wo ein Zugang zum Gebäude in erster Linie durch Personen erfolgt, die einen Grund haben, Sorgfalt walten zu lassen.
Kategorie III
Ein Bereich, in dem Beschädigungen durch Personen oder geworfene oder mit dem Fuß gestoßene Gegenstände unwahrscheinlich sind.

In Österreich dürfen nur Systeme mit einer Stoßfestigkeit der Kategorie I und II eingesetzt werden, weil nur diese dem zu berücksichtigenden Hagelschlag mit ausreichender Sicherheit widerstehen.

Generell gilt, dass weichere Platten bessere Ergebnisse erzielen.

Spechte betrachten auch Gebäude als ihren Lebensraum und klopfen Fassaden ab, sofern sich dort typische Hohlgeräusche ergeben. Spechten wird ein gutes Gedächtnis nachgesagt, so dass diese an entdeckte Stellen wieder zurückkehren. Besonders anfällig für Spechtlöcher sind WDVS-Fassaden mit Dämmplatten aus Styropor oder vergleichbaren, beim Klopfen „hohl“ klingenden Dämmstoffen.

Langzeitverhalten

Wärmedämmverbundsysteme kommen seit Anfang der sechziger Jahre zur Anwendung. Seit den siebziger Jahren beurteilt das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP regelmäßig das Langzeitverhalten von WDVS an ausgeführten Bauten. Ende 2014 wurde der Zustand von elf Fassaden mit einem Alter zwischen 29 und 45 Jahren überprüft. In zehn Fällen wurde der Zustand als praktisch ohne Mängel eingestuft. Rein optische Beeinträchtigungen durch Verunreinigungen oder mikrobiellen Bewuchs wurden hierbei nicht berücksichtigt. Lediglich bei einer, mit einem neuen Anstrich überarbeiteten Fassade traten stellenweise geringe bis größere Mängel auf. Laut IBP sind das Alterungsverhalten und der Wartungsaufwand bei Fassaden mit WDV-Systemen ähnlich zu bewerten wie bei konventionell verputzten Außenwänden.

Aufdoppelung

Die Aufdoppelung ist ein Verfahren zur Sanierung von WDVS und dient der Erfüllung energetischer Anforderungen. Dabei wird auf das bestehende WDVS ein weiteres komplettes System aufgebracht, d. h. der Materialverbund wird nicht rückgebaut, sondern durch eine zusätzliche Lage aus Kleber, Dämmstoff, Dübeln, Armierungsputz mit Armierungsgewebe und Deckputz ergänzt. Die Nutzungsdauer des WDVS wird dadurch deutlich ausgedehnt.

Rückbau

Der Rückbau eines WDVS ist erforderlich, wenn dieses neu hergestellt oder das Gebäude abgerissen wird. Er kann selektiv oder konventionell erfolgen.

Die favorisierte Vorgehensweise ist der selektive Rückbau. Hierbei werden die einzelnen Materiallagen Schicht für Schicht abgetragen. Der Vorteil besteht darin, dass die einzelnen Materialfraktionen bereits auf der Baustelle getrennt werden. Als Verfahren zur Trennung der einzelnen Komponenten kommen das manuelle, maschinelle oder thermische Entschichten in Betracht.

Beim konventionellen Rückbau wird das WDVS in einem Zug abgetragen. Das hierbei anfallende Abbruchmaterial ist ein heterogenes Gemisch. Die Vermischung der Materialfraktionen ist im Hinblick auf die Entsorgung ungünstig. Für die weitere Verwertung wird das Materialgemisch in einer Sortieranlage getrennt. Eine hochwertige Verwertung der Abbruchmaterialien ist nur bedingt möglich.

Verwertung

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Dämmstoff EPS, der in ca. 80 % der WDVS Verwendung findet.

Mechanisches Recycling

Bei diesem Verfahren werden zunächst die rückgebauten Materialien eines WDVS von groben Verschmutzungen wie Putz, Mörtel und Sand gereinigt. Anschließend wird die EPS-Fraktion in einer Mühle gemahlen und das daraus entstandene Mahlgut entstaubt. Das EPS-Granulat wird z. B. für gebundene EPS-Schüttungen, EPS-Recyclingplatten, als Leichtzuschlag für Beton oder zur Porosierung von Mauerziegeln verwendet.

Lösemittelbasiertes Recycling

Beim CreaSolv-Verfahren handelt es sich um eine vom Fraunhofer Institut und der CreaCycle GmbH entwickelte Recyclingtechnologie zur Wiederverwertung von expandiertem Polystyrol (EPS). Dabei werden EPS-Abfälle in einem selektiven Lösungsmittel aufgelöst, wodurch Verunreinigungen entfernt und wertvolle Rohstoffe, einschließlich Polystyrol, zurückgewonnen werden können. Die in den Niederlanden entwickelte PolystyreneLoop-Anlage nutzt dieses Verfahren im industriellen Maßstab, um HBCD-haltige PS-Schaumstoffabfälle in einem geschlossenen Kreislauf zu recyceln. Neben der Rückgewinnung von Polystyrol ermöglicht der Prozess auch die Abtrennung und sichere Entsorgung von Schadstoffen sowie die Rückgewinnung der enthaltenen Bromverbindungen.

Energetische Verwertung

Bei der energetischen Verwertung wird EPS durch Verbrennung zur Energieerzeugung genutzt.

Gesetzliche Bestimmungen

Im europäischen Binnenmarkt ist für den grenzüberschreitenden Warenverkehr von Bauprodukten die CE-Kennzeichnung erforderlich. Grundlage für das Inverkehrbringen von Wärmedämm-Verbundsystemen mit CE-Zeichen ist eine Europäische Technische Zulassung (ETZ) auf Basis der Leitlinie ETAG 004, seit 1. Juli 2013 eine Europäische Technische Bewertung (ETB) auf Basis eines Europäischen Bewertungsdokuments. Als Europäisches Bewertungsdokument für WDVS mit Putzbeschichtung zur Anbringung auf Beton und Mauerwerk gilt weiterhin die ETAG 004. Für dort nicht beschriebene Systemausführungen wie Untergründe aus Holz oder Oberflächenbekleidungen aus Keramik können separate Bewertungsdokumente beantragt werden.

Parallel können in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten nationale Zulassungen verwendet werden. Diese regeln die Anwendungen im jeweiligen Mitgliedstaat, erlauben aber keine CE-Kennzeichnung als Grundlage für den grenzüberschreitenden Warenverkehr. Zudem können EU-Mitgliedstaaten nationale Anforderungen an die Verwendung im Sinne von Mindestanforderungen stellen.

In Österreich sind die Leistungsanforderungen und Verwendungsbestimmungen der Baustoffliste ÖE des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB) zu erfüllen.

In Deutschland ist die Verwendbarkeit durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) oder in Kombination mit einer ETZ bzw. ETB über eine Verwendungszulassung nachzuweisen. Die Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) beschreibt sämtliche vom Systemhalter vorgesehenen und im Gesamtsystem geprüften Komponenten (Kleber, Dübel, Dämmung, Armierungsschicht, Außenputz) sowie z. B. die brandschutztechnisch relevanten Eigenschaften und die ggf. einzubauenden Schutzmaßnahmen.

Objektspezifische Abweichungen bedürfen einer Zustimmung im Einzelfall (ZiE) durch die oberste Baubehörde des jeweiligen Bundeslandes.

Zur Erlangung einer Europäischen Technischen Bewertung und/oder einer abZ werden die erforderlichen Systemprüfungen vom Hersteller (Systemhalter) durchgeführt. Nur so kann die im Zusammenwirken der Komponenten geforderte Funktionalität, Sicherheit und Dauerhaftigkeit eines WDVS sichergestellt werden. Für die Einhaltung der wesentlichen Eigenschaften eines WDVS zeichnet der Systemhalter verantwortlich. Er stellt dies über eine laufende Eigen- und Fremdüberwachung der Produktion sicher. Daher dürfen auch nur die vom Systemhalter vorgesehenen Systembestandteile verwendet werden.

Normen, sonstige Regelwerke

  • ETAG 004 Leitlinie für die europäische technische Zulassung für Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme mit Putzschicht. (PDF; 3 MB)
  • ISO 7892 Vertikale Bauwerksteile; Prüfung der Stoßfestigkeit; Stoßkörper und allgemeine Prüfverfahren.
  • DIN 18345 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Wärmedämm-Verbundsysteme.
  • DIN 55699 Anwendung und Verarbeitung von außenseitigen Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) mit Dämmstoffen aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) oder Mineralwolle (MW).
  • ÖNORM B 6400-1 Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) – Teil 1: Planung und Verarbeitung.
  • ÖNORM B 6400-2 Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) – Teil 2: Produkte, Prüfungen und Anforderungen.
  • ÖNORM B 6400-3 Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) – Teil 3: Mindestanforderungen für die Verwendung.
  • SIA 243 Verputzte Aussenwärmedämmung.
  • EN 13499 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) aus expandiertem Polystyrol – Spezifikation.
  • EN 13500 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) aus Mineralwolle – Spezifikation.
  • EN 13501-1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten.

Siehe auch

  • Dachdämmung
  • Energieeinsparverordnung (EnEV)
  • Perimeterdämmung: die Wärmedämmung zwischen erdberührten Bauteilen und Erde, also unterhalb der Bodenplatte sowie zwischen Erdreich und Kelleraußenwand

Literatur

  • Werner Riedel, Heribert Oberhaus, Frank Frössel, Wolfgang Haegele: Wärmedämm-Verbundsysteme. 1. Auflage. Baulino, 2007, ISBN 978-3-938537-01-5. 
  • Frank Frössel: Risse in Gebäuden. 1. Auflage. Baulino Verlag, 2009, ISBN 978-3-938537-22-0.
  • Technisches Handbuch Putz – Stuck – Trockenbau – Wärmedämmung. 3. Auflage. Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade und Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband (SMGV), 2010.
  • Wärmedämmung von Außenwänden mit dem Wärmedämmverbundsystem. Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-89274-298-2.

Weblinks

  • 5 Schritte zur Fassadendämmung – Eine Anleitung zum selbermachen, WDVS-Kompendium
  • Online-Rechner U-Wert, Energiekennzahl, Dämmsysteme, mit Diagrammen
  • Das Wärmedämmverbundsystem und die Folgen für das Stadtbild – eine kritische Materialsammlung (Stadt.Bild.Berlin: Baukultur und Denkmalpflege in der deutschen Hauptstadt)
  • Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Robert Kussauer: Egalisationsanstrich – Es geht nicht ohne. In: Malerblatt. 3. Dezember 2007, abgerufen am 29. Juni 2019. 
  2. Isabell Jürgens: Der Retter der Stuckfassaden. In: Berliner Morgenpost. 18. September 2012, abgerufen am 15. Oktober 2023. 
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  12. Stellungnahme des DIBt zum SPIEGEL-Online-Artikel „Styropor-Platten in Fassaden – Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern“ und zum Beitrag des NDR in der Sendung 45 Minuten am 28. November 2011 (Memento des Originals vom 18. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, PDF
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  18. Stellungnahme des DIBt zum SPIEGEL-Online-Artikel "Styropor-Platten in Fassaden – Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern". 28. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2013; abgerufen am 2. April 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  19. Dämmstoffprüfung auf Brandgefahr, Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Groß, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, Petra Ernstberger, Iris Gleicke, Ulrike Gottschalck, Hans-Joachim Hacker, Gustav Herzog, Ute Kumpf, Kirsten Lühmann, Thomas Oppermann, Florian Pronold, Dr. Frank-Walter Steinmeier und der Fraktion der SPD. In: Drucksache 17/8197. Deutscher Bundestag, 14. Dezember 2011, abgerufen am 15. Oktober 2023. 
  20. Dämmstoffprüfung auf Brandgefahr, Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Groß, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD. In: Drucksache 17/8285. Deutscher Bundestag, 30. Dezember 2011, abgerufen am 15. Oktober 2023. 
  21. NDR: Wärmedämmung: Besserer Brandschutz bei Neubauten. In: daserste.ndr.de. Abgerufen am 26. März 2016. 
  22. Pressemitteilung 126. Bauministerkonferenz. 14. November 2014, abgerufen am 30. Juni 2021. 
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 Jun 2025 / 00:43

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Ein Warmedammverbundsystem abgekurzt WDVS oder WDV System ist ein System zur Warmedammung von Gebaudeaussenwanden Der Aufbau besteht aus einem Dammstoff an die Wand geklebt und oder gedubelt oder mit einem Schienensystem befestigt einer Putztragerschicht armierter Unterputz und einer Oberflachenschicht Oberputz oder Flachverblender Als Alternative bzw Konkurrenzmodell gilt u a die vorgehangte hinterluftete Fassade Mit einem Warmedammverbundsystem renoviertes Gebaude in einem Pariser Vorort Umgangssprachlich werden fur Warmedammverbundsysteme auch Bezeichnungen wie Thermohaut und Vollwarmeschutz verwendet die aber irrefuhrend sind und vermieden werden sollten da ein WDVS zwar ein Vollwarmeschutz gedammte Fassade ist aber ein Vollwarmeschutz auch eine vorgehangte Fassade sein kann was wiederum kein WDVS ist Geschichte des WDVSIn Berlin wurde 1957 zum ersten Mal ein Warmedammverbundsystem eingesetzt Als Dammstoff wurde ein Polystyrolhartschaum verwendet der von BASF unter dem Markennamen Styropor vertrieben wird Die ersten Dammstoffe mit einer Dicke von 20 50 mm waren noch weit von dem heutigen Standard entfernt sorgten aber fur eine bis dahin nicht gekannte Heizenergieersparnis Ab Mitte der 1960er Jahre wurde dieses System in grosserem Umfang eingesetzt In Suddeutschland verarbeitete man zu Beginn der 1960er Jahre im Industriebau Zuckersilo in Regensburg und im Wohnungsbau als Dryvit Verfahren entwickelt durch die Vereinigte Wachswarenfabriken AG Hornung und Dr Fischer Polystyrol Dammplatten mit armiertem Kunststoffputz Dabei setzte man verschiedene Techniken der Armierung mit Metallfaden Metallgewebe Glasfasergewebe und aus USA eingefuhrt auch Kunststoffgewebe ein Die Dammstoffplatten wurden punkt und randformig Wulstverfahren mit Klebstoff versehen und durch starken Handdruck auf die Wand geklebt Probleme gab es bei diesem Verfahren durch die Aufschusselung der Polystyrolplatten bedingt durch nicht ausreichend abgelagerte Platten die Feuchteaufnahme des Glasseidengewebes und eine dadurch verursachte Volumenvergrosserung sowie durch die statische Aufladung der Kunststoffputzoberflache und eine damit verbundene Staubanreicherung Als erste Mauersteinindustrie empfahl damals die Kalksandsteinindustrie ein solches System als KS Thermohaut die ersten Wohngebaude damit wurden in Nurnberg gebaut Auf der Suche nach Alternativen verwendete man ab etwa 1977 auch Mineralfaserplatten wobei hier eine modifizierte Arbeitstechnik angewandt wurde modifizierte mineralische Putze Kunststoffputze Kalk und Silikatputze Seit etwa 1990 kamen daruber hinaus die unten genannten Dammstoffe zum Einsatz Aufbau und MontageUntergrundvoraussetzung Grundsatzlich sind alle Untergrunde z B Ziegel Kalksandstein Beton verputzte Bestandsfassaden geeignet Bei ausreichender Tragfahigkeit des Untergrundes konnen die Dammplatten direkt aufgeklebt werden Je nach Festigkeit des Dammstoffes oder bei nicht ausreichender Tragfahigkeit des Untergrundes mussen die Platten zusatzlich mit Tellerdubeln ruckverankert werden Bei sehr unebenen Untergrunden werden Schienensysteme eingesetzt an denen die Platten befestigt werden Befestigung der Dammplatten Es gibt verschiedene Arten der Befestigung von Dammplatten eines WDVS Die Dammplatten oder Lamellen konnen verklebt verdubelt verklebt und zusatzlich verdubelt oder mit einem Schienensystem montiert werden In den haufigsten Fallen wird das Dammmaterial Dammstoff einfach in Form von Platten oder Lamellen durch Kleben und oder Dubeln Tellerdubel auf den bestehenden Wanduntergrund aus Ziegel Kalksandstein oder Beton befestigt Auf ebenem Untergrund werden die Dammplatten die weniger als zehn Kilogramm pro Quadratmeter wiegen in der Regel mit einem speziellen Klebemortel direkt auf den vorhandenen Aussenputz geklebt Der Kleber wird in diesem Fall vollflachig aufgetragen Bei Unebenheiten im Untergrund wendet man hingegen die Wulst Punkt Methode an Die Klebemasse wird dabei entlang der Plattenrander umlaufend mit zusatzlichen Klebepunkten in der Plattenflache aufgetragen Der Flachenanteil der Verklebung hangt vom verwendeten System ab und sollte zwischen 40 und 100 Prozent betragen Eine Verdubelung des Warmedammverbundsystems ist besonders in Regionen mit hohen Windlasten und entsprechenden Wetterextremen ublich und ab einer gewissen Gebaudehohe vorgeschrieben Ob und wie viele Dubel verwendet werden mussen wird vom verwendeten Hersteller in der Bauaufsichtlichen Zulassung vorgeschrieben Je nach Hersteller und Dammstoffart unterscheiden sich die zu verwendenden Dubel in ihrem Durchmesser Die Dubel verhindern durch die zusatzliche mechanische Befestigung das Ausbrechen der Dammung bei Windsog Eine duale Losung aus Verdubeln und Verkleben kommt aus statisch relevanter Sicht z B bei der Dammung von Altbauten zum Einsatz Dann also wenn der Untergrund uneben beschadigt oder die Zugfestigkeit des Bestandsuntergrundes fur Verklebungen zu gering ist Mineralische Dammstoffe grosseren Formats und Gewichts mussen aus statisch relevanter Sicht immer geklebt und gedubelt werden Bei besonders starken Unebenheiten erfolgt die Verankerung linienformig uber Metallschienen an der Bestandsfassade Eine Verklebung entfallt hier komplett da die Dammplatten an den Schienen befestigt werden Diese Schienenbefestigung wird nur bei starken Unebenheiten des Untergrunds eingesetzt weil sie die teuerste Art der Befestigung ist Dammstoffe fur WarmedammverbundsystemeFur den Einsatz im WDVS mussen Dammstoffe hohere Anspruche als im Innenausbau erfullen solche mit guter Brennbarkeit und hohem Wasseraufnahmevermogen sind nur bedingt geeignet Synthetische Anorganische Mineralwolle Stein und Glaswolle Mineralschaum Calciumsilikat Hydrate Gipsschaum Calciumsulfat Hydrate Calciumsilikat Platte Synthetische Organische Expandierter Polystyrol Hartschaum EPS Extrudierter Polystyrol Hartschaum XPS Polyurethan Hartschaum PUR Resolharz Synthetische Verbundmaterialien Vakuumdammplatten VIP Verbundmaterialien aus mehreren Materialien Dammplatten aus zementgebundenem EPS Recyclinggranulat z B Prottelith Naturliche Organische Holzfaser Kork Hanf SchilfArmierungsmortel UnterputzWird eine mit WDVS beschichtete Wand von der Sonne beschienen so kann sich die Wand aufheizen Durch die Warmedammung fliesst aber nicht viel Warme ab so erwarmt sich die Putzschicht auf hohere Temperaturen als der darunterliegende Dammstoff Wegen oft unterschiedlicher Warmeausdehnung von Tragerstoff und Putzbeschichtung ist deshalb der Einbau eines Armierungsgewebes zwischen Dammstoff und Putz zur Vermeidung von Thermospannungsrissen notig Dazu wird auf den Dammstoff eine Schicht Armierungsmortel oder Unterputz aufgetragen und darin Armierungsgewebe Glasfasergewebe so eingebettet dass es im oberen Drittel der Armierungsschicht liegt Abhangig vom Oberputz werden entweder mineralische oder organisch dotierte Armierungsmortel eingesetzt OberputzDen Abschluss des Systems bildet ein Aussen oder Oberputz der noch angestrichen werden kann Folgende Oberputze werden in Verbindung mit WDV Systemen angeboten Anorganische Putze Kalkputz Kalkzementleichtputz Kalkzementputz Organische Putze Silikatputz Kunstharzputz Silikonharzputz Grundsatzlich sind mineralische Putze okologisch und bauphysikalisch besser als organische Bei den mineralischen Putzen sind besonders die Strukturputze Kratzputze vorteilhafter Sie benotigen keinen Anstrich und sind als vorbeugender Schutz gegen Algenbewuchs besonders gut geeignet Bei mineralischen Putzen ist darauf zu achten dass sie nicht kunststoffvergutet sind und dadurch die gute Okobilanz der mineralischen Putze verschlechtern Der bauphysikalische Vorteil von mineralischen anorganischen gegenuber den organischen Putzen ist dass sie eine hohere Dichte haben und damit auch eine hohere Warmespeicherfahigkeit Dadurch verlangsamt sich die Abkuhlung in der Nacht und somit auch der Wasserausfall auf der Oberflache Algenbefall Mineralische Putze mit Bindemittel aus Kalk oder Zement nehmen nur wenig Wasser auf und geben es schnell wieder ab Organische Putze trocknen dagegen sehr langsam Der hohere pH Wert bei den mineralischen Putzen vermindert Algen und Pilzwachstum Er nimmt allerdings mit der Zeit durch die Karbonatisierung ab Aufgrund dieser bauphysikalischen Eigenschaften werden organische Putze schneller von Algen und Pilzen befallen ausserdem verschmutzen sie schneller als mineralische Putze Der okologische Nachteil organischer Putze ist dass sie hauptsachlich aus Kunststoffen Erdolprodukt bestehen Ausserdem sind sie schlechter zu entsorgen da sie aufgrund der neuen Deponieverordnung vor der Deponierung thermisch vorbehandelt werden mussen hoher Energieverbrauch bei der Entsorgung AnstrichBei mineralischen Oberputzen wird grundsatzlich ein einmaliger Egalisations anstrich empfohlen denn dadurch verbessert sich die Vorsorge vor Farbtonveranderungen bei eingefarbten Putzen die Verzogerung unschadlicher Bewitterungserscheinungen die wasserabweisende Funktion des Putzsystems und es steigt die Bestandigkeit der Schutz vor Algenbildung und Pilzbefall Aber auch bei organischen Putzsystemen wird aufgrund der oben genannten Veralgungsprobleme ein Anstrich empfohlen Als Anstrich kommen z B Dispersions Silikat oder Silikonharzanstriche mit Bioziden zum Einsatz Biozide sind human und okotoxische Stoffe deswegen sollte grundsatzlich auf einen Anstrich nur zur Vermeidung von Algenwachstum verzichtet werden Grund ist der dass der Anstrich und die Biozide bei Regen ausgewaschen werden und im angrenzenden Untergrund landen Die okologischen Folgen sind noch nicht untersucht worden Bauphysikalisch ist ein hoher Wasserdampfdiffusionswiderstand des Anstrichs problematisch Es muss darauf geachtet werden dass die Wasserdampfdiffusion der Wand nicht zu stark beeintrachtigt wird Mit jedem erneuten Anstrich steigt der Wasserdampfdiffusionswiderstand der Aussenbeschichtung der Wand und dadurch der winterliche Tauwasseranfall im System wodurch die Langlebigkeit negativ beeinflusst wird Architektonische GestaltungDieser Altbau wurde zur Halfte mit WDVS gedammt Der dickere Wandaufbau durch das WDVS ist am Dachuberstand und an den Fensteroffnungen auf der rechten Fassadenseite zu erkennen Die helle Flache ist Teil der farblichen Gestaltung der WDVS Fassade Es kommen Putze in unterschiedlichen Dicken Strukturen Kratz Rillen oder Modellierputz und Farben zum Einsatz Zur Strukturierung und Gestaltung der Fassade konnen Fassaden Profile verwendet werden die auf das WDVS geklebt und nach dem Verputzen der ubrigen Flachen ebenfalls mit der Fassadenfarbe uberstrichen werden Es stehen z B Gesimse Fensterumrahmungen oder Bossensteine zur Verfugung Bei bestehender Bausubstanz vor allem verzierte Altbauten bemangeln WDVS Kritiker die durchgreifende Anderung des Erscheinungsbildes Insbesondere bei Baudenkmalern und stadtbildpragender erhaltenswerter Bausubstanz unterhalb der Bedeutungsschwelle zum Denkmal sind durch die Anbringung von WDVS Fassaden massive Gestaltverluste zu beklagen Farbliche GestaltungInsbesondere bei einer nur dunnen Beschichtung des Dammstoffs sollen bevorzugt helle Farben verwendet werden um Spannungsrisse durch grosse Temperaturschwankungen zu vermeiden Die Helligkeit einer Farbe wird mit dem Hellbezugswert HBW gekennzeichnet Der HBW beschreibt den Anteil des auf eine Oberflache auftreffenden sichtbaren Lichts der von dieser Oberflache reflektiert wird und bewegt sich zwischen 0 schwarz und 100 weiss Es wird empfohlen Farben mit einem HBW grosser als 20 Deutschland bzw 25 Osterreich verwendet werden Abweichen kann man von dieser Empfehlung zum Beispiel an Nordfassaden oder beschatteten Flachen Kunftig soll das Reflexionsverhalten von Putzen und Farben mit dem TSR Wert beurteilt werden da er das gesamte elektromagnetische Wellenlangenspektrum der Solarstrahlung berucksichtigt Bauphysikalischer AufbauTemperaturverlauf in einer aussen gedammten Kalksandsteinwand im WDV SystemBeispiel fur eine grafische Berechnung des Tauwasserausfalls nach Glaser Wichtig fur den Zweck und die Verwendbarkeit eines WDVS ist neben einer guten Dammung die Vermeidung von Tauwasserausfall in der Wand siehe dazu auch Glaser Verfahren Besonders im Winter sind Wasserdampfdruck und Temperatur innen hoch und aussen niedrig Abhangig von ihrer Temperatur kann Luft nur eine bestimmte maximale Feuchtigkeitsmenge aufnehmen was mit dem Sattigungsdampfdruck beziehungsweise der Taupunkttemperatur angegeben wird Durch den jeweiligen Aufbau der Wand werden Bedingungen sowohl fur den Verlauf der Temperatur und damit des Sattigungsdampfdrucks als auch fur den Verlauf des Dampfdrucks vorgegeben Nur wenn im Wandquerschnitt der Dampfdruck stets unter dem Sattigungsdampfdruck liegt kommt es nie zum Ausfall von Tauwasser die gultigen Normen lassen allerdings einen zeitweise geringen Ausfall zu Bei mehrschichtigen Aussenbauteilen wird deshalb die Tauwasserfreiheit grundsatzlich gesichert wenn die Warmedammfahigkeit nach aussen hin zunimmt und der Wasserdampfdiffusionswiderstand nach aussen hin abnimmt Bei umgekehrtem Wandaufbau also der Warmedammung von innen her kann der Dampfdruck ortlich den Sattigungsdampfdruck erreichen und die uberschussige Feuchtigkeit fallt abhangig vom Taupunkt als Tauwasser aus Das kann kritisch werden wo das anfallende Tauwasser nur schlecht wieder verdunsten kann Der Wasserdampfdiffusionswiderstand sollte nach aussen hin abnehmen damit die anfallende Feuchte wahrend der Verdunstungsperiode gut nach aussen hin verdunsten kann Die Hauptursache fur Schaden an WDV Systemen ist der Ausfall von Tauwasser zwischen der Dammung und dem Aussenputz Wenn dieses Tauwasser aufgrund des hohen Wasserdampfdiffusionswiderstands des Aussenputzes und Anstrichs nicht vollstandig verdunstet kann es zu Abplatzungen durch gefrierendes Wasser und zur allmahlichen Durchfeuchtung des Dammstoffs kommen Die Folgen sind eine Abnahme des Warmedammvermogens und Standsicherheitsprobleme was einen vollstandigen Abriss und Neuaufbau des WDVS erfordern kann Um die Gefahr der Algenbildung auf WDV Systemen zu verringern sollten am besten Warmedammungen mit hoher Warmespeicherfahigkeit und oder mineralischen Dickputzen verwendet werden Dadurch wird erreicht dass die Aussenseiten der Wande moglichst langsam abkuhlen Durch die langsame Nachtabkuhlung verringert sich die Zeit in der die Temperatur der Bauteiloberflache unter die der Umgebungstemperatur fallt und sich Kondensat auf der Putzoberflache bilden kann Algen wachsen je nach Gattung ab einer Feuchte von 70 Die Algenbildung kann auch unterbunden werden indem das WDVS mit einer Endbeschichtung versehen wird die eine verzogernde und oder vorbeugenden Wirkung gegenuber Algen und Pilzbefall hat Solange geheizt oder gekuhlt wird hat die Masse der Aussenwand keinen Einfluss auf den Heiz bzw Kuhlenergiebedarf dieser wird nur vom Warmedurchgangskoeffizienten U Wert der Wand bestimmt Gleiches gilt auch fur das Innenraumklima Lediglich der zeitliche Verlauf der Heiz bzw Kuhlleistung hangt von der Speicherfahigkeit der Wand ab Anders in Zeiten ohne Heizung oder Kuhlung Je grosser die Speicherfahigkeit umso langsamer beeinflusst das Aussenwetter das Innenraumklima Hohe Aussentemperaturen mussen erst die Wand aufheizen ehe diese ihrerseits den Innenraum aufheizt Beim Aufeinandertreffen verschiedener Materialien sollten unterschiedliche Warmedehnzahlen berucksichtigt werden um Spannungsrisse und Abplatzungen vor allem bei sonnenbeschienenen Wanden zu vermeiden BrandverhaltenFur eine Europaische Technische Bewertung ETB von WDVS muss das gesamte Dammsystem mehrfach gepruft und gemass EN 13501 1 klassifiziert werden Das Brandverhalten ist vom Dammstoff und von der Art insbesondere Dicke des Putzsystems abhangig WDVS mit nichtbrennbaren Dammstoffen konnen die europaische Klasse zum Brandverhalten A1 oder A2 erreichen WDVS mit allen anderen Dammstoffen die Euroklassen B oder C Da bei einem realen Fassadenbrand Effekte auftreten die mit Hilfe von Laborversuchen kleiner oder mittlerer Grosse nicht abschliessend beurteilt werden konnen fordern die meisten europaischen Lander fur Dammsysteme an hoheren Gebauden Grossversuche In Deutschland erfolgt der Grossversuch gemass DIN 4102 20 in Osterreich gemass ONORM B 3800 5 Bei einer Fassadendammung aus schwerentflammbaren Polystyrol Dammplatten Styropor mit Dicke uber 10 cm wird uber den Wandoffnungen eine Brandbarriere aus nichtbrennbarem Dammmaterial gefordert z B Mineralwolle der Klasse A nach DIN 4102 1 die eine Hohe von 20 cm hat und an jeder Seite 30 cm breiter ist als die Offnung Alternativ kann auch in jedem zweiten Geschoss ein uber das gesamte Geschoss fuhrender Brandriegel vorgesehen werden Niedrige Gebaude der Gebaudeklassen 1 bis 3 sind in der Musterbauordnung davon ausgenommen Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DiBt sieht fur viele Warmedammverbundsysteme dennoch horizontale Brandriegel vor Brandschutzstreifen Riegel aus Mineralwolle bei einem WDVS mit EPS Warmedammung Nach mehreren Fassadenbranden etwa 2011 in Delmenhorst erschien am 28 November 2011 ein Bericht des NDR uber Brandversuche in der Materialprufanstalt fur das Bauwesen Braunschweig MPA Braunschweig der zeigte dass die Dammungen aus Polystyrol Feuer fangen und zur Brandausbreitung fuhren konnen wenn auf den Einbau von Brandschutzstreifen aus nicht brennbarer Mineralwolle verzichtet wurde Laut dem Deutschen Institut fur Bautechnik DIBt entsprach der verwendete Versuchsstand der MPA Braunschweig nicht dem fur Zulassungsprufungen geforderten Aufbau wie er auch im Arbeitsentwurf von DIN 4102 20 beschrieben wird Die Prufung entspreche weder den Vorgaben der Norm und der Zulassungsgrundsatze noch habe die Prufung einen plausiblen Praxisbezug gehabt Das DIBt veroffentlichte dazu am 7 Dezember 2011 eine Stellungnahme die u a betont dass die bisher zugelassenen WDV Systeme mit Polystyrol Hartschaum sicher seien und die Anordnung von Brandriegeln in jedem 2 Geschoss wirksam eine Brandausbreitung Brandweiterleitung auf Aussenwanden begrenze Die Deutsche Energie Agentur dena hat am 2 Dezember 2011 ebenfalls eine Stellungnahme veroffentlicht die sich auf den NDR Beitrag bezieht und die Kritik an Warmedammung zuruckweist Die NDR Redaktion widersprach dieser Darstellung in ihrer Folgereportage und hinterfragte darin den praxisfremden Brandschachttest der DIN 4102 siehe Deutsches Institut fur Normung Laut dem Bericht schmilzt das beim Prufverfahren als schmaler hoher Stab eingespannte Polystyrol nach oben hin ab und entfernt sich dadurch von der Hitze oder Brandquelle Zundbrenner und abgetropftes Poly Styrol wodurch das Prufverfahren so aufgebaut ware dass es dem von der Industrie gewunschten Ergebnis die Nichtbrennbarkeit von Polystyrol und fehlende Brandweiterleitung zu beweisen entgegenkame Laut dem fur den Arbeitskreis Brandschutz des Fachverbandes WDVS arbeitenden Brandsachverstandigen Ingolf Kotthoff entstehe die Brandweiterleitung durch flussiges kochendes Polystyrol und dessen Ausdunstungen die im gebildeten Hohlraum oberhalb des mechanisch nicht abgestutzten Dammstoff Sturzes der Unterkante der Warmedammung oberhalb eines Fensters entzundet wurden wodurch das Ganze eher ein konstruktiver Mangel ware und der mogliche Hohlraum durch den Einbau von Brandriegeln nichtbrennbare umlaufende Mineralwolle Dammstoffstreifen verkleinert werden konnte Trotz offensichtlicher Widerspruche in der Stellungnahme Pkt 11a Brandweiterleitung durch 2 5 m hohe Flammen werden durch den Brandriegel gestoppt Pkt 11b 3 0 m Abstand zwischen brennendem Raum und Brandriegel reduzieren sich auf 0 5 m brennbarer Dammstoffhohe erschienen Brandriegel alle zwei Geschosse dem Fachverband WDVS als ausreichend In einer umfangreicheren Stellungnahme des Deutschen Instituts fur Bautechnik vom 21 November 2011 wird ebenfalls eingeraumt dass Warmedammverbundsysteme mit Polystyroldammstoffplatten mit grossen Dammstoffdicken bei Brandbeanspruchungen kritisch seien und eine ungehinderte Brandausbreitung moglich ware der Filmbericht habe keine neuen Erkenntnisse gebracht Die Brennbarkeit sei in der Fachwelt eine allseits bekannte Tatsache Dass Brandriegel nur in jedem zweiten Geschoss genugen wurden und eine Brandausbreitung verhindern ware in originalmassstablichen Versuchsaufbauten nachgewiesen worden Die im Fernsehfilm gezeigte Versuchsanordnung entspreche nicht dem Aufbau laut Arbeitsentwurf fur die DIN 4102 20 und damit nicht der Brandbeanspruchung unter Realbrandbedingungen Im Dezember 2011 thematisierte eine Kleine Anfrage der SPD Bundestagsfraktion die Gefahr von Fassadenbranden bei polystyrolgedammten Fassaden und unzureichende bzw praxisferne Dammstoffprufungen In der Antwort wird darauf hingewiesen dass fur das Gebiet des Brandschutzes welcher Teil des Bauordnungsrechts ist die Bundeslander zustandig sind und Bei Warmedammverbundsystemen muss nach DIN 4102 1 durch Brandprufungen sowie ggf zusatzliche Grossversuche durch den Hersteller uberpruft werden ob sie schwerentflammbar und damit brandsicher sind Im November 2014 beschloss die 126 Bauministerkonferenz ARGEBAU dass in Zukunft bei Neubauten zusatzlicher Brandschutz verpflichtend werden soll Bestandsbauten brauchen nicht nachgerustet werden StossfestigkeitDie Stossfestigkeit wird mit dem Kugelschlagtest gemass ISO 7892 uberpruft Dabei gibt es einerseits den Versuch mit einer Stahlkugel von 1 kg Gewicht und mit einer Fallhohe von 1 02 m entspricht 10 Joules und andererseits den Versuch mit einer Stahlkugel von 0 5 kg Gewicht und mit einer Fallhohe von 0 61 m entspricht 3 Joules Auf Grundlage der Versuchsergebnisse wird das WDVS in die Kategorien I II oder III eingestuft Definition der Nutzungskategorien Von einem Buntspecht beschadigte Fassadendammung in KolnKategorie I Ein der Offentlichkeit leicht zuganglicher und gegen Stosse mit harten Korpern ungeschutzter Bereich in Erdbodennahe der jedoch keiner abnorm starken Nutzung ausgesetzt ist Kategorie II Ein Bereich der Stossen durch geworfene oder mit dem Fuss gestossene Gegenstande ausgesetzt ist sich jedoch an offentlich zuganglichen Stellen befindet wo die Hohe des Systems die Grosse des Stosses begrenzt oder in niedrigeren Bereichen wo ein Zugang zum Gebaude in erster Linie durch Personen erfolgt die einen Grund haben Sorgfalt walten zu lassen Kategorie III Ein Bereich in dem Beschadigungen durch Personen oder geworfene oder mit dem Fuss gestossene Gegenstande unwahrscheinlich sind In Osterreich durfen nur Systeme mit einer Stossfestigkeit der Kategorie I und II eingesetzt werden weil nur diese dem zu berucksichtigenden Hagelschlag mit ausreichender Sicherheit widerstehen Generell gilt dass weichere Platten bessere Ergebnisse erzielen Spechte betrachten auch Gebaude als ihren Lebensraum und klopfen Fassaden ab sofern sich dort typische Hohlgerausche ergeben Spechten wird ein gutes Gedachtnis nachgesagt so dass diese an entdeckte Stellen wieder zuruckkehren Besonders anfallig fur Spechtlocher sind WDVS Fassaden mit Dammplatten aus Styropor oder vergleichbaren beim Klopfen hohl klingenden Dammstoffen LangzeitverhaltenWarmedammverbundsysteme kommen seit Anfang der sechziger Jahre zur Anwendung Seit den siebziger Jahren beurteilt das Fraunhofer Institut fur Bauphysik IBP regelmassig das Langzeitverhalten von WDVS an ausgefuhrten Bauten Ende 2014 wurde der Zustand von elf Fassaden mit einem Alter zwischen 29 und 45 Jahren uberpruft In zehn Fallen wurde der Zustand als praktisch ohne Mangel eingestuft Rein optische Beeintrachtigungen durch Verunreinigungen oder mikrobiellen Bewuchs wurden hierbei nicht berucksichtigt Lediglich bei einer mit einem neuen Anstrich uberarbeiteten Fassade traten stellenweise geringe bis grossere Mangel auf Laut IBP sind das Alterungsverhalten und der Wartungsaufwand bei Fassaden mit WDV Systemen ahnlich zu bewerten wie bei konventionell verputzten Aussenwanden AufdoppelungDie Aufdoppelung ist ein Verfahren zur Sanierung von WDVS und dient der Erfullung energetischer Anforderungen Dabei wird auf das bestehende WDVS ein weiteres komplettes System aufgebracht d h der Materialverbund wird nicht ruckgebaut sondern durch eine zusatzliche Lage aus Kleber Dammstoff Dubeln Armierungsputz mit Armierungsgewebe und Deckputz erganzt Die Nutzungsdauer des WDVS wird dadurch deutlich ausgedehnt RuckbauDer Ruckbau eines WDVS ist erforderlich wenn dieses neu hergestellt oder das Gebaude abgerissen wird Er kann selektiv oder konventionell erfolgen Die favorisierte Vorgehensweise ist der selektive Ruckbau Hierbei werden die einzelnen Materiallagen Schicht fur Schicht abgetragen Der Vorteil besteht darin dass die einzelnen Materialfraktionen bereits auf der Baustelle getrennt werden Als Verfahren zur Trennung der einzelnen Komponenten kommen das manuelle maschinelle oder thermische Entschichten in Betracht Beim konventionellen Ruckbau wird das WDVS in einem Zug abgetragen Das hierbei anfallende Abbruchmaterial ist ein heterogenes Gemisch Die Vermischung der Materialfraktionen ist im Hinblick auf die Entsorgung ungunstig Fur die weitere Verwertung wird das Materialgemisch in einer Sortieranlage getrennt Eine hochwertige Verwertung der Abbruchmaterialien ist nur bedingt moglich VerwertungDie folgenden Ausfuhrungen beziehen sich auf den Dammstoff EPS der in ca 80 der WDVS Verwendung findet Mechanisches Recycling Bei diesem Verfahren werden zunachst die ruckgebauten Materialien eines WDVS von groben Verschmutzungen wie Putz Mortel und Sand gereinigt Anschliessend wird die EPS Fraktion in einer Muhle gemahlen und das daraus entstandene Mahlgut entstaubt Das EPS Granulat wird z B fur gebundene EPS Schuttungen EPS Recyclingplatten als Leichtzuschlag fur Beton oder zur Porosierung von Mauerziegeln verwendet Losemittelbasiertes Recycling Beim CreaSolv Verfahren handelt es sich um eine vom Fraunhofer Institut und der CreaCycle GmbH entwickelte Recyclingtechnologie zur Wiederverwertung von expandiertem Polystyrol EPS Dabei werden EPS Abfalle in einem selektiven Losungsmittel aufgelost wodurch Verunreinigungen entfernt und wertvolle Rohstoffe einschliesslich Polystyrol zuruckgewonnen werden konnen Die in den Niederlanden entwickelte PolystyreneLoop Anlage nutzt dieses Verfahren im industriellen Massstab um HBCD haltige PS Schaumstoffabfalle in einem geschlossenen Kreislauf zu recyceln Neben der Ruckgewinnung von Polystyrol ermoglicht der Prozess auch die Abtrennung und sichere Entsorgung von Schadstoffen sowie die Ruckgewinnung der enthaltenen Bromverbindungen Energetische Verwertung Bei der energetischen Verwertung wird EPS durch Verbrennung zur Energieerzeugung genutzt Gesetzliche BestimmungenIm europaischen Binnenmarkt ist fur den grenzuberschreitenden Warenverkehr von Bauprodukten die CE Kennzeichnung erforderlich Grundlage fur das Inverkehrbringen von Warmedamm Verbundsystemen mit CE Zeichen ist eine Europaische Technische Zulassung ETZ auf Basis der Leitlinie ETAG 004 seit 1 Juli 2013 eine Europaische Technische Bewertung ETB auf Basis eines Europaischen Bewertungsdokuments Als Europaisches Bewertungsdokument fur WDVS mit Putzbeschichtung zur Anbringung auf Beton und Mauerwerk gilt weiterhin die ETAG 004 Fur dort nicht beschriebene Systemausfuhrungen wie Untergrunde aus Holz oder Oberflachenbekleidungen aus Keramik konnen separate Bewertungsdokumente beantragt werden Parallel konnen in verschiedenen EU Mitgliedstaaten nationale Zulassungen verwendet werden Diese regeln die Anwendungen im jeweiligen Mitgliedstaat erlauben aber keine CE Kennzeichnung als Grundlage fur den grenzuberschreitenden Warenverkehr Zudem konnen EU Mitgliedstaaten nationale Anforderungen an die Verwendung im Sinne von Mindestanforderungen stellen In Osterreich sind die Leistungsanforderungen und Verwendungsbestimmungen der Baustoffliste OE des Osterreichischen Instituts fur Bautechnik OIB zu erfullen In Deutschland ist die Verwendbarkeit durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung abZ oder in Kombination mit einer ETZ bzw ETB uber eine Verwendungszulassung nachzuweisen Die Zulassung des Deutschen Instituts fur Bautechnik DIBt beschreibt samtliche vom Systemhalter vorgesehenen und im Gesamtsystem gepruften Komponenten Kleber Dubel Dammung Armierungsschicht Aussenputz sowie z B die brandschutztechnisch relevanten Eigenschaften und die ggf einzubauenden Schutzmassnahmen Objektspezifische Abweichungen bedurfen einer Zustimmung im Einzelfall ZiE durch die oberste Baubehorde des jeweiligen Bundeslandes Zur Erlangung einer Europaischen Technischen Bewertung und oder einer abZ werden die erforderlichen Systemprufungen vom Hersteller Systemhalter durchgefuhrt Nur so kann die im Zusammenwirken der Komponenten geforderte Funktionalitat Sicherheit und Dauerhaftigkeit eines WDVS sichergestellt werden Fur die Einhaltung der wesentlichen Eigenschaften eines WDVS zeichnet der Systemhalter verantwortlich Er stellt dies uber eine laufende Eigen und Fremduberwachung der Produktion sicher Daher durfen auch nur die vom Systemhalter vorgesehenen Systembestandteile verwendet werden Normen sonstige RegelwerkeETAG 004 Leitlinie fur die europaische technische Zulassung fur Aussenseitige Warmedamm Verbundsysteme mit Putzschicht PDF 3 MB ISO 7892 Vertikale Bauwerksteile Prufung der Stossfestigkeit Stosskorper und allgemeine Prufverfahren DIN 18345 VOB Vergabe und Vertragsordnung fur Bauleistungen Teil C Allgemeine Technische Vertragsbedingungen fur Bauleistungen ATV Warmedamm Verbundsysteme DIN 55699 Anwendung und Verarbeitung von aussenseitigen Warmedamm Verbundsystemen WDVS mit Dammstoffen aus expandiertem Polystyrol Hartschaum EPS oder Mineralwolle MW ONORM B 6400 1 Aussenwand Warmedamm Verbundsysteme WDVS Teil 1 Planung und Verarbeitung ONORM B 6400 2 Aussenwand Warmedamm Verbundsysteme WDVS Teil 2 Produkte Prufungen und Anforderungen ONORM B 6400 3 Aussenwand Warmedamm Verbundsysteme WDVS Teil 3 Mindestanforderungen fur die Verwendung SIA 243 Verputzte Aussenwarmedammung EN 13499 Warmedammstoffe fur Gebaude Aussenseitige Warmedamm Verbundsysteme WDVS aus expandiertem Polystyrol Spezifikation EN 13500 Warmedammstoffe fur Gebaude Aussenseitige Warmedamm Verbundsysteme WDVS aus Mineralwolle Spezifikation EN 13501 1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten Teil 1 Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prufungen zum Brandverhalten von Bauprodukten Siehe auchDachdammung Energieeinsparverordnung EnEV Perimeterdammung die Warmedammung zwischen erdberuhrten Bauteilen und Erde also unterhalb der Bodenplatte sowie zwischen Erdreich und KelleraussenwandLiteraturWerner Riedel Heribert Oberhaus Frank Frossel Wolfgang Haegele Warmedamm Verbundsysteme 1 Auflage Baulino 2007 ISBN 978 3 938537 01 5 Frank Frossel Risse in Gebauden 1 Auflage Baulino Verlag 2009 ISBN 978 3 938537 22 0 Technisches Handbuch Putz Stuck Trockenbau Warmedammung 3 Auflage Fachverband der Stuckateure fur Ausbau und Fassade und Schweizerischer Maler und Gipserunternehmer Verband SMGV 2010 Warmedammung von Aussenwanden mit dem Warmedammverbundsystem Hessisches Ministerium fur Umwelt Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 89274 298 2 Weblinks5 Schritte zur Fassadendammung Eine Anleitung zum selbermachen WDVS Kompendium Online Rechner U Wert Energiekennzahl Dammsysteme mit Diagrammen Das Warmedammverbundsystem und die Folgen fur das Stadtbild eine kritische Materialsammlung Stadt Bild Berlin Baukultur und Denkmalpflege in der deutschen Hauptstadt Weiterfuhrende InformationenEinzelnachweiseRobert Kussauer Egalisationsanstrich Es geht nicht ohne In Malerblatt 3 Dezember 2007 abgerufen am 29 Juni 2019 Isabell Jurgens Der Retter der Stuckfassaden In Berliner Morgenpost 18 September 2012 abgerufen am 15 Oktober 2023 Rolf Bernd Hechler Der stille Abgang leiser Fassaden am Ostwall an der Breite Strasse und anderswo In Die Heimat Krefelder Jahrbuch 92 2021 ISBN 978 3 935526 47 0 S 131 137 Abgerufen am 29 Marz 2023 TSR ersetzt den HBW Memento vom 24 Januar 2016 im Internet Archive Sachverstandigenburo Grundner abgerufen am 25 Janner 2016 Ziegelmauerwerk Backsteinmauerwerk Kalksandsteinmauerwerk u a Wandbaustoffe Thermische Ausdehnung 13 Abgerufen am 1 Dezember 2021 Bauphysikkalender 2011 Brandschutz Verlag Wilhelm Ernst amp Sohne ISBN 978 3 433 02965 7 Brandsicheres Bauen mit Kunststoffen am Beispiel von Warmedamm Verbundsystemen mit Polystyrol Hartschaum S 65 84 Brandschutzmassnahmen bei WDVS mit EPS Dammstoffen In Praxismerkblatt Bundesverband Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e V Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz Fachverband Warmedamm Verbundsysteme e V Industrieverband WerkMortel e V Januar 2017 abgerufen am 15 Oktober 2023 Bei WDV Systemen WDVS aus Polystyrol ist unter bestimmten Voraussetzungen kein Brandriegel mehr notwendig Abgerufen am 2 April 2023 Materialprufanstalt fur das Bauwesen Braunschweig MPA BS Abgerufen am 2 April 2023 Brandgefahrlich Warmedammung aus Polystyrol In NDR de 26 November 2012 abgerufen am 21 Januar 2013 45 Min Wahnsinn Warmedammung Sendedatum Erstausstrahlung 28 11 2011 Abgerufen am 2 April 2023 Stellungnahme des DIBt zum SPIEGEL Online Artikel Styropor Platten in Fassaden Warmedammung kann Hausbrande verschlimmern und zum Beitrag des NDR in der Sendung 45 Minuten am 28 November 2011 Memento des Originals vom 18 August 2018 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF Brandverhalten von Warmedammverbundsystemen mit Polystyroldammstoff 24 Dezember 2012 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 24 Dezember 2012 abgerufen am 2 April 2023 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Stellungnahme der Deutschen Energie Agentur zum Brandschutz Memento vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive Guven Purtul Christian Kossin Warmedammung Der Wahnsinn geht weiter Memento vom 12 Mai 2012 im Internet Archive NDR Reportage Sendereihe 45 Min Teil II Erstausstrahlung am 26 November 2012 21 00 Uhr Erarbeitet Arbeitskreis Brandschutz des Fachverbandes WDVS Abgerufen am 2 April 2023 Konstruktive Brandschutzmassnahmen bei WDVS mit EPS Dammstoff unter besonderer Berucksichtigung einer Brandbeanspruchung von aussen Abgerufen am 2 April 2023 Stellungnahme des DIBt zum SPIEGEL Online Artikel Styropor Platten in Fassaden Warmedammung kann Hausbrande verschlimmern 28 Dezember 2013 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 28 Dezember 2013 abgerufen am 2 April 2023 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Dammstoffprufung auf Brandgefahr Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Gross Soren Bartol Uwe Beckmeyer Martin Burkert Petra Ernstberger Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Hans Joachim Hacker Gustav Herzog Ute Kumpf Kirsten Luhmann Thomas Oppermann Florian Pronold Dr Frank Walter Steinmeier und der Fraktion der SPD In Drucksache 17 8197 Deutscher Bundestag 14 Dezember 2011 abgerufen am 15 Oktober 2023 Dammstoffprufung auf Brandgefahr Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Gross Soren Bartol Uwe Beckmeyer weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD In Drucksache 17 8285 Deutscher Bundestag 30 Dezember 2011 abgerufen am 15 Oktober 2023 NDR Warmedammung Besserer Brandschutz bei Neubauten In daserste ndr de Abgerufen am 26 Marz 2016 Pressemitteilung 126 Bauministerkonferenz 14 November 2014 abgerufen am 30 Juni 2021 Warmedamm Verbundsysteme WDVS Vermeidung von Verarbeitungsmangeln Bautechnische Versuchs und Forschungsanstalt Salzburg archiviert vom Original am 25 April 2017 abgerufen am 26 Februar 2017 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Michael Hladik Spechtschaden an Fassaden In Der Bausachverstandige Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau IRB 2009 abgerufen am 15 Oktober 2023 Wer klopft denn da Spechte als Fassadenhacker In Ratgeber zum Artenschutz an Gebauden und in der Stadt Landesbund fur Vogelschutz in Bayern e V 2010 abgerufen am 15 Oktober 2023 Beurteilung des Langzeitverhaltens ausgefuhrter Warmedammverbundsysteme Abgerufen am 2 April 2023 WDVS Sanierung Qualitatsgruppe Warmedammsysteme 16 Januar 2025 abgerufen am 18 Februar 2025 Ruckbau Recycling und Verwertung von WDVS Abgerufen am 2 April 2023 Recycling von EPS Polystyrolschaumstoff 30 Januar 2023 abgerufen am 18 Februar 2025 Normdaten Sachbegriff GND 4809023 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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