Eine Wetterkühlmaschine ist eine Maschine die im Bergbau zur direkten Wetterkühlung der Grubenbaue eingesetzt wird Vorra
Wetterkühlmaschine

Eine Wetterkühlmaschine ist eine Maschine, die im Bergbau zur direkten Wetterkühlung der Grubenbaue eingesetzt wird. Vorrangige Aufgabe der Wetterkühlmaschinen ist es, die Wetter zu kühlen und die Luftfeuchtigkeit zu senken. Durch den Einsatz von Wetterkühlmaschinen zur Wetterkühlung und zur Zuführung großer Wettermengen wird das Grubenklima wirksam verbessert.
Geschichte
Die erste Kälteanlage lief bereits im Jahr 1920 auf dem brasilianischen Bergwerk Morro Velho. Die Anlage lief zunächst täglich mehrere Stunden, ab Dezember desselben Jahres lief die Maschine im Dauerbetrieb. Zunächst erzeugte die Maschine eine Austrittstemperatur von 10° Celsius, ab dem Dezember des darauf folgenden Jahres konnte man die Austrittstemperatur sogar auf 6° Celsius senken. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts baute man auf der Zeche Radbod in Hamm unter Tage den ersten Oberflächenkühler ein, um die Frischwetter abzukühlen. Dieser Einbau brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Grund hierfür war das nicht genügend kalte Wasser der Lippe, das man als Kühlwasser verwendet hatte. Nachdem man von einer Brauerei eine Ammoniak-Kälteanlage gekauft und in die Anlage integriert hatte, konnte das Wasser durch diese erste Kältemaschine im Bergbau so weit gekühlt werden, dass die Anlage erfolgreich arbeitete. Der unter Tage aufgestellte Rohrkühler kühlte die dort vorbeistreichenden Wetter von 22 bis 23° auf bis zu 19° Celsius ab.
Grundlagen
Die Kälteerzeugung bei einer Wetterkühlmaschine erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei einer handelsüblichen Klimaanlage. Je nach Auslegung der Anlage unterscheidet man beim Kühlverfahren zwischen der direkten und der indirekten Wetterkühlung. Bei der direkten Wetterkühlung werden die Wetter direkt durch den Verdampfer gekühlt. Hierzu muss der Verdampfer als Wetterkühler konstruiert sein. Bei der indirekten Wetterkühlung werden die Wetter über einen zwischengeschalteten Wasserkreislauf indirekt gekühlt. Es gibt Maschinen mit übertägiger Kälteerzeugung und Maschinen mit untertägiger Kälteerzeugung. Bei großen Kälteleistungen werden auch kombinierte Maschinen mit übertägiger und untertägiger Kälteerzeugung eingesetzt. Ob die Kälteerzeugung über Tage oder unter Tage erfolgt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Entscheidend ist hierbei in erster Linie die Größe und die Leistung der Kühlmaschine, aber auch die Entfernung vom zu kühlenden Grubenbau und die Teufe spielen bei dem Aufstellungsort der Maschine eine große Rolle. Die erforderliche Kühllast wird von der vor Ort herrschenden Temperatur bestimmt. Die übertragbare Kühlleistung wird von der Wetterführung und dem verfügbaren Wetterstrom bestimmt.
Übertägige Kälteerzeugung
Bei dieser Form der Kälteerzeugung werden die Kühlmaschinen zentral über Tage aufgestellt. Bei der übertägigen Aufstellung der Kühlmaschinen wird entweder der gesamte einziehende Wetterstrom gekühlt oder auch nur ein Teilstrom der Wetter. Die Maschine hat einen Hochdruck- und einen Niederdruckkreislauf. Der Hochdruckkreislauf wird auch als Primärkreislauf bezeichnet, in ihm strömt der Kälteträger. Als Kälteträger dient ein Wasser-Ethylen-Glykol-Gemisch oder eine Lauge. Der Kälteträger wird durch den Verdampfer gekühlt und anschließend über eine isolierte Rohrleitung nach unter Tage gepumpt. Unter Tage wird die Kälte über einen Wärmeübertrager an den Sekundärkreislauf übertragen. Es besteht aber auch die Möglichkeit den Primär- und den Sekundärkreis unter Verwendung eines Rohraufgebers zu trennen. In dem Sekundärkreislauf erfolgt der Kältetransport in die Betriebsbereiche. Bei dieser Form der Kälteerzeugung werden in der Regel nur Wetterteilströme gekühlt. Die übertägige Kälteerzeugung ist gut geeignet für große Kühlleistungen, bei geringer Entfernung bis zum zu kühlenden Betriebspunkt und bei geringeren Teufen. Bei der übertägigen Kälteerzeugung ist eine große Temperaturspreizung im Kaltwasserkreis von etwa 20 Kelvin erforderlich. Aus diesem Grund ist es hierbei zweckmäßig, mehrere Verdampfer in Reihe zu schalten. Damit eine Übertragung großer Kühlleistungen über möglichst kleine Rohrquerschnitte erfolgen kann, ist es erforderlich, dass die Kaltwasservorlauftemperatur sehr gering ist.
Untertägige Kälteerzeugung
Bei den untertägig aufgestellten Wetterkühlmaschinen unterscheidet man zwischen der zentralen und der dezentralen Kälteerzeugung. Für die zentrale Kälteerzeugung sind nur Wasserkühlsätze geeignet. Je nach Bergbauregion werden Anlagen mit Schraubenverdichtern oder bei tiefen Gruben mehrstufige Turboverdichter verwendet. Die Kühlleistungen solcher Anlagen liegen zwischen 800 und 2200 Kilowatt. Die zentral aufgestellten Wetterkühlmaschinen arbeiten ähnlich wie übertägig aufgestellte Wetterkühlmaschinen. Allerdings haben diese Maschinen keine zwei Kreisläufe und benötigen somit auch keinen Wärmeübertrager. Der Kaltwasserkreislauf ist direkt mit dem Verdampfer der Kältemaschine gekoppelt. Das Kaltwasser versorgt die Wetterkühler mit dem benötigten Kühlwasser. Bei den dezentral aufgestellten Kühlmaschinen werden entweder Maschinen mit Direktverdampfer oder auch Maschinen mit Wasserkühlkreislauf verwendet. Die Kälteleistungen liegen, je nach Maschine, zwischen 100 und 300 Kilowatt. Eine Besonderheit ist die sogenannte Kühlraupe. Bei dieser Kühlmaschine wird, anders als bei der Kompaktbauweise, die Kühlmaschine in drei Einheiten aufgeteilt. Dadurch lässt sich die Maschine leichter mittels Einschienenhängebahn bewegen.
Wetterkühler
Als Wetterkühler werden Platten- oder Streifenrohrkühler verwendet. Die Kühler arbeiten in der Regel nach dem Gegenstromprinzip. Bei den Wetterkühlern unterscheidet man zwischen den Streckenkühlern und den Strebkühlern. Bei den Streckenkühlern werden für Kühlleistungen bis 500 Kilowatt ortsbewegliche Kammern mit Stahlblechgehäuse verwendet. Bei größeren Kühlleistungen werden in den Strecken große Sprühkammern installiert. Mit diesen Sprühkammern ist eine Luftabkühlung von bis zu 20 Kelvin möglich. Strebkühler werden im Streb am Strebpanzer befestigt. Bei den Strebkühlern werden besondere Kühlflächenbauarten verwendet. Hier werden Kühlkörper aus Kupferrohren mit ein- oder beidseitig angelöteten Kupferplatten eingesetzt. Die Kühlleistung der Strebkühler liegt zwischen 10 und 20 Kilowatt. Für die direkte Wetterkühlung gibt es Strebkleinkühler. Diese werden im Streb beweglich installiert. Ein zentrales Bauelement aller Kühler ist der Ventilator. Der Ventilator befindet sich auf der Anströmseite des Kühlers und drückt die angesaugten Wetter durch den Kühler. Dabei werden die Wetter entsprechend abgekühlt. Da durch die Abkühlung der Wetter ein Teil der Luftfeuchtigkeit austaut, befindet sich zur Abführung des Tropfwassers auf der Austrittsseite des Kühlers ein Tropfenabscheider. Durch den in den Wettern enthaltenen Staub verschmutzen die Wärmetauscherflächen der Wetterkühler schnell und müssen in kurzen Zeitabständen gereinigt werden. Die Reinigung erfolgt mit einer integrierten Druckwasserspüleinrichtung.
Wetterkühlung mit Eis
Bei größeren Teufen über 1500 Meter entstehen in den untertägigen Wärmetauschern und in den Rohren des Primärkreislaufs Drücke von über 150 bar. Zusätzlich nehmen bei größeren Teufen auch die Kühllasten stark zu. Dies führt letztendlich auch zu einem unverhältnismäßigen Anstieg der Kosten für die Kühlsysteme. Bereits Anfang der 1980 plante man in den Bergwerken Südafrikas, als Kälteträger Eis zu verwenden. Eis kann je Masseneinheit fünfmal so viel Wärme aufnehmen wie Wasser. Für die Kühlung mittels Eis gibt es unterschiedliche Verfahren. Durch den Einsatz von Eis als Kühlträger im Primärkreis kann die Temperatur im Sekundärkreis auf annähernd Null Grad gesenkt werden. Bei der Vakuum-Eiserzeugung wird der Druck im System unter den Tripelpunkt des Wassers gesenkt. Mit der unterstützenden Kühlung wird ein Eisbrei erzeugt. Dieser Eisbrei wird brikettiert und das im Eisbrei vorhandene Wasser entfernt. Dieses so erzeugte Vakuum-Eis wird über Rohrleitungen in das Grubengebäude geführt. Die der Umgebungsluft entzogene Schmelzenthalpie des Wassers sorgt in den entsprechenden Grubenräumen für die nötige Abkühlung.
Weblinks
- Reinholt Neukart: Knotenpunkt des Bergwerks Ost – SCHACHT LERCHE. In: TS Bergbau, Online (abgerufen am 18. Juni 2012; PDF; 181 kB)
- P. Zbinden, A. Sala, Dr. Busslinger: Probleme der Klimatisierung bei Vortrieb und Betrieb von Tunneln mit hoher Überdeckung. Lösungskonzepte für den Gotthard-Basistunnel Online ( vom 21. August 2014 im Internet Archive) (abgerufen per Archive Org. am 8. Februar 2016; PDF; 180 kB)
Einzelnachweise
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7.
- Volker Schacke: Anfänge und Entwicklung der Wetterkühlung weltweit. In: Ring Deutscher Bergingenieure e.V. (Hrsg.): Bergbau, Januar 2008, S. 17–21.
- Herbert Drost, Thomas Kessler.DSK Bergwerk Saar Schacht Primsmulde – Zentrale Kälteanlage. In: Gussrohr-Technik Heft 42, S. 72–77 Online. (PDF; 199 kB) In: Gussrohr-Technik. Ehemals im ; abgerufen am 31. März 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Reinhard Wesely: Die Entwicklung der Wettertechnik und des Explosionsschutzes im frühen 20. Jahrhundert bis zum Grubenunglück auf dem Steinkohlenbergwerk Anna II in Alsdorf am 21.10.1930. In Anna Blatt Nr. 23, November 2005 Online ( vom 26. Juli 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 18. Juni 2012; PDF; 1,2 MB).
- Heinz M. Hiersig (Hrsg.): VDI-Lexikon Maschinenbau. VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf 1995, ISBN 9783540621331.
- Carl Hellmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde. Erster Band, 10. Auflage, Springer Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1961.
- Karl-Heinrich Grote (Hrsg.), Jörg Feldhusen (Hrsg.): Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau. Zweiundzwanzigste neubearbeitete und erweiterte Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York 2007, ISBN 978-3-540-49714-1.
- Jens H. Utsch: Leistungsfähige Untertagekühlung mit dem "Pressure Exchange System". In: GeoResources Portal Manfred König (Hrsg.): GeoResources Zeitschrift, Nr. 2, Duisburg 2016, ISSN 2364-8414, S. I–II, 47–50.
- Volker Schacke: Wetterkühlung mit Eis. In: Ring Deutscher Bergingenieure e.V. (Hrsg.): Bergbau, Januar 2009, S. 17–21.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Eine Wetterkuhlmaschine ist eine Maschine die im Bergbau zur direkten Wetterkuhlung der Grubenbaue eingesetzt wird Vorrangige Aufgabe der Wetterkuhlmaschinen ist es die Wetter zu kuhlen und die Luftfeuchtigkeit zu senken Durch den Einsatz von Wetterkuhlmaschinen zur Wetterkuhlung und zur Zufuhrung grosser Wettermengen wird das Grubenklima wirksam verbessert GeschichteDie erste Kalteanlage lief bereits im Jahr 1920 auf dem brasilianischen Bergwerk Morro Velho Die Anlage lief zunachst taglich mehrere Stunden ab Dezember desselben Jahres lief die Maschine im Dauerbetrieb Zunachst erzeugte die Maschine eine Austrittstemperatur von 10 Celsius ab dem Dezember des darauf folgenden Jahres konnte man die Austrittstemperatur sogar auf 6 Celsius senken In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts baute man auf der Zeche Radbod in Hamm unter Tage den ersten Oberflachenkuhler ein um die Frischwetter abzukuhlen Dieser Einbau brachte jedoch nicht den gewunschten Erfolg Grund hierfur war das nicht genugend kalte Wasser der Lippe das man als Kuhlwasser verwendet hatte Nachdem man von einer Brauerei eine Ammoniak Kalteanlage gekauft und in die Anlage integriert hatte konnte das Wasser durch diese erste Kaltemaschine im Bergbau so weit gekuhlt werden dass die Anlage erfolgreich arbeitete Der unter Tage aufgestellte Rohrkuhler kuhlte die dort vorbeistreichenden Wetter von 22 bis 23 auf bis zu 19 Celsius ab GrundlagenDie Kalteerzeugung bei einer Wetterkuhlmaschine erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei einer handelsublichen Klimaanlage Je nach Auslegung der Anlage unterscheidet man beim Kuhlverfahren zwischen der direkten und der indirekten Wetterkuhlung Bei der direkten Wetterkuhlung werden die Wetter direkt durch den Verdampfer gekuhlt Hierzu muss der Verdampfer als Wetterkuhler konstruiert sein Bei der indirekten Wetterkuhlung werden die Wetter uber einen zwischengeschalteten Wasserkreislauf indirekt gekuhlt Es gibt Maschinen mit ubertagiger Kalteerzeugung und Maschinen mit untertagiger Kalteerzeugung Bei grossen Kalteleistungen werden auch kombinierte Maschinen mit ubertagiger und untertagiger Kalteerzeugung eingesetzt Ob die Kalteerzeugung uber Tage oder unter Tage erfolgt ist von mehreren Faktoren abhangig Entscheidend ist hierbei in erster Linie die Grosse und die Leistung der Kuhlmaschine aber auch die Entfernung vom zu kuhlenden Grubenbau und die Teufe spielen bei dem Aufstellungsort der Maschine eine grosse Rolle Die erforderliche Kuhllast wird von der vor Ort herrschenden Temperatur bestimmt Die ubertragbare Kuhlleistung wird von der Wetterfuhrung und dem verfugbaren Wetterstrom bestimmt Ubertagige KalteerzeugungBei dieser Form der Kalteerzeugung werden die Kuhlmaschinen zentral uber Tage aufgestellt Bei der ubertagigen Aufstellung der Kuhlmaschinen wird entweder der gesamte einziehende Wetterstrom gekuhlt oder auch nur ein Teilstrom der Wetter Die Maschine hat einen Hochdruck und einen Niederdruckkreislauf Der Hochdruckkreislauf wird auch als Primarkreislauf bezeichnet in ihm stromt der Kaltetrager Als Kaltetrager dient ein Wasser Ethylen Glykol Gemisch oder eine Lauge Der Kaltetrager wird durch den Verdampfer gekuhlt und anschliessend uber eine isolierte Rohrleitung nach unter Tage gepumpt Unter Tage wird die Kalte uber einen Warmeubertrager an den Sekundarkreislauf ubertragen Es besteht aber auch die Moglichkeit den Primar und den Sekundarkreis unter Verwendung eines Rohraufgebers zu trennen In dem Sekundarkreislauf erfolgt der Kaltetransport in die Betriebsbereiche Bei dieser Form der Kalteerzeugung werden in der Regel nur Wetterteilstrome gekuhlt Die ubertagige Kalteerzeugung ist gut geeignet fur grosse Kuhlleistungen bei geringer Entfernung bis zum zu kuhlenden Betriebspunkt und bei geringeren Teufen Bei der ubertagigen Kalteerzeugung ist eine grosse Temperaturspreizung im Kaltwasserkreis von etwa 20 Kelvin erforderlich Aus diesem Grund ist es hierbei zweckmassig mehrere Verdampfer in Reihe zu schalten Damit eine Ubertragung grosser Kuhlleistungen uber moglichst kleine Rohrquerschnitte erfolgen kann ist es erforderlich dass die Kaltwasservorlauftemperatur sehr gering ist Untertagige KalteerzeugungBei den untertagig aufgestellten Wetterkuhlmaschinen unterscheidet man zwischen der zentralen und der dezentralen Kalteerzeugung Fur die zentrale Kalteerzeugung sind nur Wasserkuhlsatze geeignet Je nach Bergbauregion werden Anlagen mit Schraubenverdichtern oder bei tiefen Gruben mehrstufige Turboverdichter verwendet Die Kuhlleistungen solcher Anlagen liegen zwischen 800 und 2200 Kilowatt Die zentral aufgestellten Wetterkuhlmaschinen arbeiten ahnlich wie ubertagig aufgestellte Wetterkuhlmaschinen Allerdings haben diese Maschinen keine zwei Kreislaufe und benotigen somit auch keinen Warmeubertrager Der Kaltwasserkreislauf ist direkt mit dem Verdampfer der Kaltemaschine gekoppelt Das Kaltwasser versorgt die Wetterkuhler mit dem benotigten Kuhlwasser Bei den dezentral aufgestellten Kuhlmaschinen werden entweder Maschinen mit Direktverdampfer oder auch Maschinen mit Wasserkuhlkreislauf verwendet Die Kalteleistungen liegen je nach Maschine zwischen 100 und 300 Kilowatt Eine Besonderheit ist die sogenannte Kuhlraupe Bei dieser Kuhlmaschine wird anders als bei der Kompaktbauweise die Kuhlmaschine in drei Einheiten aufgeteilt Dadurch lasst sich die Maschine leichter mittels Einschienenhangebahn bewegen WetterkuhlerAls Wetterkuhler werden Platten oder Streifenrohrkuhler verwendet Die Kuhler arbeiten in der Regel nach dem Gegenstromprinzip Bei den Wetterkuhlern unterscheidet man zwischen den Streckenkuhlern und den Strebkuhlern Bei den Streckenkuhlern werden fur Kuhlleistungen bis 500 Kilowatt ortsbewegliche Kammern mit Stahlblechgehause verwendet Bei grosseren Kuhlleistungen werden in den Strecken grosse Spruhkammern installiert Mit diesen Spruhkammern ist eine Luftabkuhlung von bis zu 20 Kelvin moglich Strebkuhler werden im Streb am Strebpanzer befestigt Bei den Strebkuhlern werden besondere Kuhlflachenbauarten verwendet Hier werden Kuhlkorper aus Kupferrohren mit ein oder beidseitig angeloteten Kupferplatten eingesetzt Die Kuhlleistung der Strebkuhler liegt zwischen 10 und 20 Kilowatt Fur die direkte Wetterkuhlung gibt es Strebkleinkuhler Diese werden im Streb beweglich installiert Ein zentrales Bauelement aller Kuhler ist der Ventilator Der Ventilator befindet sich auf der Anstromseite des Kuhlers und druckt die angesaugten Wetter durch den Kuhler Dabei werden die Wetter entsprechend abgekuhlt Da durch die Abkuhlung der Wetter ein Teil der Luftfeuchtigkeit austaut befindet sich zur Abfuhrung des Tropfwassers auf der Austrittsseite des Kuhlers ein Tropfenabscheider Durch den in den Wettern enthaltenen Staub verschmutzen die Warmetauscherflachen der Wetterkuhler schnell und mussen in kurzen Zeitabstanden gereinigt werden Die Reinigung erfolgt mit einer integrierten Druckwasserspuleinrichtung Wetterkuhlung mit EisBei grosseren Teufen uber 1500 Meter entstehen in den untertagigen Warmetauschern und in den Rohren des Primarkreislaufs Drucke von uber 150 bar Zusatzlich nehmen bei grosseren Teufen auch die Kuhllasten stark zu Dies fuhrt letztendlich auch zu einem unverhaltnismassigen Anstieg der Kosten fur die Kuhlsysteme Bereits Anfang der 1980 plante man in den Bergwerken Sudafrikas als Kaltetrager Eis zu verwenden Eis kann je Masseneinheit funfmal so viel Warme aufnehmen wie Wasser Fur die Kuhlung mittels Eis gibt es unterschiedliche Verfahren Durch den Einsatz von Eis als Kuhltrager im Primarkreis kann die Temperatur im Sekundarkreis auf annahernd Null Grad gesenkt werden Bei der Vakuum Eiserzeugung wird der Druck im System unter den Tripelpunkt des Wassers gesenkt Mit der unterstutzenden Kuhlung wird ein Eisbrei erzeugt Dieser Eisbrei wird brikettiert und das im Eisbrei vorhandene Wasser entfernt Dieses so erzeugte Vakuum Eis wird uber Rohrleitungen in das Grubengebaude gefuhrt Die der Umgebungsluft entzogene Schmelzenthalpie des Wassers sorgt in den entsprechenden Grubenraumen fur die notige Abkuhlung WeblinksReinholt Neukart Knotenpunkt des Bergwerks Ost SCHACHT LERCHE In TS Bergbau Online abgerufen am 18 Juni 2012 PDF 181 kB P Zbinden A Sala Dr Busslinger Probleme der Klimatisierung bei Vortrieb und Betrieb von Tunneln mit hoher Uberdeckung Losungskonzepte fur den Gotthard Basistunnel Online Memento vom 21 August 2014 im Internet Archive abgerufen per Archive Org am 8 Februar 2016 PDF 180 kB EinzelnachweiseWalter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 Volker Schacke Anfange und Entwicklung der Wetterkuhlung weltweit In Ring Deutscher Bergingenieure e V Hrsg Bergbau Januar 2008 S 17 21 Herbert Drost Thomas Kessler DSK Bergwerk Saar Schacht Primsmulde Zentrale Kalteanlage In Gussrohr Technik Heft 42 S 72 77 Online PDF 199 kB In Gussrohr Technik Ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 31 Marz 2023 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Reinhard Wesely Die Entwicklung der Wettertechnik und des Explosionsschutzes im fruhen 20 Jahrhundert bis zum Grubenungluck auf dem Steinkohlenbergwerk Anna II in Alsdorf am 21 10 1930 In Anna Blatt Nr 23 November 2005 Online Memento vom 26 Juli 2015 im Internet Archive abgerufen am 18 Juni 2012 PDF 1 2 MB Heinz M Hiersig Hrsg VDI Lexikon Maschinenbau VDI Verlag GmbH Dusseldorf 1995 ISBN 9783540621331 Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1961 Karl Heinrich Grote Hrsg Jorg Feldhusen Hrsg Dubbel Taschenbuch fur den Maschinenbau Zweiundzwanzigste neubearbeitete und erweiterte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2007 ISBN 978 3 540 49714 1 Jens H Utsch Leistungsfahige Untertagekuhlung mit dem Pressure Exchange System In GeoResources Portal Manfred Konig Hrsg GeoResources Zeitschrift Nr 2 Duisburg 2016 ISSN 2364 8414 S I II 47 50 Volker Schacke Wetterkuhlung mit Eis In Ring Deutscher Bergingenieure e V Hrsg Bergbau Januar 2009 S 17 21