Die Oberweißbacher Bergbahn 2020 umbenannt in Thüringer Bergbahn ist eine Bahnstrecke im Thüringer Schiefergebirge Sie v
Oberweißbacher Bergbahn

Die Oberweißbacher Bergbahn, 2020 umbenannt in Thüringer Bergbahn, ist eine Bahnstrecke im Thüringer Schiefergebirge. Sie verbindet seit 1922 den an der Schwarzatalbahn gelegenen Haltepunkt Obstfelderschmiede, der zur Stadt Schwarzatal gehört, mit der Gemeinde Cursdorf.
Obstfelderschmiede–Cursdorf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Personenwagen der Standseilbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 6691 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 563 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 164m (1934) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 3,986 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1800 / 1435 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 250 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 30 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahn besteht aus einer 1,351 Kilometer langen breitspurigen Standseilbahn und einer daran anschließenden 2,635 Kilometer langen normalspurigen und elektrifizierten Adhäsionsbahn. Letztere wird zur Abgrenzung von der Seilbahn oft auch Flachstrecke genannt.
Beide Streckenteile sind betrieblich eng miteinander verbunden und stehen seit Januar 1982 als Denkmal der Produktions- und Verkehrsgeschichte unter Denkmalschutz.
Die Oberweißbacher Bergbahn wird seit 2002 von der DB RegioNetz Verkehrs GmbH Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn betrieben. Die Züge verkehren im Stundentakt. Die Bergbahn ist barrierefrei.
Geschichte
Nachdem die Schwarzatalbahn am 18. August 1900 in Betrieb ging, waren die auf einer Hochfläche liegenden Ortschaften Lichtenhain, Oberweißbach, Deesbach und Cursdorf weiterhin nur schlecht erreichbar; besonders im Winter war ein Personen- und Gütertransport zeitweise nicht möglich. Verbindungen zwischen der Schwarzatalbahn sowie Ernstthal am Rennsteig und Lauscha wurden projektiert. Eine Bahnstrecke über die Hochfläche wäre technisch möglich gewesen; die Bau- und Betriebskosten standen aber in keinem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen.
Nach Abwägung der Kosten (1,8 Millionen Mark kalkulierte Baukosten) gründeten der Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt sowie die Gemeinden Lichtenhain, Oberweißbach, Deesbach und Cursdorf am 14. August 1919 die Oberweißbacher Bergbahn-Aktiengesellschaft. Zur Verbesserung der Verkehrssituation sollte eine Anbindung mit einer Standseilbahn an die Schwarzatalbahn entstehen. Geplant war eine Kombination aus einer 1,351 Kilometer langen Standseilbahn (mit Güterbühne zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen) und einer daran angeschlossenen 2,635 Kilometer langen Adhäsionsbahn.
Hierfür gründeten der Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt und die Gemeinden Lichtenhain, Oberweißbach, Deesbach und Cursdorf im Juni 1919 die Oberweißbacher Bergbahn-Aktiengesellschaft.
Die saarländische Spezialfirma Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel aus Saarbrücken entwarf und lieferte die Seilbahntechnik. Die elektrische Antriebstechnik wurde separat von der Berliner Bergmann-Electrizitätsgesellschaft bezogen. Die restliche Strecke wurde nach Plänen von Wolfgang Bäseler im September 1919 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begonnen. Dazu baute die Eisenbahndirektion Erfurt im Schwarzatal, neben der künftigen Talstation der Bergbahn, für die Schwarzatalbahn den neuen Haltepunkt Obstfelderschmiede. Er ging am 15. Februar 1922 in Betrieb; ebenso der Güterverkehr auf der Bergbahn. Im Herbst 1922 wurden automatisch wirkende Fangvorrichtungen eingebaut. Nach der Erprobung am 8. und 9. Januar und der eisenbahntechnischen Endabnahme am 15. Januar 1923 begann der Personenverkehr am 1. März 1923. Am 15. März 1923 eröffnete die Oberweißbacher Bergbahn AG ihre Strecke offiziell.
An die Stelle des Gründungsgesellschafters Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt trat 1920 das Land Thüringen, das seine Anteile 1926 in die landeseigene Aktiengesellschaft Thüringische Werke aus Weimar einbrachte. Zum 1. April 1949 wurde die Bahn auf Anordnung der Deutschen Wirtschaftskommission von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Mitte der 1970er Jahre wurde die Transportkapazität mit 650.000 Passagieren pro Jahr errechnet.
Bereits 1982 wurde die Bergbahn als technisches Denkmal ausgewiesen. Seit dem 1. Januar 1994 gehört die Bergbahn zur Deutschen Bahn AG. Sie gilt als die einzige deutsche Seilbahn, die nicht in kommunalem oder privatem Besitz ist.
Zum 1. Januar 2002 wurde die Bahn zusammen mit der Schwarzatalbahn in die Tochtergesellschaft DB RegioNetz Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (OBS) ausgelagert und von dieser für 20 Jahre gepachtet. Die OBS beschäftigt 29 Mitarbeiter. Sie ist als sogenanntes Profitcenter organisiert, mit vor Ort tätigen Vertretern der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH (RNI) als Eisenbahninfrastrukturunternehmen und DB RegioNetz Verkehrs GmbH (RNV) als Eisenbahnverkehrsunternehmen. Im Jahr 2017 umfasste das Liniennetz 29 Kilometer, davon 28 Kilometer auf eigenem Streckennetz mit 10 eigenen Stationen. Pro Jahr werden 358.000 Zug-Kilometer erbracht und täglich 1200 Fahrgäste transportiert.
Standseilbahn
Der bemerkenswerteste Teil der Bahn ist die 1,351 Kilometer lange Standseilbahn, welche die Talstation am Haltepunkt Obstfelderschmiede mit der Bergstation Lichtenhain verbindet. Die Seilbahn ist mit einer Spurweite von 1800 Millimetern die einzige breitspurige Seilbahn Deutschlands und überwindet mit einer nahezu konstanten Steigung von 1:4 einen Höhenunterschied von 323 Metern.
Auf der Strecke pendeln abwechselnd ein Personenwagen (Wagen 1, 42 Sitzplätze, 58 Stehplätze, Leermasse 26 Tonnen) und eine sogenannte Güterbühne zum Transport normalspuriger Eisenbahnfahrzeuge (Leermasse 25 Tonnen, Tragfähigkeit 27 Tonnen). In Streckenmitte ist eine Abtsche Ausweiche angeordnet, welche die selbsttätige Vorbeifahrt der Wagen ermöglicht. In der Talstation leitet eine weitere Abtsche Weiche den Personenwagen in eine Bahnsteighalle und die Güterbühne an eine Verladerampe.
Die Güterbühne ermöglicht über Drehscheiben an den Enden der Standseilbahn einen Fahrzeugaustausch zwischen der Schwarzatalbahn und der bei der Bergstation anschließenden normalspurigen Adhäsionsstrecke. Sie wurde eigentlich für den 1966 eingestellten Güterverkehr konzipiert und kann zweiachsige Güterwagen bis zu einer Masse von 27 Tonnen befördern – die Gesamtmasse beträgt dann zirka 52 Tonnen.
Seit 1924 kann die Güterbühne auch zur Personenbeförderung genutzt werden. Dabei kam zunächst ein von der Reichsbahndirektion Magdeburg ausgemusterter regelspuriger Personenwagen als sogenannter Aufsatzwagen zum Einsatz. Von Ausnahmen abgesehen stellt dies seit der Einstellung des Güterverkehrs die einzige Nutzung der Güterbühne dar. Heute wird der frühere Beiwagen EB 188 513 der ehemaligen Schleizer Kleinbahn aufgesetzt. Nachdem 1969 der elektrische Betrieb zwischen Schleiz und Saalburg aufgegeben wurde, kam er zur Bergbahn und wurde 1972 entsprechend angepasst. Er bietet jedoch nur 32 Sitzplätze. Seit 2008 kommt von Mai bis Oktober bei guter Witterung alternativ ein offener Personenwagen ohne Dach zum Einsatz. Die einfache Fahrtzeit beträgt 18 Minuten.
2001 bis 2002 wurde die Standseilbahn grundüberholt, das Gleisbett wurde teilerneuert, das Zugseil ersetzt, für den Seilantrieb wurden Drehstrom-Asynchron-Motoren eingebaut. Seitdem wird die Bahn von den Wagen aus gesteuert; davor geschah das in der Bergstation.
Im November gibt es jährlich eine Betriebsruhe zur Inspektion.
Adhäsionsstrecke
Die Adhäsionsstrecke ist 2,635 Kilometer lang und verbindet die Bergstation Lichtenhain a. d. Bergbahn mit Cursdorf, einzige Zwischenstation ist der Haltepunkt Oberweißbach-Deesbach. Die Kilometrierung der Flachstrecke erfolgt dabei bereits durchgehend ab Obstfelderschmiede, Bergbahn und Flachstrecke werden traditionell als betriebliche Einheit betrachtet.
Die Adhäsionsstrecke ist seit Eröffnung der Strecke elektrifiziert. Die Fahrdrahtspannung betrug zunächst 500 Volt Gleichstrom, im Zuge des 1982 durchgeführten Austauschs der Triebwagen wurde sie auf 600 Volt erhöht. Ursprünglich fanden an der Strecke geschlagene Fichten als Fahrleitungsmasten Verwendung, die nur einen kurzen Ausleger aus Flachstahl erhielten. Die Oberleitung lag somit nicht um die Mitte der Gleisachse, sondern nahezu über der Fahrschiene an der Seite der Fahrleitungsmasten. Deshalb hatten die eingesetzten elektrischen Triebwagen einen außermittig angeordneten Stromabnehmer. In den Monaten August und September 1979 wurden die Oberleitung erneuert und die alten Masten durch Betonmasten ersetzt. Seitdem verläuft die Oberleitung im üblichen Zickzack über der Gleisachse, und die Stromabnehmer konnten in die Mitte versetzt werden.
Heute befahren elektrische Triebwagen der Baureihe 479 die Strecke; für den Betrieb stehen insgesamt drei Wagen zur Verfügung. Planmäßig wird nur ein Umlauf eingesetzt (die einfache Fahrtzeit beträgt acht Minuten), fallweise wird dieser eine Umlauf auch mit einer Doppeltraktion gefahren – in diesem Fall werden zwei von drei Fahrzeugen gleichzeitig benötigt. Für einen stufenlosen Einstieg in die Fahrzeuge haben die Stationen an der Strecke eine Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern.
Während Personen stets in Lichtenhain umsteigen müssen, wurden normalspurige Güterwagen bis 1966 durchgehend befördert. Sie wurden mit der Güterbühne der Standseilbahn transportiert und dann auf der Flachstrecke an einen der Triebwagen angehängt. Deshalb verfügen alle Fahrzeuge der Flachstrecke bis heute über normale Schraubenkupplungen und Seitenpuffer. Seit dem Rückbau von Lade- und Überholgleisen nach Einstellung des Güterverkehrs besteht die Strecke außerhalb des Bahnhofs Lichtenhain nur noch aus einem Gleis.
Für den Streckenunterhalt stehen einige eigene Bahndienstfahrzeuge zur Verfügung. Neben einem Gleisarbeitsfahrzeug der Bauart SKL 26 sind es zwei Skl-Anhänger mit einem Schneepflug beziehungsweise einer fest darauf montierten Hubbühne für Oberleitungsarbeiten. Letzterer löste einen mehrere Jahrzehnte alten Turmwagen ab.
Seit Mai 2016 verkehrt auf der Flachstrecke zwischen Lichtenhain und Cursdorf der sogenannte Olitätenwagen (479 205), dieser widmet sich ganz dem Thema Kräuter und Naturheilmittel und besitzt einige technische Besonderheiten. Unter anderem verfügt der Wagen über ein Panorama-Glasdach, Kräuter-Memory und einen Duftkasten. Er kommt wie der Cabrio-Wagen von Mai bis Oktober bei schönem Wetter zum Einsatz.
Betriebsstellen
Obstfelderschmiede
Obstfelderschmiede ist ein Haltepunkt an der Schwarzatalbahn sowie Talstation der Standseilbahn. Zur Verbindung der beiden Strecken befindet sich einige 100 Meter westlich eine Anschlussweiche auf der Schwarzatalbahn, die zu je einem Übergabe- und Übernahmegleis führt. Die beiden 1:400 nach Osten geneigten Gleise haben 63 Meter Nutzlänge und enden in einer Drehscheibe mit 8,5 Meter Durchmesser. Da die Schwarzatalbahn eine stärkere Neigung aufweist, befindet sich die Drehscheibe 3,3 Meter oberhalb dieser Strecke hinter einer Stützmauer. In Richtung Standseilbahn schließt sich die Güterbühnengrube an die Drehscheibe an. An der Grube ist ein Seitenbahnsteig vorhanden, der den Zugang zum Aufsetzwagen im Personenverkehr ermöglicht.
Der genaue Haltepunkt des Personenwagens ist abhängig von der Seillängung, die stets an dessen Haltepunkt ausgeglichen werden muss, da die Güterbühne einen festen Haltepunkt benötigt. Daher besitzt die Personenwagenhalle einen Treppenbahnsteig sowie eine Messeinrichtung für die Seillängung.
Das eingeschossige Empfangsgebäude wurde als Holzfachwerkkonstruktion errichtet.
Lichtenhain
Der Bahnhof Lichtenhain ist Bergstation der Standseilbahn und Ausgangspunkt der Adhäsionsstrecke. Das breitspurige Gleis der Standseilbahn endet in einer offenen Bahnsteighalle. Dem Zugang zum Personenwagen dient auch hier ein Treppenbahnsteig. Da in der Bergstation keine getrennten Gleise für Personenwagen und Güterbühne vorhanden sind, erfolgt der Zugang zum Aufsetzwagen über eine Plattform am selben Gleis.
Eine kleine verschiebbare Beladerampe befindet sich am obersten Ende der Steilstrecke zur Überbrückung der Lücke zwischen Güterbühne und dem in der Waagerechten liegenden Gleisanschluss der Flachstrecke. Dieser führt in Verlängerung der Steilstrecke direkt auf eine Drehscheibe, die Bahnsteiggleis, Ladestraße, weitere Abstellgleise und die Strecke nach Cursdorf verknüpft. Der Bahnsteig der Flachstrecke liegt direkt oberhalb des Treppenbahnsteigs und hat eine nutzbare Länge von 18 Metern.
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wurde das Empfangsgebäude in den Berg hineingebaut. Der Zugang vom Ort erfolgt durch einen Bahnsteigtunnel, und der Maschinenraum befindet sich teilweise unter der Steilstrecke.
Oberweißbach-Deesbach
Der Haltepunkt Oberweißbach-Deesbach besaß früher ein Überholgleis sowie zwei Ladegleise, die jedoch zurückgebaut wurden.
Cursdorf
In Cursdorf endet das durchgehende Gleis der Strecke in einem einständigen Wagenschuppen, in dem der Beiwagen oder der Aufsetzwagen abgestellt werden. Seit dem Rückbau des früher vorhandenen Ladegleises ist Cursdorf nur noch Haltepunkt.
Tarif
Im Betrieb der Deutschen Reichsbahn war die Gesamtstrecke vollständig in den Deutschen Eisenbahn-Personentarif integriert. Somit konnten aus dem gesamten DR-Netz durchgehende Fahrkarten zu den Stationen der Bergbahn erworben werden. Jedoch wurde die Seilbahnstrecke mit sieben Tarifkilometern angerechnet, eine Einzelfahrt Obstfelderschmiede–Lichtenhain a d Bergbahn kostete damit 60 Pfennig. Unter Zugrundelegung der wahren Streckenlänge hätte diese Fahrt nur 30 Pfennig gekostet.
Die Deutsche Bahn wiederum löste die Bergbahn einschließlich der Adhäsionsstrecke aus ihrem regulärem Preissystem, obwohl sowohl die Seilbahnfahrten als auch die Züge auf der Flachstrecke als Zuggattung Regionalbahn (RB) verkehren. Es gilt ein Sondertarif, der deutlich über den üblichen Preisen im Öffentlichen Personennahverkehr liegt. Durchgehende Fahrkarten zu den Stationen der Bergbahn können weder nach DB-Fernverkehrstarif noch nach Deutschlandtarif gelöst werden. Steilstrecke und Flachstrecke sind nicht Bestandteil des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT). Jedoch gilt das Deutschlandticket, ebenso ist die Unentgeltliche Beförderung für Schwerbehinderte gegeben. Den Besitzern einer BahnCard, gleich welcher Variante, werden zudem drei Euro Ermäßigung gewährt. Fahrkarten der Bergbahn berechtigen dabei auch zur An- und Abfahrt mit der Schwarzatalbahn. In den Monaten Juni, Juli und August 2022 galt außerdem auch bei der Bergbahn und auf der Flachstrecke das 9-Euro-Ticket; dies gilt seit Mai 2023 für das Deutschlandticket.
Fahrradmitnahme
Im Zuge der Restaurierung wurde dem Personenwagen 2002 am bergseitigen Ende eine Fahrradbühne angebaut. Sie ist nur am Fahrgestell befestigt und kann acht Fahrräder aufnehmen. Seither ist die Fahrradmitnahme bei jeder zweiten Fahrt möglich, im Aufsetzwagen ist der Transport von Fahrrädern weiterhin nicht möglich. In den Triebwagen der Flachstrecke können ebenfalls Fahrräder mitgenommen werden.
Sonstiges
Am 1. September 1922 kam es zu einem kuriosen Betriebsunfall. Der Maschinist hatte trotz des strengen Verbots den Antriebsmotor der Seilbahn in Leerlauf arbeiten lassen. Als das nicht unbeträchtliche Seilgewicht auf die Talseite überging, geriet die Seilbahn außer Kontrolle, die Fahrzeuge waren nicht mehr zu bremsen und der Fördermotor wurde vom restlichen Antrieb soweit überdreht, dass er auseinandergerissen wurde. Es blieb bei Sachschaden, der aber nicht unerheblich war.
- Zeitweise gehörten ein Pferd, ein Tafelwagen und ein Transport-Schlitten zum Bestand der Oberweißbacher Bergbahn: Nachdem sich der als Bahn-Spediteur beauftragte örtliche Fuhr-Unternehmer als unzuverlässig erwiesen hatte, wurde ihm 1929 der Vertrag gekündigt und die OBB übernahm diese Aufgabe selbst. Die Anschaffung eines gebrauchten Klein-Transporters wurde dabei in Anbetracht der winterlichen Straßenverhältnisse als unzweckmäßig erachtet.
- In der DDR gab es auf der Schwarzatalbahn mit dem D 900 / 903 als sog. Urlauberschnellzug eine regelmäßige Schnellzugverbindung zwischen Katzhütte und Dresden, für die auch ein Halt in Oberfelderschmiede vorgesehen war. Da in der DDR ein Großteil der Urlaubsreisen mit dem Zug stattfand, war diese Verbindung gut frequentiert. War in einer der Berggemeinden An- oder Abreisetag, bedeutete das für die Bergbahn und deren Personal oft Höchstleistung mit Sonderfahren und voll besetzen Wagen, um in kurzer Zeit hunderte von Urlaubern zwischen Lichtenhain und Obstfelderschmiede zu befördern.
- 2005 wählten die Bürgermeister der in der Bergbahnregion zusammengeschlossenen Gemeinden eine „Bergbahnkönigin“. Das Amt bekleidet die in Cursdorf lebende Sängerin Sylvia Potreck (Duo Sylvia & Laurent).
- Am Jubiläumstag 80 Jahre Oberweißbacher Bergbahn – im Mai 2003 – wurden 5628 Fahrgäste befördert. Im Jahr 2003 wurden insgesamt 196.000 Fahrgäste registriert.
- Die Restaurierung der Bahn wurde 2003 vom „Deutschen Bahnkundenverband“ mit dem Schienenverkehrspreis prämiert.
- Seit Inbetriebnahme wurde das Förderseil inzwischen zum 13. Mal ausgetauscht. Es wird einmal pro Jahr vom TÜV geprüft und ist für die achtfache Belastung ausgelegt.
- Im Rahmen eines Holzbildhauersymposiums 2012 in Lichtenhain/Bergbahn entstanden zahlreiche Holzskulpturen mit Bezug zur Region, die an der Bergbahnstrecke aufgestellt wurden, z. B. der Buckelapotheker, das Kräuterweib, die Porzeline, u. a.
- 2015 wurden die Bahnhöfe Obstfelderschmiede und Lichtenhain von der „Allianz pro Schiene“ mit dem Titel „Bahnhof des Jahres“ ausgezeichnet. Als Begründung wurde genannt: „Deutschlands steilste Standseilbahn bietet die bruchlose Einbettung raffinierter Ingenieurskunst in eine überaus liebliche Landschaft“.
- 2017 wurde das Erlebnismuseum „Maschinarium“ eröffnet. In diesem kann die Antriebsanlage der Bergbahn besichtigt werden.
- Der Kriminalroman „Letzter Ausstieg Thüringen“ (Emons Verlag 2020, ISBN 978-3-7408-0773-3) von Julia Bruns handelt von der Oberweißbacher Bergbahn.
Siehe auch
- Triebwagen der Oberweißbacher Bergbahn
- Liste der Standseilbahnen
Literatur
- Günter Fromm: Aus der Geschichte der Oberweißbacher Bergbahn. Rockstuhl 1997, ISBN 3-929000-95-4.
- Michael Kurth: Die Oberweißbacher Bergbahn. Regionale Verkehrsgeschichte. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-433-9.
- Hermann Lohr und Georg Thielmann: Die Oberweißbacher Bergbahn. Bahn & Bild Verlag, Berlin, 1991, ISBN 3-928720-00-7.
- Günter Kretzschmar: Bergbahn-Technik und Betrieb. Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn, Mellenbach-Glasbach 2003, ISBN 3-935961-04-9.
- Mit der Oberweißbacher Bergbahn auf die Höhen des Thüringer Waldes. In: Tourismusverband Thüringer Wald e. V. (Hrsg.): Magazin Naturpark Thüringer Wald. Heft 4, 2004, S. 10–13.
Weblinks
- Website der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn
Einzelnachweise
- Markus Ermert: Oberweißbacher wird zur Thüringer Bergbahn. insuedthueringen.de, 26. November 2020 (Online [abgerufen am 10. Juli 2023]).
- Info Bergbahntechnik ( vom 23. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,9 MiB).
- Fahrzeiten – Thüringer Bergbahn. Abgerufen am 21. Juli 2024.
- Michael Kurth: Die Oberweißbacher Bergbahn. Regionale Verkehrsgeschichte. EK-Verlag, Freiburg 1998, S. 30ff. ISBN 3-88255-433-9.
- Jan Bartelsen: BahnInfo-Sonderseite: Zu Besuch bei der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn. In: bahninfo.de. Abgerufen am 19. April 2009.
- Ländliche Räume als Ideenschmieden. In: DB Welt. Nr. 10, 2017, S. 4.
- Klein – aber fein. In: eisenbahn-magazin. Nr. 2, 2018, ISSN 0342-1902, S. 53.
- ausführlich beschrieben bei Michael Kurth, „Die Oberweißbacher Bergbahn“, S. 33 / 34.
- VBR News-Net und Bahnaktuell: Die Bergbahnkönigin, 27. Februar 2009
- Bergbahnkönigin, auf thueringerbergbahn.com
- Bahnhof Obstfelderschmiede/Lichtenhain auf allianz-pro-schiene.de Abgerufen am 28. August 2022.
- Maschinarium
Koordinaten: 50° 36′ N, 11° 8′ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Oberweissbacher Bergbahn 2020 umbenannt in Thuringer Bergbahn ist eine Bahnstrecke im Thuringer Schiefergebirge Sie verbindet seit 1922 den an der Schwarzatalbahn gelegenen Haltepunkt Obstfelderschmiede der zur Stadt Schwarzatal gehort mit der Gemeinde Cursdorf Obstfelderschmiede CursdorfDer Personenwagen der StandseilbahnDer Personenwagen der StandseilbahnStreckennummer DB 6691Kursbuchstrecke DB 563Kursbuchstrecke 164m 1934 Streckenlange 3 986 kmSpurweite 1800 1435 mmMaximale Neigung 250 Streckengeschwindigkeit 30 km hLegende Schwarzatalbahn von KatzhutteDrehscheibe0 000 Obstfelderschmiede 339 mSchwarzatalbahn nach Rottenbach0 676 Ausweiche der Standseilbahn1 351 Lichtenhain a d Bergbahn 662 mDrehscheibe und AbstellbahnhofBergbahnstrasseOberweissbacher Strasse Kreisstrasse 26 Wirtschaftsweg3 006 Oberweissbach Deesbach ehem Bf 664 mWirtschaftsweg3 986 Cursdorf ehem Bf 678 mBetriebsstrecken zur Uberstellung normalspuriger Fahrzeuge auf die GuterbuhneOberweissbacher Bergbahn mit Talstation Postkarte aus den 1930er Jahren Logo Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn Die Bahn besteht aus einer 1 351 Kilometer langen breitspurigen Standseilbahn und einer daran anschliessenden 2 635 Kilometer langen normalspurigen und elektrifizierten Adhasionsbahn Letztere wird zur Abgrenzung von der Seilbahn oft auch Flachstrecke genannt Beide Streckenteile sind betrieblich eng miteinander verbunden und stehen seit Januar 1982 als Denkmal der Produktions und Verkehrsgeschichte unter Denkmalschutz Die Oberweissbacher Bergbahn wird seit 2002 von der DB RegioNetz Verkehrs GmbH Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn betrieben Die Zuge verkehren im Stundentakt Die Bergbahn ist barrierefrei GeschichteNachdem die Schwarzatalbahn am 18 August 1900 in Betrieb ging waren die auf einer Hochflache liegenden Ortschaften Lichtenhain Oberweissbach Deesbach und Cursdorf weiterhin nur schlecht erreichbar besonders im Winter war ein Personen und Gutertransport zeitweise nicht moglich Verbindungen zwischen der Schwarzatalbahn sowie Ernstthal am Rennsteig und Lauscha wurden projektiert Eine Bahnstrecke uber die Hochflache ware technisch moglich gewesen die Bau und Betriebskosten standen aber in keinem vertretbaren Verhaltnis zum Nutzen Nach Abwagung der Kosten 1 8 Millionen Mark kalkulierte Baukosten grundeten der Freistaat Schwarzburg Rudolstadt sowie die Gemeinden Lichtenhain Oberweissbach Deesbach und Cursdorf am 14 August 1919 die Oberweissbacher Bergbahn Aktiengesellschaft Zur Verbesserung der Verkehrssituation sollte eine Anbindung mit einer Standseilbahn an die Schwarzatalbahn entstehen Geplant war eine Kombination aus einer 1 351 Kilometer langen Standseilbahn mit Guterbuhne zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen und einer daran angeschlossenen 2 635 Kilometer langen Adhasionsbahn Hierfur grundeten der Freistaat Schwarzburg Rudolstadt und die Gemeinden Lichtenhain Oberweissbach Deesbach und Cursdorf im Juni 1919 die Oberweissbacher Bergbahn Aktiengesellschaft Die saarlandische Spezialfirma Gesellschaft fur Forderanlagen Ernst Heckel aus Saarbrucken entwarf und lieferte die Seilbahntechnik Die elektrische Antriebstechnik wurde separat von der Berliner Bergmann Electrizitatsgesellschaft bezogen Die restliche Strecke wurde nach Planen von Wolfgang Baseler im September 1919 als Arbeitsbeschaffungsmassnahme begonnen Dazu baute die Eisenbahndirektion Erfurt im Schwarzatal neben der kunftigen Talstation der Bergbahn fur die Schwarzatalbahn den neuen Haltepunkt Obstfelderschmiede Er ging am 15 Februar 1922 in Betrieb ebenso der Guterverkehr auf der Bergbahn Im Herbst 1922 wurden automatisch wirkende Fangvorrichtungen eingebaut Nach der Erprobung am 8 und 9 Januar und der eisenbahntechnischen Endabnahme am 15 Januar 1923 begann der Personenverkehr am 1 Marz 1923 Am 15 Marz 1923 eroffnete die Oberweissbacher Bergbahn AG ihre Strecke offiziell An die Stelle des Grundungsgesellschafters Freistaat Schwarzburg Rudolstadt trat 1920 das Land Thuringen das seine Anteile 1926 in die landeseigene Aktiengesellschaft Thuringische Werke aus Weimar einbrachte Zum 1 April 1949 wurde die Bahn auf Anordnung der Deutschen Wirtschaftskommission von der Deutschen Reichsbahn ubernommen Mitte der 1970er Jahre wurde die Transportkapazitat mit 650 000 Passagieren pro Jahr errechnet Bereits 1982 wurde die Bergbahn als technisches Denkmal ausgewiesen Seit dem 1 Januar 1994 gehort die Bergbahn zur Deutschen Bahn AG Sie gilt als die einzige deutsche Seilbahn die nicht in kommunalem oder privatem Besitz ist Zum 1 Januar 2002 wurde die Bahn zusammen mit der Schwarzatalbahn in die Tochtergesellschaft DB RegioNetz Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn OBS ausgelagert und von dieser fur 20 Jahre gepachtet Die OBS beschaftigt 29 Mitarbeiter Sie ist als sogenanntes Profitcenter organisiert mit vor Ort tatigen Vertretern der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH RNI als Eisenbahninfrastrukturunternehmen und DB RegioNetz Verkehrs GmbH RNV als Eisenbahnverkehrsunternehmen Im Jahr 2017 umfasste das Liniennetz 29 Kilometer davon 28 Kilometer auf eigenem Streckennetz mit 10 eigenen Stationen Pro Jahr werden 358 000 Zug Kilometer erbracht und taglich 1200 Fahrgaste transportiert StandseilbahnDrehscheibe der TalstationDie Guterbuhne ist das Gegenstuck zum Personenwagen auf ihr der sog Aufsetzwagen ehemaliger Beiwagen der Schleizer Kleinbahn Der bemerkenswerteste Teil der Bahn ist die 1 351 Kilometer lange Standseilbahn welche die Talstation am Haltepunkt Obstfelderschmiede mit der Bergstation Lichtenhain verbindet Die Seilbahn ist mit einer Spurweite von 1800 Millimetern die einzige breitspurige Seilbahn Deutschlands und uberwindet mit einer nahezu konstanten Steigung von 1 4 einen Hohenunterschied von 323 Metern Auf der Strecke pendeln abwechselnd ein Personenwagen Wagen 1 42 Sitzplatze 58 Stehplatze Leermasse 26 Tonnen und eine sogenannte Guterbuhne zum Transport normalspuriger Eisenbahnfahrzeuge Leermasse 25 Tonnen Tragfahigkeit 27 Tonnen In Streckenmitte ist eine Abtsche Ausweiche angeordnet welche die selbsttatige Vorbeifahrt der Wagen ermoglicht In der Talstation leitet eine weitere Abtsche Weiche den Personenwagen in eine Bahnsteighalle und die Guterbuhne an eine Verladerampe Die Guterbuhne ermoglicht uber Drehscheiben an den Enden der Standseilbahn einen Fahrzeugaustausch zwischen der Schwarzatalbahn und der bei der Bergstation anschliessenden normalspurigen Adhasionsstrecke Sie wurde eigentlich fur den 1966 eingestellten Guterverkehr konzipiert und kann zweiachsige Guterwagen bis zu einer Masse von 27 Tonnen befordern die Gesamtmasse betragt dann zirka 52 Tonnen Cabriowagen Seit 1924 kann die Guterbuhne auch zur Personenbeforderung genutzt werden Dabei kam zunachst ein von der Reichsbahndirektion Magdeburg ausgemusterter regelspuriger Personenwagen als sogenannter Aufsatzwagen zum Einsatz Von Ausnahmen abgesehen stellt dies seit der Einstellung des Guterverkehrs die einzige Nutzung der Guterbuhne dar Heute wird der fruhere Beiwagen EB 188 513 der ehemaligen Schleizer Kleinbahn aufgesetzt Nachdem 1969 der elektrische Betrieb zwischen Schleiz und Saalburg aufgegeben wurde kam er zur Bergbahn und wurde 1972 entsprechend angepasst Er bietet jedoch nur 32 Sitzplatze Seit 2008 kommt von Mai bis Oktober bei guter Witterung alternativ ein offener Personenwagen ohne Dach zum Einsatz Die einfache Fahrtzeit betragt 18 Minuten 2001 bis 2002 wurde die Standseilbahn grunduberholt das Gleisbett wurde teilerneuert das Zugseil ersetzt fur den Seilantrieb wurden Drehstrom Asynchron Motoren eingebaut Seitdem wird die Bahn von den Wagen aus gesteuert davor geschah das in der Bergstation Im November gibt es jahrlich eine Betriebsruhe zur Inspektion AdhasionsstreckeDrehscheibe im Bahnhof Lichtenhain Die Adhasionsstrecke ist 2 635 Kilometer lang und verbindet die Bergstation Lichtenhain a d Bergbahn mit Cursdorf einzige Zwischenstation ist der Haltepunkt Oberweissbach Deesbach Die Kilometrierung der Flachstrecke erfolgt dabei bereits durchgehend ab Obstfelderschmiede Bergbahn und Flachstrecke werden traditionell als betriebliche Einheit betrachtet Die Adhasionsstrecke ist seit Eroffnung der Strecke elektrifiziert Die Fahrdrahtspannung betrug zunachst 500 Volt Gleichstrom im Zuge des 1982 durchgefuhrten Austauschs der Triebwagen wurde sie auf 600 Volt erhoht Ursprunglich fanden an der Strecke geschlagene Fichten als Fahrleitungsmasten Verwendung die nur einen kurzen Ausleger aus Flachstahl erhielten Die Oberleitung lag somit nicht um die Mitte der Gleisachse sondern nahezu uber der Fahrschiene an der Seite der Fahrleitungsmasten Deshalb hatten die eingesetzten elektrischen Triebwagen einen aussermittig angeordneten Stromabnehmer In den Monaten August und September 1979 wurden die Oberleitung erneuert und die alten Masten durch Betonmasten ersetzt Seitdem verlauft die Oberleitung im ublichen Zickzack uber der Gleisachse und die Stromabnehmer konnten in die Mitte versetzt werden Heute befahren elektrische Triebwagen der Baureihe 479 die Strecke fur den Betrieb stehen insgesamt drei Wagen zur Verfugung Planmassig wird nur ein Umlauf eingesetzt die einfache Fahrtzeit betragt acht Minuten fallweise wird dieser eine Umlauf auch mit einer Doppeltraktion gefahren in diesem Fall werden zwei von drei Fahrzeugen gleichzeitig benotigt Fur einen stufenlosen Einstieg in die Fahrzeuge haben die Stationen an der Strecke eine Bahnsteighohe von 96 Zentimetern Wahrend Personen stets in Lichtenhain umsteigen mussen wurden normalspurige Guterwagen bis 1966 durchgehend befordert Sie wurden mit der Guterbuhne der Standseilbahn transportiert und dann auf der Flachstrecke an einen der Triebwagen angehangt Deshalb verfugen alle Fahrzeuge der Flachstrecke bis heute uber normale Schraubenkupplungen und Seitenpuffer Seit dem Ruckbau von Lade und Uberholgleisen nach Einstellung des Guterverkehrs besteht die Strecke ausserhalb des Bahnhofs Lichtenhain nur noch aus einem Gleis Gleisarbeitsfahrzeug links und der ehemals genutzte Turmwagen im Bahnhof Lichtenhain an der Bergbahn Fur den Streckenunterhalt stehen einige eigene Bahndienstfahrzeuge zur Verfugung Neben einem Gleisarbeitsfahrzeug der Bauart SKL 26 sind es zwei Skl Anhanger mit einem Schneepflug beziehungsweise einer fest darauf montierten Hubbuhne fur Oberleitungsarbeiten Letzterer loste einen mehrere Jahrzehnte alten Turmwagen ab Seit Mai 2016 verkehrt auf der Flachstrecke zwischen Lichtenhain und Cursdorf der sogenannte Olitatenwagen 479 205 dieser widmet sich ganz dem Thema Krauter und Naturheilmittel und besitzt einige technische Besonderheiten Unter anderem verfugt der Wagen uber ein Panorama Glasdach Krauter Memory und einen Duftkasten Er kommt wie der Cabrio Wagen von Mai bis Oktober bei schonem Wetter zum Einsatz BetriebsstellenObstfelderschmiede Der Haltepunkt Obstfelderschmiede stellt gleichzeitig die Talstation der Standseilbahn dar Obstfelderschmiede ist ein Haltepunkt an der Schwarzatalbahn sowie Talstation der Standseilbahn Zur Verbindung der beiden Strecken befindet sich einige 100 Meter westlich eine Anschlussweiche auf der Schwarzatalbahn die zu je einem Ubergabe und Ubernahmegleis fuhrt Die beiden 1 400 nach Osten geneigten Gleise haben 63 Meter Nutzlange und enden in einer Drehscheibe mit 8 5 Meter Durchmesser Da die Schwarzatalbahn eine starkere Neigung aufweist befindet sich die Drehscheibe 3 3 Meter oberhalb dieser Strecke hinter einer Stutzmauer In Richtung Standseilbahn schliesst sich die Guterbuhnengrube an die Drehscheibe an An der Grube ist ein Seitenbahnsteig vorhanden der den Zugang zum Aufsetzwagen im Personenverkehr ermoglicht Der genaue Haltepunkt des Personenwagens ist abhangig von der Seillangung die stets an dessen Haltepunkt ausgeglichen werden muss da die Guterbuhne einen festen Haltepunkt benotigt Daher besitzt die Personenwagenhalle einen Treppenbahnsteig sowie eine Messeinrichtung fur die Seillangung Das eingeschossige Empfangsgebaude wurde als Holzfachwerkkonstruktion errichtet Lichtenhain Lichtenhain Bergbahn links die Bergstation der Standseilbahn rechts die Abfahrtsstelle der Adhasionsbahn nach Cursdorf Der Bahnhof Lichtenhain ist Bergstation der Standseilbahn und Ausgangspunkt der Adhasionsstrecke Das breitspurige Gleis der Standseilbahn endet in einer offenen Bahnsteighalle Dem Zugang zum Personenwagen dient auch hier ein Treppenbahnsteig Da in der Bergstation keine getrennten Gleise fur Personenwagen und Guterbuhne vorhanden sind erfolgt der Zugang zum Aufsetzwagen uber eine Plattform am selben Gleis Eine kleine verschiebbare Beladerampe befindet sich am obersten Ende der Steilstrecke zur Uberbruckung der Lucke zwischen Guterbuhne und dem in der Waagerechten liegenden Gleisanschluss der Flachstrecke Dieser fuhrt in Verlangerung der Steilstrecke direkt auf eine Drehscheibe die Bahnsteiggleis Ladestrasse weitere Abstellgleise und die Strecke nach Cursdorf verknupft Der Bahnsteig der Flachstrecke liegt direkt oberhalb des Treppenbahnsteigs und hat eine nutzbare Lange von 18 Metern Aufgrund der beengten Platzverhaltnisse wurde das Empfangsgebaude in den Berg hineingebaut Der Zugang vom Ort erfolgt durch einen Bahnsteigtunnel und der Maschinenraum befindet sich teilweise unter der Steilstrecke Oberweissbach Deesbach Haltepunkt Oberweissbach Deesbach Der Haltepunkt Oberweissbach Deesbach besass fruher ein Uberholgleis sowie zwei Ladegleise die jedoch zuruckgebaut wurden Cursdorf Haltepunkt Cursdorf In Cursdorf endet das durchgehende Gleis der Strecke in einem einstandigen Wagenschuppen in dem der Beiwagen oder der Aufsetzwagen abgestellt werden Seit dem Ruckbau des fruher vorhandenen Ladegleises ist Cursdorf nur noch Haltepunkt TarifIm Betrieb der Deutschen Reichsbahn war die Gesamtstrecke vollstandig in den Deutschen Eisenbahn Personentarif integriert Somit konnten aus dem gesamten DR Netz durchgehende Fahrkarten zu den Stationen der Bergbahn erworben werden Jedoch wurde die Seilbahnstrecke mit sieben Tarifkilometern angerechnet eine Einzelfahrt Obstfelderschmiede Lichtenhain a d Bergbahn kostete damit 60 Pfennig Unter Zugrundelegung der wahren Streckenlange hatte diese Fahrt nur 30 Pfennig gekostet Die Deutsche Bahn wiederum loste die Bergbahn einschliesslich der Adhasionsstrecke aus ihrem regularem Preissystem obwohl sowohl die Seilbahnfahrten als auch die Zuge auf der Flachstrecke als Zuggattung Regionalbahn RB verkehren Es gilt ein Sondertarif der deutlich uber den ublichen Preisen im Offentlichen Personennahverkehr liegt Durchgehende Fahrkarten zu den Stationen der Bergbahn konnen weder nach DB Fernverkehrstarif noch nach Deutschlandtarif gelost werden Steilstrecke und Flachstrecke sind nicht Bestandteil des Verkehrsverbundes Mittelthuringen VMT Jedoch gilt das Deutschlandticket ebenso ist die Unentgeltliche Beforderung fur Schwerbehinderte gegeben Den Besitzern einer BahnCard gleich welcher Variante werden zudem drei Euro Ermassigung gewahrt Fahrkarten der Bergbahn berechtigen dabei auch zur An und Abfahrt mit der Schwarzatalbahn In den Monaten Juni Juli und August 2022 galt ausserdem auch bei der Bergbahn und auf der Flachstrecke das 9 Euro Ticket dies gilt seit Mai 2023 fur das Deutschlandticket FahrradmitnahmeIm Zuge der Restaurierung wurde dem Personenwagen 2002 am bergseitigen Ende eine Fahrradbuhne angebaut Sie ist nur am Fahrgestell befestigt und kann acht Fahrrader aufnehmen Seither ist die Fahrradmitnahme bei jeder zweiten Fahrt moglich im Aufsetzwagen ist der Transport von Fahrradern weiterhin nicht moglich In den Triebwagen der Flachstrecke konnen ebenfalls Fahrrader mitgenommen werden SonstigesHolzskulptur Buckelapotheker Am 1 September 1922 kam es zu einem kuriosen Betriebsunfall Der Maschinist hatte trotz des strengen Verbots den Antriebsmotor der Seilbahn in Leerlauf arbeiten lassen Als das nicht unbetrachtliche Seilgewicht auf die Talseite uberging geriet die Seilbahn ausser Kontrolle die Fahrzeuge waren nicht mehr zu bremsen und der Fordermotor wurde vom restlichen Antrieb soweit uberdreht dass er auseinandergerissen wurde Es blieb bei Sachschaden der aber nicht unerheblich war Zeitweise gehorten ein Pferd ein Tafelwagen und ein Transport Schlitten zum Bestand der Oberweissbacher Bergbahn Nachdem sich der als Bahn Spediteur beauftragte ortliche Fuhr Unternehmer als unzuverlassig erwiesen hatte wurde ihm 1929 der Vertrag gekundigt und die OBB ubernahm diese Aufgabe selbst Die Anschaffung eines gebrauchten Klein Transporters wurde dabei in Anbetracht der winterlichen Strassenverhaltnisse als unzweckmassig erachtet In der DDR gab es auf der Schwarzatalbahn mit dem D 900 903 als sog Urlauberschnellzug eine regelmassige Schnellzugverbindung zwischen Katzhutte und Dresden fur die auch ein Halt in Oberfelderschmiede vorgesehen war Da in der DDR ein Grossteil der Urlaubsreisen mit dem Zug stattfand war diese Verbindung gut frequentiert War in einer der Berggemeinden An oder Abreisetag bedeutete das fur die Bergbahn und deren Personal oft Hochstleistung mit Sonderfahren und voll besetzen Wagen um in kurzer Zeit hunderte von Urlaubern zwischen Lichtenhain und Obstfelderschmiede zu befordern 2005 wahlten die Burgermeister der in der Bergbahnregion zusammengeschlossenen Gemeinden eine Bergbahnkonigin Das Amt bekleidet die in Cursdorf lebende Sangerin Sylvia Potreck Duo Sylvia amp Laurent Am Jubilaumstag 80 Jahre Oberweissbacher Bergbahn im Mai 2003 wurden 5628 Fahrgaste befordert Im Jahr 2003 wurden insgesamt 196 000 Fahrgaste registriert Die Restaurierung der Bahn wurde 2003 vom Deutschen Bahnkundenverband mit dem Schienenverkehrspreis pramiert Seit Inbetriebnahme wurde das Forderseil inzwischen zum 13 Mal ausgetauscht Es wird einmal pro Jahr vom TUV gepruft und ist fur die achtfache Belastung ausgelegt Im Rahmen eines Holzbildhauersymposiums 2012 in Lichtenhain Bergbahn entstanden zahlreiche Holzskulpturen mit Bezug zur Region die an der Bergbahnstrecke aufgestellt wurden z B der Buckelapotheker das Krauterweib die Porzeline u a 2015 wurden die Bahnhofe Obstfelderschmiede und Lichtenhain von der Allianz pro Schiene mit dem Titel Bahnhof des Jahres ausgezeichnet Als Begrundung wurde genannt Deutschlands steilste Standseilbahn bietet die bruchlose Einbettung raffinierter Ingenieurskunst in eine uberaus liebliche Landschaft 2017 wurde das Erlebnismuseum Maschinarium eroffnet In diesem kann die Antriebsanlage der Bergbahn besichtigt werden Der Kriminalroman Letzter Ausstieg Thuringen Emons Verlag 2020 ISBN 978 3 7408 0773 3 von Julia Bruns handelt von der Oberweissbacher Bergbahn Siehe auchTriebwagen der Oberweissbacher Bergbahn Liste der StandseilbahnenLiteraturGunter Fromm Aus der Geschichte der Oberweissbacher Bergbahn Rockstuhl 1997 ISBN 3 929000 95 4 Michael Kurth Die Oberweissbacher Bergbahn Regionale Verkehrsgeschichte EK Verlag Freiburg 1998 ISBN 3 88255 433 9 Hermann Lohr und Georg Thielmann Die Oberweissbacher Bergbahn Bahn amp Bild Verlag Berlin 1991 ISBN 3 928720 00 7 Gunter Kretzschmar Bergbahn Technik und Betrieb Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn Mellenbach Glasbach 2003 ISBN 3 935961 04 9 Mit der Oberweissbacher Bergbahn auf die Hohen des Thuringer Waldes In Tourismusverband Thuringer Wald e V Hrsg Magazin Naturpark Thuringer Wald Heft 4 2004 S 10 13 WeblinksCommons Oberweissbacher Bergbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Oberweissbacher Berg und SchwarzatalbahnEinzelnachweiseMarkus Ermert Oberweissbacher wird zur Thuringer Bergbahn insuedthueringen de 26 November 2020 Online abgerufen am 10 Juli 2023 Info Bergbahntechnik Memento vom 23 November 2015 im Internet Archive PDF 1 9 MiB Fahrzeiten Thuringer Bergbahn Abgerufen am 21 Juli 2024 Michael Kurth Die Oberweissbacher Bergbahn Regionale Verkehrsgeschichte EK Verlag Freiburg 1998 S 30ff ISBN 3 88255 433 9 Jan Bartelsen BahnInfo Sonderseite Zu Besuch bei der Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn In bahninfo de Abgerufen am 19 April 2009 Landliche Raume als Ideenschmieden In DB Welt Nr 10 2017 S 4 Klein aber fein In eisenbahn magazin Nr 2 2018 ISSN 0342 1902 S 53 ausfuhrlich beschrieben bei Michael Kurth Die Oberweissbacher Bergbahn S 33 34 VBR News Net und Bahnaktuell Die Bergbahnkonigin 27 Februar 2009 Bergbahnkonigin auf thueringerbergbahn com Bahnhof Obstfelderschmiede Lichtenhain auf allianz pro schiene de Abgerufen am 28 August 2022 Maschinarium 50 598611111111 11 130555555556 Koordinaten 50 36 N 11 8 O DB RegioNetze Erzgebirgsbahn Kurhessenbahn Oberweissbacher Berg und Schwarzatalbahn Sudostbayernbahn Westfrankenbahn Normdaten Geografikum GND 4691387 7 GND Explorer lobid OGND AKS