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Die Domschule Güstrow am Domplatz war eine 1552 durch Herzog Johann Albrecht I von Mecklenburg 1525 1576 gestiftete Late

Domschule Güstrow

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Die Domschule Güstrow am Domplatz war eine 1552 durch Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525–1576) gestiftete Lateinschule und späteres Gymnasium in Güstrow. Ihr Gebäude von 1575/79 ist der älteste erhaltene Schulbau von Mecklenburg.

Ihre Geschichte begann 1236 als Stiftsschule zur Ausbildung des Kleriker-Nachwuchses, sie ist damit eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum und die Schule mit der längsten Historie im heutigen Land Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Eine Schule zur Ausbildung des Kleriker-Nachwuchses lässt sich in Güstrow seit der Gründung des Kollegiatstifts 1236 nachweisen. 1553 entstand die Neue Domschule mit der Vereinigung der alten Domstiftsschule und der Ratsschule, einer evangelischen Gelehrtenschule. Deren Gründung war bereits 1540 von Herzog Heinrich dem Friedfertigen verfügt worden. Mit dem Bau wurde jedoch erst 1560 durch Baumeister Philipp Brandin begonnen. Der erste Rektor der Schule, Wolfgang Leupold (1517–1583), war von Philipp Melanchthon empfohlen worden.

Trotz anhaltender Auseinandersetzungen zwischen den Herzögen, die die Schule als Fürstenschule nach sächsischem Vorbild führen wollten, und dem Rat der Stadt Güstrow über die Schulaufsicht entwickelte sich die Domschule in den folgenden Jahrzehnten zur angesehensten Schule des Landes.

Seit 1552 fanden in Güstrow Theatervorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der Domschule Güstrow. Die Vorstellungen, welche die evangelische Lehre zu verbreiten helfen sollten, wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg beibehalten.

1662 wurde der Stadt durch den Permutationsvergleich ein Kompatronat und weitgehende Schulaufsicht eingeräumt. Gleichzeitig wurde die Schulordnung von 1602 überarbeitet. Latein, bisher alleinige Unterrichtssprache, wurde erst ab der dritten Klasse verwendet, die Schule wurde für Bürger geöffnet. Mädchen blieben jedoch weiterhin ausgeschlossen. Weitere Reformen der Schulordnung erfolgten 1752 und, unter dem Rektorat von Adolph Friedrich Fuchs nach dem Vorbild des Unterrichts in den Schulen der Franckeschen Stiftungen, 1789. Obwohl weiterhin der Zugang zur Universität Ziel des Unterrichts blieb, wurde ein Schwerpunkt auf die allgemeine Bildung gelegt, die Schülern zugutekommen sollte, die einen praktischen bürgerlichen Beruf ergreifen wollten. Der Stundenplan sah ein Kurssystem vor, bei dem die Schüler nach ihren Fähigkeiten eingestuft wurden. Nur Latein und Religion blieben für alle Schüler obligatorisch.

1942 wurde die in ihrem Bestand bedrohte Domschule mit dem 1902 gegründeten Realgymnasium, das seit 1934 den Namen des niederdeutschen Dichters John Brinckman trug und bereits die dreifache Schülerzahl aufwies, zusammengelegt. Das alte Gymnasium wurde aufgelöst. Bis 1947 hieß die Schule, die ihren Sitz Am Wall Nr. 6 hatte, Vereinigte John-Brinckman-Schule und Domschule. Das heutige John-Brinckman-Gymnasium feierte 1983 sein 450-jähriges Bestehen.

Gebäude

Für die Domschule wurde 1575 bis 1579 am Domplatz nach Plänen des Baumeisters Philipp Brandin ein eigenes Gebäude im Renaissance-Stil errichtet, das als das älteste erhaltene Schulgebäude in Mecklenburg gilt. Es ist ein dreigeschossiger Ständerbau mit durchgezapften Deckenbalken, Zapfenschloss, Ziegelverblendung und Verputz. 1904 gab es einen Erweiterungsbau. Das Gebäude wurde bis 1974 als Schule genutzt und war danach Magazin des Museums.

Anlässlich des 450. Jubiläums der Domschule im Jahr 2003 wurde die Außenfassade des historischen Schulgebäudes nach alten Befunden rekonstruiert.

Im September 2007 beauftragte die Stadtvertretung den Bürgermeister, ein Gesamtnutzungs- und Sanierungskonzept für den leerstehenden Gebäudekomplex alte Domschule und die ehemalige Kerstingschule zu erarbeiten.

Bibliothek

Die historische Schulbibliothek umfasste zu Beginn des 20. Jahrhunderts 60.000 Bände und war die größte ihrer Art in Mecklenburg. Zeitweilig übernahm sie die Funktion der öffentlichen Bibliothek für Güstrow. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden große Teile des Altbestands in das Museum der Stadt Güstrow überführt, wo sie als kulturgeschichtliche Sammlung geführt wurden. Durch Auslagerung im April 1945 und politische Umstände der unmittelbaren Nachkriegszeit kam es zu einer weitgehenden Zersplitterung der Bibliothek. Reste befinden sich in der Museumsbibliothek Güstrow, die heute der Uwe-Johnson-Bibliothek angegliedert ist, in der Bibliothek des John-Brinckman-Gymnasiums sowie in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin, darunter 19 Inkunabeln in 14 Bänden.

Von der einst bedeutenden Hansenschen Bildersammlung von ca. 50.000 Kupferstichen, die von Senator Georg Wilhelm Hansen (1736–1819) zusammengetragen und seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Bibliothek der Domschule verwahrt wurde, sind ebenfalls nur Reste (ca. 2400 Kupferstiche) im Museum erhalten.

Bekannte Schüler der Domschule und des Realgymnasiums

  • David von Bassewitz (1557–1624), fürstlich mecklenburgischer Rat und Hofmeister
  • Georg Völkner (1595–1664), Schüler und Konrektor an der Domschule Güstrow
  • Christian Othfar (1609–1660), Theologe, Kirchenlieddichter und Arzt
  • Johann Nikolaus Quistorp (1651–1715), evangelischer Theologe
  • Johann Christopher Jauch (1669–1725), Superintendent und Autor
  • Joachim Daniel von Jauch (1688–1754), Generalmajor und Baumeister Augusts des Starken
  • Johann Bernhard Quistorp (1692–1761), Mediziner
  • Georg Christoph Detharding (1699–1784), Mediziner und Rektor der Universität Bützow
  • Georg Wilhelm Detharding (1701–1782), Lübecker Bürgermeister
  • Joachim Ehrenfried Pfeiffer (1709–1787), evangelischer Theologe
  • Johann Matthias Martini (1738–1806), Jurist
  • Georg Friedrich Kersting (1785–1847), Kunstmaler
  • Lorenz Karsten (1751–1829), deutscher Ökonom und Agrarwissenschaftler
  • Johann Christian Friedrich Dietz (1765–1833), Pädagoge, Pastor und Publizist
  • Friedrich Wilhelm Georg Ackermann (1767–1836), Stadtrichter und Bürgermeister von Bützow
  • Wilhelm Goetze (1773–1830), Kreisphysicus in Neustrelitz
  • Detlev Friedrich Dreves (1776–1843), Jurist, Advokat und Landsyndikus der Mecklenburgischen Ritterschaft
  • Johann Christian (Daniel) Salchow (1782–1829), Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer und Schriftsteller
  • Heinrich von Bülow (1792–1846), preußischer Staatsmann
  • Friedrich Liss (1795–1878), Jurist und Bürgermeister
  • Georg Christian Friedrich Lisch (1801–1883), Prähistoriker, mecklenburgischer Altertumsforscher
  • Adolf Fuchs (1805–1885), Pastor, Autor, Auswanderer und Siedler in Texas (Sohn des Rektors Adolf Friedrich Fuchs)
  • Heinrich Zander (1800–1876), Pastor und Ornithologe in Mecklenburg
  • Gustav Lierow (1813–1891), evangelisch-lutherischer Pastor, Dichter und Schriftsteller
  • Otto Wachenhusen (1820–1889), MdR im Norddeutschen Bund
  • Franz Susemihl (1826–1901), Professor für Klassische Philologie
  • Marcus Wolf Hinrichsen (1829–1902), Hamburger Kaufmann und Politiker
  • Wilhelm Schmidt (1829–1909), Beamter im Dienst der Mecklenburg-Schweriner Landesregierung
  • Albert Schmidt (1836–1912), Jurist, Schriftsteller und Dramatiker
  • Hugo Seemann (1856–1932), Aktivist der christlich-sozial orientierten ländlichen Reformbewegung in Mecklenburg
  • Paul Krückmann (1866–1943), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Münster
  • Max Heydemann (1884–1956), Politiker (SPD) und Journalist
  • Otto Becker (1885–1955), Ordinarius für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Halle
  • Erich Lindemann (1888–1945), Phykologe und Taxonom, Reifeprüfung 1907
  • Annemarie von Harlem (1894–1983), Politikerin (CDU)
  • Kurt Weckmann (1895–1981), Generalleutnant und Kommandeur der 274. Infanterie-Division
  • Uwe Johnson (1934–1984), Schriftsteller, Reifeprüfung 1952

Bekannte Lehrer

  • Johannes Freder der Jüngere (1544–1604), 1568–1572 Rektor, dann Professor der Theologie an der Universität Rostock
  • Franciscus Omichius (1532–1591), 1566–1572 Konrektor, ab 1572 Rektor als Nachfolger Freders
  • Sebastian Meier (1594–1664), Rektor 1619–1629
  • Georg Völkner (1595–1664), 1630–1640 Konrektor
  • Andreas Gottfried Ammon (1635–1686), evangelischer Theologe, 1663–1667 Rektor
  • Karl Joachim Sibeth (1692–1748), Rektor
  • Adolf Friedrich Fuchs (1753–1828), 1789–1811 Rektor und Reformer der Schule, 1792 Verleihung des Titels „Professor“, seit 1811 Superintendent zu Güstrow
  • Johann Christian Friedrich Dietz (1765–1834), Pädagoge, Pastor und Publizist, ab 1786 Succentor, 1789–1804 Subrektor
  • Johann Friedrich Besser (1771–1846), Professor und Rektor, Verfasser der jährlichen Nachrichten über die Domschule (s. Literatur), Ehrenbürger der Stadt Güstrow seit 1843
  • Theodor Reuter (1813–1864), Geistlicher und Parlamentarier
  • Wilhelm Müller (1886–1969), Pädagoge
  • Friedrich Schult (1889–1978), Pädagoge, Dichter, Maler und Grafiker
  • Gerhard Böhmer (1895–1978), Lehrer und Schriftsteller

Literatur

  • Nachrichten von der Güstrowschen Domschule. jährlich 1810–1833 (Digitalisate), darin:
    • Johann Friedrich Besser: Nachrichten von der Güstrowschen Domschule. Elftes Stück, Güstrow 1823 (Verzeichnis aller Lehrer der Domschule bis 1670)
    • Johann Friedrich Besser: Nachrichten von der Güstrowschen Domschule. Zwölftes Stück, Güstrow 1823 (Verzeichnis aller Lehrer der Domschule von 1670 bis 1824)
  • Peter Lack: Die Domschule zu Güstrow. In: Güstrower Jahrbuch 2005, S. 81–85, ISBN 3-00-014827-2.
  • Gustav Karl Heinrich Raspe: Zur Geschichte der Güstrower Domschule. Ebert, Güstrow 1853, (Güstrow, Domschule, Schulprogramm, 1853) (Inhalt: Einladung zur Jubelfeier des dreihundertjährigen Bestehens der Domschule zu Güstrow; Verzeichnis der Schulschriften der Güstrower Domschule 1645–1853) OCLC 247957029, K10plus 31985115X.
  • Heinrich Schnell: Das Unterrichtswesen der Grossherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. Berlin: A. Hofmann & Co. 1909 (Monumenta Germaniae Paedagogica), Band 3, S. 382ff.
  • Steffen Stuth: Von der Fürstenschule zur modernen Lehranstalt. Zur Geschichte der Domschule. In: Güstrower Jahrbuch 2005, S. 85–91, ISBN 3-00-014827-2.

Weblinks

Commons: Domschule Güstrow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur über Domschule Güstrow in der Landesbibliographie MV
  • Literatur über John-Brinckman-Gymnasium in der Landesbibliographie MV
    • Rektoren der Domschule
    • Lehrer der Domschule
    • Schüler der Domschule
  • Eintrag zur Domschulbibliothek in der Bibliothek des Museums der Stadt Güstrow im Handbuch der historischen Buchbestände

Einzelnachweise

  1. Martin Zeiller: Güstrow. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Saxoniae Inferioris (= Topographia Germaniae. Band 14). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1653, S. T15 (Bildtafel [Wikisource]). 
  2. Vgl. Joachim Kremer: Das Kantorat des Ostseeraums im 18. Jahrhundert. S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  3. Vgl. Joachim Kremer: Das Kantorat des Ostseeraums im 18. Jahrhundert. S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). , S. 127, Fußnote 2 m.w.Nw.
  4. Leupold hatte zunächst als Lehrer 1552 den Administrator zu Ratzeburg Christoph von Mecklenburg nach Paris begleitet, wohin dieser 15-jährig als Geisel entsandt worden war. Vgl. Georg Christian Friedrich Lisch: Der Herzog Christoph und dessen zweite Gemahlin Elisabeth. In: Ders.: Meklenburg in Bildern, Bd. 3 (1844), S. 23–24; auch in Lexikus als Antiqua-Transkription: Der Herzog Christoph und dessen zweite Gemahlin Elisabeth. Abgerufen am 18. Februar 2025. ; Reinhard Kade: Wolfgang Leupold, ein Freiberger Kind, der Erzieher des Herzogs Christoph von Mecklenburg. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. 27, 1891, S. 49–54.
  5. Architekturführer DDR, Bezirk Schwerin, 1984, S. 75
  6. Aus dem Beschlussprotokoll der Sitzung der Stadtvertretung vom 13.09.2007 Öffentlicher Teil: [Top.] IV/0829/07. (PDF) In: Güstrower Stadtanzeiger. Jahrgang 17 - Nr. 10, Ausgabe November 2007. Stadtverwaltung Güstrow, S. 5, abgerufen am 18. Februar 2025. 
  7. Handbuch der historischen Buchbestände, herausgegeben von Bernhard Fabian, digitalisiert von Günter Kükenshöner, hier zitiert nach Bibliothek des Museums der Stadt Güstrow. In: www.b2i.de. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, abgerufen am 31. März 2020. 
  8. Siehe dazu H. Maruardt: Die Inkunabeln der Domschulbibliothek zu Güstrow. Schulprogramm Ostern 1907, S. 24–37
  9. Lebensdaten. In: www.stadt-laage.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2013; abgerufen am 31. März 2020. 
  10. Otto Becker. In: www.catalogus-professorum-halensis.de. Abgerufen am 31. März 2020. 
  11. Zur Schulchronik und Schulstatistik – Abiturnachweis. (PDF; 1,6 MB) In: digital.ub.uni-duesseldorf.de. Abgerufen am 31. März 2020 (Digitalisat eines Buches, Kapitel II, Titel nicht zu erkennen). 
  12. Some of the prisoners held in special camp 11. In: www.camp198.fsnet.co.uk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 31. März 2020 (Lebenslauf bis 1945). 
  13. Artikel in: Neues historisches Lexikon. In: www.haff-verlag.de/. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Januar 2010; abgerufen am 31. März 2020. 
  14. Superintendent Adolf Friedrich Fuchs. In: kenfuchs42.net. Abgerufen am 31. März 2020 (englisch, Lebensdaten Fuchs). 
  15. Allgemeines Repertorium der Literatur. Bände 3 und 4, 1823, S. 466 (S. 466 in der Google-Buchsuche). 
Normdaten (Körperschaft): GND: 601117-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 153094421

53.79161412.173865Koordinaten: 53° 47′ 29,8″ N, 12° 10′ 25,9″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:19

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Die Domschule Gustrow am Domplatz war eine 1552 durch Herzog Johann Albrecht I von Mecklenburg 1525 1576 gestiftete Lateinschule und spateres Gymnasium in Gustrow Ihr Gebaude von 1575 79 ist der alteste erhaltene Schulbau von Mecklenburg Blick auf die Domschule Gustrow 2011 Die Domschule von 1579 bezeichnet mit L links Schloss Gustrow und die Hofkirche der Gustrower Dom bezeichnet mit F Abb 1653 Ihre Geschichte begann 1236 als Stiftsschule zur Ausbildung des Kleriker Nachwuchses sie ist damit eine der altesten Schulen im deutschen Sprachraum und die Schule mit der langsten Historie im heutigen Land Mecklenburg Vorpommern GeschichteHeinrich der Friedfertige Grunder der DomschuleDomschule Gustrow um 1800 Eine Schule zur Ausbildung des Kleriker Nachwuchses lasst sich in Gustrow seit der Grundung des Kollegiatstifts 1236 nachweisen 1553 entstand die Neue Domschule mit der Vereinigung der alten Domstiftsschule und der Ratsschule einer evangelischen Gelehrtenschule Deren Grundung war bereits 1540 von Herzog Heinrich dem Friedfertigen verfugt worden Mit dem Bau wurde jedoch erst 1560 durch Baumeister Philipp Brandin begonnen Der erste Rektor der Schule Wolfgang Leupold 1517 1583 war von Philipp Melanchthon empfohlen worden Trotz anhaltender Auseinandersetzungen zwischen den Herzogen die die Schule als Furstenschule nach sachsischem Vorbild fuhren wollten und dem Rat der Stadt Gustrow uber die Schulaufsicht entwickelte sich die Domschule in den folgenden Jahrzehnten zur angesehensten Schule des Landes Seit 1552 fanden in Gustrow Theatervorstellungen statt Die Darsteller waren ausschliesslich Schuler der Domschule Gustrow Die Vorstellungen welche die evangelische Lehre zu verbreiten helfen sollten wurden bis zum Dreissigjahrigen Krieg beibehalten 1662 wurde der Stadt durch den Permutationsvergleich ein Kompatronat und weitgehende Schulaufsicht eingeraumt Gleichzeitig wurde die Schulordnung von 1602 uberarbeitet Latein bisher alleinige Unterrichtssprache wurde erst ab der dritten Klasse verwendet die Schule wurde fur Burger geoffnet Madchen blieben jedoch weiterhin ausgeschlossen Weitere Reformen der Schulordnung erfolgten 1752 und unter dem Rektorat von Adolph Friedrich Fuchs nach dem Vorbild des Unterrichts in den Schulen der Franckeschen Stiftungen 1789 Obwohl weiterhin der Zugang zur Universitat Ziel des Unterrichts blieb wurde ein Schwerpunkt auf die allgemeine Bildung gelegt die Schulern zugutekommen sollte die einen praktischen burgerlichen Beruf ergreifen wollten Der Stundenplan sah ein Kurssystem vor bei dem die Schuler nach ihren Fahigkeiten eingestuft wurden Nur Latein und Religion blieben fur alle Schuler obligatorisch 1942 wurde die in ihrem Bestand bedrohte Domschule mit dem 1902 gegrundeten Realgymnasium das seit 1934 den Namen des niederdeutschen Dichters John Brinckman trug und bereits die dreifache Schulerzahl aufwies zusammengelegt Das alte Gymnasium wurde aufgelost Bis 1947 hiess die Schule die ihren Sitz Am Wall Nr 6 hatte Vereinigte John Brinckman Schule und Domschule Das heutige John Brinckman Gymnasium feierte 1983 sein 450 jahriges Bestehen GebaudeBlick von der Kerstingstrasse auf den Renaissance Giebel der Domschule Fur die Domschule wurde 1575 bis 1579 am Domplatz nach Planen des Baumeisters Philipp Brandin ein eigenes Gebaude im Renaissance Stil errichtet das als das alteste erhaltene Schulgebaude in Mecklenburg gilt Es ist ein dreigeschossiger Standerbau mit durchgezapften Deckenbalken Zapfenschloss Ziegelverblendung und Verputz 1904 gab es einen Erweiterungsbau Das Gebaude wurde bis 1974 als Schule genutzt und war danach Magazin des Museums Anlasslich des 450 Jubilaums der Domschule im Jahr 2003 wurde die Aussenfassade des historischen Schulgebaudes nach alten Befunden rekonstruiert Im September 2007 beauftragte die Stadtvertretung den Burgermeister ein Gesamtnutzungs und Sanierungskonzept fur den leerstehenden Gebaudekomplex alte Domschule und die ehemalige Kerstingschule zu erarbeiten BibliothekDie historische Schulbibliothek umfasste zu Beginn des 20 Jahrhunderts 60 000 Bande und war die grosste ihrer Art in Mecklenburg Zeitweilig ubernahm sie die Funktion der offentlichen Bibliothek fur Gustrow Nach dem Ersten Weltkrieg wurden grosse Teile des Altbestands in das Museum der Stadt Gustrow uberfuhrt wo sie als kulturgeschichtliche Sammlung gefuhrt wurden Durch Auslagerung im April 1945 und politische Umstande der unmittelbaren Nachkriegszeit kam es zu einer weitgehenden Zersplitterung der Bibliothek Reste befinden sich in der Museumsbibliothek Gustrow die heute der Uwe Johnson Bibliothek angegliedert ist in der Bibliothek des John Brinckman Gymnasiums sowie in der Landesbibliothek Mecklenburg Vorpommern in Schwerin darunter 19 Inkunabeln in 14 Banden Von der einst bedeutenden Hansenschen Bildersammlung von ca 50 000 Kupferstichen die von Senator Georg Wilhelm Hansen 1736 1819 zusammengetragen und seit Mitte des 19 Jahrhunderts in der Bibliothek der Domschule verwahrt wurde sind ebenfalls nur Reste ca 2400 Kupferstiche im Museum erhalten Bekannte Schuler der Domschule und des RealgymnasiumsDetail der Skulptur von Uwe Johnson vor dem John Brinckman GymnasiumDavid von Bassewitz 1557 1624 furstlich mecklenburgischer Rat und Hofmeister Georg Volkner 1595 1664 Schuler und Konrektor an der Domschule Gustrow Christian Othfar 1609 1660 Theologe Kirchenlieddichter und Arzt Johann Nikolaus Quistorp 1651 1715 evangelischer Theologe Johann Christopher Jauch 1669 1725 Superintendent und Autor Joachim Daniel von Jauch 1688 1754 Generalmajor und Baumeister Augusts des Starken Johann Bernhard Quistorp 1692 1761 Mediziner Georg Christoph Detharding 1699 1784 Mediziner und Rektor der Universitat Butzow Georg Wilhelm Detharding 1701 1782 Lubecker Burgermeister Joachim Ehrenfried Pfeiffer 1709 1787 evangelischer Theologe Johann Matthias Martini 1738 1806 Jurist Georg Friedrich Kersting 1785 1847 Kunstmaler Lorenz Karsten 1751 1829 deutscher Okonom und Agrarwissenschaftler Johann Christian Friedrich Dietz 1765 1833 Padagoge Pastor und Publizist Friedrich Wilhelm Georg Ackermann 1767 1836 Stadtrichter und Burgermeister von Butzow Wilhelm Goetze 1773 1830 Kreisphysicus in Neustrelitz Detlev Friedrich Dreves 1776 1843 Jurist Advokat und Landsyndikus der Mecklenburgischen Ritterschaft Johann Christian Daniel Salchow 1782 1829 Rechtswissenschaftler Hochschullehrer und Schriftsteller Heinrich von Bulow 1792 1846 preussischer Staatsmann Friedrich Liss 1795 1878 Jurist und Burgermeister Georg Christian Friedrich Lisch 1801 1883 Prahistoriker mecklenburgischer Altertumsforscher Adolf Fuchs 1805 1885 Pastor Autor Auswanderer und Siedler in Texas Sohn des Rektors Adolf Friedrich Fuchs Heinrich Zander 1800 1876 Pastor und Ornithologe in Mecklenburg Gustav Lierow 1813 1891 evangelisch lutherischer Pastor Dichter und Schriftsteller Otto Wachenhusen 1820 1889 MdR im Norddeutschen Bund Franz Susemihl 1826 1901 Professor fur Klassische Philologie Marcus Wolf Hinrichsen 1829 1902 Hamburger Kaufmann und Politiker Wilhelm Schmidt 1829 1909 Beamter im Dienst der Mecklenburg Schweriner Landesregierung Albert Schmidt 1836 1912 Jurist Schriftsteller und Dramatiker Hugo Seemann 1856 1932 Aktivist der christlich sozial orientierten landlichen Reformbewegung in Mecklenburg Paul Kruckmann 1866 1943 Professor der Rechtswissenschaften an der Universitat Munster Max Heydemann 1884 1956 Politiker SPD und Journalist Otto Becker 1885 1955 Ordinarius fur mittlere und neuere Geschichte an der Universitat Halle Erich Lindemann 1888 1945 Phykologe und Taxonom Reifeprufung 1907 Annemarie von Harlem 1894 1983 Politikerin CDU Kurt Weckmann 1895 1981 Generalleutnant und Kommandeur der 274 Infanterie Division Uwe Johnson 1934 1984 Schriftsteller Reifeprufung 1952Bekannte LehrerAdolf Friedrich FuchsJohannes Freder der Jungere 1544 1604 1568 1572 Rektor dann Professor der Theologie an der Universitat Rostock Franciscus Omichius 1532 1591 1566 1572 Konrektor ab 1572 Rektor als Nachfolger Freders Sebastian Meier 1594 1664 Rektor 1619 1629 Georg Volkner 1595 1664 1630 1640 Konrektor Andreas Gottfried Ammon 1635 1686 evangelischer Theologe 1663 1667 Rektor Karl Joachim Sibeth 1692 1748 Rektor Adolf Friedrich Fuchs 1753 1828 1789 1811 Rektor und Reformer der Schule 1792 Verleihung des Titels Professor seit 1811 Superintendent zu Gustrow Johann Christian Friedrich Dietz 1765 1834 Padagoge Pastor und Publizist ab 1786 Succentor 1789 1804 Subrektor Johann Friedrich Besser 1771 1846 Professor und Rektor Verfasser der jahrlichen Nachrichten uber die Domschule s Literatur Ehrenburger der Stadt Gustrow seit 1843 Theodor Reuter 1813 1864 Geistlicher und Parlamentarier Wilhelm Muller 1886 1969 Padagoge Friedrich Schult 1889 1978 Padagoge Dichter Maler und Grafiker Gerhard Bohmer 1895 1978 Lehrer und SchriftstellerLiteraturNachrichten von der Gustrowschen Domschule jahrlich 1810 1833 Digitalisate darin Johann Friedrich Besser Nachrichten von der Gustrowschen Domschule Elftes Stuck Gustrow 1823 Verzeichnis aller Lehrer der Domschule bis 1670 Johann Friedrich Besser Nachrichten von der Gustrowschen Domschule Zwolftes Stuck Gustrow 1823 Verzeichnis aller Lehrer der Domschule von 1670 bis 1824 Peter Lack Die Domschule zu Gustrow In Gustrower Jahrbuch 2005 S 81 85 ISBN 3 00 014827 2 Gustav Karl Heinrich Raspe Zur Geschichte der Gustrower Domschule Ebert Gustrow 1853 Gustrow Domschule Schulprogramm 1853 Inhalt Einladung zur Jubelfeier des dreihundertjahrigen Bestehens der Domschule zu Gustrow Verzeichnis der Schulschriften der Gustrower Domschule 1645 1853 OCLC 247957029 K10plus 31985115X Heinrich Schnell Das Unterrichtswesen der Grossherzogtumer Mecklenburg Schwerin und Strelitz Berlin A Hofmann amp Co 1909 Monumenta Germaniae Paedagogica Band 3 S 382ff Steffen Stuth Von der Furstenschule zur modernen Lehranstalt Zur Geschichte der Domschule In Gustrower Jahrbuch 2005 S 85 91 ISBN 3 00 014827 2 WeblinksCommons Domschule Gustrow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Domschule Gustrow in der Landesbibliographie MV Literatur uber John Brinckman Gymnasium in der Landesbibliographie MV Rektoren der Domschule Lehrer der Domschule Schuler der Domschule Eintrag zur Domschulbibliothek in der Bibliothek des Museums der Stadt Gustrow im Handbuch der historischen BuchbestandeEinzelnachweiseMartin Zeiller Gustrow In Matthaus Merian Hrsg Topographia Saxoniae Inferioris Topographia Germaniae Band 14 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1653 S T15 Bildtafel Wikisource Vgl Joachim Kremer Das Kantorat des Ostseeraums im 18 Jahrhundert S 127 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Joachim Kremer Das Kantorat des Ostseeraums im 18 Jahrhundert S 127 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche S 127 Fussnote 2 m w Nw Leupold hatte zunachst als Lehrer 1552 den Administrator zu Ratzeburg Christoph von Mecklenburg nach Paris begleitet wohin dieser 15 jahrig als Geisel entsandt worden war Vgl Georg Christian Friedrich Lisch Der Herzog Christoph und dessen zweite Gemahlin Elisabeth In Ders Meklenburg in Bildern Bd 3 1844 S 23 24 auch in Lexikus als Antiqua Transkription Der Herzog Christoph und dessen zweite Gemahlin Elisabeth Abgerufen am 18 Februar 2025 Reinhard Kade Wolfgang Leupold ein Freiberger Kind der Erzieher des Herzogs Christoph von Mecklenburg In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 27 1891 S 49 54 Architekturfuhrer DDR Bezirk Schwerin 1984 S 75 Aus dem Beschlussprotokoll der Sitzung der Stadtvertretung vom 13 09 2007 Offentlicher Teil Top IV 0829 07 PDF In Gustrower Stadtanzeiger Jahrgang 17 Nr 10 Ausgabe November 2007 Stadtverwaltung Gustrow S 5 abgerufen am 18 Februar 2025 Handbuch der historischen Buchbestande herausgegeben von Bernhard Fabian digitalisiert von Gunter Kukenshoner hier zitiert nach Bibliothek des Museums der Stadt Gustrow In www b2i de Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Gottingen abgerufen am 31 Marz 2020 Siehe dazu H Maruardt Die Inkunabeln der Domschulbibliothek zu Gustrow Schulprogramm Ostern 1907 S 24 37 Lebensdaten In www stadt laage de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 21 September 2013 abgerufen am 31 Marz 2020 Otto Becker In www catalogus professorum halensis de Abgerufen am 31 Marz 2020 Zur Schulchronik und Schulstatistik Abiturnachweis PDF 1 6 MB In digital ub uni duesseldorf de Abgerufen am 31 Marz 2020 Digitalisat eines Buches Kapitel II Titel nicht zu erkennen Some of the prisoners held in special camp 11 In www camp198 fsnet co uk Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 Marz 2016 abgerufen am 31 Marz 2020 Lebenslauf bis 1945 Artikel in Neues historisches Lexikon In www haff verlag de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 Januar 2010 abgerufen am 31 Marz 2020 Superintendent Adolf Friedrich Fuchs In kenfuchs42 net Abgerufen am 31 Marz 2020 englisch Lebensdaten Fuchs Allgemeines Repertorium der Literatur Bande 3 und 4 1823 S 466 S 466 in der Google Buchsuche Normdaten Korperschaft GND 601117 2 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 153094421 53 791614 12 173865 Koordinaten 53 47 29 8 N 12 10 25 9 O

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