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Das biblische Aramäisch ist eine Ausprägung der aramäischen Sprachen wie sie an einigen Textstellen des Tanach bzw des A

Biblisches Aramäisch

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Biblisches Aramäisch
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Das biblische Aramäisch ist eine Ausprägung der aramäischen Sprachen, wie sie an einigen Textstellen des Tanach bzw. des Alten Testaments statt des Hebräischen verwendet wird. Der Begriff umfasst Sprachformen aus verschiedenen Jahrhunderten, die sich geringfügig unterscheiden. Das biblische Aramäisch ist nicht zu verwechseln mit den in späterer Zeit entstandenen Targumim, aramäischen Übersetzungen ursprünglich hebräischer oder griechischer Bibeltexte.

Schrift

Das biblische Aramäisch benutzt in den von den Masoreten überlieferten Texten die hebräische Schrift, das heißt:

  • Es wird von rechts nach links geschrieben.
  • Ursprünglich gibt es Buchstaben lediglich zur Darstellung von Konsonanten.
  • Vier dieser Buchstaben können als matres lectionis benutzt werden, um einen Vokal anzudeuten.
  • Die übrigen (vor allem die kurzen) Vokale wurden überhaupt nicht graphisch ausgedrückt und erst von den Masoreten im Mittelalter durch ein System aus Punkten und Strichen über und unter den unverändert bleibenden Konsonantenzeichen ergänzt.
    Auf dieser Seite wird die folgende Umschrift für Konsonanten verwendet:
Hebräischer Buchstabe
(Hebräischer Name)
Umschrift Lautschrift (IPA)
א (Alef) ʔ = 'Alef' [ʔ] (Knacklaut = Glottisverschluss) *
ב (Bet) b / B [b / v]
ג (Gímel) g / G [g / γ]
ד (Dálet) d / D [d / ð]
ה (He) h [h]
ו (Waw) w ? [w] (englisches 'w')
ז (Zájin) z [z] (stimmhaftes 's')
ח (Ħet) ħ [ħ] (pharyngales 'h')
ט (Ŧet) ŧ [tˁ] (emphatisches 't')
י (Jod) j [j]
כ = ך... (Kaf) k / K [k / x]
ל (Lamed) l [l]
מ = ם... (Mem) m [m]
נ = ן... (Nun) n [n]
ס (Sámech) s [s]
ע (Áyin) ʕ = 'Ajin' [ʕ] (pharyngalisierter Glottalverschluss)
פ = ף... (Pe) p / P [p / f]
צ = ץ... ((T)sadé) c emphatisches s
ק (Qof) q [q] (uvulares 'k')
ר (Resch) r [r]
שׁ :ש (Schin) š [ʃ] (deutsches 'sch')
שׂ :ש (Sin) ś ? [s]
ת (Tau) t / T [t / θ]

(*) Um eine Verwechslung zwischen den IPA-Zeichen (für Glottisverschluss ~ Alef) und [ʕ] (für pharyngalisierten Glottisverschluss ~ Ayin) zu vermeiden, wird ersteres Zeichen im Folgenden hochgestellt (ʔ).

Zu beachten ist ferner:

  • Kaf, Mem, Nun, Pe und Tzade haben eine besondere Form am Wortende, siehe dazu Spalte 1.
  • Die Aussprache der Plosive b, d, g, p, t, k hängt von ihrer Position im Wort ab: nach Vokal werden sie oft spirantisch, d. h. [v, ð, γ, f, θ, x] gesprochen. Die spirantische Aussprache wird in der hier verwendeten lateinischen Umschrift der aramäischen Schriftzeichen durch Großbuchstaben (B, D, G, P, T, K) ausgedrückt.
  • ה (He) am Wortende wird nicht immer ausgesprochen; in punktierten Texten wird ausgesprochenes [h] durch einen Punkt markiert: הּ.
  • Die Buchstaben י ,ו ,ה ,א (Aleph, He, Waw, Jod) dienen auch zur Andeutung von Vokalen, sie haben dann eine andere Aussprache als in der Tabelle angegeben ist:
    • א (Aleph) steht für einen beliebigen lange Vokal, am Wortende meist /â/.
    • ה (He) bezeichnet am Wortende [a:], [e:], [æ:] oder [o:].
    • י (Jod) bezeichnet [i:], [e:] oder [æ:].
    • ו (Waw) bezeichnet [o:] (punktiert: וֹ) oder [u:] (punktiert: וּ).
  • Steht am Wortende ein ח (Ħet) oder ע (Ajin), dem ein anderer Vokal als â (ָ) vorausgeht, wird ein kurzes [a] eingeschoben: Das Wort רוח (RWĦ) „Wind, Geist“ beispielsweise wird [ru:aħ] gesprochen und in punktierter Schreibweise als רוּחַ (!) dargestellt.
  • Langes /â/ (ָ) wird wie in der askenasischen Aussprache des Hebräischen als [ɔ:] (das ist offenes 'o') gesprochen.
  • Auskunft über die Aussprache der masoretischen Vokalzeichen gibt die Seite Masoretische Vokalisation. Als Umschrift für Vokalzeichen und Kombinationen gilt im Folgenden:
    • אַ /a/, אֲ /a/
    • אָ /â/ ([ɔ:]), אֳ/o/
    • אֶ /æ/, אֱ /æ/
    • אֵ /e/, אֵי /ê/, אְ (Schwa) /e/
    • אִ /i/, אִי /î/
    • אֹ /o/, וֹ /ô/
    • אֻ /u/,וּ /û/
    • Das Schwa-Zeichen ( אְ /e/) kann nach bestimmten Silbengesetzen auch anzeigen, dass ein Konsonant von gar keinem Vokal gefolgt wird!
  • Die Betonung liegt in den meisten Fällen auf der letzten Silbe, bei einigen Wörtern liegt sie auf der vorletzten Silbe.

Grammatik

Lautgesetze

  1. Spirantisierung: Die nicht-emphatischen Plosive werden nach Vokal meist zu Spiranten: b→[v], d→[ð], g→[γ], p→[f], t→[θ], k→[x]; dies geschieht auch wortübergreifend in engen Wortverbindungen (die bei den Masoreten durch einen hochgestellten Strich ¯ markiert werden) und sogar dann, wenn der die Spirantisierung hervorrufende Vokal selbst nicht mehr gesprochen wird. Zumindest für t gilt die Aussprache [θ] im Wortinnern auch nach j.
  2. Patach furtivum: Vor auslautendem Ħet (ח) oder Ayin (ע) wird – nach einem anderen Vokal als â – ein zusätzliches [a] eingeschoben: /rûħ/ = ['ru:aħ].
  3. Glottisverschluss ([ʔ]) am Silbenende schwindet unter Ersatzdehnung: /aʔ./ > ā, /iʔ./ > ē.
  4. Geminierte Konsonanten werden im Auslaut vereinfacht.
    1. n wird oft dem Folgekonsonanten assimiliert; Gemination entsteht häufig durch Einschub eines n.
    2. Geminierte Konsonanten werden oft vor einem Schwa zu einem einfachen Konsonanten und das Schwa entfällt dann.
  5. /jī/ > ʔi
  6. Kurze Vokale werden vor auslautendem Resch, Ħet oder Ayin zu /a/.

Verben

Konjugation im Aorist:

Person Qal Aktiv Hitpe´el:
ich * ʔi-KtuB ʔiT-keTiB
du (m.) ti-KtuB tiT-keTiB
er ji-KtuB jiT-keTiB
sie =du (m.) =du (m.)
wir ni-KtuB niT-keTiB
ihr (m.) ti-KteB-ûn tiT-kaTB-ân
sie (m.) ji-KteB-ûn jiT-kaTB-ûn
sie (m.) ji-KteB-ân jiT-kaTB-ân

Textstellen

In aramäischer Sprache sind folgende Stellen des Alten Testaments verfasst (mit zunehmendem Alter):

  • Daniel 2,4b bis 7,28.
  • Esra 4,8 bis 6,18 und Esra 7,12 bis 7,26.
  • Jeremia 10,11.
  • 1. Mose (Genesis) 31,47.

Eventuell aramäisch könnten sein:

  • 1. Mose (Genesis) 15,1.
  • 4. Mose (Numeri) 23,10.
  • Hiob 36:2a.

Jeremia 10,11

  • In hebräischen Schriftzeichen: כדנה תאמרון להום אלהיא די¯שמיא וארקא לא עבדו יאבדו מארעא ומן¯תחות שמיא
  • Umschrift: kdnh tʔmrwn lhwm ʔlhjʔ di-šmjʔ wʔrqʔ lʔ ʕbdw jʔbdw mʔrʕʔ wmn-tħwt šmjʔ
  • Phoneme: /kidnā temrūn lehōm ʔælāhajjā dīšmajjā weʔrqā lā ʕabdū meʔarʕā ūmin-teħōt šemajjā/
  • Aussprache: [kiðˈnɔ: ˌtemˈru:n ləho:m ʔæˌlɔ:hajˈjɔ: ˌdi:šmajˈjɔ: wəʔarˈqɔ: lɔ: ʕavˈðu: jevˈðu: ˌmeʔarˈʕɔ: u:mintəˈχo:θ šəmajˈjɔ:]
  • Wörtliche Übersetzung: So sagt zu ihnen: Götter, welche den Himmel und die Erde nicht machten, werden vertilgt von der Erde und von unter dem Himmel
  • Übersetzung nach Luther (revidiert 1912): „So sprecht nun zu ihnen also: Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.“

Anschließend folgt ein nicht in die Übersetzungen übernommenes hebräisches אלה [ˈʔel:æ:] „dies“ in der Bedeutung: „soweit [reicht die aramäische Glosse]“.

Genesis 31,47

Dieser Vers lautet nach Luther (revidiert 1984): „Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, Jakob aber nannte ihn Gal-Ed.“ Labans Bezeichnung „Jegar-Sahaduta“ ist Aramäisch für „Steinhaufen des Zeugnisses“:

  • In hebräischen Schriftzeichen: ...יגר שהדותא...
  • Phoneme: /jegar śāhadūtā/
  • Aussprache: [jəˈγar ˌsɔ:haðu:ˈθɔ:]
  • Wörtliche Übersetzung: Steinhaufen Zeugnis.das (Zeugnis=שַׂהֲדוּ/)

Jakobs Bezeichnung „Gal-Ed“ (גל עד) bedeutet „Steinhaufen des Zeugen“ (Steinhaufen, der als Zeuge dient) auf Hebräisch.

Hiob 36,2a

  • In Quadratschrift: כתר־לי זעיר ואחוך
  • Aussprache laut den Masoreten: [kat:ar li: zəʕe:r waʔaħaw:æxɔ:]
  • Übersetzung nach Luther (1912): „Harre mir noch ein wenig, ich will dir's zeigen“.

Dieser Vers ist nach Rashi's Kommentaren aramäisch. Die Lemmata KTR „bleiben, erwarten“ und ĦWH „anzeigen, verkünden“ sind aramäisch; LJ „mir“ und ZʕJR „klein (aram.), ein wenig (hebr.)“ können beiden Sprachen entstammen.

Numeri 23,10

Der erste Teil dieses Verses lautet nach Luther (1912): „Wer kann zählen den Staub Jakobs und die Zahl des vierten Teils Israels?“
Das vorletzte Wort, רבע /roBaʕ/, wird gewöhnlich als „Viertel“ übersetzt; in Rabbi Joseph Hertz’ Kommentaren zu diesem Vers zitiert er einen unbekannten Schüler, der hierin ein aramäisches Wort für „Staub“ lesen will, und fügt eine Feststellung von Benno Jacob hinzu, wonach auch im Aramäischen der palästinensischen Christen das Wort רבע gleichbedeutend mit „Staub“ ist.

Genesis 15,1

Der erste Teil dieses Verses lautet nach der 'Neuen evangelistischen Übersetzung': „Nach diesen Ereignissen empfing Abram folgende Botschaft Jahwes in einer Vision“.
Das vorletzte Wort במחזה /ba-maħaze/ „in einem Gesicht“ ist laut Zohar (I:88b) aramäisch, denn auf Hebräisch müsste es במראה (ba-marʔe) lauten.

Sprachvergleiche

Biblisches Aramäisch diachron

  • Jeremia 10, 11 verwendet das ältere אַרְקָא [ˈʔarqɔ:] statt des jüngeren אַרְעָא [ˈʔarʕɔ:] in Daniel und Esra.
  • Die Form הימּוֹן [him:o:n] sie (3. Pl. m.) bei Daniel scheint jünger als הימּוֹ [him:o:] bei Esra zu sein.
  • Esra verwendet ältere Possessivsuffixe als Daniel:
    • Bei Esra: כֹם... /kom/ euer (2. Pl. m.) > bei Daniel: כוֹן... /kôn/.
    • Bei Esra: הֹם... /hom/ neben jüngerem הוֹן... /hôn/ ihr (3. Pl. m.) > bei Daniel steht nur letztere Form.

Biblisches Aramäisch und Hebräisch

Gemeinsamkeiten

  • Es gibt die gleichen Laute und ähnliche Lautgesetze (z. B. Patach Furtivum und Chateph-Vokale).
  • Es gibt zwei Aspekte: Imperfekt und Perfekt, mehrere Stammformen und sowohl vorangestellte als auch angehängte Personensuffixe.
  • Es gibt einen bestimmten, aber keinen unbestimmten Artikel.
  • Es gibt keine Deklination nach Kasus mehr.
  • Einige vorangestellte Präpositionen und Partikeln verschmelzen mit dem nachfolgenden Wort und verändern sich dabei (/wa/ „und“, /be/ „in“, /ke/ „wie“ und andere).
  • Possessiv- und Personalpronomen als Objekt werden durch Suffixe ausgedrückt.
  • Es gibt die drei Numeri Singular, Plural und Dual.
  • Bei den Personalpronomen und Personensuffixen wird auch in der 2. Person (du/ihr) zwischen männlich und weiblich unterschieden.
  • Am Wortende schwankt im Aramäischen die Schreibweise zur Darstellung eines /â/ zwischen א und ה.

Unterschiede

  • Der Hebräische definite Artikel ist ein Präfix (/ha.../), der aramäische ein Suffix (/...â/).
  • Das Aramäische entwickelte aus dem protosemitischen Relativpronomen /*ðî/ eine Partikel für Genitivkonstruktionen.
  • Im Status Absolutus verlieren weibliche Substantive mit einer besonderen Femininendung das auslautende /t/.
  • Auslautendes m wird im Aramäischen in immer mehr Morphemen n.
  • Einige ähnliche Wörter (aramäisch ~ hebräisch): אֱלָהּ /ælâh/ ~ אֱלוֹהַ /æˈlôah/ (häufiger ist hebräisch אֵל /el/) „Gott“, טָב /ŧâB/ ~ טוֹב /ŧôB/ „gut“, שְׁמַיָּא /šemajjâ/ ~ שָׁמַיִמ /šâˈmajim/ „Himmel“, שְׁמֵשׁ /šemeš/ ~ שֶמֶשׁ /ˈšæmæš/ „Sonne“.

Lautentsprechungen

In gewissen Fällen entsprechen sich die folgenden aramäischen, hebräischen und arabische Laute (teilweise ist der gemeinsame ursemitische Ursprung mit angegeben):

Aramäisch Hebräisch Beispiel Aramäisch Beispiel Hebräisch Beispiel Arabisch Bedeutung
/t/ < ursem. *θ /š/ תּוֹר tôr
יתב jeTiB
שׁוֹר šôr
ישׁב jâšaB
ثَوْرٌ ṯawr

وثب waṯaba (Altsüdarabisch)

Rind
er setzte sich
/d/ < ursem. *ð /z/ דהב dehaB
דבח deBaħ
זהב zâhâB
זבח zâBaħ
ذَهَبٌ ḏahab

ذَبَحَ ḏabaḥa

Gold
er opferte
/ŧ/ < ursem. *θ´ /c/ קיט qájiŧ
נטר neŧar
קיץ qájic
נצר nâcar
قَيْظ qaiẓ

ناصَرَ nāṣara

Sommer
er bewahrte
/ʕ/ < ursem. *ð´ /c/ ארעא arʕ-â (*)
רעע Rʕʕ
הארץ hâ-ˈâræc
רצץ RCC
أَرْض arḍ

رَضَّ raḍḍa

die Erde
zertrümmern
Kurzvokal < ursem. kurze
geschlossene betonte Endsilbe
Langvokal דְּהַב dehâB
< ursem. *ðahab
זָהָב zâhâB ذَهَبٌ ḏahab Gold
Schwa/Chateph-Vokal
< ursem. kurze Vortonsilbe
Langvokal עֲלַע ʕalaʕ
< ursem. *ð´ilaʕ
צֵלָר celâʕ ضِلْع ḏilʕ Rippe
â
< ursem. betontes â
ô תְּלָת telâT
< ursem. *θalâθ
שָׁלוֹשׁ šâlôš ثَلاَثَة ṯalâṯa drei

(*) Bei Jesaja steht älteres /arqâ/

Literatur

  • Hans Bauer, Pontus Leander: Kurzgefasste biblisch-aramäische Grammatik. Mit Texten und Glossar. Niemeyer, Halle (Saale) 1929, (6. Nachdruck: Georg Olms, Hildesheim u. a. 2008, ISBN 978-3-487-01019-9).
  • Karl Marti: Kurzgefasste Grammatik der biblisch-aramäischen Sprache, Literatur, Paradigmen, Texte und Glossar. Berlin 1896; 2., verbesserte Auflage 1911; 3., verbesserte Auflage 1925. (online)
  • Heinz-Dieter Neef: Arbeitsbuch Biblisch-Aramäisch. Materialien, Beispiele und Übungen zum Biblisch-Aramäisch. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2009, ISBN 978-3-16-150206-4.

Einzelnachweise

  1. Arabisch waṯaba heißt „springen“. Die Bedeutung „sitzen“ gibt es jedoch im verwandten Altsüdarabischen. Siehe Sabäisches Wörterbuch der Uni Jena und Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, Leipzig: Vogel, 1905, S. 290, Lemma ישב.


Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:20

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Das biblische Aramaisch ist eine Auspragung der aramaischen Sprachen wie sie an einigen Textstellen des Tanach bzw des Alten Testaments statt des Hebraischen verwendet wird Der Begriff umfasst Sprachformen aus verschiedenen Jahrhunderten die sich geringfugig unterscheiden Das biblische Aramaisch ist nicht zu verwechseln mit den in spaterer Zeit entstandenen Targumim aramaischen Ubersetzungen ursprunglich hebraischer oder griechischer Bibeltexte SchriftDas biblische Aramaisch benutzt in den von den Masoreten uberlieferten Texten die hebraische Schrift das heisst Es wird von rechts nach links geschrieben Ursprunglich gibt es Buchstaben lediglich zur Darstellung von Konsonanten Vier dieser Buchstaben konnen als matres lectionis benutzt werden um einen Vokal anzudeuten Die ubrigen vor allem die kurzen Vokale wurden uberhaupt nicht graphisch ausgedruckt und erst von den Masoreten im Mittelalter durch ein System aus Punkten und Strichen uber und unter den unverandert bleibenden Konsonantenzeichen erganzt Auf dieser Seite wird die folgende Umschrift fur Konsonanten verwendet Hebraischer Buchstabe Hebraischer Name Umschrift Lautschrift IPA א Alef ʔ Alef ʔ Knacklaut Glottisverschluss ב Bet b B b v ג Gimel g G g g ד Dalet d D d d ה He h h ו Waw w w englisches w ז Zajin z z stimmhaftes s ח Ħet ħ ħ pharyngales h ט Ŧet ŧ tˁ emphatisches t י Jod j j כ ך Kaf k K k x ל Lamed l l מ ם Mem m m נ ן Nun n n ס Samech s s ע Ayin ʕ Ajin ʕ pharyngalisierter Glottalverschluss פ ף Pe p P p f צ ץ T sade c emphatisches sק Qof q q uvulares k ר Resch r r ש ש Schin s ʃ deutsches sch ש ש Sin s s ת Tau t T t 8 Um eine Verwechslung zwischen den IPA Zeichen fur Glottisverschluss Alef und ʕ fur pharyngalisierten Glottisverschluss Ayin zu vermeiden wird ersteres Zeichen im Folgenden hochgestellt ʔ Zu beachten ist ferner Kaf Mem Nun Pe und Tzade haben eine besondere Form am Wortende siehe dazu Spalte 1 Die Aussprache der Plosive b d g p t k hangt von ihrer Position im Wort ab nach Vokal werden sie oft spirantisch d h v d g f 8 x gesprochen Die spirantische Aussprache wird in der hier verwendeten lateinischen Umschrift der aramaischen Schriftzeichen durch Grossbuchstaben B D G P T K ausgedruckt ה He am Wortende wird nicht immer ausgesprochen in punktierten Texten wird ausgesprochenes h durch einen Punkt markiert ה Die Buchstaben י ו ה א Aleph He Waw Jod dienen auch zur Andeutung von Vokalen sie haben dann eine andere Aussprache als in der Tabelle angegeben ist א Aleph steht fur einen beliebigen lange Vokal am Wortende meist a ה He bezeichnet am Wortende a e ae oder o י Jod bezeichnet i e oder ae ו Waw bezeichnet o punktiert ו oder u punktiert ו Steht am Wortende ein ח Ħet oder ע Ajin dem ein anderer Vokal als a vorausgeht wird ein kurzes a eingeschoben Das Wort רוח RWĦ Wind Geist beispielsweise wird ru aħ gesprochen und in punktierter Schreibweise als רו ח dargestellt Langes a wird wie in der askenasischen Aussprache des Hebraischen als ɔ das ist offenes o gesprochen Auskunft uber die Aussprache der masoretischen Vokalzeichen gibt die Seite Masoretische Vokalisation Als Umschrift fur Vokalzeichen und Kombinationen gilt im Folgenden א a א a א a ɔ א o א ae א ae א e א י e א Schwa e א i א י i א o ו o א u ו u Das Schwa Zeichen א e kann nach bestimmten Silbengesetzen auch anzeigen dass ein Konsonant von gar keinem Vokal gefolgt wird Die Betonung liegt in den meisten Fallen auf der letzten Silbe bei einigen Wortern liegt sie auf der vorletzten Silbe GrammatikLautgesetze Spirantisierung Die nicht emphatischen Plosive werden nach Vokal meist zu Spiranten b v d d g g p f t 8 k x dies geschieht auch wortubergreifend in engen Wortverbindungen die bei den Masoreten durch einen hochgestellten Strich markiert werden und sogar dann wenn der die Spirantisierung hervorrufende Vokal selbst nicht mehr gesprochen wird Zumindest fur t gilt die Aussprache 8 im Wortinnern auch nach j Patach furtivum Vor auslautendem Ħet ח oder Ayin ע wird nach einem anderen Vokal als a ein zusatzliches a eingeschoben ruħ ru aħ Glottisverschluss ʔ am Silbenende schwindet unter Ersatzdehnung aʔ gt a iʔ gt e Geminierte Konsonanten werden im Auslaut vereinfacht n wird oft dem Folgekonsonanten assimiliert Gemination entsteht haufig durch Einschub eines n Geminierte Konsonanten werden oft vor einem Schwa zu einem einfachen Konsonanten und das Schwa entfallt dann ji gt ʔi Kurze Vokale werden vor auslautendem Resch Ħet oder Ayin zu a Verben Konjugation im Aorist Person Qal Aktiv Hitpe el ich ʔi KtuB ʔiT keTiBdu m ti KtuB tiT keTiBer ji KtuB jiT keTiBsie du m du m wir ni KtuB niT keTiBihr m ti KteB un tiT kaTB ansie m ji KteB un jiT kaTB unsie m ji KteB an jiT kaTB anTextstellenIn aramaischer Sprache sind folgende Stellen des Alten Testaments verfasst mit zunehmendem Alter Daniel 2 4b bis 7 28 Esra 4 8 bis 6 18 und Esra 7 12 bis 7 26 Jeremia 10 11 1 Mose Genesis 31 47 Eventuell aramaisch konnten sein 1 Mose Genesis 15 1 4 Mose Numeri 23 10 Hiob 36 2a Jeremia 10 11 In hebraischen Schriftzeichen כדנה תאמרון להום אלהיא די שמיא וארקא לא עבדו יאבדו מארעא ומן תחות שמיא Umschrift kdnh tʔmrwn lhwm ʔlhjʔ di smjʔ wʔrqʔ lʔ ʕbdw jʔbdw mʔrʕʔ wmn tħwt smjʔ Phoneme kidna temrun lehōm ʔaelahajja dismajja weʔrqa la ʕabdu meʔarʕa umin teħōt semajja Aussprache kidˈnɔ ˌtemˈru n leho m ʔaeˌlɔ hajˈjɔ ˌdi smajˈjɔ weʔarˈqɔ lɔ ʕavˈdu jevˈdu ˌmeʔarˈʕɔ u minteˈxo 8 semajˈjɔ Wortliche Ubersetzung So sagt zu ihnen Gotter welche den Himmel und die Erde nicht machten werden vertilgt von der Erde und von unter dem Himmel Ubersetzung nach Luther revidiert 1912 So sprecht nun zu ihnen also Die Gotter die Himmel und Erde nicht gemacht haben mussen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel Anschliessend folgt ein nicht in die Ubersetzungen ubernommenes hebraisches אלה ˈʔel ae dies in der Bedeutung soweit reicht die aramaische Glosse Genesis 31 47 Dieser Vers lautet nach Luther revidiert 1984 Und Laban nannte ihn Jegar Sahaduta Jakob aber nannte ihn Gal Ed Labans Bezeichnung Jegar Sahaduta ist Aramaisch fur Steinhaufen des Zeugnisses In hebraischen Schriftzeichen יגר שהדותא Phoneme jegar sahaduta Aussprache jeˈgar ˌsɔ hadu ˈ8ɔ Wortliche Ubersetzung Steinhaufen Zeugnis das Zeugnis ש ה דו Jakobs Bezeichnung Gal Ed גל עד bedeutet Steinhaufen des Zeugen Steinhaufen der als Zeuge dient auf Hebraisch Hiob 36 2a In Quadratschrift כתר לי זעיר ואחוך Aussprache laut den Masoreten kat ar li zeʕe r waʔaħaw aexɔ Ubersetzung nach Luther 1912 Harre mir noch ein wenig ich will dir s zeigen Dieser Vers ist nach Rashi s Kommentaren aramaisch Die Lemmata KTR bleiben erwarten und ĦWH anzeigen verkunden sind aramaisch LJ mir und ZʕJR klein aram ein wenig hebr konnen beiden Sprachen entstammen Numeri 23 10 Der erste Teil dieses Verses lautet nach Luther 1912 Wer kann zahlen den Staub Jakobs und die Zahl des vierten Teils Israels Das vorletzte Wort רבע roBaʕ wird gewohnlich als Viertel ubersetzt in Rabbi Joseph Hertz Kommentaren zu diesem Vers zitiert er einen unbekannten Schuler der hierin ein aramaisches Wort fur Staub lesen will und fugt eine Feststellung von Benno Jacob hinzu wonach auch im Aramaischen der palastinensischen Christen das Wort רבע gleichbedeutend mit Staub ist Genesis 15 1 Der erste Teil dieses Verses lautet nach der Neuen evangelistischen Ubersetzung Nach diesen Ereignissen empfing Abram folgende Botschaft Jahwes in einer Vision Das vorletzte Wort במחזה ba maħaze in einem Gesicht ist laut Zohar I 88b aramaisch denn auf Hebraisch musste es במראה ba marʔe lauten SprachvergleicheBiblisches Aramaisch diachron Jeremia 10 11 verwendet das altere א ר ק א ˈʔarqɔ statt des jungeren א ר ע א ˈʔarʕɔ in Daniel und Esra Die Form הימ ו ן him o n sie 3 Pl m bei Daniel scheint junger als הימ ו him o bei Esra zu sein Esra verwendet altere Possessivsuffixe als Daniel Bei Esra כ ם kom euer 2 Pl m gt bei Daniel כו ן kon Bei Esra ה ם hom neben jungerem הו ן hon ihr 3 Pl m gt bei Daniel steht nur letztere Form Biblisches Aramaisch und Hebraisch Gemeinsamkeiten Es gibt die gleichen Laute und ahnliche Lautgesetze z B Patach Furtivum und Chateph Vokale Es gibt zwei Aspekte Imperfekt und Perfekt mehrere Stammformen und sowohl vorangestellte als auch angehangte Personensuffixe Es gibt einen bestimmten aber keinen unbestimmten Artikel Es gibt keine Deklination nach Kasus mehr Einige vorangestellte Prapositionen und Partikeln verschmelzen mit dem nachfolgenden Wort und verandern sich dabei wa und be in ke wie und andere Possessiv und Personalpronomen als Objekt werden durch Suffixe ausgedruckt Es gibt die drei Numeri Singular Plural und Dual Bei den Personalpronomen und Personensuffixen wird auch in der 2 Person du ihr zwischen mannlich und weiblich unterschieden Am Wortende schwankt im Aramaischen die Schreibweise zur Darstellung eines a zwischen א und ה Unterschiede Der Hebraische definite Artikel ist ein Prafix ha der aramaische ein Suffix a Das Aramaische entwickelte aus dem protosemitischen Relativpronomen di eine Partikel fur Genitivkonstruktionen Im Status Absolutus verlieren weibliche Substantive mit einer besonderen Femininendung das auslautende t Auslautendes m wird im Aramaischen in immer mehr Morphemen n Einige ahnliche Worter aramaisch hebraisch א ל ה aelah א לו ה aeˈloah haufiger ist hebraisch א ל el Gott ט ב ŧaB טו ב ŧoB gut ש מ י א semajja ש מ י מ saˈmajim Himmel ש מ ש semes ש מ ש ˈsaemaes Sonne Lautentsprechungen In gewissen Fallen entsprechen sich die folgenden aramaischen hebraischen und arabische Laute teilweise ist der gemeinsame ursemitische Ursprung mit angegeben Aramaisch Hebraisch Beispiel Aramaisch Beispiel Hebraisch Beispiel Arabisch Bedeutung t lt ursem 8 s ת ו ר tor יתב jeTiB ש ו ר sor יש ב jasaB ث و ر ṯawr وثب waṯaba Altsudarabisch Rind er setzte sich d lt ursem d z דהב dehaB דבח deBaħ זהב zahaB זבח zaBaħ ذ ه ب ḏahab ذ ب ح ḏabaḥa Gold er opferte ŧ lt ursem 8 c קיט qajiŧ נטר neŧar קיץ qajic נצר nacar ق ي ظ qaiẓ ناص ر naṣara Sommer er bewahrte ʕ lt ursem d c ארעאarʕ a רעע Rʕʕ הארץ ha ˈaraec רצץ RCC أ ر ض arḍ ر ض raḍḍa die Erde zertrummernKurzvokal lt ursem kurze geschlossene betonte Endsilbe Langvokal ד ה ב dehaB lt ursem dahab ז ה ב zahaB ذ ه ب ḏahab GoldSchwa Chateph Vokal lt ursem kurze Vortonsilbe Langvokal ע ל ע ʕalaʕ lt ursem d ilaʕ צ ל ר celaʕ ض ل ع ḏilʕ Rippea lt ursem betontes a o ת ל ת telaT lt ursem 8ala8 ש לו ש salos ث لا ث ة ṯalaṯa drei Bei Jesaja steht alteres arqa LiteraturHans Bauer Pontus Leander Kurzgefasste biblisch aramaische Grammatik Mit Texten und Glossar Niemeyer Halle Saale 1929 6 Nachdruck Georg Olms Hildesheim u a 2008 ISBN 978 3 487 01019 9 Karl Marti Kurzgefasste Grammatik der biblisch aramaischen Sprache Literatur Paradigmen Texte und Glossar Berlin 1896 2 verbesserte Auflage 1911 3 verbesserte Auflage 1925 online Heinz Dieter Neef Arbeitsbuch Biblisch Aramaisch Materialien Beispiele und Ubungen zum Biblisch Aramaisch 2 durchgesehene und erweiterte Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2009 ISBN 978 3 16 150206 4 EinzelnachweiseArabisch waṯaba heisst springen Die Bedeutung sitzen gibt es jedoch im verwandten Altsudarabischen Siehe Sabaisches Worterbuch der Uni Jena und Wilhelm Gesenius Hebraisches und aramaisches Handworterbuch uber das Alte Testament Leipzig Vogel 1905 S 290 Lemma ישב

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