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Europäischer Dachs

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Europäischer Dachs
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Dachs ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Dachs (Begriffsklärung) aufgeführt.

Der Europäische Dachs (Meles meles) ist ein Raubtier aus der Familie der Marder und eine von vier Arten der Gattung Meles, die noch bis Anfang der 2000er Jahre in einer Art zusammengefasst waren. Volkstümlich wird der Dachs auch – vor allem in der Fabel – als „Grimbart“ bezeichnet.

Europäischer Dachs

Europäischer Dachs (Meles meles)
/?

Systematik
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Überfamilie: Marderverwandte (Musteloidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Dachse (Melinae)
Gattung: Meles
Art: Europäischer Dachs
Wissenschaftlicher Name
Meles meles
(Linnaeus, 1758)

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa sowie ostwärts bis zur Wolga, zum Kaukasus und bis nach Afghanistan. Dachsen in anderen Gebieten Asiens, die lange als Unterarten geführt wurden, wurde mittlerweile Artstatus zugewiesen. Der Dachs bewohnt meist hügelige, wald- und gehölzbestandene Landschaften, wo er seine umfangreichen Baue meist an Hängen anlegt. Er nutzt ein sehr breites Nahrungsspektrum, das je nach Jahreszeit mehr aus tierischer oder aus pflanzlicher Kost bestehen kann. Einen großen Anteil machen Regenwürmer aus, aber auch Insekten, Kleinsäuger, Feldfrüchte oder Beeren werden gefressen.

Beschreibung

3 · 1 · 4 · 1  = 38
3 · 1 · 4 · 2
Zahnformel des Dachses

Der Dachs ist ein kompakter, gedrungener Erdmarder mit einem schlanken Kopf, einer rüsselartigen Schnauze und kräftigen Grabpfoten. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt zwischen 64 und 88 cm, die Schwanzlänge zwischen 11 und 18 cm bei einer Gewichtsspanne von 7 bis 14 kg, seltener bis zu 17 kg. Weibchen sind durchschnittlich kleiner und leichter. Äußerlich unterscheiden sich die Geschlechter nur geringfügig. Männchen sind in der Regel schwerer, kräftiger gebaut mit einem breiteren, oben stärker gerundeten Schädel. Im Profil wirken die Schnauze stumpfer, der Kopf insgesamt kürzer und der Hals fülliger. Zudem ist der Schwanz oft dünner und kräftiger mit weißen Haaren durchsetzt. Das Weibchen ist schlanker mit schmalerem, oberseits flacherem Kopf.

Charakteristisch für den Dachs ist vor allem die schwarz-weiße Zeichnung des Kopfes. Dieser ist oberseits inklusive Lippen und Kinn überwiegend weiß. Von den Mundwinkeln ziehen sich jedoch zunächst gerade nach oben und dann beiderseits der Schnauze schwarze Streifen nach hinten und sich verbreiternd über die Augen und die weiß gerandeten Ohren bis in den Nacken, wo sie heller werden und in das silbrige Grau der Oberseite und der Flanken verlaufen. Die dunklen Augen sind also, ähnlich wie auch beim als eigene Gattung angesehenen Honigdachs, unauffällig in einem dunklen Streifen „maskiert“. Die Flanken können einen strohgelben Farbton aufweisen. Die einzelnen Haare der Oberseite sind hell und nur auf dem subterminalen Drittel dunkel gefärbt. Die Grannenhaare erreichen teils eine Länge bis 11, an den Flanken bis 12 cm. Die komplette Unterseite einschließlich der Kehle und der Halsunterseite ist schwarzbraun mit einem besonders bräunlichen Ton auf dem Bauch. Auf diesem und in der Leistengegend ist der Haarwuchs teils recht dünn, so dass die nackte Haut durchscheint. Dachse im ersten Jahr zeigen in der Färbung die deutlichsten Kontraste, ältere Dachse werden zunehmend heller.

Die recht kleinen Augen zeigen eine dunkelbraune Iris und runde Pupillen. Die rüsselartige Nase ragt mindestens 1,5 cm über die Unterlippe hinaus. Die Vorderpfoten tragen lange, hornfarbene und abwärts gebogene Krallen, die zum Graben gut geeignet und doppelt so lang wie die der Hinterpfoten sind. Die Art ist kein reiner Sohlengänger. Beim Auftreten liegen nur die Fingerballen und der Handballen auf dem Boden auf, während der Handwurzelballen – ähnlich wie bei den Zehengängern – denselben nicht berührt. Der bis zu 154 mm lange Schädel des Dachses ist massig und schwer und zeigt einen bis zu 16 mm hohen Scheitelkamm. Die Reißzähne der Brechschere sind wenig ausgeprägt, das Gebiss ist vorwiegend für schneidende und zermahlende Tätigkeiten ausgelegt. Die Zahnformel lautet I 3/3 – C 1/1 – P 4/4 M 1/2. Abweichungen von der üblichen Gesamtzahl von 38 Zähnen sind aber nicht ungewöhnlich, da oft die ersten Prämolaren nicht ausgebildet sind.

Wie bei allen Mustelidae finden sich bei dieser Art zwei Analbeutel und zudem zwischen Schwanzwurzel und Anus eine 2–6 cm tiefe und breite Subkaudaldrüse. Mit dem Sekret werden Territoriumsgrenzen und Materialien in Baunähe sowie Artgenossen markiert. Vermutlich werden damit Informationen über die Gruppenzugehörigkeit der Tiere übermittelt. Weibchen besitzen im Allgemeinen drei Paar Zitzen, seltener weniger oder mehr.

In Gefangenschaft können Dachse bis zu 15 Jahre alt werden.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Europäischen Dachses reicht von den Britischen Inseln und der Iberischen Halbinsel ostwärts bis zur Wolga und zum Kaukasusvorland. Die Dachspopulationen südlich des Kaukasusvorlandes und Zentralasiens werden heute zum Transkaukasischen Dachs (M. canescens) gerechnet. Vorkommenslücken gibt es in Europa auf einigen nördlicher gelegenen Britischen Inseln, den Westfriesischen Inseln, in Flandern und der italienischen Poebene. Die Nordgrenze des Areals reicht in Nordeuropa westlich der Ostsee bis etwa 65° N, östlich davon teils bis 66° N. Hier hat vermutlich zudem eine leichte Arealausdehnung nach Norden stattgefunden. Im Süden reicht die Verbreitung bis zum Mittelmeerraum, wo der Dachs auf den meisten Inseln mit Ausnahme der Balearen, Kreta und Rhodos fehlt.

Systematik

Bis Ende der 1990er Jahre wurde der Dachs als einzige rezente Art der Gattung Meles angesehen. Neuere morphologische Untersuchungen des Baculums und der Molaren sowie Untersuchungen der mitochondrialen DNA haben aber ergeben, dass die vier bislang beschriebenen Subspeziesgruppen jeweils Artstatus verdienen. Die Art wurde daher aufgeteilt in den Europäischen Dachs (Meles meles), den Asiatischen Dachs (Meles leucurus), den Transkaukasischen Dachs (Meles canescens) und den Japanischen Dachs (Meles anakuma).

Geografische Variation

Aufgrund der Gesamtgröße, der Schädelmaße und der Maße und Ausprägung der Molaren und des Baculums wurden zahlreiche Unterarten beschrieben, von denen heute vier anerkannt sind. Ein weiteres variierendes Merkmal ist die Färbung der Oberseite, die bei einigen Unterarten mehr ins Bräunliche spielt, sowie die der Flanken, die bei einigen Populationen stark gelblich getönt sind. Die östliche Form M. m. heptneri leitet in mehreren Merkmalen zum Asiatischen Dachs (Meles leucurus) über.

  • Meles meles meles (Linnaeus, 1758; früher Ursus meles L.) – Europa bis zur Wolga und zum Ural, außer Iberische Halbinsel, Rhodos und Kreta
  • Meles meles heptneri Ognev, 1931 – Nordkaukasus, Kalmückien, Wolgadelta
  • Meles meles marianensis Graëlls, 1897 – Iberische Halbinsel, eventuell zählen auch die Dachse der südfranzösischen Mittelmeerküste zu dieser Form.
  • Meles meles milleri , & , 2003 – südwestliches Norwegen

Lebensraum

Der Dachs besiedelt meist hügelige, reich strukturierte Landschaften mit Waldungen, Gehölzen oder Hecken. Bevorzugt werden Laubmischwälder mit einer ausgeprägten Strauchschicht. Weitgehend gemieden werden große, geschlossene Waldgebiete, reine Koniferenbestände, Dünenlandschaften und ausgedehnte Feuchtgebiete. Baue werden oft in Waldrandhabitaten und an Hängen angelegt, die oft nach Süden oder Westen hin ausgerichtet sind. Sie werden oft über Generationen hinweg genutzt. Zur Nahrungssuche werden nicht selten offene, landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgesucht. Diese können im Umkreis von mehreren hundert Metern des Baues liegen.

Die obere Grenze der Höhenverbreitung liegt meist bei 1200–1700 m, seltener ist die Art auch noch in höheren Lagen bis 2000 m in den Alpen oder 2500 m im Kaukasus anzutreffen. Hier gibt es dann aber nur sehr selten noch Baue, es handelt sich größtenteils um Nachweise von Einzeltieren.

Zunehmend sind Dachse auch in Parks und im Randbereich von Siedlungen und Gärten zu finden.

Ernährung

Im Unterschied zu anderen Mardern ist der Dachs kein ausgesprochener Fleischfresser, sondern nimmt überwiegend pflanzliche Kost zu sich, zu denen Wildobst, Wurzeln, Beerenobst, Samen und Pilze zählen. Als Allesfresser zählen jedoch auch kleine Tiere, wie Würmer, Schnecken, Kleinsäuger und Insekten sowie Nestlinge und Eier von bodenbrütenden Vögeln, zu seinem Nahrungsspektrum.

Bei der pflanzlichen Kost, die vor allem in Sommer und Herbst eine Rolle spielt, wird das jahreszeitliche Angebot genutzt, das aus Getreide, Mais und Feldfrüchten aller Art, Obst, Beeren, Sämereien, Wurzeln und Knollen bestehen kann. Insbesondere im Mais kann Wildschaden entstehen. In Mastjahren werden Eicheln intensiv als Nahrung genutzt.

Einen großen Anteil der tierischen Nahrung machen, neben Regenwürmern, Insekten aus, wobei insbesondere die Imagines von Hautflüglern, Larven von Mai- und Mistkäfern, Nachtfaltern sowie Laufkäfer beliebt sind. Weitere Wirbellose wie Schnecken oder Muscheln spielen eine untergeordnete Rolle. Bei den Kleinsäugern sind mit einem großen Anteil vor allem Wühlmäuse vertreten. Seltener gehören Spitzmäuse, Maulwürfe oder junge Wildkaninchen zur Beute.

Als natürliche Feinde des Igels sind Dachse in der Lage, diese mit ihren Krallen aufzurollen und zu verzehren, wobei sie ihre Schnauze in die kleine Lücke an der Bauchseite des zusammengerollten Stacheligels stecken. Daher zählen sie in Mitteleuropa neben den Uhus zu deren größten Fressfeinden.

Größere Säugetiere werden allenfalls als Aas aufgenommen. Amphibien, Reptilien oder Fische sind eher Zufallsbeute, können aber auch mancherorts einen hohen Gewichtsanteil an der Nahrung ausmachen.

Verhalten

Der Dachs gräbt sich im Waldboden einen Bau, der meist größer als beim Fuchs ist. Dachsbaue können Jahrzehnte alt sein und enorme Ausmaße mit mehreren Etagen annehmen. Dachse gehen gern in die Tiefe. In etwa fünf Meter Tiefe liegt der Wohnkessel, der über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden ist. Diese Gänge dienen der Luftzufuhr und als Ein- und Ausgänge. Im Gegensatz zum Fuchs polstert der Dachs den Kessel seines Baues mit trockenem Laub, Moos oder Farnkraut aus.

Ein Dachsbau kann über sehr lange Zeit benutzt werden. Jede Generation dehnt ihn weiter aus und fügt weitere Wohnkammern hinzu. Ein in England untersuchter Dachsbau umfasste 50 Kammern und 178 Eingänge, die durch insgesamt 879 Meter Tunnel miteinander verbunden waren. In einem bei Malchin in Mecklenburg-Vorpommern untersuchten Bau wurden mindestens 13.000 Jahre alte Knochenreste gefunden.

Die Unterscheidung eines Dachsbaues von einem Fuchsbau ist insofern einfach, als sich in der Nähe von Dachsbauen regelmäßig so genannte Dachsabtritte befinden. Der Dachs setzt seinen Kot in dafür von ihm gegrabene kleine Erdlöcher. Typisch ist auch die ausgetretene Rinne (Geschleif) am Eingang zum Bau, die in einen deutlich erkennbaren Pfad (Dachs-Pass) übergeht. Nicht selten werden die Baue auch von Fuchs und Dachs gemeinsam bewohnt.

Dachse sind meist nachtaktiv. Beim Überqueren von Straßen werden sie oft Opfer des Fahrzeugverkehrs. In den kälteren Gegenden halten sie eine Winterruhe, die je nach Wetterbedingungen mit Unterbrechungen einige Tage bis mehrere Monate dauern kann.

Fortpflanzung

Wenn auch ein Fall von Trächtigkeit im ersten Jahr beschrieben wurde, werden weibliche Dachse vermutlich im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Trächtigkeitsrate und Wurfgröße sind allerdings bei einjährigen geringer als bei mehrjährigen Tieren. Männchen erreichen die Geschlechtsreife vermutlich im Alter von 13 bis 18 Monaten.

Innerhalb eines Clans herrscht Promiskuität oder Polyandrie. Während eines Östrus kann sich ein Weibchen in Folge mit mehreren Männchen, aber auch mehrmals mit demselben Männchen paaren. Männchen verlassen den Clan manchmal auch, um Weibchen eines anderen Clans zu decken. Kopulationen sind während des ganzen Jahres zu beobachten, die meisten und am längsten andauernden aber zwischen Februar und Mai – also in der Zeit nach der Geburt der Jungen. Der Paarung gehen teilweise verschiedene Lautäußerungen, Schwanzheben und ein gegenseitiges Markieren mit den Analdrüsen voraus. Die Dauer der Kopulation variiert zwischen wenigen Minuten und bis zu einer Stunde. Meist findet sie offenbar außerhalb des Baues statt.

Wie bei einigen anderen Marderartigen auch ist beim Dachs die Tragzeit aufgrund einer Keimruhe und herausgezögerter Nidation verlängert – ein Umstand, der in der Literatur zu vielen widersprüchlichen Aussagen zu Paarungszeiten und der Länge der Tragzeit geführt hat. Ist die Eizelle befruchtet, entwickelt sie sich zunächst nur zur Blastocyste. Bis auf ein Wachstum der Zona pellucida ruht sie dann bis zum Winter. In dieser Phase vor der eigentlichen Tragzeit kommt es auch weiterhin zu Ovulationen, Östrusverhalten und Kopulationen. Weitere Blastozysten bilden sich aber anscheinend nur in seltenen Fällen. Erst zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar nistet sich die Eizelle dann in die Gebärmutterschleimhaut ein und entwickelt sich regulär fort. Die folgende Tragzeit beträgt 45 Tage, so dass die meisten Jungen zwischen ausgehendem Winter und spätem Frühjahr geboren werden. Der Termin variiert geografisch und teils auch nach Höhenlage; in Mitteleuropa werden die meisten Jungen Anfang März geboren.

Ein Wurf besteht aus ein bis fünf, meist aber aus zwei oder drei Jungen. Bei der Geburt sind sie 120–180 mm lang, durchschnittlich zwischen 90 und 110 g schwer mit einem schütteren, weißlichen Haarkleid bedeckt und blind. Bereits nach einer Woche entwickelt das Haarkleid die zunächst noch schwache, arttypische Färbung mit schwarz-weißer Gesichtsmaske, die Augen öffnen sich erst nach vier bis fünf Wochen. Im Alter von sechs bis sieben Wochen bewegen sich die Jungen frei in den Gängen des Baues, verlassen ihn aber meist erst nach neun bis zehn Wochen das erste Mal. Mindestens zwölf Wochen werden sie gesäugt, bei Nahrungsknappheit kann sich die Säugezeit bis in den Sommer hinein ausdehnen. Das Gebiss entwickelt sich innerhalb von 15 bis 17 Wochen. Die Gewichts- und Größenzunahme erfolgt rasch und stetig bis in den Dezember hinein. Innerhalb von neun bis zehn Monaten sind die Jungen etwa so schwer wie Alttiere, erreichen jedoch noch nicht deren Wintergewicht. Ab Januar erfolgt dann meist eine Gewichtsabnahme, da die Jungen von den Fettreserven zehren.

Bis zum zweiten Lebensjahr bleiben die Jungen meist im Clan, dann beginnen sie abzuwandern. Dies geschieht häufiger bei Weibchen als bei Männchen. Einige Tiere bleiben dauerhaft bei ihrer ursprünglichen Familie.

Erkrankungen

Aelurostrongylus falciformis ist ein Parasit und verursacht Lungenschädigungen. Außerdem können sich Dachse mit der Fuchsräude infizieren.

Mensch und Dachs

„Nützling“

Einst hatte der Dachs in vielerlei Hinsicht große Bedeutung für den Menschen, heute jedoch kaum noch. In manchen Regionen wird Dachsfleisch gegessen. Dachsfett bzw. Dachsschmalz (das ausgelassene Fett aus dem Fettgewebe des Dachses) war als Einreibung beispielsweise gegen Rheumatismus in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Apotheken ein Standardartikel. Im Aberglauben wurden dem Dachs, einem der „elbischen Seelentiere“, apotropäische Eigenschaften zugeschrieben. Dachsfell sollte, etwa am Kummet von Zugtieren angebracht, Schadenzauber abwehren. Dachshaare wurden für Bürsten und werden noch heute für hochwertige Rasierpinsel verwendet, den sogenannten Dachszupf. Dachshaarpinsel finden in der Malerei Anwendung. Heute ist diese Verarbeitung selten geworden. Dachshaare kommen heute meist aus China. Den Hut des Jägers schmückte ein „Dachsbart“. Gezähmte Dachse konnten auch als Stöbertiere, wie Dackel, bei der Jagd eingesetzt werden.

Der Dachs war das Wildtier des Jahres 2010 in Deutschland und Österreich.

„Schädling“

Dachsbaue können je nach Anzahl und Ausdehnung die Stabilität von Dämmen bzw. Verkehrswegen beeinträchtigen. Im Jahr 2023 wurde die Bahnstrecke von Fröndenberg nach Unna für voraussichtlich mehrere Jahre gesperrt. Nach Angabe der Bahn waren bis dahin 140 Dachsbau-Eingänge entdeckt worden, die den Damm auf elf Kilometer instabil machten. Die Reparatur kommt einem Neubau gleich.

In den Niederlanden steht der Dachs unter Schutz, was zu einer Vergrößerung der Population geführt hat. In der Folge kam es dort zu massiven Interessenkollisionen zwischen Dachs und Mensch, wo sich die Tiere in Infrastruktur-Bauten ansiedeln und diese so destabilisieren. Im März 2023 mussten aus diesem Grund zwei Bahnstrecken vorübergehend für den Betrieb gesperrt werden, weil die Bahndämme instabil zu werden drohten, darunter die Hauptstrecke Breda–Eindhoven.

Dachse sind als Überträger der Rinder-Tuberkulose veterinärmedizinisch vor allem auf den britischen Inseln von Bedeutung. In England wurde im Juni 2013 aufgrund des starken Anstiegs der Tuberkulose-Fälle bei Rindern ein Programm zur Dezimierung des Dachsbestandes durch Bejagung begonnen, das allerdings auf den Protest von Tierschützern stieß. Die gezielte Bejagung sollte vor allem in den Grafschaften Somerset, Gloucestershire, Worcestershire, Herefordshire und Dorset stattfinden. In Wales wird versucht, dieses Problem durch Impfungen von Dachsen zu lösen.

Bejagung

Die massenhafte, behördlich angeordnete Begasung von Rotfuchsbauen hat in Deutschland bis in die 1970er-Jahre zu einem dramatischen Bestandsrückgang des Dachses geführt. Inzwischen erholten sich die Bestände wieder und der Dachs ist stellenweise wieder recht häufig anzutreffen. So gelten in den meisten Bundesländern inzwischen, vom Bundesjagdgesetz z. T. abweichende, unterschiedliche Jagdzeiten. Dabei argumentierten Jäger mit der Schädlichkeit des Dachses für das Niederwild. Allerdings gelingt es dem Jäger nur selten, den nachtaktiven und aufmerksamen Dachs während der kurzen Jagdzeit zu schießen. Häufig wird der Dachs durch Fallenjagd bejagt. Die Jagdstrecke stieg in den letzten Jahren kontinuierlich und lag bereits 2009 wieder bei über 50.000 Tieren. Nimmt man die Jagdstatistik zur Grundlage, scheinen innerhalb Deutschlands starke Unterschiede vorzuliegen und Süddeutschland mit Abstand die größte Population zu besitzen. Der jährliche Abschuss in Bayern und Baden-Württemberg machte insgesamt in den letzten fünf Jagdjahren unverändert jeweils 42 Prozent der gesamten deutschen Jagdstrecke aus. Diese lag 2015/16 bei etwa 71.100 Individuen. In den Neuen Bundesländern lag der Anteil mit insgesamt 15.700 Tieren bei 22 Prozent der Gesamtstrecke und damit noch unter der Strecke von Bayern mit 18.700 Dachsen. Die österreichische Jagdstrecke betrug 2015/16 etwa 8.000 Dachse und die Schweizer Strecke lag bei 3.500 Tieren. In der Jägersprache wird der Dachs „Schmalzmann“ genannt.

Etymologie

Das Wort Dachs kommt vom mittelhochdeutschen/althochdeutschen dahs, wohl von germanisch θahsu (verwandt mit spätlateinisch taxus/taxo und mittellateinisch daxus) aus dem indogermanischen Wortstamm taks (bauen) bzw. teks (zimmern). Das Tier kann somit nach seiner Baukunst benannt worden sein (Vergleiche auch altindisch táksati „zimmert, verfertigt“, táksan „Zimmermann“, und griechisch tékton „Zimmermann“).

Der Begriff junger Dachs ist eine veraltete umgangssprachliche Bezeichnung für einen unerfahrenen, jungen Mann. Der Frechdachs hat vermutlich nichts mit dem Dachs zu tun, siehe dazu Frechheit #Frechdachs.

Philatelistisches

Mit dem Erstausgabetag 7. April 2022 gab die Deutsche Post AG ein Postwertzeichen in der Serie Junge Wildtiere mit dem Abbild eines Dachses im Nennwert von 85 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Jennifer Dengler aus Bonn.

Bereits am 2. Februar 1968 hatte die Deutsche Bundespost eine Zuschlagsmarke zu 30 Pfennig aus der Reihe Bedrohte Tiere mit gleichem Motiv an den Schaltern.

Literatur

  • Ilse Haseder, Gerhard Stinglwagner: Knaurs Großes Jagdlexikon, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1579-5
  • P. Lüps, A. I. Wandeler: Meles meles (Linnaeus, 1758) – Dachs. In: Michael Stubbe, Franz Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, Raubsäuger (Teil 2). Aula Verlag, Wiesbaden 1993, ISBN 978-3-89104-029-4, S. 856–906.
  • Dieter Mehlhardt: Der Dachs. Lebensbild eines heimischen Wildsäugetiers. Naturkundliche Korrespondenz, Berlin-Kleinmachnow 1947.
  • Earnest G. Neal: The Natural History of Badgers. Croom Helm Ltd., London/Sidney 1986, ISBN 0-7099-1831-3.
  • Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1.

Weblinks

Commons: Europäischer Dachs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Dachs – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Europäischer Dachs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Meles meles in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: A. Kranz u. a., 2008. Abgerufen am 1. Januar 2009.
  • Europäischer Dachs – Tierspuren Datensammlung

Einzelnachweise

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder et al.: Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference, 3. Auflage, Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 978-0-8018-8221-0
  2. Alexei V. Abramov & Andrey Yu. Puzachenko: The taxonomic status of badgers (Mammalia, Mustelidae) from Southwest Asia based on cranial morphometrics, with the redescription of Meles canescens. Zootaxa 3681 (1): 044–058, Jun. 2013, doi:10.11646/zootaxa.3681.1.2
  3. Neal (1986), S. 29f, s. Literatur
  4. Lüps/Wandeler (1993), S. 889 sowie Neal (1986), S16, siehe Literatur
  5. Heinrich Dathe, Paul Schöps, unter Mitarbeit von elf Fachwissenschaftlern: Pelztieratlas. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1986, S. 181
  6. Alexei V. Abramov: Variation of the baculum structure of the Palearctic badger (Carnivora, Mustelidae, Meles), Russian Journal of Theriology 1/2002, S. 57–60, PDF
  7. Gennady F. Baryshnikov, Andrey Yu. Puzachenko, Alexei V. Abramov: New analysis of variability of cheek teeth in Eurasian badgers (Carnivora, Mustelidae, Meles), Russian Journal of Theriology, 2002, 1 (2), S. 133–149
  8. Naoko Kurose, Yayoi Kaneko, Alexei V. Abramov, Boripat Siriaroonrat, Ryuichi Masuda: Low genetic diversity in Japanese populations of the Eurasian badger Meles meles (Mustelidae, Carnivora) revealed by mitochondrial cytochrome b gene sequences. Zoological Science 18, 2001, S. 1145–1152.
  9. Lüps/Wandeler (1993), S. 865, s. Literatur
  10. https://www.jagd-stmk.at/wildtiere/dachs-2/; https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/11730.html
  11. Dachse lieben alte Wälder Naturwald Akademie, aufgerufen am 1. September 2022
  12. Der Dachs. Meles meles Naturschutzbund Deutschland, aufgerufen am 1. September 2022
  13. Stachliger Überlebenskünstler Bayerischer Rundfunk, aufgerufen am 1. September 2022
  14. Haseder, S. 150
  15. Einbruch in der vielleicht ältesten noch bewohnten Behausung der Welt. Tagesspiegel, 27. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021. 
  16. Lüps/Wandeler (1993), S. 881, siehe Literatur
  17. Neal (1986), S. 162, siehe Literatur
  18. Lüps/Wandeler (1993), S. 883, siehe Literatur
  19. Lüps/Wandeler (1993), S. 897, siehe Literatur
  20. Lüps/Wandeler (1993), S. 881f, siehe Literatur
  21. Neal (1986), S. 159f, siehe Literatur
  22. Lüps/Wandeler (1993), S. 882, siehe Literatur
  23. Lüps/Wandeler (1993), S. 886 f, siehe Literatur
  24. Neal (1986), S. 164, siehe Literatur
  25. Neal (1986), S. 166 f, siehe Literatur
  26. Neal (1986), S. 165f, siehe Literatur
  27. Neal (1986), S. 170, siehe Literatur
  28. Roy C. Anderson: Nematode Parasites of Vertebrates: Their Development and Transmission. CABI, 2000, ISBN 978-0-85199-786-5, S. 164. 
  29. Krankheit: Wie erkenne ich Räude? | PIRSCH. 23. Januar 2024, abgerufen am 30. August 2024. 
  30. Wiener Studie zur Essbarkeit von Dachsfleisch (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)
  31. Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 166.
  32. Vgl. auch Jürgen Martin: Die „Ulmer Wundarznei“. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 124 (dahssmalz).
  33. Vgl. auch Christian Hünemörder, Gundolf Keil: Dachs. In: Lexikon des Mittelalters. München/Zürich 1977 ff., Band 3, 1986, Sp. 427 f.
  34. Max Höfler: Die volksmedizinische Organotherapie und ihr Verhältnis zum Kultopfer. Stuttgart/Berlin/Leipzig 1908, S. 73.
  35. Matthias Kreienkamp: Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73, Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich, Medizinische Dissertation Würzburg 1992, S. 92 f.
  36. Tier des Jahres 2010 (Memento vom 4. Dezember 2010 im Internet Archive) bei der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, abgerufen am 3. Dezember 2010
  37. Tier des Jahres 2010 (Memento vom 17. Juni 2012 im Internet Archive) beim Naturschutzbund Österreich, abgerufen am 23. März 2012
  38. BAWMerkblatt Damminspektion (MDI) Ausgabe 2017. Bundesanstalt für Wasserbau, 2017, abgerufen am 13. November 2023. 
  39. Westfälischer Anzeiger, 13. November 2023, S. Nordrhein-Westfalen: Dachse bremsen die Bahn aus Fröndenberg – Wegen Dachsbauten unter einem Eisenbahndamm bleibt die Bahnstrecke von Fröndenberg nach Unna voraussichtlich für mehrere Jahre gesperrt.
  40. Wegen Dachsbauten muss Bahnstrecke gesperrt werden. In: Rheinische Post, 13. November 2023, S. A6; Fröndenberg–Unna: Massive Schäden durch Dachse. In: Eisenbahn-Revue International 1/2024, S. 6.
  41. Dachsschäden in den Niederlanden. In: Eisenbahn-Revue International 5/2023, S. 230.
  42. Badger cull given go ahead in two test areas. BBC News, 31. Mai 2013, abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch). 
  43. Anti-badger cull rally held in London as pilot culls begin. BBC News, 1. Juni 2013, abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch). 
  44. Badger cull zone injunction bid made by NFU. BBC News, 22. August 2013, abgerufen am 22. August 2013 (englisch). 
  45. Badger cull ruled legal in England. The Guardian, 12. Juli 2013, abgerufen am 12. Juli 2013 (englisch). 
  46. Paul Müller, Klaus Pohlmeyer, Klaus Höppner: Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands. Deutschlandweites Monitoring von Wildtierarten – Jahresbericht 2003. (Memento vom 21. September 2006 im Internet Archive) (PDF; 3 MB) S. 31.
  47. Komitee gegen den Vogelmord e. V.: Jahres-Jagdstrecke 2009 (Memento vom 10. März 2012 im Internet Archive)
  48. Jahresstrecke Dachse, abgerufen am 4. August 2017
  49. Deutsches Jagd Lexikon
  50. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 119.
  51. Hans-Dieter Willkomm: Die Weidmannssprache. Begriffe, Wendungen und Bedeutungswandel des weidmännischen Sprachgutes. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1990, ISBN 3-331-00434-0, S. 180–186.
  52. Der Grosse Duden in 9 Bänden: Etymologie. Bibliographisches Institut, 1968, S. 97, Dachs (google.de [abgerufen am 17. April 2018]). 
  53. Duden | Dachs | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 17. April 2018. 
  54. Serie „Junge Wildtiere“: Dachs und Luchs auf bundesfinanzministerium.de, abgerufen am 22. April 2022

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 02:13

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Dachs ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Dachs Begriffsklarung aufgefuhrt Der Europaische Dachs Meles meles ist ein Raubtier aus der Familie der Marder und eine von vier Arten der Gattung Meles die noch bis Anfang der 2000er Jahre in einer Art zusammengefasst waren Volkstumlich wird der Dachs auch vor allem in der Fabel als Grimbart bezeichnet Europaischer DachsEuropaischer Dachs Meles meles SystematikUnterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie Marder Mustelidae Unterfamilie Dachse Melinae Gattung MelesArt Europaischer DachsWissenschaftlicher NameMeles meles Linnaeus 1758 Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber ganz Europa sowie ostwarts bis zur Wolga zum Kaukasus und bis nach Afghanistan Dachsen in anderen Gebieten Asiens die lange als Unterarten gefuhrt wurden wurde mittlerweile Artstatus zugewiesen Der Dachs bewohnt meist hugelige wald und geholzbestandene Landschaften wo er seine umfangreichen Baue meist an Hangen anlegt Er nutzt ein sehr breites Nahrungsspektrum das je nach Jahreszeit mehr aus tierischer oder aus pflanzlicher Kost bestehen kann Einen grossen Anteil machen Regenwurmer aus aber auch Insekten Kleinsauger Feldfruchte oder Beeren werden gefressen BeschreibungDachspfoteTrittsiegel eines DachsesSchadel eines Dachses aus der Sammlung des Museums Wiesbaden3 1 4 1 383 1 4 2Zahnformel des Dachses Der Dachs ist ein kompakter gedrungener Erdmarder mit einem schlanken Kopf einer russelartigen Schnauze und kraftigen Grabpfoten Die Kopf Rumpf Lange liegt zwischen 64 und 88 cm die Schwanzlange zwischen 11 und 18 cm bei einer Gewichtsspanne von 7 bis 14 kg seltener bis zu 17 kg Weibchen sind durchschnittlich kleiner und leichter Ausserlich unterscheiden sich die Geschlechter nur geringfugig Mannchen sind in der Regel schwerer kraftiger gebaut mit einem breiteren oben starker gerundeten Schadel Im Profil wirken die Schnauze stumpfer der Kopf insgesamt kurzer und der Hals fulliger Zudem ist der Schwanz oft dunner und kraftiger mit weissen Haaren durchsetzt Das Weibchen ist schlanker mit schmalerem oberseits flacherem Kopf Charakteristisch fur den Dachs ist vor allem die schwarz weisse Zeichnung des Kopfes Dieser ist oberseits inklusive Lippen und Kinn uberwiegend weiss Von den Mundwinkeln ziehen sich jedoch zunachst gerade nach oben und dann beiderseits der Schnauze schwarze Streifen nach hinten und sich verbreiternd uber die Augen und die weiss gerandeten Ohren bis in den Nacken wo sie heller werden und in das silbrige Grau der Oberseite und der Flanken verlaufen Die dunklen Augen sind also ahnlich wie auch beim als eigene Gattung angesehenen Honigdachs unauffallig in einem dunklen Streifen maskiert Die Flanken konnen einen strohgelben Farbton aufweisen Die einzelnen Haare der Oberseite sind hell und nur auf dem subterminalen Drittel dunkel gefarbt Die Grannenhaare erreichen teils eine Lange bis 11 an den Flanken bis 12 cm Die komplette Unterseite einschliesslich der Kehle und der Halsunterseite ist schwarzbraun mit einem besonders braunlichen Ton auf dem Bauch Auf diesem und in der Leistengegend ist der Haarwuchs teils recht dunn so dass die nackte Haut durchscheint Dachse im ersten Jahr zeigen in der Farbung die deutlichsten Kontraste altere Dachse werden zunehmend heller Die recht kleinen Augen zeigen eine dunkelbraune Iris und runde Pupillen Die russelartige Nase ragt mindestens 1 5 cm uber die Unterlippe hinaus Die Vorderpfoten tragen lange hornfarbene und abwarts gebogene Krallen die zum Graben gut geeignet und doppelt so lang wie die der Hinterpfoten sind Die Art ist kein reiner Sohlenganger Beim Auftreten liegen nur die Fingerballen und der Handballen auf dem Boden auf wahrend der Handwurzelballen ahnlich wie bei den Zehengangern denselben nicht beruhrt Der bis zu 154 mm lange Schadel des Dachses ist massig und schwer und zeigt einen bis zu 16 mm hohen Scheitelkamm Die Reisszahne der Brechschere sind wenig ausgepragt das Gebiss ist vorwiegend fur schneidende und zermahlende Tatigkeiten ausgelegt Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 4 4 M 1 2 Abweichungen von der ublichen Gesamtzahl von 38 Zahnen sind aber nicht ungewohnlich da oft die ersten Pramolaren nicht ausgebildet sind Wie bei allen Mustelidae finden sich bei dieser Art zwei Analbeutel und zudem zwischen Schwanzwurzel und Anus eine 2 6 cm tiefe und breite Subkaudaldruse Mit dem Sekret werden Territoriumsgrenzen und Materialien in Baunahe sowie Artgenossen markiert Vermutlich werden damit Informationen uber die Gruppenzugehorigkeit der Tiere ubermittelt Weibchen besitzen im Allgemeinen drei Paar Zitzen seltener weniger oder mehr In Gefangenschaft konnen Dachse bis zu 15 Jahre alt werden VerbreitungVerbreitung des Europaischen Dachses und des Transkaukasischen Dachses Das Verbreitungsgebiet des Europaischen Dachses reicht von den Britischen Inseln und der Iberischen Halbinsel ostwarts bis zur Wolga und zum Kaukasusvorland Die Dachspopulationen sudlich des Kaukasusvorlandes und Zentralasiens werden heute zum Transkaukasischen Dachs M canescens gerechnet Vorkommenslucken gibt es in Europa auf einigen nordlicher gelegenen Britischen Inseln den Westfriesischen Inseln in Flandern und der italienischen Poebene Die Nordgrenze des Areals reicht in Nordeuropa westlich der Ostsee bis etwa 65 N ostlich davon teils bis 66 N Hier hat vermutlich zudem eine leichte Arealausdehnung nach Norden stattgefunden Im Suden reicht die Verbreitung bis zum Mittelmeerraum wo der Dachs auf den meisten Inseln mit Ausnahme der Balearen Kreta und Rhodos fehlt SystematikBis Ende der 1990er Jahre wurde der Dachs als einzige rezente Art der Gattung Meles angesehen Neuere morphologische Untersuchungen des Baculums und der Molaren sowie Untersuchungen der mitochondrialen DNA haben aber ergeben dass die vier bislang beschriebenen Subspeziesgruppen jeweils Artstatus verdienen Die Art wurde daher aufgeteilt in den Europaischen Dachs Meles meles den Asiatischen Dachs Meles leucurus den Transkaukasischen Dachs Meles canescens und den Japanischen Dachs Meles anakuma Geografische VariationAufgrund der Gesamtgrosse der Schadelmasse und der Masse und Auspragung der Molaren und des Baculums wurden zahlreiche Unterarten beschrieben von denen heute vier anerkannt sind Ein weiteres variierendes Merkmal ist die Farbung der Oberseite die bei einigen Unterarten mehr ins Braunliche spielt sowie die der Flanken die bei einigen Populationen stark gelblich getont sind Die ostliche Form M m heptneri leitet in mehreren Merkmalen zum Asiatischen Dachs Meles leucurus uber Meles meles meles Linnaeus 1758 fruher Ursus meles L Europa bis zur Wolga und zum Ural ausser Iberische Halbinsel Rhodos und Kreta Meles meles heptneri Ognev 1931 Nordkaukasus Kalmuckien Wolgadelta Meles meles marianensis Graells 1897 Iberische Halbinsel eventuell zahlen auch die Dachse der sudfranzosischen Mittelmeerkuste zu dieser Form Meles meles milleri amp 2003 sudwestliches NorwegenLebensraumDer Dachs besiedelt meist hugelige reich strukturierte Landschaften mit Waldungen Geholzen oder Hecken Bevorzugt werden Laubmischwalder mit einer ausgepragten Strauchschicht Weitgehend gemieden werden grosse geschlossene Waldgebiete reine Koniferenbestande Dunenlandschaften und ausgedehnte Feuchtgebiete Baue werden oft in Waldrandhabitaten und an Hangen angelegt die oft nach Suden oder Westen hin ausgerichtet sind Sie werden oft uber Generationen hinweg genutzt Zur Nahrungssuche werden nicht selten offene landwirtschaftlich genutzte Flachen aufgesucht Diese konnen im Umkreis von mehreren hundert Metern des Baues liegen Die obere Grenze der Hohenverbreitung liegt meist bei 1200 1700 m seltener ist die Art auch noch in hoheren Lagen bis 2000 m in den Alpen oder 2500 m im Kaukasus anzutreffen Hier gibt es dann aber nur sehr selten noch Baue es handelt sich grosstenteils um Nachweise von Einzeltieren Zunehmend sind Dachse auch in Parks und im Randbereich von Siedlungen und Garten zu finden ErnahrungIm Unterschied zu anderen Mardern ist der Dachs kein ausgesprochener Fleischfresser sondern nimmt uberwiegend pflanzliche Kost zu sich zu denen Wildobst Wurzeln Beerenobst Samen und Pilze zahlen Als Allesfresser zahlen jedoch auch kleine Tiere wie Wurmer Schnecken Kleinsauger und Insekten sowie Nestlinge und Eier von bodenbrutenden Vogeln zu seinem Nahrungsspektrum Bei der pflanzlichen Kost die vor allem in Sommer und Herbst eine Rolle spielt wird das jahreszeitliche Angebot genutzt das aus Getreide Mais und Feldfruchten aller Art Obst Beeren Samereien Wurzeln und Knollen bestehen kann Insbesondere im Mais kann Wildschaden entstehen In Mastjahren werden Eicheln intensiv als Nahrung genutzt Einen grossen Anteil der tierischen Nahrung machen neben Regenwurmern Insekten aus wobei insbesondere die Imagines von Hautfluglern Larven von Mai und Mistkafern Nachtfaltern sowie Laufkafer beliebt sind Weitere Wirbellose wie Schnecken oder Muscheln spielen eine untergeordnete Rolle Bei den Kleinsaugern sind mit einem grossen Anteil vor allem Wuhlmause vertreten Seltener gehoren Spitzmause Maulwurfe oder junge Wildkaninchen zur Beute Als naturliche Feinde des Igels sind Dachse in der Lage diese mit ihren Krallen aufzurollen und zu verzehren wobei sie ihre Schnauze in die kleine Lucke an der Bauchseite des zusammengerollten Stacheligels stecken Daher zahlen sie in Mitteleuropa neben den Uhus zu deren grossten Fressfeinden Grossere Saugetiere werden allenfalls als Aas aufgenommen Amphibien Reptilien oder Fische sind eher Zufallsbeute konnen aber auch mancherorts einen hohen Gewichtsanteil an der Nahrung ausmachen VerhaltenDachse vor ihrem Bau auf einer Zeichnung von Walter Heubach source source source source source source Europaische Dachse vor ihrem Bau bei gegenseitiger Fellpflege Der Dachs grabt sich im Waldboden einen Bau der meist grosser als beim Fuchs ist Dachsbaue konnen Jahrzehnte alt sein und enorme Ausmasse mit mehreren Etagen annehmen Dachse gehen gern in die Tiefe In etwa funf Meter Tiefe liegt der Wohnkessel der uber zahlreiche Gange mit der Oberflache verbunden ist Diese Gange dienen der Luftzufuhr und als Ein und Ausgange Im Gegensatz zum Fuchs polstert der Dachs den Kessel seines Baues mit trockenem Laub Moos oder Farnkraut aus Ein Dachsbau kann uber sehr lange Zeit benutzt werden Jede Generation dehnt ihn weiter aus und fugt weitere Wohnkammern hinzu Ein in England untersuchter Dachsbau umfasste 50 Kammern und 178 Eingange die durch insgesamt 879 Meter Tunnel miteinander verbunden waren In einem bei Malchin in Mecklenburg Vorpommern untersuchten Bau wurden mindestens 13 000 Jahre alte Knochenreste gefunden Die Unterscheidung eines Dachsbaues von einem Fuchsbau ist insofern einfach als sich in der Nahe von Dachsbauen regelmassig so genannte Dachsabtritte befinden Der Dachs setzt seinen Kot in dafur von ihm gegrabene kleine Erdlocher Typisch ist auch die ausgetretene Rinne Geschleif am Eingang zum Bau die in einen deutlich erkennbaren Pfad Dachs Pass ubergeht Nicht selten werden die Baue auch von Fuchs und Dachs gemeinsam bewohnt Dachse sind meist nachtaktiv Beim Uberqueren von Strassen werden sie oft Opfer des Fahrzeugverkehrs In den kalteren Gegenden halten sie eine Winterruhe die je nach Wetterbedingungen mit Unterbrechungen einige Tage bis mehrere Monate dauern kann FortpflanzungWenn auch ein Fall von Trachtigkeit im ersten Jahr beschrieben wurde werden weibliche Dachse vermutlich im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif Trachtigkeitsrate und Wurfgrosse sind allerdings bei einjahrigen geringer als bei mehrjahrigen Tieren Mannchen erreichen die Geschlechtsreife vermutlich im Alter von 13 bis 18 Monaten Innerhalb eines Clans herrscht Promiskuitat oder Polyandrie Wahrend eines Ostrus kann sich ein Weibchen in Folge mit mehreren Mannchen aber auch mehrmals mit demselben Mannchen paaren Mannchen verlassen den Clan manchmal auch um Weibchen eines anderen Clans zu decken Kopulationen sind wahrend des ganzen Jahres zu beobachten die meisten und am langsten andauernden aber zwischen Februar und Mai also in der Zeit nach der Geburt der Jungen Der Paarung gehen teilweise verschiedene Lautausserungen Schwanzheben und ein gegenseitiges Markieren mit den Analdrusen voraus Die Dauer der Kopulation variiert zwischen wenigen Minuten und bis zu einer Stunde Meist findet sie offenbar ausserhalb des Baues statt Wie bei einigen anderen Marderartigen auch ist beim Dachs die Tragzeit aufgrund einer Keimruhe und herausgezogerter Nidation verlangert ein Umstand der in der Literatur zu vielen widerspruchlichen Aussagen zu Paarungszeiten und der Lange der Tragzeit gefuhrt hat Ist die Eizelle befruchtet entwickelt sie sich zunachst nur zur Blastocyste Bis auf ein Wachstum der Zona pellucida ruht sie dann bis zum Winter In dieser Phase vor der eigentlichen Tragzeit kommt es auch weiterhin zu Ovulationen Ostrusverhalten und Kopulationen Weitere Blastozysten bilden sich aber anscheinend nur in seltenen Fallen Erst zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar nistet sich die Eizelle dann in die Gebarmutterschleimhaut ein und entwickelt sich regular fort Die folgende Tragzeit betragt 45 Tage so dass die meisten Jungen zwischen ausgehendem Winter und spatem Fruhjahr geboren werden Der Termin variiert geografisch und teils auch nach Hohenlage in Mitteleuropa werden die meisten Jungen Anfang Marz geboren source source source source source source Dachsfamilie bei der gemeinsamen Nahrungssuche Ein Wurf besteht aus ein bis funf meist aber aus zwei oder drei Jungen Bei der Geburt sind sie 120 180 mm lang durchschnittlich zwischen 90 und 110 g schwer mit einem schutteren weisslichen Haarkleid bedeckt und blind Bereits nach einer Woche entwickelt das Haarkleid die zunachst noch schwache arttypische Farbung mit schwarz weisser Gesichtsmaske die Augen offnen sich erst nach vier bis funf Wochen Im Alter von sechs bis sieben Wochen bewegen sich die Jungen frei in den Gangen des Baues verlassen ihn aber meist erst nach neun bis zehn Wochen das erste Mal Mindestens zwolf Wochen werden sie gesaugt bei Nahrungsknappheit kann sich die Saugezeit bis in den Sommer hinein ausdehnen Das Gebiss entwickelt sich innerhalb von 15 bis 17 Wochen Die Gewichts und Grossenzunahme erfolgt rasch und stetig bis in den Dezember hinein Innerhalb von neun bis zehn Monaten sind die Jungen etwa so schwer wie Alttiere erreichen jedoch noch nicht deren Wintergewicht Ab Januar erfolgt dann meist eine Gewichtsabnahme da die Jungen von den Fettreserven zehren Bis zum zweiten Lebensjahr bleiben die Jungen meist im Clan dann beginnen sie abzuwandern Dies geschieht haufiger bei Weibchen als bei Mannchen Einige Tiere bleiben dauerhaft bei ihrer ursprunglichen Familie ErkrankungenAelurostrongylus falciformis ist ein Parasit und verursacht Lungenschadigungen Ausserdem konnen sich Dachse mit der Fuchsraude infizieren Mensch und DachsDachsfell am Kummet Salzkammergut Apothekengefass zur Aufbewahrung von Dachsfett etwa aus dem 19 Jahrhundert Nutzling Einst hatte der Dachs in vielerlei Hinsicht grosse Bedeutung fur den Menschen heute jedoch kaum noch In manchen Regionen wird Dachsfleisch gegessen Dachsfett bzw Dachsschmalz das ausgelassene Fett aus dem Fettgewebe des Dachses war als Einreibung beispielsweise gegen Rheumatismus in mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Apotheken ein Standardartikel Im Aberglauben wurden dem Dachs einem der elbischen Seelentiere apotropaische Eigenschaften zugeschrieben Dachsfell sollte etwa am Kummet von Zugtieren angebracht Schadenzauber abwehren Dachshaare wurden fur Bursten und werden noch heute fur hochwertige Rasierpinsel verwendet den sogenannten Dachszupf Dachshaarpinsel finden in der Malerei Anwendung Heute ist diese Verarbeitung selten geworden Dachshaare kommen heute meist aus China Den Hut des Jagers schmuckte ein Dachsbart Gezahmte Dachse konnten auch als Stobertiere wie Dackel bei der Jagd eingesetzt werden Der Dachs war das Wildtier des Jahres 2010 in Deutschland und Osterreich Schadling Dachsbaue konnen je nach Anzahl und Ausdehnung die Stabilitat von Dammen bzw Verkehrswegen beeintrachtigen Im Jahr 2023 wurde die Bahnstrecke von Frondenberg nach Unna fur voraussichtlich mehrere Jahre gesperrt Nach Angabe der Bahn waren bis dahin 140 Dachsbau Eingange entdeckt worden die den Damm auf elf Kilometer instabil machten Die Reparatur kommt einem Neubau gleich In den Niederlanden steht der Dachs unter Schutz was zu einer Vergrosserung der Population gefuhrt hat In der Folge kam es dort zu massiven Interessenkollisionen zwischen Dachs und Mensch wo sich die Tiere in Infrastruktur Bauten ansiedeln und diese so destabilisieren Im Marz 2023 mussten aus diesem Grund zwei Bahnstrecken vorubergehend fur den Betrieb gesperrt werden weil die Bahndamme instabil zu werden drohten darunter die Hauptstrecke Breda Eindhoven Dachse sind als Ubertrager der Rinder Tuberkulose veterinarmedizinisch vor allem auf den britischen Inseln von Bedeutung In England wurde im Juni 2013 aufgrund des starken Anstiegs der Tuberkulose Falle bei Rindern ein Programm zur Dezimierung des Dachsbestandes durch Bejagung begonnen das allerdings auf den Protest von Tierschutzern stiess Die gezielte Bejagung sollte vor allem in den Grafschaften Somerset Gloucestershire Worcestershire Herefordshire und Dorset stattfinden In Wales wird versucht dieses Problem durch Impfungen von Dachsen zu losen Bejagung Die massenhafte behordlich angeordnete Begasung von Rotfuchsbauen hat in Deutschland bis in die 1970er Jahre zu einem dramatischen Bestandsruckgang des Dachses gefuhrt Inzwischen erholten sich die Bestande wieder und der Dachs ist stellenweise wieder recht haufig anzutreffen So gelten in den meisten Bundeslandern inzwischen vom Bundesjagdgesetz z T abweichende unterschiedliche Jagdzeiten Dabei argumentierten Jager mit der Schadlichkeit des Dachses fur das Niederwild Allerdings gelingt es dem Jager nur selten den nachtaktiven und aufmerksamen Dachs wahrend der kurzen Jagdzeit zu schiessen Haufig wird der Dachs durch Fallenjagd bejagt Die Jagdstrecke stieg in den letzten Jahren kontinuierlich und lag bereits 2009 wieder bei uber 50 000 Tieren Nimmt man die Jagdstatistik zur Grundlage scheinen innerhalb Deutschlands starke Unterschiede vorzuliegen und Suddeutschland mit Abstand die grosste Population zu besitzen Der jahrliche Abschuss in Bayern und Baden Wurttemberg machte insgesamt in den letzten funf Jagdjahren unverandert jeweils 42 Prozent der gesamten deutschen Jagdstrecke aus Diese lag 2015 16 bei etwa 71 100 Individuen In den Neuen Bundeslandern lag der Anteil mit insgesamt 15 700 Tieren bei 22 Prozent der Gesamtstrecke und damit noch unter der Strecke von Bayern mit 18 700 Dachsen Die osterreichische Jagdstrecke betrug 2015 16 etwa 8 000 Dachse und die Schweizer Strecke lag bei 3 500 Tieren In der Jagersprache wird der Dachs Schmalzmann genannt EtymologieDas Wort Dachs kommt vom mittelhochdeutschen althochdeutschen dahs wohl von germanisch 8ahsu verwandt mit spatlateinisch taxus taxo und mittellateinisch daxus aus dem indogermanischen Wortstamm taks bauen bzw teks zimmern Das Tier kann somit nach seiner Baukunst benannt worden sein Vergleiche auch altindisch taksati zimmert verfertigt taksan Zimmermann und griechisch tekton Zimmermann Der Begriff junger Dachs ist eine veraltete umgangssprachliche Bezeichnung fur einen unerfahrenen jungen Mann Der Frechdachs hat vermutlich nichts mit dem Dachs zu tun siehe dazu Frechheit Frechdachs PhilatelistischesMit dem Erstausgabetag 7 April 2022 gab die Deutsche Post AG ein Postwertzeichen in der Serie Junge Wildtiere mit dem Abbild eines Dachses im Nennwert von 85 Eurocent heraus Der Entwurf stammt von der Grafikerin Jennifer Dengler aus Bonn Bereits am 2 Februar 1968 hatte die Deutsche Bundespost eine Zuschlagsmarke zu 30 Pfennig aus der Reihe Bedrohte Tiere mit gleichem Motiv an den Schaltern LiteraturIlse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5 P Lups A I Wandeler Meles meles Linnaeus 1758 Dachs In Michael Stubbe Franz Krapp Hrsg Handbuch der Saugetiere Europas Raubsauger Teil 2 Aula Verlag Wiesbaden 1993 ISBN 978 3 89104 029 4 S 856 906 Dieter Mehlhardt Der Dachs Lebensbild eines heimischen Wildsaugetiers Naturkundliche Korrespondenz Berlin Kleinmachnow 1947 Earnest G Neal The Natural History of Badgers Croom Helm Ltd London Sidney 1986 ISBN 0 7099 1831 3 Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 WeblinksCommons Europaischer Dachs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Dachs Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Europaischer Dachs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Meles meles in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von A Kranz u a 2008 Abgerufen am 1 Januar 2009 Europaischer Dachs Tierspuren DatensammlungEinzelnachweiseDon E Wilson DeeAnn M Reeder et al Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 978 0 8018 8221 0 Alexei V Abramov amp Andrey Yu Puzachenko The taxonomic status of badgers Mammalia Mustelidae from Southwest Asia based on cranial morphometrics with the redescription of Meles canescens Zootaxa 3681 1 044 058 Jun 2013 doi 10 11646 zootaxa 3681 1 2 Neal 1986 S 29f s Literatur Lups Wandeler 1993 S 889 sowie Neal 1986 S16 siehe Literatur Heinrich Dathe Paul Schops unter Mitarbeit von elf Fachwissenschaftlern Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 181 Alexei V Abramov Variation of the baculum structure of the Palearctic badger Carnivora Mustelidae Meles Russian Journal of Theriology 1 2002 S 57 60 PDF Gennady F Baryshnikov Andrey Yu Puzachenko Alexei V Abramov New analysis of variability of cheek teeth in Eurasian badgers Carnivora Mustelidae Meles Russian Journal of Theriology 2002 1 2 S 133 149 Naoko Kurose Yayoi Kaneko Alexei V Abramov Boripat Siriaroonrat Ryuichi Masuda Low genetic diversity in Japanese populations of the Eurasian badger Meles meles Mustelidae Carnivora revealed by mitochondrial cytochrome b gene sequences Zoological Science 18 2001 S 1145 1152 Lups Wandeler 1993 S 865 s Literatur https www jagd stmk at wildtiere dachs 2 https www nabu de tiere und pflanzen saeugetiere sonstige saeugetiere 11730 html Dachse lieben alte Walder Naturwald Akademie aufgerufen am 1 September 2022 Der Dachs Meles meles Naturschutzbund Deutschland aufgerufen am 1 September 2022 Stachliger Uberlebenskunstler Bayerischer Rundfunk aufgerufen am 1 September 2022 Haseder S 150 Einbruch in der vielleicht altesten noch bewohnten Behausung der Welt Tagesspiegel 27 Juli 2021 abgerufen am 28 Juli 2021 Lups Wandeler 1993 S 881 siehe Literatur Neal 1986 S 162 siehe Literatur Lups Wandeler 1993 S 883 siehe Literatur Lups Wandeler 1993 S 897 siehe Literatur Lups Wandeler 1993 S 881f siehe Literatur Neal 1986 S 159f siehe Literatur Lups Wandeler 1993 S 882 siehe Literatur Lups Wandeler 1993 S 886 f siehe Literatur Neal 1986 S 164 siehe Literatur Neal 1986 S 166 f siehe Literatur Neal 1986 S 165f siehe Literatur Neal 1986 S 170 siehe Literatur Roy C Anderson Nematode Parasites of Vertebrates Their Development and Transmission CABI 2000 ISBN 978 0 85199 786 5 S 164 Krankheit Wie erkenne ich Raude PIRSCH 23 Januar 2024 abgerufen am 30 August 2024 Wiener Studie zur Essbarkeit von Dachsfleisch Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive Dieter Lehmann Zwei wundarztliche Rezeptbucher des 15 Jahrhunderts vom Oberrhein Teil I Text und Glossar Horst Wellm Pattensen Han 1985 jetzt bei Konigshausen amp Neumann Wurzburg Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 34 ISBN 3 921456 63 0 S 166 Vgl auch Jurgen Martin Die Ulmer Wundarznei Einleitung Text Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15 Jahrhunderts Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 52 ISBN 3 88479 801 4 zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1990 S 124 dahssmalz Vgl auch Christian Hunemorder Gundolf Keil Dachs In Lexikon des Mittelalters Munchen Zurich 1977 ff Band 3 1986 Sp 427 f Max Hofler Die volksmedizinische Organotherapie und ihr Verhaltnis zum Kultopfer Stuttgart Berlin Leipzig 1908 S 73 Matthias Kreienkamp Das St Georgener Rezeptar Ein alemannisches Arzneibuch des 14 Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St Georgen 73 Teil II Kommentar A und textkritischer Vergleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1992 S 92 f Tier des Jahres 2010 Memento vom 4 Dezember 2010 im Internet Archive bei der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild abgerufen am 3 Dezember 2010 Tier des Jahres 2010 Memento vom 17 Juni 2012 im Internet Archive beim Naturschutzbund Osterreich abgerufen am 23 Marz 2012 BAWMerkblatt Damminspektion MDI Ausgabe 2017 Bundesanstalt fur Wasserbau 2017 abgerufen am 13 November 2023 Westfalischer Anzeiger 13 November 2023 S Nordrhein Westfalen Dachse bremsen die Bahn aus Frondenberg Wegen Dachsbauten unter einem Eisenbahndamm bleibt die Bahnstrecke von Frondenberg nach Unna voraussichtlich fur mehrere Jahre gesperrt Wegen Dachsbauten muss Bahnstrecke gesperrt werden In Rheinische Post 13 November 2023 S A6 Frondenberg Unna Massive Schaden durch Dachse In Eisenbahn Revue International 1 2024 S 6 Dachsschaden in den Niederlanden In Eisenbahn Revue International 5 2023 S 230 Badger cull given go ahead in two test areas BBC News 31 Mai 2013 abgerufen am 1 Juni 2013 englisch Anti badger cull rally held in London as pilot culls begin BBC News 1 Juni 2013 abgerufen am 1 Juni 2013 englisch Badger cull zone injunction bid made by NFU BBC News 22 August 2013 abgerufen am 22 August 2013 englisch Badger cull ruled legal in England The Guardian 12 Juli 2013 abgerufen am 12 Juli 2013 englisch Paul Muller Klaus Pohlmeyer Klaus Hoppner Wildtier Informationssystem der Lander Deutschlands Deutschlandweites Monitoring von Wildtierarten Jahresbericht 2003 Memento vom 21 September 2006 im Internet Archive PDF 3 MB S 31 Komitee gegen den Vogelmord e V Jahres Jagdstrecke 2009 Memento vom 10 Marz 2012 im Internet Archive Jahresstrecke Dachse abgerufen am 4 August 2017 Deutsches Jagd Lexikon Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Aufl hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 119 Hans Dieter Willkomm Die Weidmannssprache Begriffe Wendungen und Bedeutungswandel des weidmannischen Sprachgutes Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1990 ISBN 3 331 00434 0 S 180 186 Der Grosse Duden in 9 Banden Etymologie Bibliographisches Institut 1968 S 97 Dachs google de abgerufen am 17 April 2018 Duden Dachs Rechtschreibung Bedeutung Definition Herkunft Abgerufen am 17 April 2018 Serie Junge Wildtiere Dachs und Luchs auf bundesfinanzministerium de abgerufen am 22 April 2022Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 20 01 min 13 9 MB Text der gesprochenen Version 8 Marz 2016 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Tier des Jahres in Deutschland Fledermaus 1992 Wildkatze 1993 Rotwild 1994 Apollofalter 1995 Feldhamster 1996 Alpensteinbock 1997 Unke 1998 Fischotter 1999 Askulapnatter 2000 Feldhase 2001 Rotwild 2002 Wolf 2003 Siebenschlafer 2004 Braunbar 2005 Seehund 2006 Elch 2007 Wisent 2008 Braunbrustigel 2009 Dachs 2010 Eurasischer Luchs 2011 Gamse 2012 Mauswiesel 2013 Wisent 2014 Feldhase 2015 Feldhamster 2016 Haselmaus 2017 Wildkatze 2018 Reh 2019 Maulwurf 2020 Fischotter 2021 Gewohnlicher Schweinswal 2022 Gartenschlafer 2023 Braunbrustigel 2024 Alpenschneehase 2025 Tier des Jahres in Osterreich Dachs 2010 Luchs 2011 2012 2014 Feldhase 2015 Biber 2016 Wolf 2017 Igel 2018 Wildkatze 2019 Maulwurf 2020 Siebenschlafer 2021 Luchs 2022 Haselmaus 2023 Feldhamster 2024 Rotfuchs 2025 Normdaten Sachbegriff GND 4148726 6 GND 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