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Kastell Wörth

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Kastell Wörth
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Dieser Artikel behandelt das Numeruskastell am Mainlimes. Zum Erdkastell Wörth der älteren Odenwaldlinie siehe Kastell Seckmauern.

Das Kastell Wörth war ein römisches Numeruskastell des Prinzipats und befindet sich am nordwestlichen Rand des heutigen Ortes Wörth am Main, einer Stadt des Landkreises Miltenberg in Unterfranken. Das Kastell gehörte wohl zur Mainlinie des Obergermanischen Limes, möglicherweise aber auch zur älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes, was aber bislang nicht mit Sicherheit archäologisch nachgewiesen werden konnte.

Kastell Wörth
Limes ORL 36 (RLK)
Strecke (RLK) Obergermanischer Limes, Mainlinie
Anschlusspunkt der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes
Zusammenhang ungesichert
Datierung (Belegung) ungesichert
Typ Numeruskastell
Einheit nicht sicher bekannt
Größe 93 × 84 m = 0,78 ha
Bauweise Steinkastell, möglicherweise zuvor Holz-Erde-Mauer
Erhaltungszustand nur schwache Bodenspuren
Ort Wörth am Main
Geographische Lage 49° 48′ 4,7″ N, 9° 8′ 41,1″ O49.8013027777789.1447361111111121Koordinaten: 49° 48′ 4,7″ N, 9° 8′ 41,1″ O
Höhe 121 m ü. NHN
Vorhergehend ORL 35 Kastell Obernburg
nördlich, Mainlinie
Anschließend ORL 37 Kastell Trennfurt
südlich, Mainlinie
ORL 46b Kastell Seckmauern
westlich, Odenwaldlinie

Zuordnungsproblematik

Da der Anfangspunkt des Odenwaldlimes bis heute nicht endgültig bestimmt werden konnte, zur Diskussion steht alternativ auch der Bereich des um 100/110 n. Chr. errichteten Kastells Obernburg (ORL 35), wird diese Frage endgültig erst durch weitere Ausgrabungen geklärt werden können. Vieles spricht für Wörth (ORL 36), es fehlt allerdings an signifikant datierbarem Fundmaterial. Sicher ist, dass in dem Bereich der nahe aufeinander folgenden Kastelle Obernburg und Wörth der Verlauf des Odenwaldlimes – dessen nächstes nachgewiesenes Militärlager das Kastell Seckmauern (ORL 46b) ist – seinen Anfang genommen hat. In der neueren Forschung wird die Vermutung geäußert, dass der „Pfitschengraben“, ein schluchtartig eingetieftes Waldtal, das die direkte Verbindung vom Main zum Kastell Seckmauern herstellt, den Beginn dieser Limeslinie darstellen könnte. Dies würde auch das Fehlen jeglicher Spuren von Wachtürmen zwischen den Kastellen Seckmauern und Wörth erklären (siehe unten). Das etwas weiter mainaufwärts gelegene Kastell Trennfurt (ORL 37) scheidet schon deshalb aus allen Überlegungen aus, weil es jüngeren Datums ist. Die Garnison von Wörth scheint erst nach dem Kastell Obernburg, und nach dem Holz-Erde-Lager Seckmauern errichtet worden zu sein, da im Fundgut bisher keine spätsüdgallische Terra Sigillata auftaucht. Diese Ware ist jedoch in den anderen Kastellen des Odenwaldlimes gefunden worden. Daher wurde überlegt, ob das niemals in Stein ausgebaut und von der später errichteten Palisade überlagerte Kastell Seckmauern nach kurzer Zeit aufgegeben wurde und ein Ersatz mit der Anlage in Wörth entstand.

Forschungs- und Baugeschichte

Das Kastell Wörth wurde 1882 durch Wilhelm Conrady auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche lokalisiert, wobei er als Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission bereits Ende Oktober 1882 mit den ersten archäologischen Grabungen begann. Durch Überschwemmungen mussten die Untersuchungen im Spätherbst 1882 zunächst abgebrochen werden. Erst Ende Februar 1883 wurden die Ausgrabungen wiederaufgenommen, die jedoch bis zu den Feldbestellungen im Frühjahr abgeschlossen werden mussten. Eine weitere Kampagne folgte im Januar 1884. Unter seiner Leitung erfolgten weitere Untersuchungen in den Jahren 1887 und 1890.

Es handelt sich um ein steinernes Numeruskastell von 93 Metern Länge und 84 Metern Breite. Die Porta Praetoria (Haupttor) der insgesamt viertorigen Anlage ist nach Nordosten, zum Main hin ausgerichtet. Das Kastell war mit vier Ecktürmen bewehrt und von einem (nach Ansicht Conradys einfachen) doppeltenSpitzgraben umgeben. Im Kastellinneren konnten lediglich die Principia (Stabsgebäude) nachgewiesen werden. Alle anderen Innenbauten dürften aus Fachwerk bestanden haben und waren mit den Grabungsmethoden der Untersuchungszeit nicht nachweisbar. Durch geophysikalische Untersuchungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts konnte nachgewiesen werden, dass auf der Südseite der Kaserne ein Teil der Wehrmauer im Verbund in den vorgelagerten Graben gefallen war.

Erbauungs- und Endzeit des Kastells konnten bislang nicht sicher datiert werden. Einzelne Streu- und Lesefunde deuten auf eine mögliche Errichtung schon in domitianischer Zeit, den Schwerpunkt der insgesamt spärlichen Funde bildet aber die Zeit vom mittleren zweiten bis zum frühen dritten Jahrhundert.

Auch über die hier einst stationierte Auxiliartruppe ist nichts Gesichertes bekannt. Möglicherweise handelt es sich um einen Numerus Brittonum et Exploratorum Nemanigensium (etwa: Einheit der Brittonen und Aufklärungseinheit vom Bach Mümling). Diese Zuordnung ist jedoch insofern etwas problematisch, als dieselbe Einheit auch dem Kastell Obernburg zugewiesen wird.

Heute sind von dem Kastell nur noch sich dem geübten Auge erschließende schwache Bodenkonturen im Gelände sichtbar. Eine Bodenwelle, die der südwestlichen Kastellseite, findet sich noch im Ackergelände der Flur „Obere Au“, sonst sind keine Befundstrukturen sichtbar.

Die virtuelle Rekonstruktion des Kastells sowie Funde und Informationstafeln sind im Bürgerhaus in Wörth zu sehen. Diese Dauerausstellung ist dem Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth am Main angegliedert.

Rund 45 Meter südöstlich der Porta Principalis Dextra befand sich das Kastellbad, von dem in der eingezäunten Streuobstanlage heute nichts mehr zu sehen ist. Die Therme hat mehrere Bauperioden durchlaufen.

Der Vicus wurde 2004 bei einer geophysikalischen Prospektion nordwestlich des Kastells lokalisiert. Aufgrund der Überbauung ist die ehemalige Vicusausdehnung topographisch jedoch nicht mehr nachvollziehbar.

Limesverlauf zwischen den Kastellen Wörth und Seckmauern

Vom Kastell Wörth aus zieht der Limes unregelmäßig in westliche Richtung. Bis zum folgenden Kastell Seckmauern werden drei Wachtposten auf Grund der topographischen Gegebenheiten und der durchschnittlichen Entfernung zwischen jeweils zwei Wachttürmen vermutet. Sie sind aber nicht archäologisch gesichert. Ein weiterer Turm (Wp 10/4 „Bei der feuchten Mauer“) soll sich bereits im unmittelbaren Bereich des Kastells Seckmauern befunden haben. Er ist aber ebenfalls nicht nachgewiesen. Auch der Verlauf des Limes selbst ist nicht durchgängig geklärt, der Palisadengraben ließ sich bestenfalls als flache, 80 cm bis 85 cm tiefe und rund 110 cm breite Mulde nachweisen.

ORL Name/Ort Beschreibung/Zustand
ORL 36 Kastell Wörth siehe oben
Wp 10/1/ „Moorrain“ Nur vermutet, nicht archäologisch nachgewiesen.
Wp 10/2 „Auf dem Schneeberg“ Nur vermutet, nicht archäologisch nachgewiesen.
Wp 10/3 „Im Pförtchen“ Nur vermutet, nicht archäologisch nachgewiesen.
ORL 46b Kastell Seckmauern
→ Hauptartikel: Kastell Seckmauern
Wp 10/4 „Bei der feuchten Mauer“ Nur vermutet, nicht archäologisch nachgewiesen.

Denkmalschutz

Das Kastell Wörth und die anschließenden Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

  • Liste der Kastelle am Obergermanisch-Raetischen Limes

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0
  • Dietwulf Baatz und Fritz-Rudolf Herrmann: Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9
  • Wolfgang Czysz u. a.: Die Römer in Bayern. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-11-6
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 182f.
  • Heide Lüdemann: Die römischen Kastelle von Wörth a. Main: Forschungsstand – Neufunde – Prospektion und Präsentation. In: Bericht der bayerischen Bodendenkmalpflege. Band 49, 2008, S. 65–106.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 72–74.
  • Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 3-939462-06-3, S. 96–101 (Ausstellungskataloge der Archäologischen Staatssammlung 36).
  • Wilhelm Conrady: Zur Erforschung des römischen Limes mainabwärts von Miltenberg. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 1, 3. Jahrgang (= Pick’s Monatsschrift 10. Jahrgang), 1884, S. 266–287; hier: S. 271–282.
  • Wilhelm Conrady in der Reihe Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 3 Kastell Nr. 36 (1900)
  • Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey: Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 5: Strecke 10 (Der Odenwaldlimes von Wörth am Main bis Wimpfen am Neckar), 1926, 1935

Weblinks

  • Kastell Wörth auf der Seite der Deutschen Limeskommission
  • Kastell Wörth auf der Seite der Deutschen Limesstraße
  • Der Mainlimes – Wörth am Main Kurzvideo auf YouTube

Einzelnachweise

  1. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5. S. 70.
  2. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5. S. 67.
  3. Wilhelm Conrady: Zur Erforschung des römischen Limes mainabwärts von Miltenberg. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 1, 3. Jahrgang (= Pick’s Monatsschrift 10. Jahrgang), 1884, S. 266–287; hier: S. 271–282.
  4. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 72.

Anmerkungen

  1. ORL = Nummerierung der Limesbauwerke gemäß der Publikation der Reichs-Limeskommission zum Obergermanisch-Rätischen-Limes
  2. ORL XY = fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL
  3. Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.
  4. 49° 47′ 56,5″ N, 9° 7′ 2,5″ O49.7990277777789.1173611111111
  • Karte mit allen Koordinaten:
  • OSM |
  • WikiMap
Kastelle des Obergermanischen Limes, ORL-Strecke 6 (Mainlinie)

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 15:37

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Dieser Artikel behandelt das Numeruskastell am Mainlimes Zum Erdkastell Worth der alteren Odenwaldlinie siehe Kastell Seckmauern Das Kastell Worth war ein romisches Numeruskastell des Prinzipats und befindet sich am nordwestlichen Rand des heutigen Ortes Worth am Main einer Stadt des Landkreises Miltenberg in Unterfranken Das Kastell gehorte wohl zur Mainlinie des Obergermanischen Limes moglicherweise aber auch zur alteren Odenwaldlinie des Neckar Odenwald Limes was aber bislang nicht mit Sicherheit archaologisch nachgewiesen werden konnte Kastell WorthLimes ORL 36 RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes Mainlinie Anschlusspunkt der alteren Odenwaldlinie des Neckar Odenwald Limes Zusammenhang ungesichertDatierung Belegung ungesichertTyp NumeruskastellEinheit nicht sicher bekanntGrosse 93 84 m 0 78 haBauweise Steinkastell moglicherweise zuvor Holz Erde MauerErhaltungszustand nur schwache BodenspurenOrt Worth am MainGeographische Lage 49 48 4 7 N 9 8 41 1 O 49 801302777778 9 1447361111111 121 Koordinaten 49 48 4 7 N 9 8 41 1 OHohe 121 m u NHNVorhergehend ORL 35 Kastell Obernburg nordlich MainlinieAnschliessend ORL 37 Kastell Trennfurt sudlich Mainlinie ORL 46b Kastell Seckmauern westlich OdenwaldlinieZuordnungsproblematikDie Lage des Kastells am nordlichen Scheitelpunkt des Odenwaldlimes Da der Anfangspunkt des Odenwaldlimes bis heute nicht endgultig bestimmt werden konnte zur Diskussion steht alternativ auch der Bereich des um 100 110 n Chr errichteten Kastells Obernburg ORL 35 wird diese Frage endgultig erst durch weitere Ausgrabungen geklart werden konnen Vieles spricht fur Worth ORL 36 es fehlt allerdings an signifikant datierbarem Fundmaterial Sicher ist dass in dem Bereich der nahe aufeinander folgenden Kastelle Obernburg und Worth der Verlauf des Odenwaldlimes dessen nachstes nachgewiesenes Militarlager das Kastell Seckmauern ORL 46b ist seinen Anfang genommen hat In der neueren Forschung wird die Vermutung geaussert dass der Pfitschengraben ein schluchtartig eingetieftes Waldtal das die direkte Verbindung vom Main zum Kastell Seckmauern herstellt den Beginn dieser Limeslinie darstellen konnte Dies wurde auch das Fehlen jeglicher Spuren von Wachturmen zwischen den Kastellen Seckmauern und Worth erklaren siehe unten Das etwas weiter mainaufwarts gelegene Kastell Trennfurt ORL 37 scheidet schon deshalb aus allen Uberlegungen aus weil es jungeren Datums ist Die Garnison von Worth scheint erst nach dem Kastell Obernburg und nach dem Holz Erde Lager Seckmauern errichtet worden zu sein da im Fundgut bisher keine spatsudgallische Terra Sigillata auftaucht Diese Ware ist jedoch in den anderen Kastellen des Odenwaldlimes gefunden worden Daher wurde uberlegt ob das niemals in Stein ausgebaut und von der spater errichteten Palisade uberlagerte Kastell Seckmauern nach kurzer Zeit aufgegeben wurde und ein Ersatz mit der Anlage in Worth entstand Forschungs und BaugeschichtePlan des Kastells Worth am Main nach Wilhelm Konrady 1887 Das Kastell Worth wurde 1882 durch Wilhelm Conrady auf einer landwirtschaftlich genutzten Flache lokalisiert wobei er als Streckenkommissar der Reichs Limeskommission bereits Ende Oktober 1882 mit den ersten archaologischen Grabungen begann Durch Uberschwemmungen mussten die Untersuchungen im Spatherbst 1882 zunachst abgebrochen werden Erst Ende Februar 1883 wurden die Ausgrabungen wiederaufgenommen die jedoch bis zu den Feldbestellungen im Fruhjahr abgeschlossen werden mussten Eine weitere Kampagne folgte im Januar 1884 Unter seiner Leitung erfolgten weitere Untersuchungen in den Jahren 1887 und 1890 Es handelt sich um ein steinernes Numeruskastell von 93 Metern Lange und 84 Metern Breite Die Porta Praetoria Haupttor der insgesamt viertorigen Anlage ist nach Nordosten zum Main hin ausgerichtet Das Kastell war mit vier Eckturmen bewehrt und von einem nach Ansicht Conradys einfachen doppeltenSpitzgraben umgeben Im Kastellinneren konnten lediglich die Principia Stabsgebaude nachgewiesen werden Alle anderen Innenbauten durften aus Fachwerk bestanden haben und waren mit den Grabungsmethoden der Untersuchungszeit nicht nachweisbar Durch geophysikalische Untersuchungen zu Beginn des 21 Jahrhunderts konnte nachgewiesen werden dass auf der Sudseite der Kaserne ein Teil der Wehrmauer im Verbund in den vorgelagerten Graben gefallen war Erbauungs und Endzeit des Kastells konnten bislang nicht sicher datiert werden Einzelne Streu und Lesefunde deuten auf eine mogliche Errichtung schon in domitianischer Zeit den Schwerpunkt der insgesamt sparlichen Funde bildet aber die Zeit vom mittleren zweiten bis zum fruhen dritten Jahrhundert Auch uber die hier einst stationierte Auxiliartruppe ist nichts Gesichertes bekannt Moglicherweise handelt es sich um einen Numerus Brittonum et Exploratorum Nemanigensium etwa Einheit der Brittonen und Aufklarungseinheit vom Bach Mumling Diese Zuordnung ist jedoch insofern etwas problematisch als dieselbe Einheit auch dem Kastell Obernburg zugewiesen wird Heute sind von dem Kastell nur noch sich dem geubten Auge erschliessende schwache Bodenkonturen im Gelande sichtbar Eine Bodenwelle die der sudwestlichen Kastellseite findet sich noch im Ackergelande der Flur Obere Au sonst sind keine Befundstrukturen sichtbar Die virtuelle Rekonstruktion des Kastells sowie Funde und Informationstafeln sind im Burgerhaus in Worth zu sehen Diese Dauerausstellung ist dem Schifffahrts und Schiffbaumuseum Worth am Main angegliedert Rund 45 Meter sudostlich der Porta Principalis Dextra befand sich das Kastellbad von dem in der eingezaunten Streuobstanlage heute nichts mehr zu sehen ist Die Therme hat mehrere Bauperioden durchlaufen Der Vicus wurde 2004 bei einer geophysikalischen Prospektion nordwestlich des Kastells lokalisiert Aufgrund der Uberbauung ist die ehemalige Vicusausdehnung topographisch jedoch nicht mehr nachvollziehbar Limesverlauf zwischen den Kastellen Worth und SeckmauernProfile des Palisadengrabens im Anfangsbereich der Strecke 10 Vom Kastell Worth aus zieht der Limes unregelmassig in westliche Richtung Bis zum folgenden Kastell Seckmauern werden drei Wachtposten auf Grund der topographischen Gegebenheiten und der durchschnittlichen Entfernung zwischen jeweils zwei Wachtturmen vermutet Sie sind aber nicht archaologisch gesichert Ein weiterer Turm Wp 10 4 Bei der feuchten Mauer soll sich bereits im unmittelbaren Bereich des Kastells Seckmauern befunden haben Er ist aber ebenfalls nicht nachgewiesen Auch der Verlauf des Limes selbst ist nicht durchgangig geklart der Palisadengraben liess sich bestenfalls als flache 80 cm bis 85 cm tiefe und rund 110 cm breite Mulde nachweisen ORL Name Ort Beschreibung ZustandORL 36 Kastell Worth siehe obenWp 10 1 Moorrain Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen Wp 10 2 Auf dem Schneeberg Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen Wp 10 3 Im Pfortchen Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen ORL 46b Kastell Seckmauern Hauptartikel Kastell SeckmauernWp 10 4 Bei der feuchten Mauer Nur vermutet nicht archaologisch nachgewiesen DenkmalschutzDas Kastell Worth und die anschliessenden Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz BayDSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auchListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteraturDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 Dietwulf Baatz und Fritz Rudolf Herrmann Die Romer in Hessen Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 Wolfgang Czysz u a Die Romer in Bayern Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 11 6 Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 S 182f Heide Ludemann Die romischen Kastelle von Worth a Main Forschungsstand Neufunde Prospektion und Prasentation In Bericht der bayerischen Bodendenkmalpflege Band 49 2008 S 65 106 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 72 74 Bernd Steidl Welterbe Limes Roms Grenze am Main Logo Obernburg am Main 2008 ISBN 3 939462 06 3 S 96 101 Ausstellungskataloge der Archaologischen Staatssammlung 36 Wilhelm Conrady Zur Erforschung des romischen Limes mainabwarts von Miltenberg In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 1 3 Jahrgang Pick s Monatsschrift 10 Jahrgang 1884 S 266 287 hier S 271 282 Wilhelm Conrady in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Hrsg Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Abteilung B Band 3 Kastell Nr 36 1900 Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 5 Strecke 10 Der Odenwaldlimes von Worth am Main bis Wimpfen am Neckar 1926 1935WeblinksKastell Worth auf der Seite der Deutschen Limeskommission Kastell Worth auf der Seite der Deutschen Limesstrasse Der Mainlimes Worth am Main Kurzvideo auf YouTubeEinzelnachweiseEgon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 70 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 67 Wilhelm Conrady Zur Erforschung des romischen Limes mainabwarts von Miltenberg In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 1 3 Jahrgang Pick s Monatsschrift 10 Jahrgang 1884 S 266 287 hier S 271 282 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 72 AnmerkungenORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes ORL XY fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL Wp Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm 49 47 56 5 N 9 7 2 5 O 49 799027777778 9 1173611111111Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 6 Mainlinie Kastell Hainstadt Kastell Seligenstadt Kastell Stockstadt Kastell Niedernberg Kastell Obernburg Kastell Worth Kastell Trennfurt Kastell Miltenberg Altstadt Kastell Miltenberg Ost

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