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Die Wachtürme von Ybbs waren Teil der Befestigungen des Donaulimes in Österreich Bundesland Niederösterreich Bezirk Melk

Wachtürme Ybbs

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Wachtürme Ybbs
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Die Wachtürme von Ybbs waren Teil der Befestigungen des Donaulimes in Österreich, Bundesland Niederösterreich, Bezirk Melk, Gemeindegebiet der Stadt Ybbs an der Donau bzw. Ortsteil Neumarkt.

a) Wachturm Ybbs
b) Wachturm Neumarkt a.d.Ybbs
Alternativname a) Ad Pontem Ises?;
b) unbekannt
Limes Limes Noricus
Abschnitt Strecke 1
Datierung (Belegung) a/b) valentinianisch,
bis 5. Jahrhundert n. Chr.?
Typ Wachturm
Einheit * Milites auxiliares Lauriacenses oder
* Legio I Noricorum?
* Limitanei (Burgarii)?
Größe a) unbekannt,
b) 4,3 × 2,9 m,
Höhe 1,3 m,
Mauerstärke 40–60 cm
Bauweise Steinbauweise
Erhaltungszustand a) überbaut durch Pfarrkirche Ybbs/Passauer Kasten ?,
b) obertägig nicht mehr sichtbar
Ort Ybbs an der Donau und
Neumarkt an der Ybbs
Vorhergehend Kastell Wallsee (westlich)
Anschließend Kastell Pöchlarn (östlich)

Streufunde und Inschriftsteine lassen eine militärische Anlage vermuten. Ein Inschriftstein soll Anfang des 16. Jahrhunderts ausgegraben worden sein, der den Bau eines Burgus durch Soldaten aus dem Lager Lauriacum angibt. Außer dem heute verschollenen Stein deuten Ziegelstempel auf die Existenz einer Kleinfestung in Ybbs hin. Ein weiterer, archäologisch nachgewiesener Wachtturm befand sich an der Limesstraße bei Neumarkt.

Lage und Funktion

Die heutige Stadt Ybbs an der Donau liegt am Südrand der sog. Böhmischen Masse und ist durch die Flüsse Donau und Ybbs geprägt. Dort endet auch das Ybbstal, das für den Handels- und Reiseverkehr einen relativ bequemen Zugang zu den Ostalpen (insbesondere Eisenwurzen, Enns- und Murtal) ermöglichte. Diese Umstände begünstigten den späteren Aufstieg der Stadt zu einem der bedeutendsten Orte des Strudengaues. Die Ybbs ist auf alten Karten noch als Große und Kleine Ybbs dargestellt. Sie mündete damals, ca. 1 Kilometer stromabwärts, in einem breiten Delta, das nahe an die Stadt heranreichte, in die Donau.

In der Antike war dieser Abschnitt wegen Strudeln und Stromschnellen nur schwer zu passieren, aufgrund dessen diente die Station damals vielleicht schon als sicherer Ankerplatz für den Schiffsverkehr oder auch als Stützpunkt der Donauflotte. Möglicherweise diente der dortige Turm (oder evtl. auch ein Kleinkastell) zur Überwachung der Ybbsmündung.

Name

Der antike Flussname „Ivisa“ oder „Ibusa“ entstammt einer alten, präslawischen Sprache. Die Römer übernahmen ihn als Substantiv der dritten Deklination „Ivesis“. Ein spätrömischer Ziegelstempel im Stadtmuseum trägt die Aufschrift FIG IVES LEG I NOR, zu deuten als: Figulina Ivesianae Legio Prima Noricorum = die Ziegelei an der Ybbs, die erste norische Legion. Nach der Tabula Peutingeriana könnte der Name dieses Stützpunktes Ad Pontem Ises oder Pons Ivesis gelautet haben. Die in der Tabula angegebene Entfernung von acht römischen Meilen entspricht in etwa der Lage der römischen Mauerreste des Wachturms in Neumarkt. Mehrfach wurde in der Forschung versucht Ad Pontem Ises Ybbs zuzuordnen, diese Theorie gilt heute aber als überholt.

Befestigungsanlagen

Turmstelle Beschreibung Lage
Kleinkastell oder Wachturm Ybbs Eine größere römische Befestigungsanlage konnte bis dato im Stadtkern nicht archäologisch nachgewiesen werden. Nur eine spätantike Bauinschrift und diverse Streufunde (u. a. der o. e. Ziegelstempel der Legio I Noricorum) lassen auf eine solche Militäranlage in oder in der Umgebung von Ybbs schließen. Auch in den meisten der Hauptquellen zum norischen Limes (z. B. Itinerarium Antonini, Notitia Dignitatum) wird Ybbs nicht erwähnt. 1508 soll hier ein Inschriftstein ("Dreikaiserstein") gefunden worden sein, der vom Bau eines Burgus im Jahr 370 durch Soldaten aus dem Legionslager Lauriacum (milites auxiliares Lauriacenses) berichtete, die unter dem Kommando eines Praepositos, Leontius, standen. Der Inschriftstein wurde 1508 am Donauufer bei Ybbs („[...] lapis nuper anno salutis M.D.VIII in ipsa (nomen oppidi est) Danubii ripa effossus [...]“) Es wurde aber auch behauptet, dass er ursprünglich aus Enns stammen soll. Diese Truppe wird ansonsten in keiner anderen antiken Quelle erwähnt. Der Inschriftenstein wurde durch Hans Geyer (der kaiserliche Baumeister, Pfleger und Mautner von Ybbs) an Johannes Cuspinianus übergeben, von diesen kam er an dem aus Hall stammenden Johannes Fuchsmagen (auch Fuxmagen) (um 1450–1510) Gefolgsmann Kaiser Maximilians I. Laut den Humanisten Wolfgang Lazius und Peter Apianus soll er zwischen 1508 und 1509 von diesem nach Wien gebracht und vorübergehend in seinem Haus aufbewahrt worden sein: „Etiam in aedib[us] eiusdem Doctoris est lapis quem ex Ibs illuctranstulit.“; er wurde später in das “collegio ducali Viennae” (Universität Wien) verbracht. 1622 ging er beim Umbau des Jesuitenklosters wieder verloren. Erhalten blieb auch ein Grabrelief, das heute in der Pfarrkirche von Ybbs zu besichtigen ist. Auch in der Folgezeit (19. Jahrhundert) hörte man immer wieder von Funden aus römischer Zeit (Münzfunde), zuletzt 1906 ein Ziegelstempel mit dem Aufdruck FIG IVES und ein Grabstein. In den 1980er Jahren wurden im Zuge der Altstadtsanierungen massive Mauerreste freigelegt, deren Befund jedoch nicht dokumentiert und veröffentlicht. Zwischen 2014 und 2017 wurden sie auf Initiative des örtlichen Kulturvereins von Mitarbeitern des Bundesdenkmalamtes erneut untersucht und konserviert. Ob es sich dabei tatsächlich um die Reste einer römischen Kleinfestung oder den Burgus Ad Pontem Isis handelt ist jedoch noch umstritten. 48° 10′ 38,4″ N, 15° 5′ 7″ O48.17733815.085283
Wachturm Neumarkt an der Ybbs Die bisher einzige archäologisch nachgewiesene Fundstelle eines römerzeitlichen Wachturms befindet sich in Neumarkt an der Ybbs in einer Schottergrube. Seine Besatzung kontrollierte wohl den Straßenverkehr an einer stark frequentierten Furt über die Ybbs, da er wahrscheinlich direkt an der Limesstraße stand, die vom Loco Felicis, Mauer an der Url (Kastell Wallsee?), nach Pöchlarn (Kastell Arelape) führte. Im Zuge einer 1961 durchgeführten Notgrabung des Österreichischen Bundesdenkmalamtes entdeckte man in einer Schottergrube, 700 m nordöstlich von Neumarkt und 1 km westlich von Kemmelbach (neben frühbronzezeitlichen und frühmittelalterlichen Bestattungen) Fundamente und aufgehendes Mauerwerk eines rechteckigen römischen Gebäudes, welches von den Ausgräbern (Herma Stiglitz-Thaller, Gustav Melzer) als Wachturm identifiziert wurde. Das mehrphasige Gebäude, zusammengefügt aus vermörtelten Bruchsteinen, war noch bis zu einer Höhe von 1,30 m erhalten und 40–60 cm breit. Seine Innenmaße betrugen 4,3 × 2,9 m. Der Eingang lag im Nordwesten. Es konnten hier ein Stiegenabgang (zwei etwa 1,25 m breite Stufen) und eine Türschwelle dokumentiert werden. Etwa 35 m entfernt fand man noch Spuren eines Wehrgrabens. Der Estrichbefund lässt auch noch eine ältere Bauphase erkennen. Er war 2,10–2,55 m dick und lag auf einer Schicht Rollschotter, die vermutlich zur Isolation diente. Darunter befand sich noch eine etwa drei Zentimeter starke, dunkle Erdschicht. Die Fundobjekte wurden nicht publiziert. Auch in puncto Datierung ist heute keine genaue Eingrenzung mehr möglich. Der Wachtturm von Neumarkt stammte vermutlich aus valentinianischer Zeit. 48° 8′ 54,2″ N, 15° 4′ 45,9″ O48.14839215.079411

Denkmalschutz

Die Anlagen sind Bodendenkmäler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar. Zufällige Funde archäologischer Objekte (Keramik, Metall, Knochen etc.), sowie alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen sind dem Bundesdenkmalamt (Abteilung für Bodendenkmale) zu melden.

Siehe auch

  • Liste der Kastelle in Noricum und Oberpannonien

Literatur

  • Kurt Genser: Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1986, ISBN 3-7001-0783-8 (= Der römische Limes in Österreich. Band 33), S. 220–231.
  • Manfred Kandler, Hermann Vetters (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Ein Führer. Wien 1989, S. 140–141.
  • Gustav Melzer: Archäologische Untersuchungen in der Filialkirche St. Veit in Sarling, Gemeinde Ybbs an der Donau. In: Fundberichte aus Österreich, Band 14, 1975, S. 27–28.
  • Rene Ployer: Neumarkt an der Ybbs - Ad pontem Ises (?) - Wachturm. In: Verena Gassner, Andreas Pülz (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7787-6, S. 191.
  • Rene Ployer: Ybbs an der Donau - Burgus (?). In: Verena Gassner, Andreas Pülz (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7787-6, S. 192.
  • René Ployer: Der norische Limes in Österreich. Fundberichte aus Österreich, Materialhefte Reihe B 3, Österr. Bundesdenkmalamt, Wien 2013.
  • Doris Marth: Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi. Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum. (TYCHE Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik, Sonderband 8, 2016).
  • Karte mit allen Koordinaten:
  • OSM |
  • WikiMap

Weblinks

  • Lage der Turmstelle auf Vici.org
  • Der römische Limes in Österreich (Ybbs)
  • Der römische Limes in Österreich (Neumarkt)
  • Österr. Städteatlas: Geschichte der Stadt Ybbs

Anmerkungen

  1. Kurt Genser: 1986, S. 224–225.
  2. Segmentum IV/6
  3. Otto Ebner: Heimatstädtchen Ybbs, woher kommt dein Name, Mitteilungsblatt des Kulturamtes der Stadt Ybbs, Folge 5, Ybbs 1958, S. 1–6.
  4. Bauinschrift: DDD(ominorum) nnn(ostrorum) Valentiniani / Valenti/s et Gratiani perennium Augustor/um saluberrima iussionem hunc / burgum a fundamentis ordinante / viro clarissimo Equitio comite et / utriusquae militiae magistro i/nsistente etiam Leontio p(rae)p(osito) mili/tes auxiliares Lauriacenses cu/r(a)e eius conmissi consulatus / eorundem dominorum prin/cipumque nostrorum tertii ad / summam manum perduxserunt(!) / perfectiones. CIL 3, 5670a; "Auf heilbringenden Befehl unserer Herren, der stets regierende Kaiser Valentinianus, Valens und Gratianus, haben diesen Burgus von den Fundamenten an bis zum äußersten Dachfirst aufgrund des Auftrags des vir clarissimus, des comes und Heermeisters beider Truppenteile, Equitius sowie unter Aufsicht des Kommandanten Leontius die dessen Befehl unterstellten Auxiliarsoldaten von Lauriacum im dritten Konsulat der oben genannten Herrn und Fürsten errichtet". Übersetzung: A. Hofeneder; Rene Ployer, Ybbs an der Donau. In: Der römische Limes in Österreich, 2015, S. 192, Kandler/Vetters, 1989, S. 122, Marth 2016, S. 82, 216, 352.
  5. Kurt Genser, 1985, S. 228 und 231,Fundberichte aus Österreich, Band 8, 1961–1965, S. 99.
  6. [1] auf der Seite des Bundesdenkmalamtes.
Kastelle des Norischen Limes

Kastell Boiotro | Kastell Boiodurum | Burgus Passau-Haibach | Burgus Oberranna | Kleinkastell Schlögen | Kastell Eferding | Burgus Mösendorf | Wachturm Hirschleitengraben | Kastell Lentia | Legionslager Lauriacum | Legionslager Albing | Kastell St. Pantaleon-Stein | Kastell Wallsee | Kastell Mauer bei Amstetten (Binnenkastell) | Wachtürme Ybbs | Kastell Pöchlarn | Kastell Melk | Limestürme in der Wachau | Kastell Favianis | Burgus Hollenburg | Kastell Traismauer | Kastell Zwentendorf | Kastell Comagena | Kastell Zeiselmauer

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 15:00

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Die Wachturme von Ybbs waren Teil der Befestigungen des Donaulimes in Osterreich Bundesland Niederosterreich Bezirk Melk Gemeindegebiet der Stadt Ybbs an der Donau bzw Ortsteil Neumarkt a Wachturm Ybbs b Wachturm Neumarkt a d YbbsAlternativname a Ad Pontem Ises b unbekanntLimes Limes NoricusAbschnitt Strecke 1Datierung Belegung a b valentinianisch bis 5 Jahrhundert n Chr Typ WachturmEinheit Milites auxiliares Lauriacenses oder Legio I Noricorum Limitanei Burgarii Grosse a unbekannt b 4 3 2 9 m Hohe 1 3 m Mauerstarke 40 60 cmBauweise SteinbauweiseErhaltungszustand a uberbaut durch Pfarrkirche Ybbs Passauer Kasten b obertagig nicht mehr sichtbarOrt Ybbs an der Donau und Neumarkt an der YbbsVorhergehend Kastell Wallsee westlich Anschliessend Kastell Pochlarn ostlich Ansicht von Ybbs Donau NO Blick aus NordRomisches Grabrelief in der Pfarrkirche von Ybbs Streufunde und Inschriftsteine lassen eine militarische Anlage vermuten Ein Inschriftstein soll Anfang des 16 Jahrhunderts ausgegraben worden sein der den Bau eines Burgus durch Soldaten aus dem Lager Lauriacum angibt Ausser dem heute verschollenen Stein deuten Ziegelstempel auf die Existenz einer Kleinfestung in Ybbs hin Ein weiterer archaologisch nachgewiesener Wachtturm befand sich an der Limesstrasse bei Neumarkt Lage und FunktionDie heutige Stadt Ybbs an der Donau liegt am Sudrand der sog Bohmischen Masse und ist durch die Flusse Donau und Ybbs gepragt Dort endet auch das Ybbstal das fur den Handels und Reiseverkehr einen relativ bequemen Zugang zu den Ostalpen insbesondere Eisenwurzen Enns und Murtal ermoglichte Diese Umstande begunstigten den spateren Aufstieg der Stadt zu einem der bedeutendsten Orte des Strudengaues Die Ybbs ist auf alten Karten noch als Grosse und Kleine Ybbs dargestellt Sie mundete damals ca 1 Kilometer stromabwarts in einem breiten Delta das nahe an die Stadt heranreichte in die Donau In der Antike war dieser Abschnitt wegen Strudeln und Stromschnellen nur schwer zu passieren aufgrund dessen diente die Station damals vielleicht schon als sicherer Ankerplatz fur den Schiffsverkehr oder auch als Stutzpunkt der Donauflotte Moglicherweise diente der dortige Turm oder evtl auch ein Kleinkastell zur Uberwachung der Ybbsmundung NameDer antike Flussname Ivisa oder Ibusa entstammt einer alten praslawischen Sprache Die Romer ubernahmen ihn als Substantiv der dritten Deklination Ivesis Ein spatromischer Ziegelstempel im Stadtmuseum tragt die Aufschrift FIG IVES LEG I NOR zu deuten als Figulina Ivesianae Legio Prima Noricorum die Ziegelei an der Ybbs die erste norische Legion Nach der Tabula Peutingeriana konnte der Name dieses Stutzpunktes Ad Pontem Ises oder Pons Ivesis gelautet haben Die in der Tabula angegebene Entfernung von acht romischen Meilen entspricht in etwa der Lage der romischen Mauerreste des Wachturms in Neumarkt Mehrfach wurde in der Forschung versucht Ad Pontem Ises Ybbs zuzuordnen diese Theorie gilt heute aber als uberholt BefestigungsanlagenTurmstelle Beschreibung LageKleinkastell oder Wachturm Ybbs Romische Mauerreste beim Passauer Kasten Pfarrkirche von YbbsEine grossere romische Befestigungsanlage konnte bis dato im Stadtkern nicht archaologisch nachgewiesen werden Nur eine spatantike Bauinschrift und diverse Streufunde u a der o e Ziegelstempel der Legio I Noricorum lassen auf eine solche Militaranlage in oder in der Umgebung von Ybbs schliessen Auch in den meisten der Hauptquellen zum norischen Limes z B Itinerarium Antonini Notitia Dignitatum wird Ybbs nicht erwahnt 1508 soll hier ein Inschriftstein Dreikaiserstein gefunden worden sein der vom Bau eines Burgus im Jahr 370 durch Soldaten aus dem Legionslager Lauriacum milites auxiliares Lauriacenses berichtete die unter dem Kommando eines Praepositos Leontius standen Der Inschriftstein wurde 1508 am Donauufer bei Ybbs lapis nuper anno salutis M D VIII in ipsa nomen oppidi est Danubii ripa effossus Es wurde aber auch behauptet dass er ursprunglich aus Enns stammen soll Diese Truppe wird ansonsten in keiner anderen antiken Quelle erwahnt Der Inschriftenstein wurde durch Hans Geyer der kaiserliche Baumeister Pfleger und Mautner von Ybbs an Johannes Cuspinianus ubergeben von diesen kam er an dem aus Hall stammenden Johannes Fuchsmagen auch Fuxmagen um 1450 1510 Gefolgsmann Kaiser Maximilians I Laut den Humanisten Wolfgang Lazius und Peter Apianus soll er zwischen 1508 und 1509 von diesem nach Wien gebracht und vorubergehend in seinem Haus aufbewahrt worden sein Etiam in aedib us eiusdem Doctoris est lapis quem ex Ibs illuctranstulit er wurde spater in das collegio ducali Viennae Universitat Wien verbracht 1622 ging er beim Umbau des Jesuitenklosters wieder verloren Erhalten blieb auch ein Grabrelief das heute in der Pfarrkirche von Ybbs zu besichtigen ist Auch in der Folgezeit 19 Jahrhundert horte man immer wieder von Funden aus romischer Zeit Munzfunde zuletzt 1906 ein Ziegelstempel mit dem Aufdruck FIG IVES und ein Grabstein In den 1980er Jahren wurden im Zuge der Altstadtsanierungen massive Mauerreste freigelegt deren Befund jedoch nicht dokumentiert und veroffentlicht Zwischen 2014 und 2017 wurden sie auf Initiative des ortlichen Kulturvereins von Mitarbeitern des Bundesdenkmalamtes erneut untersucht und konserviert Ob es sich dabei tatsachlich um die Reste einer romischen Kleinfestung oder den Burgus Ad Pontem Isis handelt ist jedoch noch umstritten 48 10 38 4 N 15 5 7 O 48 177338 15 085283Wachturm Neumarkt an der Ybbs Mundung des Ybbsflusses in die DonauDie bisher einzige archaologisch nachgewiesene Fundstelle eines romerzeitlichen Wachturms befindet sich in Neumarkt an der Ybbs in einer Schottergrube Seine Besatzung kontrollierte wohl den Strassenverkehr an einer stark frequentierten Furt uber die Ybbs da er wahrscheinlich direkt an der Limesstrasse stand die vom Loco Felicis Mauer an der Url Kastell Wallsee nach Pochlarn Kastell Arelape fuhrte Im Zuge einer 1961 durchgefuhrten Notgrabung des Osterreichischen Bundesdenkmalamtes 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Datierung ist heute keine genaue Eingrenzung mehr moglich Der Wachtturm von Neumarkt stammte vermutlich aus valentinianischer Zeit 48 8 54 2 N 15 4 45 9 O 48 148392 15 079411DenkmalschutzDie Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte Keramik Metall Knochen etc sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt Abteilung fur Bodendenkmale zu melden Siehe auchListe der Kastelle in Noricum und OberpannonienLiteraturKurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 ISBN 3 7001 0783 8 Der romische Limes in Osterreich Band 33 S 220 231 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Wien 1989 S 140 141 Gustav Melzer Archaologische Untersuchungen in der Filialkirche St Veit in Sarling Gemeinde Ybbs an der Donau In Fundberichte aus Osterreich Band 14 1975 S 27 28 Rene Ployer Neumarkt an der Ybbs Ad pontem Ises Wachturm In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 191 Rene Ployer Ybbs an der Donau Burgus In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 192 Rene Ployer Der norische Limes in Osterreich Fundberichte aus Osterreich Materialhefte Reihe B 3 Osterr Bundesdenkmalamt Wien 2013 Doris Marth Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi Zur altesten Uberlieferung romerzeitlicher Inschriften im osterreichischen Raum TYCHE Beitrage zur Alten Geschichte Papyrologie und Epigraphik Sonderband 8 2016 Karte mit 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des vir clarissimus des comes und Heermeisters beider Truppenteile Equitius sowie unter Aufsicht des Kommandanten Leontius die dessen Befehl unterstellten Auxiliarsoldaten von Lauriacum im dritten Konsulat der oben genannten Herrn und Fursten errichtet Ubersetzung A Hofeneder Rene Ployer Ybbs an der Donau In Der romische Limes in Osterreich 2015 S 192 Kandler Vetters 1989 S 122 Marth 2016 S 82 216 352 Kurt Genser 1985 S 228 und 231 Fundberichte aus Osterreich Band 8 1961 1965 S 99 1 auf der Seite des Bundesdenkmalamtes Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Mosendorf Wachturm Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Binnenkastell Wachturme Ybbs Kastell Pochlarn Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell Zeiselmauer

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