Als Kölsche Originale kölsch Kölsche Orjenaale bezeichnet man in Köln historische stadtbekannte Personen die durch ihre
Kölsche Originale

Als Kölsche Originale (kölsch „Kölsche Orjenaale“) bezeichnet man in Köln historische stadtbekannte Personen, die durch ihre besonderen Fähigkeiten, Angewohnheiten, Fehler oder Schwächen in aller Munde waren.
Kölsche Originale stammen meist aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als Köln noch vergleichsweise überschaubar war. Obwohl sie teilweise schon mehr als ein Jahrhundert tot sind, leben die Originale in Erzählungen und Legenden weiter. Ihre Bilder und Namen zieren Biergläser und Bierdeckel, sind Blickfang für Geschäftsauslagen, dienen als Vorlagen für Karnevalsorden, schmücken Häuserfronten oder treten als Puppen im Kölner Hänneschen-Theater auf. Als lebende Figuren tauchen sie in jedem Jahr im Kölner Straßenkarneval, auf Maskenbällen, Karnevalssitzungen und Kölner Heimatbühnen auf.
Tünnes und Schäl
Tünnes und Schäl sind zwei legendäre Figuren aus dem Hänneschen-Puppentheater der Stadt Köln. Es sind die einzigen fiktiven Personen, die im weitesten Sinne zu den Kölschen Originalen gezählt werden, da man ihnen zahlreiche kölsche Eigenarten zuschreibt. Tünnes (Kölscher Kosename für Anton) erscheint zumeist mit dem Kittel, der Mütze und den typischen Holzklumpen der Arbeiter, hat jedoch mit Arbeit recht wenig im Sinn. Lieber frönt er dem Müßiggang und der Trunksucht. Schäl hingegen, der auf Grund seines ausgeprägten Silberblicks den Namen bekommen hat, spiegelt die Verschlagenheit im Kölner wider. Überall wird ein „Lappührchen“ (ein kleines Nebengeschäft) oder ein kleiner Schwarzhandel getrieben. Selten kommt einer der beiden alleine daher. So wie auch sonst im Leben die Faulheit und die Verschlagenheit, um mühelos durchs Leben zu kommen, zusammen gehören.
- Tünnes und Schäl, als Denkmal in der Kölner Altstadt
Orgels Palm
Johann Joseph Palm (1801–1882) war Husar, Militärinvalide und Drehorgelspieler. Um 1815 begann er eine Ausbildung als Vergolder und Lackierer und war anschließend in diesen Berufen tätig. 1820 wurde er zum 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1, den „Schwarzen Husaren“ nach Danzig eingezogen. Nachdem er im Kampf verwundet wurde, kehrte er nach Köln zurück und erhielt eine Orgeldreher-Konzession. Beim Drehorgelspiel im Kölner Straßenleben trat er weiterhin im weißverschnürten Waffenrock der „schwarzen Husaren“ auf.
Durch seine Darbietungen war Palm im Kölner Straßenbild schließlich so bekannt, dass er später als Stadtoriginal bezeichnet wurde.
- Orgels Palm
Fleuten Arnöldche
Arnold Wenger (1836–1902) war Straßenmusiker. Er entlockte seiner Querflöte die herrlichsten Töne und Melodien. Der Beifall, der ihm in der elterlichen Gaststätte entgegenschlug, wenn er die Gäste mit seinem Flötenspiel unterhielt, brachte ihn auf die Idee, seinen Unterhalt mit der Musik zu bestreiten. Und so begann der behäbige, untersetzte Bursche mit dem runden, rosigen Gesicht, der Stulpnase, den vergnügt und lustig zwinkernden Schlitzaugen seine Karriere auf Kölns Straßen.
Fleuten-Arnöldche, wie er bald genannt wurde, war immer mit sich und der Welt zufrieden. Er wurde zur kölnischen Volksfigur mit starken Anklängen an den mittelalterlichen Narren. Kein Künstler, kein geistvoller Witzling, sondern eben „nur“ ein Kölner Original, dessen naive, beschränkte Lebensart die Freude aller hervorrief.
- Fleuten Arnöldche
Lehrer Welsch
Heinrich Welsch (1848–1935) war Gründer und Direktor der ersten Hilfsschule in Köln-Kalk. Seine Verdienste bei der Förderung von geistig und körperlich behinderten Kindern sind anerkannt. Bekannt jedoch wurde Heinrich Welsch erst viele Jahre später, und zwar durch ein Lied, das 1938 anlässlich einer Feier der Karnevalsgesellschaft „Mer blieve zesamme“ von den „Drei Laachduve“ getextet und vertont wurde. Im Laufe der Kriegsjahre wurde der Text des Liedes leicht verändert, und Lehrer Welsch wurde im Lied von Kalk in die linksrheinische Kaygasse versetzt, weil es sich besser reimte („In d'r Kaygass Nummero Null“). So wurde dem Lehrer Welsch auf ungewöhnliche Weise bis in unsere Zeit ein Denkmal gesetzt (siehe De Vier Botze).
- Lehrer Welsch
Maler Bock
Heinrich Peter Bock (1822–1878) sollte eigentlich das Metzgerhandwerk erlernen. Doch Heinrich hatte anderes im Sinn. In seiner bürgerlichen Umgebung wurde er schnell zur stadtbekannten Figur, die ständig ihren Wohnsitz wechselte. Bocks gestelzte Sprache sorgte für ständige Heiterkeit insbesondere bei den Marktfrauen, deren Star er war. Zu jedem Namenstag erschien Bock als Gratulant. In der rechten Hand einen selbst gepflückten Blumenstrauß, unter dem linken Arm eine Mappe, angeblich Zeichnungen und Bilder enthaltend, die niemals von jemandem gesehen wurden.
- Maler Bock
Läsche Nas
Andreas Leonhard Lersch (1840–1887) war Metzger, Schauspieler, Bezirksabdecker, städtischer Hundefänger und Scharfrichter.
Ein überdimensionales Riechorgan war das auffälligste Merkmal jenes Mannes, der ein kurzes, aber sehr bewegtes Leben führte.
Nach seiner Militärzeit und der Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen-Krieg 1870–1871 visierte er eine neue Karriere bei der Polizei an. Der Einsatz als „Geheimer“ blieb bei den Ganoven nicht lange geheim. Ab 1875 steht er bei der Stadt Köln als Bezirksabdecker und ab 1878 als städtischer Hundefänger in den Lohnlisten. Seine neue Tätigkeit wird für den Stadtkämmerer zum Erfolg, denn das Hundesteuer-Aufkommen stieg gewaltig. Den Hundebesitzern war Lerschs Treiben aber ein Dorn im Auge. 1885 übernahm Lersch noch das Amt eines Scharfrichters, brauchte es aber nie auszuüben.
- Läsche Nas
Fressklötsch
Johann Arnold Klütsch (1778–1845) war Althändler, Taxator der Stadt.
Der stämmigen Person werden Teufelskräfte nachgesagt. Sein unermesslicher Appetit und sein großer Durst müssen sagenhaft gewesen sein. Kölns Wirte übertrafen sich gegenseitig in den Schilderungen immer größerer Fress- und Saufgelage, zu denen er sich gerne überreden ließ.
Sein Name wurde über die Stadt hinaus bekannt und hat als Wort Eingang in einige Dialekte und die Umgangssprache gefunden. So bezeichnet man auf Kölsch einen maßlosen Esser als „ene Freßklötsch“., im Bönnschen als „Frässklötsch“, im Aachener Dialekt als „Fressknütsch“. Möglicherweise wurde aber umgekehrt auch ein im Nordmittelfränkischen ohnehin vorhandenes Wort zu seinem Spitznamen.
- Fressklötsch
Schabaudewing
Doctor Melchior Bauduin (1797–1880) war Wundarzt und Geburtshelfer.
Sein Name wird im Wortspiel mit Schabau in Verbindung gebracht. Im Sommer wie Winter trug er einen weiten blauen Mantel mit mehreren übereinander liegenden Kragen. Man traf ihn nur mit Schirm und Hut, den er aber nie aufsetzte, an. Es war ihm verwehrt, ein Examen abzulegen, aber er betätigte sich dennoch als Arzt.
- Schabaudewing
Bolze Lott
Scholastika Bolz (1825–1902) war Kääzemöhn (Kerzenverkäuferin), Schmugglerin und Reisende.
Als Tochter eines Rhingrollers wusste sie sich stets wort- und schlagkräftig zu behaupten. Nachdem sich ihr Lebensunterhalt nicht mehr als Kerzenmädchen bestreiten ließ, wurde sie Schmugglerin. Die damalige Mode mit weitaufgeblähten Röcken kam ihr dabei entgegen. Versuchte ein Zöllner, dem Gesetz genüge zu tun, bleute sie diesen ordentlich. Im Alter handelte sie in Wallfahrtsorten wieder mit Kerzen und Heiligenbildchen.
- Bolze Lott
Schutzmann Streukooche
Johann Jakob Hehn (1863–1920) war städtischer Nachtwächter und königlich preußischer Polizeibeamter.
Der königlich preußische Polizeibeamte (vorher war er Nachtwächter) war bei allen sehr beliebt, besonders bei den Kindern. Als Nachtwächter bestand seine Aufgabe u. a. darin, die Bäckergesellen und -Lehrlinge in seinem Bezirk, dem Severinsviertel, nachts zu wecken. Dabei erfuhr ihm eines Nachts das Missgeschick, im Hausflur einer Bäckerei in einen Streuselkuchen (Kölsch: Streukooche) zu treten – dies brachte ihm seinen Spitznamen ein. Er hatte 3 Jungen und 2 Mädchen: Jakob, Lieschen, Hanni (Johannes), Röschen und Karl. Lieschen hatte eine Tochter, 5 Enkel und 5 Urenkel.
- Schutzmann Streukooche
Böckderöck Wau-Wau
Anna Maria Zaudig (1803–1876)
Das Schimpfen und Fluchen der gebückten, etwas verkommen aussehenden Frau über die im Käfig lebende Wachtel eines Nachbarn war im ganzen Veedel bekannt. Sie soll zu dem Vogel gesagt haben: „Dat ewije Pöcderöck mäht mich noch janz jeck.“ Daher bekam sie dann auch den Spottnamen „Pöckderöck“ oder „Böckderöck“. Auf der Straße neckten sie deshalb die Kinder mit dem Böckderöck-Ruf. Lief sie dann stockschwingend den Kindern nach, erscholl von anderen – als Antwort – ein lautes „Wau-Wau“. Verzweifelt versuchte sie, ihre Nerven mit Schnaps zu beruhigen.
- Böckderöck
Bullewuh
Hieronymus Blau (1815–1884), städtischer Wegeaufseher.
In den Anlagen am Eigelsteintor und am Sicherheitshafen (Türmchen) führte Hieronymus Blau die Aufsicht. Als „Dienstmütze“ trug er eine alte grüne Försterkappe, in seiner Hand hielt er stets seinen Stock, auf den er sich mitunter stützte, den er aber auch benutzte, um die Pänz (Kinder) zur Räson zu bringen. Der Bullewuh führte ein strenges Regiment: Wo er sich blicken ließ, riefen ihm die Kinder nach: „Bulle-Bullewuh - hau die Kinder nit esu!“.
- Bullewuh
Meister Lupus
Cornelius Wolff (1802–1887), Schneidermeister.
Mit seinen beiden Schwestern Johanna und Josephine bewohnte Cornelius Wolff das an der Ecke Appellhofplatz gelegene Haus Langgasse 18. Seine beiden Schwestern führten eine Kurzwarenhandlung, während Cornelius ein gefragter Schneider war. Gleich in seiner Nähe in der Schwalbengasse, betrieb die Familie Nelles das „Schnapskasino“. In dieser Gaststätte verkehrte der „Herr Kleiderkünstler Lupus“ (lat. lupus = Wolf) neben Angehörigen des Mittelstandes, Gelehrten, Malern, Juristen, Musikern, Beamten und Offizieren. Er leistete viele Beiträge zur Unterhaltung der Gäste, bis er genug vom Punsch hatte, den der Wirt selbst verfertigte. Freunde schickten ihn dann nach Hause, um ihn vor dem Gespött anderer Gäste zu bewahren. Am einfachsten war dies zu erreichen, wenn sie ihm erzählten, sie müssten über einen „Hoflieferantentitel“ für ihn beraten.
- Meister Lupus
20. und 21. Jahrhundert
Zumindest in Presseartikeln werden auch Personen der jüngeren Zeitgeschichte als Kölner Originale bezeichnet. Dies gilt beispielsweise für den Schauspieler Willy Millowitsch, den Boxer Peter Müller („Müllers Aap“), die Halbweltgrößen Anton Dumm („Dummse Tünn“) und Heinrich Schäfer („Schäfers Nas“) oder den Gastwirt Hans Lommerzheim.
Der Kunstsammler Hermann Götting († 2004) wurde schon zu Lebzeiten aufgrund seiner extravaganten Erscheinung im Straßenbild zuweilen als Stadtoriginal bezeichnet, war damit selbst aber nicht einverstanden.
Weblinks
- Informationen zum Fleuten-Arnöldche mit Originalbild
Literatur
- Reinold Louis: Kölner Originale, 1997, Greven Verlag Köln
Einzelnachweise
- Foto aus dem Divertissementchen 2005 der Kölner Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg
- Archivierte Kopie ( des vom 10. Mai 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. am 20. Juli 2007
- http://www.koelnlexikon.mynetcologne.de/kdf.html am 20. Juli 2007
- Rheinisches Wörterbuch. Josef Müller, Heinrich Dittmaier, Rudolf Schützeichel, Mattias Zender (Bearb. u. Herausg.) 9 Bde. Bonn/Berlin 1928–1971.
- Adam Wrede: Neuer kölnischer Sprachschatz, 12. Aufl. Greven, Köln, 1999, Bd. 1, S. 252, ISBN 3-7743-0243-X
- Archivierte Kopie ( des vom 29. Juni 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. am 20. Juli 2007, zit. nach: Herbert Weffer: Bönnsches Wörterbuch
- Willy Millowitsch – der ewige "kölsche Jung" in RP online am 8. Januar 2009, online, abgerufen am 15. April 2012.
- Köln im Spiegel der Wochenschauen in: Köln im Film, online ( des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 15. April 2012
- Mit Schäfers Nas und Dummse Tünn in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 28. August 2010, online, abgerufen am 15. April 2012
- Bernd Imgrund: 111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss 2008, Ort #61
- Cornelia Auschra: Hermann Götting, Sammler Kölner Vergangenheit, 1939–2004, auf: www.koeln-magazin.info, online ( vom 19. April 2012 im Internet Archive), abgerufen am 26. März 2011
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Kolsche Originale kolsch Kolsche Orjenaale bezeichnet man in Koln historische stadtbekannte Personen die durch ihre besonderen Fahigkeiten Angewohnheiten Fehler oder Schwachen in aller Munde waren Kolsche Originale stammen meist aus dem 18 und 19 Jahrhundert als Koln noch vergleichsweise uberschaubar war Obwohl sie teilweise schon mehr als ein Jahrhundert tot sind leben die Originale in Erzahlungen und Legenden weiter Ihre Bilder und Namen zieren Bierglaser und Bierdeckel sind Blickfang fur Geschaftsauslagen dienen als Vorlagen fur Karnevalsorden schmucken Hauserfronten oder treten als Puppen im Kolner Hanneschen Theater auf Als lebende Figuren tauchen sie in jedem Jahr im Kolner Strassenkarneval auf Maskenballen Karnevalssitzungen und Kolner Heimatbuhnen auf Tunnes und SchalTunnes und Schal sind zwei legendare Figuren aus dem Hanneschen Puppentheater der Stadt Koln Es sind die einzigen fiktiven Personen die im weitesten Sinne zu den Kolschen Originalen gezahlt werden da man ihnen zahlreiche kolsche Eigenarten zuschreibt Tunnes Kolscher Kosename fur Anton erscheint zumeist mit dem Kittel der Mutze und den typischen Holzklumpen der Arbeiter hat jedoch mit Arbeit recht wenig im Sinn Lieber front er dem Mussiggang und der Trunksucht Schal hingegen der auf Grund seines ausgepragten Silberblicks den Namen bekommen hat spiegelt die Verschlagenheit im Kolner wider Uberall wird ein Lappuhrchen ein kleines Nebengeschaft oder ein kleiner Schwarzhandel getrieben Selten kommt einer der beiden alleine daher So wie auch sonst im Leben die Faulheit und die Verschlagenheit um muhelos durchs Leben zu kommen zusammen gehoren Tunnes und Schal als Denkmal in der Kolner AltstadtOrgels PalmJohann Palm Johann Joseph Palm 1801 1882 war Husar Militarinvalide und Drehorgelspieler Um 1815 begann er eine Ausbildung als Vergolder und Lackierer und war anschliessend in diesen Berufen tatig 1820 wurde er zum 1 Leib Husaren Regiment Nr 1 den Schwarzen Husaren nach Danzig eingezogen Nachdem er im Kampf verwundet wurde kehrte er nach Koln zuruck und erhielt eine Orgeldreher Konzession Beim Drehorgelspiel im Kolner Strassenleben trat er weiterhin im weissverschnurten Waffenrock der schwarzen Husaren auf Durch seine Darbietungen war Palm im Kolner Strassenbild schliesslich so bekannt dass er spater als Stadtoriginal bezeichnet wurde Orgels PalmFleuten ArnoldcheArnold Wenger 1836 1902 war Strassenmusiker Er entlockte seiner Querflote die herrlichsten Tone und Melodien Der Beifall der ihm in der elterlichen Gaststatte entgegenschlug wenn er die Gaste mit seinem Flotenspiel unterhielt brachte ihn auf die Idee seinen Unterhalt mit der Musik zu bestreiten Und so begann der behabige untersetzte Bursche mit dem runden rosigen Gesicht der Stulpnase den vergnugt und lustig zwinkernden Schlitzaugen seine Karriere auf Kolns Strassen Fleuten Arnoldche wie er bald genannt wurde war immer mit sich und der Welt zufrieden Er wurde zur kolnischen Volksfigur mit starken Anklangen an den mittelalterlichen Narren Kein Kunstler kein geistvoller Witzling sondern eben nur ein Kolner Original dessen naive beschrankte Lebensart die Freude aller hervorrief Fleuten ArnoldcheLehrer WelschHeinrich Welsch 1848 1935 war Grunder und Direktor der ersten Hilfsschule in Koln Kalk Seine Verdienste bei der Forderung von geistig und korperlich behinderten Kindern sind anerkannt Bekannt jedoch wurde Heinrich Welsch erst viele Jahre spater und zwar durch ein Lied das 1938 anlasslich einer Feier der Karnevalsgesellschaft Mer blieve zesamme von den Drei Laachduve getextet und vertont wurde Im Laufe der Kriegsjahre wurde der Text des Liedes leicht verandert und Lehrer Welsch wurde im Lied von Kalk in die linksrheinische Kaygasse versetzt weil es sich besser reimte In d r Kaygass Nummero Null So wurde dem Lehrer Welsch auf ungewohnliche Weise bis in unsere Zeit ein Denkmal gesetzt siehe De Vier Botze Lehrer WelschMaler BockHeinrich Peter Bock Heinrich Peter Bock 1822 1878 sollte eigentlich das Metzgerhandwerk erlernen Doch Heinrich hatte anderes im Sinn In seiner burgerlichen Umgebung wurde er schnell zur stadtbekannten Figur die standig ihren Wohnsitz wechselte Bocks gestelzte Sprache sorgte fur standige Heiterkeit insbesondere bei den Marktfrauen deren Star er war Zu jedem Namenstag erschien Bock als Gratulant In der rechten Hand einen selbst gepfluckten Blumenstrauss unter dem linken Arm eine Mappe angeblich Zeichnungen und Bilder enthaltend die niemals von jemandem gesehen wurden Maler BockLasche NasLasche Nas Brunnen Koln Ehrenfeld Andreas Leonhard Lersch 1840 1887 war Metzger Schauspieler Bezirksabdecker stadtischer Hundefanger und Scharfrichter Ein uberdimensionales Riechorgan war das auffalligste Merkmal jenes Mannes der ein kurzes aber sehr bewegtes Leben fuhrte Nach seiner Militarzeit und der Ruckkehr aus dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 visierte er eine neue Karriere bei der Polizei an Der Einsatz als Geheimer blieb bei den Ganoven nicht lange geheim Ab 1875 steht er bei der Stadt Koln als Bezirksabdecker und ab 1878 als stadtischer Hundefanger in den Lohnlisten Seine neue Tatigkeit wird fur den Stadtkammerer zum Erfolg denn das Hundesteuer Aufkommen stieg gewaltig Den Hundebesitzern war Lerschs Treiben aber ein Dorn im Auge 1885 ubernahm Lersch noch das Amt eines Scharfrichters brauchte es aber nie auszuuben Lasche NasFressklotschJohann Arnold Klutsch 1778 1845 war Althandler Taxator der Stadt Der stammigen Person werden Teufelskrafte nachgesagt Sein unermesslicher Appetit und sein grosser Durst mussen sagenhaft gewesen sein Kolns Wirte ubertrafen sich gegenseitig in den Schilderungen immer grosserer Fress und Saufgelage zu denen er sich gerne uberreden liess Sein Name wurde uber die Stadt hinaus bekannt und hat als Wort Eingang in einige Dialekte und die Umgangssprache gefunden So bezeichnet man auf Kolsch einen masslosen Esser als ene Fressklotsch im Bonnschen als Frassklotsch im Aachener Dialekt als Fressknutsch Moglicherweise wurde aber umgekehrt auch ein im Nordmittelfrankischen ohnehin vorhandenes Wort zu seinem Spitznamen FressklotschSchabaudewingDoctor Melchior Bauduin 1797 1880 war Wundarzt und Geburtshelfer Sein Name wird im Wortspiel mit Schabau in Verbindung gebracht Im Sommer wie Winter trug er einen weiten blauen Mantel mit mehreren ubereinander liegenden Kragen Man traf ihn nur mit Schirm und Hut den er aber nie aufsetzte an Es war ihm verwehrt ein Examen abzulegen aber er betatigte sich dennoch als Arzt SchabaudewingBolze LottScholastika Bolz 1825 1902 war Kaazemohn Kerzenverkauferin Schmugglerin und Reisende Als Tochter eines Rhingrollers wusste sie sich stets wort und schlagkraftig zu behaupten Nachdem sich ihr Lebensunterhalt nicht mehr als Kerzenmadchen bestreiten liess wurde sie Schmugglerin Die damalige Mode mit weitaufgeblahten Rocken kam ihr dabei entgegen Versuchte ein Zollner dem Gesetz genuge zu tun bleute sie diesen ordentlich Im Alter handelte sie in Wallfahrtsorten wieder mit Kerzen und Heiligenbildchen Bolze LottSchutzmann StreukoocheJohann Jakob Hehn 1863 1920 war stadtischer Nachtwachter und koniglich preussischer Polizeibeamter Der koniglich preussische Polizeibeamte vorher war er Nachtwachter war bei allen sehr beliebt besonders bei den Kindern Als Nachtwachter bestand seine Aufgabe u a darin die Backergesellen und Lehrlinge in seinem Bezirk dem Severinsviertel nachts zu wecken Dabei erfuhr ihm eines Nachts das Missgeschick im Hausflur einer Backerei in einen Streuselkuchen Kolsch Streukooche zu treten dies brachte ihm seinen Spitznamen ein Er hatte 3 Jungen und 2 Madchen Jakob Lieschen Hanni Johannes Roschen und Karl Lieschen hatte eine Tochter 5 Enkel und 5 Urenkel Schutzmann StreukoocheBockderock Wau WauAnna Maria Zaudig 1803 1876 Das Schimpfen und Fluchen der gebuckten etwas verkommen aussehenden Frau uber die im Kafig lebende Wachtel eines Nachbarn war im ganzen Veedel bekannt Sie soll zu dem Vogel gesagt haben Dat ewije Pocderock maht mich noch janz jeck Daher bekam sie dann auch den Spottnamen Pockderock oder Bockderock Auf der Strasse neckten sie deshalb die Kinder mit dem Bockderock Ruf Lief sie dann stockschwingend den Kindern nach erscholl von anderen als Antwort ein lautes Wau Wau Verzweifelt versuchte sie ihre Nerven mit Schnaps zu beruhigen BockderockBullewuhHieronymus Blau 1815 1884 stadtischer Wegeaufseher In den Anlagen am Eigelsteintor und am Sicherheitshafen Turmchen fuhrte Hieronymus Blau die Aufsicht Als Dienstmutze trug er eine alte grune Forsterkappe in seiner Hand hielt er stets seinen Stock auf den er sich mitunter stutzte den er aber auch benutzte um die Panz Kinder zur Rason zu bringen Der Bullewuh fuhrte ein strenges Regiment Wo er sich blicken liess riefen ihm die Kinder nach Bulle Bullewuh hau die Kinder nit esu BullewuhMeister LupusCornelius Wolff 1802 1887 Schneidermeister Mit seinen beiden Schwestern Johanna und Josephine bewohnte Cornelius Wolff das an der Ecke Appellhofplatz gelegene Haus Langgasse 18 Seine beiden Schwestern fuhrten eine Kurzwarenhandlung wahrend Cornelius ein gefragter Schneider war Gleich in seiner Nahe in der Schwalbengasse betrieb die Familie Nelles das Schnapskasino In dieser Gaststatte verkehrte der Herr Kleiderkunstler Lupus lat lupus Wolf neben Angehorigen des Mittelstandes Gelehrten Malern Juristen Musikern Beamten und Offizieren Er leistete viele Beitrage zur Unterhaltung der Gaste bis er genug vom Punsch hatte den der Wirt selbst verfertigte Freunde schickten ihn dann nach Hause um ihn vor dem Gespott anderer Gaste zu bewahren Am einfachsten war dies zu erreichen wenn sie ihm erzahlten sie mussten uber einen Hoflieferantentitel fur ihn beraten Meister Lupus20 und 21 JahrhundertZumindest in Presseartikeln werden auch Personen der jungeren Zeitgeschichte als Kolner Originale bezeichnet Dies gilt beispielsweise fur den Schauspieler Willy Millowitsch den Boxer Peter Muller Mullers Aap die Halbweltgrossen Anton Dumm Dummse Tunn und Heinrich Schafer Schafers Nas oder den Gastwirt Hans Lommerzheim Der Kunstsammler Hermann Gotting 2004 wurde schon zu Lebzeiten aufgrund seiner extravaganten Erscheinung im Strassenbild zuweilen als Stadtoriginal bezeichnet war damit selbst aber nicht einverstanden WeblinksInformationen zum Fleuten Arnoldche mit OriginalbildLiteraturReinold Louis Kolner Originale 1997 Greven Verlag KolnEinzelnachweiseFoto aus dem Divertissementchen 2005 der Kolner Buhnenspielgemeinschaft Cacilia Wolkenburg Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Mai 2007 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 am 20 Juli 2007 http www koelnlexikon mynetcologne de kdf html am 20 Juli 2007 Rheinisches Worterbuch Josef Muller Heinrich Dittmaier Rudolf Schutzeichel Mattias Zender Bearb u Herausg 9 Bde Bonn Berlin 1928 1971 Adam Wrede Neuer kolnischer Sprachschatz 12 Aufl Greven Koln 1999 Bd 1 S 252 ISBN 3 7743 0243 X Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Juni 2007 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 am 20 Juli 2007 zit nach Herbert Weffer Bonnsches Worterbuch Willy Millowitsch der ewige kolsche Jung in RP online am 8 Januar 2009 online abgerufen am 15 April 2012 Koln im Spiegel der Wochenschauen in Koln im Film online Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 abgerufen am 15 April 2012 Mit Schafers Nas und Dummse Tunn in Kolner Stadt Anzeiger vom 28 August 2010 online abgerufen am 15 April 2012 Bernd Imgrund 111 Kolner Orte die man gesehen haben muss 2008 Ort 61 Cornelia Auschra Hermann Gotting Sammler Kolner Vergangenheit 1939 2004 auf 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