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Der Gegenblättrige Steinbrech Saxifraga oppositifolia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech Saxifraga innerhal

Gegenblättriger Steinbrech

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Gegenblättriger Steinbrech
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Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech (Saxifraga) innerhalb der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).

Gegenblättriger Steinbrech

Gegenblättriger Steinbrech (Saxifraga oppositifolia)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Steinbrech (Saxifraga)
Art: Gegenblättriger Steinbrech
Wissenschaftlicher Name
Saxifraga oppositifolia
L.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Gegenblättrige Steinbrech wächst als ausdauernde krautige Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 1 bis 5 Zentimetern und bildet lockere Rasen oder wächst als lockere, seltener feste Polsterpflanze. Die in kleinen, grundständigen Rosetten gegenständig stehenden Laubblätter sind bei einer Länge von 2,5 bis 5 Millimetern verkehrt-eiförmig bis länglich-lanzettlich. Die Laubblätter sind am Rand bewimpert und besitzen am oberen Ende ein, selten drei kalkausscheidendes Grübchen.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die Blütenstandsschäfte sind meistens unbeblättert und tragen nur eine Blüte.

Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf oft roten Kelchblätter sind bei einer Länge von 2,5 bis 5 Millimetern eiförmig bis schmal-eiförmig und am Rand bewimpert. Die Kronblätter sind zwei- bis dreimal so lang wie die Kelchblätter. Die rosa- bis purpurfarbene Blütenkrone weist einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern auf. Die fünf purpur-rosafarbenen bis weinroten, verblassenden Kronblätter sind bei einer Länge von 5 bis 20 Millimetern breit-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig. Die Staubblätter sind zwei Drittel so lang bis so lang wie die Kronblätter. Die Staubbeutel sind orangegelb, getrocknet grauviolett. Der Fruchtknoten ist halbunterständig.

An der Frucht befinden sich ziemlich lange, spreizenden . Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von 3 bis 6 Millimetern eiförmig. Die hell-braunen bis schwärzlichen Samen sind bei einer Länge von 0,8 bis 1,1 Millimetern eiförmig mit schwach runzeliger bis fein höckeriger Oberfläche.

Chromosomensatz

Die Chromosomenzahlen betragen 2n = 26 oder 52, auch 39 oder 56.

Ökologie

Die immergrünen Laubblätter ertragen Temperaturen bis −40 °C ohne Schaden. Die Blüten werden schon im Spätsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt. Auch die Blüten sind sehr kälteresistent und ertragen Temperaturen bis −15 °C. Der neue Austrieb der empfindlicheren Laubblätter erfolgt erst später, wenn die Gefahr des Erfrierens vorüber ist.

Die Früchte kommen selbst in ungünstigen Sommern und in höchsten Lagen, so am Piz Linard bei einer Höhenlage von 3400 Metern zur Reife. Die Samen wiegen nur 0,0001 g und werden mit dem Wind ausgebreitet.

Die wenigen Bestäuber im Hochgebirge werden durch überproportional große Blüten angelockt. Durch den Polsterwuchs wird eine Häufung von Blüten erreicht und dadurch eine größere Signalwirkung erzielt. Blütenbesucher sind Fliegen, Hummeln und Falter.

Vorkommen

Der Gegenblättrige Steinbrech ist in den subarktischen und subalpinen Tundrengebieten der Nordhalbkugel weit verbreitet. Er ist ein circumpolares, circumboreales, arctisch-alpines Florenelement. In Mitteleuropa gedeiht er in gemäßigten Gebieten in offenen steinigen Rasen und auf Moränen in Höhenlagen von 1600 bis 4500 Metern. In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom im Wallis üppig blühende Kissen des Gegenblättrigen Steinbrech auf einer Höhenlage von 4505 Metern entdeckt, welche somit die höchstgelegene Blütenpflanze in Europa darstellt, darüber hinaus auch weltweit der vermutlich kälteste Standort, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde. Im Norden seines Verbreitungsgebietes wächst er in tieferen Höhenlagen. Er wächst in Mitteleuropa in Pflanzengesellschaften der Verbände Thlaspion rotundifolii, Androsacion alpinae oder Epilobion fleischeri, bei Vorkommen über einer Höhenlage von 2000 Metern auch in Pflanzengesellschaften der Klasse Seslerietea.

Saxifraga oppositifolia besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Süden bis Grönland im Norden. Dort wächst er noch bei 83°40'N auf der Kaffeklubben Ø, die allgemein als nördlichstes festes Land der Erde gilt, und ist damit – zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn (Papaver radicatum) – die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart. Er wächst nach Osten hin bis Sibirien und Kaschmir und gehört zur Nivalflora.

Der Gegenblättrige Steinbrech ist in Deutschland gesetzlich geschützt.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Saxifraga oppositifolia erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 402.

Je nach Autor gibt es in Europa, beispielsweise bei Jalas et al. 1999, von Saxifraga oppositifolia mindestens sechs Unterarten:

  • (Saxifraga oppositifolia subsp. amphibia (Sünd.) Br.-Bl.): Er war am Bodensee endemisch, wuchs dort in der Assoziation Deschampsietum rhenanae. und gilt seit 1978 als verschollen. Er hatte die Chromosomenzahl 2n = 26. Bei dieser Unterart haben die Laubblätter meist drei Einstiche am Vorderrand. Die Kronblätter sind 8 bis 13 Millimeter lang. Die Blütezeit lag im Februar und März; nach der Blütezeit und oft schon im Mai werden die Standorte überschwemmt und bleiben bis Ende August vollständig unter Wasser.
  • Saxifraga oppositifolia subsp. blepharophylla (A.Kerner ex Hayek) Vollmann: Sie kommt nur in den Ostalpen in Österreich vor. Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art (Saxifraga blepharophylla Kern.) angesehen. Bei dieser Unterart werden die randlichen Wimpern der Blätter gegen die Spitze länger und nicht kürzer. Sie steigt in den Schladminger Tauern bis 3000 Meter auf.
  • Saxifraga oppositifolia subsp. murithiana (Tissières) Br.-Bl.: Sie kommt nur in Südwesteuropa und in den Alpen, in Spanien, Frankreich, Italien und in der Schweiz vor. Sie steigt im Kanton Wallis bis 3800 Metern auf. Die Kelchzipfel sind drüsig bewimpert und die Laubblätter sind am Rand fast bis zum oberen Ende bewimpert.
  • Saxifraga oppositifolia L. subsp. oppositifolia: Sie kommt in Europa in den Gebirgen, West-, Mittel- und Südeuropas sowie in Nordeuropa vor. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2600 Metern auf. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind für diese Unterart in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).
  • Saxifraga oppositifolia subsp. paradoxa D.A.Webb: Sie kommt nur in den Pyrenäen (Spanien und Frankreich) vor.
  • Saxifraga oppositifolia subsp. speciosa (Dörfler & Hayek) Engler & Irmscher: Sie kommt nur in Mittelitalien im Gebirge vor.

Der Rudolph-Steinbrech (Saxifraga rudolphiana W.D.J.Koch) wird von manchen Autoren auch als Unterart Saxifraga oppositifolia subsp. rudolphiana (Hornsch.) Nyman zur Art Saxifraga oppositifolia gestellt.

In Asien gibt es beispielsweise nach Hegi 1961 eine weitere Unterart:

  • Saxifraga oppositifolia subsp. asiatica (Hayek) Engl. & Irmscher (Syn.: Saxifraga asiatica Hayek): Sie kommt in Ostasien, Zentralasien, in Ostsibirien, in Tibet, Pakistan und in Kaschmir vor.

Bilder

  • In Kanada
  • In Grönland
  • Auf Spitzbergen
  • Auf der Bäreninsel
  • In Island
  • In Schottland
  • Im Kanton Wallis bei Zermatt
  • In den Südtiroler Alpen
  • In den Karpaten

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. Erkennen & Bestimmen (Steinbachs Naturführer). Mosaik-Verlag, München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer, Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Pan Jintang, Richard Gornall, Hideaki Ohda: Saxifraga Linnaeus. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 8: Brassicaceae through Saxifragaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2001, ISBN 0-915279-93-2. Saxifraga oppositifolia Linnaeus., S. 343 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  • Luc Brouillet, Patrick E. Elvander: Saxifra Linnaeus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae; Oxford University Press, New York und Oxford, 2009, ISBN 978-0-19-534026-6. Saxifraga oppositifolia Linnaeus., S. 136 - textgleich online wie gedrucktes Werk.

Weblinks

Commons: Gegenblättriger Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Saxifraga oppositifolia agg., Artengruppe Gegenblättriger Steinbrech. auf FloraWeb.de
  • Saxifraga oppositifolia L., Roter Steinbrech. auf FloraWeb.de
  • Saxifraga oppositifolia subsp. oppositifolia, Roter Steinbrech (Unterart). auf FloraWeb.de
  • Saxifraga oppositifolia subsp. amphibia (Sünd.) Braun-Blanq., Bodensee-Steinbrech. auf FloraWeb.de
  • Saxifraga oppositifolia subsp. amphibia (Sünd.) Braun-Blanq. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. Februar 2023.
  • Saxifraga oppositifolia L. subsp. oppositifolia In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. Februar 2023.
  • Gegenblättriger Steinbrech. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Thomas Meyer: Datenblatt Roter Steinbrech - Saxifraga oppositifolia mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).

Einzelnachweise

  1. Saxifraga oppositifolia L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. April 2021.
  2. Luc Brouillet, Patrick E. Elvander: Saxifra Linnaeus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae; Oxford University Press, New York und Oxford, 2009, ISBN 978-0-19-534026-6. Saxifraga oppositifolia Linnaeus., S. 136 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. Erkennen & Bestimmen (Steinbachs Naturführer). Mosaik-Verlag, München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
  4. Gustav Hegi, Herbert Huber: Familie Saxifragaceae. S. 180–185. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 2, Verlag Carl Hanser, München 1961.
  5. Saxifraga oppositifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12: Resedaceae to Platanaceae, Helsinki 1999, ISBN 951-9108-12-2. S. 156–159.
  7. S. G. Aiken, M. J. Dallwitz, L. L. Consaul, C. L. McJannet, R. L. Boles, G. W. Argus, J. M. Gillett, P. J. Scott, R. Elven, M. C. LeBlanc, L. J. Gillespie, A. K. Brysting, H. Solstad, J. G. Harris, 2007: Datenblatt Saxifraga oppositifolia L. bei Flora of the Canadian Arctic Archipelago bei DELTA Home.
  8. Christian Körner: Blütenpflanze auf 4505 Metern. Universität Basel, 24. Mai 2011.
  9. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 489.
  10. Sagax Groenland 2007 Archivierte Kopie (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  11. Michael Koltzenburg: Saxifraga. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 354.
  12. Pan Jintang, Richard Gornall, Hideaki Ohda: Saxifraga Linnaeus. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 8: Brassicaceae through Saxifragaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2001, ISBN 0-915279-93-2. Saxifraga oppositifolia Linnaeus., S. 343 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  13. Saxifraga oppositifolia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 26. Februar 2023.
  14. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 656.
  15. Saxifraga oppositifolia bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 15:24

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Der Gegenblattrige Steinbrech Saxifraga oppositifolia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech Saxifraga innerhalb der Familie der Steinbrechgewachse Saxifragaceae Gegenblattriger SteinbrechGegenblattriger Steinbrech Saxifraga oppositifolia SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie Steinbrechgewachse Saxifragaceae Gattung Steinbrech Saxifraga Art Gegenblattriger SteinbrechWissenschaftlicher NameSaxifraga oppositifoliaL BeschreibungBluten und BlutenbesucherFruchte und SamenIllustration aus SturmVegetative Merkmale Der Gegenblattrige Steinbrech wachst als ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshohen von 1 bis 5 Zentimetern und bildet lockere Rasen oder wachst als lockere seltener feste Polsterpflanze Die in kleinen grundstandigen Rosetten gegenstandig stehenden Laubblatter sind bei einer Lange von 2 5 bis 5 Millimetern verkehrt eiformig bis langlich lanzettlich Die Laubblatter sind am Rand bewimpert und besitzen am oberen Ende ein selten drei kalkausscheidendes Grubchen Generative Merkmale Die Blutezeit reicht von Mai bis August Die Blutenstandsschafte sind meistens unbeblattert und tragen nur eine Blute Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf oft roten Kelchblatter sind bei einer Lange von 2 5 bis 5 Millimetern eiformig bis schmal eiformig und am Rand bewimpert Die Kronblatter sind zwei bis dreimal so lang wie die Kelchblatter Die rosa bis purpurfarbene Blutenkrone weist einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern auf Die funf purpur rosafarbenen bis weinroten verblassenden Kronblatter sind bei einer Lange von 5 bis 20 Millimetern breit lanzettlich bis verkehrt eiformig Die Staubblatter sind zwei Drittel so lang bis so lang wie die Kronblatter Die Staubbeutel sind orangegelb getrocknet grauviolett Der Fruchtknoten ist halbunterstandig An der Frucht befinden sich ziemlich lange spreizenden Die Kapselfrucht ist bei einer Lange von 3 bis 6 Millimetern eiformig Die hell braunen bis schwarzlichen Samen sind bei einer Lange von 0 8 bis 1 1 Millimetern eiformig mit schwach runzeliger bis fein hockeriger Oberflache Chromosomensatz Die Chromosomenzahlen betragen 2n 26 oder 52 auch 39 oder 56 OkologieDie immergrunen Laubblatter ertragen Temperaturen bis 40 C ohne Schaden Die Bluten werden schon im Spatsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt Auch die Bluten sind sehr kalteresistent und ertragen Temperaturen bis 15 C Der neue Austrieb der empfindlicheren Laubblatter erfolgt erst spater wenn die Gefahr des Erfrierens voruber ist Die Fruchte kommen selbst in ungunstigen Sommern und in hochsten Lagen so am Piz Linard bei einer Hohenlage von 3400 Metern zur Reife Die Samen wiegen nur 0 0001 g und werden mit dem Wind ausgebreitet Die wenigen Bestauber im Hochgebirge werden durch uberproportional grosse Bluten angelockt Durch den Polsterwuchs wird eine Haufung von Bluten erreicht und dadurch eine grossere Signalwirkung erzielt Blutenbesucher sind Fliegen Hummeln und Falter VorkommenDer Gegenblattrige Steinbrech ist in den subarktischen und subalpinen Tundrengebieten der Nordhalbkugel weit verbreitet Er ist ein circumpolares circumboreales arctisch alpines Florenelement In Mitteleuropa gedeiht er in gemassigten Gebieten in offenen steinigen Rasen und auf Moranen in Hohenlagen von 1600 bis 4500 Metern In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom im Wallis uppig bluhende Kissen des Gegenblattrigen Steinbrech auf einer Hohenlage von 4505 Metern entdeckt welche somit die hochstgelegene Blutenpflanze in Europa darstellt daruber hinaus auch weltweit der vermutlich kalteste Standort an dem eine Blutenpflanze gefunden wurde Im Norden seines Verbreitungsgebietes wachst er in tieferen Hohenlagen Er wachst in Mitteleuropa in Pflanzengesellschaften der Verbande Thlaspion rotundifolii Androsacion alpinae oder Epilobion fleischeri bei Vorkommen uber einer Hohenlage von 2000 Metern auch in Pflanzengesellschaften der Klasse Seslerietea Saxifraga oppositifolia besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Suden bis Gronland im Norden Dort wachst er noch bei 83 40 N auf der Kaffeklubben O die allgemein als nordlichstes festes Land der Erde gilt und ist damit zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn Papaver radicatum die am nordlichsten wachsende hohere Pflanzenart Er wachst nach Osten hin bis Sibirien und Kaschmir und gehort zur Nivalflora Der Gegenblattrige Steinbrech ist in Deutschland gesetzlich geschutzt SystematikDie Erstveroffentlichung von Saxifraga oppositifolia erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 402 Je nach Autor gibt es in Europa beispielsweise bei Jalas et al 1999 von Saxifraga oppositifolia mindestens sechs Unterarten Saxifraga oppositifolia subsp amphibia Sund Br Bl Er war am Bodensee endemisch wuchs dort in der Assoziation Deschampsietum rhenanae und gilt seit 1978 als verschollen Er hatte die Chromosomenzahl 2n 26 Bei dieser Unterart haben die Laubblatter meist drei Einstiche am Vorderrand Die Kronblatter sind 8 bis 13 Millimeter lang Die Blutezeit lag im Februar und Marz nach der Blutezeit und oft schon im Mai werden die Standorte uberschwemmt und bleiben bis Ende August vollstandig unter Wasser Saxifraga oppositifolia subsp blepharophylla A Kerner ex Hayek Vollmann Sie kommt nur in den Ostalpen in Osterreich vor Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art Saxifraga blepharophylla Kern angesehen Bei dieser Unterart werden die randlichen Wimpern der Blatter gegen die Spitze langer und nicht kurzer Sie steigt in den Schladminger Tauern bis 3000 Meter auf Saxifraga oppositifolia subsp murithiana Tissieres Br Bl Sie kommt nur in Sudwesteuropa und in den Alpen in Spanien Frankreich Italien und in der Schweiz vor Sie steigt im Kanton Wallis bis 3800 Metern auf Die Kelchzipfel sind drusig bewimpert und die Laubblatter sind am Rand fast bis zum oberen Ende bewimpert Saxifraga oppositifolia L subsp oppositifolia Sie kommt in Europa in den Gebirgen West Mittel und Sudeuropas sowie in Nordeuropa vor In den Allgauer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2600 Metern auf Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind fur diese Unterart in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Saxifraga oppositifolia subsp paradoxa D A Webb Sie kommt nur in den Pyrenaen Spanien und Frankreich vor Saxifraga oppositifolia subsp speciosa Dorfler amp Hayek Engler amp Irmscher Sie kommt nur in Mittelitalien im Gebirge vor Der Rudolph Steinbrech Saxifraga rudolphiana W D J Koch wird von manchen Autoren auch als Unterart Saxifraga oppositifolia subsp rudolphiana Hornsch Nyman zur Art Saxifraga oppositifolia gestellt In Asien gibt es beispielsweise nach Hegi 1961 eine weitere Unterart Saxifraga oppositifolia subsp asiatica Hayek Engl amp Irmscher Syn Saxifraga asiatica Hayek Sie kommt in Ostasien Zentralasien in Ostsibirien in Tibet Pakistan und in Kaschmir vor BilderIn Kanada In Gronland Auf Spitzbergen Auf der Bareninsel In Island In Schottland Im Kanton Wallis bei Zermatt In den Sudtiroler Alpen In den KarpatenLiteraturXaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp Bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 2003 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Pan Jintang Richard Gornall Hideaki Ohda Saxifraga Linnaeus In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 8 Brassicaceae through Saxifragaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2001 ISBN 0 915279 93 2 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 343 textgleich online wie gedrucktes Werk Luc Brouillet Patrick E Elvander Saxifra Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 136 textgleich online wie gedrucktes Werk WeblinksCommons Gegenblattriger Steinbrech Saxifraga oppositifolia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Saxifraga oppositifolia agg Artengruppe Gegenblattriger Steinbrech auf FloraWeb de Saxifraga oppositifolia L Roter Steinbrech auf FloraWeb de Saxifraga oppositifolia subsp oppositifolia Roter Steinbrech Unterart auf FloraWeb de Saxifraga oppositifolia subsp amphibia Sund Braun Blanq Bodensee Steinbrech auf FloraWeb de Saxifraga oppositifoliasubsp amphibia Sund Braun Blanq In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 26 Februar 2023 Saxifraga oppositifoliaL subsp oppositifolia In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 26 Februar 2023 Gegenblattriger Steinbrech In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt Roter Steinbrech Saxifraga oppositifolia mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben EinzelnachweiseSaxifraga oppositifoliaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 April 2021 Luc Brouillet Patrick E Elvander Saxifra Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 136 textgleich online wie gedrucktes Werk Xaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp Bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 2003 ISBN 3 576 11482 3 Gustav Hegi Herbert Huber Familie Saxifragaceae S 180 185 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Jaakko Jalas Juha Suominen Raino Lampinen Arto Kurtto Atlas florae europaeae Band 12 Resedaceae to Platanaceae Helsinki 1999 ISBN 951 9108 12 2 S 156 159 S G Aiken M J Dallwitz L L Consaul C L McJannet R L Boles G W Argus J M Gillett P J Scott R Elven M C LeBlanc L J Gillespie A K Brysting H Solstad J G Harris 2007 Datenblatt Saxifraga oppositifolia L bei Flora of the Canadian Arctic Archipelago bei DELTA Home Christian Korner Blutenpflanze auf 4505 Metern Universitat Basel 24 Mai 2011 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 489 Sagax Groenland 2007 Archivierte Kopie Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive Michael Koltzenburg Saxifraga In Schmeil Fitschen Die Flora Deutschlands und angrenzender Lander 98 Auflage Verlag Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2024 ISBN 978 3 494 01943 7 S 354 Pan Jintang Richard Gornall Hideaki Ohda Saxifraga Linnaeus In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 8 Brassicaceae through Saxifragaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2001 ISBN 0 915279 93 2 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 343 textgleich online wie gedrucktes Werk Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 26 Februar 2023 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 656 Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org In Flora of Pakistan Missouri Botanical Garden St Louis

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