Die Süßgräser Poaceae Gramineae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Grasartigen Poales Mit etwa 12 000 Arten in
Süßgräser

Die Süßgräser (Poaceae = Gramineae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Grasartigen (Poales). Mit etwa 12.000 Arten in rund 780 Gattungen sind sie eine der artenreichsten Familien innerhalb der Blütenpflanzen. Sie sind weltweit in allen Klimazonen verbreitet und durch eine typische grasartige Gestalt gekennzeichnet.
Süßgräser | ||||||||||||
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Grannen-Ruchgras (Anthoxanthum aristatum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Poaceae | ||||||||||||
(R.Br.) |
Viele Arten der Süßgräser gehören zu den ältesten Nutzpflanzen und sind seit alters für den Menschen von lebenswichtiger Bedeutung. Alle Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis zählen zu dieser Pflanzengruppe. Sie stellen in Form von Marktfrüchten oder als Viehfutter in der Veredelung heute die Basis für die Ernährung der Weltbevölkerung dar. Als Vorkommen in Gras- oder Grünland – wie Wiesen und Weiden, aber auch Steppen und Savannen – prägen sie in weiten Teilen der Erde das Landschaftsbild. Die Bezeichnung Süßgräser erfolgt in Abgrenzung von den Sauergräsern, die meist einen geringen Futter- bzw. Nahrungswert haben.
Lebenszyklus und Morphologie
Süßgräser umfassen sowohl kurzlebige als auch langlebige Arten. Sie weisen eine charakteristische Morphologie sowohl der vegetativen als auch der generativen Organe auf, mit einem gemeinsamen „grasförmigen“ Grundbauplan der verschiedenen Arten. Gräser sind meist schlankwüchsig und verfügen über lange, dünne, durch Knoten gegliederte Halme, parallelnervige, lange Blätter und oft unauffällige, einfache Blütenstände. Innerhalb der Unterfamilien, Tribus und Gattungen sind dagegen deutliche taxonspezifische Abwandlungen der Merkmale vorhanden.
Lebensformen und Ausdauer
Viele Arten sind einjährig und schließen ihren gesamten Lebenszyklus in einer Vegetationsperiode ab. Sie leben meist nur wenige Monate und überdauern die ungünstige Jahreszeit als Samen im Boden. Diese Formen, zu denen auch viele Getreidesorten gehören, werden Therophyten genannt.
Andere Arten sind mehrjährig und damit Hemikryptophyten. Sie verfügen über bodennahe Erneuerungsknospen und überdauern ungünstige Zeiten geschützt durch den Boden, Laubstreu oder Schnee. Dazu gehören zweijährige Arten, die im Laufe des Sommers oder Herbstes keimen und erst im folgenden Jahr Früchte und Samen bilden, ebenso wie ausdauernde und mehrjährige Arten, die wenige oder viele Jahre leben. Diese besitzen überwinterungsfähige Horste oder Rosetten. Die Individuen einer Generation ausdauernder Arten können bis zu 400 Jahre alt werden, so zum Beispiel der Rot-Schwingel (Festuca rubra). Die Gemeine Quecke (Elymus repens) ist ein Beispiel dafür, dass sich Gräser aus Ausläuferfragmenten erneuern können (Rhizom-Geophyten). Die meisten Hemikryptophyt-Arten sind krautig; deren Halme nach etwa einem Jahr Lebensdauer oberirdisch absterben. Ausnahmen bilden holzige Bambus-Arten (Bambuseae), deren Triebe dickwandig und fest sind und mehrere Jahrzehnte ausdauern können.
Wuchsformen und Wurzeln
Etliche Süßgräser sind zart gebaut und werden nur wenige Zentimeter groß (z. B. Einjähriges Rispengras). Andere Arten haben verholzte Halme und erreichen Wuchshöhen bis zu 40 Metern und mehr, wie beispielsweise die Bambus-Art Dendrocalamus giganteus. Ein- und zweijährige Arten haben gewöhnlich einzelne oder wenige Triebe in lockeren Büscheln mit weicheren Blättern. Bei diesen Süßgräsern tragen alle oder die meisten der Sprossachsen Blütenstände. Die ausdauernden Arten bilden in den meisten Fällen festere Halme und Blattspreiten und neben blühenden Trieben eine größere oder kleinere Anzahl an nicht blühenden Trieben. Sie wachsen in lockeren oder dichten Horsten oder rasenförmig. Letztere Wuchsform ergibt sich, indem sich die Pflanzen entweder über mehr oder weniger lange, oberirdisch kriechende, grünliche oder rötliche Sprossachsen, namentlich Stolonen (z. B. das Weiße Straußgras) oder über unterirdische, weiße oder braune Rhizome ausbreiten (z. B. die Kriech-Quecke). Außer an der Farbe lassen sich die beiden Typen von sich an den Knoten bewurzelnden Ausläufern auch daran unterscheiden, dass Stolonen an jedem Knoten (Nodus) über vollständige Blätter mit Blattscheide und Blattspreite verfügen, Rhizome dagegen an diesen Punkten lediglich kleine, dünne, schuppenförmige Niederblätter entwickeln. Bei horstbildenden Arten bilden sich nur kurze Ausläufer, oder die jungen Seitentriebe entwickeln sich innerhalb der Blattscheiden des Muttertriebes (intravaginal), so beim Schaf-Schwingel (Festuca ovina). Auf diese Weise entsteht durch die gedrängt stehenden Triebe die typische büschelige, dicht horstige Wuchsform vieler Gräser. Wachsen die Triebe die untere Blattscheide durchstoßend (extravaginal), ist der Aufwuchs meist locker-horstig oder rasenförmig (z. B. Rot-Schwingel). Die meisten Süßgräser sind Flachwurzler; sie bilden keine Haupt- und Pfahlwurzeln. Am Stängelgrund und an den Knoten der Ausläufer werden zahlreiche sprossbürtige Wurzeln gebildet, die ihrerseits Seitenwurzeln 1. und 2. Ordnung entwickeln können. Auf diese Weise können Wurzelsysteme von beachtlicher Länge entstehen. So kann sich eine einzige Pflanze des Rot-Schwingels etwa 250 Meter im Durchmesser ausbreiten.
Halme und Blätter
Die Stängel der Süßgräser werden als Halme (über althochdeutsch halm ableitbar von germanisch halma, „Stroh, Getreidestängel, Grasstängel“) bezeichnet. Sie sind meist hohl und rund. Nur wenige Grasarten besitzen markige Stängel. Sie sind durch feste, mit Gewebe gefüllte Knoten (Nodien) gegliedert. Die Abschnitte zwischen den Knoten werden als Internodien bezeichnet. Unmittelbar oberhalb der Knoten liegen die Wachstumszonen, die Halme wachsen also mit eingelagerten Meristemen. An diesen Stellen setzen die faserigen Verstärkungselemente, die den Halmen zusätzliche Stabilität und Zugfestigkeit verleihen, aus. Die Halme bleiben auf diese Weise beweglich und biegsam. Sie sind so in der Lage, sich nach Wind- und Regeneinwirkung wieder aufzurichten. Sie können entweder senkrecht hochwachsen, von einem gebogenen Grund aufsteigen oder gänzlich am Boden niederliegend wachsen. Grashalme variieren in Größe, Festigkeit und Zahl der Knoten. Sie sind im Querschnitt meist rund, selten etwas zusammengedrückt wie beim Zusammengedrückten Rispengras (Poa compressa). Bei einigen Süßgrasarten sind die untersten Internodien mehr oder weniger angeschwollen und verdickt. Die Halme etlicher Gräser sind unverzweigt, bei einigen Arten bilden sich von den Knospen in den Blattachseln ausgehende Seitenzweige. Die Beblätterung der Halme ist bei Süßgräsern immer wechselständig und fast ausnahmslos zweizeilig (distich) – im Gegensatz zur dreizeiligen Beblätterung der Sauergräser (Cyperaceae).
Die Blätter der Süßgräser bestehen immer aus zwei verschiedenen Abschnitten: der Blattscheide und der Blattspreite. Die Blattscheide entspricht dem Blattgrund, setzt am Knoten an und umschließt das Internodium bis fast zum nächsten Halmknoten. Die Scheiden sind bei der Mehrzahl der Gräser an einer Seite offen. Bei wenigen Grasarten sind die Ränder verwachsen und damit die Blattscheiden röhrig geschlossen, wenngleich sie früh im oberen Bereich aufreißen. Während die basalen Blattscheiden die Wachstumspunkte der jungen Triebe schützen, erfüllen diejenigen an den Halmen diese Schutzfunktion für die dortigen Wachstumszonen oberhalb der Knoten und sorgen außerdem für zusätzliche Stabilität. Der obere Teil der Blattscheiden kann bauchig aufgeblasen sein. Die Vorderseite des Blattscheidenendes kann in mehr oder weniger spitze, meist stängelumfassende „Öhrchen“ ausgezogen sein oder Büschel von Haaren tragen. Die Blattscheide geht am oberen Ende in die vom Halm abstehende Blattspreite über. Diese ist flach, gerollt oder gefaltet; stets länglich und mehr oder weniger spitz zulaufend. Sie zeigt die kennzeichnende Paralleladerung einkeimblättriger Pflanzen. Jede Blattader entspricht einem Leitbündel, der dem Stofftransport und der Aussteifung der Blattfläche dient.
Am plötzlichen Übergang von der Blattscheide zur Blattspreite sitzt bei den meisten Arten ein häutiges Anhängsel, das Blatthäutchen (Ligula). Es erscheint meistens als farbloser, durchscheinender Fortsatz der Oberhaut auf der Innenseite der Blattscheide und stellt eine Verlängerung der inneren Epidermis der Blattscheide dar. Es schützt vor Verletzungen durch Reibung des sich beim Wind hin und her bewegenden Halmgliedes sowie vor dem Eindringen von Schmutz und Parasiten in den Raum zwischen Halm und Scheide. Wegen seiner Gestaltungsvielfalt ist das Blatthäutchen für die Artbestimmung hilfreich. Es ist behaart oder unbehaart, kragenförmig, zugespitzt, langgezogen, sehr kurz oder sehr lang. Teilweise ist das Blatthäutchen durch eine Reihe von Haaren ersetzt, selten fehlt es ganz.
Blütenstände und Blüten
Die Blütenstände (Infloreszenzen) der Süßgräser bestehen aus einer Vielzahl von Teilblütenständen, seltener Einzelblüten, die in Ähren, Rispen und Trauben an einer Blütenstandsachse (Rhachis spicae) angeordnet sind. Die Teilblütenstände werden als Ährchen bezeichnet. Sie bestehen ihrerseits aus ein- bis mehreren, überwiegend zweigeschlechtigen Blüten. Sitzen die Ährchen ungestielt direkt an der Blütenstandsachse, handelt es sich um eine Ähre. Bei Fingergräsern befinden sich mehrere Ähren am Halmende in fingerartiger Anordnung. Sogenannte Kolben entstehen durch Abwandlungen von Ähren durch Vergrößerung des Achsengewebes. In Trauben befinden sich die Ährchen an unverzweigten Stielen. Die Ährchen können alle in die gleiche Richtung weisen (einseitswendig) oder sich in zwei Reihen an gegenüberliegenden Seiten der Achse befinden. Sind die Seitenäste einseits- oder allseitswendig verzweigt, handelt es sich um Rispen. In Ährenrispen oder Scheinähren sind die Seitenäste so kurz, dass die Blütenstände äußerlich wie Ähren erscheinen. Erst beim Umbiegen einer solchen Ährenrispe werden die tatsächlichen Verzweigungsmuster erkennbar.
Süßgräser zeichnen sich durch eine charakteristische Reduzierung der Blüten aus. Die Ährchen werden am Grunde von einer inneren und einer äußeren Hüllspelze (Gluma), die miteinander verwachsen sein können, eingefasst. Oberhalb davon stehen ein oder mehrere Blüten, jede mit einer Deck- sowie Vorspelze. Die Deckspelzen können als Tragblätter der Einzelblüten aufgefasst werden. Die Spelzen variieren in ihrer Form und Größe sehr. Die beiden Hüllspelzen können gleich oder verschieden gestaltet sein. Die Deckspelzen sind vielförmiger gestaltet. Sie können an den Enden spitz, stumpf oder verschiedenartig gezähnt sein. Auf dem Rücken sind sie gerundet, zusammengedrückt oder gekielt. Die Mittelrippe kann in einen Stachel oder eine Granne verlängert sein.
Die Blüten bestehen aus einer Vorspelze und zwei, selten drei, zuweilen an den Rändern verwachsenen Schwellkörperchen (Lodiculae), durch deren Anschwellen die Spelzen geöffnet werden. Es sind ferner meist drei Staubblätter (Stamina) vorhanden (selten sechs, zwei oder nur eines), von denen jedes einen Stiel (Filament) und einen den Pollen tragenden, zweiteiligen Staubbeutel (Anthere) aufweist. In jeder Blüte gibt es schließlich einen runden, aus zwei oder drei Fruchtblättern verwachsenen, oberständigen Fruchtknoten (Ovarium). Dieser verfügt an seiner Spitze über einen Stempel (Pistillum), der seinerseits auf kurzen Stielen ein, zwei oder selten drei fedrige Narbenäste (Stigmae) trägt. Der Fruchtknoten enthält die Samenanlage, die mit Fruchtknotenwänden zu einer Einheit, der Karyopse, verwächst.
Bei manchen Arten enthalten einige Blüten nur männliche Organe oder sind steril. Ferner sind etliche Arten verschiedenährig, das heißt, die Blüten mit nur weiblichen und nur männlichen Organen befinden sich getrennt in verschiedenen Blütenständen desselben Individuums (einhäusig), so beim Mais. Bei anderen Arten wie dem Pampasgras befinden sich die Geschlechter getrennt in den Blütenständen verschiedener Individuen einer Grasart. Sie sind zweihäusig.
Früchte und Samen
Die Frucht ist bei den meisten Grasarten eine trockene Karyopse, eine Sonderform der Nussfrucht. Seltener sind die Früchte Beeren oder Steinfrüchte mit saftigen oder fleischigen Fruchtwänden, so wie bei einigen Bambus-Arten. Während der Reifezeit verwächst die Fruchtwand (Perikarp) mit der Samenschale (Testa) zu einer einsamigen, trockenen Schließfrucht. Die „Samenkörner“ stellen also keine Samen, sondern vielmehr Früchte dar. Unterhalb der Fruchtwand und der Samenschale liegt die eiweißreiche Aleuronschicht. Darunter folgt das den restlichen Samen ausfüllende stärkereiche Nährgewebe, das Endosperm. Gräser sind einkeimblättrig (monokotyl); bei ihnen ist das eine Keimblatt (Kotyledon) zu einem Scutellum (Schildchen) und zu einer Keimscheide (Koleoptile) umgestaltet. Das Scutellum liegt zwischen dem Endosperm und dem Embryo und spielt eine wichtige Rolle für den Stofftransport und die Hormonsynthese. Der Embryo verfügt bereits über deutlich erkennbare Wurzel- und Sprossanlagen. Die Koleoptile ist ein zylinderförmiges Schutzorgan, welches das Primärblatt des auskeimenden Embryos umgibt. Da die Koleoptile ein umgewandeltes Keimblatt darstellt, ist es als Organ ein Blatt. Wie alle Blätter besitzt es zwei Epidermen (außen und innen), Stomata und Leitbündel. Die Stärke und die Proteine dienen dem Embryo als Starthilfe für die Keimung, bevor es sich durch Photosynthese selbst versorgen kann. Die ausgereiften Früchte der Gräser sind in ihrer Gestalt und ihrem Aufbau charakteristisch. Die ehemalige Bauchnaht des Fruchtknotens erscheint auf einer Flanke des Korns als tiefe Furche.
An verschiedenen Stellen des Fruchtstandes bilden sich Zonen eines speziellen Gewebes, entlang dessen ein glatter Bruch entsteht, sobald der Samen reif ist. Bei den meisten Gräsern erfolgt dieser Bruch in der Ährchenachse unterhalb der Deckspelze. Die Karyopse ist in diesen Fällen meistens in Deckspelzen und Vorspelzen fest eingeschlossen und stellt als Gesamtheit die Ausbreitungseinheit (Diaspore) dar. Bei einigen Arten erfolgt der Bruch unterhalb der untersten Deckspelze des Ährchens (z. B. Perlgräser), unter dem einzelnen Ährchen oder in einem Büschel von Ährchen (Gerste), selten in der Hauptachse des Fruchtstandes (Dünnschwanz). Gräser mit nackten Früchten sind in den tropischen Gattungen und Eragrostis häufig. Bei diesen steht das Korn frei und wird ausgestreut, nachdem sich ein Bruch am Grunde der sie haltenden Deckspelze entwickelt hat.
Chemische Merkmale
Die Samen sind reich an Stärke. Diese kann aus einzelnen Stärkekörnern (Roggen, Weizen, Gerste) bestehen oder aus zu mehreren zusammengesetzten (Hafer). Auch in den Rhizomen und anderen vegetativen Organen speichern die Gräser Stärke, Saccharose und/oder Fructane. Bei den Fructanen kommt neben dem unverzweigten „Inulin-Typ“ der verzweigte „Phlein-Typ“ vor. Das Fructanmuster ist wie der Polymerisationsgrad oft kennzeichnend für die Art. Die äußere Endospermschicht (Aleuronschicht) der Karyopsen ist reich an Reserveproteinen. Sie enthält vor allem Albumine, Globuline, Gluteline (nur in verdünnten Säuren und Laugen löslich) und Prolamine (in 70–80%igem Ethanol löslich). Letztere sind beim Roggen- oder Weizenmehl Voraussetzung für die Backfähigkeit.
Einige Triben der Panicoideae bilden ätherische Öle in schlauchförmigen, verkorkten Zellen. liefert das Citronella, das hauptsächlich aus Citronellal und Geraniol besteht und bei der Herstellung von Melissengeist oft das echte Melissenöl ersetzt. Weitere Cymbopogon-Arten werden angebaut, da sie Parfümöle wie Palmarosaöl und Lemongrasöl liefern. Diese Öle bestehen überwiegend aus Mono- und Sesqui-Terpenen, während Phenylpropanoide selten sind. Alkaloide sind selten. Es gibt Protoalkaloide und vereinzelt Pyrrolizidin- und β-Carbolintyp-Alkaloide. Cyanogene Glykoside (blausäure-produzierende Verbindungen) sind weit verbreitet, kommen aber immer nur in geringen Mengen vor. Cumarine kommen wahrscheinlich bei allen Vertretern vor, aber nur beim Gewöhnlichen Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) und beim Duftenden Mariengras (Hierochloe odorata) in größeren Mengen. Polyphenole sind in geringeren Mengen enthalten.
In den Blattepidermen wird wie bei den Sauergräsern (Cyperaceae) häufig Kieselsäure in Form von Kieselsäurekörpern eingelagert. Oxalatkristalle scheinen vollkommen zu fehlen.
Etliche dieser Inhaltsstoffe zeigen als Bitterstoffe eine fraßhemmende Wirkung oder wirken toxisch auf Bakterien oder Pilze.
Ökologie
Vegetatives Wachstum, Ausbreitung und Regeneration
Bei ausdauernden Arten erfolgt die vegetative Ausbreitung überwiegend über Stolonen und Rhizome, die sich an den Knoten bewurzeln. Etliche Arten bedienen sich zusätzlich der unechten Viviparie, bei der keine Samen gebildet, sondern Brutknospen (Bulbillen), die erbgleiche Tochterpflanzen hervorbringen. Ein bekanntes Beispiel ist das Alpen-Rispengras (Poa alpina). Bei diesem Gras entwickeln sich im Blütenstand anstelle von Blüten grüne Pflänzchen, die an der Mutterpflanze verbleiben oder zu Boden fallen und als Diasporen dienen. Beim Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa) bilden sich basale, zwiebelartige Brutknospen, in denen Reservestoffe eingelagert sind. Jede Brutknospe bildet die Grundlage für eine neue Pflanze.
Gräser sind zur raschen Regeneration nach Verbiss oder Mahd befähigt. Dies liegt in der geschützten Lage ihrer Blattwachstumszonen (Meristeme) und Nebentriebknospen begründet. Die Wachstumszonen befinden sich an der Basis der Graspflanzen nahe der Erdoberfläche. Die Triebe bestehen aus unterschiedlich alten und gegenständig angeordneten Blättern. Junge Blätter wachsen an der Basis der Blattscheide (Interkalarmeristem). Ein erneutes Wachstum der Blätter nach Verlust durch Mahd oder Beweidung wird dadurch ermöglicht. Auch die einzelnen Blätter verfügen wie die Halme am oberen Ende der Blattscheiden im Übergang zu den Blattspreiten über teilungsfähiges Gewebe, das Nebentriebe bilden kann. Ferner sind die Halme durch das unterschiedliche Wachstum der teilungsfähigen Zonen oberhalb der Knoten zu einem Wiederaufrichten des Stängels nach Regen oder Tritt befähigt.
Die beschriebenen Wachstumsbereiche sind in verschiedene Zonen unterteilt: An der Basis findet die Zellteilung und damit eine Zellproduktion statt. Darauf folgt ein Bereich der Zellstreckung. In der folgenden Zone der Zelldifferenzierung erfolgt die Ausbildung der Blattzellen. Die Zellproduktion und Zellstreckung verschieben das ausdifferenzierte Blatt nach oben. Sobald das Blatt aus der Blattscheide ans Licht tritt, ist es photosynthetisch aktiv.
Generative Vermehrung und Ausbreitung
Alle Süßgräser sind windblütig (anemogam). Die Blüten öffnen sich nur wenige Stunden am Tag, um Staubblätter und Narben dem Wind auszusetzen. Eine Selbstbestäubung wird durch die meist frühere Reife der Staubblätter verhindert (Proterandrie). Die starke Reduzierung der Blüten ist eine Anpassung an diese Form der Bestäubung. Gräser können auf auffällige Formen und Farben der Blüten und auf ein Nektarangebot zur Anlockung von Tieren verzichten. Die passive Pollenübertragung über den Wind und Luftströmungen erfolgt dabei weit weniger gezielt als bei der Tierbestäubung. Diesen Mangel gleichen die Windblüher mit der Massenproduktion von Blütenstaub aus. Dies führt während der Blütezeit zu regelrechten Staubwolken, die garantieren, dass zumindest ein kleiner Teil des weniger als einen Tag lebensfähigen Pollens seinen Bestimmungsort, die weiblichen Narben, erreicht. Beispielsweise bildet der Roggen (Secale cereale) pro Ähre etwa vier Millionen Pollenkörner; eine einzelne Blüte bis zu 57.000. Eine große Blütenhülle wäre bei der Pollenverbreitung nur hinderlich. Die Lodiculae schwellen durch Wasseraufnahme an und drängen die Spelzen auseinander – die „Grasblüte“ öffnet sich. Die Filamente sind lang und dünn und lassen die Staubbeutel frei aus der Blüte heraushängen. So kann der Wind ungehindert den trockenen, nicht verklebten und leichten Pollen heraustragen. Die Fruchtknoten haben gefiederte und dadurch mit großer Oberfläche versehene Narben, die den Pollen gewissermaßen wieder aus Luft herauskämmen können. Die Effizienz dieser Form der Pollenverbreitung wird durch das Herausheben der Blütenstände über die Ebene des Blattwerkes sowie durch eine hohe Individuendichte der Graspflanzen verstärkt. Eine Sonderform der geschlechtlichen Ausbreitung ist die echte Viviparie, bei der die Samen schon auf der Mutterpflanze auskeimen. Die Samenausbreitung erfolgt auf vielfältige Weise; überwiegend durch den Wind (Anemochorie), über das Wasser (Hydrochorie) oder durch Tiere (Zoochorie).
Mykorrhiza
Das Wurzelsystem der Wiesengräser bildet arbuskuläre Mykorrhiza (AM), eine Symbiose mit einem Pilz. Diese erleichtert der Graspflanze die Erschließung und Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden. Ein Pilzmycel verbindet mehrere Pflanzen derselben Art und andere Pflanzenarten, wodurch nicht nur das Gras selbst und der Pilz, sondern schließlich Wiese und Pilz eine Lebensgemeinschaft bilden.
Photosynthese
Unter den Gräsern gibt es sowohl C3- (die meisten heimischen Gräser wie Deutsches Weidelgras) als auch C4-Pflanzen (z. B. Mais, Hirse und Zuckerrohr), letztere mit effizienterer Photosynthese bei hohem Wärme- und Lichtangebot. C3-Pflanzen weisen dagegen bei kühleren Temperaturen und weniger Licht eine effizientere Photosynthese auf. Die Forschung hat gezeigt, dass der C4-Mechanismus zuerst bei den Gramineen, wahrscheinlich im Oligozän vor etwa 23 bis 34 Millionen Jahren entwickelt wurde, wobei es Hinweise auf über zehn unabhängige Entwicklungen gibt. Bei der geographischen Verbreitung ergibt sich eine auffällige klimatische Abhängigkeit der . So ist der Anteil der C4-Pflanzen unter den Gräsern in kühlen und humiden Klimaten deutlich niedriger als in trockenen bis extrem ariden Regionen der Erde.
Synökologie, Biotope und Bedeutung
Natürliche und anthropogene Grasländer
Etwa ein Fünftel der Pflanzendecke der Erde wird von Gräsern eingenommen.Savannen und Steppen bilden die großen, natürlichen Grasländer der Erde in Klimazonen, die für Wald nicht geeignet sind. Dem gegenüber stehen die durch menschliche Tätigkeit entstandenen Kulturgrasländer vor allem Mitteleuropas, die in einem langen nacheiszeitlichen Prozess vom Wald zur offenen, durch Wiesen und Weiden geprägten Landschaft entstanden.
Die dauerhaften, mehr oder weniger geschlossenen Grasbestände erfüllen vielfältige ökologische und biologische Aufgaben. Sie verhindern vor allem durch ihr dichtes und eng vernetztes Wurzelsystem die Abtragung der Bodenschicht durch Wind und Wasser (Erosion). Ferner erzeugen sie durch ihr Wurzelwerk einen hohen Gehalt an organischer Substanz im Boden. Etwa zwei Drittel der pflanzlichen Primärproduktion bleiben in Grasländern unterirdisch zurück und führen so zur Humusbildung. Dazu trägt das jährlich absterbende oberirdische Pflanzenmaterial zusätzlich bei, das als Mulch zurückbleibt und nur langsam zersetzt wird. In vielen Grasländern spielen natürliche Feuer eine Rolle. Blitze entzünden am Ende der Vegetationszeit die abgestorbene Pflanzenmasse. Die in der Asche enthaltenen anorganischen Nährstoffe fördern als Dünger den Neuaustrieb der Pflanzen. Darüber hinaus wird der Gehölzaufwuchs zerstört, die Brände tragen so zur Offenhaltung der Graslandschaft bei. Grasländer beherbergen und ernähren eine artenreiche und vielfältige Tierwelt: eine Vielzahl von Insekten (Termiten und Ameisen), Spinnen, Vögel, Kleinsäuger und zahlreiche im Boden lebende Tiere, nicht zuletzt Großsäuger wie jene der großen Tierherden in den afrikanischen Savannen. Letztere tragen wie die regelmäßigen Feuer dazu bei, die Verjüngung der Gehölze zu hemmen. Ihre Exkremente düngen den Boden. Durch den Fraß wird die Regeneration der Gräser so angeregt, dass die Primärproduktion um mehr als zwei Drittel zunimmt. Ferner sind sie für die Verbreitung der Früchte und Samen durch Epi-, Endo- oder von Bedeutung. Naturnahe Grasländer gehen heute weltweit zurück. Die Ursachen liegen in der Umwandlung in Acker- und Siedlungsland, der Aufgabe traditioneller Wiesen- oder Weidenutzungen sowie in der Intensivierung (Düngung) und Degradierung (Überweidung).
Steppen und Prärien
Die baumfreien Steppen finden sich in den semiariden, gemäßigten Zonen vorwiegend auf der Nordhalbkugel. Auf der Südhalbkugel ist die argentinische Pampa eine zu den eurasischen Steppen und den nordamerikanischen Prärien analoge Vegetationsform. Es wird kontrovers diskutiert, ob sie auf natürliche Weise entstanden ist. Steppen unterliegen durch strenge Kälte im Winter und anhaltende Trockenheit im Sommer im Jahresverlauf zwei Perioden der Vegetationsruhe. Die im Frühjahr, Frühsommer und Spätherbst anfallenden Niederschläge reichen für das Wachstum der Steppenvegetation aus. Kennzeichnend für Steppen ist ihre hohe bodenbiologische Aktivität bei einem hohen Humusanteil (bis zu 10 %). Es können sich fruchtbare Schwarzerdeböden mit Humushorizonten bis zu einem Meter Mächtigkeit bilden. Die osteuropäischen Steppen lassen sich grob in etwa vier Vegetationstypen gliedern, die der zunehmenden Kontinentalität in Richtung Südost folgen. In Russland und der Ukraine finden sich Wiesensteppen mit Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Flaumigem Wiesenhafer (Avenula pubescens), Schillergräsern (Koeleria) und vielen anderen Grasarten. Sie sind reich an einjährigen, und nicht grasartigen ausdauernde krautige Pflanzen. Darauf folgt die durch Pfriemengräser der Gattung Stipa dominierte Federgrassteppe mit schmalblättrigen „Horstgräsern“ und weniger Stauden, und schließlich die Kurzgrassteppe mit xerophytischen Festuca-Arten. Westliche Vorposten der osteuropäischen Steppen finden sich beispielsweise in der Pannonischen Tiefebene Ungarns. Im gemäßigten Nordamerika entspricht den Steppen die flächenmäßig deutlich kleinere Prärie zwischen Mississippi und den Rocky Mountains. Sie ist im Gegensatz zu den osteuropäischen Steppen weniger kontinental geprägt. Sie erreicht in West-Ost-Ausdehnung 1000 Kilometer, in Nord-Süd-Ausdehnung 2750 Kilometer. Im Osten findet sich die Hochgras-Prärie mit Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), dem Pyramiden-Schillergras (Koeleria pyramidata), (Andropogon scoparius), Rutenhirse (Panicum virgatum) und vielen krautigen Pflanzen. Im Südteil folgt Richtung Westen die Mischgras-Prärie im Übergang zur am Fuße der Rocky-Mountains befindlichen Kurzgras-Prärie mit dem (Bouteloua gracilis) und Buchloe dactyloides. Die Bedeutung geschlossener Grasdecken als Schutz vor Erosion zeigen die verheerenden Sandstürme der 1930er Jahre in der danach benannten „Dust Bowl“ Nordamerikas durch großflächige Bodenzerstörungen im Zuge der Umwandlung in Ackerland. Noch im 17. und 18. Jahrhundert zogen Büffelherden mit einer geschätzten Bestandsgröße von 50 bis 70 Millionen Tieren über die Prärien. Heute sind es über 100 Millionen Hausrinder.
Savannen
Die Savannen umfassen etwa 15 Millionen Quadratkilometer. In den wechselfeuchten Sommerregengebieten der Tropen der Südhalbkugel erreichen sie ihre größte Ausdehnung in Afrika. Analoge Formationen der Savannen sind die Llanos Venezuelas und Kolumbiens, die Cerrados Brasiliens sowie die Eukalyptus-Steppen Nordaustraliens. Savannen sind im Gegensatz zu den Steppen und Prärien mit Bäumen und Sträuchern durchsetzt. Die Savannen Afrikas würden als Feuerklimax ohne regelmäßige Brände und den Einfluss der großen Elefanten- und Huftierherden in kurzer Zeit mit Gehölzen zuwachsen. In den Savannen findet sich häufig ein kleinräumiges Oberflächenrelief aus flachen Hügeln und Senken mit Höhenunterschieden unter einem Meter. Dadurch unterscheiden sich die Standorte vor allem hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit. Die unterschiedliche Wasserverfügbarkeit bestimmt schließlich die Nährstoffverfügbarkeit und die Vegetation. In Savannen spielen neben den Großtieren Termiten, Ameisen und Heuschrecken eine maßgebliche Rolle als Regulative im Ökosystem. Der Artenreichtum der Pflanzen der Savannen ist vergleichsweise gering. Die Hauptkomponenten sind C4-Gräser wie die Lampenputzergräser (Pennisetum) und Andropogon-Arten in Afrika. In Australien sind die Savannen, das sogenannte Spinifex- oder Hummock-Grasland, durch Igelkopfgräser der Gattungen Triodia und gekennzeichnet. Dagegen ist der Artenreichtum der Tiere ausgesprochen groß. So leben etwa 1,5 Millionen Großtiere in den Savannen der Erde, allein in der Serengeti Ostafrikas sind es 98 große Weidetiere pro Quadratkilometer. Die Zoomasse wird auf 150 bis 250 Kilogramm Trockenmasse pro Hektar geschätzt – jene der Wälder der gemäßigten Zone wird mit nur 10 Kilogramm Trockenmasse pro Hektar angegeben.
Kulturgrasland
In der Naturlandschaft Europas ist natürliches Grasland auf wenige Bereiche beschränkt. Nur in hohen Berglagen oberhalb der Waldgrenze, in Seemarschen, in oft überschwemmten Auenbereichen und im Randbereich von Hochmooren konnten sich kleinräumig natürliche, weitgehend baumfreie Grasländer, sogenannte Urwiesen, entwickeln. Sie sind heute stark vom Menschen überprägt. Kulturgrasland dient dem Menschen wirtschaftlich als Grundlage der Viehzucht. Die durch Gräser dominierten Wiesen- und Weidelandschaften des gemäßigten Europa sind im Wesentlichen das Ergebnis jahrhundertelangen menschlichen Wirkens. Noch vor etwa 10.000 Jahren war Mitteleuropa nahezu reines Waldland. Die Entwicklung bäuerlicher Kulturen, die sich vom Nahen Osten ausgehend vor etwa 6700 bis 6400 Jahren (Neolithikum) nach Mitteleuropa ausbreiteten, ermöglichte das Sesshaftwerden der Menschen und führte zu immer stärkeren Eingriffen in die natürliche Pflanzendecke. Es gab Siedlungen, erste Äcker und Nutztiere, die ihre erste Nahrung im Wald suchten. Der Fraß der Tiere, Brand und Holzeinschlag führten im Laufe längerer Zeit zu Auflichtungen in den Wäldern. Mit Beginn der Eisenzeit wurde die Landnutzung verstärkt, und mit Erfindung der Sense wurde die Gewinnung von Heu und Streu möglich. Auf diese Weise entstanden erste größere Wiesenareale. Im Mittelalter vollendete sich die Landschaftsentwicklung in einer offenen und differenzierten Kulturlandschaft aus Siedlungen, Waldresten, Feldgehölzen, Gebüschen, Äckern sowie artenreichen Wiesen und Weiden. Die typische Landschaft wird in der Literatur vielfach als „Parklandschaft“ oder „europäische Savanne“ beschrieben. Im Zuge der Agrarentwicklung in der Neuzeit wird die Landwirtschaft durch die Technisierung, Flurbereinigungen, Melioration sowie gezielte Ansaat ausgewählter Grasarten immer unabhängiger von natürlichen Gegebenheiten. Die artenreichen, extensiven Wiesen und Weiden wurden weitgehend von artenarmen, monotonen Wirtschaftswiesen und -weiden abgelöst. Zu den wichtigsten angebauten Futtergräsern des Dauergrünlandes gehören heute das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne), das Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), das Gewöhnliche Knäuelgras (Dactylis glomerata) sowie Wiesen- und Rohr-Schwingel (Festuca pratensis, Festuca arundinacea).
Küsten- und Hochwasserschutz
Etliche Gräser verhindern durch ihr dünnes Netzwerk aus Wurzeln und die Bedeckung des Bodens mit ihren oberirdischen Pflanzenteilen nicht nur dessen Abtragung durch Wind und Wasser, sondern sorgen zusätzlich für dessen Aufhöhung. Dafür sind besonders solche Arten geeignet, die unter vergleichsweise ungünstigen Standortbedingungen weitreichende Rhizome und Stolonen bilden können. So ist beispielsweise der Gewöhnliche Strandhafer (Ammophila arenaria) maßgeblich an der Festlegung der Treibsande sowie am Aufbau der Weißdünen auf den Inseln und an den Festlandsküsten beteiligt und erfüllt so eine wichtige Funktion im Küstenschutz. Auf regelmäßig überfluteten Schlickflächen der Küsten ist es der Strand-Salzschwaden (Puccinellia maritima), der mit seinen sich bewurzelnden Stolonen allmählich die kurzen dichten Rasen der Salzwiesen bildet und mit seinen kurzen steifen Halmen und Blättern den Schlamm gewissermaßen einfängt und die Oberfläche der Marsch langsam aufhöht. Dort, wo andere Süßgräser nicht mehr gedeihen können, übernimmt das Salz-Schlickgras (Spartina anglica) an ähnlichen Standorten die Funktion der Festlegung und Aufhöhung von Schlick der seewärtigen Seiten im Wattenmeer und entlang der Priele. Die Deiche der Küsten und Ströme werden schließlich mit einer Pflanzendecke ausgestattet, die von bodenhaltenden Süßgräsern dominiert wird.
In den Ebenen entlang der Flussufer des Binnenlands schützen Gräser den Boden vor Erosion und erfüllen eine ebenso wichtige Aufgabe im Hochwasserschutz. Beispielsweise bilden das Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und der Wasser-Schwaden (Glyceria maxima) auf Schlammflächen und an Ufern dichte und hohe Aufwüchse mit kräftigen Rhizomen. Flussauen stellen nicht nur Retentionsflächen für Hochwässer dar, sondern sind aufgrund der Großgräser eine Senke („Falle“) für Sedimente, Nähr- und Schadstoffe.
Nutzung und Bedeutung für den Menschen
Die Familie der Süßgräser bietet ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten. Demgegenüber stehen jedoch nur relativ wenige Gattungen, die schließlich als Nutzpflanzen für den Menschen von Bedeutung sind. So werden lediglich 6 bis 7 Prozent der 600 bis 700 Gattungen als Nahrung oder als Werk- und Baustoffe verwendet. Nur etwa 15 Gattungen, das sind knapp 2 Prozent (ohne Berücksichtigung der Bambus-Gattungen), spielen dabei eine größere Rolle.
Getreide
Von großer weltwirtschaftlicher Bedeutung sind die Getreide. Grasfrüchte, beziehungsweise Getreidekörner, dienen dem Menschen als Grundnahrungsmittel. Sie liefern über 50 % der Welternährungsenergie. Weizen (Triticum-Arten), Mais (Zea mays) und Reis (Oryza sativa) nehmen dabei eine führende Rolle ein. Gerste, Roggen, Hirsen und Hafer decken etwa ein Zehntel ab. Weizen, Gerste und Roggen haben ihren Ursprung im sogenannten Fruchtbaren Halbmond, der sich von Ägypten über Palästina bis zum Persischen Golf erstreckt. Hier wurden die Wildformen in Kultur genommen, die über verschiedene Auslese- und Kreuzungsprozesse zu den heutigen Kulturformen entwickelt wurden. Reis hat seinen Ursprung in China oder Indien; Mais stammt aus Mexiko. Unter Hirsen werden Gräser verschiedener Gattungen mit kleinfrüchtigen Körnern zusammengefasst, wie Digitaria, Echinochloa, Eragrostis, Panicum, Setaria, Sorghum.
Im Jahr 2019 wurden weltweit folgende Anbauergebnisse erzielt (Tabelle nach Erntemengen weltweit sortiert):
2019 | Anbaufläche in Hektar | Ertrag in dt pro ha | Getreidemenge in Tonnen | ||||
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Getreideart | Welt | D | Welt | D | Welt | D | |
1 | Weizen | 215.901.958 | 3.118.100 | 35,5 | 74,0 | 765.769.635 | 3.344.000 |
2 | Mais | 197.204.250 | 416.000 | 58,2 | 88,1 | 1.148.487.291 | – |
3 | Reis | 162.055.938 | – | 46,6 | – | 755.473.800 | - |
4 | Gerste | 51.149.869 | 1.708.800 | 31,1 | 67,8 | 158.979.610 | 9.583.600 |
5 | Hirse* | 71.728.545 | – | 11,7 | – | 86.265.170 | – |
6 | Hafer | 9.418.493 | 126.300 | 24,5 | 41,1 | 23.104.147 | 577.600 |
7 | Roggen | 4.213.392 | 636.300 | 30,4 | 50,9 | 12.801.441 | 2.201.400 |
Summe | 711.672.445 | 6.005.500 | 2.950.881.094 | 42.075.800 | |||
* Hirse umfasst hier Sorghum und Millet („Echte Hirse“) | Quelle: FAO: Faostat 2019
Sonstige Nutzungen
Neben den Grasfrüchten werden die Stängel, die Blätter und Wurzeln genutzt. Süßgräser sind eine wichtige Rohstoffquelle zur Gewinnung von Stärke, Zellulose, Zucker sowie Fetten und ätherischen Ölen. Sie können als Werk-, Bau- und Füllstoffe verwendet werden. Vor allem werden die verholzten Halme verschiedener Bambus-Arten in tropischen und subtropischen Gebieten Asiens zur Herstellung von Möbeln, Ess- und Trinkgefäßen oder Zäunen verwendet und nicht zuletzt im Haus- und Gerüstbau eingesetzt. In Nordwesteuropa wird das hier im Überfluss wachsende Schilf zu Eindeckung von Häusern verwendet.
Die Eismumie Ötzi soll einen Mantel aus Süßgräsern getragen haben.
Bambussprosse werden als Gemüse gegessen.
Zitronengräser (Cympopogon) werden als Gewürz- und Heilpflanzen verwendet. Ferner dienen Gräser zur Herstellung von alkoholischen Getränken wie Bier, Rum oder Korn. Als nachwachsende Rohstoffe gewinnen Süßgräser, vor allem Bambus und Zuckerrohr, zunehmende Bedeutung zur Herstellung von Bioalkohol als Treibstoff.
Schließlich sei noch die Verwendung zahlreicher Süßgrasarten mit auffälligen Blütenständen, wie beispielsweise das Pampasgras, als Ziergräser im Garten- und Landschaftsbau genannt.
Die landwirtschaftliche Nutzung umfasst neben dem Getreideanbau die Nutzung zahlreicher Grasarten als Futterpflanzen für Rinder, Schafe oder Pferde in Form von Kulturgrasland wie Wiesen (Mahd zur Heugewinnung, Streunutzung, Silage) oder Weiden. Darüber hinaus werden geeignete Gräser für Rasen in privaten Gärten, in Parks, auf Golf- oder Sportplätzen eingesetzt, mit der Nutzungsart und -intensität angepassten Sortenmischungen.
Gesundheit
Bei empfindlichen Menschen können Pollen von Süßgräsern die Bildung von Antikörpern Immunglobulin E (IgE) auslösen, was als Heuschnupfen bekannt ist. Sogenannte wasserlösliche I-Glykoproteine haften an der Pollenoberfläche, werden leicht an die Schleimhäute abgegeben und können allergische Reaktionen erzeugen. Ferner können in der Aleuronschicht der Getreidekörner enthaltene Prolamine durch eine immunologische Überempfindlichkeitsreaktion die als Zöliakie bezeichnete Krankheit auslösen.
Vorkommen
Süßgräser sind weltweit verbreitet. Sie kommen von den Meeresküsten bis ins Hochgebirge, vom Äquator bis jenseits der Polarkreise in nahezu allen terrestrischen Ökosystemen vor und besiedeln dabei Standorte von großer ökologischer Bandbreite. Sie wachsen sowohl auf dauernassen bis extrem trockenen Böden als auch in sehr heißen bis arktisch kalten Klimaten.
Man findet Süßgräser flutend in Gewässern, bestandsbildend als Röhrichte, als Unterwuchs in Wäldern, auf wechselfeuchten wie auch trockenen Böden, an Straßenrändern, an Böschungen, auf Felsen – selbst Schotterflächen und Mauerkronen werden besiedelt. Die Familie der Süßgräser deckt nahezu alle denkbaren Standorttypen ab, wobei die einzelnen Arten und Populationen im Rahmen des Wettbewerbs um die Ressourcen (Konkurrenz) ihre jeweils eigenen Vorzugs- oder Existenzbereiche besiedeln. Etliche Pflanzenformationen außerhalb der Wälder werden im Wesentlichen durch Gräser aufgebaut. Die nordamerikanische Prärie, die Steppen Osteuropas, die Savannen Afrikas und die Pampa Südamerikas, aber auch die Wirtschaftswiesen und -weiden Europas sind die landschaftsprägenden natürlichen sowie unter menschlichen Einfluss entstandenen Grasländer der Erde, in denen Bäume und Sträucher zurücktreten oder ganz fehlen.
Stammesgeschichte
In der Erdneuzeit (Känozoikum) entstanden die modernen Familien der Blütenpflanzen, so auch die Gräser. Sie waren zunächst auf bewaldete und sumpfige Gebiete beschränkt. Mit der Entwicklung des kontinuierlichen Wachstumsprozesses und der Windbestäubung wurden ab dem Oligozän die offenen Länder erobert. Steppen und Grasländer breiteten sich vor allem im Miozän aus. Man nimmt an, dass die Evolution der Süßgräser mit jener der großen Weidetiere (Wiederkäuer, Pferde, Kamele etc.) parallel ging.
Erkenntnisse indischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2005 gehen einem Bericht der Zeitschrift Science zufolge davon aus, dass sich Gräser bereits in der Kreidezeit, dem letzten Abschnitt des Erdmittelalters (Mesozoikum), entwickelt haben. Diese Annahme geht auf Funde von Pflanzenbestandteilen zurück, die im fossilen Dung (Koprolith) von Dinosauriern gefunden wurden und auf reis- und bambusähnliche Gräser deuten.
Süßgräser gehören zu den im Verlauf der Evolution sekundär entstandenen windblütigen Angiospermen. Spuren von Pollenkitt in Gräsern weisen darauf hin, dass die Vorgänger biotisch durch Vögel und Insekten bestäubt wurden. Pollenkitt verklebt die Pollenkörner zu größeren Übertragungseinheiten, was bei der Windbestäubung, die schwebfähige und leichte Pollen verlangt, störend wäre.
Im Zuge des Übergangs zur Windblütigkeit wurden die Blüten reduziert. Entwicklungsgenetische Befunde deuten darauf hin, dass die Vorspelzen ein Verwachsungsprodukt zweier Blütenhüllblätter von ursprünglich drei und die Schwellkörperchen aus inneren Tepalen hervorgegangen sind. Die Gräserblüte lässt sich somit vom Grundtypus der dreizähligen Blüten einkeimblättriger Pflanzen ableiten mit zwei Kreisen à drei Blütenhüllblättern, zwei Kreisen à drei Staubblättern sowie drei Fruchtblättern. Der dreifächrige Fruchtknoten der Süßgräser wurde einfächrig und enthält nur noch eine Samenanlage. Vom äußeren und inneren Staubblattkreis blieb nur der äußere Ring erhalten. Vom inneren Hüllblattkreis blieben nur die zwei als Schwellkörperchen dienenden Schuppen, die dritte Tepale fiel aus. Nur bei einigen tropischen Arten sind noch drei Lodiculae vorhanden. Der äußere Hüllblattkreis besteht nur noch aus der Vorspelze, die aus zwei getrennten Blütenhüllblättern entstanden ist. Bei wenigen tropischen Gräsern sind zwei getrennte Vorspelzen erhalten. Die dritte Tepale fiel wiederum aus.
Etwa 80 % der Grasarten haben mehr als einen Chromosomensatz im Zellkern. Hybride, zum Teil auch fruchtbare, sind bei Süßgräsern selbst zwischen Gattungen nicht selten. Viele der heutigen Gräser waren in der Naturlandschaft vermutlich nicht in der jetzigen Form vorhanden. Es wird angenommen, dass viele Graslandarten ihren Ursprung in diploiden Sippen haben, die während der Eiszeiten in südlichen Rückzugsgebieten überdauerten. In einem langen Prozess der Rückwanderung, der Anpassung an veränderte Standortbedingungen und verschärfter Konkurrenz sowie durch die vom Menschen seit dem Neolithikum neu geschaffenen Lebensräume konnten durch Kreuzungen diploider Elternarten tetra-, bis polyploide Sippen (Allopolyploidie) entstehen. So sind zum Beispiel Anthoxanthum odoratum, Agrostis stolonifera, Dactylis glomerata und Poa pratensis Hybride alter diploider Sippen.
Systematik
Die Typusgattung der Familie der Poaceae ist Poa. Der Gattungsname Poa ist vom griechischen Wort póa abgeleitet und bedeutet Kraut, Gras, Pflanze. Die veraltete Bezeichnung für die Familie lautet Gramineae. Nach dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur Artikel 14 ist die weitere Verwendung des alten Begriffes als Ausnahme von den strengen Regeln erlaubt und damit legitim: Poaceae = Gramineae Jussieu nom. cons. (nomina conservanda) et nom. alt. (nomen alternativum).
Süßgräser sind Bedecktsamer (Magnoliopsida). Im Gegensatz zu den Nacktsamern (Gymnospermae) ist bei ihnen die Samenanlage im Fruchtknoten eingeschlossen. Die Familie der Süßgräser gehört innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen) zur Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Die Familie umfasst etwa 10.000 Arten mit je nach verwendeter Systematik 600 bis 700 Gattungen. Die Poaceae sind in 13 Unterfamilien von ungleicher Größe unterteilt, die noch weiter in insgesamt 46 Tribus gegliedert sind. Die Unterfamilien können vom phylogenetischen Standpunkt aus zu zwei Hauptgruppen, „BEP-clade“ und „PACC-clade“ zusammengefasst werden.
BEP-clade
PACC-clade
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Quellen
Die allgemeinen Informationen dieses Artikels entstammen den unter Literatur und Weblinks aufgeführten Referenzen (Morphologie, Standorte, Verbreitung etc.). Darüber hinaus sind einzelne Aspekte, Spezialthemen, Zahlen usw. den aufgeführten Einzelpublikationen entnommen.
- R. J. Soreng, G. Davidse, P. M. Peterson, F. O. Zuloaga, E. J. Judziewicz, T. S. Filgueiras, O. Morrone, K. Romaschenko: A World-wide Phylogenetic Classification of Poaceae (Gramineae). Die erste Veröffentlichung erfolgte am 13. Januar 2000 als Classification of New World Grasses (Poaceae/Gramineae). Die Daten werden fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 5. April 2014.
- Die Familie der Poaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik)
- Gramineae Juss. bei L. Watson und M. J. Dallwitz: The Families of Flowering Plants, Beschreibung im DELTA-Format. (Abschnitt Beschreibung)
Literatur
- Charles Edward Hubbard: Gräser. Beschreibung, Verbreitung, Verwendung (= UTB. Band 233). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1985, ISBN 3-8001-2537-4 (englisch: Grasses. Übersetzt von Peter Boeker).
- Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von Eduard Strasburger. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.
- Ernst Klapp, Wilhelm Opitz von Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung und Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. 13. überarbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2006, ISBN 3-8001-4775-0.
- Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4 (englisch).
- Vernon Hilton Heywood (Hrsg.): Blütenpflanzen der Welt. Birkhäuser, Basel / Bonn / Stuttgart 1982, ISBN 3-7643-1305-6 (englisch: Flowering Plants of the World.).
Einzelnachweise
- M.J.M. Christenhusz, J.W. Byng: The number of known plants species in the world and its annual increase. In: Phytotaxa, Volume 261, No. 3, 2016, S. 201–217. doi:10.11646/phytotaxa.261.3.1
- Vernon Hilton Heywood (Hrsg.): Blütenpflanzen der Welt. Birkhäuser, Basel / Bonn / Stuttgart 1982, ISBN 3-7643-1305-6 (englisch: Flowering Plants of the World.).
- Gerhard Grümmer: Das Verhalten von Rhizomen der Quecke (Agropyron repens) gegen trockene Luft. In: Weed Research, Volume 3, Issue 1, 1963, S. 44–51.
- Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage, hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 285.
- H. Schnyder: Physiologische und morphogenetische Grundlagen zum Regenerationsvermögen der Gräser In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Gräser und Grasland: Biologie – Nutzung – Entwicklung, Rundgespräch am 10. Oktober 2005, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2006, ISBN 3-89937-070-8, ISSN 0938-5851.
- H. Behrendt, J. Ring: A research strategy for the investigation of the influence of environmental pollutants on the development of allergic sensitization and disease. In: J. Ring, H. Behrendt, D. Vieluf (Hrsg.): New Trends in Allergy IV. Springer, Berlin / Heidelberg 1997, S. 51–60.
- H. Ziegler: Die Familie der Süßgräser. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Gräser und Grasland: Biologie – Nutzung – Entwicklung, Rundgespräch am 10. Oktober 2005, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 3-89937-070-8, ISSN 0938-5851.
- H. L. Shantz: The Place of Grasslands in the Earth’s Cover. In: Ecology, Volume 35, No. 2, 1954, S. 143–145.
- W. Haber: Die Grasländer der Erde: Verbreitung und Lebensbedingungen. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Gräser und Grasland: Biologie – Nutzung – Entwicklung, Rundgespräch am 10. Oktober 2005, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 3-89937-070-8, ISSN 0938-5851.
- J. H. Reichholf: Gräser, Fleisch und Humus. Tiere in Graslandökosystemen In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Gräser und Grasland: Biologie – Nutzung – Entwicklung, Rundgespräch am 10. Oktober 2005, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 3-89937-070-8, ISSN 0938-5851.
- H. Dierschke, G. Briemle: Kulturgrasland. Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3816-6.
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- Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): Produktionsstatistik 2019, abgerufen am 7. Juni 2021 (englisch).
- Vandana Prasad, Caroline A. E. Strömberg, Habib Alimohammadian, Ashok Sahni: Dinosaur Coprolites and the Early Evolution of Grasses and Grazers. In: Science, Volume 310 (5751), 2005, S. 1177.
- Michael Hesse: Entwicklungsgeschichte und Ultrastruktur von Pollenkitt und Exine bei nahe verwandten entomophilen und anemophilen Angiospermensippen der Alismataceae, Liliaceae, Juncaceae, Cyperaceae, Poaceae und Araceae, Plant Systematics and Evolution, Springer Wien 1980.
- Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 7. September 2007.
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- Grass Phylogeny Working Group, Nigel P. Barker, Lynn G. Clark, Jerrold I. Davis, Melvin R. Duvall, Gerald F. Guala, Catherine Hsiao, Elizabeth A. Kellogg, H. Peter Linder: Phylogeny and Subfamilial Classification of the Grasses (Poaceae). Annals of the Missouri Botanical Garden, 2001, Volume 88, No. 3, 2001, S. 373–457 (Online. ( des vom 25. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
- Poaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
- R. J. Soreng, G. Davidse, P. M. Peterson, F. O. Zuloaga, E. J. Judziewicz, T. S. Filgueiras, O. Morrone, K. Romaschenko: A World-wide Phylogenetic Classification of Poaceae (Gramineae). Die erste Veröffentlichung erfolgte am 13. Januar 2000 als Classification of New World Grasses (Poaceae/Gramineae). Die Daten werden fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 5. April 2014.
Weblinks
- Literatur von und über Süßgräser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Sussgraser Poaceae Gramineae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Grasartigen Poales Mit etwa 12 000 Arten in rund 780 Gattungen sind sie eine der artenreichsten Familien innerhalb der Blutenpflanzen Sie sind weltweit in allen Klimazonen verbreitet und durch eine typische grasartige Gestalt gekennzeichnet SussgraserGrannen Ruchgras Anthoxanthum aristatum SystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie SussgraserWissenschaftlicher NamePoaceae R Br Viele Arten der Sussgraser gehoren zu den altesten Nutzpflanzen und sind seit alters fur den Menschen von lebenswichtiger Bedeutung Alle Getreide wie Weizen Roggen Gerste Hafer Hirse Mais und Reis zahlen zu dieser Pflanzengruppe Sie stellen in Form von Marktfruchten oder als Viehfutter in der Veredelung heute die Basis fur die Ernahrung der Weltbevolkerung dar Als Vorkommen in Gras oder Grunland wie Wiesen und Weiden aber auch Steppen und Savannen pragen sie in weiten Teilen der Erde das Landschaftsbild Die Bezeichnung Sussgraser erfolgt in Abgrenzung von den Sauergrasern die meist einen geringen Futter bzw Nahrungswert haben Lebenszyklus und MorphologieHorst einer Rasen Schmiele Deschampsia cespitosa Freigelegtes Wurzelsystem des Gewohnlichen Strandhafers Ammophila arenaria in einer WeissduneBambus Wald mit Phyllostachys edulis Sussgraser umfassen sowohl kurzlebige als auch langlebige Arten Sie weisen eine charakteristische Morphologie sowohl der vegetativen als auch der generativen Organe auf mit einem gemeinsamen grasformigen Grundbauplan der verschiedenen Arten Graser sind meist schlankwuchsig und verfugen uber lange dunne durch Knoten gegliederte Halme parallelnervige lange Blatter und oft unauffallige einfache Blutenstande Innerhalb der Unterfamilien Tribus und Gattungen sind dagegen deutliche taxonspezifische Abwandlungen der Merkmale vorhanden Lebensformen und Ausdauer Viele Arten sind einjahrig und schliessen ihren gesamten Lebenszyklus in einer Vegetationsperiode ab Sie leben meist nur wenige Monate und uberdauern die ungunstige Jahreszeit als Samen im Boden Diese Formen zu denen auch viele Getreidesorten gehoren werden Therophyten genannt Andere Arten sind mehrjahrig und damit Hemikryptophyten Sie verfugen uber bodennahe Erneuerungsknospen und uberdauern ungunstige Zeiten geschutzt durch den Boden Laubstreu oder Schnee Dazu gehoren zweijahrige Arten die im Laufe des Sommers oder Herbstes keimen und erst im folgenden Jahr Fruchte und Samen bilden ebenso wie ausdauernde und mehrjahrige Arten die wenige oder viele Jahre leben Diese besitzen uberwinterungsfahige Horste oder Rosetten Die Individuen einer Generation ausdauernder Arten konnen bis zu 400 Jahre alt werden so zum Beispiel der Rot Schwingel Festuca rubra Die Gemeine Quecke Elymus repens ist ein Beispiel dafur dass sich Graser aus Auslauferfragmenten erneuern konnen Rhizom Geophyten Die meisten Hemikryptophyt Arten sind krautig deren Halme nach etwa einem Jahr Lebensdauer oberirdisch absterben Ausnahmen bilden holzige Bambus Arten Bambuseae deren Triebe dickwandig und fest sind und mehrere Jahrzehnte ausdauern konnen Wuchsformen und Wurzeln Etliche Sussgraser sind zart gebaut und werden nur wenige Zentimeter gross z B Einjahriges Rispengras Andere Arten haben verholzte Halme und erreichen Wuchshohen bis zu 40 Metern und mehr wie beispielsweise die Bambus Art Dendrocalamus giganteus Ein und zweijahrige Arten haben gewohnlich einzelne oder wenige Triebe in lockeren Buscheln mit weicheren Blattern Bei diesen Sussgrasern tragen alle oder die meisten der Sprossachsen Blutenstande Die ausdauernden Arten bilden in den meisten Fallen festere Halme und Blattspreiten und neben bluhenden Trieben eine grossere oder kleinere Anzahl an nicht bluhenden Trieben Sie wachsen in lockeren oder dichten Horsten oder rasenformig Letztere Wuchsform ergibt sich indem sich die Pflanzen entweder uber mehr oder weniger lange oberirdisch kriechende grunliche oder rotliche Sprossachsen namentlich Stolonen z B das Weisse Straussgras oder uber unterirdische weisse oder braune Rhizome ausbreiten z B die Kriech Quecke Ausser an der Farbe lassen sich die beiden Typen von sich an den Knoten bewurzelnden Auslaufern auch daran unterscheiden dass Stolonen an jedem Knoten Nodus uber vollstandige Blatter mit Blattscheide und Blattspreite verfugen Rhizome dagegen an diesen Punkten lediglich kleine dunne schuppenformige Niederblatter entwickeln Bei horstbildenden Arten bilden sich nur kurze Auslaufer oder die jungen Seitentriebe entwickeln sich innerhalb der Blattscheiden des Muttertriebes intravaginal so beim Schaf Schwingel Festuca ovina Auf diese Weise entsteht durch die gedrangt stehenden Triebe die typische buschelige dicht horstige Wuchsform vieler Graser Wachsen die Triebe die untere Blattscheide durchstossend extravaginal ist der Aufwuchs meist locker horstig oder rasenformig z B Rot Schwingel Die meisten Sussgraser sind Flachwurzler sie bilden keine Haupt und Pfahlwurzeln Am Stangelgrund und an den Knoten der Auslaufer werden zahlreiche sprossburtige Wurzeln gebildet die ihrerseits Seitenwurzeln 1 und 2 Ordnung entwickeln konnen Auf diese Weise konnen Wurzelsysteme von beachtlicher Lange entstehen So kann sich eine einzige Pflanze des Rot Schwingels etwa 250 Meter im Durchmesser ausbreiten Halme und Blatter Morphologische Merkmale von Halm und Blattern beim Knick Fuchsschwanzgras Die Stangel der Sussgraser werden als Halme uber althochdeutsch halm ableitbar von germanisch halma Stroh Getreidestangel Grasstangel bezeichnet Sie sind meist hohl und rund Nur wenige Grasarten besitzen markige Stangel Sie sind durch feste mit Gewebe gefullte Knoten Nodien gegliedert Die Abschnitte zwischen den Knoten werden als Internodien bezeichnet Unmittelbar oberhalb der Knoten liegen die Wachstumszonen die Halme wachsen also mit eingelagerten Meristemen An diesen Stellen setzen die faserigen Verstarkungselemente die den Halmen zusatzliche Stabilitat und Zugfestigkeit verleihen aus Die Halme bleiben auf diese Weise beweglich und biegsam Sie sind so in der Lage sich nach Wind und Regeneinwirkung wieder aufzurichten Sie konnen entweder senkrecht hochwachsen von einem gebogenen Grund aufsteigen oder ganzlich am Boden niederliegend wachsen Grashalme variieren in Grosse Festigkeit und Zahl der Knoten Sie sind im Querschnitt meist rund selten etwas zusammengedruckt wie beim Zusammengedruckten Rispengras Poa compressa Bei einigen Sussgrasarten sind die untersten Internodien mehr oder weniger angeschwollen und verdickt Die Halme etlicher Graser sind unverzweigt bei einigen Arten bilden sich von den Knospen in den Blattachseln ausgehende Seitenzweige Die Beblatterung der Halme ist bei Sussgrasern immer wechselstandig und fast ausnahmslos zweizeilig distich im Gegensatz zur dreizeiligen Beblatterung der Sauergraser Cyperaceae Die Blatter der Sussgraser bestehen immer aus zwei verschiedenen Abschnitten der Blattscheide und der Blattspreite Die Blattscheide entspricht dem Blattgrund setzt am Knoten an und umschliesst das Internodium bis fast zum nachsten Halmknoten Die Scheiden sind bei der Mehrzahl der Graser an einer Seite offen Bei wenigen Grasarten sind die Rander verwachsen und damit die Blattscheiden rohrig geschlossen wenngleich sie fruh im oberen Bereich aufreissen Wahrend die basalen Blattscheiden die Wachstumspunkte der jungen Triebe schutzen erfullen diejenigen an den Halmen diese Schutzfunktion fur die dortigen Wachstumszonen oberhalb der Knoten und sorgen ausserdem fur zusatzliche Stabilitat Der obere Teil der Blattscheiden kann bauchig aufgeblasen sein Die Vorderseite des Blattscheidenendes kann in mehr oder weniger spitze meist stangelumfassende Ohrchen ausgezogen sein oder Buschel von Haaren tragen Die Blattscheide geht am oberen Ende in die vom Halm abstehende Blattspreite uber Diese ist flach gerollt oder gefaltet stets langlich und mehr oder weniger spitz zulaufend Sie zeigt die kennzeichnende Paralleladerung einkeimblattriger Pflanzen Jede Blattader entspricht einem Leitbundel der dem Stofftransport und der Aussteifung der Blattflache dient Am plotzlichen Ubergang von der Blattscheide zur Blattspreite sitzt bei den meisten Arten ein hautiges Anhangsel das Blatthautchen Ligula Es erscheint meistens als farbloser durchscheinender Fortsatz der Oberhaut auf der Innenseite der Blattscheide und stellt eine Verlangerung der inneren Epidermis der Blattscheide dar Es schutzt vor Verletzungen durch Reibung des sich beim Wind hin und her bewegenden Halmgliedes sowie vor dem Eindringen von Schmutz und Parasiten in den Raum zwischen Halm und Scheide Wegen seiner Gestaltungsvielfalt ist das Blatthautchen fur die Artbestimmung hilfreich Es ist behaart oder unbehaart kragenformig zugespitzt langgezogen sehr kurz oder sehr lang Teilweise ist das Blatthautchen durch eine Reihe von Haaren ersetzt selten fehlt es ganz Blutenstande und Bluten Ahre der Kriech Quecke Elymus repens Rispe des Flug Hafers Avena fatua Schematische Darstellung eines zweiblutigen Ahrchen eines Sussgrases und BlutendiagrammSchematischer Langsschnitt durch ein Weizenkorn Die Blutenstande Infloreszenzen der Sussgraser bestehen aus einer Vielzahl von Teilblutenstanden seltener Einzelbluten die in Ahren Rispen und Trauben an einer Blutenstandsachse Rhachis spicae angeordnet sind Die Teilblutenstande werden als Ahrchen bezeichnet Sie bestehen ihrerseits aus ein bis mehreren uberwiegend zweigeschlechtigen Bluten Sitzen die Ahrchen ungestielt direkt an der Blutenstandsachse handelt es sich um eine Ahre Bei Fingergrasern befinden sich mehrere Ahren am Halmende in fingerartiger Anordnung Sogenannte Kolben entstehen durch Abwandlungen von Ahren durch Vergrosserung des Achsengewebes In Trauben befinden sich die Ahrchen an unverzweigten Stielen Die Ahrchen konnen alle in die gleiche Richtung weisen einseitswendig oder sich in zwei Reihen an gegenuberliegenden Seiten der Achse befinden Sind die Seitenaste einseits oder allseitswendig verzweigt handelt es sich um Rispen In Ahrenrispen oder Scheinahren sind die Seitenaste so kurz dass die Blutenstande ausserlich wie Ahren erscheinen Erst beim Umbiegen einer solchen Ahrenrispe werden die tatsachlichen Verzweigungsmuster erkennbar Sussgraser zeichnen sich durch eine charakteristische Reduzierung der Bluten aus Die Ahrchen werden am Grunde von einer inneren und einer ausseren Hullspelze Gluma die miteinander verwachsen sein konnen eingefasst Oberhalb davon stehen ein oder mehrere Bluten jede mit einer Deck sowie Vorspelze Die Deckspelzen konnen als Tragblatter der Einzelbluten aufgefasst werden Die Spelzen variieren in ihrer Form und Grosse sehr Die beiden Hullspelzen konnen gleich oder verschieden gestaltet sein Die Deckspelzen sind vielformiger gestaltet Sie konnen an den Enden spitz stumpf oder verschiedenartig gezahnt sein Auf dem Rucken sind sie gerundet zusammengedruckt oder gekielt Die Mittelrippe kann in einen Stachel oder eine Granne verlangert sein Die Bluten bestehen aus einer Vorspelze und zwei selten drei zuweilen an den Randern verwachsenen Schwellkorperchen Lodiculae durch deren Anschwellen die Spelzen geoffnet werden Es sind ferner meist drei Staubblatter Stamina vorhanden selten sechs zwei oder nur eines von denen jedes einen Stiel Filament und einen den Pollen tragenden zweiteiligen Staubbeutel Anthere aufweist In jeder Blute gibt es schliesslich einen runden aus zwei oder drei Fruchtblattern verwachsenen oberstandigen Fruchtknoten Ovarium Dieser verfugt an seiner Spitze uber einen Stempel Pistillum der seinerseits auf kurzen Stielen ein zwei oder selten drei fedrige Narbenaste Stigmae tragt Der Fruchtknoten enthalt die Samenanlage die mit Fruchtknotenwanden zu einer Einheit der Karyopse verwachst Bei manchen Arten enthalten einige Bluten nur mannliche Organe oder sind steril Ferner sind etliche Arten verschiedenahrig das heisst die Bluten mit nur weiblichen und nur mannlichen Organen befinden sich getrennt in verschiedenen Blutenstanden desselben Individuums einhausig so beim Mais Bei anderen Arten wie dem Pampasgras befinden sich die Geschlechter getrennt in den Blutenstanden verschiedener Individuen einer Grasart Sie sind zweihausig WeizenkornerFruchte und Samen Die Frucht ist bei den meisten Grasarten eine trockene Karyopse eine Sonderform der Nussfrucht Seltener sind die Fruchte Beeren oder Steinfruchte mit saftigen oder fleischigen Fruchtwanden so wie bei einigen Bambus Arten Wahrend der Reifezeit verwachst die Fruchtwand Perikarp mit der Samenschale Testa zu einer einsamigen trockenen Schliessfrucht Die Samenkorner stellen also keine Samen sondern vielmehr Fruchte dar Unterhalb der Fruchtwand und der Samenschale liegt die eiweissreiche Aleuronschicht Darunter folgt das den restlichen Samen ausfullende starkereiche Nahrgewebe das Endosperm Graser sind einkeimblattrig monokotyl bei ihnen ist das eine Keimblatt Kotyledon zu einem Scutellum Schildchen und zu einer Keimscheide Koleoptile umgestaltet Das Scutellum liegt zwischen dem Endosperm und dem Embryo und spielt eine wichtige Rolle fur den Stofftransport und die Hormonsynthese Der Embryo verfugt bereits uber deutlich erkennbare Wurzel und Sprossanlagen Die Koleoptile ist ein zylinderformiges Schutzorgan welches das Primarblatt des auskeimenden Embryos umgibt Da die Koleoptile ein umgewandeltes Keimblatt darstellt ist es als Organ ein Blatt Wie alle Blatter besitzt es zwei Epidermen aussen und innen Stomata und Leitbundel Die Starke und die Proteine dienen dem Embryo als Starthilfe fur die Keimung bevor es sich durch Photosynthese selbst versorgen kann Die ausgereiften Fruchte der Graser sind in ihrer Gestalt und ihrem Aufbau charakteristisch Die ehemalige Bauchnaht des Fruchtknotens erscheint auf einer Flanke des Korns als tiefe Furche An verschiedenen Stellen des Fruchtstandes bilden sich Zonen eines speziellen Gewebes entlang dessen ein glatter Bruch entsteht sobald der Samen reif ist Bei den meisten Grasern erfolgt dieser Bruch in der Ahrchenachse unterhalb der Deckspelze Die Karyopse ist in diesen Fallen meistens in Deckspelzen und Vorspelzen fest eingeschlossen und stellt als Gesamtheit die Ausbreitungseinheit Diaspore dar Bei einigen Arten erfolgt der Bruch unterhalb der untersten Deckspelze des Ahrchens z B Perlgraser unter dem einzelnen Ahrchen oder in einem Buschel von Ahrchen Gerste selten in der Hauptachse des Fruchtstandes Dunnschwanz Graser mit nackten Fruchten sind in den tropischen Gattungen und Eragrostis haufig Bei diesen steht das Korn frei und wird ausgestreut nachdem sich ein Bruch am Grunde der sie haltenden Deckspelze entwickelt hat Chemische MerkmaleDie Samen sind reich an Starke Diese kann aus einzelnen Starkekornern Roggen Weizen Gerste bestehen oder aus zu mehreren zusammengesetzten Hafer Auch in den Rhizomen und anderen vegetativen Organen speichern die Graser Starke Saccharose und oder Fructane Bei den Fructanen kommt neben dem unverzweigten Inulin Typ der verzweigte Phlein Typ vor Das Fructanmuster ist wie der Polymerisationsgrad oft kennzeichnend fur die Art Die aussere Endospermschicht Aleuronschicht der Karyopsen ist reich an Reserveproteinen Sie enthalt vor allem Albumine Globuline Gluteline nur in verdunnten Sauren und Laugen loslich und Prolamine in 70 80 igem Ethanol loslich Letztere sind beim Roggen oder Weizenmehl Voraussetzung fur die Backfahigkeit Einige Triben der Panicoideae bilden atherische Ole in schlauchformigen verkorkten Zellen liefert das Citronella das hauptsachlich aus Citronellal und Geraniol besteht und bei der Herstellung von Melissengeist oft das echte Melissenol ersetzt Weitere Cymbopogon Arten werden angebaut da sie Parfumole wie Palmarosaol und Lemongrasol liefern Diese Ole bestehen uberwiegend aus Mono und Sesqui Terpenen wahrend Phenylpropanoide selten sind Alkaloide sind selten Es gibt Protoalkaloide und vereinzelt Pyrrolizidin und b Carbolintyp Alkaloide Cyanogene Glykoside blausaure produzierende Verbindungen sind weit verbreitet kommen aber immer nur in geringen Mengen vor Cumarine kommen wahrscheinlich bei allen Vertretern vor aber nur beim Gewohnlichen Ruchgras Anthoxanthum odoratum und beim Duftenden Mariengras Hierochloe odorata in grosseren Mengen Polyphenole sind in geringeren Mengen enthalten In den Blattepidermen wird wie bei den Sauergrasern Cyperaceae haufig Kieselsaure in Form von Kieselsaurekorpern eingelagert Oxalat kristalle scheinen vollkommen zu fehlen Etliche dieser Inhaltsstoffe zeigen als Bitterstoffe eine frasshemmende Wirkung oder wirken toxisch auf Bakterien oder Pilze OkologieSchematische Darstellung eines vegetativen Grastriebes einer ausdauernden GraspflanzeGewohnliches Knauelgras Dactylis glomerata mit geoffneten BlutenAlpen Rispengras mit viviparem BlutenstandVegetatives Wachstum Ausbreitung und Regeneration Bei ausdauernden Arten erfolgt die vegetative Ausbreitung uberwiegend uber Stolonen und Rhizome die sich an den Knoten bewurzeln Etliche Arten bedienen sich zusatzlich der unechten Viviparie bei der keine Samen gebildet sondern Brutknospen Bulbillen die erbgleiche Tochterpflanzen hervorbringen Ein bekanntes Beispiel ist das Alpen Rispengras Poa alpina Bei diesem Gras entwickeln sich im Blutenstand anstelle von Bluten grune Pflanzchen die an der Mutterpflanze verbleiben oder zu Boden fallen und als Diasporen dienen Beim Zwiebel Rispengras Poa bulbosa bilden sich basale zwiebelartige Brutknospen in denen Reservestoffe eingelagert sind Jede Brutknospe bildet die Grundlage fur eine neue Pflanze Graser sind zur raschen Regeneration nach Verbiss oder Mahd befahigt Dies liegt in der geschutzten Lage ihrer Blattwachstumszonen Meristeme und Nebentriebknospen begrundet Die Wachstumszonen befinden sich an der Basis der Graspflanzen nahe der Erdoberflache Die Triebe bestehen aus unterschiedlich alten und gegenstandig angeordneten Blattern Junge Blatter wachsen an der Basis der Blattscheide Interkalarmeristem Ein erneutes Wachstum der Blatter nach Verlust durch Mahd oder Beweidung wird dadurch ermoglicht Auch die einzelnen Blatter verfugen wie die Halme am oberen Ende der Blattscheiden im Ubergang zu den Blattspreiten uber teilungsfahiges Gewebe das Nebentriebe bilden kann Ferner sind die Halme durch das unterschiedliche Wachstum der teilungsfahigen Zonen oberhalb der Knoten zu einem Wiederaufrichten des Stangels nach Regen oder Tritt befahigt Die beschriebenen Wachstumsbereiche sind in verschiedene Zonen unterteilt An der Basis findet die Zellteilung und damit eine Zellproduktion statt Darauf folgt ein Bereich der Zellstreckung In der folgenden Zone der Zelldifferenzierung erfolgt die Ausbildung der Blattzellen Die Zellproduktion und Zellstreckung verschieben das ausdifferenzierte Blatt nach oben Sobald das Blatt aus der Blattscheide ans Licht tritt ist es photosynthetisch aktiv Generative Vermehrung und Ausbreitung Alle Sussgraser sind windblutig anemogam Die Bluten offnen sich nur wenige Stunden am Tag um Staubblatter und Narben dem Wind auszusetzen Eine Selbstbestaubung wird durch die meist fruhere Reife der Staubblatter verhindert Proterandrie Die starke Reduzierung der Bluten ist eine Anpassung an diese Form der Bestaubung Graser konnen auf auffallige Formen und Farben der Bluten und auf ein Nektarangebot zur Anlockung von Tieren verzichten Die passive Pollenubertragung uber den Wind und Luftstromungen erfolgt dabei weit weniger gezielt als bei der Tierbestaubung Diesen Mangel gleichen die Windbluher mit der Massenproduktion von Blutenstaub aus Dies fuhrt wahrend der Blutezeit zu regelrechten Staubwolken die garantieren dass zumindest ein kleiner Teil des weniger als einen Tag lebensfahigen Pollens seinen Bestimmungsort die weiblichen Narben erreicht Beispielsweise bildet der Roggen Secale cereale pro Ahre etwa vier Millionen Pollenkorner eine einzelne Blute bis zu 57 000 Eine grosse Blutenhulle ware bei der Pollenverbreitung nur hinderlich Die Lodiculae schwellen durch Wasseraufnahme an und drangen die Spelzen auseinander die Grasblute offnet sich Die Filamente sind lang und dunn und lassen die Staubbeutel frei aus der Blute heraushangen So kann der Wind ungehindert den trockenen nicht verklebten und leichten Pollen heraustragen Die Fruchtknoten haben gefiederte und dadurch mit grosser Oberflache versehene Narben die den Pollen gewissermassen wieder aus Luft herauskammen konnen Die Effizienz dieser Form der Pollenverbreitung wird durch das Herausheben der Blutenstande uber die Ebene des Blattwerkes sowie durch eine hohe Individuendichte der Graspflanzen verstarkt Eine Sonderform der geschlechtlichen Ausbreitung ist die echte Viviparie bei der die Samen schon auf der Mutterpflanze auskeimen Die Samenausbreitung erfolgt auf vielfaltige Weise uberwiegend durch den Wind Anemochorie uber das Wasser Hydrochorie oder durch Tiere Zoochorie Mykorrhiza Das Wurzelsystem der Wiesengraser bildet arbuskulare Mykorrhiza AM eine Symbiose mit einem Pilz Diese erleichtert der Graspflanze die Erschliessung und Aufnahme von Nahrstoffen aus dem Boden Ein Pilzmycel verbindet mehrere Pflanzen derselben Art und andere Pflanzenarten wodurch nicht nur das Gras selbst und der Pilz sondern schliesslich Wiese und Pilz eine Lebensgemeinschaft bilden Photosynthese Unter den Grasern gibt es sowohl C3 die meisten heimischen Graser wie Deutsches Weidelgras als auch C4 Pflanzen z B Mais Hirse und Zuckerrohr letztere mit effizienterer Photosynthese bei hohem Warme und Lichtangebot C3 Pflanzen weisen dagegen bei kuhleren Temperaturen und weniger Licht eine effizientere Photosynthese auf Die Forschung hat gezeigt dass der C4 Mechanismus zuerst bei den Gramineen wahrscheinlich im Oligozan vor etwa 23 bis 34 Millionen Jahren entwickelt wurde wobei es Hinweise auf uber zehn unabhangige Entwicklungen gibt Bei der geographischen Verbreitung ergibt sich eine auffallige klimatische Abhangigkeit der So ist der Anteil der C4 Pflanzen unter den Grasern in kuhlen und humiden Klimaten deutlich niedriger als in trockenen bis extrem ariden Regionen der Erde Graserdominierte Prarie in NebraskaHochgras Prarie in KansasPampa in ArgentinienAfrikanische SavanneAfrikanische Savanne mit Andropogon gayanusHummock Grasland in Australien mit undMitteleuropaische WirtschaftswieseMit dem Gewohnlichen Strandhafer Ammophila arenaria bewachsene WeissduneSalz Schlickgras Spartina anglica an der Kuste EnglandsRohricht aus Schilf Phragmites australis Synokologie Biotope und BedeutungNaturliche und anthropogene Graslander Etwa ein Funftel der Pflanzendecke der Erde wird von Grasern eingenommen Savannen und Steppen bilden die grossen naturlichen Graslander der Erde in Klimazonen die fur Wald nicht geeignet sind Dem gegenuber stehen die durch menschliche Tatigkeit entstandenen Kulturgraslander vor allem Mitteleuropas die in einem langen nacheiszeitlichen Prozess vom Wald zur offenen durch Wiesen und Weiden gepragten Landschaft entstanden Die dauerhaften mehr oder weniger geschlossenen Grasbestande erfullen vielfaltige okologische und biologische Aufgaben Sie verhindern vor allem durch ihr dichtes und eng vernetztes Wurzelsystem die Abtragung der Bodenschicht durch Wind und Wasser Erosion Ferner erzeugen sie durch ihr Wurzelwerk einen hohen Gehalt an organischer Substanz im Boden Etwa zwei Drittel der pflanzlichen Primarproduktion bleiben in Graslandern unterirdisch zuruck und fuhren so zur Humusbildung Dazu tragt das jahrlich absterbende oberirdische Pflanzenmaterial zusatzlich bei das als Mulch zuruckbleibt und nur langsam zersetzt wird In vielen Graslandern spielen naturliche Feuer eine Rolle Blitze entzunden am Ende der Vegetationszeit die abgestorbene Pflanzenmasse Die in der Asche enthaltenen anorganischen Nahrstoffe fordern als Dunger den Neuaustrieb der Pflanzen Daruber hinaus wird der Geholzaufwuchs zerstort die Brande tragen so zur Offenhaltung der Graslandschaft bei Graslander beherbergen und ernahren eine artenreiche und vielfaltige Tierwelt eine Vielzahl von Insekten Termiten und Ameisen Spinnen Vogel Kleinsauger und zahlreiche im Boden lebende Tiere nicht zuletzt Grosssauger wie jene der grossen Tierherden in den afrikanischen Savannen Letztere tragen wie die regelmassigen Feuer dazu bei die Verjungung der Geholze zu hemmen Ihre Exkremente dungen den Boden Durch den Frass wird die Regeneration der Graser so angeregt dass die Primarproduktion um mehr als zwei Drittel zunimmt Ferner sind sie fur die Verbreitung der Fruchte und Samen durch Epi Endo oder von Bedeutung Naturnahe Graslander gehen heute weltweit zuruck Die Ursachen liegen in der Umwandlung in Acker und Siedlungsland der Aufgabe traditioneller Wiesen oder Weidenutzungen sowie in der Intensivierung Dungung und Degradierung Uberweidung Steppen und Prarien Die baumfreien Steppen finden sich in den semiariden gemassigten Zonen vorwiegend auf der Nordhalbkugel Auf der Sudhalbkugel ist die argentinische Pampa eine zu den eurasischen Steppen und den nordamerikanischen Prarien analoge Vegetationsform Es wird kontrovers diskutiert ob sie auf naturliche Weise entstanden ist Steppen unterliegen durch strenge Kalte im Winter und anhaltende Trockenheit im Sommer im Jahresverlauf zwei Perioden der Vegetationsruhe Die im Fruhjahr Fruhsommer und Spatherbst anfallenden Niederschlage reichen fur das Wachstum der Steppenvegetation aus Kennzeichnend fur Steppen ist ihre hohe bodenbiologische Aktivitat bei einem hohen Humusanteil bis zu 10 Es konnen sich fruchtbare Schwarzerdeboden mit Humushorizonten bis zu einem Meter Machtigkeit bilden Die osteuropaischen Steppen lassen sich grob in etwa vier Vegetationstypen gliedern die der zunehmenden Kontinentalitat in Richtung Sudost folgen In Russland und der Ukraine finden sich Wiesensteppen mit Aufrechter Trespe Bromus erectus Flaumigem Wiesenhafer Avenula pubescens Schillergrasern Koeleria und vielen anderen Grasarten Sie sind reich an einjahrigen und nicht grasartigen ausdauernde krautige Pflanzen Darauf folgt die durch Pfriemengraser der Gattung Stipa dominierte Federgrassteppe mit schmalblattrigen Horstgrasern und weniger Stauden und schliesslich die Kurzgrassteppe mit xerophytischen Festuca Arten Westliche Vorposten der osteuropaischen Steppen finden sich beispielsweise in der Pannonischen Tiefebene Ungarns Im gemassigten Nordamerika entspricht den Steppen die flachenmassig deutlich kleinere Prarie zwischen Mississippi und den Rocky Mountains Sie ist im Gegensatz zu den osteuropaischen Steppen weniger kontinental gepragt Sie erreicht in West Ost Ausdehnung 1000 Kilometer in Nord Sud Ausdehnung 2750 Kilometer Im Osten findet sich die Hochgras Prarie mit Wiesen Rispengras Poa pratensis dem Pyramiden Schillergras Koeleria pyramidata Andropogon scoparius Rutenhirse Panicum virgatum und vielen krautigen Pflanzen Im Sudteil folgt Richtung Westen die Mischgras Prarie im Ubergang zur am Fusse der Rocky Mountains befindlichen Kurzgras Prarie mit dem Bouteloua gracilis und Buchloe dactyloides Die Bedeutung geschlossener Grasdecken als Schutz vor Erosion zeigen die verheerenden Sandsturme der 1930er Jahre in der danach benannten Dust Bowl Nordamerikas durch grossflachige Bodenzerstorungen im Zuge der Umwandlung in Ackerland Noch im 17 und 18 Jahrhundert zogen Buffelherden mit einer geschatzten Bestandsgrosse von 50 bis 70 Millionen Tieren uber die Prarien Heute sind es uber 100 Millionen Hausrinder Savannen Die Savannen umfassen etwa 15 Millionen Quadratkilometer In den wechselfeuchten Sommerregengebieten der Tropen der Sudhalbkugel erreichen sie ihre grosste Ausdehnung in Afrika Analoge Formationen der Savannen sind die Llanos Venezuelas und Kolumbiens die Cerrados Brasiliens sowie die Eukalyptus Steppen Nordaustraliens Savannen sind im Gegensatz zu den Steppen und Prarien mit Baumen und Strauchern durchsetzt Die Savannen Afrikas wurden als Feuerklimax ohne regelmassige Brande und den Einfluss der grossen Elefanten und Huftierherden in kurzer Zeit mit Geholzen zuwachsen In den Savannen findet sich haufig ein kleinraumiges Oberflachenrelief aus flachen Hugeln und Senken mit Hohenunterschieden unter einem Meter Dadurch unterscheiden sich die Standorte vor allem hinsichtlich der Wasserverfugbarkeit Die unterschiedliche Wasserverfugbarkeit bestimmt schliesslich die Nahrstoffverfugbarkeit und die Vegetation In Savannen spielen neben den Grosstieren Termiten Ameisen und Heuschrecken eine massgebliche Rolle als Regulative im Okosystem Der Artenreichtum der Pflanzen der Savannen ist vergleichsweise gering Die Hauptkomponenten sind C4 Graser wie die Lampenputzergraser Pennisetum und Andropogon Arten in Afrika In Australien sind die Savannen das sogenannte Spinifex oder Hummock Grasland durch Igelkopfgraser der Gattungen Triodia und gekennzeichnet Dagegen ist der Artenreichtum der Tiere ausgesprochen gross So leben etwa 1 5 Millionen Grosstiere in den Savannen der Erde allein in der Serengeti Ostafrikas sind es 98 grosse Weidetiere pro Quadratkilometer Die Zoomasse wird auf 150 bis 250 Kilogramm Trockenmasse pro Hektar geschatzt jene der Walder der gemassigten Zone wird mit nur 10 Kilogramm Trockenmasse pro Hektar angegeben Kulturgrasland In der Naturlandschaft Europas ist naturliches Grasland auf wenige Bereiche beschrankt Nur in hohen Berglagen oberhalb der Waldgrenze in Seemarschen in oft uberschwemmten Auenbereichen und im Randbereich von Hochmooren konnten sich kleinraumig naturliche weitgehend baumfreie Graslander sogenannte Urwiesen entwickeln Sie sind heute stark vom Menschen uberpragt Kulturgrasland dient dem Menschen wirtschaftlich als Grundlage der Viehzucht Die durch Graser dominierten Wiesen und Weidelandschaften des gemassigten Europa sind im Wesentlichen das Ergebnis jahrhundertelangen menschlichen Wirkens Noch vor etwa 10 000 Jahren war Mitteleuropa nahezu reines Waldland Die Entwicklung bauerlicher Kulturen die sich vom Nahen Osten ausgehend vor etwa 6700 bis 6400 Jahren Neolithikum nach Mitteleuropa ausbreiteten ermoglichte das Sesshaftwerden der Menschen und fuhrte zu immer starkeren Eingriffen in die naturliche Pflanzendecke Es gab Siedlungen erste Acker und Nutztiere die ihre erste Nahrung im Wald suchten Der Frass der Tiere Brand und Holzeinschlag fuhrten im Laufe langerer Zeit zu Auflichtungen in den Waldern Mit Beginn der Eisenzeit wurde die Landnutzung verstarkt und mit Erfindung der Sense wurde die Gewinnung von Heu und Streu moglich Auf diese Weise entstanden erste grossere Wiesenareale Im Mittelalter vollendete sich die Landschaftsentwicklung in einer offenen und differenzierten Kulturlandschaft aus Siedlungen Waldresten Feldgeholzen Gebuschen Ackern sowie artenreichen Wiesen und Weiden Die typische Landschaft wird in der Literatur vielfach als Parklandschaft oder europaische Savanne beschrieben Im Zuge der Agrarentwicklung in der Neuzeit wird die Landwirtschaft durch die Technisierung Flurbereinigungen Melioration sowie gezielte Ansaat ausgewahlter Grasarten immer unabhangiger von naturlichen Gegebenheiten Die artenreichen extensiven Wiesen und Weiden wurden weitgehend von artenarmen monotonen Wirtschaftswiesen und weiden abgelost Zu den wichtigsten angebauten Futtergrasern des Dauergrunlandes gehoren heute das Deutsche Weidelgras Lolium perenne das Wiesen Lieschgras Phleum pratense das Gewohnliche Knauelgras Dactylis glomerata sowie Wiesen und Rohr Schwingel Festuca pratensis Festuca arundinacea Kusten und Hochwasserschutz Etliche Graser verhindern durch ihr dunnes Netzwerk aus Wurzeln und die Bedeckung des Bodens mit ihren oberirdischen Pflanzenteilen nicht nur dessen Abtragung durch Wind und Wasser sondern sorgen zusatzlich fur dessen Aufhohung Dafur sind besonders solche Arten geeignet die unter vergleichsweise ungunstigen Standortbedingungen weitreichende Rhizome und Stolonen bilden konnen So ist beispielsweise der Gewohnliche Strandhafer Ammophila arenaria massgeblich an der Festlegung der Treibsande sowie am Aufbau der Weissdunen auf den Inseln und an den Festlandskusten beteiligt und erfullt so eine wichtige Funktion im Kustenschutz Auf regelmassig uberfluteten Schlickflachen der Kusten ist es der Strand Salzschwaden Puccinellia maritima der mit seinen sich bewurzelnden Stolonen allmahlich die kurzen dichten Rasen der Salzwiesen bildet und mit seinen kurzen steifen Halmen und Blattern den Schlamm gewissermassen einfangt und die Oberflache der Marsch langsam aufhoht Dort wo andere Sussgraser nicht mehr gedeihen konnen ubernimmt das Salz Schlickgras Spartina anglica an ahnlichen Standorten die Funktion der Festlegung und Aufhohung von Schlick der seewartigen Seiten im Wattenmeer und entlang der Priele Die Deiche der Kusten und Strome werden schliesslich mit einer Pflanzendecke ausgestattet die von bodenhaltenden Sussgrasern dominiert wird In den Ebenen entlang der Flussufer des Binnenlands schutzen Graser den Boden vor Erosion und erfullen eine ebenso wichtige Aufgabe im Hochwasserschutz Beispielsweise bilden das Rohr Glanzgras Phalaris arundinacea und der Wasser Schwaden Glyceria maxima auf Schlammflachen und an Ufern dichte und hohe Aufwuchse mit kraftigen Rhizomen Flussauen stellen nicht nur Retentionsflachen fur Hochwasser dar sondern sind aufgrund der Grossgraser eine Senke Falle fur Sedimente Nahr und Schadstoffe Nutzung und Bedeutung fur den MenschenDie Familie der Sussgraser bietet ein breites Spektrum an Nutzungsmoglichkeiten Demgegenuber stehen jedoch nur relativ wenige Gattungen die schliesslich als Nutzpflanzen fur den Menschen von Bedeutung sind So werden lediglich 6 bis 7 Prozent der 600 bis 700 Gattungen als Nahrung oder als Werk und Baustoffe verwendet Nur etwa 15 Gattungen das sind knapp 2 Prozent ohne Berucksichtigung der Bambus Gattungen spielen dabei eine grossere Rolle Getreide WeizenfeldBaugerust aus Bambus in IndienUthlandfriesisches Haus mit Reetdach aus Schilf Von grosser weltwirtschaftlicher Bedeutung sind die Getreide Grasfruchte beziehungsweise Getreidekorner dienen dem Menschen als Grundnahrungsmittel Sie liefern uber 50 der Welternahrungsenergie Weizen Triticum Arten Mais Zea mays und Reis Oryza sativa nehmen dabei eine fuhrende Rolle ein Gerste Roggen Hirsen und Hafer decken etwa ein Zehntel ab Weizen Gerste und Roggen haben ihren Ursprung im sogenannten Fruchtbaren Halbmond der sich von Agypten uber Palastina bis zum Persischen Golf erstreckt Hier wurden die Wildformen in Kultur genommen die uber verschiedene Auslese und Kreuzungsprozesse zu den heutigen Kulturformen entwickelt wurden Reis hat seinen Ursprung in China oder Indien Mais stammt aus Mexiko Unter Hirsen werden Graser verschiedener Gattungen mit kleinfruchtigen Kornern zusammengefasst wie Digitaria Echinochloa Eragrostis Panicum Setaria Sorghum Im Jahr 2019 wurden weltweit folgende Anbauergebnisse erzielt Tabelle nach Erntemengen weltweit sortiert 2019 Anbauflache in Hektar Ertrag in dt pro ha Getreidemenge in TonnenGetreideart Welt D Welt D Welt D1 Weizen 215 901 958 3 118 100 35 5 74 0 765 769 635 3 344 0002 Mais 197 204 250 416 000 58 2 88 1 1 148 487 291 3 Reis 162 055 938 46 6 755 473 800 4 Gerste 51 149 869 1 708 800 31 1 67 8 158 979 610 9 583 6005 Hirse 71 728 545 11 7 86 265 170 6 Hafer 9 418 493 126 300 24 5 41 1 23 104 147 577 6007 Roggen 4 213 392 636 300 30 4 50 9 12 801 441 2 201 400Summe 711 672 445 6 005 500 2 950 881 094 42 075 800 Hirse umfasst hier Sorghum und Millet Echte Hirse 000000 Quelle FAO Faostat 2019Sonstige Nutzungen Neben den Grasfruchten werden die Stangel die Blatter und Wurzeln genutzt Sussgraser sind eine wichtige Rohstoffquelle zur Gewinnung von Starke Zellulose Zucker sowie Fetten und atherischen Olen Sie konnen als Werk Bau und Fullstoffe verwendet werden Vor allem werden die verholzten Halme verschiedener Bambus Arten in tropischen und subtropischen Gebieten Asiens zur Herstellung von Mobeln Ess und Trinkgefassen oder Zaunen verwendet und nicht zuletzt im Haus und Gerustbau eingesetzt In Nordwesteuropa wird das hier im Uberfluss wachsende Schilf zu Eindeckung von Hausern verwendet Die Eismumie Otzi soll einen Mantel aus Sussgrasern getragen haben Bambussprosse Bambussprosse werden als Gemuse gegessen Zitronengras Zitronengraser Cympopogon werden als Gewurz und Heilpflanzen verwendet Ferner dienen Graser zur Herstellung von alkoholischen Getranken wie Bier Rum oder Korn Als nachwachsende Rohstoffe gewinnen Sussgraser vor allem Bambus und Zuckerrohr zunehmende Bedeutung zur Herstellung von Bioalkohol als Treibstoff Schliesslich sei noch die Verwendung zahlreicher Sussgrasarten mit auffalligen Blutenstanden wie beispielsweise das Pampasgras als Ziergraser im Garten und Landschaftsbau genannt Die landwirtschaftliche Nutzung umfasst neben dem Getreideanbau die Nutzung zahlreicher Grasarten als Futterpflanzen fur Rinder Schafe oder Pferde in Form von Kulturgrasland wie Wiesen Mahd zur Heugewinnung Streunutzung Silage oder Weiden Daruber hinaus werden geeignete Graser fur Rasen in privaten Garten in Parks auf Golf oder Sportplatzen eingesetzt mit der Nutzungsart und intensitat angepassten Sortenmischungen Gesundheit Bei empfindlichen Menschen konnen Pollen von Sussgrasern die Bildung von Antikorpern Immunglobulin E IgE auslosen was als Heuschnupfen bekannt ist Sogenannte wasserlosliche I Glykoproteine haften an der Pollenoberflache werden leicht an die Schleimhaute abgegeben und konnen allergische Reaktionen erzeugen Ferner konnen in der Aleuronschicht der Getreidekorner enthaltene Prolamine durch eine immunologische Uberempfindlichkeitsreaktion die als Zoliakie bezeichnete Krankheit auslosen VorkommenSussgraser sind weltweit verbreitet Sie kommen von den Meereskusten bis ins Hochgebirge vom Aquator bis jenseits der Polarkreise in nahezu allen terrestrischen Okosystemen vor und besiedeln dabei Standorte von grosser okologischer Bandbreite Sie wachsen sowohl auf dauernassen bis extrem trockenen Boden als auch in sehr heissen bis arktisch kalten Klimaten Man findet Sussgraser flutend in Gewassern bestandsbildend als Rohrichte als Unterwuchs in Waldern auf wechselfeuchten wie auch trockenen Boden an Strassenrandern an Boschungen auf Felsen selbst Schotterflachen und Mauerkronen werden besiedelt Die Familie der Sussgraser deckt nahezu alle denkbaren Standorttypen ab wobei die einzelnen Arten und Populationen im Rahmen des Wettbewerbs um die Ressourcen Konkurrenz ihre jeweils eigenen Vorzugs oder Existenzbereiche besiedeln Etliche Pflanzenformationen ausserhalb der Walder werden im Wesentlichen durch Graser aufgebaut Die nordamerikanische Prarie die Steppen Osteuropas die Savannen Afrikas und die Pampa Sudamerikas aber auch die Wirtschaftswiesen und weiden Europas sind die landschaftspragenden naturlichen sowie unter menschlichen Einfluss entstandenen Graslander der Erde in denen Baume und Straucher zurucktreten oder ganz fehlen StammesgeschichteIn der Erdneuzeit Kanozoikum entstanden die modernen Familien der Blutenpflanzen so auch die Graser Sie waren zunachst auf bewaldete und sumpfige Gebiete beschrankt Mit der Entwicklung des kontinuierlichen Wachstumsprozesses und der Windbestaubung wurden ab dem Oligozan die offenen Lander erobert Steppen und Graslander breiteten sich vor allem im Miozan aus Man nimmt an dass die Evolution der Sussgraser mit jener der grossen Weidetiere Wiederkauer Pferde Kamele etc parallel ging Erkenntnisse indischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2005 gehen einem Bericht der Zeitschrift Science zufolge davon aus dass sich Graser bereits in der Kreidezeit dem letzten Abschnitt des Erdmittelalters Mesozoikum entwickelt haben Diese Annahme geht auf Funde von Pflanzenbestandteilen zuruck die im fossilen Dung Koprolith von Dinosauriern gefunden wurden und auf reis und bambusahnliche Graser deuten Sussgraser gehoren zu den im Verlauf der Evolution sekundar entstandenen windblutigen Angiospermen Spuren von Pollenkitt in Grasern weisen darauf hin dass die Vorganger biotisch durch Vogel und Insekten bestaubt wurden Pollenkitt verklebt die Pollenkorner zu grosseren Ubertragungseinheiten was bei der Windbestaubung die schwebfahige und leichte Pollen verlangt storend ware Im Zuge des Ubergangs zur Windblutigkeit wurden die Bluten reduziert Entwicklungsgenetische Befunde deuten darauf hin dass die Vorspelzen ein Verwachsungsprodukt zweier Blutenhullblatter von ursprunglich drei und die Schwellkorperchen aus inneren Tepalen hervorgegangen sind Die Graserblute lasst sich somit vom Grundtypus der dreizahligen Bluten einkeimblattriger Pflanzen ableiten mit zwei Kreisen a drei Blutenhullblattern zwei Kreisen a drei Staubblattern sowie drei Fruchtblattern Der dreifachrige Fruchtknoten der Sussgraser wurde einfachrig und enthalt nur noch eine Samenanlage Vom ausseren und inneren Staubblattkreis blieb nur der aussere Ring erhalten Vom inneren Hullblattkreis blieben nur die zwei als Schwellkorperchen dienenden Schuppen die dritte Tepale fiel aus Nur bei einigen tropischen Arten sind noch drei Lodiculae vorhanden Der aussere Hullblattkreis besteht nur noch aus der Vorspelze die aus zwei getrennten Blutenhullblattern entstanden ist Bei wenigen tropischen Grasern sind zwei getrennte Vorspelzen erhalten Die dritte Tepale fiel wiederum aus Etwa 80 der Grasarten haben mehr als einen Chromosomensatz im Zellkern Hybride zum Teil auch fruchtbare sind bei Sussgrasern selbst zwischen Gattungen nicht selten Viele der heutigen Graser waren in der Naturlandschaft vermutlich nicht in der jetzigen Form vorhanden Es wird angenommen dass viele Graslandarten ihren Ursprung in diploiden Sippen haben die wahrend der Eiszeiten in sudlichen Ruckzugsgebieten uberdauerten In einem langen Prozess der Ruckwanderung der Anpassung an veranderte Standortbedingungen und verscharfter Konkurrenz sowie durch die vom Menschen seit dem Neolithikum neu geschaffenen Lebensraume konnten durch Kreuzungen diploider Elternarten tetra bis polyploide Sippen Allopolyploidie entstehen So sind zum Beispiel Anthoxanthum odoratum Agrostis stolonifera Dactylis glomerata und Poa pratensis Hybride alter diploider Sippen SystematikDie Typusgattung der Familie der Poaceae ist Poa Der Gattungsname Poa ist vom griechischen Wort poa abgeleitet und bedeutet Kraut Gras Pflanze Die veraltete Bezeichnung fur die Familie lautet Gramineae Nach dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur Artikel 14 ist die weitere Verwendung des alten Begriffes als Ausnahme von den strengen Regeln erlaubt und damit legitim Poaceae Gramineae Jussieu nom cons nomina conservanda et nom alt nomen alternativum Sussgraser sind Bedecktsamer Magnoliopsida Im Gegensatz zu den Nacktsamern Gymnospermae ist bei ihnen die Samenanlage im Fruchtknoten eingeschlossen Die Familie der Sussgraser gehort innerhalb der Einkeimblattrigen Pflanzen Monokotyledonen zur Ordnung der Sussgrasartigen Poales Die Familie umfasst etwa 10 000 Arten mit je nach verwendeter Systematik 600 bis 700 Gattungen Die Poaceae sind in 13 Unterfamilien von ungleicher Grosse unterteilt die noch weiter in insgesamt 46 Tribus gegliedert sind Die Unterfamilien konnen vom phylogenetischen Standpunkt aus zu zwei Hauptgruppen BEP clade und PACC clade zusammengefasst werden Ubersicht uber die Systematik der Poaceae mit einer Auswahl an Gattungen und Arten Unterfamilie Pilg ex Potztal Sie enthalt zwei Tribus mit je einer Gattung und insgesamt etwa vier Arten in der Neotropis Tribus Anomochloeae Anomochloa Brongn Sie enthalt nur eine Art Anomochloa marantoidea Brongn Sie ist in Brasilien verbreitet Tribus Streptochaeteae Schrader ex Nees Die etwa drei Arten sind in der Neotropis verbreitet Unterfamilie Pharoideae Pharus latifoliusUnterfamilie L G Clark amp Judz Sie enthalt nur eine Tribus mit einer Gattung und ein bis zwolf Arten Tribus Phareae Stapf P Browne Die etwa sieben Arten sind in der Neuen Welt verbreitet Unterfamilie L G Clark M Kobay S Mathews Spangler amp E A Kellogg Sie enthalt zwei Tribus mit je einer Gattung und zusammen elf Arten im tropischen Afrika Tribus Puelieae Soderstr amp R P Ellis Franchet Die etwa funf Arten sind im tropischen Afrika verbreitet Tribus Guaduelleae Soderstr amp R P Ellis Franchet Die etwa sechs Arten sind im tropischen Afrika verbreitet BEP clade Unterfamilie Bambus Bambusoideae Luerss Sie sind im Blutenaufbau relativ ursprunglich und haben drei Loduculae und sechs Staubblatter die Blute ist also nicht so stark reduziert wie bei den meisten anderen Unterfamilien Sie haben oft verholzende Halme Sie enthalt zwei Tribus mit etwa 98 Gattungen und etwa 1200 Arten Tribus Arundinarieae Nees ex Asch amp Graebn Tribus Bambuseae Kunth ex Dumort Tribus Olyreae Kunth ex Spenn Unterfamilie Ehrhartoideae Reis Oryza sativa Unterfamilie Aristidoideae Aristida acutaUnterfamilie Pooideae Weizen Triticum aestivum Unterfamilie Jacq Fel ex Caro Oryzoideae Parodi ex Conert Sie sind im Blutenaufbau relativ ursprunglich und haben drei Loduculae und sechs Staubblatter die Blute ist also nicht so stark reduziert wie bei den meisten anderen Unterfamilien Sie enthalt vier Tribus mit etwa 19 Gattungen und etwa 120 Arten Tribus Ehrharteae Sie enthalt etwa zwei Gattungen Thunb Syn Diplax Sol ex Benn Microlaena R Br Microchlaena Spreng orth var Tetrarrhena R Br Trochera L C M Richard nom rej Sie ist in Afrika und auf Inseln des sudlichen Pazifik verbreitet Edgar amp Connor Syn Petriella Zotov Die etwa drei Arten kommen in Neuseeland vor Tribus Phyllorachideae C E Hubb Sie enthalt nur zwei Gattungen mit nur drei Arten in Afrika und Madagaskar A Camus amp Stapf Von den nur zwei Arten kommt eine in Madagaskar und die andere in Tansania vor Phyllorachis Trimen Sie enthalt nur eine Art Trimen Sie ist von Tansania bis ins sudliche tropische Afrika verbreitet Tribus Streptogyneae C E Hubb ex C E Calderon amp Soderstr Sie enthalt nur eine Gattung P Beauv Die etwa zwei Arten sind in den Tropen verbreitet Tribus Oryzeae Dumort Sie enthalt etwa zwolf Gattungen Reis Oryza L Sie enthalt etwa 20 Arten Wasserreis Zizania L Von den etwa vier Arten sind zwei im ostlichen Asien und zwei in Nordamerika verbreitet sie sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten Leersia Sw Sie enthalt etwa 17 Arten Koidz Die etwa drei Arten sind in China Sumatra Japan und auf den Ryukyu Inseln verbreitet Hygroryza Nees Sie enthalt nur eine Art Hygroryza aristata Retz Nees ex Wight amp Arn Sie ist in verbreitet Juss Die etwa elf Arten sind in der Neuen Welt verbreitet Doll amp Asch Die etwa funf Arten sind in Sudamerika verbreitet Porteresia Tateoka Sie enthalt nur eine Art Roxb Tateoka Sie ist in Indien und Myanmar verbreitet Rhynchoryza Baill Sie enthalt nur eine Art Nees Baill Sie ist in Brasilien verbreitet Kunth Die etwa funf Arten sind in Afrika und Madagaskar verbreitet Prosphytochloa Schweick Sie enthalt nur eine Art Nees Schweick Sie kommt in Sudafrika vor Potamophila R Br Sie enthalt nur eine Art R Br Sie kommt nur im nordlichen New South Wales vor Unterfamilie Pooideae Benth Sie enthalt 15 Tribus mit etwa 202 Gattungen und etwa 3300 Arten Uber die Systematik dieser Unterfamilie siehe dort PACC clade Unterfamilie Sie enthalt nur eine Tribus mit nur drei Gattungen mit etwa 350 Arten Tribus Aristideae C E Hubb Aristida L Sie enthalt 330 Arten De Winter Die funf Arten kommen in Afrika und Madagaskar vor Nees Die etwa 56 Arten kommen in Afrika und vom sudlichen europaischen Russland bis China und Indien vor Unterfamilie Danthonioideae Habitus Laubblatter und Blutenstand von Cortaderia jubataUnterfamilie N P Barker amp H P Linder Sie enthalt nur eine Tribus Tribus Danthonieae Sie enthalt 17 bis 26 Gattungen mit etwa 250 Arten Auswahl N P Barker amp H P Linder Die funf Arten kommen in Neuseeland vor H P Linder amp N P Barker Die drei Arten kommen in der Capensis vor Chaetobromus Nees Sie enthalt nur eine Art Schrad Nees Sie ist mit drei Unterarten vom sudlichen Namibia bis Sudafrika verbreitet Chimaerochloa H P Linder Sie enthalt nur eine Art Hitchc Pirie amp H P Linder Sie kommt nur in Neuguinea vor Zotov Die etwa 26 Arten sind in Neuseeland Neuguinea im sudostlichen Australien und auf der Lord Howe Insel verbreitet Cortaderia Stapf Die etwa 24 Arten sind in Sudamerika Neuseeland und Neuguinea verbreitet darunter Amerikanisches Pampasgras Cortaderia selloana Schult amp Schult f Asch amp Graebn Traubenhafer Danthonia DC Die etwa 100 Arten sind in Eurasien Nordafrika Makaronesien und in der Neuen Welt weitverbreitet H P Linder amp N P Barker Die drei Arten kommen nur in der Capensis vor Conert Die etwa sieben Arten sind in Afrika und Madagaskar verbreitet Notochloe Domin Sie enthalt nur eine Art Benth Domin Sie kommt in New South Wales vor P Beauv Die etwa 81 Arten sind in Afrika Madagaskar sowie auf der Arabischen Halbinsel verbreitet und kommen auf der Amsterdam Insel sowie auf der vor Steud Die etwa drei Arten kommen im sudostlichen Australien vor Conert Die etwa vier Arten kommen in der Capensis vor Steud Die etwa 74 Arten kommen von Malesien bis Australasien auf den Hawaii Inseln der Osterinsel und im sudlichen Sudamerika vor P Beauv Die etwa funf Arten sind in Makaronesien Afrika im Mittelmeerraum und von der Arabischen Halbinsel bis zur Mongolei und dem westlichen Himalaya weitverbreitet N P Barker amp H P Linder Die etwa acht Arten kommen in Afrika im Jemen und von Afghanistan bis zum Himalaja vor Desv Die etwa 16 Arten kommen im sudlichen Afrika vor Unterfamilie Arundinoideae Pfahlrohr Arundo donax Unterfamilie Chloridoideae Eragrostis cilianensisUnterfamilie Panicoideae Sorghumhirse Sorghum bicolor Unterfamilie Burmeist Sie enthalt nur eine Tribus Tribus Arundineae Dumort Sie enthalt 14 bis 19 Gattungen mit 36 bis 38 Arten C E Hubb Die etwa Arten sind im sudlichen tropischen Afrika und in Tansania verbreitet R Br Die etwa acht Arten sind in Australien verbreitet L Von den etwa funf Arten kommen vier im Mittelmeerraum und eine in Ostasien vor darunter das Pfahlrohr Arundo donax L Hochst Die zwei Arten kommen in Athiopien im Sudan und in Uganda vor Danthonidium C E Hubb Sie enthalt nur eine Art Bhide C E Hubb Sie ist im westlichen Indien beheimatet Dichaetaria Nees Sie enthalt nur eine Art Nees ex Steud Sie kommt im sudlichen Indien und in Sri Lanka vor Diplopogon R Br Sie enthalt nur eine Art R Br Sie kommt nur im sudwestlichen Australien vor Conert Mit nur zwei Arten die im sudlichen Afrika beheimatet sind P Beauv Mit nur zwei Arten die in den Tropen und Subtropen der Alten Welt bis Australien vorkommen Zwergschilf Hakonechloa Makino ex Honda Sie enthalt nur eine Art Japan Zwergschilf Hakonechloa macra Munro Honda Sie kommt nur in Japan vor Leptagrostis C E Hubb Sie enthalt nur eine Art Hochst C E Hubb Sie kommt nur in Athiopien vor Pfeifengraser Molinia Schrank Die zwei bis funf Arten sind in Eurasien verbreitet Monachather Steud Sie enthalt nur eine Art Steud Sie kommt in Australien vor Nematopoa C E Hubb Sie enthalt nur eine Art Stapf amp C E Hubb C E Hubb Ihre Heimat ist Sambia und Simbabwe Phaenanthoecium C E Hubb Sie enthalt nur eine Art Hochst ex A Rich C E Hubb Ihre Heimat ist Athiopien Eritrea der Sudan und der Jemen Schilfrohre Phragmites Adans Die etwa vier Arten besitzen zum Teil eine fast weltweite Verbreitung darunter das Schilfrohr Phragmites australis Cav Trin ex Steud Piptophyllum C E Hubb Sie enthalt nur eine Art Rendle C E Hubb Ihre Heimat ist Angola De Winter Die etwa drei Arten sind im sudlichen Afrika und in Madagaskar verbreitet Trin Die etwa funf Arten sind in Indien und Sri Lanka verbreitet Unterfamilie Chloridoideae Kunth ex Beilschm Sie enthalt funf Tribus mit etwa 145 Gattungen und etwa 1400 Arten Uber die Systematik dieser Unterfamilie siehe dort Unterfamilie Soderstr Sie enthalt zwei Tribus mit bis zu 13 Gattungen und etwa 45 Arten Tribus Centotheceae Ridl Desv Die etwa vier Arten sind im tropischen Afrika und Asien verbreitet P Beauv Die nur zwei Arten kommen beide in Madagaskar vor und eine davon ist auch vom tropischen bis ins sudliche Afrika verbreitet Tribus Thysanolaeneae C E Hubb Thysanolaena Nees Sie enthalt nur eine Art Roxb ex Hornem Honda Sie ist im tropischen bis subtropischen Asien verbreitet Unterfamilie Panicoideae Link Sie enthalt sieben Tribus und 216 Gattungen und etwa 3270 Arten Uber die Systematik dieser Unterfamilie siehe dort Ohne Einordnung in eine Unterfamilie sind Tribus Eriachneae Eck Borsboom Sie enthalt zwei Gattungen R Br Die etwa 48 Arten sind von Sudostasien bis Australien verbreitet S T Blake Von den nur zwei Arten kommt eine in Neuguinea und eine im tropischen Australien vor Tribus Micraireae Pilg Sie enthalt nur eine Gattung F Muell Die etwa 15 Arten sind im tropischen Australien verbreitet QuellenDie allgemeinen Informationen dieses Artikels entstammen den unter Literatur und Weblinks aufgefuhrten Referenzen Morphologie Standorte Verbreitung etc Daruber hinaus sind einzelne Aspekte Spezialthemen Zahlen usw den aufgefuhrten Einzelpublikationen entnommen R J Soreng G Davidse P M Peterson F O Zuloaga E J Judziewicz T S Filgueiras O Morrone K Romaschenko A World wide Phylogenetic Classification of Poaceae Gramineae Die erste Veroffentlichung erfolgte am 13 Januar 2000 als Classification of New World Grasses Poaceae Gramineae Die Daten werden fortlaufend aktualisiert zuletzt am 5 April 2014 Die Familie der Poaceae bei der APWebsite Abschnitt Systematik Gramineae Juss bei L Watson und M J Dallwitz The Families of Flowering Plants Beschreibung im DELTA Format Abschnitt Beschreibung Literatur Charles Edward Hubbard Graser Beschreibung Verbreitung Verwendung UTB Band 233 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1985 ISBN 3 8001 2537 4 englisch Grasses Ubersetzt von Peter Boeker Peter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X Ernst Klapp Wilhelm Opitz von Boberfeld Taschenbuch der Graser Erkennung und Bestimmung Standort und Vergesellschaftung Bewertung und Verwendung 13 uberarbeitete Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2006 ISBN 3 8001 4775 0 Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 22 Poaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2006 ISBN 1 930723 50 4 englisch Vernon Hilton Heywood Hrsg Blutenpflanzen der Welt Birkhauser Basel Bonn Stuttgart 1982 ISBN 3 7643 1305 6 englisch Flowering Plants of the World Einzelnachweise M J M Christenhusz J W Byng The number of known plants species in the world and its annual increase In Phytotaxa Volume 261 No 3 2016 S 201 217 doi 10 11646 phytotaxa 261 3 1 Vernon Hilton Heywood Hrsg Blutenpflanzen der Welt Birkhauser Basel Bonn Stuttgart 1982 ISBN 3 7643 1305 6 englisch Flowering Plants of the World Gerhard Grummer Das Verhalten von Rhizomen der Quecke Agropyron repens gegen trockene Luft In Weed Research Volume 3 Issue 1 1963 S 44 51 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 285 H Schnyder Physiologische und morphogenetische Grundlagen zum Regenerationsvermogen der Graser In Bayerische Akademie der Wissenschaften Hrsg Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2006 ISBN 3 89937 070 8 ISSN 0938 5851 H Behrendt J Ring A research strategy for the investigation of the influence of environmental pollutants on the development of allergic sensitization and disease In J Ring H Behrendt D Vieluf Hrsg New Trends in Allergy IV Springer Berlin Heidelberg 1997 S 51 60 H Ziegler Die Familie der Sussgraser In Bayerische Akademie der Wissenschaften Hrsg Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 3 89937 070 8 ISSN 0938 5851 H L Shantz The Place of Grasslands in the Earth s Cover In Ecology Volume 35 No 2 1954 S 143 145 W Haber Die Graslander der Erde Verbreitung und Lebensbedingungen In Bayerische Akademie der Wissenschaften Hrsg Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 3 89937 070 8 ISSN 0938 5851 J H Reichholf Graser Fleisch und Humus Tiere in Graslandokosystemen In Bayerische Akademie der Wissenschaften Hrsg Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 3 89937 070 8 ISSN 0938 5851 H Dierschke G Briemle Kulturgrasland Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3816 6 E Bayer Bedeutende und interessante Nutzpflanzen aus der Familie der Graser In Bayerische Akademie der Wissenschaften Hrsg Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2006 ISSN 0938 5851 ISBN 3 89937 070 8 Ernahrungs und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO Produktionsstatistik 2019 abgerufen am 7 Juni 2021 englisch Vandana Prasad Caroline A E Stromberg Habib Alimohammadian Ashok Sahni Dinosaur Coprolites and the Early Evolution of Grasses and Grazers In Science Volume 310 5751 2005 S 1177 Michael Hesse Entwicklungsgeschichte und Ultrastruktur von Pollenkitt und Exine bei nahe verwandten entomophilen und anemophilen Angiospermensippen der Alismataceae Liliaceae Juncaceae Cyperaceae Poaceae und Araceae Plant Systematics and Evolution Springer Wien 1980 Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur PDF 1 5 MB abgerufen am 7 September 2007 Poaceae bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 9 Dezember 2014 Poaceae im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 9 Dezember 2014 Grass Phylogeny Working Group Nigel P Barker Lynn G Clark Jerrold I Davis Melvin R Duvall Gerald F Guala Catherine Hsiao Elizabeth A Kellogg H Peter Linder Phylogeny and Subfamilial Classification of the Grasses Poaceae Annals of the Missouri Botanical Garden 2001 Volume 88 No 3 2001 S 373 457 Online Memento des Originals vom 25 November 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Poaceae In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science R J Soreng G Davidse P M Peterson F O Zuloaga E J Judziewicz T S Filgueiras O Morrone K Romaschenko A World wide Phylogenetic Classification of Poaceae Gramineae Die erste Veroffentlichung erfolgte am 13 Januar 2000 als Classification of New World Grasses Poaceae Gramineae Die Daten werden fortlaufend aktualisiert zuletzt am 5 April 2014 WeblinksCommons Sussgraser Poaceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Sussgras Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Sussgraser im Katalog der Deutschen NationalbibliothekDieser Artikel wurde am 26 September 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4021764 4 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85056515 NDL 00564121