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Gaußsches Gesetz

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Das Gaußsche Gesetz, auch Satz von Gauß, beschreibt in der Elektrostatik und Elektrodynamik den elektrischen Fluss durch eine geschlossene Fläche. Da das Gesetz in gleicher Weise auch für die klassische Gravitationstheorie formuliert werden kann, beschreibt es entsprechend den Fluss des gravitativen Beschleunigungsfeldes durch eine geschlossene Fläche. Es handelt sich um eine Anwendung des Satzes von Gauß-Ostrogradski. Es ist auch unter diesem Namen bekannt.

Wie das Ampèresche Gesetz, das Analogon für den Magnetismus gilt, ist auch das Gaußsche Gesetz eine der vier Maxwellschen Gleichungen (die erste) und somit fundamental für die klassische Elektrodynamik. Im Falle der Gravitation ergibt sich eine Gleichung, die bis auf einige Konstanten gleichwertig mit der ersten Maxwellgleichung ist.

Integrale Form

Für jedes Vektorfeld ist der Begriff des Flusses definiert. Man denke sich einen Körper mit der Ladung Q{\displaystyle Q}, der von einer orientierten, geschlossenen Fläche A{\displaystyle A} umgeben ist. Die Fläche kann dabei beliebig geformt sein, es kann eine Kugel sein oder ein beliebig verbeulter Ballon. Die nach der Feldvorstellung von der Ladung ausgehenden Feldlinien fließen nun durch diese Oberfläche, genau wie Wasser durch die Oberfläche flösse, gäbe es innerhalb der Fläche eine Quelle oder eine Senke.

Der Fluss einer Ladung außerhalb von A{\displaystyle A} fließt auf der einen Seite herein, aber auf der anderen Stelle wieder hinaus. Der Gesamtfluss hängt also nur von der eingeschlossenen Ladung Q{\displaystyle Q} ab. Der Kernpunkt des Gesetzes ist, dass der Gesamtfluss tatsächlich gleich Q{\displaystyle Q} ist.

Die Oberfläche A{\displaystyle A} wird in kleine vektorielle dA→{\displaystyle \mathrm {d} {\vec {A}}} unterteilt, deren Betrag der Flächeninhalt des Elements ist, und deren Richtung senkrecht auf der Ebene steht (Normalenvektor). Der Fluss durch ein solches Element ist die Komponente des Vektorfeldes in der Richtung des Elementes multipliziert mit seinem Flächeninhalt; genau das wird durch das Skalarprodukt ausgedrückt. Der Gesamtfluss durch A{\displaystyle A} ist dann das Oberflächenintegral dieses Produktes über die gesamte Oberfläche.

Φ=∮AE→⋅dA→=Qε0{\displaystyle \Phi =\oint _{A}{\vec {E}}\;\cdot \mathrm {d} {\vec {A}}={\frac {Q}{\varepsilon _{0}}}}

Dabei ist Φ{\displaystyle \Phi } der Fluss des Vektorfeldes E→(x→){\displaystyle {\vec {E}}({\vec {x}})} durch die Oberfläche A{\displaystyle A} des Volumens V{\displaystyle V}, das die Ladung Q{\displaystyle Q} enthält (Achtung: Nicht verwechseln mit dem elektrischen Fluss Ψ{\displaystyle {\mathit {\Psi }}}, der sich als Integral aus der elektrischen Flussdichte D→{\displaystyle {\vec {D}}} ergibt). Die Elektrische Feldkonstante ε0{\displaystyle \varepsilon _{0}} sorgt für die korrekten Einheiten.

Einfache Anwendungen

Bei manchen Problemen wie der Berechnung elektrostatischer Felder in der Umgebung einfacher geometrischer Körper wie Platte, Linienladung oder Kugel kann man Φ{\displaystyle \Phi } durch geschickte Wahl der Flächenelemente auch ohne Integral berechnen. Dazu legt man um die vorgegebene Ladungsverteilung eine möglichst einfache, geschlossene Hüllfläche aus wenigen Flächenelementen, für die der Fluss Φ{\displaystyle \Phi } leicht bestimmt werden kann.

Punktladung

Eine elektrisch geladene Kugel (elektrische Ladung Q{\displaystyle Q}) ist von Feldstärkevektoren E→{\displaystyle {\vec {E}}} umgeben, die radial nach außen laufen. Keine Richtung wird bevorzugt. Als geschlossene Hüllfläche im Sinne des gaußschen Gesetzes legt man darum eine konzentrische Kugel mit dem Radius R{\displaystyle R}, die von den Feldstärkevektoren lotrecht durchstoßen wird.

Die Hüllfläche mit der Fläche 4πR2{\displaystyle 4\pi R^{2}} denkt man sich aus vielen kleinen Flächenelementen zusammengesetzt. Jedes besitzt eine Flächennormale mit Betrag dA{\displaystyle \mathrm {d} A}, die parallel zum durchtretenden Vektor der Feldstärke ist. Dann folgt aus dem Gaußschen Gesetz

Qε0=4πR2⋅E{\displaystyle {\frac {Q}{\varepsilon _{0}}}=4\pi R^{2}\cdot E}

mit dem Ergebnis

E=Q4πε0⋅1R2{\displaystyle E={\frac {Q}{4\pi \varepsilon _{0}}}\cdot {\frac {1}{R^{2}}}}.

Bei doppeltem Abstand sinkt die Feldstärke auf ein Viertel.

Linienladung

Ein elektrisch geladener, unendlicher langer Draht trage pro Längeneinheit L{\displaystyle L} die Ladung Q{\displaystyle Q}. Das entspricht der Ladungsdichte λ=Q/L{\displaystyle \lambda =Q/L}.

Aus Symmetriegründen bilden die Vektoren E→{\displaystyle {\vec {E}}} rechte Winkel mit dem Draht und durchstoßen die gelb eingezeichnete Zylinderwand senkrecht. Würde man diese Vektoren einzeichnen, ergäbe sich das Bild einer Rundbürste.

Als geschlossene Hüllfläche im Sinne des gaußschen Gesetzes legt man um einen Abschnitt dieses Drahtes einen Kreiszylinder der Länge a{\displaystyle a}, der den Draht als Achse besitzt. Die Hüllfläche besteht aus drei Teilflächen:

  • Linker und rechter Deckel mit den Flächeninhalten πR2{\displaystyle \pi R^{2}}; jede Flächennormale ist parallel zum Draht und bildet deshalb mit den radial verlaufenden Vektoren der Feldstärke rechte Winkel. Dieser sorgt wiederum dafür, dass die entsprechenden Skalarprodukte den Wert Null ergeben. Die Deckel geben daher keinen Beitrag zum Fluss-Integral.
  • Zylindermantel mit dem Flächeninhalt 2πRa{\displaystyle 2\pi Ra}, den man sich aus vielen kleinen Flächenelementen zusammengesetzt denkt. Die Flächennormalen haben den Betrag dA{\displaystyle \mathrm {d} A} und sind parallel zu den durchtretenden Feldstärkevektoren. Deshalb besitzt jedes Skalarprodukt den Wert dAE{\displaystyle \mathrm {d} AE}. Das Oberflächenintegral über den Zylindermantel ergibt
Qε0=λ⋅aε0=2πRaE{\displaystyle {\frac {Q}{\varepsilon _{0}}}={\frac {\lambda \cdot a}{\varepsilon _{0}}}=2\pi RaE},

mit dem Ergebnis

E=λ2πε0⋅1R{\displaystyle E={\frac {\lambda }{2\pi \varepsilon _{0}}}\cdot {\frac {1}{R}}}.

Bei doppelter Entfernung sinkt die Feldstärke auf die Hälfte. Der Draht muss nicht tatsächlich unendlich lang sein. Es genügt, wenn der Abstand R, in dem die Feldstärke gemessen wird, viel kleiner ist als die Drahtlänge. Andernfalls treten Randeffekte auf und der Anteil von Boden und Deckel muss mit berücksichtigt werden.

Flächenladung

Eine positiv geladene, unendliche große Ebene trage pro Flächeneinheit die Ladung Q{\displaystyle Q}. Das entspricht der Ladungsdichte σ=Q/A{\displaystyle \sigma =Q/A}.

Aus Symmetriegründen stehen die Vektoren E→{\displaystyle {\vec {E}}} der elektrischen Feldstärke lotrecht auf der Ebene.

Als geschlossene Hüllfläche im Sinne des gaußschen Gesetzes legt man um eine Teilfläche einen Quader der Höhe 2H{\displaystyle 2H}, der von der geladenen Ebene etwa halbiert wird. Die E→{\displaystyle {\vec {E}}}-Vektoren durchstoßen beide Deckel des Quaders senkrecht. Seine Oberfläche besteht aus drei Elementen:

  • Oberer und unterer Deckel mit den Flächeninhalten A{\displaystyle A}; jede Flächennormale steht senkrecht zur geladenen Ebene und ist deshalb parallel zu E→{\displaystyle {\vec {E}}}. Durch jeden der beiden Deckel geht der Fluss Φoben=Φunten=AE{\displaystyle \Phi _{\text{oben}}=\Phi _{\text{unten}}=AE} nach außen.
  • Der Rand des Quaders trägt nichts bei zum Fluss Φ{\displaystyle \Phi }, weil E→{\displaystyle {\vec {E}}} mit den jeweiligen Flächennormalen rechte Winkel einschließt. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn man statt des Quaders ein Prisma mit anderer Grundfläche oder einen Zylinder gewählt hätte. Auch die Höhe H{\displaystyle H} ist ohne Belang.

Der Gesamtfluss beträgt also

Φgesamt=2AE{\displaystyle \Phi _{\mathrm {gesamt} }=2AE}.

Wegen der im Quader enthaltenen Ladung gilt

Φ=1ε0Qeingeschlossen=1ε0σ⋅A{\displaystyle \Phi ={1 \over \varepsilon _{0}}Q_{\mathrm {eingeschlossen} }={1 \over \varepsilon _{0}}\sigma \cdot A}.

Ein Vergleich der rechten Seiten liefert das Ergebnis

E=σ2ε0{\displaystyle E={\frac {\sigma }{2\varepsilon _{0}}}}.

Die Feldstärke E{\displaystyle E} ist also unabhängig vom Abstand H{\displaystyle H} zur (unendlich ausgedehnten) geladenen Ebene. Wenn die Ebene begrenzt ist, gilt dieses Ergebnis nur für hinreichend geringe Abstände.

Zwei entgegengesetzt geladene Flächen

Eine positiv geladene, sehr große Ebene trage pro Flächeneinheit die Ladung Q{\displaystyle Q}. Das entspricht der Ladungsdichte σ=Q/A{\displaystyle \sigma =Q/A}. Im Abstand d{\displaystyle d} verläuft eine parallele Ebene der Ladungsdichte −σ{\displaystyle -\sigma }. Diese Anordnung wird auch als Plattenkondensator bezeichnet. Um Polaritäten unterscheiden zu können, wurde vereinbart, dass die Feldlinien von der positiven Platte weg zeigen (rot eingezeichnet) und zur negativen Platte hin zeigen (blau eingezeichnet).

Zwischen den beiden Platten sind die Pfeile gleich orientiert, dort addieren sich die einzelnen Feldstärken zu

E=σε0{\displaystyle E={\frac {\sigma }{\varepsilon _{0}}}}.

Im Außenraum sind die Pfeile entgegengesetzt gerichtet, dort kompensieren sich die Feldstärken und es gilt Egesamt=0{\displaystyle E_{\text{gesamt}}=0}. Vereinfachend sagt man, das elektrische Feld ist nur im Innenraum eines Kondensators vorhanden.

Differentielle Form

Statt der makroskopischen Gesamtladung Q{\displaystyle Q} kann man die Ladung auch durch die Ladungsdichte ρ{\displaystyle \rho } in jedem Punkt ausdrücken, wobei Q{\displaystyle Q} wiederum das Volumenintegral von ρ{\displaystyle \rho } über dem gesamten von A{\displaystyle A} eingeschlossenen Volumen V{\displaystyle V} ist. Man erhält dann unter Verwendung der integralen Form und des Satzes von Gauß

∫ρdV=ε0∮E→⋅dA→=ε0∫∇→⋅E→dV{\displaystyle \int \rho \mathrm {d} V=\varepsilon _{0}\oint {\vec {E}}\cdot \mathrm {d} {\vec {A}}=\varepsilon _{0}\int {\vec {\nabla }}\cdot {\vec {E}}\mathrm {d} V}

wobei ∇{\displaystyle \nabla } der Nabla-Operator ist. Da das Volumen beliebig ist, folgt die differentielle Form des Gesetzes

∇⋅E→=ρε0{\displaystyle \nabla \cdot {\vec {E}}={\frac {\rho }{\varepsilon _{0}}}}

Zeitunabhängigkeit

Das gaußsche Gesetz wird in der Literatur häufig für den Bereich der Elektrostatik hergeleitet. Es gilt jedoch ohne Einschränkungen auch für die Elektrodynamik, obwohl dort auch zeitabhängige Vorgänge zu betrachten sind.

Um die Bedeutung des zeitunabhängigen gaußschen Gesetzes und seinen starken Zusammenhang mit der Ladungserhaltung zu veranschaulichen, bietet sich ein Gedankenexperiment an: Es sei möglich, Ladungen zu erzeugen, und es entstehe an einer Stelle im Raum zu irgendeinem Zeitpunkt eine bestimmte positive oder negative Ladung. Gefragt ist nach dem Feld der elektrischen Flussdichte D→{\displaystyle {\vec {D}}}, das eine konzentrisch um die Ladung gedachte Kugelfläche mit dem Radius r{\displaystyle r} durchdringt. Da der Satz von Gauß keinerlei Zeitabhängigkeit enthält, müsste dieses Feld gleichzeitig mit dem Erzeugen der Ladung durch die Hüllfläche treten, auch, wenn diese beispielsweise r{\displaystyle r} = 1 Lichtjahr weit entfernt wäre. Diese Vorstellung widerspricht jedoch der Relativitätstheorie, gemäß der sich Information (die Information über die Existenz der Ladung) und Energie (die Feldenergie) höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Demnach käme das Feld im genannten Beispiel erst ein Jahr später an der gedachten Hüllfläche an.

Da nach allen physikalischen Erkenntnissen sowohl die einsteinsche Relativitätstheorie als auch das gaußsche Gesetz gilt, folgt, dass eine einzelne Ladung weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Möglich ist nur die „paarweise“ gleichzeitige Erzeugung positiver und negativer Ladung am gleichen Ort (siehe Paarbildung (Physik)).

Anwendung auf die Gravitation

Im Rahmen der newtonschen Gravitationstheorie lassen sich die oben dargestellten Prinzipien auch auf das Gravitationsfeld anwenden. Die Gravitationsbeschleunigung einer Masse M ergibt sich aus dem Gravitationsgesetz zu

g→=−GMr2r→r{\displaystyle {\vec {g}}=-{\frac {GM}{r^{2}}}{\frac {\vec {r}}{r}}}.

Der Fluss durch die Oberfläche eines beliebigen Volumens ist dann

∫∫∂V◯g→⋅dA→=−∫∫∂V◯GMr2r→r⋅n→dA=−4πGM{\displaystyle \int \,\!\!\!\!\!\int _{\partial V}\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\;\;\;\bigcirc \,\,{\vec {g}}\;\cdot \mathrm {d} {\vec {A}}=-\int \,\!\!\!\!\!\int _{\partial V}\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\;\;\;\bigcirc \,\,{\frac {GM}{r^{2}}}{\frac {\vec {r}}{r}}\cdot {\vec {n}}\,\mathrm {d} A=-4\pi GM},

wobei n→{\displaystyle {\vec {n}}} der Normalenvektor ist.

Somit lässt sich das gravitative Beschleunigungsfeld einer Massenverteilung bestimmen mit

∫∫∂V◯g→⋅dA→=−4πGM{\displaystyle \int \,\!\!\!\!\!\int _{\partial V}\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\;\;\;\bigcirc \,\,{\vec {g}}\;\cdot \mathrm {d} {\vec {A}}=-4\pi GM}

In differentieller Form und für allgemeine Massenverteilungen ergibt sich

∇⋅g→=−4πGρ(r→){\displaystyle \nabla \cdot {\vec {g}}=-4\pi G\rho ({\vec {r}})}

was das gravitative Äquivalent der ersten Maxwellgleichung ist.

Einzelnachweise

  1. Torsten Fließbach: Elektrodynamik. 5. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2008, S. 50. 
  2. Torsten Fließbach: Elektrodynamik. 5. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2008, S. 52. 
  3. Wolfgang Demtröder: Experimentalphysik 2: Elektrizität und Optik. 3. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2004, S. 12. 
  4. Wolfgang Demtröder: Experimentalphysik 2: Elektrizität und Optik. 3. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2004, S. 20. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 23:11

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Das Gausssche Gesetz auch Satz von Gauss beschreibt in der Elektrostatik und Elektrodynamik den elektrischen Fluss durch eine geschlossene Flache Da das Gesetz in gleicher Weise auch fur die klassische Gravitationstheorie formuliert werden kann beschreibt es entsprechend den Fluss des gravitativen Beschleunigungsfeldes durch eine geschlossene Flache Es handelt sich um eine Anwendung des Satzes von Gauss Ostrogradski Es ist auch unter diesem Namen bekannt Wie das Amperesche Gesetz das Analogon fur den Magnetismus gilt ist auch das Gausssche Gesetz eine der vier Maxwellschen Gleichungen die erste und somit fundamental fur die klassische Elektrodynamik Im Falle der Gravitation ergibt sich eine Gleichung die bis auf einige Konstanten gleichwertig mit der ersten Maxwellgleichung ist Integrale FormFur jedes Vektorfeld ist der Begriff des Flusses definiert Man denke sich einen Korper mit der Ladung Q displaystyle Q der von einer orientierten geschlossenen Flache A displaystyle A umgeben ist Die Flache kann dabei beliebig geformt sein es kann eine Kugel sein oder ein beliebig verbeulter Ballon Die nach der Feldvorstellung von der Ladung ausgehenden Feldlinien fliessen nun durch diese Oberflache genau wie Wasser durch die Oberflache flosse gabe es innerhalb der Flache eine Quelle oder eine Senke Der Fluss einer Ladung ausserhalb von A displaystyle A fliesst auf der einen Seite herein aber auf der anderen Stelle wieder hinaus Der Gesamtfluss hangt also nur von der eingeschlossenen Ladung Q displaystyle Q ab Der Kernpunkt des Gesetzes ist dass der Gesamtfluss tatsachlich gleich Q displaystyle Q ist Die Oberflache A displaystyle A wird in kleine vektorielle dA displaystyle mathrm d vec A unterteilt deren Betrag der Flacheninhalt des Elements ist und deren Richtung senkrecht auf der Ebene steht Normalenvektor Der Fluss durch ein solches Element ist die Komponente des Vektorfeldes in der Richtung des Elementes multipliziert mit seinem Flacheninhalt genau das wird durch das Skalarprodukt ausgedruckt Der Gesamtfluss durch A displaystyle A ist dann das Oberflachenintegral dieses Produktes uber die gesamte Oberflache F AE dA Qe0 displaystyle Phi oint A vec E cdot mathrm d vec A frac Q varepsilon 0 Dabei ist F displaystyle Phi der Fluss des Vektorfeldes E x displaystyle vec E vec x durch die Oberflache A displaystyle A des Volumens V displaystyle V das die Ladung Q displaystyle Q enthalt Achtung Nicht verwechseln mit dem elektrischen Fluss PS displaystyle mathit Psi der sich als Integral aus der elektrischen Flussdichte D displaystyle vec D ergibt Die Elektrische Feldkonstante e0 displaystyle varepsilon 0 sorgt fur die korrekten Einheiten Einfache Anwendungen Bei manchen Problemen wie der Berechnung elektrostatischer Felder in der Umgebung einfacher geometrischer Korper wie Platte Linienladung oder Kugel kann man F displaystyle Phi durch geschickte Wahl der Flachenelemente auch ohne Integral berechnen Dazu legt man um die vorgegebene Ladungsverteilung eine moglichst einfache geschlossene Hullflache aus wenigen Flachenelementen fur die der Fluss F displaystyle Phi leicht bestimmt werden kann Punktladung Radiales elektrisches Feld einer positiven Kugel Eine elektrisch geladene Kugel elektrische Ladung Q displaystyle Q ist von Feldstarkevektoren E displaystyle vec E umgeben die radial nach aussen laufen Keine Richtung wird bevorzugt Als geschlossene Hullflache im Sinne des gaussschen Gesetzes legt man darum eine konzentrische Kugel mit dem Radius R displaystyle R die von den Feldstarkevektoren lotrecht durchstossen wird Die Hullflache mit der Flache 4pR2 displaystyle 4 pi R 2 denkt man sich aus vielen kleinen Flachenelementen zusammengesetzt Jedes besitzt eine Flachennormale mit Betrag dA displaystyle mathrm d A die parallel zum durchtretenden Vektor der Feldstarke ist Dann folgt aus dem Gaussschen Gesetz Qe0 4pR2 E displaystyle frac Q varepsilon 0 4 pi R 2 cdot E mit dem Ergebnis E Q4pe0 1R2 displaystyle E frac Q 4 pi varepsilon 0 cdot frac 1 R 2 Bei doppeltem Abstand sinkt die Feldstarke auf ein Viertel Linienladung Zylinderformige Hullflache um einen geladenen Draht Ein elektrisch geladener unendlicher langer Draht trage pro Langeneinheit L displaystyle L die Ladung Q displaystyle Q Das entspricht der Ladungsdichte l Q L displaystyle lambda Q L Aus Symmetriegrunden bilden die Vektoren E displaystyle vec E rechte Winkel mit dem Draht und durchstossen die gelb eingezeichnete Zylinderwand senkrecht Wurde man diese Vektoren einzeichnen ergabe sich das Bild einer Rundburste Als geschlossene Hullflache im Sinne des gaussschen Gesetzes legt man um einen Abschnitt dieses Drahtes einen Kreiszylinder der Lange a displaystyle a der den Draht als Achse besitzt Die Hullflache besteht aus drei Teilflachen Linker und rechter Deckel mit den Flacheninhalten pR2 displaystyle pi R 2 jede Flachennormale ist parallel zum Draht und bildet deshalb mit den radial verlaufenden Vektoren der Feldstarke rechte Winkel Dieser sorgt wiederum dafur dass die entsprechenden Skalarprodukte den Wert Null ergeben Die Deckel geben daher keinen Beitrag zum Fluss Integral Zylindermantel mit dem Flacheninhalt 2pRa displaystyle 2 pi Ra den man sich aus vielen kleinen Flachenelementen zusammengesetzt denkt Die Flachennormalen haben den Betrag dA displaystyle mathrm d A und sind parallel zu den durchtretenden Feldstarkevektoren Deshalb besitzt jedes Skalarprodukt den Wert dAE displaystyle mathrm d AE Das Oberflachenintegral uber den Zylindermantel ergibtQe0 l ae0 2pRaE displaystyle frac Q varepsilon 0 frac lambda cdot a varepsilon 0 2 pi RaE mit dem Ergebnis E l2pe0 1R displaystyle E frac lambda 2 pi varepsilon 0 cdot frac 1 R Bei doppelter Entfernung sinkt die Feldstarke auf die Halfte Der Draht muss nicht tatsachlich unendlich lang sein Es genugt wenn der Abstand R in dem die Feldstarke gemessen wird viel kleiner ist als die Drahtlange Andernfalls treten Randeffekte auf und der Anteil von Boden und Deckel muss mit berucksichtigt werden Flachenladung Feldlinien einer positiv geladenen unendlich ausgedehnten Ebene Eine positiv geladene unendliche grosse Ebene trage pro Flacheneinheit die Ladung Q displaystyle Q Das entspricht der Ladungsdichte s Q A displaystyle sigma Q A Aus Symmetriegrunden stehen die Vektoren E displaystyle vec E der elektrischen Feldstarke lotrecht auf der Ebene Als geschlossene Hullflache im Sinne des gaussschen Gesetzes legt man um eine Teilflache einen Quader der Hohe 2H displaystyle 2H der von der geladenen Ebene etwa halbiert wird Die E displaystyle vec E Vektoren durchstossen beide Deckel des Quaders senkrecht Seine Oberflache besteht aus drei Elementen Oberer und unterer Deckel mit den Flacheninhalten A displaystyle A jede Flachennormale steht senkrecht zur geladenen Ebene und ist deshalb parallel zu E displaystyle vec E Durch jeden der beiden Deckel geht der Fluss Foben Funten AE displaystyle Phi text oben Phi text unten AE nach aussen Der Rand des Quaders tragt nichts bei zum Fluss F displaystyle Phi weil E displaystyle vec E mit den jeweiligen Flachennormalen rechte Winkel einschliesst Daran hatte sich auch nichts geandert wenn man statt des Quaders ein Prisma mit anderer Grundflache oder einen Zylinder gewahlt hatte Auch die Hohe H displaystyle H ist ohne Belang Der Gesamtfluss betragt also Fgesamt 2AE displaystyle Phi mathrm gesamt 2AE Wegen der im Quader enthaltenen Ladung gilt F 1e0Qeingeschlossen 1e0s A displaystyle Phi 1 over varepsilon 0 Q mathrm eingeschlossen 1 over varepsilon 0 sigma cdot A Ein Vergleich der rechten Seiten liefert das Ergebnis E s2e0 displaystyle E frac sigma 2 varepsilon 0 Die Feldstarke E displaystyle E ist also unabhangig vom Abstand H displaystyle H zur unendlich ausgedehnten geladenen Ebene Wenn die Ebene begrenzt ist gilt dieses Ergebnis nur fur hinreichend geringe Abstande Zwei entgegengesetzt geladene Flachen Blau E Vektoren der negativen Platte Rot E Vektoren der positiven Platte Eine positiv geladene sehr grosse Ebene trage pro Flacheneinheit die Ladung Q displaystyle Q Das entspricht der Ladungsdichte s Q A displaystyle sigma Q A Im Abstand d displaystyle d verlauft eine parallele Ebene der Ladungsdichte s displaystyle sigma Diese Anordnung wird auch als Plattenkondensator bezeichnet Um Polaritaten unterscheiden zu konnen wurde vereinbart dass die Feldlinien von der positiven Platte weg zeigen rot eingezeichnet und zur negativen Platte hin zeigen blau eingezeichnet Zwischen den beiden Platten sind die Pfeile gleich orientiert dort addieren sich die einzelnen Feldstarken zu E se0 displaystyle E frac sigma varepsilon 0 Im Aussenraum sind die Pfeile entgegengesetzt gerichtet dort kompensieren sich die Feldstarken und es gilt Egesamt 0 displaystyle E text gesamt 0 Vereinfachend sagt man das elektrische Feld ist nur im Innenraum eines Kondensators vorhanden Differentielle FormStatt der makroskopischen Gesamtladung Q displaystyle Q kann man die Ladung auch durch die Ladungsdichte r displaystyle rho in jedem Punkt ausdrucken wobei Q displaystyle Q wiederum das Volumenintegral von r displaystyle rho uber dem gesamten von A displaystyle A eingeschlossenen Volumen V displaystyle V ist Man erhalt dann unter Verwendung der integralen Form und des Satzes von Gauss rdV e0 E dA e0 E dV displaystyle int rho mathrm d V varepsilon 0 oint vec E cdot mathrm d vec A varepsilon 0 int vec nabla cdot vec E mathrm d V wobei displaystyle nabla der Nabla Operator ist Da das Volumen beliebig ist folgt die differentielle Form des Gesetzes E re0 displaystyle nabla cdot vec E frac rho varepsilon 0 ZeitunabhangigkeitDas gausssche Gesetz wird in der Literatur haufig fur den Bereich der Elektrostatik hergeleitet Es gilt jedoch ohne Einschrankungen auch fur die Elektrodynamik obwohl dort auch zeitabhangige Vorgange zu betrachten sind Um die Bedeutung des zeitunabhangigen gaussschen Gesetzes und seinen starken Zusammenhang mit der Ladungserhaltung zu veranschaulichen bietet sich ein Gedankenexperiment an Es sei moglich Ladungen zu erzeugen und es entstehe an einer Stelle im Raum zu irgendeinem Zeitpunkt eine bestimmte positive oder negative Ladung Gefragt ist nach dem Feld der elektrischen Flussdichte D displaystyle vec D das eine konzentrisch um die Ladung gedachte Kugelflache mit dem Radius r displaystyle r durchdringt Da der Satz von Gauss keinerlei Zeitabhangigkeit enthalt musste dieses Feld gleichzeitig mit dem Erzeugen der Ladung durch die Hullflache treten auch wenn diese beispielsweise r displaystyle r 1 Lichtjahr weit entfernt ware Diese Vorstellung widerspricht jedoch der Relativitatstheorie gemass der sich Information die Information uber die Existenz der Ladung und Energie die Feldenergie hochstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten konnen Demnach kame das Feld im genannten Beispiel erst ein Jahr spater an der gedachten Hullflache an Da nach allen physikalischen Erkenntnissen sowohl die einsteinsche Relativitatstheorie als auch das gausssche Gesetz gilt folgt dass eine einzelne Ladung weder erzeugt noch vernichtet werden kann Moglich ist nur die paarweise gleichzeitige Erzeugung positiver und negativer Ladung am gleichen Ort siehe Paarbildung Physik Anwendung auf die GravitationIm Rahmen der newtonschen Gravitationstheorie lassen sich die oben dargestellten Prinzipien auch auf das Gravitationsfeld anwenden Die Gravitationsbeschleunigung einer Masse M ergibt sich aus dem Gravitationsgesetz zu g GMr2r r displaystyle vec g frac GM r 2 frac vec r r Der Fluss durch die Oberflache eines beliebigen Volumens ist dann V g dA V GMr2r r n dA 4pGM displaystyle int int partial V bigcirc vec g cdot mathrm d vec A int int partial V bigcirc frac GM r 2 frac vec r r cdot vec n mathrm d A 4 pi GM wobei n displaystyle vec n der Normalenvektor ist Somit lasst sich das gravitative Beschleunigungsfeld einer Massenverteilung bestimmen mit V g dA 4pGM displaystyle int int partial V bigcirc vec g cdot mathrm d vec A 4 pi GM In differentieller Form und fur allgemeine Massenverteilungen ergibt sich g 4pGr r displaystyle nabla cdot vec g 4 pi G rho vec r was das gravitative Aquivalent der ersten Maxwellgleichung ist EinzelnachweiseTorsten Fliessbach Elektrodynamik 5 Auflage Spektrum Heidelberg 2008 S 50 Torsten Fliessbach Elektrodynamik 5 Auflage Spektrum Heidelberg 2008 S 52 Wolfgang Demtroder Experimentalphysik 2 Elektrizitat und Optik 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2004 S 12 Wolfgang Demtroder Experimentalphysik 2 Elektrizitat und Optik 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2004 S 20

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