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Die Permittivität ε von lat permittere erlauben überlassen zulassen auch dielektrische Leitfähigkeit Dielektrizität oder

Permittivität

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Die Permittivität ε (von lat. permittere: erlauben, überlassen, zulassen), auch dielektrische Leitfähigkeit, Dielektrizität oder dielektrische Funktion genannt, gibt in der Elektrodynamik sowie der Elektrostatik die Polarisierbarkeit eines Materials durch elektrische Felder an. Der ebenfalls gebräuchliche Begriff Dielektrizitätskonstante ist fachsprachlich nicht anerkannt.

Physikalische Größe
Name dielektrische Leitfähigkeit oder Permittivität
Formelzeichen ε{\displaystyle \varepsilon }
Größen- und
Einheitensystem
Einheit Dimension
SI F·m−1 = A·s·V−1·m−1 M−1·L−3·T4·I2
Gauß (cgs) — 1

Auch dem Vakuum ist eine Permittivität zugewiesen, da sich auch im Vakuum elektrische Felder einstellen oder elektromagnetische Felder ausbreiten können. Es handelt sich um eine Naturkonstante, nämlich die elektrische Feldkonstante ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}}. Die Permittivität eines Stoffes wird dann als Vielfaches der Permittivität des Vakuums angegeben:

ε=ε0⋅εr{\displaystyle \varepsilon =\varepsilon _{0}\cdot \varepsilon _{\mathrm {r} }}

Hierbei ist der Faktor εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} die stoffabhängige Permittivitätszahl (früher relative Permittivität). Sie hängt jedoch nicht nur von der Art des Stoffes ab, sondern u. a. auch von der Frequenz der wirksamen Felder.

Erläuterung am Beispiel isolierender Stoffe

Als Permittivität bezeichnet man eine Materialeigenschaft elektrisch isolierender, polarer oder unpolarer Stoffe, die auch Dielektrika genannt werden. Die Eigenschaft wirkt sich aus, wenn der Stoff mit einem elektrischen Feld wechselwirkt, etwa wenn er sich in einem Kondensator befindet.

In einem mit Material gefüllten Kondensator orientieren sich die Ladungsträger des Isolationsmaterials am Vektor des elektrischen Feldes und erzeugen ein Polarisationsfeld, das dem äußeren Feld entgegenwirkt und dieses schwächt. Dieses Phänomen der Feldschwächung lässt sich bei Annahme eines gegebenen elektrischen Erregungsfeldes D→{\displaystyle {\vec {D}}}, auch elektrische Flussdichte genannt, dadurch beschreiben, dass dem isolierenden Material ein Faktor εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} zur elektrischen Feldkonstante ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} (Permittivität des Vakuums) zugewiesen wird. Im Vakuum als Referenzmaterial eines Isolierstoffes gilt die relative Permittivität εr=1{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }=1}

Aus der äußeren elektrischen Erregung ergibt sich dann mit der Permittivität ε=εrε0{\displaystyle \varepsilon =\varepsilon _{\mathrm {r} }\,\varepsilon _{0}} das elektrische Feld E→{\displaystyle {\vec {E}}} zu:

E→=D→ε=D→εrε0{\displaystyle {\vec {E}}={\frac {\vec {D}}{\varepsilon }}={\frac {\vec {D}}{\varepsilon _{\mathrm {r} }\,\varepsilon _{0}}}}

Bei konstanter elektrischer Erregung und steigenden Werten von εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} nimmt die elektrische Feldstärke ab. Auf diese Weise wird der feldschwächende Effekt bei gleicher elektrischer Erregung erfasst, d. h. bei vorgegebener elektrischer Flussdichte oder vorgegebener elektrischer Ladung.

Unter der Einwirkung einer an den Kondensatorplatten angelegten festen Spannung U und dem elektrischen Feld E=Ud{\displaystyle E={\tfrac {U}{d}}} (Plattenabstand d) ergibt sich mit der Permittivität als Proportionalitätsfaktor die elektrische Erregung zu:

⇔D→=εE→=εrε0E→{\displaystyle \Leftrightarrow {\vec {D}}=\varepsilon {\vec {E}}=\varepsilon _{\mathrm {r} }\varepsilon _{0}{\vec {E}}}

Die elektrische Suszeptibilität χe{\displaystyle \chi _{e}} ist mit der relativen Permittivität verknüpft über

εr=εε0=1+χe{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }={\frac {\varepsilon }{\varepsilon _{0}}}=1+\chi _{e}}

Die Suszeptibilität ist dabei ein Maß für die Dichte der im Isolationsmaterial gebundenen Ladungsträger, bezogen auf die Dichte freier Ladungsträger.

Gemäß der Poisson-Gleichung der Elektrostatik kann die Permittivität außerdem als Proportionalitätsfaktor zwischen der Raumladungsdichte ρ{\displaystyle \rho } und der zweiten partiellen Ableitung des Potenzialfelds Φ{\displaystyle \Phi } angesehen werden:

ε=−ρ(r)ΔΦ(r){\displaystyle \varepsilon =-{\frac {\rho (\mathbf {r} )}{\Delta \Phi (\mathbf {r} )}}}

Größe und Maßeinheit

Wie oben erwähnt, setzt sich die Permittivität ε{\displaystyle \varepsilon } aus zwei Faktoren zusammen:

  • der elektrischen Feldkonstante ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} (Permittivität des Vakuums)
  • der relativen Permittivität εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }}, einer dimensionslosen Größe, die im Vakuum definitionsgemäß 1 ist.

Die elektrische Feldkonstante ist ein Naturkonstante, die experimentell ermittelt werden muss. Mit der magnetischen Feldkonstanten μ0{\displaystyle \mu _{0}} und der Lichtgeschwindigkeit c{\displaystyle c} ist sie verknüpft durch die Beziehung

ε0μ0c2=1{\displaystyle \varepsilon _{0}\mu _{0}c^{2}=1\,}.

Anders als im hier verwendeten Internationalen Einheitensystem (SI) sind in den Varianten des CGS-Größen- und Einheitensystems die Basisgrößen und ‑einheiten so definiert, dass ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} nicht benötigt wird (ebenso wenig μ0{\displaystyle \mu _{0}}): im Gauß-System entfällt ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} ganz (bzw. hat den Wert 1); im Heaviside-Lorentz-System taucht in den entsprechenden Formeln der Faktor 14π{\textstyle {\frac {1}{4\pi }}} auf. Im CGS ist die Permittivität also einfach eine Zahl (siehe Elektromagnetische Maßeinheiten).

Die SI-Einheit der Permittivität kann auf verschiedene Weise ausgedrückt werden:

1Fm=1AsVm=1CVm=1JV2m=1A2s4kgm3{\displaystyle \mathrm {1\;{\frac {F}{m}}=1\;{\frac {As}{Vm}}=1\;{\frac {C}{Vm}}=1\;{\frac {J}{V^{2}m}}=1\;{\frac {A^{2}s^{4}}{kg\,m^{3}}}} }.

Der Wert im Vakuum beträgt

ε0=8,8541878128(13)⋅10−12 AsVm{\displaystyle \varepsilon _{0}=8{,}854\,187\,812\,8\,(13)\cdot 10^{-12}~{\frac {\mathrm {As} }{\mathrm {Vm} }}\,}.

Da die elektrische Polarisierbarkeit von Luft gering ist, weicht der Wert von εr≈1,00059{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }\approx 1{,}00059} nur wenig von 1{\displaystyle 1} ab. Daher kann die Permittivität der Luft häufig in ausreichender Genauigkeit durch ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} angenähert werden. Dies ist insbesondere bei Radar und in der Funktechnik der Fall.

Relative Permittivität

Die relative Permittivität εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} eines Mediums, auch Permittivitätszahl genannt, ist das dimensionslose Verhältnis seiner Permittivität ε{\displaystyle \varepsilon } zur Permittivität ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} des Vakuums:

εr=εε0{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }={\frac {\varepsilon }{\varepsilon _{0}}}}

Für gasförmige, flüssige und feste Materie ist εr>1{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }>1}. Allerdings gibt es in anderen Materiezuständen, z. B. im Plasma oder in überkritischen Fluiden auch Werte εr<1{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }<1}.

Die relative Permittivität ist ein Maß für die feldschwächenden Effekte der dielektrischen Polarisation des Mediums. In der englischsprachigen Literatur und daher auch in englischsprachig geprägten Fachbereichen wie der Halbleitertechnik wird die relative Permittivität auch mit κ{\displaystyle \kappa } (kappa) oder – wie etwa bei den high-k-Dielektrika bzw. bei den low-k-Dielektrika – mit k bezeichnet.

Als Synonym für die (relative) Permittivität ist die frühere Bezeichnung (relative) Dielektrizitätskonstante weiterhin in Gebrauch. Die Bezeichnung als Konstante ist unangemessen, da εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} im Allgemeinen eine Funktion mehrerer Parameter ist, insbesondere der Frequenz und der Temperatur; außerdem hängt sie auch vom Magnetfeld und vom äußeren elektrischen Feld ab.

Nur für isotrope Medien ist εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} eine skalare Größe. In diesem einfachsten Fall gibt sie den Faktor an, um den die Spannung an einem Kondensator sinkt, wenn man bei gleicher Geometrie ein zwischen den Kondensatorelektroden angenommenes Vakuum durch ein dielektrisches, nicht leitendes Material ersetzt. Im Versuch lässt sich dies nachvollziehen, wenn ein Luftvolumen um die Kondensatorelektroden z. B. durch eine dielektrische Flüssigkeit ersetzt wird. Für einen Plattenkondensator genügt es, einen dielektrischen Gegenstand zwischen die Elektroden zu schieben.

Richtungsabhängigkeit

Im Allgemeinen ist die relative Permittivität ein Tensor zweiter Stufe. So wird ihre Richtungsabhängigkeit widergespiegelt, die sich aus der kristallinen (oder anders geordneten) Struktur der Materie ergibt, z. B. für doppelbrechende Materialien, die u. a. bei Verzögerungsplatten angewendet werden. Die Tensoreigenschaft der Permittivität ist Grundlage der Kristalloptik.

Neben der „natürlichen“ Richtungsabhängigkeit können die Eigenschaften auch durch äußere Einwirkungen wie ein Magnetfeld (siehe Magnetooptik) oder Druck eine ähnliche Richtungsabhängigkeit erfahren.

Frequenzabhängigkeit

Die Frequenzabhängigkeit (Dispersion) der Permittivität in Materie kann über den Lorentz-Oszillator recht gut modelliert werden und ist z. B. bei Wasser sehr stark ausgeprägt, vgl. Abbildung.

Wie die elektrische Permittivität hängt auch der Brechungsindex n{\displaystyle n} eines Materials von der Frequenz f{\displaystyle f} ab, da er gemäß den Maxwell-Gleichungen zur Permittivität in folgender Relation steht:

n2(f)=εr(f)⋅μr(f){\displaystyle n^{2}(f)=\varepsilon _{\mathrm {r} }(f)\cdot \mu _{\mathrm {r} }(f)}

mit

  • der magnetischen Permeabilität μr{\displaystyle \mu _{\mathrm {r} }}; für transparente Stoffe gilt μr≈1{\displaystyle \mu _{\mathrm {r} }\approx 1} und damit n2≈εr{\displaystyle n^{2}\approx \varepsilon _{\mathrm {r} }}.

Hier sind ε{\displaystyle \varepsilon } und μ bei der einschlägigen optischen Frequenz gemeint (Größenordnung 1015 Hz). Die optische Dispersion ist ein Ausdruck dafür, dass ε{\displaystyle \varepsilon } auch bei den Frequenzen sichtbaren Lichts keine konstante Zahl ist.

In Tabellenwerken ist in der Regel der Zahlenwert bei niedrigen Frequenzen (Größenordnung 50 Hz bis 100 kHz) angegeben, bei denen molekulare Dipole dem äußeren Feld noch nahezu unverzögert folgen können.

Komplexwertige relative Permittivität

Genauso wie bei Gleichfeldern bilden sich in Dielektrika auch bei Wechselfeldern Polarisationsfelder, die aber der angelegten äußeren Feldgröße um einen gewissen Phasenwinkel nacheilen. D. h., die Orientierung der Ladungsträger im Dielektrikum bleibt in der Phase zeitlich hinter der Umpolarisierung des Wechselfeldes zurück.

Daher ist die relative Permittivität im Allgemeinen komplexwertig:

εr=εr′−iεr″{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }=\varepsilon _{\mathrm {r} }'-\mathrm {i} \varepsilon _{\mathrm {r} }''}

oder auch

εr=ε1−iε2{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }=\varepsilon _{1}-\mathrm {i} \varepsilon _{2}}

Dabei können in Real- und Imaginärteil die Beiträge verschiedener Mechanismen im Material (z. B. Bandübergänge) angegeben und in ihrer Frequenzabhängigkeit addiert werden – eine detailliertere Darstellung findet sich unter elektrische Suszeptibilität.

Mit zunehmender Frequenz wird der Effekt des Nacheilens stärker. Indem sie isolierende Materialien schnell und wiederkehrend umpolarisieren, wandeln Wechselfelder hoher Frequenz elektromagnetische Feldenergie in Wärmeenergie um. Dieser Wärmeverlust wird dielektrischer Verlust genannt und durch den Imaginärteil εr″{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }''} bzw. ε2{\displaystyle \varepsilon _{2}} der komplexwertigen relativen Permittivität beschrieben.

Eine weitverbreitete Anwendung, die das Phänomen der dielektrischen Erwärmung ausnutzt, ist der Mikrowellenofen.

Bei dielektrischer Erwärmung beträgt die Verlustleistungsdichte, bezogen auf das Materialvolumen

p=PverlV=ω⋅εr″⋅ε0⋅E2{\displaystyle p={\frac {P_{\mathrm {verl} }}{V}}=\omega \cdot \varepsilon _{\mathrm {r} }''\cdot \varepsilon _{0}\cdot E^{2}}

mit der Kreisfrequenz ω{\displaystyle \omega }. Siehe auch Dielektrischer Verlustfaktor.

Die mit der dielektrischen Erwärmung verbundene Verlustleistung entspricht bei Integration über den Erwärmungszeitraum exakt der inneren Energie, die dem Materialvolumen mit elektromagnetischen Wellen zugeführt wurde, wie in der Thermodynamik beschrieben.

Bei noch höheren Frequenzen, mit denen Ladungsträger im Bändermodell eines Kristalls angeregt werden können, wird ebenfalls Energie absorbiert (dielektrische Absorption).

Feldstärkeabhängigkeit

Im Falle großer Feldstärken wird der Zusammenhang zwischen elektrischem Feld und Flussdichte nichtlinear. Entweder fasst man die Permittivität als feldstärkeabhängig auf (ε=f(E)){\displaystyle \left(\varepsilon =f(E)\right)} oder man führt neben ε(1):=ε{\displaystyle \varepsilon ^{(1)}:=\varepsilon } weitere Taylor-Koeffizienten ε(2),ε(3){\displaystyle \varepsilon ^{(2)},\varepsilon ^{(3)}} usw. ein, die die Feldstärkeabhängigkeit von D→{\displaystyle {\vec {D}}} beschreiben:

D→=E→‖E→‖(ε(1)⋅‖E→‖+ε(2)⋅‖E→‖2+ε(3)⋅‖E→‖3+⋯){\displaystyle {\vec {D}}={\frac {\vec {E}}{\|{\vec {E}}\|}}\left(\varepsilon ^{(1)}\cdot \|{\vec {E}}\|+\varepsilon ^{(2)}\cdot \|{\vec {E}}\|^{2}+\varepsilon ^{(3)}\cdot \|{\vec {E}}\|^{3}+\cdots \right)}

Temperaturabhängigkeit

Temperaturabhängig ist beispielsweise die komplexwertige relative Permittivität von Wasser, deren Realteil bei einer Frequenz von 1 GHz und einer Temperatur von 20 °C einen Wert von etwa 80 annimmt, und bei 95 °C circa 52 beträgt. Die Abnahme der Permittivität bei steigender Temperatur hängt mit dem zunehmenden Grad der Unordnung der Ladungsträger bei einer Zunahme der inneren Energie zusammen. Molekular betrachtet nimmt die Polarisierbarkeit aufgrund der zunehmenden Eigenbewegung der Ladungsträger bei höherer innerer Energie ab; makroskopisch betrachtet sinkt somit die relative Permittivität bei Temperaturerhöhung.

Werte für ausgewählte Materialien

Relative Permittivität einiger Stoffe
(sofern nicht anders angegeben: bei 18 °C und 50 Hz)
Medium εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }} Medium εr{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }}
Vakuum exakt 1 Luft 1,00059
Aceton 21,5
Acrylglas 3
Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) (30 °C) 4,3 Aluminiumoxid (Tonerde) 9
Ammoniak (0 °C) 1,007 Bariumtitanat 103…104
Benzol 2,28 Trockene Erde 3,9
Feuchte Erde 29 Germanium 16,6
Glas 6…8 Glycerin 42,5
Glimmer 5…8
Gummi 2,5…3 Holz (darrtrocken) 2…3,5
Kaliumchlorid 4,94 Methanol 32,6
Petroleum 2 Polyethylen (PE) (90 °C) 2,4
Polypropylen (PP) (90 °C) 2,1 Porzellan 2…6
Propanol 18,3 Paraffin 2,2
Papier 1…4 Polytetrafluorethylen
(PTFE oder auch Teflon)
2
Polyethylen, Polypropylen 2,3 Kabelpapier in Öl 4,3
FR2, FR4 4,3…5,4 Polystyrol-Schaum
(Styropor ® BASF)
1,03
Polystyrol 2,5 Polyvinylchlorid 3…4
Porzellan 5…6,5 Schellack 3…4
Tantalpentoxid 27 Wasser (20 °C, 0…3 GHz) 80
Wasser (sichtbarer Bereich) 1,77 Wasser (0 °C, 0…1 GHz) 88
Eis (0 bis −50 °C, Niederfrequenz) ≈ 90…150

Zusammenhang mit Absorption und Reflexion

Über die Kramers-Kronig-Relation kann der dispergierende Zusammenhang zwischen der komplexen Permittivität und den optischen Kenngrößen Brechungsindex n{\displaystyle n} und Absorptionskoeffizient k{\displaystyle k} dargestellt werden:

(n+ik)2=(εr′+iεr″)μr{\displaystyle (n+\mathrm {i} k)^{2}=(\varepsilon _{\mathrm {r} }'+\mathrm {i} \varepsilon _{\mathrm {r} }'')\mu _{\mathrm {r} }}

Im Falle nichtmagnetischer Materialien (μr≈1{\displaystyle \mu _{\mathrm {r} }\approx 1}) folgt nach einem Koeffizientenvergleich:

⇒εr′=n2−k2{\displaystyle \Rightarrow \varepsilon _{\mathrm {r} }'=n^{2}-k^{2}}
εr″=2nk{\displaystyle \varepsilon _{\mathrm {r} }''=2nk}

Für die Berechnung theoretischer Spektren von Reflexion und Absorption, die mit gemessenen Spektren verglichen und angepasst werden können, sind die Komponenten des komplexen Brechungsindizes direkt aus Real- und Imaginärteil der Permittivität zu bestimmen:

n2=12⋅(εr′2+εr′′2+εr′){\displaystyle n^{2}={\frac {1}{2}}\cdot \left({\sqrt {\varepsilon _{\mathrm {r} }'^{2}+\varepsilon _{\mathrm {r} }^{\prime \prime 2}}}+\varepsilon _{\mathrm {r} }'\right)}
k2=12⋅(εr′2+εr′′2−εr′){\displaystyle k^{2}={\frac {1}{2}}\cdot \left({\sqrt {\varepsilon _{\mathrm {r} }'^{2}+\varepsilon _{\mathrm {r} }^{\prime \prime 2}}}-\varepsilon _{\mathrm {r} }'\right)}

Ebenfalls kann u. a. der Reflexionsgrad R{\displaystyle R} berechnet werden für einen Strahl, der aus dem Vakuum (bzw. Luft) kommend senkrecht an einer Grenzfläche zu einem Medium mit Brechungsindex N=n+ik{\displaystyle N=n+\mathrm {i} k} reflektiert wird:

R=(n−1)2+k2(n+1)2+k2{\displaystyle R={\frac {(n-1)^{2}+k^{2}}{(n+1)^{2}+k^{2}}}}

Literatur

  • Richard P. Feynman, Robert B. Leighton, Matthew Sands: The Feynman Lectures on Physics. Volume 2: Mainly Electromagnetism and Matter. 6th printing. Addison-Wesley, Reading MA u. a. 1977, ISBN 0-201-02117-X.
  • Heinrich Frohne: Einführung in die Elektrotechnik. Band 2: Heinrich Frohne, Erwin Ueckert: Elektrische und magnetische Felder. (= Teubner Studienskripten. Bd. 2: Elektrotechnik.). 4., durchgesehene Auflage. Teubner, Stuttgart 1983, ISBN 3-519-30002-8.
  • Arthur von Hippel: Dielectrics and Waves. Wiley u. a., New York NY u. a. 1954 (2nd edition. Artech House, Boston MA u. a. 1995, ISBN 0-89006-803-8). 
  • Arthur von Hippel (Hrsg.): Dielectric Materials and Applications. Technology Press, Boston MA u. a. 1954, ISBN 0-89006-805-4 (2nd edition. Artech House, Boston MA u. a. 1995). 
  • A. C. Metaxas: Foundations of Electroheat. A Unified Approach. John Wiley and Sons, Chichester u. a. 1996, ISBN 0-471-95644-9. 
  • A. C. Metaxas, R. J. Meredith: Industrial Microwave Heating (= IEE Power Engineering Series. Vol. 4). Peter Peregrinus, London 1983, ISBN 0-906048-89-3. 
  • Károly Simonyi: Theoretische Elektrotechnik. 10. Auflage. Barth Verlagsgesellschaft, Leipzig u. a. 1993, ISBN 3-335-00375-6. 

Weblinks

  • Dielektrizitätskonstante. In: Ulrich Kilian u. Christine Weber (Hrsg.): Lexikon der Physik. Spektrum Akademischer Verlag, 2003, ISBN 978-3-86025-296-3 (spektrum.de). 
  • Dielektrizitätskonstante. In: Lexikon Pharmatechnologie. 2013 (industrie.de). 
  • Dielektrizitätskonstante. In: GeoDZ Lexikon. 2013 (geodz.com). 

Einzelnachweise

  1. IEC 60050, deutschsprachige Ausgabe bei DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE: Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch, IEV-Nummer 121-12-12.
  2. IEC 60050, deutschsprachige Ausgabe bei DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE: Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch, IEV-Nummer 121-12-13
  3. Oszillatormodell für die Dielektrizitätskonstante. In: Ulrich Kilian u. Christine Weber (Hrsg.): Lexikon der Physik. Spektrum Akademischer Verlag, 2003, ISBN 978-3-86025-296-3 (spektrum.de). 
  4. Martin Chaplin: Water and Microwaves. Water Structure and Science, abgerufen am 9. Juli 2018.
  5. Tabellierte, umfassende Übersichten frequenz- und temperaturabhängiger, komplexer relativer Permittivitäten vieler Materialien finden sich in
    • A. C. Metaxas, R. J. Meredith: Industrial Microwave Heating (= IEE Power Engineering Series. Vol. 4). Peter Peregrinus, London 1983, ISBN 0-906048-89-3. 
    und vor allem in
    • Arthur von Hippel (Hrsg.): Dielectric Materials and Applications. Technology Press, Boston MA u. a. 1954 (2nd edition. Artech House, Boston MA u. a. 1995, ISBN 0-89006-805-4). 
  6. Wilfried Weißgerber: Elektrotechnik für Ingenieure – Formelsammlung Elektrotechnik kompakt. 5., durchges. Aufl. 2015. Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-09090-6, S. 36. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 20:08

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Die Permittivitat e von lat permittere erlauben uberlassen zulassen auch dielektrische Leitfahigkeit Dielektrizitat oder dielektrische Funktion genannt gibt in der Elektrodynamik sowie der Elektrostatik die Polarisierbarkeit eines Materials durch elektrische Felder an Der ebenfalls gebrauchliche Begriff Dielektrizitatskonstante ist fachsprachlich nicht anerkannt Physikalische GrosseName dielektrische Leitfahigkeit oder PermittivitatFormelzeichen e displaystyle varepsilon Grossen und Einheitensystem Einheit DimensionSI F m 1 A s V 1 m 1 M 1 L 3 T4 I2Gauss cgs 1 Auch dem Vakuum ist eine Permittivitat zugewiesen da sich auch im Vakuum elektrische Felder einstellen oder elektromagnetische Felder ausbreiten konnen Es handelt sich um eine Naturkonstante namlich die elektrische Feldkonstante e0 displaystyle varepsilon 0 Die Permittivitat eines Stoffes wird dann als Vielfaches der Permittivitat des Vakuums angegeben e e0 er displaystyle varepsilon varepsilon 0 cdot varepsilon mathrm r Hierbei ist der Faktor er displaystyle varepsilon mathrm r die stoffabhangige Permittivitatszahl fruher relative Permittivitat Sie hangt jedoch nicht nur von der Art des Stoffes ab sondern u a auch von der Frequenz der wirksamen Felder Erlauterung am Beispiel isolierender StoffeIn einem Dielektrikum fuhrt die Orientierung ortsfester elektrisch geladener Dipole zu Polarisationseffekten Solche Materialien konnen den elektrischen Fluss um den Faktor er displaystyle varepsilon mathrm r relative Permittivitat besser leiten als der leere Raum Als Permittivitat bezeichnet man eine Materialeigenschaft elektrisch isolierender polarer oder unpolarer Stoffe die auch Dielektrika genannt werden Die Eigenschaft wirkt sich aus wenn der Stoff mit einem elektrischen Feld wechselwirkt etwa wenn er sich in einem Kondensator befindet In einem mit Material gefullten Kondensator orientieren sich die Ladungstrager des Isolationsmaterials am Vektor des elektrischen Feldes und erzeugen ein Polarisationsfeld das dem ausseren Feld entgegenwirkt und dieses schwacht Dieses Phanomen der Feldschwachung lasst sich bei Annahme eines gegebenen elektrischen Erregungsfeldes D displaystyle vec D auch elektrische Flussdichte genannt dadurch beschreiben dass dem isolierenden Material ein Faktor er displaystyle varepsilon mathrm r zur elektrischen Feldkonstante e0 displaystyle varepsilon 0 Permittivitat des Vakuums zugewiesen wird Im Vakuum als Referenzmaterial eines Isolierstoffes gilt die relative Permittivitat er 1 displaystyle varepsilon mathrm r 1 Aus der ausseren elektrischen Erregung ergibt sich dann mit der Permittivitat e ere0 displaystyle varepsilon varepsilon mathrm r varepsilon 0 das elektrische Feld E displaystyle vec E zu E D e D ere0 displaystyle vec E frac vec D varepsilon frac vec D varepsilon mathrm r varepsilon 0 Bei konstanter elektrischer Erregung und steigenden Werten von er displaystyle varepsilon mathrm r nimmt die elektrische Feldstarke ab Auf diese Weise wird der feldschwachende Effekt bei gleicher elektrischer Erregung erfasst d h bei vorgegebener elektrischer Flussdichte oder vorgegebener elektrischer Ladung Unter der Einwirkung einer an den Kondensatorplatten angelegten festen Spannung U und dem elektrischen Feld E Ud displaystyle E tfrac U d Plattenabstand d ergibt sich mit der Permittivitat als Proportionalitatsfaktor die elektrische Erregung zu D eE ere0E displaystyle Leftrightarrow vec D varepsilon vec E varepsilon mathrm r varepsilon 0 vec E Die elektrische Suszeptibilitat xe displaystyle chi e ist mit der relativen Permittivitat verknupft uber er ee0 1 xe displaystyle varepsilon mathrm r frac varepsilon varepsilon 0 1 chi e Die Suszeptibilitat ist dabei ein Mass fur die Dichte der im Isolationsmaterial gebundenen Ladungstrager bezogen auf die Dichte freier Ladungstrager Gemass der Poisson Gleichung der Elektrostatik kann die Permittivitat ausserdem als Proportionalitatsfaktor zwischen der Raumladungsdichte r displaystyle rho und der zweiten partiellen Ableitung des Potenzialfelds F displaystyle Phi angesehen werden e r r DF r displaystyle varepsilon frac rho mathbf r Delta Phi mathbf r Grosse und MasseinheitWie oben erwahnt setzt sich die Permittivitat e displaystyle varepsilon aus zwei Faktoren zusammen der elektrischen Feldkonstante e0 displaystyle varepsilon 0 Permittivitat des Vakuums der relativen Permittivitat er displaystyle varepsilon mathrm r einer dimensionslosen Grosse die im Vakuum definitionsgemass 1 ist Die elektrische Feldkonstante ist ein Naturkonstante die experimentell ermittelt werden muss Mit der magnetischen Feldkonstanten m0 displaystyle mu 0 und der Lichtgeschwindigkeit c displaystyle c ist sie verknupft durch die Beziehung e0m0c2 1 displaystyle varepsilon 0 mu 0 c 2 1 Anders als im hier verwendeten Internationalen Einheitensystem SI sind in den Varianten des CGS Grossen und Einheitensystems die Basisgrossen und einheiten so definiert dass e0 displaystyle varepsilon 0 nicht benotigt wird ebenso wenig m0 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Relative PermittivitatDie relative Permittivitat er displaystyle varepsilon mathrm r eines Mediums auch Permittivitatszahl genannt ist das dimensionslose Verhaltnis seiner Permittivitat e displaystyle varepsilon zur Permittivitat e0 displaystyle varepsilon 0 des Vakuums er ee0 displaystyle varepsilon mathrm r frac varepsilon varepsilon 0 Fur gasformige flussige und feste Materie ist er gt 1 displaystyle varepsilon mathrm r gt 1 Allerdings gibt es in anderen Materiezustanden z B im Plasma oder in uberkritischen Fluiden auch Werte er lt 1 displaystyle varepsilon mathrm r lt 1 Die relative Permittivitat ist ein Mass fur die feldschwachenden Effekte der dielektrischen Polarisation des Mediums In der englischsprachigen Literatur und daher auch in englischsprachig gepragten Fachbereichen wie der Halbleitertechnik wird die relative Permittivitat auch mit k displaystyle kappa kappa oder wie etwa bei den high k Dielektrika bzw bei den low k Dielektrika mit k bezeichnet Als Synonym fur die relative Permittivitat ist die fruhere Bezeichnung relative Dielektrizitatskonstante weiterhin in Gebrauch Die Bezeichnung als Konstante ist unangemessen da er displaystyle varepsilon mathrm r im Allgemeinen eine Funktion mehrerer Parameter ist insbesondere der Frequenz und der Temperatur ausserdem hangt sie auch vom Magnetfeld und vom ausseren elektrischen Feld ab Nur fur isotrope Medien ist er displaystyle varepsilon mathrm r eine skalare Grosse In diesem einfachsten Fall gibt sie den Faktor an um den die Spannung an einem Kondensator sinkt wenn man bei gleicher Geometrie ein zwischen den Kondensatorelektroden angenommenes Vakuum durch ein dielektrisches nicht leitendes Material ersetzt Im Versuch lasst sich dies nachvollziehen wenn ein Luftvolumen um die Kondensatorelektroden z B durch eine dielektrische Flussigkeit ersetzt wird Fur einen Plattenkondensator genugt es einen dielektrischen Gegenstand zwischen die Elektroden zu schieben Richtungsabhangigkeit Im Allgemeinen ist die relative Permittivitat ein Tensor zweiter Stufe So wird ihre Richtungsabhangigkeit widergespiegelt die sich aus der kristallinen oder anders geordneten Struktur der Materie ergibt z B fur doppelbrechende Materialien die u a bei Verzogerungsplatten angewendet werden Die Tensoreigenschaft der Permittivitat ist Grundlage der Kristalloptik Neben der naturlichen Richtungsabhangigkeit konnen die Eigenschaften auch durch aussere Einwirkungen wie ein Magnetfeld siehe Magnetooptik oder Druck eine ahnliche Richtungsabhangigkeit erfahren Frequenzabhangigkeit Permittivitat von Wasser abhangig von der Frequenz Der Realteil beschreibt Kapazitat bzw Brechungsindex der Imaginarteil die Energieabsorption Die Frequenzabhangigkeit Dispersion der Permittivitat in Materie kann uber den Lorentz Oszillator recht gut modelliert werden und ist z B bei Wasser sehr stark ausgepragt vgl Abbildung Wie die elektrische Permittivitat hangt auch der Brechungsindex n displaystyle n eines Materials von der Frequenz f displaystyle f ab da er gemass den Maxwell Gleichungen zur Permittivitat in folgender Relation steht n2 f er f mr f displaystyle n 2 f varepsilon mathrm r f cdot mu mathrm r f mit der magnetischen Permeabilitat mr displaystyle mu mathrm r fur transparente Stoffe gilt mr 1 displaystyle mu mathrm r approx 1 und damit n2 er displaystyle n 2 approx varepsilon mathrm r Hier sind e displaystyle varepsilon und m bei der einschlagigen optischen Frequenz gemeint Grossenordnung 1015 Hz Die optische Dispersion ist ein Ausdruck dafur dass e displaystyle varepsilon auch bei den Frequenzen sichtbaren Lichts keine konstante Zahl ist In Tabellenwerken ist in der Regel der Zahlenwert bei niedrigen Frequenzen Grossenordnung 50 Hz bis 100 kHz angegeben bei denen molekulare Dipole dem ausseren Feld noch nahezu unverzogert folgen konnen Komplexwertige relative Permittivitat Verlauf der komplexwertigen relativen Permittivitat uber einen weiten Frequenzbereich aufgespalten in Real rot und Imaginarteil blau mit symbolischer Darstellung der verschiedenen Ursachen wie der Relaxation und bei hoheren Frequenzen der atomaren und elektronischen Resonanzen Genauso wie bei Gleichfeldern bilden sich in Dielektrika auch bei Wechselfeldern Polarisationsfelder die aber der angelegten ausseren Feldgrosse um einen gewissen Phasenwinkel nacheilen D h die Orientierung der Ladungstrager im Dielektrikum bleibt in der Phase zeitlich hinter der Umpolarisierung des Wechselfeldes zuruck Daher ist die relative Permittivitat im Allgemeinen komplexwertig er er ier displaystyle varepsilon mathrm r varepsilon mathrm r mathrm i varepsilon mathrm r oder auch er e1 ie2 displaystyle varepsilon mathrm r varepsilon 1 mathrm i varepsilon 2 Dabei konnen in Real und Imaginarteil die Beitrage verschiedener Mechanismen im Material z B Bandubergange angegeben und in ihrer Frequenzabhangigkeit addiert werden eine detailliertere Darstellung findet sich unter elektrische Suszeptibilitat Mit zunehmender Frequenz wird der Effekt des Nacheilens starker Indem sie isolierende Materialien schnell und wiederkehrend umpolarisieren wandeln Wechselfelder hoher Frequenz elektromagnetische Feldenergie in Warmeenergie um Dieser Warmeverlust wird dielektrischer Verlust genannt und durch den Imaginarteil er displaystyle varepsilon mathrm r bzw e2 displaystyle varepsilon 2 der komplexwertigen relativen Permittivitat beschrieben Eine weitverbreitete Anwendung die das Phanomen der dielektrischen Erwarmung ausnutzt ist der Mikrowellenofen Bei dielektrischer Erwarmung betragt die Verlustleistungsdichte bezogen auf das Materialvolumen p PverlV w er e0 E2 displaystyle p frac P mathrm verl V omega cdot varepsilon mathrm r cdot varepsilon 0 cdot E 2 mit der Kreisfrequenz w displaystyle omega Siehe auch Dielektrischer Verlustfaktor Die mit der dielektrischen Erwarmung verbundene Verlustleistung entspricht bei Integration uber den Erwarmungszeitraum exakt der inneren Energie die dem Materialvolumen mit elektromagnetischen Wellen zugefuhrt wurde wie in der Thermodynamik beschrieben Bei noch hoheren Frequenzen mit denen Ladungstrager im Bandermodell eines Kristalls angeregt werden konnen wird ebenfalls Energie absorbiert dielektrische Absorption Feldstarkeabhangigkeit Im Falle grosser Feldstarken wird der Zusammenhang zwischen elektrischem Feld und Flussdichte nichtlinear Entweder fasst man die Permittivitat als feldstarkeabhangig auf e f E displaystyle left varepsilon f E right oder man fuhrt neben e 1 e displaystyle varepsilon 1 varepsilon weitere Taylor Koeffizienten e 2 e 3 displaystyle varepsilon 2 varepsilon 3 usw ein die die Feldstarkeabhangigkeit von D displaystyle vec D beschreiben D E E e 1 E e 2 E 2 e 3 E 3 displaystyle vec D frac vec E vec E left varepsilon 1 cdot vec E varepsilon 2 cdot vec E 2 varepsilon 3 cdot vec E 3 cdots right Temperaturabhangigkeit Temperaturabhangig ist beispielsweise die komplexwertige relative Permittivitat von Wasser deren Realteil bei einer Frequenz von 1 GHz und einer Temperatur von 20 C einen Wert von etwa 80 annimmt und bei 95 C circa 52 betragt Die Abnahme der Permittivitat bei steigender Temperatur hangt mit dem zunehmenden Grad der Unordnung der Ladungstrager bei einer Zunahme der inneren Energie zusammen Molekular betrachtet nimmt die Polarisierbarkeit aufgrund der zunehmenden Eigenbewegung der Ladungstrager bei hoherer innerer Energie ab makroskopisch betrachtet sinkt somit die relative Permittivitat bei Temperaturerhohung Werte fur ausgewahlte Materialien Relative Permittivitat einiger Stoffe sofern nicht anders angegeben bei 18 C und 50 Hz Medium er displaystyle varepsilon mathrm r Medium er displaystyle varepsilon mathrm r Vakuum exakt 1 Luft 1 00059Aceton 21 5Acrylglas 3Acrylnitril Butadien Styrol ABS 30 C 4 3 Aluminiumoxid Tonerde 9Ammoniak 0 C 1 007 Bariumtitanat 103 104Benzol 2 28 Trockene Erde 3 9Feuchte Erde 29 Germanium 16 6Glas 6 8 Glycerin 42 5Glimmer 5 8Gummi 2 5 3 Holz darrtrocken 2 3 5Kaliumchlorid 4 94 Methanol 32 6Petroleum 2 Polyethylen PE 90 C 2 4Polypropylen PP 90 C 2 1 Porzellan 2 6Propanol 18 3 Paraffin 2 2Papier 1 4 Polytetrafluorethylen PTFE oder auch Teflon 2Polyethylen Polypropylen 2 3 Kabelpapier in Ol 4 3FR2 FR4 4 3 5 4 Polystyrol Schaum Styropor BASF 1 03Polystyrol 2 5 Polyvinylchlorid 3 4Porzellan 5 6 5 Schellack 3 4Tantalpentoxid 27 Wasser 20 C 0 3 GHz 80Wasser sichtbarer Bereich 1 77 Wasser 0 C 0 1 GHz 88Eis 0 bis 50 C Niederfrequenz 90 150Zusammenhang mit Absorption und ReflexionUber die Kramers Kronig Relation kann der dispergierende Zusammenhang zwischen der komplexen Permittivitat und den optischen Kenngrossen Brechungsindex n displaystyle n und Absorptionskoeffizient k displaystyle k dargestellt werden n ik 2 er ier mr displaystyle n mathrm i k 2 varepsilon mathrm r mathrm i varepsilon mathrm r mu mathrm r Im Falle nichtmagnetischer Materialien mr 1 displaystyle mu mathrm r approx 1 folgt nach einem Koeffizientenvergleich er n2 k2 displaystyle Rightarrow varepsilon mathrm r n 2 k 2 er 2nk displaystyle varepsilon mathrm r 2nk dd Fur die Berechnung theoretischer Spektren von Reflexion und Absorption die mit gemessenen Spektren verglichen und angepasst werden konnen sind die Komponenten des komplexen Brechungsindizes direkt aus Real und Imaginarteil der Permittivitat zu bestimmen n2 12 er 2 er 2 er displaystyle n 2 frac 1 2 cdot left sqrt varepsilon mathrm r 2 varepsilon mathrm r prime prime 2 varepsilon mathrm r right k2 12 er 2 er 2 er displaystyle k 2 frac 1 2 cdot left sqrt varepsilon mathrm r 2 varepsilon mathrm r prime prime 2 varepsilon mathrm r right Ebenfalls kann u a der Reflexionsgrad R displaystyle R berechnet werden fur einen Strahl der aus dem Vakuum bzw Luft kommend senkrecht an einer Grenzflache zu einem Medium mit Brechungsindex N n ik displaystyle N n mathrm i k reflektiert wird R n 1 2 k2 n 1 2 k2 displaystyle R frac n 1 2 k 2 n 1 2 k 2 LiteraturRichard P Feynman Robert B Leighton Matthew Sands The Feynman Lectures on Physics Volume 2 Mainly Electromagnetism and Matter 6th printing Addison Wesley Reading MA u a 1977 ISBN 0 201 02117 X Heinrich Frohne Einfuhrung in die Elektrotechnik Band 2 Heinrich Frohne Erwin Ueckert Elektrische und magnetische Felder Teubner Studienskripten Bd 2 Elektrotechnik 4 durchgesehene Auflage Teubner Stuttgart 1983 ISBN 3 519 30002 8 Arthur von Hippel Dielectrics and Waves Wiley u a New York NY u a 1954 2nd edition Artech House Boston MA u a 1995 ISBN 0 89006 803 8 Arthur von Hippel Hrsg Dielectric Materials and Applications Technology Press Boston MA u a 1954 ISBN 0 89006 805 4 2nd edition Artech House Boston MA u a 1995 A C Metaxas Foundations of Electroheat A Unified Approach John Wiley and Sons Chichester u a 1996 ISBN 0 471 95644 9 A C Metaxas R J Meredith Industrial Microwave Heating IEE Power Engineering Series Vol 4 Peter Peregrinus London 1983 ISBN 0 906048 89 3 Karoly Simonyi Theoretische Elektrotechnik 10 Auflage Barth Verlagsgesellschaft Leipzig u a 1993 ISBN 3 335 00375 6 WeblinksDielektrizitatskonstante In Ulrich Kilian u Christine Weber Hrsg Lexikon der Physik Spektrum Akademischer Verlag 2003 ISBN 978 3 86025 296 3 spektrum de Dielektrizitatskonstante In Lexikon Pharmatechnologie 2013 industrie de Dielektrizitatskonstante In GeoDZ Lexikon 2013 geodz com EinzelnachweiseIEC 60050 deutschsprachige Ausgabe bei DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE Internationales Elektrotechnisches Worterbuch IEV Nummer 121 12 12 IEC 60050 deutschsprachige Ausgabe bei DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE Internationales Elektrotechnisches Worterbuch IEV Nummer 121 12 13 Oszillatormodell fur die Dielektrizitatskonstante In Ulrich Kilian u Christine Weber Hrsg Lexikon der Physik Spektrum Akademischer Verlag 2003 ISBN 978 3 86025 296 3 spektrum de Martin Chaplin Water and Microwaves Water Structure and Science abgerufen am 9 Juli 2018 Tabellierte umfassende Ubersichten frequenz und temperaturabhangiger komplexer relativer Permittivitaten vieler Materialien finden sich in A C Metaxas R J Meredith Industrial Microwave Heating IEE Power Engineering Series Vol 4 Peter Peregrinus London 1983 ISBN 0 906048 89 3 und vor allem in Arthur von Hippel Hrsg Dielectric Materials and Applications Technology Press Boston MA u a 1954 2nd edition Artech House Boston MA u a 1995 ISBN 0 89006 805 4 Wilfried Weissgerber Elektrotechnik fur Ingenieure Formelsammlung Elektrotechnik kompakt 5 durchges Aufl 2015 Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 09090 6 S 36

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