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Spezifische Wärmekapazität auch spezifische Wärme bezeichnet die auf die Masse bezogene Wärmekapazität und ist eine Stof

Wärmespeicherkapazität

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Wärmespeicherkapazität
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Spezifische Wärmekapazität, auch spezifische Wärme, bezeichnet die auf die Masse bezogene Wärmekapazität und ist eine Stoffeigenschaft der Thermodynamik. Sie bemisst die Fähigkeit eines Stoffes, thermische Energie zu speichern.

Physikalische Größe
Name spezifische Wärmekapazität
Formelzeichen c{\displaystyle c}, cV{\displaystyle c_{V}}, cp{\displaystyle c_{p}}
Größen- und
Einheitensystem
Einheit Dimension
SI J/(kg·K) L2·T−2·Θ−1
Siehe auch: Wärmespeicherzahl

Definition und Abhängigkeiten

Definition und Maßeinheit

Die spezifische Wärmekapazität eines Stoffes in einem bestimmten Zustand ist die Wärme, die einer Menge des Stoffes zugeführt oder entzogen wird, dividiert durch die zugehörige Erhöhung oder Absenkung der Temperatur und die Masse des Stoffes:

c=ΔQm⋅ΔT{\displaystyle c={\frac {\Delta Q}{m\cdot \Delta T}}}

Dabei ist

  • ΔQ{\displaystyle \Delta Q} die Wärme, die dem Stoff zugeführt oder entzogen wird,
  • m{\displaystyle m} die Masse des Stoffes,
  • ΔT=T2−T1{\displaystyle \Delta T=T_{2}-T_{1}} die Differenz von End- und Anfangstemperatur.

Die Einheit der spezifischen Wärmekapazität ist im Internationalen Einheitensystem (SI):

[c]=Jkg⋅K{\displaystyle [c]=\mathrm {\frac {J}{kg\cdot K}} }

Man beachte, dass die Angabe von Temperaturdifferenzen in Kelvin und Grad Celsius denselben Zahlenwert hat.

Beispielsweise beträgt die spezifische Wärmekapazität von flüssigem Wasser etwa c=4,2kJkg⋅K{\displaystyle c=4{,}2\,\mathrm {\tfrac {kJ}{kg\cdot K}} }. Das bedeutet, dass man einem Kilogramm Wasser eine Wärme von 4,2 kJ zuführen muss, um es um 1 K bzw. 1 °C zu erwärmen.

Temperaturabhängigkeit

Im Allgemeinen ist die spezifische Wärmekapazität von Zustandsgrößen abhängig, insbesondere von der Temperatur. Daher gelten Werte, die man in Tabellenwerken findet, stets für eine bestimmte Temperatur, häufig für 25 °C. Messungen der Temperaturabhängigkeit c(T){\displaystyle c(T)} erfolgen z. B. durch dynamische Leistungs(differenz)kalorimetrie. Historisch haben solche Messungen, insbesondere bei tiefen Temperaturen, die Festkörperphysik wesentlich vorangebracht.

Die Formel in der o. g. Definition gibt die mittlere spezifische Wärmekapazität c|T1T2{\displaystyle c\vert _{T_{1}}^{T_{2}}} für das Temperaturintervall [T1,T2]{\displaystyle [T_{1},T_{2}]} an. Für genauere Betrachtungen ist zur wahren spezifischen Wärmekapazität bei der Temperatur T1{\displaystyle T_{1}} überzugehen, d. h. zum Grenzfall beliebig kleiner Temperaturänderungen:

c|T1=limT2→T1ΔQm⋅ΔT=1mdQdT|T1{\displaystyle c\vert _{T_{1}}=\lim _{T_{2}\rightarrow T_{1}}{\frac {\Delta Q}{m\cdot \Delta T}}=\left.{\frac {1}{m}}{\frac {\mathrm {d} Q}{\mathrm {d} T}}\right|_{T_{1}}}

Bei einem Phasenübergang erster Ordnung (keine Änderung der Temperatur beim Zu- oder Abfluss von Wärme, z. B. Schmelzen) ist die Wärmekapazität nicht definiert, Messwerte divergieren dort. Ein Sprung in c(T){\displaystyle c(T)} zeigt dagegen einen Phasenübergang zweiter Ordnung an, bei dem sich die Anzahl der Freiheitsgrade im Material ändert.

Weitere Abhängigkeiten

Zudem ist die spezifische Wärmekapazität von der Prozessführung der Erwärmung bzw. Abkühlung abhängig, vor allem bei Gasen. Insbesondere wird zwischen der spezifischen Wärme bei konstantem Volumen cV{\displaystyle c_{V}} und der bei konstantem Druck cp{\displaystyle c_{p}} unterschieden. Bei konstantem Volumen kommt die gesamte Wärmezufuhr der Temperaturerhöhung zugute. Wenn sich das Gas jedoch ausdehnen kann, dann wird ein Teil der Wärme für die Verrichtung der Expansionsarbeit aufgewendet und fehlt damit für die Temperaturerhöhung. Deshalb ist bei Gasen cp{\displaystyle c_{p}} stets größer als cV{\displaystyle c_{V}}.

Beziehung zur absoluten Wärmekapazität

Erhöht sich die Temperatur eines Körpers um die Temperaturdifferenz ΔT{\displaystyle \Delta T}, so wird dabei die Wärme

ΔQ=CΔT{\displaystyle \Delta Q=C\,\Delta T}

übergeben, vorausgesetzt, die Wärmekapazität C{\displaystyle C} des Körpers ist in diesem Temperaturintervall zumindest näherungsweise temperaturunabhängig. Es darf damit beim Erwärmen des Gases zu keiner signifikanten Veränderung der inneren Freiheitsgrade kommen, da dies eine Vergrößerung der isochoren Wärmekapazität zur Folge hätte. Grundsätzlich gilt: Je höher die Temperatur wird, desto größer wird auch die isochore Wärmekapazität, da bei höheren Temperaturen immer mehr Freiheitsgrade „auftauen“.

Im Gegensatz zur volumen- oder massebezogenen Wärmekapazität ist die (absolute) Wärmekapazität keine Stoffeigenschaft.

Handelt es sich um einen homogenen Körper, so kann man auch die massespezifische Wärmekapazität angeben:

ΔQ=cmΔT{\displaystyle \Delta Q=c\,m\,\Delta T}

Beziehung zur molaren Wärmekapazität

Bezieht man die Wärmekapazität nicht auf die Masse des Stoffes, sondern auf seine Stoffmenge n{\displaystyle n}, so lautet obige Gleichung unter Verwendung der molaren Wärmekapazität Cm{\displaystyle C_{\mathrm {m} }} (veraltet auch Molwärme genannt):

ΔQ=CmnΔT{\displaystyle \Delta Q=C_{\mathrm {m} }\,n\,\Delta T}

Zwischen der Wärmekapazität C{\displaystyle C}, der spezifischen Wärmekapazität c{\displaystyle c} und der molaren Wärmekapazität Cm{\displaystyle C_{\mathrm {m} }} besteht der Zusammenhang

C=cm=Cmn{\displaystyle C=c\,m=C_{\mathrm {m} }\,n}.

Nach Division durch die Stoffmenge n{\displaystyle n} wird daraus

Cn=cM=Cm{\displaystyle {\frac {C}{n}}=c\,M=C_{\mathrm {m} }}

mit der molaren Masse M=mn{\displaystyle M={\tfrac {m}{n}}} und analog bei konstantem Druck bzw. konstantem Volumen

cVM=Cm,V{\displaystyle c_{V}\,M=C_{\mathrm {m} ,V}}
cpM=Cm,p{\displaystyle c_{p}\,M=C_{\mathrm {m} ,p}}

Am Beispiel Kupfer ergibt sich: c=0,38Jg⋅K,M=63gmol⇒Cm=c⋅M=24Jmol⋅K{\displaystyle c={0{,}38\,\mathrm {\tfrac {J}{g\cdot K}} ,\,M=63\,\mathrm {\tfrac {g}{mol}} \,\Rightarrow C_{\mathrm {m} }=c\cdot M=24\,\mathrm {\tfrac {J}{mol\cdot K}} }}

Wärmekapazität idealer Gase

Aus den thermodynamischen Zustandsgleichungen des idealen Gases

thermisch: pV=nRT{\displaystyle p\,V=n\,R\,T}
kalorisch: U=nCm,VT{\displaystyle U=n\,C_{\mathrm {m} ,V}\,T}

und der Definition der Enthalpie:

H=nCm,pT=U+pV{\displaystyle H=n\,C_{\mathrm {m} ,p}\,T=U+p\,V}

folgt für die molaren Wärmekapazitäten bei konstantem Volumen Cm,V{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,V}} (isochor) und bei konstantem Druck Cm,p{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}} (isobar):

Cm,p=Cm,V+R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}=C_{\mathrm {m} ,V}+R}

mit der universellen Gaskonstante R=8,314JmolK{\displaystyle R=8{,}314\;\mathrm {\tfrac {J}{mol\;K}} }.

Hierbei stehen die einzelnen Formelzeichen für folgende Größen:

  • p{\displaystyle p} – Druck
  • V{\displaystyle V} – Volumen
  • n{\displaystyle n} – Stoffmenge
  • T{\displaystyle T} – absolute Temperatur
  • U{\displaystyle U} – innere Energie
  • H{\displaystyle H} – Enthalpie

Gegenüber der molaren Wärmekapazität bei konstantem Volumen fällt diejenige bei konstantem Druck größer aus, weil das Gas in diesem Fall beim Erwärmen expandiert und damit gegen den Außendruck Arbeit leistet. Der entsprechende Anteil der zugeführten Wärme kommt nicht der inneren Energie des Gases und damit auch nicht der Temperaturerhöhung zugute. Deshalb muss für eine bestimmte Temperaturerhöhung mehr Wärme zugeführt werden, der Quotient und damit die molare Wärmekapazität vergrößern sich.

Der Isentropenexponent ist definiert als:

κ=Cm,pCm,V=cm,pcm,V=CpCV=cpcV{\displaystyle \kappa ={\frac {C_{\mathrm {m} ,p}}{C_{\mathrm {m} ,V}}}={\frac {c_{m,p}}{c_{m,V}}}={\frac {C_{p}}{C_{V}}}={\frac {c_{p}}{c_{V}}}}

Allgemeiner Fall

In guter Näherung gilt:

Mit Cm,V=f2R{\displaystyle \;C_{\mathrm {m} ,V}={\frac {f}{2}}\,R\;} und Cm,p=f+22R{\displaystyle \;C_{\mathrm {m} ,p}={\frac {f+2}{2}}\,R\;} folgt κ=f+2f=1+2f{\displaystyle \;\kappa ={\frac {f+2}{f}}=1+{\frac {2}{f}}\;}

mit der Gesamtzahl f{\displaystyle f} der energetischen Freiheitsgrade des betreffenden Moleküls. Unter „Freiheitsgrad“ bei idealen Gasen versteht man in diesem Zusammenhang jede Möglichkeit eines Moleküls, kinetische Energie aufzunehmen. Dementsprechend gibt es Freiheitsgrade der Translation, der Rotation und der Schwingung:

f=ftrans+frot+fvib{\displaystyle f=f_{\mathrm {trans} }+f_{\mathrm {rot} }+f_{\mathrm {vib} }} mit den Anteilen
  • ftrans=3{\displaystyle f_{\mathrm {trans} }=3} für die translatorische kinetische Energie des Schwerpunkts
  • frot∈{0,2,3}{\displaystyle f_{\mathrm {rot} }\in \{0,2,3\}} für die Rotationsenergie (Erläuterung s. u.)
  • fvib=2l{\displaystyle f_{\mathrm {vib} }=2\,l} für die innere Energie der l{\displaystyle l} Normalschwingungen der Atomkerne gegeneinander (jede Schwingung bringt einen zusätzlichen Freiheitsgrad für die kinetische Energie und einen für die potentielle Energie).

1-atomiges Gas

Das einfachste Modellsystem betrachtet die Atome als Massenpunkte: N{\displaystyle N} Teilchen fliegen in einem Kasten mit Volumen V{\displaystyle V} frei umher und üben durch Stöße gegen die Wand einen Druck p{\displaystyle p} aus. Im zeitlichen Mittel ergibt sich nach der kinetischen Gastheorie für den Druck auf die Wand die Gleichung:

pV=23N⟨Ekin⟩=23n⋅NA⟨Ekin⟩,{\displaystyle p\,V={\frac {2}{3}}\,N\,\langle E_{\mathrm {kin} }\rangle ={\frac {2}{3}}\,n\cdot N_{\mathrm {A} }\,\langle E_{\mathrm {kin} }\rangle \,,}

wobei ⟨Ekin⟩{\displaystyle \langle E_{\mathrm {kin} }\rangle } die durchschnittliche kinetische Energie eines Teilchens ist. Die Teilchenzahl N=n⋅NA{\textstyle N=n\cdot N_{\mathrm {A} }} ist über die Avogadro-Konstante NA{\displaystyle N_{\mathrm {A} }} mit der Stoffmenge verknüpft.

Für die gesamte kinetische Energie aller Teilchen ergibt sich durch Vergleich mit der Zustandsgleichung pV=nRT{\displaystyle \,p\,V=n\,R\,T} des idealen Gases:

N⟨Ekin⟩=32nRT{\displaystyle N\,\langle E_{\mathrm {kin} }\rangle ={\frac {3}{2}}\,n\,R\,T}

Dieses Ergebnis folgt auch aus dem Gleichverteilungssatz der statistischen Mechanik, nach dem jedes Teilchen in jedem seiner Freiheitsgrade der Bewegung im Durchschnitt die Energie kBT/2{\displaystyle k_{\mathrm {B} }T/2} besitzt; mit den drei Freiheitsgraden des einatomigen Gases ergibt sich

⟨Ekin⟩=32kBT{\displaystyle \langle E_{\mathrm {kin} }\rangle ={\frac {3}{2}}\,k_{\mathrm {B} }\,T}

mit der Boltzmann-Konstante kB=RNA{\displaystyle k_{\mathrm {B} }={\tfrac {R}{N_{\mathrm {A} }}}}.

Der Massenpunkt hat f=ftrans=3{\displaystyle f=f_{\text{trans}}=3} Freiheitsgrade, entsprechend den drei Raumdimensionen. Zwar kann ein einzelnes Atom auch rotieren in dem Sinn, dass es in seinen angeregten Zuständen höheren Drehimpuls hat als im Grundzustand. Diese Zustände entsprechen elektronischen Anregungen und haben Anregungsenergien, die aufgrund der Kleinheit des Massenträgheitsmoments wegen der Drehimpulsquantelung bei mindestens einigen eV liegen, also weit höher als die typische thermische Energie kBT{\displaystyle k_{\mathrm {B} }\,T}, sodass im thermischen Gleichgewicht keine Anregung erfolgen kann (frot=0){\displaystyle \left(f_{\text{rot}}=0\right)}.

Identifiziert man die thermodynamische innere Energie U{\displaystyle U} mit der gesamten kinetischen Energie, so folgt die kalorische Zustandsgleichung des einatomigen idealen Gases:

U=32nRT{\displaystyle U={\frac {3}{2}}\,n\,R\,T}

Daraus folgt:

Cm,V=32R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,V}={\frac {3}{2}}\,R}
Cm,p=52R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}={\frac {5}{2}}\,R}
κ=53=1,666…{\displaystyle \kappa ={\frac {5}{3}}=1{,}666\ldots }

Größerer Temperaturbereich

Diese Werte stimmen mit Messungen an Edelgasen und an Quecksilberdampf hervorragend überein, wenn die Temperatur bzw. der Druck genügend weit über dem Verflüssigungspunkt liegt. Die erste Messung erfolgte im Jahr 1876 an dünnem Quecksilberdampf bei etwa 300 °C. Der über die Schallgeschwindigkeit bestimmte Isentropenexponent κ≈1,66{\displaystyle \kappa \approx 1{,}66} bestätigte erstmals, dass freie Atome sich über einen großen Temperaturbereich wie Massenpunkte verhalten.

2-atomiges Gas

Das einfachste Modell für ein zweiatomiges Gas ist eine starre Hantel (l=0⇒fvib=0){\displaystyle \left(l=0\Rightarrow f_{\text{vib}}=0\right)}. Sie hat ftrans=3{\displaystyle f_{\text{trans}}=3} Freiheitsgrade für Translationsbewegungen des Schwerpunkts und frot=2{\displaystyle f_{\text{rot}}=2} Freiheitsgrade für Rotationen um die beiden Achsen senkrecht zur Hantelachse; die (im makroskopischen mechanischen Modell gegebene) Möglichkeit der Rotation um die Hantelachse wird nicht mitgezählt, da beide Atomkerne auf der Rotationsachse liegen. Daher besitzen sie – wie beim einatomigen Gas – um diese Achse kein Massenträgheitsmoment und damit auch keine Rotationsenergie.

Mit den o. g. f=3+2=5{\displaystyle f=3+2=5} Freiheitsgraden folgt aus dem Gleichverteilungssatz:

U=52nRT{\displaystyle U={\frac {5}{2}}\,n\,R\,T}

Daraus folgt:

Cm,V=52R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,V}={\frac {5}{2}}\,R}
Cm,p=72R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}={\frac {7}{2}}\,R}
κ=75=1,4{\displaystyle \kappa ={\frac {7}{5}}=1{,}4}

Hierzu passen Messwerte für Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff etc. unter Normalbedingungen hervorragend.

Bei sehr niedrigen Temperaturen

Bei sehr niedrigen Temperaturen gelten die oben genannten Ergebnisse nicht, da die thermische Energie nicht mehr ausreicht, um alle Freiheitsgrade der Bewegung anzuregen. Nach den Regeln der Quantenmechanik kann die Rotationsenergie Erot{\displaystyle E_{\mathrm {rot} }} nur diskrete Werte annehmen, die durch die eine Quantenzahl J=0,1,2,…{\displaystyle J=0,1,2,\ldots \,} beschrieben werden:

Erot=ℏ22IJ(J+1)=hc⋅B⋅J(J+1){\displaystyle E_{\text{rot}}={\frac {\hbar ^{2}}{2I}}J(J+1)=hc\cdot B\cdot J(J+1)}

Dabei ist I{\displaystyle I} das Trägheitsmoment um die Rotationsachse, ℏ{\displaystyle \hbar } die reduzierte Planck-Konstante und B=ℏ22Ihc{\displaystyle B={\frac {\hbar ^{2}}{2Ihc}}} die Rotationskonstante. Die Rotationsenergie nimmt also Werte von 0,2hcB,6hcB,…{\displaystyle 0,\;2\,hcB,\;6\,hcB,\,\ldots \,} an. Wenn bei sehr tiefen Temperaturen die Energien, die typischerweise bei Stößen zwischen den Molekülen ausgetauscht werden (näherungsweise gegeben durch die thermische Energie Eth=kBT{\displaystyle E_{\text{th}}=k_{\mathrm {B} }\,T}), in der Größenordnung hcB{\displaystyle hcB} oder darunter liegen, können durch die thermischen Stöße keine Rotationen mehr angeregt werden. Die Rotationsfreiheitsgrade „frieren ein“, und die Wärmekapazität sinkt von Werten, die f=5{\displaystyle f=5} entsprechen, auf Werte entsprechend f=3{\displaystyle f=3}.

Dieser Effekt ist am deutlichsten ausgeprägt bei Wasserstoff, der bis zu sehr tiefen Temperaturen gasförmig bleibt und dessen Moleküle das kleinste Trägheitsmoment und damit auch den größten Energieabstand zwischen den Rotationsniveaus haben. Die Rotationskonstante beträgt beim H2-Molekül B=60,9cm−1{\displaystyle B=60{,}9\;\mathrm {cm} ^{-1}} und entspricht einer Temperatur gemäß Θr=hcB/kB=87,5K{\textstyle \Theta _{r}=hcB/k_{\mathrm {B} }=87{,}5\;\mathrm {K} }. Schon beim Deuterium (D2) ist Θr{\displaystyle \Theta _{r}} aufgrund der höheren Masse nur noch halb so groß; beim Stickstoff (N2) liegt der Wert bei 2,9 K. (Speziell beim H2-Molekül kommt noch ein weiterer Quanteneffekt hinzu, weil je nach Einstellung der Kernspins die Quantenzahl J{\displaystyle J} nur gerade oder nur ungerade Werte annehmen kann, was zu unterschiedlichen Wärmekapazitäten führt. Siehe hierzu: Ortho- und Parawasserstoff.)

Bei hohen Temperaturen

Bei höheren Temperaturen steigen die Molwärmen

Cm,V=72R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,V}={\frac {7}{2}}\,R}
Cm,p=92R{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}={\frac {9}{2}}\,R}
κ=97≈1,29.{\displaystyle \kappa ={\frac {9}{7}}\approx 1{,}29.}

Das wird erklärt durch das allmähliche „Auftauen“ der Freiheitsgrade für die Schwingung der beiden Atome gegeneinander, d. h., das Modell der starren Hantel gilt bei hohen Temperaturen nicht mehr:

l=1⇒fvib=2⇒f=3+2+2=7{\displaystyle l=1\Rightarrow f_{\text{vib}}=2\Rightarrow f=3+2+2=7}

Bei sehr hohen Temperaturen steigen die Molwärmen noch weiter.

3-atomiges Gas

Translations- und Rotationsbewegungen bringen je drei Freiheitsgrade:

ftrans=frot=3,{\displaystyle f_{\text{trans}}=f_{\text{rot}}=3,}

sofern nicht alle Kerne auf einer Linie liegen (dann gibt es nur zwei Rotationsfreiheitsgrade, Erläuterung s. o. bei zweiatomigem Gas).

Bei größeren Molekülen sind auch Teile der Schwingungsfreiheitsgrade schon bei Normalbedingungen angeregt:

l≥2⇒fvib≥4⇒f≥10{\displaystyle l\geq 2\Rightarrow f_{\text{vib}}\geq 4\Rightarrow f\geq 10}

Dadurch steigen die Molwärmen höher als bei den 2-atomigen Gasen:

Cm,V≥5R,{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,V}\geq 5\,R,}
Cm,p≥6R,{\displaystyle C_{\mathrm {m} ,p}\geq 6\,R,}

weshalb der Isentropenexponent κ{\displaystyle \kappa } weiter fällt:

κ≤65=1,2{\displaystyle \kappa \leq {\frac {6}{5}}=1{,}2}

Für Moleküle mit mehr als drei Atomen gelten analoge Überlegungen, wobei die Zahl der Schwingungsbewegungen stark zunimmt, da jetzt auch Torsionsschwingungen, Bewegungen von Fragmenten relativ zueinander etc. auftreten.

Wärmekapazität von Festkörpern

Beobachtungen

Die molare Wärme von Festkörpern erreicht nach dem empirisch gefundenen Dulong-Petit-Gesetz bei genügend hohen Temperaturen näherungsweise den gleichen Wert:

Cm=3⋅R≈25Jmol⋅K{\displaystyle C_{\mathrm {m} }=3\cdot R\approx 25\;\mathrm {\tfrac {J}{mol\cdot K}} }

Zu niedrigen Temperaturen hin nimmt die spezifische Wärme ab, wobei die Form dieser Abhängigkeit für alle Festkörper sehr ähnlich ist, wenn die Temperatur geeignet skaliert wird. Bei sehr tiefer Temperatur nähert die spezifische Wärme sich dem Wert Null, dabei ähnelt der Verlauf für Nichtleiter der Funktion Cm=f(T3){\displaystyle C_{\mathrm {m} }=f(T^{3})}, für Metalle der Funktion Cm=f(T){\displaystyle C_{\mathrm {m} }=f(T)}. Bei ferromagnetischen Materialien wie z. B. Eisen liefert die Änderung der Magnetisierung einen Beitrag zur Wärmekapazität.

Modellsystem Massenpunkte

Das einfachste Modellsystem des Festkörpers besteht aus N≫1{\displaystyle N\gg 1} Massenpunkten, die durch elastische Kräfte an ihre Ruhelage gebunden sind und unabhängig voneinander in jeweils drei Richtungen des Raumes schwingen können. Da jede Schwingung zwei Freiheitsgrade beisteuert, ist die Gesamtzahl der Freiheitsgrade f=6{\displaystyle f=6} und die nach dem Gleichverteilungssatz vorhergesagte molare Wärmekapazität

Cm=62R=3R,{\displaystyle C_{\mathrm {m} }={\tfrac {6}{2}}R=3R,}

was mit der Regel von Dulong-Petit übereinstimmt.

Einstein-Modell

→ Hauptartikel: Einstein-Modell

Die Abnahme zu tieferen Temperaturen hin zeigt das Einfrieren der Schwingungen. Albert Einstein nahm 1907 an, dass die Schwingungen aller Teilchen dieselbe Frequenz ν{\displaystyle \nu } haben und ihre Energie sich nur stufenweise um jeweils ΔE=h⋅ν{\displaystyle \Delta E=h\cdot \nu } ändern kann (h{\displaystyle h} ist die Planck-Konstante).

Debye-Modell

Debye-Temperatur ausgewählter Metalle
Metall Debye-
Temperatur
Eisen 0464 K
Aluminium 0426 K
Magnesium 0406 K
Kupfer 0345 K
Zinn 0195 K
Blei 0096 K
→ Hauptartikel: Debye-Modell

Peter Debye verfeinerte das Modell 1912 dahingehend, dass er statt von unabhängigen, individuellen Schwingungen der einzelnen Atome von den elastischen Schwingungen des ganzen Körpers ausging. Bei hoher Temperatur sind sie nach dem Gleichverteilungssatz alle angeregt und ergeben die spezifische Wärme in Übereinstimmung mit dem Wert Cm=3R{\displaystyle C_{\mathrm {m} }=3R}. Sie haben aber je nach Wellenlänge verschiedene Frequenzen, sodass ihre Energiestufen unterschiedlich weit auseinanderliegen und sich daher der Effekt des Einfrierens über einen weiteren Temperaturbereich verteilt. Nach diesem Debye-Modell wird die molare Wärmekapazität in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmt:

cV(T)=9R⋅(TΘD)3⋅∫0ΘDTx4⋅ex(ex−1)2dx{\displaystyle c_{V}(T)=9R\cdot \left({\frac {T}{\Theta _{\mathrm {D} }}}\right)^{3}\cdot \int _{0}^{\frac {\Theta _{D}}{T}}{\frac {x^{4}\cdot \mathrm {e} ^{x}}{\left(\mathrm {e} ^{x}-1\right)^{2}}}\,\mathrm {d} x}

Die Debye-Temperatur ΘD{\displaystyle \Theta _{\mathrm {D} }} als einzige vom Material abhängige Größe gibt den Wert an, mit dem die Temperatur zu skalieren ist, um eine für alle Stoffe einheitliche Kurve zu erhalten: Etwa bei der Temperatur T=0,2⋅ΘD{\displaystyle T=0{,}2\cdot \Theta _{\mathrm {D} }} ist die molare Wärme auf die Hälfte ihres vollen Werts abgefallen.

Das Debye-Modell stimmt bei allen Temperaturen mit den Messungen an Festkörpern sehr gut überein. Es ergibt insbesondere auch in der Nähe des absoluten Nullpunkts richtig das Anwachsen der Wärmekapazität mit T3{\displaystyle T^{3}} bei Nichtleitern, während das Einstein-Modell hier ein viel zu schwaches Anwachsen vorhersagt.

Modellsystem Elektronengas

Bei Metallen wird bei sehr tiefen Temperaturen von T≲1K{\displaystyle T\lesssim 1K} die T3{\displaystyle T^{3}}-Abhängigkeit der Wärmekapazität der Gitterschwingungen von einer linearen T{\displaystyle T}-Abhängigkeit der Elektronen überdeckt. Um die lineare Abhängigkeit zu verstehen, kann man die Leitungselektronen als entartetes Fermigas auffassen. Mit Hilfe der Fermiverteilung und der Zustandsdichte D(EF){\displaystyle D(E_{F})} der Elektronen an der Fermikante lässt sich für niedrige Temperaturen die Temperaturabhängigkeit der Gesamtenergie und folglich auch die Wärmekapazität berechnen. Man erhält:

cv=γ T{\displaystyle c_{v}=\gamma \ T}

mit dem sogenannten Sommerfeld-Koeffizienten γ=π23D(EF) kB2{\displaystyle \gamma ={\frac {\pi ^{2}}{3}}D(E_{F})\ k_{B}^{2}}.

Das Ergebnis stimmt mit den Messwerten überein und ist weit geringer, als wenn man die Leitungselektronen als klassisches einatomiges ideales Gas (wie oben) betrachtet, das sich zusätzlich zu den Atomrümpfen im Festkörper befindet. Die Aufklärung dieser Diskrepanz von 32R{\displaystyle {\tfrac {3}{2}}R} gilt als ein wesentlicher Fortschritt in der Festkörperphysik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Da die Zustandsdichte proportional zur Masse der Elektronen ist, lässt sich durch eine Messung der spezifischen Wärmekapazität bei sehr tiefen Temperaturen die effektive Masse meff{\displaystyle m_{eff}} der Elektronen im Metall bestimmen. Diese kann in manchen Stoffen aufgrund von Wechselwirkungen mit dem Gitter oder anderen Elektronen erheblich von der Ruhemasse me{\displaystyle m_{e}} freier Elektronen abweichen. Auf diese Weise konnte zum Beispiel die Existenz Schwerer Fermionen in einigen Supraleitern nachgewiesen werden.

Werte für ausgewählte Materialien

Soweit nicht anders angegeben, gelten die nachfolgenden Werte für Standardbedingungen.

Feststoffe c in kJ/(kg·K)
Eis (0 °C) 02,06
Gips 01,09
Aluminium 00,9
Eisen, Gusseisen 00,45–0,55
Kupfer 00,382
Silber 00,235
Blei 00,129
Flüssigkeiten c in kJ/(kg·K)
Wasser 04,18
Ethanol, Glycerin 02,43
Petroleum 02,14
Nitromethan 01,74
Schwefelsäure 01,41
Quecksilber 00,139
Gase cp in kJ/(kg·K)
Wasserstoff 14,3
Helium 05,19
Methan 02,16
Wasserdampf (100 °C) 02,08
Butan 01,66
Luft (trocken) 01,01
Kohlenstoffdioxid 00,846
Argon 00,523
Bau-, Dämmstoffe c in kJ/(kg·K)
Holzfaser, Zelluloseflocken 02,1
Holz ≈1,7
Polystyrol 01,4
Schamotte ≈1
Ziegel 00,84–1,0
Beton 00,88
Mineralfaser 00,8
Glas 00,67–0,84

Literatur

  • Wolfgang Demtröder: Experimentalphysik 3: Atome, Moleküle, Festkörper. Springer Lehrbuch 2005.
  • G. R. Stewart: Measurement of low‐temperature specific heat. In: Review of Scientific Instruments. Band 54, Nr. 1, 1983, S. 1–11, doi:10.1063/1.1137207. 
  • Michael Tausch: Chemie SII, Stoff – Formel – Umwelt. C.C. Buchners Verlag, Bamberg 1993, ISBN 978-3-7661-6453-7.
  • Gustav Kortüm: Einführung in die chemische Thermodynamik. Verlag Chemie, Basel 1981, ISBN 3-527-25881-7 (oder Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981, ISBN 3-525-42310-1).
  • Walter J. Moore, Dieter O. Hummel: Physikalische Chemie. Verlag de Gruyter, Berlin / New York 1986, ISBN 3-11-010979-4.
  • David R. Lide: Handbook of Chemistry and Physics. 59. Ausgabe. CRC Press, Boca Raton 1978, ISBN 978-0-8493-0486-6, S. D-210, D-211.
  • Callen: Thermodynamics and an Introduction to Thermostatistics. Wiley & Sons. ISBN 978-0-471-86256-7.

Weblinks

Wikibooks: Spezifische Wärmekapazitäten – Lern- und Lehrmaterialien
  • Spezifische Wärmekapazität bei konstantem Druck. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: eqi.ethz.ch. Eigenschaften-Quellen-Index, ETH Zürich, 16. Dezember 2008, abgerufen am 17. November 2020.
  • Spezifische Wärmekapazität bei konstantem Volumen. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: eqi.ethz.ch. Eigenschaften-Quellen-Index, ETH Zürich, 16. Dezember 2008, abgerufen am 17. November 2020.

Einzelnachweise

  1. Günter Cerbe, Gernot Wilhelms: Technische Thermodynamik: Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen. München 2021, ISBN 978-3-446-46519-0, S. 79–84
  2. Michael Ramek: Quantenmechanik-Tutorial: Schwingungsmoden mehratomiger Moleküle. In: fptchlx02.tu-graz.ac.at. Institute of Physical and Theoretical Chemistry, abgerufen am 21. August 2023. 
  3. Ludwig Boltzmann: Über die Natur der Gasmoleküle. In: Annalen der Physik. 1877, Bd. 236, S. 175–176.
  4. Computational Chemistry Comparison and Benchmark DataBase vom 22. Mai 2022, abgerufen am 11. Oktober 2022
  5. Die Wärmekapazität von Eis bei −10 °C wird auch mit 2,22 angegeben. Siehe: @1@2Anhang 1. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) In: elearning.physik.uni-frankfurt.de.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4182218-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 27 Jun 2025 / 03:51

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Spezifische Warmekapazitat auch spezifische Warme bezeichnet die auf die Masse bezogene Warmekapazitat und ist eine Stoffeigenschaft der Thermodynamik Sie bemisst die Fahigkeit eines Stoffes thermische Energie zu speichern Physikalische GrosseName spezifische WarmekapazitatFormelzeichen c displaystyle c cV displaystyle c V cp displaystyle c p Grossen und Einheitensystem Einheit DimensionSI J kg K L2 T 2 8 1Siehe auch WarmespeicherzahlDefinition und AbhangigkeitenDefinition und Masseinheit Die spezifische Warmekapazitat eines Stoffes in einem bestimmten Zustand ist die Warme die einer Menge des Stoffes zugefuhrt oder entzogen wird dividiert durch die zugehorige Erhohung oder Absenkung der Temperatur und die Masse des Stoffes c DQm DT displaystyle c frac Delta Q m cdot Delta T Dabei ist DQ displaystyle Delta Q die Warme die dem Stoff zugefuhrt oder entzogen wird m displaystyle m die Masse des Stoffes DT T2 T1 displaystyle Delta T T 2 T 1 die Differenz von End und Anfangstemperatur Die Einheit der spezifischen Warmekapazitat ist im Internationalen Einheitensystem SI c Jkg K displaystyle c mathrm frac J kg cdot K Man beachte dass die Angabe von Temperaturdifferenzen in Kelvin und Grad Celsius denselben Zahlenwert hat Beispielsweise betragt die spezifische Warmekapazitat von flussigem Wasser etwa c 4 2kJkg K displaystyle c 4 2 mathrm tfrac kJ kg cdot K Das bedeutet dass man einem Kilogramm Wasser eine Warme von 4 2 kJ zufuhren muss um es um 1 K bzw 1 C zu erwarmen Temperaturabhangigkeit Im Allgemeinen ist die spezifische Warmekapazitat von Zustandsgrossen abhangig insbesondere von der Temperatur Daher gelten Werte die man in Tabellenwerken findet stets fur eine bestimmte Temperatur haufig fur 25 C Messungen der Temperaturabhangigkeit c T displaystyle c T erfolgen z B durch dynamische Leistungs differenz kalorimetrie Historisch haben solche Messungen insbesondere bei tiefen Temperaturen die Festkorperphysik wesentlich vorangebracht Die Formel in der o g Definition gibt die mittlere spezifische Warmekapazitat c T1T2 displaystyle c vert T 1 T 2 fur das Temperaturintervall T1 T2 displaystyle T 1 T 2 an Fur genauere Betrachtungen ist zur wahren spezifischen Warmekapazitat bei der Temperatur T1 displaystyle T 1 uberzugehen d h zum Grenzfall beliebig kleiner Temperaturanderungen c T1 limT2 T1DQm DT 1mdQdT T1 displaystyle c vert T 1 lim T 2 rightarrow T 1 frac Delta Q m cdot Delta T left frac 1 m frac mathrm d Q mathrm d T right T 1 Bei einem Phasenubergang erster Ordnung keine Anderung der Temperatur beim Zu oder Abfluss von Warme z B Schmelzen ist die Warmekapazitat nicht definiert Messwerte divergieren dort Ein Sprung in c T displaystyle c T zeigt dagegen einen Phasenubergang zweiter Ordnung an bei dem sich die Anzahl der Freiheitsgrade im Material andert Weitere Abhangigkeiten Zudem ist die spezifische Warmekapazitat von der Prozessfuhrung der Erwarmung bzw Abkuhlung abhangig vor allem bei Gasen Insbesondere wird zwischen der spezifischen Warme bei konstantem Volumen cV displaystyle c V und der bei konstantem Druck cp displaystyle c p unterschieden Bei konstantem Volumen kommt die gesamte Warmezufuhr der Temperaturerhohung zugute Wenn sich das Gas jedoch ausdehnen kann dann wird ein Teil der Warme fur die Verrichtung der Expansionsarbeit aufgewendet und fehlt damit fur die Temperaturerhohung Deshalb ist bei Gasen cp displaystyle c p stets grosser als cV displaystyle c V Beziehung zur absoluten Warmekapazitat Erhoht sich die Temperatur eines Korpers um die Temperaturdifferenz DT displaystyle Delta T so wird dabei die Warme DQ CDT displaystyle Delta Q C Delta T ubergeben vorausgesetzt die Warmekapazitat C displaystyle C des Korpers ist in diesem Temperaturintervall zumindest naherungsweise temperaturunabhangig Es darf damit beim Erwarmen des Gases zu keiner signifikanten Veranderung der inneren Freiheitsgrade kommen da dies eine Vergrosserung der isochoren Warmekapazitat zur Folge hatte Grundsatzlich gilt Je hoher die Temperatur wird desto grosser wird auch die isochore Warmekapazitat da bei hoheren Temperaturen immer mehr Freiheitsgrade auftauen Im Gegensatz zur volumen oder massebezogenen Warmekapazitat ist die absolute Warmekapazitat keine Stoffeigenschaft Handelt es sich um einen homogenen Korper so kann man auch die massespezifische Warmekapazitat angeben DQ cmDT displaystyle Delta Q c m Delta T Beziehung zur molaren Warmekapazitat Bezieht man die Warmekapazitat nicht auf die Masse des Stoffes sondern auf seine Stoffmenge n displaystyle n so lautet obige Gleichung unter Verwendung der molaren Warmekapazitat Cm displaystyle C mathrm m veraltet auch Molwarme genannt DQ CmnDT displaystyle Delta Q C mathrm m n Delta T Zwischen der Warmekapazitat C displaystyle C der spezifischen Warmekapazitat c displaystyle c und der molaren Warmekapazitat Cm displaystyle C mathrm m besteht der Zusammenhang C cm Cmn displaystyle C c m C mathrm m n Nach Division durch die Stoffmenge n displaystyle n wird daraus Cn cM Cm displaystyle frac C n c M C mathrm m mit der molaren Masse M mn displaystyle M tfrac m n und analog bei konstantem Druck bzw konstantem Volumen cVM Cm V displaystyle c V M C mathrm m V cpM Cm p displaystyle c p M C mathrm m p Am Beispiel Kupfer ergibt sich c 0 38Jg K M 63gmol Cm c M 24Jmol K displaystyle c 0 38 mathrm tfrac J g cdot K M 63 mathrm tfrac g mol Rightarrow C mathrm m c cdot M 24 mathrm tfrac J mol cdot K Warmekapazitat idealer GaseAus den thermodynamischen Zustandsgleichungen des idealen Gases thermisch pV nRT displaystyle p V n R T kalorisch U nCm VT displaystyle U n C mathrm m V T und der Definition der Enthalpie H nCm pT U pV displaystyle H n C mathrm m p T U p V folgt fur die molaren Warmekapazitaten bei konstantem Volumen Cm V displaystyle C mathrm m V isochor und bei konstantem Druck Cm p displaystyle C mathrm m p isobar Cm p Cm V R displaystyle C mathrm m p C mathrm m V R mit der universellen Gaskonstante R 8 314JmolK displaystyle R 8 314 mathrm tfrac J mol K Hierbei stehen die einzelnen Formelzeichen fur folgende Grossen p displaystyle p Druck V displaystyle V Volumen n displaystyle n Stoffmenge T displaystyle T absolute Temperatur U displaystyle U innere Energie H displaystyle H Enthalpie Gegenuber der molaren Warmekapazitat bei konstantem Volumen fallt diejenige bei konstantem Druck grosser aus weil das Gas in diesem Fall beim Erwarmen expandiert und damit gegen den Aussendruck Arbeit leistet Der entsprechende Anteil der zugefuhrten Warme kommt nicht der inneren Energie des Gases und damit auch nicht der Temperaturerhohung zugute Deshalb muss fur eine bestimmte Temperaturerhohung mehr Warme zugefuhrt werden der Quotient und damit die molare Warmekapazitat vergrossern sich Der Isentropenexponent ist definiert als k Cm pCm V cm pcm V CpCV cpcV displaystyle kappa frac C mathrm m p C mathrm m V frac c m p c m V frac C p C V frac c p c V Allgemeiner Fall In guter Naherung gilt Mit Cm V f2R displaystyle C mathrm m V frac f 2 R und Cm p f 22R displaystyle C mathrm m p frac f 2 2 R folgt k f 2f 1 2f displaystyle kappa frac f 2 f 1 frac 2 f mit der Gesamtzahl f displaystyle f der energetischen Freiheitsgrade des betreffenden Molekuls Unter Freiheitsgrad bei idealen Gasen versteht man in diesem Zusammenhang jede Moglichkeit eines Molekuls kinetische Energie aufzunehmen Dementsprechend gibt es Freiheitsgrade der Translation der Rotation und der Schwingung f ftrans frot fvib displaystyle f f mathrm trans f mathrm rot f mathrm vib mit den Anteilenftrans 3 displaystyle f mathrm trans 3 fur die translatorische kinetische Energie des Schwerpunkts frot 0 2 3 displaystyle f mathrm rot in 0 2 3 fur die Rotationsenergie Erlauterung s u fvib 2l displaystyle f mathrm vib 2 l fur die innere Energie der l displaystyle l Normalschwingungen der Atomkerne gegeneinander jede Schwingung bringt einen zusatzlichen Freiheitsgrad fur die kinetische Energie und einen fur die potentielle Energie 1 atomiges Gas Das einfachste Modellsystem betrachtet die Atome als Massenpunkte N displaystyle N Teilchen fliegen in einem Kasten mit Volumen V displaystyle V frei umher und uben durch Stosse gegen die Wand einen Druck p displaystyle p aus Im zeitlichen Mittel ergibt sich nach der kinetischen Gastheorie fur den Druck auf die Wand die Gleichung pV 23N Ekin 23n NA Ekin displaystyle p V frac 2 3 N langle E mathrm kin rangle frac 2 3 n cdot N mathrm A langle E mathrm kin rangle wobei Ekin displaystyle langle E mathrm kin rangle die durchschnittliche kinetische Energie eines Teilchens ist Die Teilchenzahl N n NA textstyle N n cdot N mathrm A ist uber die Avogadro Konstante NA displaystyle N mathrm A mit der Stoffmenge verknupft Fur die gesamte kinetische Energie aller Teilchen ergibt sich durch Vergleich mit der Zustandsgleichung pV nRT displaystyle p V n R T des idealen Gases N Ekin 32nRT displaystyle N langle E mathrm kin rangle frac 3 2 n R T Dieses Ergebnis folgt auch aus dem Gleichverteilungssatz der statistischen Mechanik nach dem jedes Teilchen in jedem seiner Freiheitsgrade der Bewegung im Durchschnitt die Energie kBT 2 displaystyle k mathrm B T 2 besitzt mit den drei Freiheitsgraden des einatomigen Gases ergibt sich Ekin 32kBT displaystyle langle E mathrm kin rangle frac 3 2 k mathrm B T mit der Boltzmann Konstante kB RNA displaystyle k mathrm B tfrac R N mathrm A Der Massenpunkt hat f ftrans 3 displaystyle f f text trans 3 Freiheitsgrade entsprechend den drei Raumdimensionen Zwar kann ein einzelnes Atom auch rotieren in dem Sinn dass es in seinen angeregten Zustanden hoheren Drehimpuls hat als im Grundzustand Diese Zustande entsprechen elektronischen Anregungen und haben Anregungsenergien die aufgrund der Kleinheit des Massentragheitsmoments wegen der Drehimpulsquantelung bei mindestens einigen eV liegen also weit hoher als die typische thermische Energie kBT displaystyle k mathrm B T sodass im thermischen Gleichgewicht keine Anregung erfolgen kann frot 0 displaystyle left f text rot 0 right Identifiziert man die thermodynamische innere Energie U displaystyle U mit der gesamten kinetischen Energie so folgt die kalorische Zustandsgleichung des einatomigen idealen Gases U 32nRT displaystyle U frac 3 2 n R T Daraus folgt Cm V 32R displaystyle C mathrm m V frac 3 2 R Cm p 52R displaystyle C mathrm m p frac 5 2 R k 53 1 666 displaystyle kappa frac 5 3 1 666 ldots Grosserer Temperaturbereich Diese Werte stimmen mit Messungen an Edelgasen und an Quecksilberdampf hervorragend uberein wenn die Temperatur bzw der Druck genugend weit uber dem Verflussigungspunkt liegt Die erste Messung erfolgte im Jahr 1876 an dunnem Quecksilberdampf bei etwa 300 C Der uber die Schallgeschwindigkeit bestimmte Isentropenexponent k 1 66 displaystyle kappa approx 1 66 bestatigte erstmals dass freie Atome sich uber einen grossen Temperaturbereich wie Massenpunkte verhalten 2 atomiges Gas Das einfachste Modell fur ein zweiatomiges Gas ist eine starre Hantel l 0 fvib 0 displaystyle left l 0 Rightarrow f text vib 0 right Sie hat ftrans 3 displaystyle f text trans 3 Freiheitsgrade fur Translationsbewegungen des Schwerpunkts und frot 2 displaystyle f text rot 2 Freiheitsgrade fur Rotationen um die beiden Achsen senkrecht zur Hantelachse die im makroskopischen mechanischen Modell gegebene Moglichkeit der Rotation um die Hantelachse wird nicht mitgezahlt da beide Atomkerne auf der Rotationsachse liegen Daher besitzen sie wie beim einatomigen Gas um diese Achse kein Massentragheitsmoment und damit auch keine Rotationsenergie Mit den o g f 3 2 5 displaystyle f 3 2 5 Freiheitsgraden folgt aus dem Gleichverteilungssatz U 52nRT displaystyle U frac 5 2 n R T Daraus folgt Cm V 52R displaystyle C mathrm m V frac 5 2 R Cm p 72R displaystyle C mathrm m p frac 7 2 R k 75 1 4 displaystyle kappa frac 7 5 1 4 Hierzu passen Messwerte fur Sauerstoff Stickstoff Wasserstoff etc unter Normalbedingungen hervorragend Bei sehr niedrigen Temperaturen Bei sehr niedrigen Temperaturen gelten die oben genannten Ergebnisse nicht da die thermische Energie nicht mehr ausreicht um alle Freiheitsgrade der Bewegung anzuregen Nach den Regeln der Quantenmechanik kann die Rotationsenergie Erot displaystyle E mathrm rot nur diskrete Werte annehmen die durch die eine Quantenzahl J 0 1 2 displaystyle J 0 1 2 ldots beschrieben werden Erot ℏ22IJ J 1 hc B J J 1 displaystyle E text rot frac hbar 2 2I J J 1 hc cdot B cdot J J 1 Dabei ist I displaystyle I das Tragheitsmoment um die Rotationsachse ℏ displaystyle hbar die reduzierte Planck Konstante und B ℏ22Ihc displaystyle B frac hbar 2 2Ihc die Rotationskonstante Die Rotationsenergie nimmt also Werte von 0 2hcB 6hcB displaystyle 0 2 hcB 6 hcB ldots an Wenn bei sehr tiefen Temperaturen die Energien die typischerweise bei Stossen zwischen den Molekulen ausgetauscht werden naherungsweise gegeben durch die thermische Energie Eth kBT displaystyle E text th k mathrm B T in der Grossenordnung hcB displaystyle hcB oder darunter liegen konnen durch die thermischen Stosse keine Rotationen mehr angeregt werden Die Rotationsfreiheitsgrade frieren ein und die Warmekapazitat sinkt von Werten die f 5 displaystyle f 5 entsprechen auf Werte entsprechend f 3 displaystyle f 3 Dieser Effekt ist am deutlichsten ausgepragt bei Wasserstoff der bis zu sehr tiefen Temperaturen gasformig bleibt und dessen Molekule das kleinste Tragheitsmoment und damit auch den grossten Energieabstand zwischen den Rotationsniveaus haben Die Rotationskonstante betragt beim H2 Molekul B 60 9cm 1 displaystyle B 60 9 mathrm cm 1 und entspricht einer Temperatur gemass 8r hcB kB 87 5K textstyle Theta r hcB k mathrm B 87 5 mathrm K Schon beim Deuterium D2 ist 8r displaystyle Theta r aufgrund der hoheren Masse nur noch halb so gross beim Stickstoff N2 liegt der Wert bei 2 9 K Speziell beim H2 Molekul kommt noch ein weiterer Quanteneffekt hinzu weil je nach Einstellung der Kernspins die Quantenzahl J displaystyle J nur gerade oder nur ungerade Werte annehmen kann was zu unterschiedlichen Warmekapazitaten fuhrt Siehe hierzu Ortho und Parawasserstoff Bei hohen Temperaturen Bei hoheren Temperaturen steigen die Molwarmen Cm V 72R displaystyle C mathrm m V frac 7 2 R Cm p 92R displaystyle C mathrm m p frac 9 2 R k 97 1 29 displaystyle kappa frac 9 7 approx 1 29 Das wird erklart durch das allmahliche Auftauen der Freiheitsgrade fur die Schwingung der beiden Atome gegeneinander d h das Modell der starren Hantel gilt bei hohen Temperaturen nicht mehr l 1 fvib 2 f 3 2 2 7 displaystyle l 1 Rightarrow f text vib 2 Rightarrow f 3 2 2 7 Bei sehr hohen Temperaturen steigen die Molwarmen noch weiter 3 atomiges Gas Translations und Rotationsbewegungen bringen je drei Freiheitsgrade ftrans frot 3 displaystyle f text trans f text rot 3 sofern nicht alle Kerne auf einer Linie liegen dann gibt es nur zwei Rotationsfreiheitsgrade Erlauterung s o bei zweiatomigem Gas Bei grosseren Molekulen sind auch Teile der Schwingungsfreiheitsgrade schon bei Normalbedingungen angeregt l 2 fvib 4 f 10 displaystyle l geq 2 Rightarrow f text vib geq 4 Rightarrow f geq 10 Dadurch steigen die Molwarmen hoher als bei den 2 atomigen Gasen Cm V 5R displaystyle C mathrm m V geq 5 R Cm p 6R displaystyle C mathrm m p geq 6 R weshalb der Isentropenexponent k displaystyle kappa weiter fallt k 65 1 2 displaystyle kappa leq frac 6 5 1 2 Fur Molekule mit mehr als drei Atomen gelten analoge Uberlegungen wobei die Zahl der Schwingungsbewegungen stark zunimmt da jetzt auch Torsionsschwingungen Bewegungen von Fragmenten relativ zueinander etc auftreten Warmekapazitat von FestkorpernBeobachtungen Temperaturverlauf der Warme kapa zitat von Eisen mit Peak bei der Curie Temperatur Die molare Warme von Festkorpern erreicht nach dem empirisch gefundenen Dulong Petit Gesetz bei genugend hohen Temperaturen naherungsweise den gleichen Wert Cm 3 R 25Jmol K displaystyle C mathrm m 3 cdot R approx 25 mathrm tfrac J mol cdot K Zu niedrigen Temperaturen hin nimmt die spezifische Warme ab wobei die Form dieser Abhangigkeit fur alle Festkorper sehr ahnlich ist wenn die Temperatur geeignet skaliert wird Bei sehr tiefer Temperatur nahert die spezifische Warme sich dem Wert Null dabei ahnelt der Verlauf fur Nichtleiter der Funktion Cm f T3 displaystyle C mathrm m f T 3 fur Metalle der Funktion Cm f T displaystyle C mathrm m f T Bei ferromagnetischen Materialien wie z B Eisen liefert die Anderung der Magnetisierung einen Beitrag zur Warmekapazitat Modellsystem Massenpunkte Das einfachste Modellsystem des Festkorpers besteht aus N 1 displaystyle N gg 1 Massenpunkten die durch elastische Krafte an ihre Ruhelage gebunden sind und unabhangig voneinander in jeweils drei Richtungen des Raumes schwingen konnen Da jede Schwingung zwei Freiheitsgrade beisteuert ist die Gesamtzahl der Freiheitsgrade f 6 displaystyle f 6 und die nach dem Gleichverteilungssatz vorhergesagte molare Warmekapazitat Cm 62R 3R displaystyle C mathrm m tfrac 6 2 R 3R was mit der Regel von Dulong Petit ubereinstimmt Einstein Modell Hauptartikel Einstein Modell Die Abnahme zu tieferen Temperaturen hin zeigt das Einfrieren der Schwingungen Albert Einstein nahm 1907 an dass die Schwingungen aller Teilchen dieselbe Frequenz n displaystyle nu haben und ihre Energie sich nur stufenweise um jeweils DE h n displaystyle Delta E h cdot nu andern kann h displaystyle h ist die Planck Konstante Debye Modell Debye Temperatur ausgewahlter Metalle Metall Debye TemperaturEisen 0 464 KAluminium 0 426 KMagnesium 0 406 KKupfer 0 345 KZinn 0 195 KBlei 0 0 96 K Hauptartikel Debye Modell Peter Debye verfeinerte das Modell 1912 dahingehend dass er statt von unabhangigen individuellen Schwingungen der einzelnen Atome von den elastischen Schwingungen des ganzen Korpers ausging Bei hoher Temperatur sind sie nach dem Gleichverteilungssatz alle angeregt und ergeben die spezifische Warme in Ubereinstimmung mit dem Wert Cm 3R displaystyle C mathrm m 3R Sie haben aber je nach Wellenlange verschiedene Frequenzen sodass ihre Energiestufen unterschiedlich weit auseinanderliegen und sich daher der Effekt des Einfrierens uber einen weiteren Temperaturbereich verteilt Nach diesem Debye Modell wird die molare Warmekapazitat in Abhangigkeit von der Temperatur bestimmt cV T 9R T8D 3 08DTx4 ex ex 1 2dx displaystyle c V T 9R cdot left frac T Theta mathrm D right 3 cdot int 0 frac Theta D T frac x 4 cdot mathrm e x left mathrm e x 1 right 2 mathrm d x Die Debye Temperatur 8D displaystyle Theta mathrm D als einzige vom Material abhangige Grosse gibt den Wert an mit dem die Temperatur zu skalieren ist um eine fur alle Stoffe einheitliche Kurve zu erhalten Etwa bei der Temperatur T 0 2 8D displaystyle T 0 2 cdot Theta mathrm D ist die molare Warme auf die Halfte ihres vollen Werts abgefallen Das Debye Modell stimmt bei allen Temperaturen mit den Messungen an Festkorpern sehr gut uberein Es ergibt insbesondere auch in der Nahe des absoluten Nullpunkts richtig das Anwachsen der Warmekapazitat mit T3 displaystyle T 3 bei Nichtleitern wahrend das Einstein Modell hier ein viel zu schwaches Anwachsen vorhersagt Modellsystem Elektronengas Bei Metallen wird bei sehr tiefen Temperaturen von T 1K displaystyle T lesssim 1K die T3 displaystyle T 3 Abhangigkeit der Warmekapazitat der Gitterschwingungen von einer linearen T displaystyle T Abhangigkeit der Elektronen uberdeckt Um die lineare Abhangigkeit zu verstehen kann man die Leitungselektronen als entartetes Fermigas auffassen Mit Hilfe der Fermiverteilung und der Zustandsdichte D EF displaystyle D E F der Elektronen an der Fermikante lasst sich fur niedrige Temperaturen die Temperaturabhangigkeit der Gesamtenergie und folglich auch die Warmekapazitat berechnen Man erhalt cv g T displaystyle c v gamma T mit dem sogenannten Sommerfeld Koeffizienten g p23D EF kB2 displaystyle gamma frac pi 2 3 D E F k B 2 Das Ergebnis stimmt mit den Messwerten uberein und ist weit geringer als wenn man die Leitungselektronen als klassisches einatomiges ideales Gas wie oben betrachtet das sich zusatzlich zu den Atomrumpfen im Festkorper befindet Die Aufklarung dieser Diskrepanz von 32R displaystyle tfrac 3 2 R gilt als ein wesentlicher Fortschritt in der Festkorperphysik der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Da die Zustandsdichte proportional zur Masse der Elektronen ist lasst sich durch eine Messung der spezifischen Warmekapazitat bei sehr tiefen Temperaturen die effektive Masse meff displaystyle m eff der Elektronen im Metall bestimmen Diese kann in manchen Stoffen aufgrund von Wechselwirkungen mit dem Gitter oder anderen Elektronen erheblich von der Ruhemasse me displaystyle m e freier Elektronen abweichen Auf diese Weise konnte zum Beispiel die Existenz Schwerer Fermionen in einigen Supraleitern nachgewiesen werden Werte fur ausgewahlte MaterialienSoweit nicht anders angegeben gelten die nachfolgenden Werte fur Standardbedingungen Feststoffe c in kJ kg K Eis 0 C 0 2 06Gips 0 1 09Aluminium 0 0 9Eisen Gusseisen 0 0 45 0 55Kupfer 0 0 382Silber 0 0 235Blei 0 0 129Flussigkeiten c in kJ kg K Wasser 0 4 18Ethanol Glycerin 0 2 43Petroleum 0 2 14Nitromethan 0 1 74Schwefelsaure 0 1 41Quecksilber 0 0 139Gase cp in kJ kg K Wasserstoff 14 3Helium 0 5 19Methan 0 2 16Wasserdampf 100 C 0 2 08Butan 0 1 66Luft trocken 0 1 01Kohlenstoffdioxid 0 0 846Argon 0 0 523Bau Dammstoffe c in kJ kg K Holzfaser Zelluloseflocken 0 2 1Holz 1 7Polystyrol 0 1 4Schamotte 1Ziegel 0 0 84 1 0Beton 0 0 88Mineralfaser 0 0 8Glas 0 0 67 0 84LiteraturWolfgang Demtroder Experimentalphysik 3 Atome Molekule Festkorper Springer Lehrbuch 2005 G R Stewart Measurement of low temperature specific heat In Review of Scientific Instruments Band 54 Nr 1 1983 S 1 11 doi 10 1063 1 1137207 Michael Tausch Chemie SII Stoff Formel Umwelt C C Buchners Verlag Bamberg 1993 ISBN 978 3 7661 6453 7 Gustav Kortum Einfuhrung in die chemische Thermodynamik Verlag Chemie Basel 1981 ISBN 3 527 25881 7 oder Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 ISBN 3 525 42310 1 Walter J Moore Dieter O Hummel Physikalische Chemie Verlag de Gruyter Berlin New York 1986 ISBN 3 11 010979 4 David R Lide Handbook of Chemistry and Physics 59 Ausgabe CRC Press Boca Raton 1978 ISBN 978 0 8493 0486 6 S D 210 D 211 Callen Thermodynamics and an Introduction to Thermostatistics Wiley amp Sons ISBN 978 0 471 86256 7 WeblinksWikibooks Spezifische Warmekapazitaten Lern und Lehrmaterialien Spezifische Warmekapazitat bei konstantem Druck Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In eqi ethz ch Eigenschaften Quellen Index ETH Zurich 16 Dezember 2008 abgerufen am 17 November 2020 Spezifische Warmekapazitat bei konstantem Volumen Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In eqi ethz ch Eigenschaften Quellen Index ETH Zurich 16 Dezember 2008 abgerufen am 17 November 2020 EinzelnachweiseGunter Cerbe Gernot Wilhelms Technische Thermodynamik Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen Munchen 2021 ISBN 978 3 446 46519 0 S 79 84 Michael Ramek Quantenmechanik Tutorial Schwingungsmoden mehratomiger Molekule In fptchlx02 tu graz ac at Institute of Physical and Theoretical Chemistry abgerufen am 21 August 2023 Ludwig Boltzmann Uber die Natur der Gasmolekule In Annalen der Physik 1877 Bd 236 S 175 176 Computational Chemistry Comparison and Benchmark DataBase vom 22 Mai 2022 abgerufen am 11 Oktober 2022 Die Warmekapazitat von Eis bei 10 C wird auch mit 2 22 angegeben Siehe 1 2 Anhang 1 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven In elearning physik uni frankfurt de Normdaten Sachbegriff GND 4182218 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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