Rudolf Kägi 16 September 1882 in Juckern Gemeinde Bauma 25 Januar 1959 in Rüti bei Dürnten war ein Schweizer Lehrer Heim
Rudolf Kägi

Rudolf Kägi (* 16. September 1882 in Juckern, Gemeinde Bauma; † 25. Januar 1959 in Rüti bei Dürnten) war ein Schweizer Lehrer, Heimatforscher und Schriftsteller, der in der zürichdeutschen Mundart des Tösstals schrieb. Sein Pseudonym war Heiri Brändli, daneben publizierte er auch als Ruedi Chägi unter seinem Namen in dialektaler Aussprache.
Leben
Familie
Rudolf Kägi war der Sohn des Schusters Johann Rudolf Kägi und dessen Ehefrau Anna Elisabeth (geb. Rüegg) († 1887); er hatte noch eine ältere Schwester.
Seit 1904 war er mit Anna Barbara (geb. Meier) verheiratet.
Werdegang
Rudolf Kägi wuchs in einem Flarz auf. Nach dem frühen Tod seiner Mutter kam er in eine Pflegefamilie und besuchte die Primarschule in Bauma. Sein damaliger Primarlehrer setzte sich dafür ein, dass er das Seminar Küsnacht besuchen und dort 1902 seinen Abschluss als Lehrer machen konnte.
Er trat nach der Ausbildung seine erste Lehrerstelle an der Achtklassenschule in Regensdorf an und engagierte sich in verschiedenen Dorfvereinen als Dirigent. Von 1913 bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er an der Achtklassenschule in Ellikon an der Thur.
Nachdem er in den Ruhestand gegangen war, verbrachte er seine letzten zwanzig Lebensjahren in seinem Eigenheim in Rüti, das nahe der Gemeinde Tann lag.
Schriftstellerisches Wirken
Rudolf Kägi betätigte sich als Volkskundler und Sprachpfleger und trat durch die Veröffentlichungen von Schriften und durch Vorträge, die er auch im Radio vortrug, für die heimische Art und Sprache ein.
Der Fokus seiner schriftstellerische Tätigkeit lag in der Darstellung des zürcherischen Landlebens um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Seine volkskundlichen Beiträge publizierte er in verschiedenen Zeitungen, vor allem im Landboten. Im Gemsberg-Verlag in Winterthur veröffentlichte er über die Jahre diverse Bücher: 1942 erschien De Flarzbueb, in dem er von seinem Elternhaus berichtete, und 1953 Fäschttag, einen Erzählband, in dem die heimatkundlichen Beschreibungen nach dem Ablauf des Landjahres angelegt sind. 1955 folgten mit Juhui e Hochsig Erzählungen aus dem Lebenslauf eines Menschen und 1958 mit Ums tägli Brot Erzählungen und Gedichte zur traditionellen ländlichen Arbeitswelt.
Anlässlich der 150-Jahr-Feier des Elliker Freiheitsbaums, einer Platane, verfasste er zum 22. Februar 1948 die Widmung Hundert Jahr und füfzgi dry stahn i da am Bach, Sunnezite hän i gseh, Chrieg und Leid und Angscht und Weh, alles han i überha, d’Freyheit cha nid undergah, die auf einer Tafel am Baum angebracht wurde.
Das vollständige Werk des Schriftstellers ist im Archiv der Gemeinde Bauma aufbewahrt, wo es öffentlich zugänglich ist.
Schriften (Auswahl)
- De Muesnüggi. In: Schwyzerlüt: Zytschrift für üsi schwyzerische Mundarte, Band 4, Heft 7–10. 1941–1942, S. 83–86.
- De Flarzbueb – aller Gattig Sache-Sächeli us em Tösstal. Winterthur: Geschw. Ziegler & Co., 1942.
- Fäschttag – Erläbt u. zämepüschelet. Gemsberg-Verlag, Winterthur 1953.
- Juhui – e Hochsig: aller Gattig Hochsigbruuch. Gemsberg-Verlag, Winterthur 1955.
- Ums tägli Brot: Werch und Arbet in Grosvatterszite. Gemsberg-Verlag, Winterthur 1958.
- (unter dem Pseudonym Heiri Brändli:) zahlreiche in Mundart verfasste Aufsätze im Landboten, 1940 ff.
Literatur
- [ohne Autorangabe:] Chägi, Ruedi. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Band I: Bremer – Davidis. Hrsg. von Bruno Berger und Heinz Rupp. Francke, Bern/München 1969, Sp. 561 f.
- Christian Schmid: Rudolf Kägi. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Rudolf Kägi. In: Gemeinde Dürnten.
Einzelnachweise
- Neue Zürcher Zeitung 18. September 1954 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juli 2022.
- Freiburger Nachrichten 22. März 1952 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juli 2022.
- CHRIST: Schweizer Dialekte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-0348-6716-0 (google.com [abgerufen am 23. Juli 2022]).
- Geschichte: Der Freiheitsbaum. Gemeinde Ellikon an de Thur, abgerufen am 23. Juli 2022.
- Neue Zürcher Zeitung 28. Juli 1948 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juli 2022.
- Neue Zürcher Zeitung 22. November 1942 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Kägi, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Heiri Brändli (Pseudonym); Ruedi Chägi (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Lehrer, Heimatforscher und Schriftsteller in Zürichdeutsch |
GEBURTSDATUM | 16. September 1882 |
GEBURTSORT | Juckern-Bauma |
STERBEDATUM | 25. Januar 1959 |
STERBEORT | Rüti bei Dürnten |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Rudolf Kagi 16 September 1882 in Juckern Gemeinde Bauma 25 Januar 1959 in Ruti bei Durnten war ein Schweizer Lehrer Heimatforscher und Schriftsteller der in der zurichdeutschen Mundart des Tosstals schrieb Sein Pseudonym war Heiri Brandli daneben publizierte er auch als Ruedi Chagi unter seinem Namen in dialektaler Aussprache LebenFamilie Rudolf Kagi war der Sohn des Schusters Johann Rudolf Kagi und dessen Ehefrau Anna Elisabeth geb Ruegg 1887 er hatte noch eine altere Schwester Seit 1904 war er mit Anna Barbara geb Meier verheiratet Werdegang Rudolf Kagi wuchs in einem Flarz auf Nach dem fruhen Tod seiner Mutter kam er in eine Pflegefamilie und besuchte die Primarschule in Bauma Sein damaliger Primarlehrer setzte sich dafur ein dass er das Seminar Kusnacht besuchen und dort 1902 seinen Abschluss als Lehrer machen konnte Er trat nach der Ausbildung seine erste Lehrerstelle an der Achtklassenschule in Regensdorf an und engagierte sich in verschiedenen Dorfvereinen als Dirigent Von 1913 bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er an der Achtklassenschule in Ellikon an der Thur Nachdem er in den Ruhestand gegangen war verbrachte er seine letzten zwanzig Lebensjahren in seinem Eigenheim in Ruti das nahe der Gemeinde Tann lag Schriftstellerisches Wirken Rudolf Kagi betatigte sich als Volkskundler und Sprachpfleger und trat durch die Veroffentlichungen von Schriften und durch Vortrage die er auch im Radio vortrug fur die heimische Art und Sprache ein Der Fokus seiner schriftstellerische Tatigkeit lag in der Darstellung des zurcherischen Landlebens um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert Seine volkskundlichen Beitrage publizierte er in verschiedenen Zeitungen vor allem im Landboten Im Gemsberg Verlag in Winterthur veroffentlichte er uber die Jahre diverse Bucher 1942 erschien De Flarzbueb in dem er von seinem Elternhaus berichtete und 1953 Faschttag einen Erzahlband in dem die heimatkundlichen Beschreibungen nach dem Ablauf des Landjahres angelegt sind 1955 folgten mit Juhui e Hochsig Erzahlungen aus dem Lebenslauf eines Menschen und 1958 mit Ums tagli Brot Erzahlungen und Gedichte zur traditionellen landlichen Arbeitswelt Anlasslich der 150 Jahr Feier des Elliker Freiheitsbaums einer Platane verfasste er zum 22 Februar 1948 die Widmung Hundert Jahr und fufzgi dry stahn i da am Bach Sunnezite han i gseh Chrieg und Leid und Angscht und Weh alles han i uberha d Freyheit cha nid undergah die auf einer Tafel am Baum angebracht wurde Das vollstandige Werk des Schriftstellers ist im Archiv der Gemeinde Bauma aufbewahrt wo es offentlich zuganglich ist Schriften Auswahl De Muesnuggi In Schwyzerlut Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte Band 4 Heft 7 10 1941 1942 S 83 86 De Flarzbueb aller Gattig Sache Sacheli us em Tosstal Winterthur Geschw Ziegler amp Co 1942 Faschttag Erlabt u zamepuschelet Gemsberg Verlag Winterthur 1953 Juhui e Hochsig aller Gattig Hochsigbruuch Gemsberg Verlag Winterthur 1955 Ums tagli Brot Werch und Arbet in Grosvatterszite Gemsberg Verlag Winterthur 1958 unter dem Pseudonym Heiri Brandli zahlreiche in Mundart verfasste Aufsatze im Landboten 1940 ff Literatur ohne Autorangabe Chagi Ruedi In Deutsches Literatur Lexikon Biographisch bibliographisches Handbuch 3 vollig neu bearbeitete Auflage Band I Bremer Davidis Hrsg von Bruno Berger und Heinz Rupp Francke Bern Munchen 1969 Sp 561 f Christian Schmid Rudolf Kagi In Historisches Lexikon der Schweiz Rudolf Kagi In Gemeinde Durnten EinzelnachweiseNeue Zurcher Zeitung 18 September 1954 e newspaperarchives ch Abgerufen am 23 Juli 2022 Freiburger Nachrichten 22 Marz 1952 e newspaperarchives ch Abgerufen am 23 Juli 2022 CHRIST Schweizer Dialekte Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 0348 6716 0 google com abgerufen am 23 Juli 2022 Geschichte Der Freiheitsbaum Gemeinde Ellikon an de Thur abgerufen am 23 Juli 2022 Neue Zurcher Zeitung 28 Juli 1948 e newspaperarchives ch Abgerufen am 23 Juli 2022 Neue Zurcher Zeitung 22 November 1942 e newspaperarchives ch Abgerufen am 23 Juli 2022 Normdaten Person GND 1046109499 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 305928507 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kagi RudolfALTERNATIVNAMEN Heiri Brandli Pseudonym Ruedi Chagi Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Schweizer Lehrer Heimatforscher und Schriftsteller in ZurichdeutschGEBURTSDATUM 16 September 1882GEBURTSORT Juckern BaumaSTERBEDATUM 25 Januar 1959STERBEORT Ruti bei Durnten