Der Wärmedurchgangskoeffizient umgangssprachlich auch Wärmedämmwert UT displaystyle U T in W m K ist ein Maß für den Wär
Wärmedurchgangswiderstand

Der Wärmedurchgangskoeffizient (umgangssprachlich auch Wärmedämmwert) in W/(m²·K) ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch Materie aufgrund eines räumlichen Temperaturunterschiedes. Als Formelzeichen wird in der Regel oder verwendet. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist abhängig von den Wärmeübergangskoeffizienten zwischen verschiedenen Arten von Materie sowie der Wärmeleitfähigkeit und Geometrie der Materie.
Besonders weit verbreitete Anwendung findet der Wärmedurchgangskoeffizient im Bauwesen, wo er zur Bestimmung der Transmissionswärmeverluste durch Bauteile hindurch dient. Im Fall einer ebenen Wand gibt er den Wärmestrom je Fläche der Wand und je Kelvin Temperaturunterschied an. Seine SI-Einheit ist daher W/(m²·K), ausgesprochen: Watt pro (Quadratmeter mal Kelvin). Der Wärmedurchgangskoeffizient verhält sich umgekehrt proportional zur Wärmedämmung. Je höher der Wärmedurchgangskoeffizient, desto schlechter ist die Wärmedämmung des Bauteils. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient, desto besser ist die Wärmedämmung des Bauteils.
Der Wärmedurchgangswiderstand in m²·K/W ist der Kehrwert des Wärmedurchgangskoeffizienten. Als Formelzeichen wird in der Regel verwendet. Der Wärmedurchgangswiderstand verhält sich direkt proportional zur Wärmedämmung. Je höher der Wärmedurchgangswiderstand, desto besser ist die Wärmedämmung des Bauteils. Je niedriger der Wärmedurchgangswiderstand, desto schlechter ist die Wärmedämmung des Bauteils.
Definition und Bedeutung
Die folgenden Ausführungen gelten im Bauwesen und sind spezielle Fälle der Verfahrenstechnik und des thermischen Apparatebaues. Wärmedurchgangskoeffizient und Wärmedurchgangswiderstand sind spezifische Kennwerte eines Bauteils. Sie werden im Wesentlichen durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt, aber auch durch Wärmestrahlung und Konvektion an den Oberflächen des Bauteils. Ihre Messung erfolgt bei stationärem Temperaturverlauf, d. h. konstante Temperatur auf beiden Seiten, damit die Wärmespeicherfähigkeit des Körpers das Messergebnis nicht verfälscht.
Die Wärmestromdichte (SI-Einheit Watt/Meter²) durch ein Bauteil, das auf der einen Seite der Außenlufttemperatur und auf der anderen Seite der Innenlufttemperatur ausgesetzt wird, ist im stationären Zustand proportional zur Temperaturdifferenz , mit der Proportionalitätskonstanten :
Die abgeleitete SI-Einheit des U-Wertes ist W/(m²·K) mit den Einheitenzeichen W für die Maßeinheit Watt und K für Kelvin.
Der U-Wert beschreibt somit die Menge der Wärmeenergie in Joule (= Wattsekunden), die im Zeitraum von einer Sekunde über eine Fläche von einem Quadratmeter durch eine Trennwand zwischen zwei Räumen durchgelassen wird, wenn sich die beiderseits anliegenden Temperaturen stationär (also nicht nur während der Mess-Sekunde) um 1 K (entspricht einer Differenz von 1 °C) unterscheiden. Die Einheit Wattsekunden der Energie kommt in der endgültigen Einheit des U-Wertes nicht mehr ausdrücklich vor, da sich die Zeitkomponente („-sekunden“) in der Energieeinheit gegen die Zeitkomponente im Nenner („je Sekunde“) wegkürzt. Man könnte die Einheit von demnach auch als J/(s·m²·K) auffassen.
Der so definierte U-Wert ist daher ein Maß für die „Wärmedurchlässigkeit“ bzw. die Wärmedämmeigenschaften von Bauteilen, also zum Beispiel einer bestimmten Verglasung eines Fensters. Ein Bauteil mit einem kleinen U-Wert lässt dabei weniger Wärme durch als ein Bauteil mit einem größeren U-Wert. Die während der Zeitspanne durch die Fläche getretene Wärmemenge ist
Betrachtet wird hier die Wärmestromdichte zwischen den beiderseits an einem Bauteil anliegenden Medien (z. B. Innenluft zu Außenluft). Möchte man nicht die Eigenschaften des gesamten Bauteils, sondern die der verwendeten Materialien ermitteln (z. B. Oberflächentemperatur innen zu außen), so ist anstelle des Wärmedurchgangskoeffizienten des Bauteils sein Wärmedurchlasskoeffizient zu benutzen (siehe auch unten).
Einschränkungen der Definition
Die Definitionsgleichung (1) setzt stationäre Verhältnisse voraus und ist nicht geeignet, die jeweils momentane Wärmestromdichte bei zeitlich veränderlichen Temperaturen zu berechnen. So treten etwa bei einem Erwärmungsvorgang aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit des Bauteils Verzögerungseffekte ein, die beim Versuch, die Oberflächenwärmeströme mittels Gleichung (1) zu berechnen, unberücksichtigt bleiben. Beim darauffolgenden Abkühlvorgang tritt der Fehler jedoch im umgekehrten Sinne auf. Wenn Erwärmung und Abkühlung symmetrisch zueinander erfolgen, heben sich die beiden Fehler auf. Wie sich zeigen lässt, gilt im Fall streng periodisch verlaufender Temperaturänderungen Gleichung (2) nach wie vor, wenn sie zur Berechnung der während einer Periodendauer verlorenen Wärmemenge verwendet wird und die über die Periode gemittelten Temperaturmittelwerte und angesetzt werden:
- (für periodische Temperaturänderungen)
Die in der Realität auftretenden Temperaturänderungen sind nie streng periodisch, der dadurch verursachte Fehler hängt jedoch lediglich mit den leicht unterschiedlichen Wärmeinhalten des Bauteils zu Beginn und am Ende der betrachteten Zeitspanne zusammen und bleibt daher begrenzt. Er ist gegenüber dem mit zunehmend längerer Betrachtungsdauer ständig anwachsenden Gesamtwärmeverlust schließlich völlig vernachlässigbar, sofern das Gebäude Klimabedingungen ausgesetzt ist, unter denen es im längerfristigen Mittel einen Transmissionswärmeverlust erleidet:
- (für beliebige Temperaturänderungen und hinreichend große )
Der U-Wert ist daher trotz seiner zunächst auf stationäre Verhältnisse beschränkten Definition auch unter realen instationären Bedingungen ein geeignetes Maß für die über eine längere Zeitspanne summierten Transmissionswärmeverluste durch den Regelquerschnitt eines Bauteils, welche durch unterschiedliche mittlere Temperaturen der Innen- und Außenluft verursacht werden. Darauf beruht seine Bedeutung als ein wichtiges Kriterium bei der energetischen Bewertung eines Gebäudes.
Vergleich von stationärem und instationärem Verhalten
In der nebenstehenden Abbildung sind diese Zusammenhänge an einem konkreten Beispiel illustriert. Betrachtet wird ein 40 cm dickes Vollziegelmauerwerk mit einem U-Wert von 1,2 W/(m²·K), das auf der Außenseite den im oberen Bildteil wiedergegebenen Außenlufttemperaturen ausgesetzt ist, während auf der Innenseite konstant eine Temperatur von 20 °C anliegt. Bei den Außenlufttemperaturen handelt es sich um reale fünfminütliche Messdaten von sieben Tagen im Mai 2006.
Die orangefarbene Kurve im unteren Bildteil zeigt den Wärmestrom durch die Außenoberfläche der Wand, wie er mittels eines instationären Berechnungsprogramms ebenfalls in Fünf-Minuten-Schritten aus den vorliegenden Daten ermittelt wurde (positive Ströme fließen in die Wand hinein, negative Ströme heraus). Die starken Schwankungen des Wärmestroms zeigen den deutlich instationären Charakter der Situation. Der Mittelwert der Außenlufttemperatur während der betrachteten sieben Tage beträgt 11,9 °C. Der U-Wert sagt daher einen mittleren Wärmeverlust
voraus. Dieser Wert ist als blaue Linie eingetragen. Die rote Kurve im unteren Bildteil zeigt den kumulierten Mittelwert des Wärmestroms, also nacheinander den Mittelwert über fünf Minuten, über zehn Minuten, über fünfzehn Minuten usw., bis auf der rechten Seite schließlich der Mittelwert über die ganzen sieben Tage erreicht ist. Wie sich deutlich erkennen lässt, mitteln sich mit zunehmendem Mittelungszeitraum die instationären Schwankungen des Wärmestroms rasch weg und nähern sich innerhalb der sieben Tage bereits beinahe perfekt dem vom U-Wert vorhergesagten Mittelwert an.
Das kumulierte Mittel liegt anfangs systematisch über dem U-Wert-Resultat, weil nach vorhergehenden kühleren Tagen (hier nicht dargestellt) das Aufwärmen der Wand zunächst einen überdurchschnittlichen Wärmestrom in die Wand hinein erforderte. Selbst diese Abweichung spielt nach mehreren Tagen Mittelwertbildung keine Rolle mehr.
Der Einfachheit halber wurden Wärmeeinträge durch Sonnenstrahlung hier nicht angesetzt. Sie könnten beispielsweise durch geeignete Erhöhung der Außenlufttemperaturen (zu so genannten Strahlungslufttemperaturen oder kombinierten Außentemperaturen) berücksichtigt werden. An den mathematischen Zusammenhängen und dem generellen Verhalten ändert sich dadurch nichts.
Berechnung des U-Werts von Bauteilen und Materialien
Die Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten für den öffentlich-rechtlichen Nachweis im Bauwesen erfolgt nach den Berechnungsschritten gemäß EN ISO 6946, wo auch kompliziertere baurelevante Fälle behandelt sind. Die erforderlichen Bemessungswerte sind in und DIN 4108-4 festgelegt.
Bauteile
Der Wärmedurchgang eines Bauteils hängt ab von den Wärmeleitfähigkeiten der verwendeten Materialien und deren Schichtdicken sowie von der Bauteilgeometrie (ebene Wand, zylindrisch gekrümmte Rohrwandung etc.) und den Übergangsbedingungen an den Bauteiloberflächen.
Bei einzelnen hintereinander liegenden Bauteilschichten setzt sich der Wärmedurchgangswiderstand aus der Summe der Wärmedurchlasswiderstände sowie der Wärmeübergangswiderstände zu den umgebenden Fluiden (Luft, Wasser etc.) an den beiden Oberflächen zusammen und ist der Kehrwert des Wärmedurchgangskoeffizienten:
Ideale Wand
Im Falle einer ebenen, unendlich ausgedehnten Wand, welche sich aus hintereinanderliegenden Schichten der Dicken und der Wärmeleitfähigkeiten zusammensetzt, berechnet sich die Proportionalitätskonstante nach:
mit
- : Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m²·K)
- : Wärmedurchgangswiderstand in m²·K/W
- : äußerer Wärmeübergangswiderstand in m²·K/W
- : Dicke der Schicht in m
- : Wärmeleitfähigkeit der Schicht in W/(m·K)
- : Wärmedurchlasswiderstand der Schicht in m²·K/W
- : innerer Wärmeübergangswiderstand in m²·K/W
Fenster
Bezeichnungen für Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern, Einheit W/(m²·K):
- Kv-Wert: alte Bezeichnung; typischerweise 0,1 W/(m²·K) höher als Ug
- Uf-Wert (f für engl. frame): Kennwert für Fensterrahmen; typischer Wert: 1,3 W/(m²·K)
- Ug-Wert (g für engl. glazing): Kennwert für Fensterglas (Berechnungsverfahren nach EN 673)
- Uw-Wert (w für engl. window): Kennwert des gesamten Fensters
- ψg-Wert: Wärmebrücke zwischen Glasscheiben (Warme Kante)
- ψe-Wert: Wärmebrücke zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk
Uf-Wert
Der Uf-Wert ist eine Abwandelung des allgemeinen U-Wertes. Das f steht dabei für „Rahmen“ (englisch frame). Gemeint ist damit ein Fensterrahmen, bestehend meist aus dem feststehenden Rahmenteil und dem beweglichen Rahmenteil.
Der Uf-Wert kann durch Berechnung, Hot-Box-Messung oder ein sehr vereinfachtes Überschlagsverfahren ermittelt werden. Die Berechnung des Uf-Wertes richtet sich nach den Vorgaben der EN ISO 10077-2.
Zur Berechnung (sowie zur Messung) wird zunächst die wirkliche Verglasung (mit Dicke ) gegen ein Kalibrierpaneel () mit der wirklichen Glasdicke () ausgetauscht, um vergleichbare Bedingungen zu schaffen. Weitere geometrische Vorgaben zur Berechnung sind vielfältig und in EN ISO 10077-2 geregelt. Auf eine definierte Fläche und eine Temperaturdifferenz bezogen wird nun der zweidimensionale thermische Leitwert im stationären Vorgang bestimmt.
Dabei sind:
- : Gesamtwärmestrom in W/m
- : zweidimensionaler thermischer Leitwert in W/(m·K)
- : Temperaturdifferenz innen-außen in K
- : Rahmen-U-Wert in W/(m²·K)
- : Paneel-U-Wert in W/(m²·K) ()
- : projizierte Rahmenbreite in m
- : Paneellänge, ab Profilende in m ()
Die größte Schwierigkeit hierbei ist die Ermittlung des Gesamtwärmestroms , der sich bedingt durch die komplexe Geometrie eines Fensterprofils und durch Hohlräume, die jeder für sich schon schwierig zu berechnen sind, eigentlich nur messen oder mit Hilfe von Finite-Elemente-Methode (FEM) berechnen lässt.
Messung des U-Wertes von Bauteilen und Materialien
Die Ermittlung genauer Wärmedurchlasskoeffizienten zur Zertifizierung von Baustoffkennwerten werden von Materialforschungs- und Prüfanstalten im Auftrag der Hersteller an komplexen Prüfeinrichtungen vorgenommen, um vergleichbare Bedingungen zu garantieren.
Daneben existieren aber noch drei weitere Methoden, um den Wärmeschutz eines Gebäudes vor Ort (in situ) zu beurteilen: Wärmebildkamera, multiple Temperaturmessungen und die Wärmeflussmessung (U-Wert-Messung).
Wärmebildkamera
Das Wärmebildverfahren (auch Thermografie genannt) wird zur Prüfung der Wärmedämmung von Häusern, zur Gebäudediagnostik bzw. Energieausweiserstellung zur Strukturanalyse des Mauerwerks, zur Feuchte-Detektion in Wänden und Dächern und zur Lokalisierung von Rissen in Rohrleitungen eingesetzt. Ein Wärmebild hilft, den Wärmeschutz eines Gebäudes zu verstehen (Identifikation von Wärmebrücken, inhomogene Dämmschichten). Wärmebildkameras messen aber nur Wärmestrahlung, nicht aber Temperaturen oder Wärmekonvektion oder Wärmeleitung; sie produzieren daher keine Daten (z. B. U-Wert), die für die Bewertung des Wärmeschutzes verwendbar sind. Somit kann diese Technik lediglich für die überschlägige Ermittlung des U-Wertes angewandt werden.
Multiple Temperaturmessungen
Mit multiplen Temperaturmessungen innen und außen am Gebäude und vereinfachenden Annahmen lässt sich ein Wärmefluss durch ein Gebäudeelement errechnen. Dieser Wärmefluss erlaubt die Bestimmung des U-Wertes. Diese Methode liefert quantitative Messergebnisse, ist aber für den praktischen Einsatz für In-situ-Messungen nur in wenigen Szenarien geeignet.
Mit einem speziellen Temperaturfühler zur U-Wert-Bestimmung, einem kompatiblen Messgerät und einem weiteren Temperaturfühler kann der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) eines Bauteiles am Einsatzort (z. B. Baustelle) zerstörungsfrei ermittelt werden. Für die Messung des U-Wertes werden ermittelt:
- Außentemperatur Ta
- Innentemperatur Ti
- Oberflächentemperatur Tw des Bauteiles (innen).
Zur Messung der Außentemperatur wird ein Funkfühler verwendet. Alle Daten werden über ein Messprogramm im Messgerät aufgezeichnet, gespeichert und anschließend mit Hilfe der Software ausgewertet und dokumentiert. Die Messung der jeweiligen Temperaturen und die Ermittlung der Differenzen ist einfach. Für einigermaßen zuverlässige Messergebnisse müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, ideal > 15 K
- konstante Bedingungen
- keine Sonneneinstrahlung
- keine Heizstrahlung im Messbereich.
Für multiple Temperaturmessungen zur U-Wert Bestimmung eignen sich vornehmlich die Nacht- oder frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang.
Temperaturmessung mit Heizelement
Durch genauer definierte Umgebungsbedingungen wird im Allgemeinen die Messungenauigkeit verringert. Diesen Ansatz verfolgen Messsysteme, bei denen eine Seite des Bauteils durch das Anbringen eines flächigen Heizelements aktiv gewärmt wird. Insbesondere bei dünnen glatten Bauteilen wie Fensterscheiben stellt diese Methode eine Option dar. Dabei lassen sich auch höhere Temperaturdifferenzen erzeugen, was zusätzlich noch den relativen Einfluss von Störfaktoren reduziert und auch Messungen bei höheren Außentemperaturen ermöglicht. Die Schwierigkeit bei solchen Messungen besteht darin, dass die Oberfläche möglichst großflächig erhitzt werden muss, da es sonst erstens lange dauern kann, bis die Wärmeverteilung einen Gleichgewichtszustand erreicht und zweitens bei der Auswertung der Messdaten die Inhomogenität der Wärmeverteilung berücksichtigt werden muss.
Wärmeflussmethode
Sobald ein Temperaturunterschied zwischen zwei Seiten eines Gebäudeelements entsteht, fließt durch dieses Material Wärme. Die Wärmeflussmethode basiert auf diesem Effekt und misst den U-Wert mittels eines Wärmefluss-Sensors (Innenwand) sowie zwei Temperatursensoren (Innenraumlufttemperatur sowie Außenlufttemperatur). Da Temperaturunterschiede von 5 °C für eine zuverlässige Messungen ausreichen, funktioniert diese Methode im In-Situ Einsatz und ermöglicht die einfache Berechnung des U-Wertes jeglicher Baustoffe. Die Wärmeflussmethode ist in Standards (ISO 9869, ASTM C1046 und ASTM C1155) beschrieben. Um Messungen gemäß diesen Standards durchzuführen, muss die Messdauer mindestens 72 Stunden betragen. In der Praxis kann eine kürzere Dauer ausreichen (abhängig vom Baustoff, Dicke sowie Temperaturschwankungen vor Ort), wenn der U-Value einen stabilen Wert erreicht, bevor die benötigten 72h für eine ISO 9869 konforme Messung abgelaufen sind. In Kombination mit einer Software kann die Messung live an einem Laptop mitverfolgt werden, und die gemessenen Werte können für weitere Berechnungsprogramme nutzbar gemacht werden. Somit kann der U-Wert, der ein Indikator für die Beurteilung der wärmetechnischen Eigenschaften der Gebäudehülle darstellt, ohne Materialzerstörung gemessen werden.
Kritik
Bei der Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten werden nur Temperaturdifferenzen aufgrund von Wärmeleitung gemessen, nicht aber Wärmeverluste oder -gewinne durch Wärmestrahlung. Deren Einfluss (beispielsweise bei Infrarotstrahlung reflektierenden Aluminiumschichten von Wärmedämmmaterialien) auf die Wärmedämmung wird daher nur unzureichend berücksichtigt. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie die Relevanz des U-Wertes für die Beurteilung der Wärmeverluste eines Gebäudes wird trotz eindeutiger Messungen von einigen bestritten, sogar dann, wenn sie selbst an den Messungen teilgenommen haben (Bossert). Diese Kritik wurde inzwischen widerlegt.
Typische Werte des Bauwesens
Bauteil | Dicke | U-Wert in W/(m²·K) |
---|---|---|
Außenwand aus Beton ohne Wärmedämmung | 25 cm | 3,3 |
Außenwand aus Mauerziegeln | 24 cm | ca. 1,5 |
36,5 cm | ca. 0,8 | |
Außenwand aus Mauerziegeln (17,5 cm) mit Wärmedämmverbundsystem (PUR) | 30 cm | ca. 0,32 |
Außenwand aus hochporösem Hochlochziegel, unverputzt | 50 cm | 0,17 – 0,23 |
Außenwand Holzrahmenbau, wohnungstypischer Aufbau | 25 cm | 0,15 – 0,20 |
Außenwand aus Massivholz (ohne Wärmedämmung) | 20,5 cm | 0,5 |
Außenwand aus Porenbeton | 36,5 cm | 0,183 – 0,230 |
40 cm | 0,163 – 0,210 | |
50 cm | 0,125 – 0,146 | |
Innenwand aus Mauerziegeln | 11,5 cm | 3,0 |
Innenwand aus Porenbeton | 28 cm | ca. 0,6 |
Außentür aus Holz oder Kunststoff | – | 3,49 |
Acrylglas (Plexiglas) | 5 mm | 5,3 1 |
Einfachfenster | 4 mm | 5,9 1 |
Doppelkastenfenster mit zwei Glasscheiben | – | 3,0 1 |
Fenster mit Isolierverglasung | 2,4 cm | 2,8 – 3,0 |
Fenster mit Wärmeschutzverglasung | 2,4 cm | ca. 1,3 |
Fenster gesamt, Anforderung Energienachweis Schweiz (2011) | – | 1,3 |
Lichtbauelement aus Polycarbonat | 5 cm | ca. 0,83 |
Fenster im Passivhausstandard | – | 0,5 – 0,8 |
Bedeutung für den baulichen Wärmeschutz
Ab 1. November 2020 wurde die Energieeinsparverordnung (EnEV) durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) ersetzt. Nach der am 10. Oktober 2009 in Deutschland in Kraft getretenen Verordnung zur Änderung der EnEV mussten der Jahres-Primärenergiebedarf QP und der spezifische Transmissionswärmeverlust H'T (bei Nichtwohngebäuden: mittlere Wärmedurchgangskoeffizienten der wärmeübertragenden Umfassungsflächen nach Art der Bauteile) eines zu errichtenden Gebäudes bestimmte Grenzwerte einhalten. U-Werte gehen in die Berechnung des Transmissionswärmeverlustes ein und dieser wiederum in die Berechnung des Primärenergiebedarfs. Ferner schreibt die EnEV Grenzwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten bestimmter Bauteile vor, wenn diese in bestehenden Gebäuden ausgetauscht oder neu eingebaut werden.
Nutzung des U-Wertes zum Abschätzen der Minderung des Jahresheizbedarfs einzelner Bauteile
Die „Wärmedurchlässigkeit“ jedes Außenbauteils eines Gebäudes wird durch den U-Wert gekennzeichnet. Der U-Wert ist damit das Maß für dessen Wärmedämmeigenschaft. U-Werte von Wärme übertragenden Außenbauteilen können entweder aus einem Bauteilkatalog entnommen, oder (wenn der Bauteilaufbau im Detail bekannt ist) berechnet werden. Ziel dieses Beitrags ist es, die Auswirkung zusätzlicher Wärmedämmung auf den Heizenergiebedarf eines Bauteils auf einfache Weise mit einem Taschenrechner abschätzen zu können.
U-Werte typischer Bauteilaufbauten im deutschen Gebäudebestand sind in einer Untersuchung, sortiert nach Postleitzahlbereichen, zusammengestellt. Sofern genauere Bauteilinformationen vorliegen kann auch ein im Internet nutzbares Berechnungsprogramm herangezogen werden.
Die Anzahl der Heiztage HT beschreibt die Zahl der Tage im Jahr, an denen die Heizgrenze (eigentlich richtiger: Heizgrenztemperatur) unterschritten wird (d. h. dass die mittlere Tagesaußentemperatur unter der Heizgrenztemperatur liegt). In Deutschland werden die Heiztage nach VDI 2067 auf eine Heizgrenze von 15 °C als Mittelwert einer jahrzehntelangen Periode bezogen. Die Heiztage und die mittlere Außentemperatur während der Heizperiode sind klimabedingt ortsabhängig und können z. B. entnommen werden.
Beispiel: Mittlere Außenlufttemperatur für Karlsruhe in der Heizperiode: 6,3 °C; Heizgrenze: 15 °C; 255 Heiztage; mittlere Raumtemperatur 20 °C; Temperaturdifferenz Δθ an den Heiztagen: (20 – 6,3) K = 13,7 K
Der Wärmestrom (Transmissionswärmeverlust durch das Bauteil) ergibt sich zu:
Die Wärmemenge ergibt sich aus dem Wärmestrom multipliziert mit der Zeit während dieser fließt:
Setzt man die entsprechenden Werte für Karlsruhe in Kombination mit folgenden Materialwerten ein:
- 30 cm Hohlblockmauerwerk (ρ = 1,2 kg/dm³) U1 = 1,33 W/(m²·K) im Bestand
- Sanierung mit 12 cm WDVS; λR = 0,035 W/(m·K) führt zu einem Uneu = 0,24 W/(m²·K)
- Differenz der beiden U-Werte: ΔU = (1,33 – 0,24) W/(m²·K) = 1,09 W/(m²·K)
Aus der Differenz der beiden U-Werte ergibt sich die Minderung des Jahresheizbedarfs für eine 15 m² große Außenwand im Bereich Karlsruhe von ca. 1370 kWh.
Die erforderliche Wärmemenge Q einer Heizperiode in kWh lässt sich mit folgender Zahlenwertgleichung vereinfacht ermitteln (Die Oberfläche A ist in m² einzusetzen):
Abhängig von der Klimaregion gilt:
- für Oberstdorf: Q ≈ 120 · U · A
- für München: Q ≈ 100 · U · A
- für Karlsruhe: Q ≈ 84 · U · A
- für Küstenregionen: Q ≈ 96 · U · A
Vereinfachte Ermittlung des U-Wertes mit zusätzlicher Wärmedämmung
Ist der U-Wert im Bestand bekannt (z. B. Ualt aus einem Bauteilkatalog), so kann der U-Wert mit zusätzlicher Wärmedämmung Uneu vereinfacht mit folgender Formel berechnet werden:
Hierbei ist die Dämmschichtdicke dD in m und der Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit λR in W/(m·K) einzusetzen. Putzschichten können vernachlässigt werden.
Normen
- EN ISO 6946 Bauteile – Wärmedurchlaßwiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient – Berechnungsverfahren
- Wärmeschutz – Physikalische Größen und Definitionen
- Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Gebäuden und Baustoffen – Physikalische Größen für den Stofftransport – Begriffe
- Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen – Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten – Teil 2: Numerisches Verfahren für Rahmen
- Glas im Bauwesen – Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) – Berechnungsverfahren
- Baustoffe und -produkte – Wärme- und feuchteschutztechnische Eigenschaften – Tabellierte Bemessungswerte
- DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau, stellt weitere Anforderungen an U-Werte von Bauteilen, jedoch nicht mit dem Ziel der Energieeinsparung, sondern der Vermeidung von Bauschäden (Mindestwärmeschutz)
Literatur
- W. Heindl: Der Wärmeschutz einer ebenen Wand bei periodischen Wärmebelastungen (1. Teil). In: Die Ziegelindustrie. Heft 18, 1966, S. 685–693.
- W. Heindl: Zum instationären Wärmeverhalten von Wärmebrücken – Oder: Hat die Wärmespeicherfähigkeit von Bauteilen bei mehrdimensionaler Wärmeleitung einen Einfluß auf die Transmissionswärmeverluste? In: Bauphysik. Heft 4, 1982, S. 145f.
- M. Reick, S. Palecki: Auszug aus den Tabellen und Formeln der DIN EN ISO 6946. Institut für Bauphysik und Materialwissenschaft. Universität GH Essen. Stand: 10-1999. (online; PDF; 168 KB)
- T. Richter, S. Winkelmann-Fouad: Anwendung des U-Wertes als Kenngröße für Wärmetransportvorgänge. In: E. Cziesielski (Hrsg.): Bauphysikkalender 2005. Ernst & Sohn, Berlin 2005, ISBN 3-433-01722-0.
Weblinks
- Einfache online U-Wert-Berechnung auf energiesparhaus.at
- Definition und Formeln zur Berechnung des k-Wertes auf baustoffkunde.info
- Einführung in die U-Wert-Berechnung und Online-Rechner auf www.Bastelitis.de
- Kostenlose Demoversion der online U-Wert-Berechnung auf U-Wert.net
- Ug-Wert-Messgerät NETZSCH Uglass beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Einzelnachweise
- EN ISO 6946 nach Reick, Palecki; siehe Normen und Literatur
- W. Heindl: Der Wärmeschutz einer ebenen Wand bei periodischen Wärmebelastungen (1. Teil). In: Die Ziegelindustrie. Heft 18, 1966, S. 685–693.
- W. Heindl: Zum instationären Wärmeverhalten von Wärmebrücken – Oder: Hat die Wärmespeicherfähigkeit von Bauteilen bei mehrdimensionaler Wärmeleitung einen Einfluß auf die Transmissionswärmeverluste? In: Bauphysik. Heft 4, 1982, S. 145f.
- J. Ebel: Der U-Wert: nur stationär oder auch instationär. In: bauzeitung. 56, H. 3, 2002, S. 56–60.
- J. Ebel: EnEV, Solarstrahlung und Boltzmannsche Emission. In: Bauphysik. 25, H. 5, 2003, S. 306–310.
- Gesamt-U-Wert bei Fenstern ermitteln | www.energiesparhaus.at. Abgerufen am 10. Juni 2024.
- greenTEG AG: U-Value Measurements with greenTEG's U-Value Kit. In: greenteg.com. Abgerufen am 4. Juli 2017.
- Guido F. Moschig: Bausanierung. Vieweg+Teubner Verlag, 2008, ISBN 978-3-8351-0183-8, S. 101f. (books.google.at)
- EMPA: Einfluss der Wärmespeicherfähigkeit der Außenwand auf den Sonnenenergiegewinn. EMPA-Untersuchungsbericht Nr. 136'788. Dezember 1994.
- Vergleich Solargewinne: Rechnung Meier - Messung Bossert - EnEV. Abgerufen am 27. Februar 2024.
- BMI - Gebäudeenergiegesetz. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, archiviert vom 7. November 2021; abgerufen am 7. November 2021. (nicht mehr online verfügbar) am
- Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V.: Katalog regionaltypischer Materialien im Gebäudebestand. In: www.zub-kassel.de. Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V., 20. Oktober 2019, abgerufen am 18. Dezember 2020.
- Ralf Plag: U-Wert Rechner. In: bastelitis. Abgerufen am 18. Dezember 2020.
- Bruno Bosy: Mittlere Außentemperaturen von deutschen Städten. In: bosy-online.de. Abgerufen am 18. Dezember 2020.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Warmedurchgangskoeffizient umgangssprachlich auch Warmedammwert UT displaystyle U T in W m K ist ein Mass fur den Warmedurchgang durch Materie aufgrund eines raumlichen Temperaturunterschiedes Als Formelzeichen wird in der Regel k displaystyle k oder U displaystyle U verwendet Der Warmedurchgangskoeffizient ist abhangig von den Warmeubergangskoeffizienten zwischen verschiedenen Arten von Materie sowie der Warmeleitfahigkeit und Geometrie der Materie Besonders weit verbreitete Anwendung findet der Warmedurchgangskoeffizient im Bauwesen wo er zur Bestimmung der Transmissionswarmeverluste durch Bauteile hindurch dient Im Fall einer ebenen Wand gibt er den Warmestrom je Flache der Wand und je Kelvin Temperaturunterschied an Seine SI Einheit ist daher W m K ausgesprochen Watt pro Quadratmeter mal Kelvin Der Warmedurchgangskoeffizient verhalt sich umgekehrt proportional zur Warmedammung Je hoher der Warmedurchgangskoeffizient desto schlechter ist die Warmedammung des Bauteils Je niedriger der Warmedurchgangskoeffizient desto besser ist die Warmedammung des Bauteils Der Warmedurchgangswiderstand RT displaystyle R T in m K W ist der Kehrwert des Warmedurchgangskoeffizienten Als Formelzeichen wird in der Regel R displaystyle R verwendet Der Warmedurchgangswiderstand verhalt sich direkt proportional zur Warmedammung Je hoher der Warmedurchgangswiderstand desto besser ist die Warmedammung des Bauteils Je niedriger der Warmedurchgangswiderstand desto schlechter ist die Warmedammung des Bauteils Definition und BedeutungDie folgenden Ausfuhrungen gelten im Bauwesen und sind spezielle Falle der Verfahrenstechnik und des thermischen Apparatebaues Warmedurchgangskoeffizient und Warmedurchgangswiderstand sind spezifische Kennwerte eines Bauteils Sie werden im Wesentlichen durch die Warmeleitfahigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt aber auch durch Warmestrahlung und Konvektion an den Oberflachen des Bauteils Ihre Messung erfolgt bei stationarem Temperaturverlauf d h konstante Temperatur auf beiden Seiten damit die Warmespeicherfahigkeit des Korpers das Messergebnis nicht verfalscht Die Warmestromdichte q displaystyle q SI Einheit Watt Meter durch ein Bauteil das auf der einen Seite der Aussenlufttemperatur 8e displaystyle theta e und auf der anderen Seite der Innenlufttemperatur 8i displaystyle theta i ausgesetzt wird ist im stationaren Zustand proportional zur Temperaturdifferenz 8i 8e displaystyle theta i theta e mit der Proportionalitatskonstanten U displaystyle U q U 8i 8e 1 displaystyle q U theta i theta e qquad 1 Die abgeleitete SI Einheit des U Wertes ist W m K mit den Einheitenzeichen W fur die Masseinheit Watt und K fur Kelvin Der U Wert beschreibt somit die Menge der Warmeenergie in Joule Wattsekunden die im Zeitraum von einer Sekunde uber eine Flache von einem Quadratmeter durch eine Trennwand zwischen zwei Raumen durchgelassen wird wenn sich die beiderseits anliegenden Temperaturen stationar also nicht nur wahrend der Mess Sekunde um 1 K entspricht einer Differenz von 1 C unterscheiden Die Einheit Wattsekunden der Energie kommt in der endgultigen Einheit des U Wertes nicht mehr ausdrucklich vor da sich die Zeitkomponente sekunden in der Energieeinheit gegen die Zeitkomponente im Nenner je Sekunde wegkurzt Man konnte die Einheit von U displaystyle U demnach auch als J s m K auffassen Der so definierte U Wert ist daher ein Mass fur die Warmedurchlassigkeit bzw die Warmedammeigenschaften von Bauteilen also zum Beispiel einer bestimmten Verglasung eines Fensters Ein Bauteil mit einem kleinen U Wert lasst dabei weniger Warme durch als ein Bauteil mit einem grosseren U Wert Die wahrend der Zeitspanne Dt displaystyle Delta t durch die Flache A displaystyle A getretene Warmemenge Q displaystyle Q ist Q q ADt U 8i 8e ADt 2 displaystyle Q q cdot A Delta t U theta i theta e cdot A Delta t qquad 2 Betrachtet wird hier die Warmestromdichte zwischen den beiderseits an einem Bauteil anliegenden Medien z B Innenluft zu Aussenluft Mochte man nicht die Eigenschaften des gesamten Bauteils sondern die der verwendeten Materialien ermitteln z B Oberflachentemperatur innen zu aussen so ist anstelle des Warmedurchgangskoeffizienten des Bauteils sein Warmedurchlasskoeffizient zu benutzen siehe auch unten Einschrankungen der Definition Die Definitionsgleichung 1 setzt stationare Verhaltnisse voraus und ist nicht geeignet die jeweils momentane Warmestromdichte q t displaystyle q t bei zeitlich veranderlichen Temperaturen zu berechnen So treten etwa bei einem Erwarmungsvorgang aufgrund der Warmespeicherfahigkeit des Bauteils Verzogerungseffekte ein die beim Versuch die Oberflachenwarmestrome mittels Gleichung 1 zu berechnen unberucksichtigt bleiben Beim darauffolgenden Abkuhlvorgang tritt der Fehler jedoch im umgekehrten Sinne auf Wenn Erwarmung und Abkuhlung symmetrisch zueinander erfolgen heben sich die beiden Fehler auf Wie sich zeigen lasst gilt im Fall streng periodisch verlaufender Temperaturanderungen Gleichung 2 nach wie vor wenn sie zur Berechnung der wahrend einer Periodendauer Dt displaystyle Delta t verlorenen Warmemenge Q displaystyle Q verwendet wird und die uber die Periode gemittelten Temperaturmittelwerte 8e displaystyle overline theta e und 8i displaystyle overline theta i angesetzt werden Q U 8i 8e ADt displaystyle Q U overline theta i overline theta e cdot A Delta t fur periodische Temperaturanderungen Die in der Realitat auftretenden Temperaturanderungen sind nie streng periodisch der dadurch verursachte Fehler hangt jedoch lediglich mit den leicht unterschiedlichen Warmeinhalten des Bauteils zu Beginn und am Ende der betrachteten Zeitspanne zusammen und bleibt daher begrenzt Er ist gegenuber dem mit zunehmend langerer Betrachtungsdauer Dt displaystyle Delta t standig anwachsenden Gesamtwarmeverlust Q displaystyle Q schliesslich vollig vernachlassigbar sofern das Gebaude Klimabedingungen ausgesetzt ist unter denen es im langerfristigen Mittel einen Transmissionswarmeverlust erleidet Q U 8i 8e ADt displaystyle Q approx U overline theta i overline theta e cdot A Delta t fur beliebige Temperaturanderungen und hinreichend grosse Dt displaystyle Delta t Der U Wert ist daher trotz seiner zunachst auf stationare Verhaltnisse beschrankten Definition auch unter realen instationaren Bedingungen ein geeignetes Mass fur die uber eine langere Zeitspanne summierten Transmissionswarmeverluste durch den Regelquerschnitt eines Bauteils welche durch unterschiedliche mittlere Temperaturen der Innen und Aussenluft verursacht werden Darauf beruht seine Bedeutung als ein wichtiges Kriterium bei der energetischen Bewertung eines Gebaudes Vergleich von stationarem und instationarem Verhalten Vergleich des instationaren Warmestroms mit dem anhand des U Wertes bestimmten mittleren Warmestrom In der nebenstehenden Abbildung sind diese Zusammenhange an einem konkreten Beispiel illustriert Betrachtet wird ein 40 cm dickes Vollziegelmauerwerk mit einem U Wert von 1 2 W m K das auf der Aussenseite den im oberen Bildteil wiedergegebenen Aussenlufttemperaturen ausgesetzt ist wahrend auf der Innenseite konstant eine Temperatur von 20 C anliegt Bei den Aussenlufttemperaturen handelt es sich um reale funfminutliche Messdaten von sieben Tagen im Mai 2006 Die orangefarbene Kurve im unteren Bildteil zeigt den Warmestrom durch die Aussenoberflache der Wand wie er mittels eines instationaren Berechnungsprogramms ebenfalls in Funf Minuten Schritten aus den vorliegenden Daten ermittelt wurde positive Strome fliessen in die Wand hinein negative Strome heraus Die starken Schwankungen des Warmestroms zeigen den deutlich instationaren Charakter der Situation Der Mittelwert der Aussenlufttemperatur wahrend der betrachteten sieben Tage betragt 11 9 C Der U Wert sagt daher einen mittleren Warmeverlust q QADt U 8i 8e 1 2 20 11 9 Wm2 9 7Wm2 displaystyle overline q frac Q A Delta t U cdot overline theta i overline theta e 1 2 cdot 20 11 9 mathrm frac W m 2 9 7 mathrm frac W m 2 voraus Dieser Wert ist als blaue Linie eingetragen Die rote Kurve im unteren Bildteil zeigt den kumulierten Mittelwert des Warmestroms also nacheinander den Mittelwert uber funf Minuten uber zehn Minuten uber funfzehn Minuten usw bis auf der rechten Seite schliesslich der Mittelwert uber die ganzen sieben Tage erreicht ist Wie sich deutlich erkennen lasst mitteln sich mit zunehmendem Mittelungszeitraum die instationaren Schwankungen des Warmestroms rasch weg und nahern sich innerhalb der sieben Tage bereits beinahe perfekt dem vom U Wert vorhergesagten Mittelwert an Das kumulierte Mittel liegt anfangs systematisch uber dem U Wert Resultat weil nach vorhergehenden kuhleren Tagen hier nicht dargestellt das Aufwarmen der Wand zunachst einen uberdurchschnittlichen Warmestrom in die Wand hinein erforderte Selbst diese Abweichung spielt nach mehreren Tagen Mittelwertbildung keine Rolle mehr Der Einfachheit halber wurden Warmeeintrage durch Sonnenstrahlung hier nicht angesetzt Sie konnten beispielsweise durch geeignete Erhohung der Aussenlufttemperaturen zu so genannten Strahlungslufttemperaturen oder kombinierten Aussentemperaturen berucksichtigt werden An den mathematischen Zusammenhangen und dem generellen Verhalten andert sich dadurch nichts Berechnung des U Werts von Bauteilen und MaterialienDie Berechnung des Warmedurchgangskoeffizienten fur den offentlich rechtlichen Nachweis im Bauwesen erfolgt nach den Berechnungsschritten gemass EN ISO 6946 wo auch kompliziertere baurelevante Falle behandelt sind Die erforderlichen Bemessungswerte sind in und DIN 4108 4 festgelegt Bauteile Der Warmedurchgang eines Bauteils hangt ab von den Warmeleitfahigkeiten der verwendeten Materialien und deren Schichtdicken sowie von der Bauteilgeometrie ebene Wand zylindrisch gekrummte Rohrwandung etc und den Ubergangsbedingungen an den Bauteiloberflachen Bei einzelnen hintereinander liegenden Bauteilschichten setzt sich der Warmedurchgangswiderstand aus der Summe der Warmedurchlasswiderstande sowie der Warmeubergangswiderstande zu den umgebenden Fluiden Luft Wasser etc an den beiden Oberflachen zusammen und ist der Kehrwert des Warmedurchgangskoeffizienten 1U RT Rse Ri Rsi displaystyle frac 1 U R mathrm T R mathrm se sum R mathrm i R mathrm si Ideale Wand Im Falle einer ebenen unendlich ausgedehnten Wand welche sich aus hintereinanderliegenden Schichten der Dicken di displaystyle d i und der Warmeleitfahigkeiten li displaystyle lambda i zusammensetzt berechnet sich die Proportionalitatskonstante nach U 1RT 1Rse d1l1 d2l2 dili Rsi displaystyle U frac 1 R mathrm T frac 1 R mathrm se frac d 1 lambda 1 frac d 2 lambda 2 dots frac d i lambda i dots R mathrm si mit U displaystyle U Warmedurchgangskoeffizient in W m K RT displaystyle R mathrm T Warmedurchgangswiderstand in m K W Rse displaystyle R mathrm se ausserer Warmeubergangswiderstand in m K W di displaystyle d i Dicke der Schicht i displaystyle i in m li displaystyle lambda i Warmeleitfahigkeit der Schicht i displaystyle i in W m K dili Ri displaystyle frac d i lambda i R i Warmedurchlasswiderstand der Schicht i displaystyle i in m K W Rsi displaystyle R mathrm si innerer Warmeubergangswiderstand in m K WFenster Bezeichnungen fur Warmedurchgangskoeffizienten von Fenstern Einheit W m K Kv Wert alte Bezeichnung typischerweise 0 1 W m K hoher als Ug Uf Wert f fur engl frame Kennwert fur Fensterrahmen typischer Wert 1 3 W m K Ug Wert g fur engl glazing Kennwert fur Fensterglas Berechnungsverfahren nach EN 673 Uw Wert w fur engl window Kennwert des gesamten Fensters psg Wert Warmebrucke zwischen Glasscheiben Warme Kante pse Wert Warmebrucke zwischen Fensterrahmen und MauerwerkUf Wert Der Uf Wert ist eine Abwandelung des allgemeinen U Wertes Das f steht dabei fur Rahmen englisch frame Gemeint ist damit ein Fensterrahmen bestehend meist aus dem feststehenden Rahmenteil und dem beweglichen Rahmenteil Der Uf Wert kann durch Berechnung Hot Box Messung oder ein sehr vereinfachtes Uberschlagsverfahren ermittelt werden Die Berechnung des Uf Wertes richtet sich nach den Vorgaben der EN ISO 10077 2 Zur Berechnung sowie zur Messung wird zunachst die wirkliche Verglasung mit Dicke dg displaystyle d g gegen ein Kalibrierpaneel lp 0 035 displaystyle lambda p 0 035 mit der wirklichen Glasdicke dp dg displaystyle d p d g ausgetauscht um vergleichbare Bedingungen zu schaffen Weitere geometrische Vorgaben zur Berechnung sind vielfaltig und in EN ISO 10077 2 geregelt Auf eine definierte Flache A displaystyle A und eine Temperaturdifferenz dT displaystyle delta T bezogen wird nun der zweidimensionale thermische Leitwert L2D displaystyle L 2D im stationaren Vorgang bestimmt L2D QdT displaystyle L 2D frac Q delta T Uf L2D Up lplf displaystyle U f frac L 2D U p cdot l p l f Dabei sind Q displaystyle Q Gesamtwarmestrom in W m L2D displaystyle L 2D zweidimensionaler thermischer Leitwert in W m K dT displaystyle delta T Temperaturdifferenz innen aussen in K Uf displaystyle U f Rahmen U Wert in W m K Up displaystyle U p Paneel U Wert in W m K Up lp dp displaystyle U p lambda p d p lf displaystyle l f projizierte Rahmenbreite in m lp displaystyle l p Paneellange ab Profilende in m lp 190mm displaystyle l p geq 190 mathrm mm Die grosste Schwierigkeit hierbei ist die Ermittlung des Gesamtwarmestroms Q displaystyle Q der sich bedingt durch die komplexe Geometrie eines Fensterprofils und durch Hohlraume die jeder fur sich schon schwierig zu berechnen sind eigentlich nur messen oder mit Hilfe von Finite Elemente Methode FEM berechnen lasst Messung des U Wertes von Bauteilen und MaterialienDie Ermittlung genauer Warmedurchlasskoeffizienten zur Zertifizierung von Baustoffkennwerten werden von Materialforschungs und Prufanstalten im Auftrag der Hersteller an komplexen Prufeinrichtungen vorgenommen um vergleichbare Bedingungen zu garantieren Daneben existieren aber noch drei weitere Methoden um den Warmeschutz eines Gebaudes vor Ort in situ zu beurteilen Warmebildkamera multiple Temperaturmessungen und die Warmeflussmessung U Wert Messung Warmebildkamera Das Warmebildverfahren auch Thermografie genannt wird zur Prufung der Warmedammung von Hausern zur Gebaudediagnostik bzw Energieausweiserstellung zur Strukturanalyse des Mauerwerks zur Feuchte Detektion in Wanden und Dachern und zur Lokalisierung von Rissen in Rohrleitungen eingesetzt Ein Warmebild hilft den Warmeschutz eines Gebaudes zu verstehen Identifikation von Warmebrucken inhomogene Dammschichten Warmebildkameras messen aber nur Warmestrahlung nicht aber Temperaturen oder Warmekonvektion oder Warmeleitung sie produzieren daher keine Daten z B U Wert die fur die Bewertung des Warmeschutzes verwendbar sind Somit kann diese Technik lediglich fur die uberschlagige Ermittlung des U Wertes angewandt werden Multiple Temperaturmessungen Mit multiplen Temperaturmessungen innen und aussen am Gebaude und vereinfachenden Annahmen lasst sich ein Warmefluss durch ein Gebaudeelement errechnen Dieser Warmefluss erlaubt die Bestimmung des U Wertes Diese Methode liefert quantitative Messergebnisse ist aber fur den praktischen Einsatz fur In situ Messungen nur in wenigen Szenarien geeignet Mit einem speziellen Temperaturfuhler zur U Wert Bestimmung einem kompatiblen Messgerat und einem weiteren Temperaturfuhler kann der Warmedurchgangskoeffizient U Wert eines Bauteiles am Einsatzort z B Baustelle zerstorungsfrei ermittelt werden Fur die Messung des U Wertes werden ermittelt Aussentemperatur Ta Innentemperatur Ti Oberflachentemperatur Tw des Bauteiles innen Zur Messung der Aussentemperatur wird ein Funkfuhler verwendet Alle Daten werden uber ein Messprogramm im Messgerat aufgezeichnet gespeichert und anschliessend mit Hilfe der Software ausgewertet und dokumentiert Die Messung der jeweiligen Temperaturen und die Ermittlung der Differenzen ist einfach Fur einigermassen zuverlassige Messergebnisse mussen folgende Voraussetzungen erfullt werden Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen ideal gt 15 K konstante Bedingungen keine Sonneneinstrahlung keine Heizstrahlung im Messbereich Fur multiple Temperaturmessungen zur U Wert Bestimmung eignen sich vornehmlich die Nacht oder fruhen Morgenstunden vor Sonnenaufgang U Wert MessgeratTemperaturmessung mit Heizelement Durch genauer definierte Umgebungsbedingungen wird im Allgemeinen die Messungenauigkeit verringert Diesen Ansatz verfolgen Messsysteme bei denen eine Seite des Bauteils durch das Anbringen eines flachigen Heizelements aktiv gewarmt wird Insbesondere bei dunnen glatten Bauteilen wie Fensterscheiben stellt diese Methode eine Option dar Dabei lassen sich auch hohere Temperaturdifferenzen erzeugen was zusatzlich noch den relativen Einfluss von Storfaktoren reduziert und auch Messungen bei hoheren Aussentemperaturen ermoglicht Die Schwierigkeit bei solchen Messungen besteht darin dass die Oberflache moglichst grossflachig erhitzt werden muss da es sonst erstens lange dauern kann bis die Warmeverteilung einen Gleichgewichtszustand erreicht und zweitens bei der Auswertung der Messdaten die Inhomogenitat der Warmeverteilung berucksichtigt werden muss Warmeflussmethode Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Besonders ab In der Praxis 15 09 11 Jun 2015 CEST Messaufbau zur Bestimmung des U Wertes Sobald ein Temperaturunterschied zwischen zwei Seiten eines Gebaudeelements entsteht fliesst durch dieses Material Warme Die Warmeflussmethode basiert auf diesem Effekt und misst den U Wert mittels eines Warmefluss Sensors Innenwand sowie zwei Temperatursensoren Innenraumlufttemperatur sowie Aussenlufttemperatur Da Temperaturunterschiede von 5 C fur eine zuverlassige Messungen ausreichen funktioniert diese Methode im In Situ Einsatz und ermoglicht die einfache Berechnung des U Wertes jeglicher Baustoffe Die Warmeflussmethode ist in Standards ISO 9869 ASTM C1046 und ASTM C1155 beschrieben Um Messungen gemass diesen Standards durchzufuhren muss die Messdauer mindestens 72 Stunden betragen In der Praxis kann eine kurzere Dauer ausreichen abhangig vom Baustoff Dicke sowie Temperaturschwankungen vor Ort wenn der U Value einen stabilen Wert erreicht bevor die benotigten 72h fur eine ISO 9869 konforme Messung abgelaufen sind In Kombination mit einer Software kann die Messung live an einem Laptop mitverfolgt werden und die gemessenen Werte konnen fur weitere Berechnungsprogramme nutzbar gemacht werden Somit kann der U Wert der ein Indikator fur die Beurteilung der warmetechnischen Eigenschaften der Gebaudehulle darstellt ohne Materialzerstorung gemessen werden Kritik Bei der Bestimmung des Warmedurchgangskoeffizienten werden nur Temperaturdifferenzen aufgrund von Warmeleitung gemessen nicht aber Warmeverluste oder gewinne durch Warmestrahlung Deren Einfluss beispielsweise bei Infrarotstrahlung reflektierenden Aluminiumschichten von Warmedammmaterialien auf die Warmedammung wird daher nur unzureichend berucksichtigt Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie die Relevanz des U Wertes fur die Beurteilung der Warmeverluste eines Gebaudes wird trotz eindeutiger Messungen von einigen bestritten sogar dann wenn sie selbst an den Messungen teilgenommen haben Bossert Diese Kritik wurde inzwischen widerlegt Typische Werte des BauwesensBeispielwerte von Warmedurchgangskoeffizienten fur Bauteile Bauteil Dicke U Wert in W m K Aussenwand aus Beton ohne Warmedammung 25 cm 3 3Aussenwand aus Mauerziegeln 24 cm ca 1 536 5 cm ca 0 8Aussenwand aus Mauerziegeln 17 5 cm mit Warmedammverbundsystem PUR 30 cm ca 0 32Aussenwand aus hochporosem Hochlochziegel unverputzt 50 cm 0 17 0 23Aussenwand Holzrahmenbau wohnungstypischer Aufbau 25 cm 0 15 0 20Aussenwand aus Massivholz ohne Warmedammung 20 5 cm 0 5Aussenwand aus Porenbeton 36 5 cm 0 183 0 23040 cm 0 163 0 21050 cm 0 125 0 146Innenwand aus Mauerziegeln 11 5 cm 3 0Innenwand aus Porenbeton 28 cm ca 0 6Aussentur aus Holz oder Kunststoff 3 49Acrylglas Plexiglas 5 mm 5 3 1Einfachfenster 4 mm 5 9 1Doppelkastenfenster mit zwei Glasscheiben 3 0 1Fenster mit Isolierverglasung 2 4 cm 2 8 3 0Fenster mit Warmeschutzverglasung 2 4 cm ca 1 3Fenster gesamt Anforderung Energienachweis Schweiz 2011 1 3Lichtbauelement aus Polycarbonat 5 cm ca 0 83Fenster im Passivhausstandard 0 5 0 81 Bei Scheiben wird der Wert im Wesentlichen bestimmt durch den WarmeubergangswiderstandBedeutung fur den baulichen WarmeschutzAb 1 November 2020 wurde die Energieeinsparverordnung EnEV durch das Gebaudeenergiegesetz GEG 2020 ersetzt Nach der am 10 Oktober 2009 in Deutschland in Kraft getretenen Verordnung zur Anderung der EnEV mussten der Jahres Primarenergiebedarf QP und der spezifische Transmissionswarmeverlust H T bei Nichtwohngebauden mittlere Warmedurchgangskoeffizienten der warmeubertragenden Umfassungsflachen nach Art der Bauteile eines zu errichtenden Gebaudes bestimmte Grenzwerte einhalten U Werte gehen in die Berechnung des Transmissionswarmeverlustes ein und dieser wiederum in die Berechnung des Primarenergiebedarfs Ferner schreibt die EnEV Grenzwerte des Warmedurchgangskoeffizienten bestimmter Bauteile vor wenn diese in bestehenden Gebauden ausgetauscht oder neu eingebaut werden Nutzung des U Wertes zum Abschatzen der Minderung des Jahresheizbedarfs einzelner BauteileDie Warmedurchlassigkeit jedes Aussenbauteils eines Gebaudes wird durch den U Wert gekennzeichnet Der U Wert ist damit das Mass fur dessen Warmedammeigenschaft U Werte von Warme ubertragenden Aussenbauteilen konnen entweder aus einem Bauteilkatalog entnommen oder wenn der Bauteilaufbau im Detail bekannt ist berechnet werden Ziel dieses Beitrags ist es die Auswirkung zusatzlicher Warmedammung auf den Heizenergiebedarf eines Bauteils auf einfache Weise mit einem Taschenrechner abschatzen zu konnen U Werte typischer Bauteilaufbauten im deutschen Gebaudebestand sind in einer Untersuchung sortiert nach Postleitzahlbereichen zusammengestellt Sofern genauere Bauteilinformationen vorliegen kann auch ein im Internet nutzbares Berechnungsprogramm herangezogen werden Die Anzahl der Heiztage HT beschreibt die Zahl der Tage im Jahr an denen die Heizgrenze eigentlich richtiger Heizgrenztemperatur unterschritten wird d h dass die mittlere Tagesaussentemperatur unter der Heizgrenztemperatur liegt In Deutschland werden die Heiztage nach VDI 2067 auf eine Heizgrenze von 15 C als Mittelwert einer jahrzehntelangen Periode bezogen Die Heiztage und die mittlere Aussentemperatur wahrend der Heizperiode sind klimabedingt ortsabhangig und konnen z B entnommen werden Beispiel Mittlere Aussenlufttemperatur fur Karlsruhe in der Heizperiode 6 3 C Heizgrenze 15 C 255 Heiztage mittlere Raumtemperatur 20 C Temperaturdifferenz D8 an den Heiztagen 20 6 3 K 13 7 K Der Warmestrom Transmissionswarmeverlust durch das Bauteil ergibt sich zu F U A D8 displaystyle Phi U cdot A cdot Delta theta Die Warmemenge ergibt sich aus dem Warmestrom multipliziert mit der Zeit wahrend dieser fliesst Q F t displaystyle Q Phi cdot t Setzt man die entsprechenden Werte fur Karlsruhe in Kombination mit folgenden Materialwerten ein 30 cm Hohlblockmauerwerk r 1 2 kg dm U1 1 33 W m K im Bestand Sanierung mit 12 cm WDVS lR 0 035 W m K fuhrt zu einem Uneu 0 24 W m K Differenz der beiden U Werte DU 1 33 0 24 W m K 1 09 W m K Aus der Differenz der beiden U Werte ergibt sich die Minderung des Jahresheizbedarfs fur eine 15 m grosse Aussenwand im Bereich Karlsruhe von ca 1370 kWh Die erforderliche Warmemenge Q einer Heizperiode in kWh lasst sich mit folgender Zahlenwertgleichung vereinfacht ermitteln Die Oberflache A ist in m einzusetzen Abhangig von der Klimaregion gilt fur Oberstdorf Q 120 U A fur Munchen Q 100 U A fur Karlsruhe Q 84 U A fur Kustenregionen Q 96 U AVereinfachte Ermittlung des U Wertes mit zusatzlicher Warmedammung Ist der U Wert im Bestand bekannt z B Ualt aus einem Bauteilkatalog so kann der U Wert mit zusatzlicher Warmedammung Uneu vereinfacht mit folgender Formel berechnet werden Uneu 11Ualt dDlR displaystyle U mathrm neu approx frac 1 frac 1 U mathrm alt frac d mathrm D lambda mathrm R Hierbei ist die Dammschichtdicke dD in m und der Rechenwert der Warmeleitfahigkeit lR in W m K einzusetzen Putzschichten konnen vernachlassigt werden NormenEN ISO 6946 Bauteile Warmedurchlasswiderstand und Warmedurchgangskoeffizient Berechnungsverfahren Warmeschutz Physikalische Grossen und Definitionen Warme und feuchtetechnisches Verhalten von Gebauden und Baustoffen Physikalische Grossen fur den Stofftransport Begriffe Warmetechnisches Verhalten von Fenstern Turen und Abschlussen Berechnung des Warmedurchgangskoeffizienten Teil 2 Numerisches Verfahren fur Rahmen Glas im Bauwesen Bestimmung des Warmedurchgangskoeffizienten U Wert Berechnungsverfahren Baustoffe und produkte Warme und feuchteschutztechnische Eigenschaften Tabellierte Bemessungswerte DIN 4108 Warmeschutz im Hochbau stellt weitere Anforderungen an U Werte von Bauteilen jedoch nicht mit dem Ziel der Energieeinsparung sondern der Vermeidung von Bauschaden Mindestwarmeschutz LiteraturW Heindl Der Warmeschutz einer ebenen Wand bei periodischen Warmebelastungen 1 Teil In Die Ziegelindustrie Heft 18 1966 S 685 693 W Heindl Zum instationaren Warmeverhalten von Warmebrucken Oder Hat die Warmespeicherfahigkeit von Bauteilen bei mehrdimensionaler Warmeleitung einen Einfluss auf die Transmissionswarmeverluste In Bauphysik Heft 4 1982 S 145f M Reick S Palecki Auszug aus den Tabellen und Formeln der DIN EN ISO 6946 Institut fur Bauphysik und Materialwissenschaft Universitat GH Essen Stand 10 1999 online PDF 168 KB T Richter S Winkelmann Fouad Anwendung des U Wertes als Kenngrosse fur Warmetransportvorgange In E Cziesielski Hrsg Bauphysikkalender 2005 Ernst amp Sohn Berlin 2005 ISBN 3 433 01722 0 WeblinksEinfache online U Wert Berechnung auf energiesparhaus at Definition und Formeln zur Berechnung des k Wertes auf baustoffkunde info Einfuhrung in die U Wert Berechnung und Online Rechner auf www Bastelitis de Kostenlose Demoversion der online U Wert Berechnung auf U Wert net Ug Wert Messgerat NETZSCH Uglass beim Bundesministerium fur Wirtschaft und EnergieEinzelnachweiseEN ISO 6946 nach Reick Palecki siehe Normen und Literatur W Heindl Der Warmeschutz einer ebenen Wand bei periodischen Warmebelastungen 1 Teil In Die Ziegelindustrie Heft 18 1966 S 685 693 W Heindl Zum instationaren Warmeverhalten von Warmebrucken Oder Hat die Warmespeicherfahigkeit von Bauteilen bei mehrdimensionaler Warmeleitung einen Einfluss auf die Transmissionswarmeverluste In Bauphysik Heft 4 1982 S 145f J Ebel Der U Wert nur stationar oder auch instationar In bauzeitung 56 H 3 2002 S 56 60 J Ebel EnEV Solarstrahlung und Boltzmannsche Emission In Bauphysik 25 H 5 2003 S 306 310 Gesamt U Wert bei Fenstern ermitteln www energiesparhaus at Abgerufen am 10 Juni 2024 greenTEG 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