Die DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH DMT LB mit Sitz in Bochum ist eine Gemeinschaftsorganisation des deutsche
Westfälische Berggewerkschaftskasse

Die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB) mit Sitz in Bochum ist eine Gemeinschaftsorganisation des deutschen Steinkohlenbergbaus und fungiert als Trägergesellschaft für das Deutsche Bergbau-Museum sowie für die Technische Hochschule Georg Agricola. Sie wurde 1864 als Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK) gegründet und mit dem Steinkohlen-Bergbau-Verein (Stbv) und der Bergbau Forschung GmbH unter dem Dach des DeutschenMontanTechnologie e. V. (DMT) 1990 zusammengeführt.
Geschichte
Die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK) entstand 1864 im Zuge einer Reform des preußischen Bergrechts. Seit dem 18. Jahrhundert waren in den verschiedenen preußischen Gebieten (darunter auch in der Grafschaft Mark und den seit 1803 zu Preußen gehörenden Reichsstiften Essen und Werden) sogenannte Bergamts- und „Bergbau-Hilfskassen“ gebildet worden. Diese speisten sich aus Pflichtbeiträgen der privaten Bergbauunternehmen (Gewerke) und dienten der Finanzierung sowohl der staatlichen Bergämter als auch bestimmter bergbaubezogener Gemeinschaftsaufgaben wie z. B. Straßenbau, geologische Messungen oder die Ausbildung von Bergbeamten und Steigern.
In der neuen WBK wurden mehrere dieser Vorläuferkassen zusammengefasst. Sie übernahm die Trägerschaft der 1816 gegründeten Bergschule Bochum (der heutigen THGA), später kamen weitere Bergschulen in Bergkamen, Duisburg, Essen und Recklinghausen hinzu. Auch im Bereich der anwendungsorientierten Forschung war die WBK tätig, u. a. in der 1854 errichteten Erdmagnetischen Warte Bochum (später nach Vossnacken verlegt). Sie beteiligte sich finanziell am Bau des Bochumer Krankenhauses Bergmannsheil sowie am Ausbau der Schifffahrtskanäle, die das Ruhrgebiet unter anderem mit der Nordsee verbinden (westdeutsches Kanalnetz). In den folgenden Jahrzehnten kamen zahlreiche Labore, eine Versuchsstrecke für Schlagwetterexperimente in Dortmund und diverse Prüfstellen für die Qualität von Förderseilen und Grubenlampen hinzu. Dabei übernahm die WBK zunehmend auch öffentliche Gutachter- und Prüfaufgaben im Bereich Grubensicherheit und Arbeitsschutz. Aus den wissenschaftlichen Sammlungen der WBK ging 1930 das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum hervor.
Im Wiederaufbauboom nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der deutsche Steinkohlenbergbau noch einmal einen kurzen Aufschwung, bevor Ende der 1950er Jahre die Kohlekrise einsetzte und zu massiven Absatzeinbußen und Zechenschließungen führte. 1968 wurde die Ruhrkohle AG als Auffanggesellschaft für die kriselnden Bergbauunternehmen gegründet. Etwa zur gleichen Zeit setzten Überlegungen ein, auch die zahlreichen technisch-wissenschaftlichen Gemeinschaftseinrichtungen der Bergbaubranche zusammenzuführen. Nach langen Verhandlungen wurde schließlich zum 1. Januar 1990 der Verein Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt e. V. (DMT) gegründet, in dem neben der WBK auch der Steinkohlen-Bergbau-Verein (Stbv), die Bergbau-Forschung GmbH in Essen und die Versuchsgrubengesellschaft mbH auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Tremonia in Dortmund aufgingen. Unter dem Dach dieses Vereins, dem damals sämtliche deutsche Bergbauunternehmen angehörten, wurden wiederum zwei operative Gesellschaften gegründet:
- die DMT-Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH (DMT-FP), die nach mehreren Umstrukturierungen 2007 in die TÜV Nord-Gruppe integriert wurde und seither als DMT GmbH & Co. KG firmiert.
- die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB). Diese umfasste neben dem DBM und der THGA bis Ende 2000 auch noch vier Berufskollegs, die jedoch ebenso wie die Aktivitäten im Bereich Umschulung und Qualifizierung durch Umstrukturierung oder Betriebsübergang auf RAG-Unternehmen (RAG-Bildung Berufskolleg GmbH) übertragen wurden, die heute ebenfalls zur TÜV Nord-Gruppe gehören.
Organisation
Alleingesellschafter der DMT-LB ist der Deutsche Montan Technologie e. V. (DMT), der von der RAG-Stiftung sowie der RAG AG und ihren Tochterunternehmen getragen wird.
Die DMT-LB beschäftigt rund 300 Mitarbeiter, darunter 40 Professoren der THGA. 2017 betrug der Umsatz der Gesellschaft 36,1 Millionen €, wovon rund 53 % auf institutionelle Zuschüsse entfielen.
Literatur
- Das Wissensrevier. 150 Jahre Bergbauforschung und Ausbildung bei der Westfälischen Berggewerkschaftskasse/DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 2014
- Bd. 1: Stefan Moitra: Die Geschichte einer Institution. ISBN 978-3-937203-69-0 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 197)
- Bd. 2: Michael Farrenkopf, Michael Ganzelewski: Katalog zur Sonderausstellung. Deutsches Bergbau-Museum Bochum vom 19. Juni 2014 bis 22. Februar 2015. ISBN 978-3-937203-72-0 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 198)
Weblinks
- DMT-LB Homepage
- Archiv NRW
Einzelnachweise
- Wissensrevier Bd. 1, S. 20 ff.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 36 ff. und 73.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 41 ff.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 81 ff.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 132 ff.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 209 ff.
- Wissensrevier Bd. 1, S. 214 ff.
- Geschichte. Abgerufen am 23. August 2019.
- Jahresabschluss 2017, S. 8. (abrufbar auf bundesanzeiger.de)
- Jahresabschluss 2017, S. 5.
- Jahresabschluss 2017, S. 12.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die DMT Gesellschaft fur Lehre und Bildung mbH DMT LB mit Sitz in Bochum ist eine Gemeinschaftsorganisation des deutschen Steinkohlenbergbaus und fungiert als Tragergesellschaft fur das Deutsche Bergbau Museum sowie fur die Technische Hochschule Georg Agricola Sie wurde 1864 als Westfalische Berggewerkschaftskasse WBK gegrundet und mit dem Steinkohlen Bergbau Verein Stbv und der Bergbau Forschung GmbH unter dem Dach des DeutschenMontanTechnologie e V DMT 1990 zusammengefuhrt GeschichteDie Westfalische Berggewerkschaftskasse WBK entstand 1864 im Zuge einer Reform des preussischen Bergrechts Seit dem 18 Jahrhundert waren in den verschiedenen preussischen Gebieten darunter auch in der Grafschaft Mark und den seit 1803 zu Preussen gehorenden Reichsstiften Essen und Werden sogenannte Bergamts und Bergbau Hilfskassen gebildet worden Diese speisten sich aus Pflichtbeitragen der privaten Bergbauunternehmen Gewerke und dienten der Finanzierung sowohl der staatlichen Bergamter als auch bestimmter bergbaubezogener Gemeinschaftsaufgaben wie z B Strassenbau geologische Messungen oder die Ausbildung von Bergbeamten und Steigern In der neuen WBK wurden mehrere dieser Vorlauferkassen zusammengefasst Sie ubernahm die Tragerschaft der 1816 gegrundeten Bergschule Bochum der heutigen THGA spater kamen weitere Bergschulen in Bergkamen Duisburg Essen und Recklinghausen hinzu Auch im Bereich der anwendungsorientierten Forschung war die WBK tatig u a in der 1854 errichteten Erdmagnetischen Warte Bochum spater nach Vossnacken verlegt Sie beteiligte sich finanziell am Bau des Bochumer Krankenhauses Bergmannsheil sowie am Ausbau der Schifffahrtskanale die das Ruhrgebiet unter anderem mit der Nordsee verbinden westdeutsches Kanalnetz In den folgenden Jahrzehnten kamen zahlreiche Labore eine Versuchsstrecke fur Schlagwetterexperimente in Dortmund und diverse Prufstellen fur die Qualitat von Forderseilen und Grubenlampen hinzu Dabei ubernahm die WBK zunehmend auch offentliche Gutachter und Prufaufgaben im Bereich Grubensicherheit und Arbeitsschutz Aus den wissenschaftlichen Sammlungen der WBK ging 1930 das Deutsche Bergbau Museum in Bochum hervor Im Wiederaufbauboom nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der deutsche Steinkohlenbergbau noch einmal einen kurzen Aufschwung bevor Ende der 1950er Jahre die Kohlekrise einsetzte und zu massiven Absatzeinbussen und Zechenschliessungen fuhrte 1968 wurde die Ruhrkohle AG als Auffanggesellschaft fur die kriselnden Bergbauunternehmen gegrundet Etwa zur gleichen Zeit setzten Uberlegungen ein auch die zahlreichen technisch wissenschaftlichen Gemeinschaftseinrichtungen der Bergbaubranche zusammenzufuhren Nach langen Verhandlungen wurde schliesslich zum 1 Januar 1990 der Verein Deutsche Montan Technologie fur Rohstoff Energie Umwelt e V DMT gegrundet in dem neben der WBK auch der Steinkohlen Bergbau Verein Stbv die Bergbau Forschung GmbH in Essen und die Versuchsgrubengesellschaft mbH auf dem Gelande der ehemaligen Zeche Tremonia in Dortmund aufgingen Unter dem Dach dieses Vereins dem damals samtliche deutsche Bergbauunternehmen angehorten wurden wiederum zwei operative Gesellschaften gegrundet die DMT Gesellschaft fur Forschung und Prufung mbH DMT FP die nach mehreren Umstrukturierungen 2007 in die TUV Nord Gruppe integriert wurde und seither als DMT GmbH amp Co KG firmiert die DMT Gesellschaft fur Lehre und Bildung mbH DMT LB Diese umfasste neben dem DBM und der THGA bis Ende 2000 auch noch vier Berufskollegs die jedoch ebenso wie die Aktivitaten im Bereich Umschulung und Qualifizierung durch Umstrukturierung oder Betriebsubergang auf RAG Unternehmen RAG Bildung Berufskolleg GmbH ubertragen wurden die heute ebenfalls zur TUV Nord Gruppe gehoren OrganisationAlleingesellschafter der DMT LB ist der Deutsche Montan Technologie e V DMT der von der RAG Stiftung sowie der RAG AG und ihren Tochterunternehmen getragen wird Die DMT LB beschaftigt rund 300 Mitarbeiter darunter 40 Professoren der THGA 2017 betrug der Umsatz der Gesellschaft 36 1 Millionen wovon rund 53 auf institutionelle Zuschusse entfielen LiteraturDas Wissensrevier 150 Jahre Bergbauforschung und Ausbildung bei der Westfalischen Berggewerkschaftskasse DMT Gesellschaft fur Lehre und Bildung Deutsches Bergbau Museum Bochum Bochum 2014 Bd 1 Stefan Moitra Die Geschichte einer Institution ISBN 978 3 937203 69 0 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Nr 197 Bd 2 Michael Farrenkopf Michael Ganzelewski Katalog zur Sonderausstellung Deutsches Bergbau Museum Bochum vom 19 Juni 2014 bis 22 Februar 2015 ISBN 978 3 937203 72 0 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Nr 198 WeblinksDMT LB Homepage Archiv NRWEinzelnachweiseWissensrevier Bd 1 S 20 ff Wissensrevier Bd 1 S 36 ff und 73 Wissensrevier Bd 1 S 41 ff Wissensrevier Bd 1 S 81 ff Wissensrevier Bd 1 S 132 ff Wissensrevier Bd 1 S 209 ff Wissensrevier Bd 1 S 214 ff Geschichte Abgerufen am 23 August 2019 Jahresabschluss 2017 S 8 abrufbar auf bundesanzeiger de 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