Eine Zufallsstichprobe auch Wahrscheinlichkeitsauswahl Zufallsauswahl Random Sample ist eine Stichprobe aus der Grundges
Stichprobengröße

Eine Zufallsstichprobe (auch Wahrscheinlichkeitsauswahl, Zufallsauswahl, Random-Sample) ist eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit, die mit Hilfe eines speziellen Auswahlverfahrens gezogen wird. Bei einem solchen Zufallsauswahlverfahren hat jedes Element der Grundgesamtheit eine angebbare Wahrscheinlichkeit (größer null), in die Stichprobe zu gelangen. Nur bei Zufallsstichproben sind, streng genommen, die Methoden der induktiven Statistik anwendbar. Zufallsstichproben spielen in Monte-Carlo-Methoden eine zentrale Rolle. Zufällige Stichprobenwiederholungen können mithilfe der Resampling-Methode generiert werden.
Begriff der Zufallsstichprobe
Eine Stichprobe ist das Ergebnis einer Stichprobenziehung, das ist eine Entnahme von einem oder mehreren Einheiten aus einer Grundgesamtheit. Im einfachsten Fall der gleichzeitigen Entnahme mehrerer Einheiten aus einer endlichen Gesamtheit ist die Stichprobe eine Teilmenge einer Grundgesamtheit. Erfolgen mehrere Entnahmen jeweils einer Einheit, wobei die gezogene Einheit zurückgelegt wird, bevor die nächste Einheit gezogen wird, so können Einheiten der Grundgesamtheit mehrfach in die Stichprobe gelangen. In diesem Fall kann das Ergebnis einer Stichprobenziehung durch einen Vektor dargestellt werden, dessen Komponenten das Ergebnis der ersten Ziehung, zweiten Ziehung usw. angeben. Bei unendlichen Grundgesamtheiten ist diese Unterscheidung irrelevant, bei sehr großen Grundgesamtheiten ist sie vernachlässigbar.
Für eine Zufallsstichprobe werden zusätzliche Bedingungen gestellt:
- Die Elemente werden zufällig aus der Grundgesamtheit gezogen und
- die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Element aus der Grundgesamtheit gezogen wird, ist angebbar.
Des Weiteren unterscheidet man zwischen einer uneingeschränkten und einer einfachen Zufallsstichprobe:
- uneingeschränkte Zufallsstichprobe
-
- Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe zu gelangen.
- Einfache Zufallsstichprobe
-
- Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe zu gelangen, und
- die Ziehungen aus der Grundgesamtheit erfolgen unabhängig voneinander.
Eine uneingeschränkte Zufallsstichprobe erhält man z. B. bei einem Ziehen ohne Zurücklegen und eine einfache Zufallsstichprobe z. B. bei einem Ziehen mit Zurücklegen.
Beispiele
Literary-Digest-Desaster
Das Literary-Digest-Desaster von 1936 zeigt auf, was passieren kann, wenn keine Zufallsstichprobe aus der Grundgesamtheit gezogen wird. Eine verzerrte Stichprobe führte zu einer vollständig falschen Wahlprognose.
Wahlbefragung
Eine Befragung von Wählern, nachdem sie aus der Wahlkabine gekommen sind, bzgl. ihres Wahlverhaltens ist eine uneingeschränkte Zufallsstichprobe (wenn kein Befragter die Antwort verweigert und wenn Briefwahl ausgeschlossen ist) bzgl. der Wähler. Sie ist jedoch keine (uneingeschränkte) Zufallsstichprobe bzgl. der Wahlberechtigten.
Taschenkontrolle
Der Einzelhandel beklagt immer wieder, dass durch Diebstahl von Waren durch eigene Mitarbeiter große Schäden verursacht werden. Deswegen führen größere Supermärkte unter anderem eine Taschenkontrolle durch, wenn Mitarbeiter den Supermarkt verlassen. Da eine vollständige Taschenkontrolle aller Angestellten zu aufwändig wäre (und dies vermutlich auch als Arbeitszeit bezahlt werden müsste), gehen die Angestellten beim Verlassen des Supermarktes durch den Personalausgang an einer Lampe vorbei. Sie zeigt computergesteuert entweder ein grünes Licht (Angestellter wird nicht kontrolliert) oder ein rotes Licht (Angestellter wird kontrolliert). Diese Auswahl ist dann eine einfache Zufallsauswahl.
Zufallsstichproben in der mathematischen Statistik
In der mathematischen Statistik sind Zufallsstichproben die Grundlage für den Rückschluss von der Stichprobe auf Eigenschaften der Grundgesamtheit. Die Stichprobenwerte werden dann als Realisierungen der Zufallsvariablen betrachtet. Diese Zufallsvariablen werden als Stichprobenvariablen bezeichnet und geben an, mit welcher Wahrscheinlichkeit bei der -ten Ziehung mit einem bestimmten Auswahlverfahren ein bestimmtes Element der Grundgesamtheit gezogen werden kann.
Stochastisch unabhängig und identisch verteilt
Wurde eine einfache Zufallsstichprobe gezogen, so kann man zeigen, dass die Stichprobenvariablen stochastisch unabhängig und identisch verteilt sind (Abkürzung i.i.d., aus dem engl. independent and identically distributed). D. h., der Verteilungstyp und die Verteilungsparameter aller Stichprobenvariablen sind gleich der Verteilung in der Grundgesamtheit (identically distributed), und aufgrund der Unabhängigkeit der Ziehungen sind die Stichprobenvariablen auch unabhängig voneinander (independent).
Bei vielen Problemen in der induktiven Statistik wird vorausgesetzt, dass die Stichprobenvariablen i.i.d. sind. Anderenfalls sind die Stichprobenwerte die Komponenten eines Vektors , der die Realisation eines Zufallsvektors ist, dessen mehrdimensionale Wahrscheinlichkeitsverteilung durch das jeweilige Stichprobendesign bestimmt ist.
Geordnete Stichprobe
Die geordneten Stichprobenwerte entstehen, wenn die Werte einer Stichprobe einen Größenvergleich erlauben und der Größe nach angeordnet werden. Meistens erfolgt die Anordnung nichtfallend, so dass gilt. Man nennt den Vektor oft kurz Stichprobe und den Vektor dann geordnete Stichprobe. Beispielsweise führt die Stichprobe zur geordneten Stichprobe . Es sind verschiedenen Notationen für die aufsteigend geordneten Stichprobenwerte üblich, z. B. auch oder .
Es gibt eine entsprechende Verallgemeinerung für einen Vektor unabhängig und identisch verteilter reeller Zufallsvariablen . Die -te Komponente der geordneten Stichprobe heißt -te Ordnungsstatistik oder -te Ranggröße. Die geordnete Stichprobe heißt auch Positionsstichprobe oder Variationsreihe. Die -te Ordnungsstatistik heißt auch Positionsstichprobenfunktion -ten Rangs. Die geordnete Stichprobe spielt eine zentrale Rolle in der nichtparametrischen Statistik, da sie eine suffiziente und vollständige Statistik ist.
Abhängige und unabhängige Stichproben
Bei Analysen mit mehr als einer Stichprobe muss zwischen abhängigen und unabhängigen Stichproben unterschieden werden. Statt von einer abhängigen Stichprobe spricht man auch von verbundenen Stichproben oder gepaarten Stichproben.
Abhängige Stichproben treten meist bei wiederholten Messungen an dem gleichen Untersuchungsobjekt auf. Zum Beispiel besteht die erste Stichprobe aus Personen vor der Behandlung mit einem bestimmten Medikament, und die zweite Stichprobe aus denselben Personen nach der Behandlung, d. h., die Elemente von zwei (oder mehr) Stichproben können einander jeweils paarweise zugeordnet werden.
Bei unabhängigen Stichproben besteht kein Zusammenhang zwischen den Elementen der Stichproben. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Elemente der Stichproben jeweils aus unterschiedlicher Population kommen. Die erste Stichprobe besteht beispielsweise aus Frauen, und die zweite Stichprobe aus Männern, oder wenn Personen nach dem Zufallsprinzip in zwei oder mehrere Gruppen aufgeteilt werden.
Formal bedeutet dies für die Stichprobenvariablen (mit das te Untersuchungsobjekt und die te Messung):
- bei unabhängigen Stichproben: Alle Stichprobenvariablen sind unabhängig voneinander.
- bei abhängigen Stichproben: Die Stichprobenvariablen der ersten Stichprobe sind unabhängig voneinander, jedoch gibt es eine Abhängigkeit zwischen den Stichprobenvariablen , da sie am gleichen Untersuchungsobjekt erhoben werden.
Einstufige Zufallsstichproben
Eine reine (auch: einfache) oder uneingeschränkte Zufallsstichprobe kann mittels eines Urnenmodells beschrieben werden. Dazu wird ein fiktives Gefäß mit Kugeln gefüllt, welche anschließend zufällig gezogen werden: Ziehen mit Zurücklegen ergibt eine einfache Zufallsstichprobe, Ziehen ohne Zurücklegen ergibt eine uneingeschränkte Zufallsstichprobe. Durch ein Urnenmodell lassen sich so verschiedene Zufallsexperimente, etwa eine Lottoziehung, simulieren.
Stichprobenumfang
Der Stichprobenumfang (auch Stichprobenlänge oder Stichprobengröße genannt) ist die Anzahl der Einheiten in einer Stichprobe. Der effektive Stichprobenumfang oder die effektive Stichprobenlänge ist die Anzahl verschiedener Einheiten der Grundgesamtheiten in der Stichprobe. Im Falle einer einfachen Zufallsstichprobe ist es in der Regel so, dass die statistischen Kenngrößen umso besser werden, desto größer der Stichprobenumfang ist (siehe z. B. die Tabelle in diesem Abschnitt). Daher kann der Stichprobenumfang häufig so geplant werden, dass bestimmte Genauigkeitsanforderungen erfüllt sind.
Wenn die Ziehungen aus der Grundgesamtheit jedoch nicht unabhängig voneinander erfolgen können (z. B. bei Zeitreihen bzw. bei stochastischen Prozessen), kann es passieren, dass die Erhöhung des Stichprobenumfangs zur Verschlechterung der statistischen Kenngrößen (z. B. der Varianz) führt.
Der Stichprobenumfang wird häufig auch durch Normen bzw. Erfahrungswerte festgelegt. Durch eine geeignete Wahl des Stichprobenumfangs und die Anwendung von Methoden zur Verringerung systematischer Fehler können statistisch belastbare Ergebnisse erzielt werden.
Notwendiger Stichprobenumfang
Der notwendige Stichprobenumfang ist die Anzahl der Stichprobenwerte, z. B. der für eine Prüfung benötigten Proben einer Grundgesamtheit, die notwendig ist, um statistische Kenngrößen mit einer vorgegebenen Genauigkeit mittels Schätzung zu ermitteln. Die notwendige Stichprobengröße ist für Methoden des Maschinellen Lernens durch die gegeben.
Wenn der unbekannte Parameter in der Grundgesamtheit ist, dann wird eine Schätzfunktion in Abhängigkeit von den Stichprobenvariablen konstruiert. Der Erwartungswert der Zufallsvariablen ist meist . Es soll der Stichprobenumfang bestimmt werden, der notwendig ist, damit die Genauigkeitsanforderung
erfüllt ist. Dabei ist ein Punktschätzer (oder eine Punktschätzfunktion) des unbekannten Parameters , ist der vorgegebene tolerierte absolute Fehler und die vorgegebene Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Schätzfunktion eine Realisierung im zentralen Schwankungsintervall annimmt, also gilt.
Der absolute Fehler ist häufig gleich , wobei ein Quantil der Wahrscheinlichkeitsverteilung von ist und die Standardabweichung der Schätzfunktion ist, die häufig proportional zu ist. Es ist also
- .
Die folgende Tabelle gibt für den unbekannten Mittelwert bzw. den unbekannten Anteilswert eine Abschätzung des notwendigen Stichprobenumfanges an. In allen Fällen ist die Schätzfunktion für .
Unbekannter Parameter | Bedingung | e | Abschätzung des notwendigen Stichprobenumfangs | |
---|---|---|---|---|
und bekannt | ||||
und unbekannt | ||||
und | ||||
und |
In der Tabelle bezeichnen eine Normalverteilung, eine Bernoulli-Verteilung, das p-Quantil einer Standardnormalverteilung und das p-Quantil einer t-Verteilung mit Freiheitsgraden. Die vorletzte Zeile beruht auf einer asymptotisch (für ) begründeten Approximation der Verteilung von durch eine Normalverteilung. Die letzte Zeile der Tabelle beruht auf einer asymptotisch begründeten Approximation der Binomialverteilung durch eine Normalverteilung und der Oberschranke für die Varianz . Zu beachten ist, dass in der zweiten und dritten Zeile vor der Stichprobenziehung die Größe unbekannt ist und z. B. aus einer Stichprobe vor der eigentlichen Stichprobe, einer sogenannten Vorstichprobe, bestimmt werden muss.
Beispiel (Wahl)
Eine Partei hat in einer Umfrage kurz vor der Wahl 6 % erreicht. Welchen Umfang muss eine Wählerbefragung am Wahltag mit Sicherheit haben, damit der wahre Anteilswert mit einer Genauigkeit von ermittelt werden kann?
- (wobei 1,96 der entsprechende Fraktilwert der Normalverteilung ist)
bzw. etwas genauer
- .
D. h., bei der etwas genaueren Abschätzung des Stichprobenumfanges für den Anteilswert ergibt sich, dass immer noch 2167 Wähler befragt werden müssen, um mit einer Genauigkeit von 1 % das Wahlergebnis zu erhalten. Die Grafik rechts zeigt, welche Stichprobenumfänge nötig sind für einen bestimmten geschätzten Anteilswert und eine gegebene Sicherheit.
Beispiel (Werkstoffprüfung)
In der Werkstoffprüfung ist ein Stichprobenumfang von 10 pro 1000 produzierten Teilen durchaus üblich. Er ist u. a. von der Sicherheitsrelevanz des Bauteils oder des Werkstoffes abhängig. Bei den zerstörenden Prüfungen wie zum Beispiel beim Zugversuch wird versucht, den Prüfaufwand und damit die Stichprobe möglichst klein zu halten. Bei der zerstörungsfreien Prüfung – z. B. bei Bildverarbeitungssystemen für die Vollständigkeitsprüfung – wird häufig eine 100-%-Kontrolle durchgeführt, um Fehler in der Produktion möglichst schnell zu erkennen.
Mehrstufige Zufallsauswahl (auch komplexe Zufallsauswahl)
Insbesondere sind folgende Auswahlverfahren von Bedeutung, wobei die letzten beiden als Zweistufige Auswahlverfahren bezeichnet werden:
- Geschichtete Zufallsstichprobe (stratified sample): Die Elemente werden nach einem bestimmten Merkmal in Gruppen (Untermengen) eingeordnet. Die Gruppeneinteilung hat zum Ziel möglichst homogene Gruppen zu bilden; in sich homogen bezogen auf das zu untersuchende Merkmal. Innerhalb jeder dieser Gruppen wird dann eine Zufallsstichprobe gezogen. Als Auswahlverfahren kommen sowohl die reine Zufallsstichprobe als auch ein gewichtetes Verfahren in Frage.
- Klumpenstichprobe (cluster sample): Im Gegensatz zu den Gruppen in der geschichteten Stichprobe werden hier Gruppen gebildet, die möglichst heterogen sind (wobei jedoch sich die Gruppen als ganzes alle möglichst ähneln sollten, z. B. Schulklassen einer Schule). Zuerst wird eine (relativ kleine) Zufallsstichprobe unter den Gruppen gezogen. Danach werden alle in den gezogenen Gruppen enthaltenen Elemente in die Stichprobe aufgenommen. Ein klassisches Beispiel ist die Befragung ganzer Häuserblocks oder von Schulklassen. Zuerst werden die zu befragenden Schulklassen per Zufallsauswahl bestimmt. Dann werden alle in den Schulklassen enthaltenen Schüler befragt. Bei der Klumpenstichprobe tritt der sogenannte auf. Er ist umso größer, je homogener die Elemente innerhalb der Gruppen und heterogener die Gruppen untereinander sind.
- (staged sample): Sie wird häufig aus Gründen der Kostensenkung und Zeitersparnis der Schichtung vorgezogen. Ebenfalls empfiehlt sich die Stufung, wenn eine Auflistung aller Fälle (Untersuchungsgegenstände, Merkmale etc.) der Grundgesamtheit nicht existiert und sich deshalb eine einfache Zufallsstichprobe nicht durchführen lässt (z. B. eine Untersuchung anhand von Texten. Da noch nicht alle Texte elektronisch erfasst bzw. verfügbar sind, entstehen durch das Aufsuchen der jeweiligen Archive hohe Kosten. Durch eine Stufung kann dies vermieden werden). Im Wesentlichen orientiert sich das Vorgehen der Stufung an der Schichtung, indem man:
- Stufungskriterien (Merkmale) bestimmt,
- die Grundgesamtheit nach diesen Merkmalen in einander ausschließende Teilgesamtheiten (Primäreinheiten) aufteilt,
- nun eine zufällige Auswahl der Teilgesamtheiten trifft und sich auf eine bestimmte Anzahl von Primäreinheiten begrenzt, die man untersucht. Die restlichen Teilgesamtheiten werden ignoriert.
- Aus den zufällig ausgewählten Primäreinheiten ermittelt man nun die Zufallsstichprobe der Merkmalsträger (Objekte, Individuen, Fälle). Ein Institut will bspw. 500 Personen nach ihrem Konsumverhalten befragen. In Schritt 2 wurde die Grundgesamtheit, z. B. anhand geographischer Merkmale, in Ost-, Nord-, Süd- und Westdeutschland aufgeteilt. In Schritt 3 wurde festgelegt, dass das Konsumverhalten in ost- und süddeutschen Supermärkten (Sekundäreinheiten) im Mittelpunkt der Untersuchung steht, so dass in jeder der beiden Regionen 250 Leute (Tertiäreinheiten) befragt werden.
- Die Teilgesamtheiten (der beiden untersuchten Regionen) werden nun zu einer Gesamtstichprobe zusammengefügt.
- -Verfahren
Anwendungsmodelle
- ADM-Design als Kombination von Schichtung und Stufung
Probleme der Zufallsziehung
In der praktischen Forschung (v. a. im Bereich der Sozialwissenschaften) kann nur sehr selten eine „echte“ Zufallsstichprobe ausgewählt werden. Dies hat mehrere Gründe:
- Grundgesamtheiten werden statistisch als Menge im mathematischen Sinn aufgefasst. Dies bedeutet, dass eindeutig definiert ist, welche Merkmalsträger zur Grundgesamtheit gehören und welche nicht, was eine zeitliche, räumliche und auf das Merkmal bezogene eindeutige Abgrenzbarkeit verlangt. Dies gelingt oft nicht, da die Grundgesamtheit gar nicht bekannt ist (z. B. sind nicht alle Personen, die momentan eine Depression in Deutschland haben, bekannt) oder diese sich zeitlich ändert (z. B. durch Geburten und Todesfälle).
- Aufgrund ethisch und datenschutzrechtlicher Bedenken kann nicht auf eine Liste der gesamten Population (z. B. alle Personen in Deutschland oder einer bestimmten Stadt) zugegriffen und Personen daraus ausgewählt werden.
- Nicht alle aus einem Register gezogenen Personen sind bereit, an einer Untersuchung (z. B. Telefonbefragung) teilzunehmen. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass teilnehmende Personen sich von nicht teilnehmenden Personen in bestimmten Merkmalen (sozialer Status, Bildungsniveau etc.) unterscheiden.
In der Praxis wird deshalb oft auf eine Ad-hoc-Stichprobe zurückgegriffen, d. h., es werden diejenigen Personen erhoben, die sich freiwillig bereit erklären, an einer Untersuchung teilzunehmen. Deshalb ist zu überprüfen, ob die Erhebungsgrundgesamtheit (frame population; Grundgesamtheit, die faktisch erhoben wird) der angestrebten Grundgesamtheit (target population, Grundgesamtheit, für welche die Aussagen der Untersuchung gelten sollen) entspricht.
Siehe auch
- Auswahlsatz
- Designeffekt
- EPSEM
- Random-Route
- Schwedenschlüssel
Literatur
- Joachim Behnke, Nina Baur, Nathalie Behnke: Empirische Methoden der Politikwissenschaft (= UTB 2695 Grundkurs Politikwissenschaft). Schöningh u. a., Paderborn u. a. 2006, ISBN 3-506-99002-0.
- Markus Pospeschill: Empirische Methoden in der Psychologie. Band 4010. UTB, München 2013, ISBN 978-3-8252-4010-3.
- Jürgen Bortz, Nicola Dörig: Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. 4. Auflage. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-33305-3.
Weblinks
- Literatur von und über Zufallsstichprobe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Literary Digest Desaster. Marktforschungs-Wiki, abgerufen am 12. Februar 2011.
- Diebstahl kostet Handel Milliarden. Der Tagesspiegel, 14. November 2007, abgerufen am 12. Februar 2011.
- P. H. Müller (Hrsg.): Lexikon der Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 5. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-05-500608-9, geordnete Stichprobe, S. 141.
- Guido Walz (Hrsg.): Lexikon der Mathematik. 2. Auflage. Band 2. Eig bis Inn. Springer Spektrum, Berlin 2017, ISBN 978-3-662-53503-5, geordnete Stichprobe, S. 277, doi:10.1007/978-3-662-53504-2.
- P. H. Müller (Hrsg.): Lexikon der Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 5. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-05-500608-9, geordnete Stichprobe, S. 142.
- Bernd Rönz, Hans G. Strohe (Hrsg.): Lexikon Statistik. Gabler Wirtschaft, Wiesbaden 1994, ISBN 3-409-19952-7, S. 412.
- Jürgen Janssen, Wilfried Laatz: Statistische Datenanalyse mit SPSS für Windows. Eine anwendungsorientierte Einführung in das Basissystem und das Modul Exakte Tests. 6., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-72977-8, S. 353.
- Fritz Pokropp: Stichproben – Theorie und Verfahren. 2. Auflage. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-23856-6, S. 11.
- Vgl.: Hans-Friedrich Eckey, Reinhold Kosfeld, Matthias Türck: Wahrscheinlichkeitsrechnung und Induktive Statistik. Grundlagen – Methoden – Beispiele. Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8349-0043-5, S. 185.
Autor: www.NiNa.Az
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Eine Zufallsstichprobe auch Wahrscheinlichkeitsauswahl Zufallsauswahl Random Sample ist eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit die mit Hilfe eines speziellen Auswahlverfahrens gezogen wird Bei einem solchen Zufallsauswahlverfahren hat jedes Element der Grundgesamtheit eine angebbare Wahrscheinlichkeit grosser null in die Stichprobe zu gelangen Nur bei Zufallsstichproben sind streng genommen die Methoden der induktiven Statistik anwendbar Zufallsstichproben spielen in Monte Carlo Methoden eine zentrale Rolle Zufallige Stichprobenwiederholungen konnen mithilfe der Resampling Methode generiert werden Beispiel einer Zufallsstichprobe aus einer PopulationBegriff der ZufallsstichprobeDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Eine Stichprobe ist das Ergebnis einer Stichprobenziehung das ist eine Entnahme von einem oder mehreren Einheiten aus einer Grundgesamtheit Im einfachsten Fall der gleichzeitigen Entnahme mehrerer Einheiten aus einer endlichen Gesamtheit ist die Stichprobe eine Teilmenge einer Grundgesamtheit Erfolgen mehrere Entnahmen jeweils einer Einheit wobei die gezogene Einheit zuruckgelegt wird bevor die nachste Einheit gezogen wird so konnen Einheiten der Grundgesamtheit mehrfach in die Stichprobe gelangen In diesem Fall kann das Ergebnis einer Stichprobenziehung durch einen Vektor dargestellt werden dessen Komponenten das Ergebnis der ersten Ziehung zweiten Ziehung usw angeben Bei unendlichen Grundgesamtheiten ist diese Unterscheidung irrelevant bei sehr grossen Grundgesamtheiten ist sie vernachlassigbar Fur eine Zufallsstichprobe werden zusatzliche Bedingungen gestellt Die Elemente werden zufallig aus der Grundgesamtheit gezogen und die Wahrscheinlichkeit mit der ein Element aus der Grundgesamtheit gezogen wird ist angebbar Des Weiteren unterscheidet man zwischen einer uneingeschrankten und einer einfachen Zufallsstichprobe uneingeschrankte Zufallsstichprobe Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe zu gelangen Einfache Zufallsstichprobe Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe zu gelangen und die Ziehungen aus der Grundgesamtheit erfolgen unabhangig voneinander Eine uneingeschrankte Zufallsstichprobe erhalt man z B bei einem Ziehen ohne Zurucklegen und eine einfache Zufallsstichprobe z B bei einem Ziehen mit Zurucklegen Beispiele Literary Digest Desaster Das Literary Digest Desaster von 1936 zeigt auf was passieren kann wenn keine Zufallsstichprobe aus der Grundgesamtheit gezogen wird Eine verzerrte Stichprobe fuhrte zu einer vollstandig falschen Wahlprognose Wahlbefragung Eine Befragung von Wahlern nachdem sie aus der Wahlkabine gekommen sind bzgl ihres Wahlverhaltens ist eine uneingeschrankte Zufallsstichprobe wenn kein Befragter die Antwort verweigert und wenn Briefwahl ausgeschlossen ist bzgl der Wahler Sie ist jedoch keine uneingeschrankte Zufallsstichprobe bzgl der Wahlberechtigten Taschenkontrolle Der Einzelhandel beklagt immer wieder dass durch Diebstahl von Waren durch eigene Mitarbeiter grosse Schaden verursacht werden Deswegen fuhren grossere Supermarkte unter anderem eine Taschenkontrolle durch wenn Mitarbeiter den Supermarkt verlassen Da eine vollstandige Taschenkontrolle aller Angestellten zu aufwandig ware und dies vermutlich auch als Arbeitszeit bezahlt werden musste gehen die Angestellten beim Verlassen des Supermarktes durch den Personalausgang an einer Lampe vorbei Sie zeigt computergesteuert entweder ein grunes Licht Angestellter wird nicht kontrolliert oder ein rotes Licht Angestellter wird kontrolliert Diese Auswahl ist dann eine einfache Zufallsauswahl Zufallsstichproben in der mathematischen Statistik In der mathematischen Statistik sind Zufallsstichproben die Grundlage fur den Ruckschluss von der Stichprobe auf Eigenschaften der Grundgesamtheit Die Stichprobenwerte x1 xn displaystyle x 1 dotsc x n werden dann als Realisierungen der Zufallsvariablen X1 Xn displaystyle X 1 dotsc X n betrachtet Diese Zufallsvariablen werden als Stichprobenvariablen bezeichnet und geben an mit welcher Wahrscheinlichkeit bei der i displaystyle i ten Ziehung mit einem bestimmten Auswahlverfahren ein bestimmtes Element der Grundgesamtheit gezogen werden kann Stochastisch unabhangig und identisch verteilt Wurde eine einfache Zufallsstichprobe gezogen so kann man zeigen dass die Stichprobenvariablen Xi displaystyle X i stochastisch unabhangig und identisch verteilt sind Abkurzung i i d aus dem engl independent and identically distributed D h der Verteilungstyp und die Verteilungsparameter aller Stichprobenvariablen sind gleich der Verteilung in der Grundgesamtheit identically distributed und aufgrund der Unabhangigkeit der Ziehungen sind die Stichprobenvariablen auch unabhangig voneinander independent Bei vielen Problemen in der induktiven Statistik wird vorausgesetzt dass die Stichprobenvariablen i i d sind Anderenfalls sind die Stichprobenwerte die Komponenten eines Vektors x1 xn displaystyle x 1 ldots x n der die Realisation eines Zufallsvektors X1 Xn displaystyle X 1 ldots X n ist dessen mehrdimensionale Wahrscheinlichkeitsverteilung durch das jeweilige Stichprobendesign bestimmt ist Geordnete Stichprobe Die geordneten Stichprobenwerte entstehen wenn die Werte x1 xn displaystyle x 1 dots x n einer Stichprobe einen Grossenvergleich erlauben und der Grosse nach angeordnet werden Meistens erfolgt die Anordnung nichtfallend so dass x 1 x 2 x n displaystyle x 1 leq x 2 leq dots leq x n gilt Man nennt den Vektor x1 xn displaystyle x 1 dots x n oft kurz Stichprobe und den Vektor x 1 x n displaystyle x 1 dots x n dann geordnete Stichprobe Beispielsweise fuhrt die Stichprobe x1 x5 1 3 2 4 2 displaystyle x 1 dots x 5 1 3 2 4 2 zur geordneten Stichprobe x 1 x 5 1 2 2 3 4 displaystyle x 1 dots x 5 1 2 2 3 4 Es sind verschiedenen Notationen fur die aufsteigend geordneten Stichprobenwerte ublich z B auch x 1 x 2 x n displaystyle x 1 x 2 dots x n oder x1 n x2 n xn n displaystyle x 1 n x 2 n dots x n n Es gibt eine entsprechende Verallgemeinerung fur einen Vektor unabhangig und identisch verteilter reeller Zufallsvariablen X1 Xn displaystyle X 1 dots X n Die i displaystyle i te Komponente der geordneten Stichprobe X 1 X n displaystyle X 1 dots X n heisst i displaystyle i te Ordnungsstatistik oder i displaystyle i te Ranggrosse Die geordnete Stichprobe heisst auch Positionsstichprobe oder Variationsreihe Die i displaystyle i te Ordnungsstatistik heisst auch Positionsstichprobenfunktion i displaystyle i ten Rangs Die geordnete Stichprobe X 1 X n displaystyle X 1 dots X n spielt eine zentrale Rolle in der nichtparametrischen Statistik da sie eine suffiziente und vollstandige Statistik ist Abhangige und unabhangige Stichproben Bei Analysen mit mehr als einer Stichprobe muss zwischen abhangigen und unabhangigen Stichproben unterschieden werden Statt von einer abhangigen Stichprobe spricht man auch von verbundenen Stichproben oder gepaarten Stichproben Abhangige Stichproben treten meist bei wiederholten Messungen an dem gleichen Untersuchungsobjekt auf Zum Beispiel besteht die erste Stichprobe aus Personen vor der Behandlung mit einem bestimmten Medikament und die zweite Stichprobe aus denselben Personen nach der Behandlung d h die Elemente von zwei oder mehr Stichproben konnen einander jeweils paarweise zugeordnet werden Bei unabhangigen Stichproben besteht kein Zusammenhang zwischen den Elementen der Stichproben Dies ist beispielsweise der Fall wenn die Elemente der Stichproben jeweils aus unterschiedlicher Population kommen Die erste Stichprobe besteht beispielsweise aus Frauen und die zweite Stichprobe aus Mannern oder wenn Personen nach dem Zufallsprinzip in zwei oder mehrere Gruppen aufgeteilt werden Formal bedeutet dies fur die Stichprobenvariablen Xij displaystyle X ij mit i displaystyle i das i displaystyle i te Untersuchungsobjekt und j displaystyle j die j displaystyle j te Messung bei unabhangigen Stichproben Alle Stichprobenvariablen Xij displaystyle X ij sind unabhangig voneinander bei abhangigen Stichproben Die Stichprobenvariablen der ersten Stichprobe X11 Xn1 displaystyle X 11 dotsc X n1 sind unabhangig voneinander jedoch gibt es eine Abhangigkeit zwischen den Stichprobenvariablen Xi1 Xip displaystyle X i1 dotsc X ip da sie am gleichen Untersuchungsobjekt i displaystyle i erhoben werden Einstufige Zufallsstichproben Hauptartikel Urnenmodell Eine reine auch einfache oder uneingeschrankte Zufallsstichprobe kann mittels eines Urnenmodells beschrieben werden Dazu wird ein fiktives Gefass mit Kugeln gefullt welche anschliessend zufallig gezogen werden Ziehen mit Zurucklegen ergibt eine einfache Zufallsstichprobe Ziehen ohne Zurucklegen ergibt eine uneingeschrankte Zufallsstichprobe Durch ein Urnenmodell lassen sich so verschiedene Zufallsexperimente etwa eine Lottoziehung simulieren Stichprobenumfang Der Stichprobenumfang auch Stichprobenlange oder Stichprobengrosse genannt ist die Anzahl der Einheiten in einer Stichprobe Der effektive Stichprobenumfang oder die effektive Stichprobenlange ist die Anzahl verschiedener Einheiten der Grundgesamtheiten in der Stichprobe Im Falle einer einfachen Zufallsstichprobe ist es in der Regel so dass die statistischen Kenngrossen umso besser werden desto grosser der Stichprobenumfang ist siehe z B die Tabelle in diesem Abschnitt Daher kann der Stichprobenumfang haufig so geplant werden dass bestimmte Genauigkeitsanforderungen erfullt sind Wenn die Ziehungen aus der Grundgesamtheit jedoch nicht unabhangig voneinander erfolgen konnen z B bei Zeitreihen bzw bei stochastischen Prozessen kann es passieren dass die Erhohung des Stichprobenumfangs zur Verschlechterung der statistischen Kenngrossen z B der Varianz fuhrt Siehe auch Smits Paradoxon Der Stichprobenumfang wird haufig auch durch Normen bzw Erfahrungswerte festgelegt Durch eine geeignete Wahl des Stichprobenumfangs und die Anwendung von Methoden zur Verringerung systematischer Fehler konnen statistisch belastbare Ergebnisse erzielt werden Notwendiger Stichprobenumfang Siehe auch Trennscharfe eines Tests Der notwendige Stichprobenumfang ist die Anzahl der Stichprobenwerte z B der fur eine Prufung benotigten Proben einer Grundgesamtheit die notwendig ist um statistische Kenngrossen mit einer vorgegebenen Genauigkeit mittels Schatzung zu ermitteln Die notwendige Stichprobengrosse ist fur Methoden des Maschinellen Lernens durch die gegeben Wenn 8 displaystyle theta der unbekannte Parameter in der Grundgesamtheit ist dann wird eine Schatzfunktion Tn T X1 Xn displaystyle T n T X 1 dotsc X n in Abhangigkeit von den Stichprobenvariablen X1 Xn displaystyle X 1 dotsc X n konstruiert Der Erwartungswert der Zufallsvariablen Tn displaystyle T n ist meist E Tn 8 displaystyle operatorname E T n theta Es soll der Stichprobenumfang bestimmt werden der notwendig ist damit die Genauigkeitsanforderung P 8 e Tn 8 e 1 a displaystyle P theta e leq T n leq theta e 1 alpha erfullt ist Dabei ist Tn displaystyle T n ein Punktschatzer oder eine Punktschatzfunktion des unbekannten Parameters 8 displaystyle theta e displaystyle e ist der vorgegebene tolerierte absolute Fehler und 1 a displaystyle 1 alpha die vorgegebene Wahrscheinlichkeit dafur dass die Schatzfunktion Tn displaystyle T n eine Realisierung im zentralen Schwankungsintervall 8 e 8 e displaystyle theta e theta e annimmt also P Tn 8 e 1 a displaystyle P T n theta leq e 1 alpha gilt Der absolute Fehler ist haufig gleich e c1 a 2sTn displaystyle e c 1 alpha 2 sigma T n wobei c1 a 2 displaystyle c 1 alpha 2 ein Quantil der Wahrscheinlichkeitsverteilung von Tn displaystyle T n ist und sTn Var Tn displaystyle sigma T n sqrt operatorname Var T n die Standardabweichung der Schatzfunktion Tn displaystyle T n ist die haufig proportional zu 1 n displaystyle 1 sqrt n ist Es ist also P 8 c1 a 2sTn Tn 8 c1 a 2sTn 1 a displaystyle P left theta c 1 alpha 2 sigma T n leq T n leq theta c 1 alpha 2 sigma T n right 1 alpha Die folgende Tabelle gibt fur den unbekannten Mittelwert m displaystyle mu bzw den unbekannten Anteilswert p displaystyle pi eine Abschatzung des notwendigen Stichprobenumfanges an In allen Fallen ist Tn 1n i 1nXi displaystyle T n frac 1 n sum i 1 n X i die Schatzfunktion fur 8 displaystyle theta Unbekannter Parameter 8 displaystyle theta Bedingung e Abschatzung des notwendigen Stichprobenumfangsc1 a 2 displaystyle c 1 alpha 2 sTn displaystyle sigma T n m displaystyle mu Xi N m s displaystyle X i sim N mu sigma und s displaystyle sigma bekannt z1 a 2 displaystyle z 1 alpha 2 sn displaystyle frac sigma sqrt n n z1 a 22s2e2 displaystyle n geq frac z 1 alpha 2 2 sigma 2 e 2 Xi N m s displaystyle X i sim N mu sigma und s displaystyle sigma unbekannt tn 1 1 a 2 displaystyle t n 1 1 alpha 2 sn displaystyle frac s sqrt n n tn 1 1 a 22s2e2 displaystyle n geq frac t n 1 1 alpha 2 2 s 2 e 2 Xi N m s displaystyle X i sim N mu sigma und n gt 30 displaystyle n gt 30 z1 a 2 displaystyle z 1 alpha 2 sn displaystyle frac s sqrt n n z1 a 22s2e2 displaystyle n geq frac z 1 alpha 2 2 s 2 e 2 p displaystyle pi Xi Ber p displaystyle X i sim operatorname Ber pi und np 1 p 9 displaystyle n pi 1 pi geq 9 z1 a 2 displaystyle z 1 alpha 2 p 1 p n 14n displaystyle sqrt frac pi 1 pi n leq frac 1 sqrt 4n n z1 a 224e2 displaystyle n geq frac z 1 alpha 2 2 4e 2 In der Tabelle bezeichnen N m s displaystyle N mu sigma eine Normalverteilung Ber p displaystyle operatorname Ber pi eine Bernoulli Verteilung zp displaystyle z p das p Quantil einer Standardnormalverteilung und tn 1 p displaystyle t n 1 p das p Quantil einer t Verteilung mit n 1 displaystyle n 1 Freiheitsgraden Die vorletzte Zeile beruht auf einer asymptotisch fur n displaystyle n to infty begrundeten Approximation der Verteilung von Tn displaystyle T n durch eine Normalverteilung Die letzte Zeile der Tabelle beruht auf einer asymptotisch begrundeten Approximation der Binomialverteilung durch eine Normalverteilung und der Oberschranke 1 4n displaystyle 1 4n fur die Varianz p 1 p 4n displaystyle pi 1 pi 4n Zu beachten ist dass in der zweiten und dritten Zeile vor der Stichprobenziehung die Grosse s2 1n 1 i 1n xi x 2 displaystyle s 2 frac 1 n 1 sum i 1 n x i bar x 2 unbekannt ist und z B aus einer Stichprobe vor der eigentlichen Stichprobe einer sogenannten Vorstichprobe bestimmt werden muss Beispiel Wahl Benotigte Stichprobenumfange bei einfacher Zufallsauswahl Eine Partei hat in einer Umfrage kurz vor der Wahl 6 erreicht Welchen Umfang muss eine Wahlerbefragung am Wahltag mit 1 a 95 displaystyle 1 alpha 95 Sicherheit haben damit der wahre Anteilswert mit einer Genauigkeit von e 1 displaystyle e 1 ermittelt werden kann n 1 9624 0 012 9604 displaystyle n geq frac 1 96 2 4 cdot 0 01 2 9604 wobei 1 96 der entsprechende Fraktilwert der Normalverteilung ist bzw etwas genauer n 1 962 0 06 0 940 012 2167 displaystyle n geq frac 1 96 2 cdot 0 06 cdot 0 94 0 01 2 approx 2167 D h bei der etwas genaueren Abschatzung des Stichprobenumfanges fur den Anteilswert ergibt sich dass immer noch 2167 Wahler befragt werden mussen um mit einer Genauigkeit von 1 das Wahlergebnis zu erhalten Die Grafik rechts zeigt welche Stichprobenumfange notig sind fur einen bestimmten geschatzten Anteilswert und eine gegebene Sicherheit Beispiel Werkstoffprufung In der Werkstoffprufung ist ein Stichprobenumfang von 10 pro 1000 produzierten Teilen durchaus ublich Er ist u a von der Sicherheitsrelevanz des Bauteils oder des Werkstoffes abhangig Bei den zerstorenden Prufungen wie zum Beispiel beim Zugversuch wird versucht den Prufaufwand und damit die Stichprobe moglichst klein zu halten Bei der zerstorungsfreien Prufung z B bei Bildverarbeitungs systemen fur die Vollstandigkeitsprufung wird haufig eine 100 Kontrolle durchgefuhrt um Fehler in der Produktion moglichst schnell zu erkennen Mehrstufige Zufallsauswahl auch komplexe Zufallsauswahl Insbesondere sind folgende Auswahlverfahren von Bedeutung wobei die letzten beiden als Zweistufige Auswahlverfahren bezeichnet werden Geschichtete Zufallsstichprobe stratified sample Die Elemente werden nach einem bestimmten Merkmal in Gruppen Untermengen eingeordnet Die Gruppeneinteilung hat zum Ziel moglichst homogene Gruppen zu bilden in sich homogen bezogen auf das zu untersuchende Merkmal Innerhalb jeder dieser Gruppen wird dann eine Zufallsstichprobe gezogen Als Auswahlverfahren kommen sowohl die reine Zufallsstichprobe als auch ein gewichtetes Verfahren in Frage Klumpenstichprobe cluster sample Im Gegensatz zu den Gruppen in der geschichteten Stichprobe werden hier Gruppen gebildet die moglichst heterogen sind wobei jedoch sich die Gruppen als ganzes alle moglichst ahneln sollten z B Schulklassen einer Schule Zuerst wird eine relativ kleine Zufallsstichprobe unter den Gruppen gezogen Danach werden alle in den gezogenen Gruppen enthaltenen Elemente in die Stichprobe aufgenommen Ein klassisches Beispiel ist die Befragung ganzer Hauserblocks oder von Schulklassen Zuerst werden die zu befragenden Schulklassen per Zufallsauswahl bestimmt Dann werden alle in den Schulklassen enthaltenen Schuler befragt Bei der Klumpenstichprobe tritt der sogenannte auf Er ist umso grosser je homogener die Elemente innerhalb der Gruppen und heterogener die Gruppen untereinander sind staged sample Sie wird haufig aus Grunden der Kostensenkung und Zeitersparnis der Schichtung vorgezogen Ebenfalls empfiehlt sich die Stufung wenn eine Auflistung aller Falle Untersuchungsgegenstande Merkmale etc der Grundgesamtheit nicht existiert und sich deshalb eine einfache Zufallsstichprobe nicht durchfuhren lasst z B eine Untersuchung anhand von Texten Da noch nicht alle Texte elektronisch erfasst bzw verfugbar sind entstehen durch das Aufsuchen der jeweiligen Archive hohe Kosten Durch eine Stufung kann dies vermieden werden Im Wesentlichen orientiert sich das Vorgehen der Stufung an der Schichtung indem man Stufungskriterien Merkmale bestimmt die Grundgesamtheit nach diesen Merkmalen in einander ausschliessende Teilgesamtheiten Primareinheiten aufteilt nun eine zufallige Auswahl der Teilgesamtheiten trifft und sich auf eine bestimmte Anzahl von Primareinheiten begrenzt die man untersucht Die restlichen Teilgesamtheiten werden ignoriert Aus den zufallig ausgewahlten Primareinheiten ermittelt man nun die Zufallsstichprobe der Merkmalstrager Objekte Individuen Falle Ein Institut will bspw 500 Personen nach ihrem Konsumverhalten befragen In Schritt 2 wurde die Grundgesamtheit z B anhand geographischer Merkmale in Ost Nord Sud und Westdeutschland aufgeteilt In Schritt 3 wurde festgelegt dass das Konsumverhalten in ost und suddeutschen Supermarkten Sekundareinheiten im Mittelpunkt der Untersuchung steht so dass in jeder der beiden Regionen 250 Leute Tertiareinheiten befragt werden Die Teilgesamtheiten der beiden untersuchten Regionen werden nun zu einer Gesamtstichprobe zusammengefugt Verfahren Anwendungsmodelle ADM Design als Kombination von Schichtung und StufungProbleme der ZufallsziehungIn der praktischen Forschung v a im Bereich der Sozialwissenschaften kann nur sehr selten eine echte Zufallsstichprobe ausgewahlt werden Dies hat mehrere Grunde Grundgesamtheiten werden statistisch als Menge im mathematischen Sinn aufgefasst Dies bedeutet dass eindeutig definiert ist welche Merkmalstrager zur Grundgesamtheit gehoren und welche nicht was eine zeitliche raumliche und auf das Merkmal bezogene eindeutige Abgrenzbarkeit verlangt Dies gelingt oft nicht da die Grundgesamtheit gar nicht bekannt ist z B sind nicht alle Personen die momentan eine Depression in Deutschland haben bekannt oder diese sich zeitlich andert z B durch Geburten und Todesfalle Aufgrund ethisch und datenschutzrechtlicher Bedenken kann nicht auf eine Liste der gesamten Population z B alle Personen in Deutschland oder einer bestimmten Stadt zugegriffen und Personen daraus ausgewahlt werden Nicht alle aus einem Register gezogenen Personen sind bereit an einer Untersuchung z B Telefonbefragung teilzunehmen Zusatzlich ist davon auszugehen dass teilnehmende Personen sich von nicht teilnehmenden Personen in bestimmten Merkmalen sozialer Status Bildungsniveau etc unterscheiden In der Praxis wird deshalb oft auf eine Ad hoc Stichprobe zuruckgegriffen d h es werden diejenigen Personen erhoben die sich freiwillig bereit erklaren an einer Untersuchung teilzunehmen Deshalb ist zu uberprufen ob die Erhebungsgrundgesamtheit frame population Grundgesamtheit die faktisch erhoben wird der angestrebten Grundgesamtheit target population Grundgesamtheit fur welche die Aussagen der Untersuchung gelten sollen entspricht Siehe auchAuswahlsatz Designeffekt EPSEM Random Route SchwedenschlusselLiteraturJoachim Behnke Nina Baur Nathalie Behnke Empirische Methoden der Politikwissenschaft UTB 2695 Grundkurs Politikwissenschaft Schoningh u a Paderborn u a 2006 ISBN 3 506 99002 0 Markus Pospeschill Empirische Methoden in der Psychologie Band 4010 UTB Munchen 2013 ISBN 978 3 8252 4010 3 Jurgen Bortz Nicola Dorig Forschungsmethoden und Evaluation fur Human und Sozialwissenschaftler 4 Auflage Springer Heidelberg 2006 ISBN 3 540 33305 3 WeblinksLiteratur von und uber Zufallsstichprobe im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseLiterary Digest Desaster Marktforschungs Wiki abgerufen am 12 Februar 2011 Diebstahl kostet Handel Milliarden Der Tagesspiegel 14 November 2007 abgerufen am 12 Februar 2011 P H Muller Hrsg Lexikon der Stochastik Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik 5 Auflage Akademie Verlag Berlin 1991 ISBN 3 05 500608 9 geordnete Stichprobe S 141 Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 2 Auflage Band 2 Eig bis Inn Springer Spektrum Berlin 2017 ISBN 978 3 662 53503 5 geordnete Stichprobe S 277 doi 10 1007 978 3 662 53504 2 P H Muller Hrsg Lexikon der Stochastik Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik 5 Auflage Akademie Verlag Berlin 1991 ISBN 3 05 500608 9 geordnete Stichprobe S 142 Bernd Ronz Hans G Strohe Hrsg Lexikon Statistik Gabler Wirtschaft Wiesbaden 1994 ISBN 3 409 19952 7 S 412 Jurgen Janssen Wilfried Laatz Statistische Datenanalyse mit SPSS fur Windows Eine anwendungsorientierte Einfuhrung in das Basissystem und das Modul Exakte Tests 6 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2007 ISBN 978 3 540 72977 8 S 353 Fritz Pokropp Stichproben Theorie und Verfahren 2 Auflage Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 23856 6 S 11 Vgl Hans Friedrich Eckey Reinhold Kosfeld Matthias Turck Wahrscheinlichkeitsrechnung und Induktive Statistik Grundlagen Methoden Beispiele Gabler Wiesbaden 2005 ISBN 3 8349 0043 5 S 185 Normdaten Sachbegriff GND 4191095 3 GND Explorer lobid OGND AKS Anmerkung Ansetzungsform Zufallsauswahl