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Grafschaft Wölpe

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Die Grafschaft Wölpe (grüne Fläche im roten Kreis) um 1250 |
Die Grafschaft Wölpe war im Mittelalter das Herrschaftsgebiet einer Adelsfamilie im mittleren Weserraum bei Nienburg/Weser, die 1302 erlosch. Sitz der Grafen von Wölpe war die heute ebenfalls nicht mehr bestehende Burg Wölpe im Nienburger Ortsteil Erichshagen-Wölpe am Bachlauf der Wölpe.
Adelsgeschlecht
Die Herkunft der Wölper Grafen ist ungewiss. Es ist möglich, dass sie von einem 1091 bezeugten Edelherren Gerbert I. von Stumpenhausen abstammen. Zumindest waren sie mit den Edelherren und Grafen von Stumpenhausen und darüber mit den Grafen von Hoya verwandt. Der erste bekannte Wölper war Egilbert I.de Velepe, vermutlich erstmals bezeugt in einer undatierten Urkunde von Bischof Sigward von Minden (1124–1140). Sein Bruder könnte der Edelherr Dietrich I. von Ricklingen (1132–1152) gewesen sein.
Der Herrschaftsbereich der Grafschaft war nicht durch feste Grenzen beschrieben, sondern war mehr ein abstraktes Gebilde verschiedener Rechte und Güter in der weiteren Umgebung. Es erstreckte sich über den Bereich von der Weser bis zur Leine und zur mit Gütern im Lüneburger Land, im Bistum Bremen und im Amt Neustadt. Im 13. Jahrhundert umfasste die Herrschaft 4 Städte und etwa 220 Dörfer. In dem von ihnen um 1200 gegründeten Neustadt ließen die Grafen von Wölpe die Wassermühle und die Liebfrauenkirche errichten. Die erste urkundliche Nennung des Ortes erfolgte 1215, als die Wölper Grafen die Wassermühle dem Kloster Mariensee überschrieben. In Neustadt ließen sie mit dem Wölper Silberpfennig eigene Münzen prägen, um ihre Macht auszubauen. Die Grafen unterstützten die Besiedlung in der Umgebung, um ihren Herrschaftsbereich auszudehnen. Unter anderem wurde von ihnen die Burg Neustadt sowie einige Hagensiedlungen, wie Rodewald, gegründet.
Hermann Hodo verkaufte am 10. August 1242 einen Hagen im Kirchspiel Gilten. dem Kloster Mariensee für 80 Mark, indem er ihn vor dem Grafen Conrad von Wölpe, Bernhard von Beldigge, Wulbrand Lune, Heinrich von Botelethe, Berthold von Gannesberge, Truchseß in Wölpe und Egshard von Stede resigniert.
Graf Conrad von Wölpe bestätigte am 4. Dezember 1251, dass Albert von Schwarmstedt Güter in Nord- und Süddrebber, die er von ihm zu Lehn hatte, dem Kloster Mariensee für 25 bremische Mark verkauft hat. Zeugen: Priester Reinhold von Alethen, Priester Gerhard von Schwarmstedt, Edelherr Dietrich von Lo, Ekkehard von Bordeslo.
Graf Burchard von Wölpe legte am 7. Januar 1281 einen Streit des Klosters Lahde mit Bertold Menghe wegen des Zehnten zu Münder bei.
Niedergang
Mit dem Tod von Bernhard III. von Wölpe 1310 war die Linie des Geschlechtes derer von Wölpe erloschen. Der letzte Graf war Otto von Wölpe (1258–1307), der in den geistlichen Stand getreten war. Er verfügte über keinen männlichen Erben und verkaufte die Grafschaft Wölpe 1301 an Graf Otto von Oldenburg-Delmenhorst. Dieser wiederum veräußerte die Grafschaft 1302 für 6500 Silbermark an Herzog Otto den Strengen. Der Welfenherzog ließ das Wölper Gebiet durch einen Drost und später einen Amtmann von der Burg, die zum Amtshof des Amtes Wölpe wurde, verwalten.
Adelssitz
Der heute nicht mehr bestehende Ort Wölpe wurde urkundlich erstmals 788 als Alapa in der Bremer Stiftungsurkunde erwähnt, bei der es sich jedoch um eine Fälschung handeln soll. Später tauchte der Ort als Wilipe, Welepe und Welpa auf. Das Geschlecht derer von Wölpe errichtete an der vermutlich nach ihnen benannten Stelle die Burg Wölpe. In der ersten überlieferten Nennung von 1151 wurde die Burg als Wilipa bezeichnet, als sie zur Kirche in Minden gehörte. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts verlegten die Wölper Grafen ihr Festes Haus in das nahegelegene Drakenburg und später nach Neustadt am Rübenberge, wo sie sich ein neues Zentrum schufen.
In der Hildesheimer Stiftsfehde zwischen 1519 und 1523 wurde die Burg Wölpe zerstört und danach von Herzog Erich I. als Schloss wieder hergerichtet. Er gründete nahe dem Schloss eine Siedlung, die nach ihm (Erich) und wegen der Dorfform eines Hagenhufendorfs (-hagen) als Erichshagen benannt wurde. Trotzdem hieß der Ort lange Zeit im Volksmund Wölpe.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss 1625 von den Söldnertruppen des Feldherrn Tilly erobert und beschädigt. Wegen der Schäden wurde das Schloss nach dem Krieg geschleift und zum Amtsgebäude umgestaltet. Mit dem Schutt wurde der frühere Burggraben, den die Wölpe speiste, zugeschüttet. Von diesem Amtshof wurde das Amt Wölpe verwaltet. Im 19. Jahrhundert wurde ein weiteres Amtsgebäude nahe der Straße errichtet, das heute noch besteht. Es ist das ehemalige Amtsgerichtsgebäude, das an der Hauptstraße an der Zufahrt zum Burghügel liegt. Das Amt wurde 1859 im Zuge einer Gemeindereform aufgelöst und den Kreisstädten Nienburg und Neustadt zugeteilt. 1876 wurde das alte Amtsgebäude auf Abbruch verkauft. Von der Anlage erhalten geblieben ist nur der 4,5 m hohe und 60 × 65 m große Erdhügel.
Bedeutende Vertreter
- Bernhard II. (1176–1221), Gründer von Neustadt am Rübenberge und des Klosters Mariensee
- Iso von Wölpe (1167–1231), Bischof von Verden
Literatur
- Dieter Riemer: Grafen und Herren im Erzstift Bremen im Spiegel der Geschichte Lehes, Bremerhaven/Hamburg 1995 (Diss. phil. Oldenburg) S. 141 ff., ISBN 3-923725-89-2
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5
- Marcus René Duensing: Die Chronik der Grafschaft Wölpe, Diepenau 1999, ISBN 978-3-929793-69-7
- Burchard Christian von Spilcher: Geschichte der Grafen von Wölpe und ihrer Besitzungen. Arolsen 1827 (digitale-sammlungen.de).
Siehe auch
- Liste der Grafschaften Deutschlands
Weblinks
- Geschichte der Grafschaft Wölpe
- Rekonstruktionszeichnung der Burg Wölpe von Wolfgang Braun (Vorlage findet das Ziel nicht, bitte Vorlage durch direken Link ersetzen!)
Koordinaten: 52° 39′ 43,8″ N, 9° 15′ 11,3″ O
Einzelnachweise
- Otto von Dassel (Hrsg.): Familiengeschichtliche Blätter - Lüneburg, Aus der Vergangenheit der Stadt. Band 2. Döbeln 1906, S. 177 (archive.org [PDF]).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Grafschaft Wolpe grune Flache im roten Kreis um 1250 Die Grafschaft Wolpe war im Mittelalter das Herrschaftsgebiet einer Adelsfamilie im mittleren Weserraum bei Nienburg Weser die 1302 erlosch Sitz der Grafen von Wolpe war die heute ebenfalls nicht mehr bestehende Burg Wolpe im Nienburger Ortsteil Erichshagen Wolpe am Bachlauf der Wolpe AdelsgeschlechtGemalde von Schloss Wolpe 1823 links die Ursprungsanlage als Turmhugelburg Die Herkunft der Wolper Grafen ist ungewiss Es ist moglich dass sie von einem 1091 bezeugten Edelherren Gerbert I von Stumpenhausen abstammen Zumindest waren sie mit den Edelherren und Grafen von Stumpenhausen und daruber mit den Grafen von Hoya verwandt Der erste bekannte Wolper war Egilbert I de Velepe vermutlich erstmals bezeugt in einer undatierten Urkunde von Bischof Sigward von Minden 1124 1140 Sein Bruder konnte der Edelherr Dietrich I von Ricklingen 1132 1152 gewesen sein Der Herrschaftsbereich der Grafschaft war nicht durch feste Grenzen beschrieben sondern war mehr ein abstraktes Gebilde verschiedener Rechte und Guter in der weiteren Umgebung Es erstreckte sich uber den Bereich von der Weser bis zur Leine und zur mit Gutern im Luneburger Land im Bistum Bremen und im Amt Neustadt Im 13 Jahrhundert umfasste die Herrschaft 4 Stadte und etwa 220 Dorfer In dem von ihnen um 1200 gegrundeten Neustadt liessen die Grafen von Wolpe die Wassermuhle und die Liebfrauenkirche errichten Die erste urkundliche Nennung des Ortes erfolgte 1215 als die Wolper Grafen die Wassermuhle dem Kloster Mariensee uberschrieben In Neustadt liessen sie mit dem Wolper Silberpfennig eigene Munzen pragen um ihre Macht auszubauen Die Grafen unterstutzten die Besiedlung in der Umgebung um ihren Herrschaftsbereich auszudehnen Unter anderem wurde von ihnen die Burg Neustadt sowie einige Hagensiedlungen wie Rodewald gegrundet Hermann Hodo verkaufte am 10 August 1242 einen Hagen im Kirchspiel Gilten dem Kloster Mariensee fur 80 Mark indem er ihn vor dem Grafen Conrad von Wolpe Bernhard von Beldigge Wulbrand Lune Heinrich von Botelethe Berthold von Gannesberge Truchsess in Wolpe und Egshard von Stede resigniert Graf Conrad von Wolpe bestatigte am 4 Dezember 1251 dass Albert von Schwarmstedt Guter in Nord und Suddrebber die er von ihm zu Lehn hatte dem Kloster Mariensee fur 25 bremische Mark verkauft hat Zeugen Priester Reinhold von Alethen Priester Gerhard von Schwarmstedt Edelherr Dietrich von Lo Ekkehard von Bordeslo Graf Burchard von Wolpe legte am 7 Januar 1281 einen Streit des Klosters Lahde mit Bertold Menghe wegen des Zehnten zu Munder bei NiedergangMit dem Tod von Bernhard III von Wolpe 1310 war die Linie des Geschlechtes derer von Wolpe erloschen Der letzte Graf war Otto von Wolpe 1258 1307 der in den geistlichen Stand getreten war Er verfugte uber keinen mannlichen Erben und verkaufte die Grafschaft Wolpe 1301 an Graf Otto von Oldenburg Delmenhorst Dieser wiederum verausserte die Grafschaft 1302 fur 6500 Silbermark an Herzog Otto den Strengen Der Welfenherzog liess das Wolper Gebiet durch einen Drost und spater einen Amtmann von der Burg die zum Amtshof des Amtes Wolpe wurde verwalten AdelssitzDer baumbestandene Burghugel der Burg Wolpe links das fruhere Amtsgerichtsgebaude Hauptartikel Burg Wolpe Gedenkstein mit Wappen Wolpe an der Zufahrt zur fruheren Burg Wolpe Der heute nicht mehr bestehende Ort Wolpe wurde urkundlich erstmals 788 als Alapa in der Bremer Stiftungsurkunde erwahnt bei der es sich jedoch um eine Falschung handeln soll Spater tauchte der Ort als Wilipe Welepe und Welpa auf Das Geschlecht derer von Wolpe errichtete an der vermutlich nach ihnen benannten Stelle die Burg Wolpe In der ersten uberlieferten Nennung von 1151 wurde die Burg als Wilipa bezeichnet als sie zur Kirche in Minden gehorte Zu Beginn des 13 Jahrhunderts verlegten die Wolper Grafen ihr Festes Haus in das nahegelegene Drakenburg und spater nach Neustadt am Rubenberge wo sie sich ein neues Zentrum schufen In der Hildesheimer Stiftsfehde zwischen 1519 und 1523 wurde die Burg Wolpe zerstort und danach von Herzog Erich I als Schloss wieder hergerichtet Er grundete nahe dem Schloss eine Siedlung die nach ihm Erich und wegen der Dorfform eines Hagenhufendorfs hagen als Erichshagen benannt wurde Trotzdem hiess der Ort lange Zeit im Volksmund Wolpe Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Schloss 1625 von den Soldnertruppen des Feldherrn Tilly erobert und beschadigt Wegen der Schaden wurde das Schloss nach dem Krieg geschleift und zum Amtsgebaude umgestaltet Mit dem Schutt wurde der fruhere Burggraben den die Wolpe speiste zugeschuttet Von diesem Amtshof wurde das Amt Wolpe verwaltet Im 19 Jahrhundert wurde ein weiteres Amtsgebaude nahe der Strasse errichtet das heute noch besteht Es ist das ehemalige Amtsgerichtsgebaude das an der Hauptstrasse an der Zufahrt zum Burghugel liegt Das Amt wurde 1859 im Zuge einer Gemeindereform aufgelost und den Kreisstadten Nienburg und Neustadt zugeteilt 1876 wurde das alte Amtsgebaude auf Abbruch verkauft Von der Anlage erhalten geblieben ist nur der 4 5 m hohe und 60 65 m grosse Erdhugel Bedeutende VertreterBernhard II 1176 1221 Grunder von Neustadt am Rubenberge und des Klosters Mariensee Iso von Wolpe 1167 1231 Bischof von VerdenLiteraturDieter Riemer Grafen und Herren im Erzstift Bremen im Spiegel der Geschichte Lehes Bremerhaven Hamburg 1995 Diss phil Oldenburg S 141 ff ISBN 3 923725 89 2 Ernst Andreas Friedrich Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Marcus Rene Duensing Die Chronik der Grafschaft Wolpe Diepenau 1999 ISBN 978 3 929793 69 7 Burchard Christian von Spilcher Geschichte der Grafen von Wolpe und ihrer Besitzungen Arolsen 1827 digitale sammlungen de Siehe auchListe der Grafschaften DeutschlandsWeblinksGeschichte der Grafschaft Wolpe Rekonstruktionszeichnung der Burg Wolpe von Wolfgang Braun Vorlage findet das Ziel nicht bitte Vorlage durch direken Link ersetzen 52 66218 9 25314 Koordinaten 52 39 43 8 N 9 15 11 3 OEinzelnachweiseOtto von Dassel Hrsg Familiengeschichtliche Blatter Luneburg Aus der Vergangenheit der Stadt Band 2 Dobeln 1906 S 177 archive org PDF