Das Kloster Fürstenfeld lateinisch Monasterium Campus Principis ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Fürstenfeldbruc
Kloster Fürstenfeld

Das Kloster Fürstenfeld (lateinisch Monasterium Campus-Principis) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Fürstenfeldbruck in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.
Kloster Fürstenfeld | |
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Lage | Deutschland Bayern |
Liegt im Bistum | Erzbistum München und Freising |
Koordinaten: | 48° 10′ 10,4″ N, 11° 14′ 58,1″ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek | 664 |
Patrozinium | Hl. Maria |
Gründungsjahr | 1263 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung | 1803 |
Mutterkloster | Kloster Aldersbach |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Kongregation | Oberdeutsche Zisterzienserkongregation |
Tochterklöster | Kloster Waldsassen |
Es liegt etwa 25 Kilometer westlich der Landeshauptstadt München. Das frühere Kloster war eines der ehemaligen Hausklöster der Wittelsbacher. Die Klosterkirche St. Maria gilt als ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarock. Unmittelbar südlich über dem Kloster liegt auf einem Sporn eines eiszeitlichen Moränenzuges der hochmittelalterliche Burgstall Engelsberg. Diese Burg war vermutlich ein welfischer Ministerialensitz, der später vom Kloster aufgekauft und zerstört wurde.
Geschichte
Das Kloster wurde 1263 von Herzog Ludwig II., dem Strengen nach zwei vorübergehenden Gründungsversuchen in Thal bei Großhöhenrain und Olching gestiftet, als Sühne für die unrechtmäßige Hinrichtung seiner ersten Frau Maria von Brabant. Der Sohn Ludwigs II. aus dritter Ehe, Kaiser Ludwig der Bayer, stattete das Kloster mit zahlreichen Privilegien aus, nachdem es vor der Schlacht bei Mühldorf am 28. September 1322 die Boten von Ludwigs Habsburger Thronrivalen Friedrich dem Schönen abgefangen hatte, wodurch das Kloster zum Sieg des Bayern und zur Verhaftung Friedrichs beigetragen hatte. 1347 starb der Kaiser unweit des Klosters auf der Bärenjagd in Puch.
Unter Vorsitz des Abtes von Cîteaux wurden 1595 in Fürstenfeld Grundlagen für Ordensreformen erarbeitet, die bis in das 18. Jahrhundert gelten sollten. Im Dreißigjährigen Krieg (1632/1633) wurde das Kloster durch die Truppen von König Gustav II. Adolf von Schweden geplündert, der Konvent flüchtete unter anderem nach München. Dort gehörten zwei Mönche zu den Geiseln des schwedischen Königs. Ab 1640 ging es mit dem Kloster wieder bergauf. Unter Abt Martin Dallmayr verdoppelte sich die Anzahl der Mönche, die Ordensdisziplin wurde erneuert und die wirtschaftliche Grundlage für den barocken Neubau geschaffen.
1691 fand die Grundsteinlegung der barocken Klosteranlage statt. Mit der Ausführung wurde der Münchner Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi beauftragt.
Kirche Maria Himmelfahrt
Die Bauausführung im Bereich der Kirche, die erst nach dem Spanischen Erbfolgekrieg richtig einsetzen konnte, besorgte nach Viscardis Tod 1713 Johann Georg Ettenhofer. Ob er einige Änderungen an Viscardis Plänen einbrachte oder diese noch von Viscardi selbst festgelegt worden waren, ist ungeklärt. 1723 war der Chor vollendet, 1741 wurde die Kirche geweiht, die weitere Ausstattung zog sich bis gegen 1780 hin.
Zahlreiche erstrangige Künstler waren an der Ausstattung beteiligt, so Cosmas Damian Asam, der die Deckenfresken malte und die Brüder Jacopo und . Von Egid Quirin Asam stammen die mittleren Seitenaltäre, wohl auch der Entwurf zum Hochaltar. Die Fürstenfelder Klosterkirche folgt dem Typus der süddeutschen Wandpfeilerkirche in der Nachfolge von St. Michael in München und der Studienkirche Mariä Himmelfahrt in Dillingen a. d. Donau. Die Besonderheit sind umlaufende Emporengänge oberhalb des Hauptgebälks (das sich bei einheimischen Baumeistern meist auf den Pfeilerkopf beschränkt, in diesem Fall aber, wie bei italienischen Meistern üblich, durchläuft). Dazu kommen eingehängte Emporen über der Attikazone in Höhe der Gewölbe. Beeindruckend sind Höhe und Weite des Kirchenraums, der trotz der langen Bau- und Ausstattungsperiode sehr einheitlich wirkt.
- St. Mariä Himmelfahrt
- Hochaltar
Kloster
Im Konventbau des Klosters, das gerne als „bayerischer Escorial“ bezeichnet wird, entstand auf Geheiß des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel eine Raumfolge mit bedeutenden Fresken von Hans Georg Asam und Stuck von . Der fast 9 m hohe, 12 m breite und 27,5 m lange Churfürstensaal im Westtrakt, der sich über zwei Geschosse erstreckt, mit Fresken von Hans Georg Asam und einer Stuckdekoration von Giovanni Nicolò Perti aus der Zeit um 1696 wurde 1860 durch Abschlagen der Deckenfresken und des Deckenstucks beeinträchtigt und durch Einziehen einer Zwischendecke im Raumgefüge zerstört; zwischen 2007 und 2010 erfolgte die rekonstruierende Wiederherstellung, jedoch ohne die Decke.
1803 ging das Kloster Fürstenfeld aufgrund der allgemeinen Säkularisation in Privatbesitz über. Neuer Besitzer wurde der böhmische Tuchfabrikant . Der Naturforscher Karl von Moll pachtete zur Unterbringung seiner Sammlungen einige Räume. Die Einwohner von Bruck retteten die Kirche vor dem Abbruch. 1816 ging die Klosterkirche in den Besitz des bayerischen Königs Maximilian I. über und diente ab diesem Zeitpunkt als Landhofkirche des königlichen Hauses.
1817 wurde das gesamte Kloster vom bayerischen Feldmarschall Carl Philipp von Wrede zurückgekauft, und ein Jahr später wurde eine Militärinvalidenanstalt in den früheren Konventgebäuden eröffnet. 1828 wurde ein Gebetssaal für Protestanten im ehemaligen Kapitelsaal eingerichtet. 1866 wurde das Klostergebäude teilweise durch ein Feuer im Trakt südlich der Klosterkirche, der zu dieser Zeit als Krankenhaus genutzt wurde, zerstört. Zwischen 1848 und 1921 wurde das Klostergebäude zu militärischen Zwecken genutzt (z. B. Standort verschiedener Infanterie- und Kavallerieabteilungen und als Kriegsspital für deutsche Soldaten und ausländische Kriegsgefangene im und nach dem Ersten Weltkrieg). Der Friedhof der Militärinvalidenanstalt am Kloster wurde 1918 reaktiviert, um die verstorbenen Kriegsgefangenen beizusetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort verstorbene „Displaced Persons“ zugebettet, so dass heute auf der Kriegsgräberstätte Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster Fürstenfeld 274 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ruhen.
Nach 1918 ging der Ökonomietrakt in den Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds über, der ihn 1923 dem Kloster Ettal verpachtete. Ab 1921 wurden die Klostergebäude als Landesschülerheim genutzt. Von 1924 bis 1975 waren verschiedene Einrichtungen der Polizeiinstitutionen wie Polizeihaupt-, Schutzpolizei-, Landpolizeischule im Kloster zuhause, ab 1975 der Fachbereich Polizei der Bayerischen Beamtenfachhochschule (heute Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern). 1979 erwarb die Stadt Fürstenfeldbruck den Ökonomietrakt des Klosters und begann 1987 mit Umbauten. 1991 eröffnete der erste Teil des heutigen Museum Fürstenfeldbruck und bis 2001 wurden die Bauten zu einem neuen Kulturzentrum für die Bürger des Landkreises Fürstenfeldbruck ausgebaut.
- Kloster Fürstenfeld – Panorama
- Passage zum Klosterhof
- Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster Fürstenfeld
Liste der Äbte
Quelle
- 1261–1270 Anselm
- 1270–1274 Albert
- 1274–1278 Eberhard
- 1278–1284 Hermann
- 1284–1314 Volkmar
- 1314–1324 Heinrich
- 1324–1344 Werner
- 1344–1362 Johann I. Vischhauser
- 1362–1387 Conrad
- 1387–1403 Otto
- 1403–1413 Johann II. Mindl
- 1413–1432 Johann III. Fuchs
- 1432–1451 Andreas, erhielt 1441 die Pontifikalien
- 1451–1454 Paul Herzmann
- 1454–1457 Michael I. Pistorius
- 1457–1467 Ulrich
- 1467–1480 Jodok
- 1480–1496 Leonhard I. Eggenhofer (Eggendorfer), gestorben 22. September 1496
- 1496–1502 Abt Michael II., resignierte 1502, gestorben 11. Mai 1503
- 1502–1505 Abt Peter (Petrus), resignierte 1505, gestorben 2. Dezember 1511
- 1505–1513 Abt Johannes IV. Scharb, gestorben 27. August 1513
- 1513–1522 Abt Kaspar (Casparus) Harder, gestorben 26. März 1522
- 1522–1531 Abt Georg I. Menhard, wurde 1531 durch eine Intrige zur Resignation gezwungen, gestorben 30. Dezember 1538
- 1539–1547 Johannes V. Albrecht Pistor, zunächst 1531–1538 als Administrator, seit 1539 als Abt, 1547 zur Niederlegung seines Amtes gezwungen, formelle Resignation erst 1552, gestorben 14. Februar 1554
- 1547–1552 Michael Kain als Administrator, wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten am 13. Januar 1552 abgesetzt und auf Befehl des Herzogs von Bayern gefangen genommen und im Kloster Aldersbach festgesetzt, gestorben 1563.
- 1552–1555 Stephan Dorfpeck seit dem 11. Mai 1552 als weltlicher Administrator, gestorben 10. Juli 1561 in Abensberg
- 1566–1595 Abt Leonhard III. Treuttwein, gestorben 7. Juli 1595
- 1595–1610 Abt Johann(es) IV. Puel, gestorben 26. Mai 1610
- 1610–1623 Abt Sebastian Thoma, gestorben 3. November 1623
- 1624–1632 Abt Leonhard(us) IV. Lechner, gestorben 24. Juli 1632.
- 1633–1640 Abt Georg(ius) II. Echter (Aechter), resignierte am 4. Februar 1640, gestorben 13. September 1641
- 1640–1690 Abt Martin Dallmayr (Dallmayer), gestorben 22. April 1690
- 1690–1705 Abt Balduin Helm, resignierte am 29. Mai 1705, gestorben 8. Mai 1720
- 1705–1714 Abt Casimir Kramer, gestorben 18. Juni 1714
- 1714–1734 Abt Liebhard(us) Kellerer, gestorben 4. September 1734
- 1734–1744 Abt Konstantin Haut, gestorben 26. Dezember 1744
- 1745–1761 Abt Alexander Pellhammer, gestorben 25. Oktober 1761
- 1761–1779 Martin(us) II. Hazi, gestorben 11./12. Mai 1779
- 1779–1796 Abt Tezelin (Tecelin) Kazmayr (Katzmair), resignierte am 16. Juli 1796, gestorben 28. November 1798
- 1796–1803 Abt Gerhard Führer, letzter Fürstenfelder Abt, erlebte Aufhebung am 18. März 1803 und Säkularisation, gestorben 4. April 1820
Veranstaltungsforum Fürstenfeld
Im historischen Areal des Klosters liegt das im Herbst 2001 eingeweihte Veranstaltungsforum Fürstenfeld. Nachdem die Stadt Fürstenfeldbruck 1979 die Ökonomiegebäude der Zisterzienserabtei erworben hatte, dauerte es danach über 20 Jahre, bis die Idee eines überregionalen Freizeit- und Kulturzentrums verwirklicht werden konnte. Neben und in baulicher Verbindung mit den restaurierten Ökonomiegebäuden wurde ein moderner Stadtsaalbau erstellt. Heute finden in der Gesamtanlage Veranstaltungen aller Art statt wie beispielsweise Weiterbildungsseminare, Tagungen, Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Kabarett, Produktpräsentationen sowie jahreszeitlich orientierte Veranstaltungen (z. B. Oster-, Weihnachtsmarkt).
Literatur (Auswahl)
- Peter Pfister (Autor), Wolf-Christian von der Mülbe (Fotos): Das Zisterzienserkloster Fürstenfeld. 2., völlig neubearb. Auflage. Regensburg 1998, ISBN 3-7954-1159-9.
- Peter Pfister (Hrsg.), Alberich Martin Altermatt (Mitarbeit) u. a.: Klosterführer aller Zisterzienserklöster im deutschsprachigen Raum. 2. Auflage. Strasbourg/München 1998, ISBN 3-931820-57-2.
- In Tal und Einsamkeit, 725 Jahre Kloster Fürstenfeld. Ausstellungskatalog, Bd. II: Aufsätze, hrsg. von Angelika Ehrmann, Peter Pfister, Klaus Wollenberg, Stadt Fürstenfeldbruck 1988, ohne ISBN.
- Birgitta Klemenz: Das Zisterzienserkloster Fürstenfeld zur Zeit von Abt Martin Dallmayr 1640–1690. (Dissertation).
- Karl Ad. Röckl: Beschreibung von Fürstenfeld. München 1840.
- Werner Schiedermair: Kloster Fürstenfeld. 2. Auflage. Josef Fink Verlag, 2013, ISBN 978-3-89870-324-6. Insbesondere darin: Peter Pfister: Die Funktionen eines Abtes und die Reihenfolge der Fürstenfelder Äbte. S. 289 ff.
Weblinks
- 3D-Lageplan (PDF; 731 KB) der Klosteranlage und des Veranstaltungsforums Fürstenfeld
- Website von Kloster Fürstenfeld
- Kloster Fürstenfeld, Basisdaten und Geschichte:
Stephanie Haberer: Fürstenfeld – „In Tal und Einsamkeit“ in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte - Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck
Einzelnachweise
- Markus T. Huber: Die Vereinnahmung Ludwigs des Bayern durch die Nachwelt. Memoria und Repräsentation am Beispiel Münchens und der Abtei Fürstenfeld. In: Hubertus Seibert (Hrsg.): Ludwig der Bayer (1314–1347). Reich und Herrschaft im Wandel. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2014, S. 508.
- Werner Schiedermair (Hrsg.): Der Churfürstensaal im ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2012, ISBN 978-3-89870-746-6.
- Geschichts- und Erinnerungstafel Fürstenfeldbruck „Kriegsgefangenenfriedhof“. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., ehemals im ; abgerufen am 20. Mai 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Michael Hartig: Die oberbayerischen Stifte. Band I: Die Benediktiner-, Cisterzienser- und Augustiner-Chorherrenstifte. Verlag vorm. G. J. Manz, München 1935, DNB 560552157, S. 120.
- Hans Kammermayer: Herzog Ernst von Bayern (1500–1560). Geistlicher Landesfürst im Hochstift Passau, Erzstift Salzburg und der Grafschaft Glatz (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 167). München 2018, ISBN 978-3-406-10782-5, S. 382 f.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kloster Furstenfeld lateinisch Monasterium Campus Principis ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Furstenfeldbruck in Bayern in der Erzdiozese Munchen und Freising Kloster FurstenfeldLage Deutschland Deutschland BayernLiegt im Bistum Erzbistum Munchen und FreisingKoordinaten 48 10 10 4 N 11 14 58 1 O 48 169569444444 11 249472222222 Koordinaten 48 10 10 4 N 11 14 58 1 OOrdnungsnummer nach Janauschek 664Patrozinium Hl MariaGrundungsjahr 1263Jahr der Auflosung Aufhebung 1803Mutterkloster Kloster AldersbachPrimarabtei Kloster MorimondKongregation Oberdeutsche ZisterzienserkongregationTochterkloster Kloster WaldsassenSeitenansicht des Klosters Es liegt etwa 25 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Munchen Das fruhere Kloster war eines der ehemaligen Hauskloster der Wittelsbacher Die Klosterkirche St Maria gilt als ein Hauptwerk des suddeutschen Spatbarock Unmittelbar sudlich uber dem Kloster liegt auf einem Sporn eines eiszeitlichen Moranenzuges der hochmittelalterliche Burgstall Engelsberg Diese Burg war vermutlich ein welfischer Ministerialensitz der spater vom Kloster aufgekauft und zerstort wurde GeschichteKupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700 Das Kloster wurde 1263 von Herzog Ludwig II dem Strengen nach zwei vorubergehenden Grundungsversuchen in Thal bei Grosshohenrain und Olching gestiftet als Suhne fur die unrechtmassige Hinrichtung seiner ersten Frau Maria von Brabant Der Sohn Ludwigs II aus dritter Ehe Kaiser Ludwig der Bayer stattete das Kloster mit zahlreichen Privilegien aus nachdem es vor der Schlacht bei Muhldorf am 28 September 1322 die Boten von Ludwigs Habsburger Thronrivalen Friedrich dem Schonen abgefangen hatte wodurch das Kloster zum Sieg des Bayern und zur Verhaftung Friedrichs beigetragen hatte 1347 starb der Kaiser unweit des Klosters auf der Barenjagd in Puch Unter Vorsitz des Abtes von Citeaux wurden 1595 in Furstenfeld Grundlagen fur Ordensreformen erarbeitet die bis in das 18 Jahrhundert gelten sollten Im Dreissigjahrigen Krieg 1632 1633 wurde das Kloster durch die Truppen von Konig Gustav II Adolf von Schweden geplundert der Konvent fluchtete unter anderem nach Munchen Dort gehorten zwei Monche zu den Geiseln des schwedischen Konigs Ab 1640 ging es mit dem Kloster wieder bergauf Unter Abt Martin Dallmayr verdoppelte sich die Anzahl der Monche die Ordensdisziplin wurde erneuert und die wirtschaftliche Grundlage fur den barocken Neubau geschaffen 1691 fand die Grundsteinlegung der barocken Klosteranlage statt Mit der Ausfuhrung wurde der Munchner Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi beauftragt Kirche Maria Himmelfahrt Hauptartikel St Maria Himmelfahrt Furstenfeldbruck Die Bauausfuhrung im Bereich der Kirche die erst nach dem Spanischen Erbfolgekrieg richtig einsetzen konnte besorgte nach Viscardis Tod 1713 Johann Georg Ettenhofer Ob er einige Anderungen an Viscardis Planen einbrachte oder diese noch von Viscardi selbst festgelegt worden waren ist ungeklart 1723 war der Chor vollendet 1741 wurde die Kirche geweiht die weitere Ausstattung zog sich bis gegen 1780 hin Zahlreiche erstrangige Kunstler waren an der Ausstattung beteiligt so Cosmas Damian Asam der die Deckenfresken malte und die Bruder Jacopo und Von Egid Quirin Asam stammen die mittleren Seitenaltare wohl auch der Entwurf zum Hochaltar Die Furstenfelder Klosterkirche folgt dem Typus der suddeutschen Wandpfeilerkirche in der Nachfolge von St Michael in Munchen und der Studienkirche Maria Himmelfahrt in Dillingen a d Donau Die Besonderheit sind umlaufende Emporengange oberhalb des Hauptgebalks das sich bei einheimischen Baumeistern meist auf den Pfeilerkopf beschrankt in diesem Fall aber wie bei italienischen Meistern ublich durchlauft Dazu kommen eingehangte Emporen uber der Attikazone in Hohe der Gewolbe Beeindruckend sind Hohe und Weite des Kirchenraums der trotz der langen Bau und Ausstattungsperiode sehr einheitlich wirkt St Maria Himmelfahrt HochaltarKlosterIm Konventbau des Klosters das gerne als bayerischer Escorial bezeichnet wird entstand auf Geheiss des Kurfursten Maximilian II Emanuel eine Raumfolge mit bedeutenden Fresken von Hans Georg Asam und Stuck von Der fast 9 m hohe 12 m breite und 27 5 m lange Churfurstensaal im Westtrakt der sich uber zwei Geschosse erstreckt mit Fresken von Hans Georg Asam und einer Stuckdekoration von Giovanni Nicolo Perti aus der Zeit um 1696 wurde 1860 durch Abschlagen der Deckenfresken und des Deckenstucks beeintrachtigt und durch Einziehen einer Zwischendecke im Raumgefuge zerstort zwischen 2007 und 2010 erfolgte die rekonstruierende Wiederherstellung jedoch ohne die Decke 1803 ging das Kloster Furstenfeld aufgrund der allgemeinen Sakularisation in Privatbesitz uber Neuer Besitzer wurde der bohmische Tuchfabrikant Der Naturforscher Karl von Moll pachtete zur Unterbringung seiner Sammlungen einige Raume Die Einwohner von Bruck retteten die Kirche vor dem Abbruch 1816 ging die Klosterkirche in den Besitz des bayerischen Konigs Maximilian I uber und diente ab diesem Zeitpunkt als Landhofkirche des koniglichen Hauses 1817 wurde das gesamte Kloster vom bayerischen Feldmarschall Carl Philipp von Wrede zuruckgekauft und ein Jahr spater wurde eine Militarinvalidenanstalt in den fruheren Konventgebauden eroffnet 1828 wurde ein Gebetssaal fur Protestanten im ehemaligen Kapitelsaal eingerichtet 1866 wurde das Klostergebaude teilweise durch ein Feuer im Trakt sudlich der Klosterkirche der zu dieser Zeit als Krankenhaus genutzt wurde zerstort Zwischen 1848 und 1921 wurde das Klostergebaude zu militarischen Zwecken genutzt z B Standort verschiedener Infanterie und Kavallerieabteilungen und als Kriegsspital fur deutsche Soldaten und auslandische Kriegsgefangene im und nach dem Ersten Weltkrieg Der Friedhof der Militarinvalidenanstalt am Kloster wurde 1918 reaktiviert um die verstorbenen Kriegsgefangenen beizusetzen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort verstorbene Displaced Persons zugebettet so dass heute auf der Kriegsgraberstatte Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster Furstenfeld 274 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ruhen Nach 1918 ging der Okonomietrakt in den Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds uber der ihn 1923 dem Kloster Ettal verpachtete Ab 1921 wurden die Klostergebaude als Landesschulerheim genutzt Von 1924 bis 1975 waren verschiedene Einrichtungen der Polizeiinstitutionen wie Polizeihaupt Schutzpolizei Landpolizeischule im Kloster zuhause ab 1975 der Fachbereich Polizei der Bayerischen Beamtenfachhochschule heute Hochschule fur den offentlichen Dienst in Bayern 1979 erwarb die Stadt Furstenfeldbruck den Okonomietrakt des Klosters und begann 1987 mit Umbauten 1991 eroffnete der erste Teil des heutigen Museum Furstenfeldbruck und bis 2001 wurden die Bauten zu einem neuen Kulturzentrum fur die Burger des Landkreises Furstenfeldbruck ausgebaut Kloster Furstenfeld bei Sonnenuntergang spharisches Luftbildpanorama aus 21 EinzelaufnahmenKloster Furstenfeld Panorama Passage zum Klosterhof Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster FurstenfeldListe der AbteQuelle 1261 1270 Anselm 1270 1274 Albert 1274 1278 Eberhard 1278 1284 Hermann 1284 1314 Volkmar 1314 1324 Heinrich 1324 1344 Werner 1344 1362 Johann I Vischhauser 1362 1387 Conrad 1387 1403 Otto 1403 1413 Johann II Mindl 1413 1432 Johann III Fuchs 1432 1451 Andreas erhielt 1441 die Pontifikalien 1451 1454 Paul Herzmann 1454 1457 Michael I Pistorius 1457 1467 Ulrich 1467 1480 Jodok 1480 1496 Leonhard I Eggenhofer Eggendorfer gestorben 22 September 1496 1496 1502 Abt Michael II resignierte 1502 gestorben 11 Mai 1503 1502 1505 Abt Peter Petrus resignierte 1505 gestorben 2 Dezember 1511 1505 1513 Abt Johannes IV Scharb gestorben 27 August 1513 1513 1522 Abt Kaspar Casparus Harder gestorben 26 Marz 1522 1522 1531 Abt Georg I Menhard wurde 1531 durch eine Intrige zur Resignation gezwungen gestorben 30 Dezember 1538 1539 1547 Johannes V Albrecht Pistor zunachst 1531 1538 als Administrator seit 1539 als Abt 1547 zur Niederlegung seines Amtes gezwungen formelle Resignation erst 1552 gestorben 14 Februar 15541547 1552 Michael Kain als Administrator wegen finanzieller Unregelmassigkeiten am 13 Januar 1552 abgesetzt und auf Befehl des Herzogs von Bayern gefangen genommen und im Kloster Aldersbach festgesetzt gestorben 1563 1552 1555 Stephan Dorfpeck seit dem 11 Mai 1552 als weltlicher Administrator gestorben 10 Juli 1561 in Abensberg dd 1566 1595 Abt Leonhard III Treuttwein gestorben 7 Juli 1595 1595 1610 Abt Johann es IV Puel gestorben 26 Mai 1610 1610 1623 Abt Sebastian Thoma gestorben 3 November 1623 1624 1632 Abt Leonhard us IV Lechner gestorben 24 Juli 1632 1633 1640 Abt Georg ius II Echter Aechter resignierte am 4 Februar 1640 gestorben 13 September 1641 1640 1690 Abt Martin Dallmayr Dallmayer gestorben 22 April 1690 1690 1705 Abt Balduin Helm resignierte am 29 Mai 1705 gestorben 8 Mai 1720 1705 1714 Abt Casimir Kramer gestorben 18 Juni 1714 1714 1734 Abt Liebhard us Kellerer gestorben 4 September 1734 1734 1744 Abt Konstantin Haut gestorben 26 Dezember 1744 1745 1761 Abt Alexander Pellhammer gestorben 25 Oktober 1761 1761 1779 Martin us II Hazi gestorben 11 12 Mai 1779 1779 1796 Abt Tezelin Tecelin Kazmayr Katzmair resignierte am 16 Juli 1796 gestorben 28 November 1798 1796 1803 Abt Gerhard Fuhrer letzter Furstenfelder Abt erlebte Aufhebung am 18 Marz 1803 und Sakularisation gestorben 4 April 1820Veranstaltungsforum FurstenfeldStadtsaal im Veranstaltungsforum 48 170057 11 2466956 Im historischen Areal des Klosters liegt das im Herbst 2001 eingeweihte Veranstaltungsforum Furstenfeld Nachdem die Stadt Furstenfeldbruck 1979 die Okonomiegebaude der Zisterzienserabtei erworben hatte dauerte es danach uber 20 Jahre bis die Idee eines uberregionalen Freizeit und Kulturzentrums verwirklicht werden konnte Neben und in baulicher Verbindung mit den restaurierten Okonomiegebauden wurde ein moderner Stadtsaalbau erstellt Heute finden in der Gesamtanlage Veranstaltungen aller Art statt wie beispielsweise Weiterbildungsseminare Tagungen Theaterauffuhrungen Konzerte Lesungen Kabarett Produktprasentationen sowie jahreszeitlich orientierte Veranstaltungen z B Oster Weihnachtsmarkt Literatur Auswahl Peter Pfister Autor Wolf Christian von der Mulbe Fotos Das Zisterzienserkloster Furstenfeld 2 vollig neubearb Auflage Regensburg 1998 ISBN 3 7954 1159 9 Peter Pfister Hrsg Alberich Martin Altermatt Mitarbeit u a Klosterfuhrer aller Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum 2 Auflage Strasbourg Munchen 1998 ISBN 3 931820 57 2 In Tal und Einsamkeit 725 Jahre Kloster Furstenfeld Ausstellungskatalog Bd II Aufsatze hrsg von Angelika Ehrmann Peter Pfister Klaus Wollenberg Stadt Furstenfeldbruck 1988 ohne ISBN Birgitta Klemenz Das Zisterzienserkloster Furstenfeld zur Zeit von Abt Martin Dallmayr 1640 1690 Dissertation Karl Ad Rockl Beschreibung von Furstenfeld Munchen 1840 Werner Schiedermair Kloster Furstenfeld 2 Auflage Josef Fink Verlag 2013 ISBN 978 3 89870 324 6 Insbesondere darin Peter Pfister Die Funktionen eines Abtes und die Reihenfolge der Furstenfelder Abte S 289 ff WeblinksCommons Kloster Furstenfeld Album mit Bildern 3D Lageplan PDF 731 KB der Klosteranlage und des Veranstaltungsforums Furstenfeld Website von Kloster Furstenfeld Kloster Furstenfeld Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Furstenfeld In Tal und Einsamkeit in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Veranstaltungsforum FurstenfeldbruckEinzelnachweiseMarkus T Huber Die Vereinnahmung Ludwigs des Bayern durch die Nachwelt Memoria und Reprasentation am Beispiel Munchens und der Abtei Furstenfeld In Hubertus Seibert Hrsg Ludwig der Bayer 1314 1347 Reich und Herrschaft im Wandel Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2014 S 508 Werner Schiedermair Hrsg Der Churfurstensaal im ehemaligen Zisterzienserkloster Furstenfeld Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2012 ISBN 978 3 89870 746 6 Geschichts und Erinnerungstafel Furstenfeldbruck Kriegsgefangenenfriedhof Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge e V ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 20 Mai 2020 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band I Die Benediktiner Cisterzienser und Augustiner Chorherrenstifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 120 Hans Kammermayer Herzog Ernst von Bayern 1500 1560 Geistlicher Landesfurst im Hochstift Passau Erzstift Salzburg und der Grafschaft Glatz Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 167 Munchen 2018 ISBN 978 3 406 10782 5 S 382 f Gemeindeteile der Kreisstadt Furstenfeldbruck Aich Furstenfeldbruck Gelbenholzen Hasenheide Kloster Furstenfeld Kreuth Lindach Neu Lindach Pfaffing Puch Rothschwaig Weiherhaus Normdaten Korperschaft GND 4019529 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n85124193 VIAF 125552867